LokalNachrichten: SALZBURG
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 295
- Registriert: 07.05.2008, 20:17
- Ich bin: Keine Angabe
Sorry, Zwerg, jetzt habe ich erst kapiert worauf Du hinauswolltest. Da hast Du wohl recht. Würde auch keiner Frau im Biz anraten zu schlucken. Was HIV angeht, ist das Risiko zwar quasi null, aber es gibt ja noch andere Krankheiten, die wohl auch tatsächlich auf das Kind überspringen könnten (ich glaub bei sowas fehlt wohl auch leider die medizinische Aufklärung, auch ich weiss da nicht wirklich was darüber).
Aber ich bleibe dabei, dass dieses Tabu auch mitreinspielt in der öffentlichen Debatte.
Schwangerschaft und Sex ist ein Tabuthema, Schwangerschaft und Paysex total. Schwangere werden als rein, unschuldig, Wunder Gottes angesehen, auf einer Ebene mit Maria, SW als unrein, schuldig, böse. Naja.
Aber ich bleibe dabei, dass dieses Tabu auch mitreinspielt in der öffentlichen Debatte.
Schwangerschaft und Sex ist ein Tabuthema, Schwangerschaft und Paysex total. Schwangere werden als rein, unschuldig, Wunder Gottes angesehen, auf einer Ebene mit Maria, SW als unrein, schuldig, böse. Naja.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 623
- Registriert: 12.07.2007, 11:56
- Wohnort: Oberösterreich
- Ich bin: Keine Angabe
Anlassgesetzgebung
Vorbehalte und Tabus spielen in die Problematik sicher hinein.
Sex und Schwangerschaft ist sicher nicht unproblematisch. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Thema privat auch nicht leicht getan habe (hab 2 Kinder).
Die Darstellung von Sex mit Schwangeren in Filmen und auf Bildern ist eine Sache.
Wenn Schwangere der Prostitution nachgehen ist das für mich noch eine andere Sache. Ich bin dem in letzter Zeit 2 mal indirekt begegnet. Einmal hat mir eine Frau erzählt, dass eine ihrer Kolleginnen (hoch)schwanger noch arbeitet. Das andere Mal hab ich ein Mädchen gesehen, von den ich vermute (eher an der Kleidung) dass sie schwanger ist. (Ich hab mit ihrer Kollegin geredet, aber dass nicht angesprochen). Ich hatte beide Male irgendwie kein gutes Gefühl.
Zu dem Fall in Salzburg:
Es handelt sich meiner Meinung nach um einen typischen Fall von "Anlassgesetzgebung" (auf Druck irgendwelcher Gruppen).
Zur Lösung von Problemen der Art wie diese Frau sie hatte wird es nichts beitragen. Die Gefahr eine nachgeburtlichen Depression wirst du sicher nicht damit lösen, dass Frauen im vorhinein kriminalisiert werden.
Ansich find ich es lächerlich wenn Salzburg in sehr begrenzten Rahmen so ein Gesetz erlassen will und glaubt damit etwas sinnvollen zu erreichen (ausser wieder eine Schikane mehr).
[Aber dass ist generell ein Problem der österreichischen Art der Landesgesetzgebung].
Irgendwie triffts wieder mal die Falschen.
Sex und Schwangerschaft ist sicher nicht unproblematisch. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Thema privat auch nicht leicht getan habe (hab 2 Kinder).
Die Darstellung von Sex mit Schwangeren in Filmen und auf Bildern ist eine Sache.
Wenn Schwangere der Prostitution nachgehen ist das für mich noch eine andere Sache. Ich bin dem in letzter Zeit 2 mal indirekt begegnet. Einmal hat mir eine Frau erzählt, dass eine ihrer Kolleginnen (hoch)schwanger noch arbeitet. Das andere Mal hab ich ein Mädchen gesehen, von den ich vermute (eher an der Kleidung) dass sie schwanger ist. (Ich hab mit ihrer Kollegin geredet, aber dass nicht angesprochen). Ich hatte beide Male irgendwie kein gutes Gefühl.
