Sexarbeit und Fußball - EURO08 und WM06 ... Großereignisse

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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ex-oberelfe
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Für den Frauenhandel gibt's die Rote Karte

Beitrag von ex-oberelfe »

06.05.2008 20:43
Für den Frauenhandel gibt's die Rote Karte
Experten schlagen Alarm: Bei der Euro 2008 wird auch die Zwangsprostitution blühen. Eine Aufklärungskampagne soll potenzielle Freier zum Umdenken bewegen.
Foto: GEPA
Der Countdown läuft: Noch ein Monat bis zur Euro. Wie bereits bei der Fußball-WM in Deutschland wird aber nicht nur mit einem Ansturm begeisterter Fans gerechnet, sondern auch das Rotlichtmilieu rüstet für das sportliche Großereignis. Denn Massensport und horizontales Gewerbe sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Das behauptet jedenfalls Corinna Milborn, Co-Autorin des soeben erschienenen Buches "Ware Frau": "Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass, wo Zehntausende Männer zusammenkommen, nicht auch die illegale Prostitution ansteigt."

Keine Zahlen. Zahlen will Milborn der Kleinen Zeitung keine nennen. Grob geschätzt sei aber damit zu rechnen, dass während der Euro ungefähr zehn Prozent mehr Prostituierte als üblich ihrem Geschäft nachgehen. Milborn: "Die Bordellbesitzer haben sich längst auf die steigende Nachfrage eingestellt." Der Großteil der Frauen komme aus Osteuropa, wobei die Grenzen zwischen freiwilliger Prostitution und Menschenhandel fließend seien: Milborn: "Ich verstehe nicht, warum das in Österreich kein Thema ist."Das Problem ist uns bewusst und wir werden darauf reagieren", verspricht Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka.

Kampagne.Eine Reaktion gibt es schon, und zwar aus Brüssel. Dort hat sich die Europaabgeordnete Christa Prets (SPÖ) mit gleichgesinnten EU-Parlamentarierinnen zusammengetan und macht sich für die Neuauflage der Kampagne "Rote Karte gegen die Zwangsprostitution" stark. Wie schon bei der Fußball-WM in Deutschland vor zwei Jahren sollen potenzielle Freier während der Europameisterschaft mit Foldern vor den Stadien, in Lokalen und an öffentlichen Plätzen auf den schmutzigen Handel mit Frauen aufmerksam gemacht werden. Prets: "Es geht nicht darum, Prostitution zu verbieten. Das wäre scheinheilig und würde nichts nutzen." Stattdessen fordert Prets Fairplay nicht nur am Rasen, sondern auch in den Bordellen: "Klare Regeln für die Sexualarbeiterinnen und Opferschutz, zugleich aber ein strenges Vorgehen gegen den immer brutaleren Frauenhandel!"

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... 6/index.do
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Marc of Frankfurt
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Ups, da war ich wohl zu spät :-( aber mit Link

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Für den Frauenhandel gibt's die Rote Karte

Experten schlagen Alarm: Bei der Euro 2008 wird auch die Zwangsprostitution blühen. Eine Aufklärungskampagne soll potenzielle Freier zum Umdenken bewegen.


Der Countdown läuft: Noch ein Monat bis zur Euro. Wie bereits bei der Fußball-WM in Deutschland wird aber nicht nur mit einem Ansturm begeisterter Fans gerechnet, sondern auch das Rotlichtmilieu rüstet für das sportliche Großereignis. Denn Massensport und horizontales Gewerbe sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Das behauptet jedenfalls Corinna Milborn, Co-Autorin des soeben erschienenen Buches "Ware Frau": "Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass, wo Zehntausende Männer zusammenkommen, nicht auch die illegale Prostitution ansteigt."



Keine Zahlen.

Zahlen will Milborn der Kleinen Zeitung keine nennen. Grob geschätzt sei aber damit zu rechnen, dass während der Euro ungefähr zehn Prozent mehr Prostituierte als üblich ihrem Geschäft nachgehen. Milborn: "Die Bordellbesitzer haben sich längst auf die steigende Nachfrage eingestellt." Der Großteil der Frauen komme aus Osteuropa, wobei die Grenzen zwischen freiwilliger Prostitution und Menschenhandel fließend seien: Milborn: "Ich verstehe nicht, warum das in Österreich kein Thema ist. "Das Problem ist uns bewusst und wir werden darauf reagieren", verspricht Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka.



Kampagne.

