Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Asfaloth
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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Asfaloth »

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Emma-Gutversteckt hat geschrieben:Ist schon mal eine(r) von euch in so einem Laden gewesen?

Vor vielen Jahren habe ich schon einmal in diesen Berufszweig reinschauen wollen und bin über eine Anzeige in einer Zeitung in einem Party-Treff (so hießen die, bevor Flatrate zur Mode wurde). Die Werbung klang gut (festes Gehalt, viele Frauen, geregelte Arbeitszeiten und Party).

Das, was ich dort gesehen habe, gehört mit zu den abartigsten Dingen, die mir in diesem Gewerbe je untergekommen sind (und ich habe schon so einiges gesehen).

Ich wollte gleich wieder abhauen, aber der Betreiber redete ganz tierisch auf mich ein und bat mich, mir das alles für ein zwei Stunden in Ruhe anzusehen - was ich dann auch tat (und anschließend ganz schnell dort verschwand).

Insgesamt gab es dort rund 30 Frauen, die in zwei Schichten arbeiteten.
Geschlafen haben die zu acht in einem winzigen Raum (im Keller) in Stockbetten mit 0 Privatsphäre.
Gearbeitet haben dort ausschließlich ausländische Frauen, die nur teilweise der deutschen Sprache mächtig waren.
Die Freier wirkten fast ausnahmslose wie die unterste Unterschicht und so haben die sich auch benommen. Da war für die Frauen nichts mit freier Auswahl oder gar einen Gast ablehnen. Wer abends bezahlt werden will, der arbeitet oder hat Pech.


Die Frauen haben sich teilweise heulend im Badezimmer versteckt, weil sie nicht mehr konnten - welches dann auch regelmäßig vom Betreiber geräumt wurde.

Naiv, wie ich damals war, habe ich die Frauen gefragt, warum sie sich so eine Scheiße geben. Sie behaupteten allesamt, dass sie freiwillig dort wären und kamen ansonsten mit ziemlich seltsamen Gründen um die Ecke.

Da war diese eine Frau. Ein ganz niedliches Wesen. Die lag auf dem Gruppensexbett, ein Freier leckte ewig lang an ihr herum... Sie lag da völlig apathisch, starrte in den Deckenspiegel und hat die ganze Zeit in Zeitlupe ihr Gesicht betastet - so als wolle sie schauen, ob sie wirklich noch da ist.

Dieses bizarre Bild habe ich nie vergessen können.

Und nun die Fragen aller Fragen:
Warum verstecken sich freiwillig arbeitende Frauen heulend im Bad? Warum zum Teufel wird da nicht intensiver kontrolliert? Warum ist es möglich, dass ein derartiger Laden überhaupt existiert?

So ein Geschäftsmodell kann nicht ohne Ausbeutung funktionieren. Das geht einfach nicht. Es kann nicht wie ein Swingerclub funktionieren und es wird dort auch kaum einen Freier geben, der Rücksicht nimmt. Wer in so einen Laden geht, der will in der Regel so verdammt viel, wie er kriegen kann.

(Vom Prostitutionsgedanken war ich danach für lange, lange Zeit kuriert.)
Kann ich nach der Schilderung verstehen.

Ich als Bucher wäre schlagartig vom Gedanken befreit, Paysex in Anspruch nehmen zu wollen, wäre es die einzige Möglichkeit.

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Melanie_NRW »

Ich wollte damit sagen:
So lange es Frauen/Paare gibt, die gezielt in ihrer Freizeit zum privaten Vergnügen solche Swingerclubs aufsuchen wo möglichst viele Einzelherren anwesend sind, solange kann ich mir vorstellen, das es auch Frauen gibt, die freiwillig in Flatrate-Clubs arbeiten.

Allem natürlich vorausgesetzt, das der Club vernünftig geführt wird und die Frauen freiwillig dort sind, eigenverantwortlich handeln und nicht aus Unerfahrenheit ihre eigenen Grenzen überschreiten.

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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Zwerg »

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La Marfa hat geschrieben:          Bild
Zwerg hat geschrieben:          Bild
La Marfa hat geschrieben:Rechtlich sind Anstellungsverhältnisse in der aktiven Prostitution nicht machbar aufgrund der Unvereinbarkeit von Selbstbestimmung über die Leistung / Nichtleistung höchstpersönlicher sexueller Dienstleistung auf Seiten der Angestellten und Weisungsbefugnis auf Betreiberseite einerseits und andererseits der Unwahrscheinlichkeit, dass Betreiber Verpflichtung ggü den Angestellten aus Vertrag auf sich nehmen bei Verzicht auf ein Weisungsrecht.

