Rechtsseminar "Prostitution"

Wenn ihr etwas über Events erfahrt, die für eure KollegInnen von Interesse sein könnten - Hier rein damit!
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fraences
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Rechtsseminar "Prostitution"

Beitrag von fraences »

Das Rechtsseminar "Prostitution" findet seit 2008 jährlich statt. Es richtet sich an Fachkräfte in Beratungsstellen, die Sexarbeiterinnen bei der Legalisierung und Professionalisierung ihrer Tätigkeit unterstützen. Mehr als die Hälfte der Sexarbeiterinnen kommt aus anderen Ländern und stellt Beratungsstellen vor besondere Herausforderungen. Das Seminar gibt einen Überblick der rechtlichen Regelungen und bearbeitet die Themen in Fallübungen.

Eine Kooperation mit Madonna e.V. und LAG Recht und Prostitution in NRW:

Moderation: Mechtild Eickel, Madonna e.V.
Referentin: Prof. Dr. Dorothee Frings, Hochschule Niederrhein

Ort: Bochum, Jugendgästehaus
Termin: Do, 31. Mai, 10 Uhr bis Sa. 1. Juni 2012,13 Uhr
Gebühr: 100 Euro inkl.Ü/VP im DZ,EZ + 25 Euro
Seminar: 2201-12
Koordination: Linda Michalek
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Marc of Frankfurt
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Meine Skepsis in Worte gefaßt:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Schade dass diese Seminare meist wie auch hier in erster Linie für die Fachkräfte in Beratungsstellen organisiert werden (oder gibt es auch Einladungen, die Sexworker ansprechen?). D.h. sie werden von Fachkräften für Fachkräfte also mit anderen Worten: "für sich selbst organisiert". Das geht verständlicherweise leichter, weil es die eigene bekannte bürgerliche Klasse als Zielgruppe ist. Denn es gibt breitgetretene Pfade und eine Tradition für solche Veranstaltungen, die sich von der Uniausbildung ableitet.

Diese einseitige gespaltene Realität ist bereits der Beginn und die Ursache der ganzen Probleme von Ausgrenzung der Sexworker in der Gesellschaft!

Zu fordern ist daher von uns für die Zukunft eine "Quotenregelung" d.h. Seminare stets nur im Doppelpack anzubieten, zu finanzieren und durchzuführen. Also entweder gleichzeitig als integrierte Veranstaltung mit paritätischen Angeboten und Referent_innen für beide Zielgruppen Sexworker und Nicht-Sexworker-Adressaten oder aber jeweils als getrenntes Veranstaltungs-Paar gleichwertig ein Seminar für Nicht-Sexworker-Fachkräfte und eines für Sexworker-Experten. Das kann z.B. berufsbegleitende Erwachsenenfortbildung oder Coaching/Supervision an den Sexarbeitsstätten sein.

Auch für folendes Seminar gab es kein Äquivalent für uns SW: www.koopkoma.de/DOKUMENTE/Einladung_Praxisworkshop.pdf

Da werden also regelmäßig öffentliche Mittel nur für die Nicht-Sexworker direkt verausgabt. Sexworker können i.d.R. nur indirekt als Beratungs-Klient_innen davon profitieren. Indem die öffentlichen Mittel im Bereich Prostitution von Polizei, Behörden und Beratungsstellen gekapert werden, werden "prekäre Verhältnisse" strukturell und politisch zementiert. Nebenbei werden NGOs zu GONGOs (government organized d.h. regierungsabhängig) degradiert.

Eine Sexworker Community oder Interessenvertretung kann sich so kaum entwickeln. Die spärliche existierende 'Whore Culture' kommt gegen derartig massive strukturelle Diskriminierung nicht an. Aktivisten leiden unter Burn-Out...





