LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

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nina777
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Beitrag von nina777 »

23.9.2014

Freiburger Strassenprostitution sorgt für Diskussionen

Anwohner klagen über viel Lärm bis spät in die Nacht. Sie möchten die Strassenprostitution in der Strasse «Grand-Fontaine» verbieten. Die Stadtregierung prüft das Anliegen.


Neben dem Freiburger Rathaus führt eine Pflastersteinstrasse hinunter in die Altstadt. Hier, in der Grand-Fontaine, befindet sich seit Jahrzehnten das Freiburger Rotlichtmilieu. Nur hier ist Strassenprostitution erlaubt. Das möchten Anwohner ändern. «Wir wollen, dass die Stadt das Reglement ändert», sagt Denis Boivin, Präsident der Anwohnervereinigung. Die Strassenprostitution soll auch hier verboten werden. «Manche Anwohner können bis tief in die Nacht nicht schlafen».

Belästigte Prostituierte

Im «Café de la Grand-Fontaine» sitzt ein Gast. «Jeder braucht mal Sex», sagt er und ist gegen ein Verbot der Strassenprostitution.«Die Klienten verursachen den Lärm», fügt ein anderer Gast hinzu. Die würden in der Strasse herumschreien. Seit am Wochenende ein Sicherheitsbeamter angestellt wurde, habe sich die Situation verbessert, findet Robert Pietsch. Als Hausbesitzer vermietet er Wohnungen an Prostituierte. Manche Anwohner seien grundsätzlich gegen die Prostitution. «Sie belästigen die Frauen und provozieren Kunden».

Verbot kein Allerheilmittel

Die Stadtbehörden prüfen ein Verbot der Strassenprostitution, sagt Thierry Steiert, Gemeinderat der Stadt. Er zweifelt jedoch, ob das Sinn macht. Das Café und die Salons in den Häusern würden bleiben. «Dass ein Verbot der Strassenprostitution alle Probleme löst, ist eine Illusion», erklärt Thierry Steiert. Die Situation habe sich jedoch in den letzten Jahren zugespitzt, sagt er. Man müsse den Lärm eindämmen. «Sonst ist es für die Anwohner nicht mehr lebbar».

http://www.srf.ch/news/regional/bern-fr ... skussionen
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Beitrag von translena »

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nina777 hat geschrieben:23.9.2014

Freiburger Strassenprostitution sorgt für Diskussionen

Anwohner klagen über viel Lärm bis spät in die Nacht. Sie möchten die Strassenprostitution in der Strasse «Grand-Fontaine» verbieten. Die Stadtregierung prüft das Anliegen.


Neben dem Freiburger Rathaus führt eine Pflastersteinstrasse hinunter in die Altstadt. Hier, in der Grand-Fontaine, befindet sich seit Jahrzehnten das Freiburger Rotlichtmilieu. Nur hier ist Strassenprostitution erlaubt. Das möchten Anwohner ändern. «Wir wollen, dass die Stadt das Reglement ändert», sagt Denis Boivin, Präsident der Anwohnervereinigung. Die Strassenprostitution soll auch hier verboten werden. «Manche Anwohner können bis tief in die Nacht nicht schlafen».

Belästigte Prostituierte

Im «Café de la Grand-Fontaine» sitzt ein Gast. «Jeder braucht mal Sex», sagt er und ist gegen ein Verbot der Strassenprostitution.«Die Klienten verursachen den Lärm», fügt ein anderer Gast hinzu. Die würden in der Strasse herumschreien. Seit am Wochenende ein Sicherheitsbeamter angestellt wurde, habe sich die Situation verbessert, findet Robert Pietsch. Als Hausbesitzer vermietet er Wohnungen an Prostituierte. Manche Anwohner seien grundsätzlich gegen die Prostitution. «Sie belästigen die Frauen und provozieren Kunden».

Verbot kein Allerheilmittel

Die Stadtbehörden prüfen ein Verbot der Strassenprostitution, sagt Thierry Steiert, Gemeinderat der Stadt. Er zweifelt jedoch, ob das Sinn macht. Das Café und die Salons in den Häusern würden bleiben. «Dass ein Verbot der Strassenprostitution alle Probleme löst, ist eine Illusion», erklärt Thierry Steiert. Die Situation habe sich jedoch in den letzten Jahren zugespitzt, sagt er. Man müsse den Lärm eindämmen. «Sonst ist es für die Anwohner nicht mehr lebbar».

http://www.srf.ch/news/regional/bern-fr ... skussionen
Dabei handelt es sich um die Stadt Fribourg(Freiburg) in der Schweiz und nicht Freiburg im Breisgau.Vielleicht kann das jemand verschieben.

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fraences
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Sex, Drogen, Alkohol, Spielsucht
Die Geschichte einer Freiburger Prostituierte
n

"Ich arbeite nicht mehr als Prostituierte." – diesen Satz kann Susanne W. heute sagen. Wie die Mittzwanzigerin die Sexarbeit erlebt hat und wie ihr mit Hilfe der Beratungsstelle Pink der Ausstieg gelang, beschreibt sie im Porträt.

Als Susanne W. (Name von der Redaktion geändert) diesen Satz sagt, klingt sie erleichtert: "Ich arbeite nicht mehr als Prostituierte." Prompt folgt die Bestätigung: "Ich bin ganz froh, dass ich da raus bin." Der Umgang im Milieu sei um einiges rauer geworden in den vergangenen Jahren – die guten Zeiten sind vorbei. "Früher wurde ich auf Händen getragen."

Susanne W., Mitte 20 und Mutter mehrerer Kinder (wie viele, will sie zum Schutz ihrer Identität nicht sagen), hat ein gutes Jahrzehnt lang als Prostituierte gearbeitet – in großen und kleinen Bordellen, in Terminwohnungen, mit Zuhälter und auf eigene Faust; ein Großteil der Zeit in Freiburg, aber, wie es in der Branche üblich ist, auch in anderen Städten. Wenn sie davon spricht, hat man fast den Eindruck, als sei sie auch ein bisschen stolz auf das, womit sie so viel Geld verdient hat. Zugleich ist ihr klar, dass da was nicht so ganz stimmt mit ihr: "Ich habe eine gestörte Sexualität."

