Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

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floggy
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Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

Beitrag von floggy »

Die Google Suchmaschine hat von der Razzia noch nicht Wind bekommen. Mit Polizeiprotokollen kenne ich mich nicht aus. Also was war da gestern los?

War das die Antwort von Herrn Bouffier an Frau Maletzki?

Will die Polizei nur ermitteln? Oder kommen die Platzverweise nach ProstSchG per Osterei vom Osterhasen?

Auch wenn's niemand glauben will:

Street Based Sex Workers sind m-w-d Demonstranten für die freie Berufsausübung in der Prostitution.

Hätte sich Nadine Maletzki nicht auch mit ihrem Banner zu den m-w-d Demonstranten stellen können? Vielleicht tut sie es jetzt auch noch, wenn Herr Bouffier lieber Osterurlaub macht, anstatt sich wohlwollend um seine Untertanen vor Ort zu kümmern?

Gibt es eigentlich ein Konzept? Nein Konzept wäre zu viel erwartet. Gibt es eigentlich einen Zusammenschluss von zwei drei oder mehreren Leuten, die gewillt sind, der Politik Alternativen zu dem kaum noch erotischen und wenig sexy daher kommenden Bahnhofsviertel, das ja gerade einmal drei Straßenzüge umfaßt, zu unterbreiten, und dabei vehement die Interessen von Sex Workers vertritt? Oder wird die neoliberale Stadtplanung einzig und alleine der Polizei und ihren Drogendealern überlassen? Es ist doch absehbar, daß "ein Weiter so" kaum Erfolg haben dürfte, oder irre ich mich? Da denke ich schon, daß sich schnellstmöglich so etwas wie eine "Bürgerinitiative Stuwer Viertel" der Öffentlichkeit präsentieren sollte. Und die braucht dann auch eine resolute Sprecherin wie Nadine Maletzki.

Ich komme ja aus München. Da läuft Prostitution viel dezenter und diskreter ab. Eigentlich Eigenschaften, die die Branche allgemein auszeichnen. Hinkt Frankfurt dem Zeitgeist hinterher? Meine Sorge ist, daß wenn man nicht mit den Zeichen der Zeit geht, Sex Workers in Frankfurt und ganz Hessen total unter die Räder kommen könnten. Noch ist vielleicht Zeit, und ein wenig Hoffnung. Rede ich mir zumindest ein. Ich bin der Meinung, man müßte der Politik in Hessen Alternativen abringen. Klar will niemand nirgendwo ein Bordell dazu bekommen. Und das ist eben genau der Knackpunkt, daß ein Einzelner gar nichts erreichen kann. Die wirtschaftliche Lage aufgrund Corona wird ja sicherlich auch Spuren bei den alten und neuen (?) Investoren hinterlassen. Ich sehe in der Glaskugel, daß jetzt schon die Karten neu gemischt werden.

Der eine Berufsverband in Berlin bringt gar nichts. Es darf gerne mehrere Regionalverbände geben. Warum tut sich da nichts?

Was ist eigentlich mit Mindestlöhnen und Lohntarifen für die Wirtschafter und Wirtschafterinnen in Deutschland, die das deutsche ProstSchG hervorgebracht hat? Diese Frage stellt sich mir etwas aufgeschreckt durch Informationen, die ich aus der Schweiz erhalten habe. Das Schweizer Wirtschaftssystem ist ja eiskalt knallhart ausbeuterisch gegenüber Migranten und Migrantinnen. Man ahnt dabei ja gar nicht, um wieviel reicher dadurch die Reichen werden, und warum die Armen immer arm bleiben. Respekt vor der Arbeitsleistung eines Armen. Und Verachtung für den Reichtum der Reichen.
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BlackSnowflake
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Re: Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

Beitrag von BlackSnowflake »

Hallo allerseits,

ich bin eben auf den Artikel gestoßen. Er ist vom 19.03
2021.

Auszug: "Ministerium ändert seine Rechtsansicht
Tatsächlich hat das Sozialministerium nach eigenen Angaben bereits Anfang März die Ordnungsämter über eine Änderung ihrer Rechtsansicht informiert. In dem Schreiben heißt es: "Die bisherige Rechtsansicht, dass die Verordnung ein umfassendes Prostitutionsverbot für jegliche sexuellen Dienstleistungen außerhalb der in der Verordnung und den Auslegungshinweisen genannten Einrichtungen regelt, wird unter Berücksichtigung der Rechtsprechung nicht aufrechterhalten." Das Verbot betreffe nur Prostitutionsstätten wie Bordelle, "Verrichtungsboxen", Stundenhotels, Terminwohnungen oder Straßenstrich.

Diese Auslegung ist auch neu für den Frankfurter Verein "Frauenrecht ist Menschenrecht", der in ganz Hessen Prostituierte berät. "Das bedeutet nun, dass Prostitution bei dem Freier in der Wohnung oder bei der Prostituierten in der Wohnung erlaubt ist", folgert die stellvertretende Geschäftsführerin Encarni Ramírez Vega." - Auszug Ende

Wisst Ihr mehr darüber? Ich werde die Tage wiederholt die Ämter anrufen. Die Versuche davor waren von Unwissen und Ratlosigkeit gezeichnet.

Quelle: https://www.hessenschau.de/gesellschaft ... n-100.html

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floggy
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Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

Beitrag von floggy »

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fraences
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Re: Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

Beitrag von fraences »

Internationaler Hurentag 2025:
Bordellführung für Frauen
aus Anlass des Internationalen Hurentags
Termin: Dienstag, 3. Juni 2025

Am 2. Juni 1975 besetzten mehr als 100 Sexarbeiter*innen die Kirche Saint Nizier in Lyon aus Protest gegen polizeiliche Repression und gesellschaftliche Ausgrenzung.

In Erinnerung daran sowie an die hierzulande nach wie vor bestehende Kriminalisierung und halbherzige Legalisierung von Prostitution organisiert Doña Carmen e.V. am Dienstag, den
3. Juni 2025, eine Bordellführung im Frankfurter Bahnhofsviertel mit anschließender Diskussion in der Beratungsstelle des Verei ns in der Elbestraße 41.

Während des Besuchs in einem Laufhaus im Frankfurter Bahnhofsviertel erhalten Sie einen Einblick in die Alltagsrealität der Frauen und haben die Gelegenheit, sich aus erster Hand
über die Arbeit im Sexgewerbe zu informieren. Im Anschluss daran Diskussion in der Beratungsstelle von Doña Carmen e.V.

Wann? Dienstag, 3. Juni 2025, 17.45 Uhr – ca. 21.30 Uhr
Wo? Beratungsstelle Doña Carmen e.V., Elbestraße 41, 60329 Frankfurt


Hinweise:
(1) Anmeldung erforderlich: donacarmen@t-online.de
(2) Unkostenbeitrag: pro Teilnehmerin 15.00 €
(3) Stichtag:
Bitte Teilnahmegebühr überweisen bis zum 22. Mai 2025
(4) Konto: Doña Carmen e.V. –
IBAN DE68 5005 0201 0000 4661 66

BIC HELADEFF 1822 – Stichwort „Führung 03.06.2025”
(5) Bestätigung: Nach Eingang des Betrags schicken wir Ihnen eine Bestätigungsmail über die verbindliche Anmeldung

Ihr Team von
Doña Carmen e.V.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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