Eine Reaktion gibt es schon, und zwar aus Brüssel. Dort hat sich die Europaabgeordnete Christa Prets (SPÖ) mit gleichgesinnten EU-Parlamentarierinnen zusammengetan und macht sich für die Neuauflage der Kampagne "Rote Karte gegen die Zwangsprostitution" stark. Wie schon bei der Fußball-WM in Deutschland vor zwei Jahren sollen potenzielle Freier während der Europameisterschaft mit Foldern vor den Stadien, in Lokalen und an öffentlichen Plätzen auf den schmutzigen Handel mit Frauen aufmerksam gemacht werden. Prets: "Es geht nicht darum, Prostitution zu verbieten. Das wäre scheinheilig und würde nichts nutzen." Stattdessen fordert Prets Fairplay nicht nur am Rasen, sondern auch in den Bordellen: "Klare Regeln für die Sexualarbeiterinnen und Opferschutz, zugleich aber ein strenges Vorgehen gegen den immer brutaleren Frauenhandel!"

STEFAN WINKLER
kleinezeitung.at/nachrichten/1259086/index.do





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Re: Für den Frauenhandel gibt's die Rote Karte

Beitrag von Zwerg »

oberelfe hat geschrieben: "Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass, wo Zehntausende Männer zusammenkommen, nicht auch die illegale Prostitution ansteigt."
Hm - würde man vielleicht die Prostitution legalisieren - also SexarbeiterInnen nicht in die Grauzone zwingen - dann würde die illegale Prostitution nicht ansteigen...

Die ganze Diskussion bzgl. Zwangsprostitution (zur Erklärung -> Zwangsprostitution ist eine willkürliche Wortschöpfung wie zum Beispiel "Notzucht" auch -> es handelt sich in dem Fall, wenn Jemand zur Prostitution gezwungen wird, um vergewaltigte, missbrauchte, genötigte oder erpresste Frauen, aber nicht um SexarbeiterInnen bzw. Prostituierte) zeigt doch nur, dass man aus der Geschichte (ich meine jetzt die WM in Deutschland) nichts gelernt hat. Auch dort wurden Zahlen genannt, die fernab jeglicher Realität waren. Es gibt definitiv keine Zahlen, die in irgendeiner Weise belegt sind. Es gibt Mutmaßungen von selbsternannten Experten, die einer Prüfung nicht Stand halten

Die Zeitungen sollten sich eher Gedanken machen, warum Sexarbeit in einer Grauzone statt findet. Warum man im 21. Jahrhundert noch immer mit den Moralvorstellungen der Vorzeit herumwedelt. Wenn ich Leute in die Illegalität dränge darf ich mich nicht wundern, wenn diese Personen (gegen ihren Willen!) sich in der Illegalität aufhalten. Die Lösung wäre so einfach

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Fußball und Gewalt

Beitrag von Zwerg »

Ein wenig "off-Topic" - aber es passt doch irgendwie ganz gut -> einfach zum Nachdenken:

30 Prozent mehr häusliche Gewalt bei Fußballspielen
Britische Studie bescheinigt 40 Prozent der TäterInnen, zum Tatzeitpunkt betrunken zu sein


Wien - Eine britische Studie aus dem Jahr 2006 zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen großen Sportereignissen und der Zunahme von häuslicher Gewalt sowie Alkoholkonsum. An Match-Tagen auf den britischen Inseln stieg die Zahl der Übergriffe um 30 Prozent, bei 40 Prozent dieser Verdachtsfälle waren die Gewaltverursacher betrunken, heißt es in der Studie, die dem Frauenministerium vorliegt.

19 Polizeitrupps in England und Wales waren in die Untersuchung involviert, die im Auftrag des britischen Innenministeriums durchgeführt wurde. Die Studie empfiehlt der Exekutive das Thema häusliche Gewalt im Zusammenhang mit großen Sport-Events stärker zu berücksichtigen. (APA)

http://diestandard.at/?id=1207285373107
http://diestandard.at/?url=/?ressort=gewaltanfrauen

Sollte man vielleicht "Fußball" zur Diskussion stellen? Sollte man vielleicht über Alkohol diskutieren? Nein, die Zeitungen stürzen sich auf das Thema, wo die Leser angesprochen werden (wollen). Jeder Fall von Menschenhandel ist verabscheuungswürdig! Aber bitte - konstruiert nicht und werft nicht mit Zahlen durch die Gegend, die jeder Grundlage entbehren!