Dabei ist Fachwissen d.h. Fortbildung von Sexworkern in der Prostitution nach wie vor ein großes ungelöstes Thema, wie bereits die wenigen durchgeführten Seminare in den Bordellen gezeigt haben. Aber dafür gibt es nur äußerst schwer eine Finanzierung (und auch dann drängen sich die Sozialarbeiter und Beratungsstellen teilweise vor). Das heißt die Power der Zusammenarbeit Sexworker mit Nichtsexworker-Fachkräften reicht nicht bzw. wird sogar beschädigt statt an neuen Konzepten gemeinsam nachhaltig weiterarbeiten zu können. Schon allein für eine Zusammenarbeit unter Sexworkern wird eine vernünftige Motivation abgeschnitten, weil die meisten erst gar nichts professionelles unserem Business angemessenes erwarten...

Es sind damit leider zwei getrennte Welten: brummendes Sexbiz z.B. im Umfeld der Venus-Messe Berlin und Sozialarbeiterfortbildungen z.B. im Umfeld vom Bundesfamilienministerium.

Eine Zukunft und Lösung verspreche ich mir nur von einer strickt verfolgten "Sexworker Selbstinteressen Strategie S³" (= affirmative action policy):
http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_Action

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Beitrag von ehemaliger User »

Marc, auch wenn ich Deiner Analyse grundsätzlich zustimme, das eigentliche Kernproblem liegt aber auch noch woanders.

Ich selbst hatte einmal eine (kostenlose!) Fortbildungsveranstaltung angeboten, Zielgruppe SW. Die Resonanz war exakt null (abgesehen von dummen Kommentaren). SW wollen sich offenbar nicht eigeninitiativ um so etwas kümmern und etwas dazu lernen. Nur wenns dann irgendwo "brennt", dann ist das Geschrei groß und es wird um (kostenlose) Unterstützung gerufen. Nur ganz wenige erwägen überhaupt, sich nach einem negativen Erlebnis selbst mit komplizierter Materie auseinander zu setzen und das erworbene Wissen mit anderen dann zu teilen, nach dem Motto "damit wenigstens andere davor bewahrt werden, auf die Schnauze zu fallen".

Das ist die Realität. Und es wäre m.E. zunächst einmal eine Sache eines Forums, wie diesem hier, herauszufinden, woran das liegt und für Abhilfe zu sorgen. Denn die öffentliche Forderung nach entsprechenden Veranstaltungen für SW führt nur zur weiteren Manifestation von Vorurteilen, wenn solche Angebote dann schlichtweg ignoriert werden.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Du hast recht. Auch recht. (Jetzt gilt es die beiden scheinbar entgegenstehenden Positionen zu verbinden um weiterzukommen und eine Lösung auf höherer Ebene zu erreichen.)


Woran liegt es dass es keine funktionierende SW Fortbildung gibt:
Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Fortbildung über Prostitution
aber mal wieder wie so oft in erster Linie nicht für Prostituierte:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108495#108495