Gesetz
zur Regelung der
Rechtsverhältnisse der Prostituierten
(Prostitutionsgesetz – ProstG)

§ 3
Bei Prostituierten steht das eingeschränkte Weisungs-
recht im Rahmen einer abhängigen Tätigkeit der Annahme
einer Beschäftigung im Sinne des Sozialversicherungs-
rechts nicht entgegen
Meine Anmerkung berührt das nicht.
Ohne mich jetzt weiter in den Tiefen von NLP bewegen zu wollen... Deine Aussage war "dass eine Anstellung rechtlich unmöglich wäre" - dies ist nicht korrekt. Rechtlich unmöglich würde bedeuten "nicht dem Recht entsprechend", also "ungesetzlich"

Es ist sehr wohl in Deutschland rechtlich möglich eine SexarbeiterIn anzustellen - aber es sprechen einige Gründe dagegen, dass "dieses Modell" sich durchsetzen könnte. Unter Anderem entspricht es (nach den hier gemachten Erfahrungen) nicht dem Willen der meisten SexarbeiterInnen in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten.

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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von ehemaliger_User »

Zwerg hat geschrieben:Unter Anderem entspricht es nicht dem Willen der meisten SexarbeiterInnen in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten.
und erst Recht nicht dem Willen der meisten Betreiber_innen.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von La Marfa »

@ Zwerg
Ich sprach wörtlich von "rechtlich nicht machbar", um ganz genau zu bleiben.

Korrekt hätte es wohl heißen müssen "aufgrund der verschiedenen betroffenen geltenden Rechte gen 100 %unwahrcheinlich".

@ Melanie
Besonders nachdem hier Kolleginnen aus ihrer eigenen Erfahrung mit solchen Konstrukten berichtet habe, halte ich es nicht für vorstellbar. Schon gar nicht hat eine, die es weiß, hier dafür gesprochen.
Der Unterschied zur Freiwilligkeit zwischen Swingerclub und Flatrate (resp. FKK) ist doch offensichtlich aus den geschilderten selbst erlittenen Erfahrungen, oder denen, die sogar ein Kunde als Außenstehender vielfach beoachten musste, nämlich dass die Kerle mit Fehlverhalten oder die einem ansonsten nicht passen im Swingerclub deutlichst in ihre Schranken verwiesen werden (können), und den geschilderten Erfahrungen nach im Arbeitsumfeld Flatrate (FKK) eben nicht.

La Marfa, die etliche Fragen noch unberührt sieht, u.a. aus Beitrag #33

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Nymphe
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Nymphe »

Ich hab mir auch vor Jahren mal als private Begleitung eines männlichen Kunden einen Partytreff in Osnabrück angeschaut.

Ich fand die Atmosphäre da völlig ok.

Zum Beispiel: Es waren zusätzlich zu den regulären Sexarbeiterinnen mehrere Pornosternchen engagiert, die mehrmals am Tag Stripshows gemacht haben, und allein im Rahmen dessen immer der Runde der Zuschauer reihum einen runtergeholt haben. Allein das gab jedes mal ohne viel Aufwand zehn, zwölf Orgasmen, ergo Kunden, die erst mal ne Pause brauchten.

Die Kunden haben sich gegen solches "mal eben schnell abgewichst werden" auch nicht gewehrt, weil ja jeder wusste, er darf noch so oft, wie er will (wie das dann in der Realität aussieht, wissen wir alle).

Die Frauen haben immer wieder aktiv zu kleinen Gangbangs und Gruppensex animiert. Soweit sich überhaupt Mitspieler aufraffen konnten (das war nicht jedes mal der Fall!), wurde dann natürlich auch gevögelt, aber keineswegs ausschließlich. Ich hatte überhaupt den Eindruck, dass auch dort die Kontrolle über das Geschehen weit überwiegend von den Sexarbeiterinnen ausging, wie in anderen Bereichen der Prostitution auch.

Ich hab deutlich mehr Kunden als entspannt und übersättigt wahrgenommen als als übergriffig und nervig. Die Kolleginnen waren sogar mir gegenüber(!) protektiv und haben Kunden weggelockt und abgelenkt, die zudringlich wurden, und die Jungs dann anderweitig "verarztet". Die Teamarbeit schien mir gut zu funktionieren.