Christian

Hanna
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Re: Ups, da war ich wohl zu spät :-( aber mit Link

Beitrag von Hanna »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Zahlen will Milborn der Kleinen Zeitung keine nennen. Grob geschätzt sei aber damit zu rechnen, dass während der Euro ungefähr zehn Prozent mehr Prostituierte als üblich ihrem Geschäft nachgehen.
.
boaaah... welche steigerung, da ist aber die umsatzsteigerung im weihnachtsgeschäft im einzelhandel ein ganz anderes kaliber.
aber spaß beiseite, man merkt an bestimmten stellen des statements, daß der schock über die fehleinschätzung bei der wm 2006 schon ein wenig nagt... :003

@christian
wg. gewalt. da ist auch in den medien immer ein sehr unguter konnex zwischen sex und gewalt bzw. angelsächsisch "sex and crime" gegen den man sich systematisch wehren sollte!
denn die darstellung von gewalt animiert zu gewalt, die darstellung von sex dagegen? ...na ja und wenn schon ist ja schließlich gesund!

aber es hat hier oft was diskriminierendes. die formel sex and crime suggeriert auch oft die nähe zum pay6.

hanna
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PRO-SW-Plakate

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier die lustigen EM-Trikots aus Bern

www.verein-XENIA.ch
Dateianhänge
5 Trikot-Plakate.pdf
(1.35 MiB) 659-mal heruntergeladen

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Prets vs. Carlshamre

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Rote Karte gegen Zwangsprostitution


Für die Europaabgeordnete Christa Prets ist [Prostitutionsverbot] der falsche Weg - denn ein Verbot werde die Prostitution nicht abschaffen. Stattdessen sollten freiwillige Prostituierte noch mehr Rechte bekommen, auch in Österreich.

http://oe1.orf.at/inforadio/90815.html?filter=4





Laut Prets nimmt Prostitution bei Großveranstaltungen generell zu, auch die erzwungene. Sie fordert daher mehr Kontrollen, aber auch den verstärkten Einsatz von SozialarbeiterInnen und Polizei, um Missstände aufzudecken. 2004 habe es in Österreich laut Statistik des Bundeskriminalamtes 337 Opfer von MenschenhändlerInnen und 348 TäterInnen gegeben, die Dunkelziffer werde aber weit höher angenommen. 2006 wurden 93 Fälle von Menschenhandel gemeldet, es gab 137 Verdächtige und nur 18 Verurteilungen.

...

Im Frauenausschuss des Parlaments ist derzeit ein Bericht der schwedischen Liberalen Maria Carlshamre zu den Gesundheitsfolgen von Prostitution in Vorbereitung, der bereits in die [Richtung eines schwedischen Prostitutionsverbots] gehe, so Prets.

http://diestandard.at/?url=/?id=1207285534431





www.sexworker.at/protest





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Interessen-Marketing

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ambush Marketing

Das ist das ganze Geheimnis hinter der sich scheinbar ewig wiederholenden Hype um "Menschenhandel & Sexarbeit"
bei WM, EM, Olympia, Weltausstellung und Co..

Es soll ein soziales Thema wie etwa Frauenunterdrückung am Beispiel von Menschenhandels bzw. Sexarbeit in das öffentliche Bewußtsein gedrängt werden.
Es ist quasi eine spezielle Form des Politmarketings im Namen von sozialen Minderheiten (Migranten, SW) durch interessierte Gruppen bzw. NGOs (Parteien, Hilfsvereine, Helferindustrie).


Ambush Marketing

Unter Ambush Marketing (auch Parasite Marketing oder Schmarotzermarketing genannt) versteht man Trittbrettfahrer-Marketingaktivitäten, die darauf abzielen, die mediale Aufmerksamkeit eines Großereignisses auszunutzen ohne selbst Sponsor des Events zu sein.


Der Begriff ambush kommt aus dem englischen und bedeutet Hinterhalt (vgl. auch Schleichwerbung).

http://de.wikipedia.org/wiki/Ambush_Marketing




Bild





Siehe auch diesen inszenierten eBay-Deal im Agent-Provocateur Stil:
viewtopic.php?p=39070#39070

Vgl. Polizist als Scheinfreier und Menschenrechte:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38989#38989





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.06.2008, 01:10, insgesamt 3-mal geändert.