Zu dem Fall in Salzburg:
Es handelt sich meiner Meinung nach um einen typischen Fall von "Anlassgesetzgebung" (auf Druck irgendwelcher Gruppen).
Zur Lösung von Problemen der Art wie diese Frau sie hatte wird es nichts beitragen. Die Gefahr eine nachgeburtlichen Depression wirst du sicher nicht damit lösen, dass Frauen im vorhinein kriminalisiert werden.
Ansich find ich es lächerlich wenn Salzburg in sehr begrenzten Rahmen so ein Gesetz erlassen will und glaubt damit etwas sinnvollen zu erreichen (ausser wieder eine Schikane mehr).
[Aber dass ist generell ein Problem der österreichischen Art der Landesgesetzgebung].
Irgendwie triffts wieder mal die Falschen.
-
- Vertrauensperson
- Beiträge: 2959
- Registriert: 20.03.2006, 11:54
- Ich bin: Keine Angabe
Streit um Beratungsstelle für Prostituierte-Salzburg
Streit um Beratungsstelle für Prostituierte
Im Juli 2007 hat die Bürgerliste den Antrag gestellt, in Salzburg eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen zu errichten. Bisher ist aber noch nichts geschehen, kritisiert die Bürgerliste (BL).
STADT SALZBURG (SN). Im Budget 2008 wurden laut einer Aussendung der BL dafür 25.000 Euro vorgesehen – womit der Anschein erweckt wurde, dass Bürgermeister Schaden der Beratungsstelle positiv gegenüber steht. Doch ein Jahr und ein Gespräch mit einer ehemaligen Bordellbesitzerin später, sieht Bürgermeister Schaden keinen Bedarf mehr für eine Beratungsstelle. In Salzburg wären angeblich alle Sexarbeiterinnen freiwillig tätig. Das schreibt die BL in einer Aussendung am Mittwoch.
Bürgermeister Schaden verfällt sichtlich dem für Männer sehr angenehmen Mythos der Freiwilligkeit aller Sexarbeiterinnen sagt Sonja Schiff, Frauensprecherin der Bürgerliste, sarkastisch. Damit widerspricht er aktuellen Studien und beweist als Frauenreferent dieser Stadt enorme blinde Flecken.
Sexberaterinnen in anderen Städten schon aktiv
In Wien und Linz bestehen schon seit einigen Jahren Beratungsstellen für Sexarbeiterinnen. Innsbruck baut gerade eine Beratungsstelle auf und Kärnten entwickelt, nach den aufrüttelnden Ergebnissen einer Interregio-EU-Studie, eine Beratungsstelle.
Sexberaterinnen in anderen Städten schon aktiv
Die in Kärnten durchgeführte Studie zeigte sehr deutlich, dass die Freiwilligkeit der Prostituierten oft nicht gegeben ist. Die jungen Frauen werden in verarmten Regionen, etwa in Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, der Ukraine in Diskotheken von teuer gekleideten Frauen angesprochen. Ihnen wird Reichtum und Erfolg als Tänzerin oder Model versprochen – in der Realität werden sie dann der Prostitution zugeführt.
Prostituierte brauchen Beratung
Die Betroffen bleiben, hoffen auf das große Glück, auf Reichtum und landen nicht selten in der Schuldenfalle, haben gesundheitliche Probleme, sind in ihrer Existenz nicht abgesichert und tappen in die Abhängigkeit.
Ein weiteres Problem ist die Zwangsprostitution.
Die angebliche Freiwilligkeit aller Sexarbeiterinnen ist ein Mythos - ein für Männer geschaffener Mythos, so Schiff und verweist auf den Fall der rumänischen Prostituierten, der Salzburg erst kürzlich erschütterte. Schaden und Preuner fällt zum Thema Prostitution zur Zeit nur eines ein, Bordelle zu kontrollieren. Hilfe für Sexarbeiterinnen mit Problemsituationen gibt es weiterhin keine.