Ich hab nun nicht hinter die Kulissen geschaut und weiss auch nicht, was die Frauen dort verdient haben, aber soweit ich das beurteilen kann, war das kein in irgendeinem Sinn "entwürdigendes" Arbeiten. Und ich fand die Atmosphäre tatsächlich vergleichbar mit einem Swingerclub bei Abenden mit "Herrenüberschuss" (und davon hab ich nun wirklich Ahnung ;)).


Ich will nun nicht die schlechten Erfahrungen einiger Kolleginnen in Abrede stellen, aber es sieht so aus, als gäbe es auch beim Geschäftsmodell Flatrate solche und solche Läden, wie überall anders auch.

Ich hab zum Beispiel auch schon Horrorstories von Kolleginnen aus SM-Studios gehört (Chefin führt die Vorgespräche und kassiert, die Sexarbeiterin bekommt einen Anteil von dem sie nicht weiss, wie hoch der prozentual ist - jede Frau muss alles machen, inklusive masochistischer Dienstleistungen und weiss gar nicht, was auf sie zukommt, weil sie das Vorgespräch nicht geführt hat - miserable hygienische Bedingungen und gezielte Falschinformation über die Sicherheit diverser Praktiken - Frauen werden dumm gehalten und dürften kein eigenes Marketing machen, Kunden werden belogen, wenn sie eine Favoritin entwickeln, um sie ans Haus zu binden statt an eine bestimmte Dienstleisterin - Junge "Sklavinnen" werden ohne jede Vorbereitung verheizt - usw. usf.)

Das spricht aber gegen den Betreiber oder die Betreiberin dieses speziellen Ladens und heisst nicht, dass es nicht auch Studios mit guten Arbeitsbedingungen gibt, wie wir wissen.

Dasselbe gilt meines Erachtens für alle anderen Geschäftsmodelle auch. Daher kann ich Marc nur zustimmen und setze mich explizit für den Erhalt der Vielfalt von Arbeitsstätten und für Empowerment der Sexworker ein (zum Beispiel im Rahmen einer staatlich geförderten, niedrigschwelligen und fundierten Einstiegsberatung!), die dann bitte selbst dorthin gehen mögen, wo es ihnen am meisten zusagt.

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von La Marfa »

Was ist ein Partytreff, Nymphe? Ein einmaliges selbstorganisiertes Verdienstevent? Ein Werbeevent eines Betreibers eines Sex-Clubs? Ein FKK Club? ein Flatrate-Bordell? Ein bestimmtes Geschäftsmodell?

Kannst du das näher erklären?

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Beitrag von Svea »

Also im Swingerclubs war ich ein paar mal mit meinen Gästen, nun ja, war schon witzig, für mich in Ordnung, aber ich war auch schon bezahlt gewesen, von daher....

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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Zwerg »

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La Marfa hat geschrieben:Schon gar nicht hat eine, die es weiß, hier dafür gesprochen.
Du übersiehst diesen Beitrag:

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Tanja_Regensburg hat geschrieben:Ich bin pro Flatrate....
Was ich bei der ganzen Diskussion nicht wirklich verstehe: Ist es uns wirklich nicht möglich zu respektieren, dass es SexarbeiterInnen gibt, welche absolut selbstbestimmt ihre eigene Entscheidung treffen können? Auch wenn sie für einen selbst unverständlich erscheint -> Gerade SexarbeiterInnen, welche ununterbrochen in irgendeiner Weise bevormundet werden, sollten hier den Respekt vor der Entscheidung einer Kollegin aufbringen können....

Dies soll nicht heißen, dass man seiner eigenen Meinung untreu werden soll - auf keinen Fall! Es bedeutet lediglich, dass man sehr schnell in Gefahr läuft Jemand für unmündig zu erklären, der eigentlich schon aus Gründen der Solidarität unseren Respekt erhalten sollte!

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von fraences »

Mehr als 77 in Flatrate-Bordellen arbeitende Frauen gingen angesichts seit längerer Zeit bestehender Hetze gegen ihre Arbeitsplätze an die Öffentlichkeit und schalteten unter anderem Inserate in der 'Süddeutschen Zeitung' und der 'Frankfurter Rundschau', in denen sie forderten: "Schluss mit dem Kesseltreiben - Kein Verbot von Bordellen / ob mit oder ohne Flatrate". Weiter ist im geschalteten Text zu lesen: "Man bezeichnet und ausländische Prostituierte als 'unbedarfte Frauen', so als seien wir Menschen zweiter Klasse. Niemand von denen, die vorgeben, Frauenrechte zu verteidigen, hat es für notwendig erachtet, gegen solche frauenfeindlichen und rassistischen Äußerungen zu protestieren. Deshalb ergreifen wir in eigener Sache das Wort und erklären: Wir sind sehr wohl in der Lage selbst zu entscheiden, was, wo und wie lange wir unter welchen Bedingungen arbeiten. Wir brauchen weder Belehrungen noch Stimmungsmache, sondern fordern eine sachliche Aueinandersetzung."