Woran liegt es dass es keine funktionierende SW Fortbildung gibt:
  • Es existiert keine Tradition für Sexworker berufsbegleitende Erwachsenenfortbildung
  • Nur wenn Angebote und Referenten persönlich bekannt sind (Mundpropaganda) und sie somit Vertrauen von den Sexworkern geschenkt bekommen, interessieren sich die bekannten Sexworker überhaupt zum Besuch entsprechender Angebote und dazu aus dem Bordell-Alltag und ihrer Deckung der Diskretion hervorzutreten.
  • Fortbildung ist eine Form von Öffentlichkeit, die Sexworkern erstmal nicht liegt.
  • Sexarbeit ist energetischer und spannender als jede andere Tätigkeit, Fortbildung oder die meisten Unterhaltungsangebote.
  • Es fehlen Rollenmodelle
    Ausn.: Dr. Annie Sprinkle (Oakland), Dr. Laura Méritt, Stephanie Klee (beide Berlin), Matthias Grimme (Hamburg)... .
  • Praktisch-körperliche Sexarbeit und kognitive-geistige Fortbildung sind extremste Gegensätze. Das zu Überbrücken bzw. zu Verbinden ist eine schwere Herausforderung, die kaum eine Fortbildungseinrichtungen oder Lehrperson leisten kann. Hier sind ganz neue Talente, Begabungen und Genies notwendig. Es werden Brückenbauer gebraucht (lat. Pontifex)
  • Die Sexarbeitsbranche ist erst seit 2002 in D legalisiert (in CH legal seit 1942) und in A immer noch sittenwidrig. D.h. es gibt so gut wie keine Selbstorganisation und Infrastruktur:
    Keine Gewerkschaft, keine Hurenuni, kein Prostitutionsforschungsinstitut, keinen allg. Arbeitgeberverband, keine freiwillige Selbstkontrolle ...
    Nur erste Ansätze www.sexworker.at BSD, ver.di www.uegd.de - www.bufas.de ...
  • Sexarbeit hat die Qualität von Hingabe und ist in manchen Bereichen und Milieus daher nicht gekennzeichnet von professioneller Geschäftstätigkeit planender Soloselbständigen.
  • Erfahrene ältere Sexworker haben einen niedrigeren Marktwert und Ansehen als junge, selbst unerfahrene Sexworker (Frischfleisch). Das ist ein Biologismus, die sexuelle Selektion, die weder offen thematisiert ist, noch das über soziale Ausgleichsmechanismen nachgedacht würde (Gehaltzuschläge wg. Betriebszugehörigkeit, Abschreibung von körperlichen Produktionsanlagen). Die einzige bekannte Reaktion der Gesellschaft lautet Prostitutionseindämmung bis -verbot.
  • Sexworker sind nur für eine begrenzte Zeit in der Branche. Sich Kompetenzen aufzubauen ist somit auf ca. 10 Jahre beschränkt im Gegensatz zu Ausbildungsberufen oder trad. Berufslaufbahnen bis zu 45 Jahre (Faktor 4,5).
  • Wenn Sexworker aussteigen (den Beruf wechseln, Outplacement www.sexworker.at/exit ), tauchen die meisten in die Unsichtbarkeit ihrer bürgerlichen Existenz zurück und ihr Wissen und ihre Vorbildfunktion ist für die Sexworker Community sowie die Öffentlichkeit verloren.
  • Fortbildung bedeutet Aufwand, Kosten, Investitition in die Zukunft. Teuer sind:
    - Fahrkosten
    - Übernachtungskosten
    - Verpflegungskosten
    - Teilnahmegebühren
    - Verdienstausfall und
    - evt. sofort Verlust von Marktanteilen
  • Viele Sexworker wissen nicht, wieviel Geld es ausmacht und spart die Fortbildung abzusetzen als Betriebskosten.
  • Viele Sexworker verdienen nur sehr wenig und sind dadurch gefesselt an lange Bereitschaftszeiten am Sexarbeitsplatz.
  • Sexarbeiter sind oft Wanderarbeiter und daher lokal stets in fremden Umgebungen, wo Kontaktaufbau und Vernetzung schwer fällt.
  • Sexarbeiter sind vielfach Ausländer mit Migrationshintergrund. Ihnen fehlen oft die Sprachkenntnisse.
  • Sexareiter kommen oft aus sog. bildungsfernen sozialen Schichten. Nicht nur da ist es schick damit zu kokettieren kein Begabung für Mathe und Zahlen (und die Steuererklärung;-) zu haben.
  • Sexwork ist für die meisten Sexworker dem gesellschaftlichen Stigma gehorchend kein Beruf (wie jeder andere), der mit langfristiger Perspektive geplant und angegangen wird. Sondern Sexworker wird als privates bail-out Programm eingeschätzt und dient oftmals nur dem Überleben, dem Schuldenabbau...
  • Andere verstehen Sexwork gar als Abzocke von dummen und von Geilheit gesteuerten Kunden (Der Freier als herumlaufende Brieftasche und Bankomat-Ersatz), die nur fix abgemolken werden wollen (engl. milking = kobern).
  • Manche Sexworker fühlen sich in einer Opfer-Rolle oder in der sog. Prostitutonsfalle gefangen. Sie übernehmen damit das gesellschaftlich angebotende Deutungsschema der Zuhälter- und Menschenhandelsdiskurse und verfallen in eine Hilfeempfänger-Mentalität, die leicht Forderungen formulieren kann, aber unfähig zur Selbstorganisation ist.
  • Oberflächlich zählt in der Sexarbeit nur das Sein (geschenkte Begabung), das Aussehen, die Jugend, die Exotik, die Tabulosigkeit... aber nicht das Können, die (erarbeiteten) Sexworkerkompetenzen, die Unternehmer_innenkompetenzen, die Berufserfahrung und Lebensweisheit. Das verbittert viele.
  • Sexualität ist tabuisiert. Das Prostitution-Tabu und -Stigma ist die Tochter des Sexualitätstabus. Es führt zu Ausgrenzung, Marginalisierung, Isolation bis hin zu Kriminalisierung.
  • Sexualität ist der einzige Bereich, wo Jugendliche sich selbst überlassen werden. Das gilt für Sexworker anal-og. Sexuelle Handlungen bzw. sexuelle Ausbildung ist regelrecht verboten (StGB, Heilpraktikergesetz). So gibt es zwar einen reichhaltigen Ausbildungskanon "richtig singen", "richtig atmen" aber eben nicht "richtig ficken".
  • Weil die meisten Leute Sex pers. kennen und mehr oder weniger regelmäßig haben oder praktizieren, glaubt jeder professionellen Sex aus Dienstleisterperspektive zu kennen und mitreden zu dürfen (Problem pol. Stammtischmentalität). Es gibt keine professionelle Abgrenzung durch tradiertes Berufsbild (Bsp. Heilberuf, Trainer, Expertentum).
  • ...