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Lefö-Expertin: Für EM kein Anstieg des Frauenhandels

Beitrag von Zwerg »

Lefö-Expertin: "Für die EM ist kein Anstieg des Frauenhandels zu erwarten"
Derzeit herrscht noch Unsicherheit, wie die Polizei mit dem Thema Straßenstrich umgehen wird


Wien - Die EURO wird keinen Anstieg beim Frauenhandel mit sich bringen - davon gehen die Expertinnen des Vereins LEFÖ aus, der unter anderem Migrantinnen in der Prostitution und auch Betroffene von Frauenhandel betreut. Ob es auch mehr Freier und mehr Sexarbeiterinnen geben wird, lasse sich nicht abschätzen, sagte Sprecherin Renate Blum.

Allerdings habe das Thema bei den Prostituierten im Vorfeld bisher eher Unsicherheit ausgelöst. "Man weiß beispielsweise nicht, wie die Polizei mit dem Thema Straßenstrich umgehen wird." So könnte es sein, dass Sperrgebiete ausgeweitet oder mehr Polizeikontrollen durchgeführt werden.

Auch die Rechnung "Fußballfan plus späte Stunde plus Alkohol bringt automatisch mehr Freier", geht so nicht auf, sagt Blum: Für die Prostituierten, die beispielsweise am Straßenstrich rund um ein Stadion arbeiten, bedeuten die Menschenmassen, die sich mit dem Auto oder zu Fuß durch die Gegend bewegen, eher Geschäftseinbußen, sagte sie. Stellen sich die Frauen woanders hin, ist das eine Monat der EM zu kurz, als dass es sich unter den Freiern herumsprechen würde, wo sie zu finden sind. Allerdings gebe es natürlich Bordelle, Bars "gerade im Umfeld der Stadien, die sich ein besseres Geschäft erwarten".

Erfahrungen in Deutschland hätten gezeigt, dass ein Fußballgroßereignis nicht automatisch mehr Profit für die Anbieterinnen von sexuellen Dienstleistungen bedeutet. "Das Geschäft ist aus verschiedenen Gründen nicht besser gewesen, etwa weil viele Menschen in den Fanzonen bleiben." Für die EM ist kein Anstieg des Frauenhandels zu erwarten, so Blum. "Das war in Deutschland auch nicht so". Insgesamt habe es während der WM 2006 im Nachbarland vier oder fünf Fälle gegeben, wo Prostituierte sich als gehandelte Frauen herausstellten. (APA)

http://diestandard.at/?url=/?id=1207285583549

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Gedächtnisprotokoll einer Nachrichtensendung SOPHIE

Beitrag von Zwerg »

Heute Mittag war ich mit meinem (alten) Auto unterwegs und hörte das "Wiener Stadtradio" Ein lokaler Sender, der sich großer Beliebtheit erfreud - Um 12 Uhr kamen die Nachrichten - ich versuche nunmehr aus dem Gedächtnis die Sendung wiederzugeben

In der Nachrichtenkurzfassung (eine Art Vorschau)

Die Stadt Wien bereitet sich auf ein mögliches Ansteigen von Prostitution während der EM vor

Dann der Bericht selbst

Zur Zeit der EM wird der Frauennotruf - eine Notrufnummer, die allen weiblichen Opfern von Gewalt, also auch Prostituierten 24 Stunden Auskunft und Hilfe erteilt, doppelt besetzt.

Eine ExpertIn von SOPHIE, einer Prostituiertenberatungsstelle in Wien, weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass man auf Grund der Erfahrungen mit der WM in Deutschland keines Falls mit einem Anstieg von illegaler Prostitution in der Zeit der EM in Wien rechnen würde.

Sollte dem wider Erwartung und Erfahrung doch so sein, wird man selbstverständlich die Beratungen vor Ort entsprechend verstärken!

----------------------------------------------------

Mein Gemütszustand während der Sendung ging von ganz "tief" auf Grund der Vorankündigung bis hinauf auf "zufrieden grinsend"

Das sind Nachrichten die ich mag, weil sie den Tatsachen entsprechen

Der einzige kleine Vermouthstropfen bei der Geschichte ist die Notrufnummer -> ich habe erst vor einigen Tagen ein sehr langes Gespräch mit der Stelle geführt und so sehr sich die Dame auch bemühte - es gab definitiv keine direkte Hilfestellung - die Alternativen die mir angeboten wurden "bringen sie die betroffene Frau entweder zur Polizei, oder wenn sie suizidgefährdet ist in die Psychatrie

Wir haben uns weder noch verhalten - wir haben der Frau Obdach gewährt und am nächsten Tag mit Hilfe von LEFÖ bzw. der IBF eine Lösung gesucht - und auch gefunden.