http://no-racism.net/article/3054/
Zuletzt geändert von fraences am 08.07.2013, 01:48, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von lust4fun »

Ich hoffe, Tanja ist einverstanden, dass ich ihren Bericht hervorhole. Er gehört unbedingt in die laufende Diskussion.

http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4900

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Beitrag von hedonism »

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Svea hat geschrieben:Also im Swingerclubs war ich ein paar mal mit meinen Gästen, nun ja, war schon witzig, für mich in Ordnung, aber ich war auch schon bezahlt gewesen, von daher....

Ja nur kann man meiner Meinung nach die Swingerszene nicht mit einem Flatrate Bordell vergleichen. Ich kenne die Szene recht gut und weiß das es durchaus Frauen gibt, die an Männerüberschuß oder Gang Bangs gefallen finden. Für die ist das aber Abwechslung und passiert vielleicht 1 mal/Monat. Ausserdem kann sie dort alle wegschicken, die ihr nicht zu Gesichte stehen.
Man kann das auch nicht mit einem täglich ausgeübtem Job auf eine Stufe stellen - ebenso wie die Gang Bangs div. SexworkerInnen die 1-2 Mal/Monat so eine Veranstaltung betreiben.

Ich für meine Person halte diese Flat Rate Geschichte nicht für gut - aber wie Zwerg schon angemerkt hat - wenn es wer wirklich aus eigenem Antrieb machen will - OK!
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von La Marfa »

@ Zwerg
Ich sprach von "eine, die es weiß"
Tanja weiß es nicht, so wie sie selber sagte, sie hat solche Arbeit nicht erlebt, sondern "ist dafür".

Was ich übrigens nach all den negativen Erfahrungen, die hier genannt wurden von Damen, die solche Arbeit erlebt haben und nach all den Argumenten für reichlich dünn halte. Zumindest für zu dünn, um damit zu argumentieren.

Und damit meine nicht Argumente wie "aber die Migrantinnen ..."

Mündigkeit spreche ich niemandem ab, vielmehr frage ich ja ganz ausdrücklich nach den freien Willen derjenigen, die in solchen Betrieben arbeiten, ob das ihr Wunsch ist, trotz aller anderen Alternativen, die sie haben.

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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Nymphe »

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La Marfa hat geschrieben:Was ist ein Partytreff, Nymphe?
Wie Emma in #27 schrieb, hiessen Flatrate-Bordelle so, bevor sie sich Flatrate-Bordelle nannten (und viele nennen sich heute noch so, oder "Privater Partykreis" o.ä.).

Die Sorte Clubs gibt es auch schon ewig, nur haben sie früher viel weniger offensiv Werbung gemacht.

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von La Marfa »

Zu dem verlinkten Bericht von Tanja muss ich schon mal ganz dumm nachfragen: Bei 70 Euro Eintritt je Freier und 120 Euro für die Kollegin bei Standardsex??? Ist das ne Geldwäsche-Firma? Oder wo kommt das Geld für die Entlohnung her?

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Beitrag von Svea »

Ich weiß nicht ob es zur Sache dient raus zu finden ob es eine Geldwäschefirma handelt, aber die SW haben nun mal diesen Betrag erhalten, und jetzt ist eigentlich die Frage ob das ok ist oder nicht.

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Re: RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Melanie_NRW »

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La Marfa hat geschrieben:...
Und damit meine nicht Argumente wie "aber die Migrantinnen ..."

Mündigkeit spreche ich niemandem ab, vielmehr frage ich ja ganz ausdrücklich nach den freien Willen derjenigen, die in solchen Betrieben arbeiten, ob das ihr Wunsch ist, trotz aller anderen Alternativen, die sie haben.
Doch das tust du, in einer Tour versuchst du Argumente zu festigen, die dagegen sprechen.

Generell alles, was nicht in deine persönliche Weltanschauung passt, wird hier von dir schlecht geredet.

Für mich hat jede Form des Pay6 seine Daseinsberechtigung, solange sich Anbieter und Kunden finden, die dieses Modell nutzen. Es hat für mich schon einen arg bitteren Beigeschmack, was und vor allem WIE du hier teilweise schreibst.