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Beitrag von fraences »

Auch wenn die Bekanntmachung des Seminars Prostitution Recht vom Heinrich Böll Stiftung nicht direkt Sexworkeri/Aktivisten direkt anspricht, weiß ich vom letzten Jahr, das durch aus interessierte Sexworker teilnehmen können.
Habe mich letzes Jahr angemeldet, konnte aber wegen privaten Angelegenheiten nicht fahren.
Das größte Problem, denke ich für Interessierte ist der Verdienstausfall und die zusätzliche Kosten.


Außerdem ist es für Neueinsteiger, Hobby Sexworker, die es nur neben ihren Hauptjob, Studentinnen oder Familie haben eine Frage des Zeitrahmen in dem so ein Seminar besucht werden kann.

Des halb finde ich den Konzept von Steffi Klee Profis für Profis genau passend für unsere Branche zugeschnitten ist.
Des weiteren gibt es, erfahrenen Sexworker eine Möglichkeit ihre Erfahrungen an jüngeren Kolleginnen praxisnah weiter zu geben und SW für ihre rechtliche Situation zu informieren und sie zu stärken.

Wie groß ist noch der Anteil von SW, die über die politische und rechtliche Situation wirklich gut Bescheid wissen?
Es ist ja auch sehr komplex , verwirrend und auf eine sehr schwammige Gesetze beruhend.Zumal es noch regional so gravierende Unterschiede gibt.
Obwohl ich sehr lange in der Sexarbeit bin und auch in der Hurenbewegung, musste ich im letzten Jahr, dank unseren Forum, es wie ein kleines/großes Studium betrieben um mich auf den heutigen aktuellen Stand einigermaßen zu bringen.
Es hat Nächtelang Wochen gedauert mich durch die immens gesammelten Infos und Beiträge zu lesen.