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Marc of Frankfurt
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Ambush-Werbung gegen Zwangsprostitution unerwünscht

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Klagenfurt

Bürgermeister: "Brauchen keine Negativwerbung"

Plattform wollte auf das Problem Zwangsprostitution aufmerksam machen - Bürgermeister Harald Scheucher verbot die Aufklärungsaktion


Eine interkonfessionelle Plattform wollte während der EURO 2008 in Klagenfurt auf das Problem Zwangsprostitution aufmerksam machen. Bürgermeister Harald Scheucher verbot die Aufklärungsaktion - Von Elisabeth Steiner


Klagenfurt - Massenveranstaltungen wie die Fußballeuropameisterschaft haben auch Schattenseiten. In Klagenfurt, EURO-2008-Austragungsort der drei risikoreichsten Vorrundenspiele gegen Deutschland, Polen und Kroatien, wollte eine interkonfessionelle Plattform sowie SPÖ-Frauen und Grüne in einer gemeinsamen Aktion auf "Menschenhandel und illegale Prostitution" aufmerksam machen.

Gemeinsam mit den Klagenfurter Stadtwerken sollten während der EURO 08 Stadtbusse mit entsprechender Bandenwerbung und Informationsmaterial innen und außen versehen werden. Die Aktion wurde allerdings vom Eigentümervertreter der Stadtwerke, dem Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (VP), abgedreht. Man wolle die Stadt während der EURO in positivem Licht darstellen und könne "keine solche Negativwerbung" brauchen, hieß es seitens der Stadtwerke.

Dabei war die interkonfessionelle Plattform, bestehend aus der Katholischen und Evangelischen Kirche Kärntens sowie der Islamischen Glaubensgemeinschaft mit Dözesanbischof Alois Schwarz, Superintendent Manfred Sauer und Esad Memic als Mitglied des obersten Rates der Österreichischen islamischen Glaubensgemeinschaft höchstrangig besetzt gewesen.



"Augen nicht verschließen"

Die Präsidentin der Katholischen Aktion, Eva Wernig, ebenfalls Mitglied der Plattform gegen "Menschenhandel und illegale Prostitution" ist entsetzt: "Das schreit zum Himmel. Was da auch bei solchen Veranstaltungen an körperlichem und seelischem Leid zugefügt wird, ist furchtbar. Die Stadt will sich wohl die große EM-Party nicht verderben lassen."

In Deutschland hätten Zwangsprostitution und Menschenhandel während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stark zugenommen.

[Nachweisliche Falschaussage. Anm. Marc]


Zusätzlich sei es zu rund 1.500 polizeilich protokollierten Vergewaltigungen gekommen, berichtet Wernig: "Wir können vor dieser deprimierenden Realität doch nicht die Augen verschließen", sagt Wernig.

[Die Zahl mit den Vergewaltigungen lese ich hier das erste mal. Wer von Euch kritischen Lesern weis mehr?]

In den Gynäkologieabteilungen der Landeskrankenhäuser Klagenfurt und Villach bereitet man sich jedenfalls auf mögliche Vergewaltigungsopfer vor. Dort rechnet man während der EURO mit bis zu 400 Opfern sexueller Gewalt.

"Verrichtungsboxen" für die gewerbliche Prostitution wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland wird es in Klagenfurt nicht geben.

[Auch das war ein Propaganda-Trick der abolutionistisch gesinnten Bekämpfer der Prostitution, indem sie die sog. Zwangsprostitution medial in den Vordergund puschen.

Tatsächlich handelt es sich bei den "Drive-in-Love-Boxen", wie man sie auch nennen könnte, um Maßnahmen zur strukturelle Sicherheit auf dem Drogenstich, also für Drogen gebrauchende Frauen in der Beschaffungs-Prostitution.

Diese sind durch kirchliche Organisationen organisiert worden, und stehen in keinem Zusammenhang mit der WM, wurden aber dazu medial mißbraucht. Anm. Marc]

Stattdessen werden entlang der Fanzonen von Privaten massenweise Zimmer vermietet, denn auch die Klagenfurter Bordelle dürfen ihr "Personal" nicht aufstocken, erklärt EURO-Koordinator Manfred Pock: "Wir wollen saubere Spiele, auch diesbezüglich."

Pock hätte mit der Aufklärungsaktion der interkonfessionellen Plattform an und für sich kein Problem gehabt, nur: "Das erste Sujet war zu heftig, das hätte Kärnten als Drehscheibe des Menschenhandels dargestellt." Doch nachdem dieses entschärft worden war, habe man im EURO-Organisationskomitee dafür gestimmt.