Zehn Jahre lang hat Susanne W. als Prostituierte gearbeitet

Anfang 2014 schaffte Susanne W. mit Hilfe der Beratungsstelle Pink den Ausstieg. Der Schritt, sich von der Prostitution loszusagen, ist kein leichter: Viele Frauen wissen nicht, was danach kommt, womit sie künftig ihr Geld verdienen sollen. Susanne W. hat sich anfangs mit Aushilfsjobs über Wasser gehalten – im Supermarkt und an der Tankstelle. Mittlerweile verdient sie ihr Geld in einem Massagesalon. Allerdings in keinem gewöhnlichen, in den man geht, wenn der Rücken schmerzt oder der Nacken verspannt ist, sondern in einen mit erotischer Note – mit Ganzkörpermassage und "Happy End", wie das in der Branche so schön heißt.

Solche Salons gibt es einige in der Stadt, zehn sind es aktuell, sagt Rathaussprecherin Edith Lamersdorf. Im Rathaus weiß man das, weil die Stadt seit 2013 eine Bordellsteuer erhebt und auch Erotikmassagesalons – sehr zu deren Verdruss – unter die Steuerpflicht fallen. Doch "Happy End" hin oder her: Erotikmassagen seien etwas völlig anderes, findet Susanne W. Ihre Beraterin von Pink ist über den Massagejob nicht sonderlich begeistert, lieber wäre ihr ein kompletter Ausstieg aus dem Sexgewerbe. Bis auf die Sehnenscheidenentzündung, die sie habe, weil der Arm so beansprucht werde, sei das Massieren viel unproblematischer als Geschlechtsverkehr gegen Bezahlung, sagt W.: "Ich muss keinen Sex haben, ich muss nicht blasen und ich muss nicht küssen."

Sie träumt von Schulabschluss und Ausbildung

Doch auch mit dem erotischen Massieren will sie nur vorübergehend, vielleicht für zwei oder drei Jahre, ihr Geld verdienen: Im September wird sie, wenn alles gut läuft, ihren Hauptschulabschluss in der Tasche haben, dann will sie noch die Mittlere Reife draufsetzen und anschließend eine Ausbildung machen. Welchen Beruf sie erlernen will, weiß sie noch nicht. "Auf jeden Fall was Solides – nichts, was mit früher zu tun hat", damit habe sie abgeschlossen, versichert sie und erzählt, dass manchmal noch Bordellbetreiber bei ihr anrufen und sie überreden wollen, doch wieder einzusteigen.

Mit zwölf Jahren – sie lebte damals in einem Heim für schwererziehbare Mädchen – lernte sie einen 40 Jahre älteren Mann kennen. Man habe sich im Freien auf einer Bank getroffen. "Der durfte mich gegen Bezahlung anfassen", erinnert sie sich. Sie habe aber schon bestimmt, was er machen durfte und was nicht. Er habe Gefühle für sie gehabt und mehr wollen, glaubt sie. Zum Geschlechtsverkehr sei es aber nie gekommen – "dazu wäre der aber auch gar nicht fähig gewesen." 50 Euro habe er ihr jedes Mal gegeben. "Als Heimkind war es ein Luxus, so viel Geld zu haben." Die Beziehung zu dem wesentlich älteren Mann scheint nicht unkompliziert gewesen zu sein – eine Achterbahnfahrt der Gefühle. "Der wollte mir den Hof vererben. Und ich wollte ihn mit dem Messer umbringen." Getan hat sie es nicht. Heute sagt sie: "Ich bin froh darüber." Aber gehasst habe sie ihn. "Ich war so überfordert."

Susanne W. hatte schon früh einen Freund. Der habe von den Treffen mit dem älteren Mann gewusst und es toleriert. Als das junge Paar dann kein Geld mehr hatte, sagte ihr Freund zu ihr, sie solle anschaffen gehen. Sie tat es. 16 war sie damals. Wer ihre Kunden waren? Da sei alles dabei gewesen – vom Politiker und Firmeninhaber bis zum Normalbürger und vom Teenager bis zum Rentner. Einmal habe ihr ein 18-jähriger Freier einen Antrag gemacht. Doch mit Kunden eine Liaison einzugehen, sei nicht in Frage gekommen. "Diese Distanz habe ich immer gewahrt."

Ein Freier wurde zum Freund – und dann zum Zuhälter

Ihr Freund war ihr Zuhälter geworden. Man habe schon vernünftig mit ihm reden können, sagt die zierliche Frau, die in einer 3-Zimmer-Wohnung in einem unscheinbaren Mietshaus wohnt, "aber er war auch gewalttätig". Nach eineinhalb Jahren hatte sie genug. "Er hat viel zu viel Geld von mir verlangt, und ich habe nicht mehr eingesehen, für jemanden zu arbeiten. Das war richtig frustrierend." Ihrem Zuhälter gab sie fast alles, was sie verdiente, sie bekam von ihm aber nur Essen und Zigaretten. "Er sagte mir, ich sei zu jung und könne nicht mit Geld umgehen." Einen Zuhälter loszuwerden, ist für eine Prostituierte nicht einfach: Die einen flüchten und tauchen unter, die anderen kaufen sich frei. Susanne W. wählte letztere Variante. Sie vermittelte ihrem Ex-Freund und Zuhälter eine Nachfolgerin und zahlte 8000 Euro "Ablöse". Der Deal funktionierte, bis heute hat sie nichts mehr von ihm gehört.