Ich fordere Bürgermeister Schaden auf, sein Wissen nicht von ehemaligen BordellbesitzerInnen zu beziehen, sondern Studienergebnisse und die reale Situation der Sexarbeiterinnen zu betrachten und einer Beratungsstelle nicht im Weg zu stehen, sagt Sonja Schiff abschließend.
Quelle: SALZBURGER NACHRICHTEN
Wieder ein Grund mehr! Bitte unterschreibt unsere Pedition!
Link zur Pedition
Im Juli 2007 hat die Bürgerliste den Antrag gestellt, in Salzburg eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen zu errichten. Bisher ist aber noch nichts geschehen, kritisiert die Bürgerliste (BL).
STADT SALZBURG (SN). Im Budget 2008 wurden laut einer Aussendung der BL dafür 25.000 Euro vorgesehen – womit der Anschein erweckt wurde, dass Bürgermeister Schaden der Beratungsstelle positiv gegenüber steht. Doch ein Jahr und ein Gespräch mit einer ehemaligen Bordellbesitzerin später, sieht Bürgermeister Schaden keinen Bedarf mehr für eine Beratungsstelle. In Salzburg wären angeblich alle Sexarbeiterinnen freiwillig tätig. Das schreibt die BL in einer Aussendung am Mittwoch.
Bürgermeister Schaden verfällt sichtlich dem für Männer sehr angenehmen Mythos der Freiwilligkeit aller Sexarbeiterinnen sagt Sonja Schiff, Frauensprecherin der Bürgerliste, sarkastisch. Damit widerspricht er aktuellen Studien und beweist als Frauenreferent dieser Stadt enorme blinde Flecken.
Sexberaterinnen in anderen Städten schon aktiv
In Wien und Linz bestehen schon seit einigen Jahren Beratungsstellen für Sexarbeiterinnen. Innsbruck baut gerade eine Beratungsstelle auf und Kärnten entwickelt, nach den aufrüttelnden Ergebnissen einer Interregio-EU-Studie, eine Beratungsstelle.
Sexberaterinnen in anderen Städten schon aktiv
Die in Kärnten durchgeführte Studie zeigte sehr deutlich, dass die Freiwilligkeit der Prostituierten oft nicht gegeben ist. Die jungen Frauen werden in verarmten Regionen, etwa in Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, der Ukraine in Diskotheken von teuer gekleideten Frauen angesprochen. Ihnen wird Reichtum und Erfolg als Tänzerin oder Model versprochen – in der Realität werden sie dann der Prostitution zugeführt.
Prostituierte brauchen Beratung
Die Betroffen bleiben, hoffen auf das große Glück, auf Reichtum und landen nicht selten in der Schuldenfalle, haben gesundheitliche Probleme, sind in ihrer Existenz nicht abgesichert und tappen in die Abhängigkeit.
Ein weiteres Problem ist die Zwangsprostitution.
Die angebliche Freiwilligkeit aller Sexarbeiterinnen ist ein Mythos - ein für Männer geschaffener Mythos, so Schiff und verweist auf den Fall der rumänischen Prostituierten, der Salzburg erst kürzlich erschütterte. Schaden und Preuner fällt zum Thema Prostitution zur Zeit nur eines ein, Bordelle zu kontrollieren. Hilfe für Sexarbeiterinnen mit Problemsituationen gibt es weiterhin keine.
Ich fordere Bürgermeister Schaden auf, sein Wissen nicht von ehemaligen BordellbesitzerInnen zu beziehen, sondern Studienergebnisse und die reale Situation der Sexarbeiterinnen zu betrachten und einer Beratungsstelle nicht im Weg zu stehen, sagt Sonja Schiff abschließend.
Quelle: SALZBURGER NACHRICHTEN
Wieder ein Grund mehr! Bitte unterschreibt unsere Pedition!