Warum es nun doch nicht dazu kommen wird, erklärt der Leiter der Klagenfurter Stadtplanung, Robert Pichl auf Nachfrage des Standard: "Der Bürgermeister hat gesagt, er will das nicht. Behördlich hätte nichts dagegen gesprochen, das war eine rein atmosphärische Sache." Bürgermeister Scheucher war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. (DER STANDARD Printausgabe 29.5.2008)

http://derstandard.at/?url=/?id=3353607





Bis zum Bürgermeister scheint sich unsere 'Gegenaufklärung' rumgesprochen zu haben. Was meint ihr?





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Re: Ambush-Werbung gegen Zwangsprostitution unerwünscht

Beitrag von CK »

Katholiken und Feministinnen :013

Es wird langsam Zeit für eine Freierbewegung.

Am besten mit T-Shirts: "Ich gehe zu ner Sexworkerin !" und in den abolitionistschen Ländern noch den betreffenden Bestrafungsparagraphen §XXX mit "Weg Damit !!!" hintendran.

Analog zur Abtreibungskampagne.

Und dass die Linke europaweit immer mehr "verrechtet", siehe Schweden, Norwegen bspw., war zu erwarten. Eine Alice Schwarzer und ein Jörg Haider würden definitiv gut zusammenarbeiten. Linksetatisten und Rechtsetatisten, alles das gleiche Pack halt. Wie gut dass ich weder rinks noch lechts bin.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »


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150.000 "rote Karten" gegen Zwangsprostitution

Beitrag von Zwerg »

150.000 "rote Karten" gegen Zwangsprostitution
Kampagne des EU-Parlaments vor Stadien in Wien, Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg - EU-Abgeordnete Prets von guter Vorbereitung Österreichs überzeugt


Brüssel - Im Rahmen der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft sollen 150.000 "rote Karten" gegen die Zwangsprostitution verteilt werden. Die Karten würden im Zuge der Kampagne des EU-Parlaments zum Teil vor den Stadien in Wien, Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg verteilt, der Rest gehe in die Teilnehmerländer der EM, sagte die Europaabgeordnete Christa Prets. Eine eigene Opfer-Hotline so wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland werde es in Österreich nicht geben, sagte Prets.

Die EU-Abgeordnete zeigte sich dennoch überzeugt, dass Österreich bei der EURO auch gut gegen die Zwangsprostitution vorbereitet sei.

Fortschritt beim EU-Aktionsplan

Die Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte, Anna Zaborska, richtete unterdessen mehrere Fragen an die EU-Kommission, wie es um die Umsetzung eines EU-Aktionsplanes gegen den illegalen Menschenhandel bestellt sei. In dem Plan verpflichteten sich die EU-Staaten 2005 zu einer verstärkten Datenerfassung über illegale Zwangsprostituierte, einer Ausbildungsoffensive bei Polizei- und Sozialakademien, einer personellen Aufstockung bei der EU-Polizeibehörde Europol und einer besseren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Polizei und Justiz. (APA)

http://diestandard.at/?url=/?id=1207285 ... pid9649476

Ein Grund mehr für uns auf unseren Protestbrief an das EU-Parlament hinzuweisen:
Wir ersuchen Euch um Eure Zustimmung
tragt Euch auf der Seite petition.php in die Unterschriftenliste ein
Ihr könnt damit auf die ungerechte Situation der SexarbeiterInnen aufmerksam machen

CK
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Re: 150.000 "rote Karten" gegen Zwangsprostitution

Beitrag von CK »

Lächerliche Kampagne ! Es wird Zeit, dass es endlich losgeht, die Richtigen gewinnen, die Falschen verlieren, die Stimmung in den Stadien überkocht, alle Fans verschiedener Nationen zusammen saufen, feiern und gerne auch vögeln sowie gewisse uninformierte AgitatorInnen endlich mal den Mund halten oder deren Geblöke zumindest im Fussballrummel untergeht ...

Ich freu mich jedenfalls auf Samstag !

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Anti-Frauenhandel Kampagne

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier die schweizer Version zum thema Frauenhandel euro 08.



Werbeagentur-Walker-Spot gegen Frauenhandel erhitzt die Gemüter

Nicht alle EM-Austragungsstädte sind gewillt, den erschütternden Spot gegen Frauenhandel uneingeschränkt zu zeigen, der von 25 karitativen Hilfswerken im Rahmen der Kampagne "Euro 08 gegen Frauenhandel" getragen wird.
In Genf lehnt man es grundsätzlich ab, den Film der Werbeagentur walker auf Grossleinwand laufen zu lassen, in Basel will man ihn nur spätabends zeigen. Das sorgt bei den Kampagnenverantwortlichen für rote Köpfe. Sie werfen den beiden Host Cities Zensur vor.