Das Freikaufen von ihrem Zuhälter war für W. jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Ausstieg aus der Prostitution. Vielmehr arbeitete sie fortan auf eigene Faust, zunächst in einem Bordell im Industriegebiet Nord: "Der Laden war versifft und verschimmelt." Doch die Geschäfte liefen gut. Wie sonst konnte man so schnell so viel Geld verdienen? 1000 Euro am Tag seien normal gewesen. Wenn das Geschäft gut lief, sogar 1500. So viel Geld, sagt Susanne W., könne man heute in Freiburg nicht mehr verdienen, allenfalls noch 400 bis 500 Euro pro Tag – zu wenig, findet Susanne W. "Dafür mache ich die Beine nicht breit."

Gewalt gehört zum Geschäft

Sie habe immer in Bordellen gearbeitet, wo die Chefs sie beschützten. Dennoch habe auch sie gefährliche Situationen erlebt. "Ich wurde gewürgt. Ich habe Nein gesagt, und er wollte trotzdem." Sie habe ihm gesagt, dass sie "auf die Barrikaden gehe", wenn es weh tue. Zugleich sei da aber auch ein Reiz gewesen, zu testen, wie weit sie gehen kann. "Mittlerweile", sagt sie, "verspüre ich diesen Reiz nicht mehr so."

Susanne W. weiß, dass sie in ihrem Leben viele Fehler gemacht hat. Mit 15 war sie das erste Mal schwanger. Ihre Kinder leben alle in Pflegefamilien. Eines hat eine Weile bei ihr gelebt. Inzwischen hat sie kapiert: "Es würde nicht gut gehen, ich habe solche Bindungsängste", die eigene Kindheit – sie war als Kind Opfer von Missbrauch – sei schuld daran, glaubt sie. Immerhin: Zu zwei Kindern hat sie ganz guten Kontakt. Von dem vielen Geld, das sie verdient hat, ist heute nichts mehr übrig. Schuld daran waren der Alkohol und ihre Spiel- und Drogensucht, das Kokain kostete sie Unsummen. Sie erinnert sich an Halluzinationen. Ohne die Drogen habe sie ihren Job nicht mehr ertragen. "Ich war süchtig nach alle, was mir einen Flash gegeben hat", sagt sie. Was sie nicht verzockte oder für Drogen ausgab, schmiss sie für sinnlose Einkäufe zum Fenster raus.

Heute, mehr als ein Jahr nach dem Ausstieg, hat sie noch einen Berg Schulden, aber es geht langsam aufwärts. Einen Spielautomaten habe sie nie mehr angefasst, auch von den Drogen sei sie losgekommen. "Dafür bin ich kaffeesüchtig. Ich trinke 12 bis 14 Tassen am Tag." Ein zweites Laster sind die Zigaretten. "Ich lebe einfach. Mir geht es gut, ich fühle mich wohl", sagt Susanne W. "Ich habe aus allem gelernt und bin stärker geworden. Ich bereue nichts."

Die Beratungsstellen Pink und Freija

Es gibt in Freiburg zwei Beratungsstellen für Prostituierte: Pink, 2009 als bundesweites Modellprojekt ins Leben gerufen und vom Bund finanziert, berät Frauen, die aussteigen wollen, Freija kümmert sich Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Künftig will Pink das Angebot erweitern und zum Beispiel auch in anderen Fragen, etwa beim Thema Gesundheit, beraten.

Laut Mitarbeiterin Simone Heneka setzt der Beratungsbedarf nicht erst beim Ausstieg ein. In jedem Fall sei er hoch, sagt Jochen Pfisterer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Freiburg. Die Mitarbeiterinnen von Pink und Freija machen "aufsuchende Arbeit" – sie besuchen die Prostituierten an ihren Arbeitsplätzen. "Ob wir reinkommen, bleibt natürlich den Frauen überlassen", sagt Heneka. Beide Einrichtungen werden vom Diakonischen Werk getragen.


Die Finanzierung für Pink ist Ende November 2014 ausgelaufen. Übergangsweise haben die Diakonischen Werke Baden und Freiburg die Finanzierung übernommen. Allerdings gehe dies nur vorübergehend, sagt Pfisterer. Die Stadt selbst hat keine Mittel in den Haushalt eingestellt. "Wir springen nicht überall ein, wo Dritte aufhören mit der Finanzierung", sagt Bürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Die Diakonie Freiburg hat bei der Stadt im Doppelhaushalt 2015/2016 einen jährlichen Zuschuss von 95 000 Euro beantragt. Mittlerweile haben sechs Fraktionen für den Doppelhaushalt zwischen 60 000 und 95000 Euro pro Jahr beantragt. Außerdem fördert das Land, das das Projekt bisher schon kofinanziert hat, Pink künftig mit jährlich 60 000 Euro. Auch Freija bekommt vom Land 60 000 Euro.



http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 56699.html
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Freiburger Sexgeschäfte: Wer profitiert vom Bordellkonzept?

Der FKK-Palast dominiert Kritikern zufolge das Geschäft, Frauen verdienen weniger, der Ton ist rauer: In Freiburg wurde vor zwei Jahren das Bordellkonzept eingeführt. Was hat es wem gebracht?

Knapp 40 Bordelle und bordellartige Be...in der Stadt nach offiziellen Angaben.


Ende 2012 hat das Rathaus ein Konzept erarbeitet, in dem rechtsverbindlich Bordellstandorte ausgewiesen wurden. Was das gebracht hat? Die Polizei ist zufrieden, weil sie bessere Kontrollmöglichkeiten und eine rechtliche Handhabe hat; die Zahl der Etablissements hat sich deutlich verringert. Freier, Prostituierte und Sozialarbeiterinnen sehen keine Verbesserungen. Das Konzept sei nur baurechtlich und ordnungspolitisch gedacht, das Wort "Frau" komme darin gar nicht vor, kritisiert Simone Heneka von der Beratungsstelle Pink: "Den Frauen hat das gar nichts gebracht."
In Freiburg arbeiten schätzungsweise 150 bis 200 Prostituierte in Bordellen, bordellähnlichen Betrieben oder Terminwohnungen (wo Frauen arbeiten und zeitweise wohnen). Deren Zahl ist seit 2012 deutlich zurückgegangen. Die Polizei geht aktuell von 50 bis 60 Betrieben aus. Allerdings hatte die Stadtverwaltung 2014, basierend auf der gewerberechtlichen Anmeldung, inklusive erotischer Massagestudios "nur" noch 39 Sexbetriebe erfasst. 2013 waren es 43, im Jahr davor 67 (ohne Massagestudios).