Liebe Grüße,Fraences

Wem das Modellprojekt Fortbildung Sexarbeit in Bordellen interessiert hier :
http://www.highlights-berlin.de/shop.htm
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Beitrag von Femina »

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"ehemaliger User" hat geschrieben:Ich selbst hatte einmal eine (kostenlose!) Fortbildungsveranstaltung angeboten, Zielgruppe SW. Die Resonanz war exakt null (abgesehen von dummen Kommentaren). SW wollen sich offenbar nicht eigeninitiativ um so etwas kümmern und etwas dazu lernen.
Hallo "ehemaliger User",

da aus deinem Profil gar nichts hervorgeht, nicht mal dein Alter oder der Wohnort oder der Beruf, würde ich gerne mal wissen, welchen Inhalt so eine Fortbildungsveranstaltung von dir gehabt hätte.

Ich meine, warst du mal Callboy an der Basis, hast du Kundinnen deine Dienste angeboten?
Oder bist du Jurist, daß du juristisch beraten würdest?
Oder bist du Manager im Verkaufsbereich, Kundengewinnung, Psychologie der Überzeugung?

Wenn du mal etwas von dir erzählen würdest, dann könnte man sich doch mal ein Bild machen.
Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.

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Nur ganz wenige erwägen überhaupt,Fortbildungsveranstaltung

Beitrag von Babajaga 1 »

Als ich noch gearbeitet habe als SW, habe ich sehr oft darüber nachgedacht mein Wissen anderen Frauen ,Ärzten ,und Apothekern, :006 zu vefügung zu stellen.
Die vielen Leiden die eine Frau erlebt wenn sie arbeitet ,aber auch sehr positive Erfahrungen. Diese möchte ich nie mehr missen ......... das werden so normale Frauen die nur wenig Erfahrungen haben , nie erfahren . Wie schade !!!!!!!!!!!!!
Eine muss ja den Anfang machen und dann trauen sich die anderen auch. Ich verspräche dir sobald ich Zeit habe werde ich diesen Kurs besuchen.

Also nicht entäuscht sein-´wenigste eine die willig ist. :006

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"ehemaliger User" hat geschrieben:Marc, auch wenn ich Deiner Analyse grundsätzlich zustimme, das eigentliche Kernproblem liegt aber auch noch woanders.

Ich selbst hatte einmal eine (kostenlose!) Fortbildungsveranstaltung angeboten, Zielgruppe SW. Die Resonanz war exakt null (abgesehen von dummen Kommentaren). SW wollen sich offenbar nicht eigeninitiativ um so etwas kümmern und etwas dazu lernen. Nur wenns dann irgendwo "brennt", dann ist das Geschrei groß und es wird um (kostenlose) Unterstützung gerufen. Nur ganz wenige erwägen überhaupt, sich nach einem negativen Erlebnis selbst mit komplizierter Materie auseinander zu setzen und das erworbene Wissen mit anderen dann zu teilen, nach dem Motto "damit wenigstens andere davor bewahrt werden, auf die Schnauze zu fallen".

Das ist die Realität. Und es wäre m.E. zunächst einmal eine Sache eines Forums, wie diesem hier, herauszufinden, woran das liegt und für Abhilfe zu sorgen. Denn die öffentliche Forderung nach entsprechenden Veranstaltungen für SW führt nur zur weiteren Manifestation von Vorurteilen, wenn solche Angebote dann schlichtweg ignoriert werden.

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Beitrag von ehemaliger User »

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Femina hat geschrieben:          Bild
"ehemaliger User" hat geschrieben:Ich selbst hatte einmal eine (kostenlose!) Fortbildungsveranstaltung angeboten, Zielgruppe SW. Die Resonanz war exakt null (abgesehen von dummen Kommentaren). SW wollen sich offenbar nicht eigeninitiativ um so etwas kümmern und etwas dazu lernen.
Hallo "ehemaliger User",

da aus deinem Profil gar nichts hervorgeht, nicht mal dein Alter oder der Wohnort oder der Beruf, würde ich gerne mal wissen, welchen Inhalt so eine Fortbildungsveranstaltung von dir gehabt hätte.