Für einmal ist es nicht die Uefa, welche in die Rolle des Prügelknaben gerät. Der Fussballverband, der immer wieder mit Werberestriktionen für Gesprächsstoff sorgt, hat nämlich keine Bedenken gegenüber dem Spot und ist gewillt, ihn gratis in allen Stadien zu zeigen. Der Zorn der Träger der Kampagne richtet sich vielmehr an die städtischen Behörden in Genf und Basel. In Genf sprach man sich von Anfang an gegen eine Ausstrahlung des 60-Sekunden-Films in den Public Viewing-Zonen aus. In der Rheinstadt kündigte man an, den Spot lediglich spätabends auszustrahlen.

Keine Probleme mit dem umstrittenen Spot haben im Gegensatz dazu die Stadtregierungen Zürichs und Berns: Sie gaben grünes Licht und hielten sich damit an die vorgängige Zusage, den Aufklärungsspot gegen Frauenhandel laufen zu lassen. Die Behörden der Stadt Basel jedoch krebsten zurück, nachdem sie den Spot zu Gesicht bekommen hatten. Dies bringt die Träger der Kampagne auf die Palme. "Für uns ist es von zentraler Bedeutung, dass wir an der EM präsent sein können, damit wir möglichst viele Männer erreichen können", erklärt die Kampagnenverantwortliche Yvonne Zimmermann auf Anfrage von "persoenlich.com".

Ihr sei bewusst, dass man keine tolle Stimmung verbreite, indem man über Menschenrechtsverletzungen spreche. "Aber um den Frauenhandel zu bekämpfen, müssen wir das Thema auf den Tisch bringen", so Zimmermann. Gezeigt werden im Spot Frauen, die wie Vieh in einer Markthalle feil geboten werden. Physische Gewalt kommt nicht vor, aber die filmische Darstellung der schrecklichen Realität ist schonungslos und hart -- zu hart, um sie Kindern vorzusetzen, wie man in Basel findet.

"Wir kamen nach der Sichtung des Spots zum Schluss, dass er für Kinder nicht geeignet ist", sagt Christoph Bosshard von der Euro 08-Projektleitung in Basel gegenüber "persoenlich.com". Dass der Film nicht vor 23 Uhr -- also nach dem letzten Spiel -- ausgestrahlt werden soll, wie im "Tages-Anzeiger" am Freitag zu lesen war, stellt Bosshard in Abrede. Ob der Spot in der Spielpause gezeigt werde, sei noch offen.

Die Argumentation der Basler Behörden überzeugt die Trägerorganisationen der Kampagne nicht: "Für die Spiele um 20.45 Uhr werden kaum kleine Kinder anwesend sein. Zudem dürfen Kinder nicht ohne Begleitung von Erwachsenen an die Public Viewings gehen", erklärt Zimmermann. Die Kampagnenverantwortlichen vermuten, dass nicht das Wohl der Kinder im Vordergrund steht: Vielmehr scheine wichtiger zu sein, dass der Spot nicht in die Imageshow der Stadt passe.

Den Vorwurf, dass Basel den Spot im Hinblick auf seine Imagepflege zensurieren will, lässt Bosshard nicht gelten. "Ginge es uns tatsächlich ums Image, würden wir ganz auf die Ausstrahlung des Spots verzichten. Tatsache ist, dass wir den Spot unterstützten, indem wir kostenlos Werbezeit zur Verfügung zu stellen." Die Zielgruppe -- 70 Prozent der Schweizer Männer sollen Kontakt zu Prostituierten haben -- erreiche man auch spätabends. Und schliesslich sei die Stadt Basel rechtlich nicht verpflichtet, den Spot auszustrahlen. (dvp)

Original mit Spot:
www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=75966

Film auch im Archiv:
http://sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88 (members-only)





Kampagnenhomepage:
www.stopp-frauenhandel.ch

Kampagnenauswertung:
viewtopic.php?p=45792#45792





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.11.2008, 18:37, insgesamt 2-mal geändert.