Neue wurden nicht zugelassen

Illegale Etablissements hat das Baurechtsamt sukzessive schließen lassen, neue wurden nicht zugelassen. Als ein Inhaber mehrerer Bordelle vor einiger Zeit in der Wiesentalstraße einen "Hühnerstadel" eröffnen wollte, wusste die Stadt dies baurechtlich zu verhindern. Einige Betreiber haben wegen des Konkurrenzdrucks von sich aus aufgegeben. Walter Martin, bei der Kriminalpolizei für Banden und organisierte Kriminalität zuständig, geht davon aus, dass unbemerkt keine neuen illegalen Bordelle in der Stadt aufmachen können.

Reger illegaler Prostitutionsbetrieb in Freiburger Hotel

Escort-Services (Begleitdienste) gibt es nach Aussage von Pink-Mitarbeiterin Heneka in zahlreichen Freiburger Hotels. Im Hotel einer Kette im Industriegebiet Nord soll es nach BZ-Informationen einen regen illegalen Prostitutionsbetrieb geben. Ein Freier bestätigt, dass zahlreiche Frauen dort anschaffen gingen. Die Polizei will die Vorgänge in dem nach außen unauffälligen Hotel nicht bestätigen, die Stadtverwaltung weiß von nichts.

Im Oktober 2014 wurde in dem Hotel ein 33-Jähriger mit einem Baselballschläger schwer verletzt, es wurde spekuliert, dass es sich um eine Auseinandersetzung im Zuhältermilieu gehandelt habe.

Katja Hasselkus, Pressesprecherin der betroffenen Hotelkette B&B, bestätigt: "Es gibt gelegentlich Vorfälle." Deswegen befinde sich das Hotelmanagement in ständigem Kontakt mit Polizei und Ordnungsbehörden. "Die gewerbliche Nutzung der Zimmer zum Zwecke der Prostitution ist in allen B&B-Hotels streng untersagt." Gewalt- und Drogendelikte im Zusammenhang mit Prostitution seien "eher Einzelfälle", es gebe unter Bordellinhabern keine gewalttätige Verdrängung, sagt Polizist Martin.

FKK-Palast dominiert den Markt

Nach Einführung der Bordellsteuer 2013 – Betreiber und Mieter von Terminwohnungen zahlen monatlich 100 Euro je angefangene zehn Quadratmeter – haben einige die Räume verkleinert. 2013 und 2014 hat die Stadt jeweils 170.000 Euro durch das Sexgewerbe kassiert, sagt Rathaussprecherin Edith Lamersdorf. Pink-Mitarbeiterin Simone Heneka weiß von Frauen, die wegen der Steuerlast ihre Selbständigkeit aufgeben und in größeren Bordellen unterkommen mussten.

Eine Prostituierte sagt, dass heute in manchen Bordellen "nichts mehr gehe", einige hielten sich nicht mehr lange. Der Kunde redet dabei offenbar ein Wörtchen mit: Frauen, die "nicht wahnsinnig gut aussehen", hätten keine Chance mehr, sagt die Prostituierte. Und: Der 2011 eröffnete FKK-Palast dominiere den Markt und ziehe Kundschaft von Konkurrenten ab. Von einer Monopolisierung will die Polizei aber nicht sprechen.

Bedingungen haben sich für Frauen verschlechtert

Pink-Mitarbeiterin Heneka hat einen Preisverfall beobachtet. Eine Prostituierte bestätigt: Noch vor einigen Jahren habe sie 1000 bis 1500 Euro an einem Tag verdient, heute seien es noch 400 bis 500. Die Bedingungen hätten sich für die Frauen verschlechtert: Der Umgang im Milieu sei härter geworden, sagt die Prostituierte. Auch Sozialarbeiterin Beate Huschka von der Beratungsstelle Freija weiß: "Es herrscht ein rauer Ton." Frauen müssten sich entwürdigend – wie Ware – nackt darbieten. Ein Freier, der seit acht Jahren in Freiburger Bordellen unterwegs ist, sagt: "Das Klima in der Szene hat sich zum Negativen gewandelt."

Einige Etablissements sollen in der Hand von Rockerclubs sein. Offiziell wollen das weder Stadt noch Polizei bestätigen. Kriminalhauptkommissar Martin ist zurückhaltend: Das führende Mitglied "einer rockerähnlichen Gruppierung" – nach BZ-Informationen der United Tribuns – führe in einem Bordell die Geschäfte, allerdings "nicht vordergründig als Rockermitglied"; ob Einnahmen aus diesem Bordell an die Rocker fließen, kann er nicht sagen.

Werden Frauen und Familien bedroht?

Es gibt auch in Freiburg ausbeuterische Zuhälterei und Zwangsprostitution, bei der Frauen weder Freier noch Sexpraktiken frei wählen können und mehr als die Hälfte ihres Lohns abgeben müssen. "Zwangsprostitution konnte bisher kaum nachgewiesen werden", sagt Kripomann Martin. Den Zuhältern sei nichts nachzuweisen, die Prostituierten machten einen Rückzieher, wenn es um offizielle Aussagen gehe. "Die Polizei spielt das runter", die Dunkelziffer sei hoch, sagt Freija-Mitarbeiterin Huschka. "Die Polizei kriegt das gar nicht mit." Den Frauen und ihren Familien werde gedroht, falls sie aussagten oder ausstiegen. "Diese Drohungen sind real."
Mehr zum Thema:

Hintergrund: Die Geschichte einer Freiburger Prostituierten

Rückblick: Freiburg legt ein Konzept für die Rotlichtszene vor

http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 53964.html
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Horb a. N.
Sex-Geschäfte in der Neckarstraße?