Wir sind hier nun mal nur eine kleine Gruppe von Sexarbeitern, die vielen anderen da draußen haben vllt besseres zu tun als sich in Foren einzuloggen und darüber zu sinnieren, was richtig ist und was falsch. Die machen einfach ihren Job und alles andere interessiert sie nicht.

Deswegen wirst du wahrscheinlich lange warten können, bis sich eine von den Frauen hier äußert, die selbst in einem Flatrate-Club arbeitet.

Und genau DAS werfen uns ja immer die Prostitutionsgegner vor. Das sich die anderen nicht melden. Dann kann es sie ja auch nicht geben und freiwillige (privilegierte) Prostituierte sind demnach eine Minderheit und nicht schützenswert. Alle anderen werden dazu gezwungen und können sich deswegen auch nicht äußern. Also sollte Prostitution doch besser verboten werden, weil es ja was ganz furchtbares sein muss. Keine Frau kann sowas freiwillig machen...

Merkst du was?

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Beitrag von Svea »

Hm da kann ich Melanie nur zustimmen, es gibt verschiedene arten der Prostitution, sei es Escort sei es der Straßenstrich, hei ich came auch... ich finde es zwar nicht so toll das die Preise am Tiefpunkt sind, ja das betrifft auch den super tollen Escort Bereich, aber ich finde es toll das es so viele Arten der Möglichkeiten gibt sich zu betätigen.

Eine Zeitlang habe ich den Beitrag Hurrengeschichten mit offenen Mund verfolgt, es hat sich tatsächlich vieles geändert, aber ich kann einfach nicht erwarten, das jede alles von sich preis gibt, das es schwarze Schafe in jedem Bereich gibt kann man auch nicht verhehlen, aber das gibt es in jedem Beruf, hier sollten wir aber zusammen halten und über Lösungen nach denken, die uns oder einzelne betreffen.

Vor nicht all zu langer Zeit sagte mir eine Kollegin zu mir wir sind Schwestern, vielleicht sollen wir uns auch als solche verhalten, Blut ist dicker als Wasser.....

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RE: Flatrate Bordelle - Pro und Contra

Beitrag von Emma-Gutversteckt »

@ Melanie:

Deine Argumentation verstehe ich nicht ganz... Was hat denn La Marfas Einstellung damit zu tun, dass sich hier keine Frau zu Wort meldet, die in einem solchen Club arbeitet???

"Die anderen machen einfach ihren Job und alles andere interessiert sie nicht..."
Mag sein, aber wenn das alle so machen, wird sich politisch leider gar nichts ergeben, das auch nur ansatzweise als positiv für den Bereich der Prostitution angesehen werden könnte. Also sei doch lieber froh über den regen Meinungsaustausch und das Engagement, das einige hier zeigen. Zu sagen, dass die, die sich hier nicht beteiligen "vll. besseres zu tun haben" finde ich eher kontraproduktiv und ziemlich abwertend denen gegenüber, die sich hier beteiligen und somit wohl offensichtlich "nichts besseres" zu tun haben.

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Beitrag von fraences »

Kontraproduktiv für die politische Arbeit wird es , wenn wir gegenüber verschiedene Prostitutionsformen und somit die Vielfalt des Sexbusiness negativ bewerten.
Menschen, die Vereinheitlichen, die persönliche Meinung, Lebensgefühl und ihre eigene Art anderen über stümpeln möchten bezeichnet man zu recht als intolerant.

Den Blickwinkel zu weitern heißt, sich den Respekt gegen anders denkenden zu bewahren. Wer das nicht zu Wege bringt, kann sich ja in Brüssel um einen Arbeitsplatz bemühen, dort sind die Meister der Rationalisierung und der Vereinheitlichung von Natur und Gegenständen tätig und sorgen Europaweit für neu aufkeimenden Faschismus. Hier in der Prostitution sollten wir unseren Lebens- und Arbeitsraum freihalten von solchen Bestrebungen "Prostituionsfreies Europa", was zur Zeit angestrebt wird. Das betrifft uns alle.
Es fängt in Europa schon bei der Straßenprostitution an (Dortmund, Hamburg,Wien etc)und mündet in Prostitutionsformen über Flatrate, Wohnungsprostitution bis zum Escort und Dominastudios.
Währet den Anfängen und haltet Abstand von Dynamiken die am Ende welche die Freiheit und den Pluralismus eine ganze Gesellschaft angreifen.

Liebe Grüße, Fraences
Zuletzt geändert von fraences am 08.07.2013, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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