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Anti Menschenhandels-Liga im EU Parlament

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Debatte im EU Parlament


Forced prostitution - counter measures debated by MEPs


Women’s rights/Equal opportunities - 04-06-2008 - 12:13

Forced prostitution stalks Europe's streets ©BELGA_AFP_THOMAS WIRTH

Forced prostitution stalks Europe's streets

Building on what they believe to be their success in raising the issue of forced prostitution prior to the 2006 World Cup, the Women's Rights Committee Wednesday launches a debate on the issue ahead of the European football championships. As MEPs gather for 2 days of debate they will table an oral question to the European Commission asking what steps are being taken. They fear that an influx of fans could tempt people traffickers to force women into prostitution.
The curse of people trafficking continues to affect over 2 million worldwide a year, according to the International Labour Organisation. Over 40% are believed to be exploited in the sex industry. Two years ago, to coincide with International Women's Day and ahead of the World Cup in Germany the Women's Rights Committee launched the "Red Card to forced prostitution" campaign.

Austria and Switzerland will jointly host Euro 2008. Austrian Socialist Christa Prets drafted a report on trafficking two years ago. "Trafficking in women is a Europe-wide crime and an extraordinarily cruel form of modern slavery," she said ahead of the plenary. "There has to be a distinction between prostitution and forced prostitution. The latter is a crime against humanity and has to be punished". Watch the plenary here live on parliament's website.

http://www.europarl.europa.eu/news/publ ... ult_en.htm

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Marc of Frankfurt
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Lösungsmodell aus Indiens Rotlichtbezirken

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Indisches Modell: Selbstkontrolle der Sexindustrie

Eine Chance gegen Pauschalkriminalisierung vorzugehen:



Model India:
Self-regulatory board (SRB)


One of the most innovative and effective endeavours to stop trafficking of girls and women into sex work.

www.durbar.org/programs/anti_trafficking.html

Durbar = 'Die Nicht-Zu-Stoppenden', Sexworker Selbsthilfe Organisation Kalkutta Indien.





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Hanna
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Re: Anti-Frauenhandel Kampagne

Beitrag von Hanna »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Nicht alle EM-Austragungsstädte sind gewillt, den erschütternden Spot gegen Frauenhandel uneingeschränkt zu zeigen, der von 25 karitativen Hilfswerken im Rahmen der Kampagne "Euro 08 gegen Frauenhandel" getragen wird. In Genf lehnt man es grundsätzlich ab, den Film der Werbeagentur walker auf Grossleinwand laufen zu lassen, in Basel will man ihn nur spätabends zeigen. Das sorgt bei den Kampagnenverantwortlichen für rote Köpfe. Sie werfen den beiden Host Cities Zensur vor.
...
"Für uns ist es von zentraler Bedeutung, dass wir an der EM präsent sein können, damit wir möglichst viele Männer erreichen können", erklärt die Kampagnenverantwortliche Yvonne Zimmermann auf Anfrage von "persoenlich.com".
...

Ihr sei bewusst, dass man keine tolle Stimmung verbreite, indem man über Menschenrechtsverletzungen spreche. "Aber um den Frauenhandel zu bekämpfen, müssen wir das Thema auf den Tisch bringen", so Zimmermann. - zu hart, um sie Kindern vorzusetzen, wie man in Basel findet.

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der Spot ist genauso deplaziert wie die ablehnende Begründung aus formalen Gründen feige. die Verknüpfung von Frauenhandel mit Em ist angesichts der Erfahrungen aus der WM willkürlich und Thema verfehlt. Man könnte da mit allen möglichen Spots gegen alles möglich demonstrieren, Umweltverschmutzung, Krieg in Afghanistan, fischesterben usw.

aber die Taktik der Prostitutionsgegner wird hier wieder deutlich aus jedem Mann einen potentiellen Prostittionsgänger und damit einen "Profiteur" des Frauenhandels zu machen.
Sonst fischt man im Trüben hier in den Tabus.
ich als mann würde mich diskriminiert fühlen, daß man glaubt mir sowas zwecks "Aufklärung" vorsetzen zu müssen - das ist wie im geistigen Umerziehungslager!
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

CK
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Re: Anti-Frauenhandel Kampagne

Beitrag von CK »

@Hanna: Ist doch sowieso alles "Umerziehung" !!! Der Spot ist echt ne einzige Frechheit, der Freier und Sexworker verletzt.

Wie schon geschrieben, wird Zeit dass das runde Leder rollt und wir über eine überraschend starke Österreicher Mannschaft reden, von mir aus über ein neues Cordoba und diese peinlichen Stimmen gegen angeblich massiven Frauenhandel aufhören. Einfach lächerlich das Ganze !

Und wenn ich Ende Juni in Wien zum Finale sein werde, werde ich auch gerne aus Protest dort eine sympathische SW aufsuchen, falls meine Zeit es zulässt. :001