Christof Schülke,

Kreidefiguren auf dem Asphalt: Die Neckarstraße soll sich zu einem attraktiven, familienfreundlichen Gebiet entwickeln – das wünscht man sich im Rathaus und Anzeichen dafür gibt es. Verdachtsfälle von Wohnungsprostitution trüben zur Zeit das

Horb - Verdachtsfälle von Prostitution in einem Haus in der Neckarstraße verunsichern die Anwohner. Im Rathaus weiß man seit Ende März davon. Im April folgten polizeiliche Maßnahmen. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnlich gelagerte Verdachtsfälle.

Anrüchige Geschäfte an Straßenecken, schummerige Kneipentresen, wo man auf diskrete Anfrage mehr bekommt als nur Bier und Schnaps: Solche Gerüchte über die Neckarstraße und andere Orte in Horb als Schauplätze illegaler Prostitution gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder.

Vor einigen Tagen tauchten konkrete Hinweise auf. Wie Medienkollegen berichteten, war die Neckarstraße im Internet als Standort für Sex-Geschäfte angegeben. Inzwischen sind diese Eintragungen verschwunden – und wohl auch die mutmaßlichen Prostituierten.

Der Verdacht konzentrierte sich auf ein älteres Haus. Dort erzählten Nachbarn von Umtrieben, die ihnen Angst machten: auffälliger Besucherverkehr und ungewöhnlich zahlreiche Autos aus anderen Landkreisen, die nachts aufkreuzten.

Anwohner glaubten, Hinweise auf sogenannte Wohnungsprostitution zu haben: Käufliche Liebe hinter den Türen von privaten Miet- oder Eigentumswohnungen. Diesen Gewerbezweig kann es theoretisch überall geben, wobei er in Städten mit legaler Prostitution keine Seltenheit und in seinen rechtlichen Hintergründen gut dokumentiert ist (das Internet liefert auf den Suchbegriff Wohnungsprostitution über 15.000 Einträge). In Städten mit legaler Prostitution werden oft Wohnungen in Gegenden gemietet, die deutlich billiger sind als die Rotlichtviertel mit ihren horrenden Mieten. Kommt es zu Konflikten mit Nachbarn, die keine Prostitution in ihrer Nähe dulden, hat oft das Gericht zu entscheiden – und nicht immer ziehen die Prostituierten dabei den Kürzeren.

Anders in Kleinstädten wie Horb, wo Prostitution generell verboten ist. "Zum Schutze der Jugend und des öffentlichen Anstandes wird für das ganze Gebiet von Gemeinden bis zu 35.000 Einwohnern verboten, der Prostitution nachzugehen." So steht es in der Verordnung der Landesregierung über das Verbot der Prostitution vom 3. März 1976.

Bürgermeister Jan Zeitler bestätigt, dass die Verdachtsfälle der Wohnungsprostitution in der Neckarstraße der Stadtverwaltung seit Ende März bekannt sind. Mitte April ging die Stadt den Hinweisen nach. Laut Zeitler handelt es sich bei der Prostitution in einem Verbotsgebiet wie Horb um eine Straftat. Die Stadt kann dafür sorgen, dass Landesbehörden Ermittlungen aufnehmen, und wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, drohen Haftstrafen. Aber erst einmal schreitet vor Ort die Polizei ein. Erhärtet sich der Verdacht, kann vom dem oder der mutmaßlichen Prostituierten eine Sicherheitsleistung verlangt werden (für die zu erwartende Geldstrafe und die Verfahrenskosten). Zur Frage unserer Redaktion an die Polizeidirektion, ob im Fall Neckarstraße Ermittlungen laufen, lag gestern bis Redaktionsschluss noch keine Antwort vor.

Der Verdachtsfall Neckarstraße ist indessen nicht der einzige in Horb. Zeitler: "In der Vergangenheit gab es bereits Verdachtsfälle, die zügig durch geeignete Maßnahmen unterbunden wurden. Das Auftreten dieser Verdachtsfälle ist in Großen Kreisstädten leider kein außergewöhnlicher Vorgang."

Die Rechtslage ist klar. Laut Verordnung der Landesregierung über das Verbot der Prostitution ist es in Horb verboten, diesem Gewerbe nachzugehen. "Dies gilt selbstverständlich auch für private Räume", so der Bürgermeister.

Die Rotlicht-Verdachtsfälle tragen dazu bei, die Neckarstraße in ein schlechtes Licht zu rücken: alte leere Häuser, leer stehende Läden, Lokale mit Spielautomaten und eine gewisse "Anonymität", die sich dort breit zu machen scheint. Oder täuscht der Eindruck?

Ja, meint Jan Zeitler: "Der städtebauliche Strukturwandel in der Neckarstraße hält bereits seit einigen Jahren an und ist noch nicht abgeschlossen. Die Voraussetzungen hierfür wurden durch das Sanierungsgebiet und durch den Rückbau der Neckarstraße geschaffen. Die ursprünglich auch im hinteren Teil der Neckarstraße vorhandenen Ladenflächen wurden teilweise umgebaut und den Wohnnutzungen in den Obergeschossen zugeschlagen. Die Neckarstraße entwickelt sich somit langfristig zu einem attraktiven innerstädtischen Wohnstandort am Mühlkanal und am Fuße der Sommerhalde. Oftmals ist es die in privater Hand befindliche Bausubstanz selbst, in die im Sinne der Innenentwicklung investiert werden muss, um zeitgemäße Wohnnutzungen zu ermöglichen."