Link zur Pedition
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1401
- Registriert: 22.02.2007, 20:17
- Wohnort: Regensburg
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
Der Zuwachs an Sexarbeiterinnen zur EM ist höchst fraglich
Bordelle halbleer: Prostituierte zieht es in steuerfreien Süden
Der Zuwachs an Sexarbeiterinnen zur EM ist höchst fraglich
In Salzburgs Bordellen bleiben viele Betten kalt. Die Prostituierten werden von den „Ost-Connections“ zurzeit zu hunderten auf den illegalen Strich nach Italien und Spanien geschickt.
Die Prostitution ist europaweit im Wandel: Holland (hier ein Rotlicht-Viertel in Amsterdam) ist betont liberal, in Schweden sind Freier mit Gefängnisstrafen bedroht. / Foto: Neumayr
Zu wenige Frauen und kalte Betten im Bordell – mit diesem Albtraum sind zurzeit einige Bordellbetreiber in Salzburg konfrontiert. „Fünf Frauen im Roma Club, sechs bis sieben im Carmen, Schleuderpreise im Pascha, weil die das meiste Geschäft schon mit dem Trinken machen“, beschreibt ein Szene-Insider die momentan eher triste Stimmung in etlichen Häusern. Dabei wollte man zur Fußball-EM gerüstet sein und die bescheidmäßig festgelegten Höchstzahlen an Mitarbeiterinnen nutzen.
Kein Wunder, dass der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung in der Stadt, Michael Haybäck, „in punkto Rotlicht zurzeit keine beunruhigenden Erkenntnisse“ hat. Es ist sogar fraglich, ob die Bordelle bei der EM „wie bei einem guten Messegeschäft“ (Haybäck) ausgelastet sein werden. Bei 20 Prozent Zuwachs wären im Juni allenfalls 420 Prostituierte in der Stadt – mit viel Glück. Denn der „Nachschub“ funktioniere momentan nicht, klagen Rotlicht-Männer.
7000 Euro steuerfrei
Dahinter stecken die Wanderungsströme im europaweiten Sexgeschäft, die von organisierten Vermittlern gelenkt werden. Momentan würden die Prostituierten aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien vor allem nach Italien und Spanien gebracht, weiß ein Kenner. „Die Frauen machen im Monat gut ihre 7000 Euro, zahlen keine Steuern und haben viel weniger mit den Behörden zu tun als bei uns.“ So werden Bordelle in Salzburg regelmäßig kontrolliert und können über das strenge Landespolizeistrafgesetz auch ziemlich schnell geschlossen werden – wie zuletzt der in Kärntner Hand befindliche Roma Club, der 23 Verfehlungen anhäufte, am 8. Mai aber schon wieder aufsperren durfte.
Dabei zahlen die Frauen auch in Österreich nur einen Bettel an die Finanzämter: Die Steuerpauschale pro Frau und Monat von inzwischen rund 300 Euro wurde vor Jahren auf höchster Ebene im Finanzministerium akkordiert, wobei die umtriebigsten Rotlicht-Geschäftsleute sich am mächtigsten für die Ministeuer ins Zeug gelegt haben (so etwa die Betreiber der Luxusbordell-Kette Babylon mit Häusern in Wals, Wien und Kärnten).
Das älteste Gewerbe befindet sich europaweit im Wandel und ist mittlerweile auch ein heißes politisches Thema im EU-Parlament. Die skandinavischen Länder tendieren zum generellen Verbot (in Schweden sind Kunden von Prostituierten seit 1999 mit sechs Monaten Haft und hohen Geldstrafen bedroht, Norwegen und Finnland haben ähnliche Schritte vor). In Holland ist der Umgang mit der Sexbranche hingegen betont liberal. In Italien, wo Bordelle verboten sind, spielt sich das meiste im öffentlichen Raum und in Wohnungen ab. Eine Zeitlang wurden Afrikanerinnen von jenen Banden nach Italien geschleust, die auch das Schmuckgeschäft für Touristen organisieren. „Da sind die Frauen halbnackt am Straßenrand gestanden, hinter sich eine Luftmatratze im Feld, und haben auf Freier gewartet“, berichtet ein Kenner. Nun verschicke die „Ost-Connection“ eben die Ostfrauen in den Süden.