Ich meine, warst du mal Callboy an der Basis, hast du Kundinnen deine Dienste angeboten?
Oder bist du Jurist, daß du juristisch beraten würdest?
Oder bist du Manager im Verkaufsbereich, Kundengewinnung, Psychologie der Überzeugung?

Wenn du mal etwas von dir erzählen würdest, dann könnte man sich doch mal ein Bild machen.
Huch, grad erst gesehen, auf Grund des Posts von Babajaga (danke Dir für den Zuspruch), sorry an Femina für die späte Antwort.

Was ich angeboten hatte, war ganz profan, erlernen der ordnungsgemäßen und "steuerprüfungsfesten" Buchhaltung, also sozusagen ein "essential", wenn man/frau unternehmerisch tätig ist (wovon bei Sexworkern auszugehen ist, sofern sie nicht als Angestellte arbeiten).

Es ging nicht um "Beratung", sondern die Lehre von unternehmerischem Handwerkszeug, das dann selbst und eben ohne weiteren Beratungsbedarf ausgeübt werden kann.

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RE: Rechtsseminar "Prostitution"

Beitrag von Femina »

Ach so, danke. :001
Liebe Grüße, Femina
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Beitrag von Babajaga 1 »

Oh ich glaube das habe ich" Gans" missverstanden,mit diesem Lehrgang.
Warum sollte ich als Ehemalige SW einen Buchhaltungskurs besuchen wollen!
Dafür gib es in jeder Volkshochschule der Stadt Fachleute.
Sorry !
Aber wenn du keine Ausbildung hast wieso bietest du so selbslos und anonym Frauen deine Hilfe an?
Der Weg ist das Ziel ..........

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Beitrag von fraences »

Was Buchhaltung anbelangt, stimme ich Dir dazu da. Da unterscheidet sich nicht viel als für andere Selbständigen.
Wobei es dann bei VHS Buchhaltungskurse oder andere Kurse (EDV, Rhetorik, Markting etc) die Frage stellt, ob man sich als Sexworkerin outen will.

Was andere Themen, wie Steuerrecht, Baurecht, Gewerberecht, Polizeirecht etc. Da ist schon sehr wichtig, das ein Fachperson, der sich speziell mit den Besonderheiten für unsere Branche beschäfigt hat und kompetent und strukturiert vorträgt.

Das ist mir gestern bei der Veranstaltung im Rahmen com Cafe P.I.N.K. den Vortrag von der RA für Steuerrecht Frau Vetten wieder einmal sehr bewusst geworden.

Es müsste mehr solche Angebote für uns SW geben.

@"ehemaliger User"

Schade, das die Beteiligung an deinem Angebot so dürftig war, aber so was braucht seine Zeit, bis es angenommen wird. Ich stelle fest, das Interesse in der Branche zunehmend ist.
Besonders weil vieles sehr verwirrend und rechtlich nicht bundesweit eindeutig geregelt ist.

Liebe Grüsse, Fraences
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Beitrag von ehemaliger User »

@ Babajaga

Als "Ehemalige" ist das sicherlich uninteressant für Dich. Das Angebot hatte sich aus einer Diskussion entwickelt, wo aktive SDLer darüber klagten, dass den meisten Frauen die entsprechenden Fähigkeiten (angeblich) fehlen und deswegen (teuere) Steuerberater benötigt würden.

Klar kann man/frau das in Volkshochschulkursen auch lernen. Man/frau muss es halt machen. Und ggf. fragen, wie denn wohl P6-spezifische Buchungssätze korrekt zu buchen sind ;o).

Woraus Du schließt, dass ich ohne Ausbildung sei, weiss ich nicht. Warum ich etwas "selbstlos" tue, frage ich mich mitunter selbst, spätestens, wenn mich andere dies fragen ;o)). Einen Präsenzkurs kann man auch wohl kaum anonym abhalten, abgesehen davon, dass meine Realidentität schon einigen, auch hier, bekannt ist.