Gibt es Ideen und Überlegungen, hier etwas zu ändern? Zeitler: "Im vorderen Teil der Neckarstraße soll das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes ›Zukunft Horber Innenstadt‹ den Strukturwandel im Bereich des Handels festigen. Für den hinteren Teil erscheint eher die bereits begonnene Weiterentwicklung zu einem innerstädtischen Wohnquartier sinnvoll. Durch die angedachte Weiterentwicklung der Stadtgestaltungssatzung können aber die Rahmenbedingungen auch im Bereich der Neckarstraße dem Strukturwandel angepasst werden."

Auch auf dem Parkplatz eines Marktes auf dem Hohenberg sollen sich Geschäfte anbahnen. Eine Wohnsiedlung ist ebenfalls schon einmal in den Ruch geraten, Prostitutionsstandort zu sein. Von juristischten Folgen ist nichts bekannt.

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhal ... 89b12.html
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Bald sollen nur noch 120 Prostituierte in Freiburg arbeiten

Feintuning im Rotlichtmilieu: Freiburg will sein Bordellkonzept weiter vorantreiben. So soll die Zahl der Prostituierten in der Stadt auf 120 gesenkt werden. Gleichzeitig sind neue Bordelle geplant.



Vor drei Jahren hat die Stadtverwaltung ein neues Bordellkonzept auf den Weg gebracht. Ihr Ziel: Gebiete für Bordelle offiziell auszuweisen, um Prostitution ordnungspolitisch und baurechtlich zu kontrollieren und zu steuern. Während Sozialarbeiter klagen, das habe den Frauen wenig gebracht, sind Polizei und Behörden zufrieden – die Zahl der Etablissements habe abgenommen. Heute diskutiert der Gemeinderat das Thema – durch Änderungen von Bebauungsplänen soll die Zahl der Arbeitsplätze in Bordellen festgelegt werden.

Polizei geht von 50 bis 60 Puffs aus

150 bis 200 Prostituierte arbeiten derzeit in Freiburg, nicht mehr als 120 wünscht man sich im Rathaus. Die Polizei geht derzeit von 50 bis 60 Betrieben aus, wie viele davon illegal arbeiten, kann die Stadtverwaltung nicht sagen: "Es gibt derzeit keine verlässlichen Zahlen", sagt Rathaussprecherin Edith Lamersdorf. Fest steht: Unerwünschte und illegale Etablissements sollen von der Bildfläche verschwinden, während vom Konzept her gewünschte Standorte die Möglichkeit bekommen sollen, zu erweitern. Das lässt sich über Bebauungspläne steuern. "Das Bordellkonzept ist derzeit nur ein informeller Grundsatzbeschluss des Gemeinderats, der über eine Vielzahl von zirka 40 Bebauungsplanverfahren weiterentwickelt werden muss", erklärt Lamersdorf.

Nun liegen Bauanfragen von Bordellen vor, die erweitern wollen, beispielsweise vom Betreiber des FKK-Palasts an der Tullastraße. Das Rathaus will Standorte wie diesen planungsrechtlich sichern und dort auch einen moderaten Ausbau genehmigen. Möglich sei dies nur, weil es in den betreffenden Gebieten keine städtebaulichen Spannungen gebe, heißt es in der Drucksache für den Gemeinderat. Ergänzend zu den Änderungen im Bebauungsplan soll ein städtebaulicher Vertrag mit den Bordellbetreibern und -eigentümern die planungsrechtlichen Ziele sichern: "Das ist ein übliches und viel angewandtes Verfahren", erklärt Lamersdorf.

So lange es keinen Ärger gibt, hält sich die Stadt zurück

So sollen zum Beispiel im Industriegebiet Nord in der Tullastraße 79 (FKK-Palast) und in der Robert-Bunsen-Straße 11a (Studio 79) 16 beziehungsweise 15 Arbeitsplätze für Prostituierte genehmigt werden. Während der FKK-Palast besagte Erweiterung forciert, sagt die Betreiberin des Studios 79, dass sie derzeit gar kein Interesse an einem Ausbau ihres Betriebs habe. Von neun Arbeitszimmern seien mangels Nachfrage nur zwei in Betrieb, derzeit beschäftige sie nur drei Frauen. Dennoch will die Stadt jetzt dort 15 Arbeitsplätze genehmigen, weil der Standort dafür geeignet erscheint. Laut Lamersdorf handelt es sich um einen konzeptionellen Beschluss, unabhängig davon, ob der Betreiber die genehmigte Kapazität aktuell ausschöpfe oder nicht.

Außer den Standorten im Industriegebiet Nord sowie in der Wiesentalstraße 15 sollen sechs weitere mit insgesamt 32 Plätzen in die Konzeption aufgenommen werden: Auf der Haid 1, Bettackerstraße 25, Haslacher Straße 21a, Schildackerweg 30, Todtnauer Straße 1 und Wiesentalstraße 1. Nicht vorgehen will die Stadt gegen Wohnungsprostitution (15 Plätze), so weit es dort keine Spannungen gibt: Damit sind Wohnungen gemeint, in denen ein bis zwei Prostituierte arbeiten und zugleich wohnen. Weiteren Standorten mit insgesamt 26 Plätzen wollen die Behörden keine planungsrechtliche Sicherheit einräumen, weil Bordelle dort unerwünscht seien.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 44172.html
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Klaus Fricke
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von Klaus Fricke »

Querverweis:
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 953#148953
Betriebs- und Existenzabwicklungsgesetz


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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Freiburger Satzung über Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum wirksam

http://www.kostenlose-urteile.de/VGH-Ba ... s21973.htm

Nicht ganz unwichtig im ZUsammenhang mit Prostitutionsstätten in Wohnungen.
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von Jupiter »

Zunächst gibt es das Zweckentfremdungsverbot auch in anderen Städten, da die Landesregierung BW die Städte hierzu ermächtigt hat.
Der Freiburger Fall zielt z. Zt. auf die Zweckentfremdung in Form von Ferienwohnung. siehe: http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 21456.html

Generell ist zu sagen, dass das Baurechtsamt sich zu diesem Zweck die entsprechende Internetportale und lokale Anzeigenblätter (z. B. Zypresse) ansieht.

Ich denke, dass der Hinweis von Fraences wichtig ist, da wohl die Stadt ggf. die Nutzung einer Wohnung für SW-Tätigkeit wohl als Zweckentfremdung ansehen wird.

Gruß Jupiter
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Mit Schusswaffen bedroht

Überfall auf Massagestudio in Haslach – Polizei sucht drei Täter


Drei Täter haben am Dienstagabend in Haslach ein Massagestudio überfallen. Sie raubten ein Handy und etwas Bargeld. Die Kripo ermittelt.



Die drei bewaffneten und zum Teil maskierten Räuber drangen am Dienstag, gegen 22.50 Uhr in das Massagestudio an der Bettackerstraße im Freiburger Stadtteil Haslach ein. Die bedrohten zwei Mitarbeiterinnen mit Schusswaffen. Sie flohen schließlich mit einem Handy und einem Bargeldbetrag im unteren dreistelligen Euro-Bereich, wie die Polizei mitteilt.

Die drei Täter werden wie folgt beschrieben:
Zwischen 1,65 und 1,80 Meter groß, zwei der Täter waren bewaffnet und mit hellen Gummimasken maskiert. Der unmaskierte Täter wird auf 30 Jahre geschätzt. Er soll einen kurzen Vollbart haben. Bekleidet war er mit einer olivgrünen Jacke mit Fellkapuze und einer schwarzen Kappe mit hellem Rand.
Die Kriminalpolizei Freiburg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise unter Telefon 0761/882-5777.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... rei-taeter
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von fraences »

Die Sperrgebietsverordnung und -karte von der Stadt Offenburg.

http://offenburg.de/html/prostitution.h ... o=5ee6508d&&
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Re: RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWAR

Beitrag von Doris67 »

          Bild
fraences hat geschrieben:Die Sperrgebietsverordnung und -karte von der Stadt Offenburg.

http://offenburg.de/html/prostitution.h ... o=5ee6508d&&
Tja, die übliche Verarsche: menschenleere Industriegebiete als Hurenghetto.
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Beitrag von Kasharius »

@Doris

genau. Und Hauptsache die ghettoisierten SW sind dann demnächst alle schön angemeldet und registriert. Und vielleicht verirrt sich dann ja mal jemand von einer unabhängigen Beratungsstelle dahin, um wirklich nach dem Rechten zu sehen....

Kasharius grüßt

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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von Ursa Minor »

04.08.2017
Cornelia Spitz

Immer mehr Sextouristen in der Region

In Frankreich und der Schweiz wird massiv für Angebote hier geworben......

http://www.schwaebische.de/region_artik ... .html#null



Billiger Sex lockt Schweizer und Franzosen in den Schwarzwald

In Villingen-Schwenningen arbeiten über 80 Frauen als
Prostituierte. Die Nähe zu den Nachbarländern Frankreich und Schweiz soll dabei die Prostitution befeuern. Die SPD-Spitzenkandidaten Leni Breymaier fordert nun ein generelles Verbot.



http://www.suedkurier.de/region/schwarz ... 41,9359709

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Beitrag von Doris67 »

Ursa Minor: Das halte ich für massiven Unsinn, wenn ich mir anschaue, wieviele deutsche Kunden auf den gut bestückten französischen Straßenstrich kommen. Dürfte mal wieder aus der Luft gegriffen sein um Prohibition zu fordern.
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RE: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWAL

Beitrag von Ursa Minor »

Doris67: Danke für deine Einschätzung. Ich habe mir vorher auch überlegt ob ich dies hier überhaupt posten soll. Dachte als allgemeine Info. Wer wie denkt und was sagt, auf der politischen Bühne, zum Thema.
Frei von meiner Ansicht, Einschätzung und Erfahrung.

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Re: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

Beitrag von Ursa Minor »

Umbruch in der Rotlichtszene

Von Sigrun Rehm
So, 14. Oktober 2018
Südwest

Wegen des Prostituiertenschutzgesetzes stehen Sexarbeiterinnen und Bordelle in der Region am Scheideweg.
Sexarbeiterinnen vor Ausbeutung und Gesundheitsgefahren zu schützen, war das Ziel des Prostituiertenschutzgesetzes. Ein Jahr nach seiner Einführung zeigt sich: Das Gesetz wird die Branche verändern. Die Rotlichtszene steht vor ihrer Aufspaltung.

"Das Prostituiertenschutzgesetz hat im Vorfeld zu riesiger Verunsicherung und Angst unter den Sexarbeiterinnen geführt", berichtet Simone Heneka von der Fachberatungsstelle Pink ("Prostitution – Integration – Neustart – Know-how") mit Standorten in Freiburg und Kehl. Dieses Gesetz, das zum Juli 2017 bundesweit in Kraft trat und seit November vor Ort umgesetzt wird, ergänzt das Prostitutionsgesetz, das 2002 die Sittenwidrigkeit der Sexarbeit beendet hatte. Sein Ziel ist es, das Gewerbe zu regulieren und menschenverachtende Auswüchse zu reduzieren.

Ob in der aufsuchenden Sozialarbeit in Clubs, Terminwohnungen und Bordellen oder in der Einzelberatung, zu der im vergangenen Jahr 48 Frauen und drei Transgender zu Pink kamen: "Die meisten Fragen drehten sich um die Anmeldung bei der Behörde und um die Gesundheitsberatung, die das neue Gesetz vorschreibt", sagt Heneka. Die Zahl der Ratsuchenden habe dieses Jahr stark zugenommen.

Ihre Zweifel an der Wirksamkeit des Gesetzes gegen Menschenhandel und ihre Sorge, dass die Anmeldepflicht die Diskriminierung verstärken wird, haben die Sozialarbeiterinnen von Pink nicht gehindert, im Auftrag des Landessozialministeriums einen Leitfaden für Behördenmitarbeiter und eine sechssprachige App ("BleibSafe") für Prostituierte zu erstellen – im Gegenteil: "Wir wollen die Sexarbeiterinnen stärken, ihr Leben und Arbeiten selbstbestimmt zu gestalten", so Heneka.

Inzwischen ist die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes angelaufen. Da nur Kommunen mit mehr als 50 000 Einwohnern Prostitution offiziell zulassen müssen, ist Freiburg für die Registrierung und Beratung der schätzungsweise 300 Prostituierten in der Region zuständig. Die meisten von ihnen kommen aus Rumänien, Bulgarien und anderen Ländern Südosteuropas und wechseln von Stadt zu Stadt, das Spektrum reicht von der Bordellmitarbeiterin über die Escort-Dame bis zum Tantra-Masseur. Bisher haben 245 Personen – darunter drei Männer und vier Transgender – im Alter zwischen 18 und 63 Jahren die Beratung im Gesundheitsamt aufgesucht, wie das zuständige Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mitteilt. "Die Beratung wurde sofort gut angenommen", berichtet Sprecher Matthias Fetterer. Den zweiten Schritt, die Anmeldung beim Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Freiburg, hat bisher nur ein Teil der Prostituierten vollzogen. Nach Angaben von Stadtsprecherin Edith Lamersdorf wurden bislang 172 "Hurenpässe" ausgestellt. Die 21 für ein Etablissement beantragten Betriebserlaubnisse befänden sich alle noch in der Bearbeitung.

"Das neue Gesetz hat Berührungsängste abgebaut", sagt Simone Heneka. Die Zusammenarbeit mit den Behörden habe sich intensiviert, Bordellbetreiber hätten bei Pink um Beratung gebeten, wie sie die Arbeitsbedingungen in ihrem Haus verbessern können. Allerdings: "Es gibt viele Sexarbeiterinnen, die über dieses Gesetz nicht erreicht werden – sie gehen lieber in die Illegalität, als sich anzumelden."

Dies berichtet auch die erfahrene Prostituierte und Vorsitzende des Bundesverbands sexuelle Dienstleistungen (BSD) Stephanie Klee, die diese Woche in Freiburg war: "Wer keinen Hurenpass vorlegen kann, kommt in keinem guten Club mehr unter, sondern muss über Portale wie kaufmich.com Hotelbesuche anbieten – ohne Austausch mit Kolleginnen", sagt Klee. Die komplizierten und kostspieligen Auflagen ließen die Zahl der Bordelle sinken: "Gerade kleine Häuser, in denen Frauen autonom arbeiten konnten, müssen schließen."

So steht die Branche vor einem Umbruch, den der BSD, der bundesweit rund 100 Bordellbetreiber und selbstständige Sexarbeiterinnen vertritt, nun mit einem Gütesiegel befeuert. Heraus aus der Tabuzone, lautet die Devise: Nenad Kekenj-Seke, der in Freiburg die Villa deluxe und das Apartment 6 betreibt, hat diese Woche die mit fünf von sechs Kronen bislang höchste Auszeichnung für Service und Seriosität bekommen und mit einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit gesucht. Für ihn liegt der Wettbewerbsvorteil klar auf der Hand: "Mit dem Siegel zeige ich, dass bei mir gute Arbeitsbedingungen herrschen – das wissen die Kunden zu schätzen." Das Prostituiertenschutzgesetz sieht er als eine gute Sache, von der er durchaus profitiert. Auch die im Gesetz verankerte Kondompflicht, für die es im Vorfeld viel Spott gab, findet sein Lob: "Die Damen sind heilfroh, dass sie jetzt einen Kunden rausschicken können, der Sex ohne Kondom verlangt", sagt Kekenj-Seke, der in seinen Etablissements 15 Frauen beschäftigt, die selbstständig arbeiten.

Er ist seit zwei Jahren Mitglied der Freiburger Fachgruppe Prostitution, in der sich Vertreter von Polizei, Behörden und Pink regelmäßig zum Runden Tisch treffen. "Dieser Austausch ist sehr wichtig", sagt Simone Heneka, "allerdings würden wir uns wünschen, dass auch Sexarbeiterinnen dazukommen." Was das neue Gesetz angeht, so hoffe sie, dass es nicht wie das Gesetz von 20o2 "in der Schublade verschwindet", sondern dynamisch angepasst, laufend verbessert und evaluiert wird.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... 31957.html

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Re: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

Beitrag von Kasharius »

Danke @ursa minor für den sehr lesenswerten Artikel. Es freut mich auch, daß die Öffentlichkeits- und Pressearbeit des BSD und der Beratungsstelle solche Früchte trägt. Weiter so!

Kasharius grüßt

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Re: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

Beitrag von Ursa Minor »

Danke @ Kasharius, es ist erfreulich wenn die Arbeit des BSD und allen anderen Organisationen Früchte trägt und zu einer Verbesserung führt. Besonders auch das Thema pragmatisch anzugehen und alle ins Boot zu holen, nicht über die Köpfe der Sexarbeiter*innen hinweg entscheiden.

ursaminor grüsst zurück

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Re: LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD

Beitrag von Jupiter »

Angeregt durch die Re­cher­che von Kasharius über verschiedene Hilfsorgansitationen habe ich mir mal den aktuellen Stand von der in Südbaden tätigen Organsiation P.I.N.K angesehen: http://www.pink-baden.de/impressum.htm

Es gibt in letzter Zeit keine entsprechende Pressemeldungen. Der Bereich Kehl ist immer noch durch die Nähe zu Strasbourg und die unterschiedliche Gesetzeslage brisant. Der Besuch von Mitgliedern des BSD ist ja schon etwas her. Anderseits habe ich immer ein komisches Gefühl, wenn kirchliche Organisationen tätig sind.

Gruß Jupiter
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