SW
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... _9213.html
Der Zuwachs an Sexarbeiterinnen zur EM ist höchst fraglich
In Salzburgs Bordellen bleiben viele Betten kalt. Die Prostituierten werden von den „Ost-Connections“ zurzeit zu hunderten auf den illegalen Strich nach Italien und Spanien geschickt.
Die Prostitution ist europaweit im Wandel: Holland (hier ein Rotlicht-Viertel in Amsterdam) ist betont liberal, in Schweden sind Freier mit Gefängnisstrafen bedroht. / Foto: Neumayr
Zu wenige Frauen und kalte Betten im Bordell – mit diesem Albtraum sind zurzeit einige Bordellbetreiber in Salzburg konfrontiert. „Fünf Frauen im Roma Club, sechs bis sieben im Carmen, Schleuderpreise im Pascha, weil die das meiste Geschäft schon mit dem Trinken machen“, beschreibt ein Szene-Insider die momentan eher triste Stimmung in etlichen Häusern. Dabei wollte man zur Fußball-EM gerüstet sein und die bescheidmäßig festgelegten Höchstzahlen an Mitarbeiterinnen nutzen.
Kein Wunder, dass der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung in der Stadt, Michael Haybäck, „in punkto Rotlicht zurzeit keine beunruhigenden Erkenntnisse“ hat. Es ist sogar fraglich, ob die Bordelle bei der EM „wie bei einem guten Messegeschäft“ (Haybäck) ausgelastet sein werden. Bei 20 Prozent Zuwachs wären im Juni allenfalls 420 Prostituierte in der Stadt – mit viel Glück. Denn der „Nachschub“ funktioniere momentan nicht, klagen Rotlicht-Männer.
7000 Euro steuerfrei
Dahinter stecken die Wanderungsströme im europaweiten Sexgeschäft, die von organisierten Vermittlern gelenkt werden. Momentan würden die Prostituierten aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien vor allem nach Italien und Spanien gebracht, weiß ein Kenner. „Die Frauen machen im Monat gut ihre 7000 Euro, zahlen keine Steuern und haben viel weniger mit den Behörden zu tun als bei uns.“ So werden Bordelle in Salzburg regelmäßig kontrolliert und können über das strenge Landespolizeistrafgesetz auch ziemlich schnell geschlossen werden – wie zuletzt der in Kärntner Hand befindliche Roma Club, der 23 Verfehlungen anhäufte, am 8. Mai aber schon wieder aufsperren durfte.
Dabei zahlen die Frauen auch in Österreich nur einen Bettel an die Finanzämter: Die Steuerpauschale pro Frau und Monat von inzwischen rund 300 Euro wurde vor Jahren auf höchster Ebene im Finanzministerium akkordiert, wobei die umtriebigsten Rotlicht-Geschäftsleute sich am mächtigsten für die Ministeuer ins Zeug gelegt haben (so etwa die Betreiber der Luxusbordell-Kette Babylon mit Häusern in Wals, Wien und Kärnten).
Das älteste Gewerbe befindet sich europaweit im Wandel und ist mittlerweile auch ein heißes politisches Thema im EU-Parlament. Die skandinavischen Länder tendieren zum generellen Verbot (in Schweden sind Kunden von Prostituierten seit 1999 mit sechs Monaten Haft und hohen Geldstrafen bedroht, Norwegen und Finnland haben ähnliche Schritte vor). In Holland ist der Umgang mit der Sexbranche hingegen betont liberal. In Italien, wo Bordelle verboten sind, spielt sich das meiste im öffentlichen Raum und in Wohnungen ab. Eine Zeitlang wurden Afrikanerinnen von jenen Banden nach Italien geschleust, die auch das Schmuckgeschäft für Touristen organisieren. „Da sind die Frauen halbnackt am Straßenrand gestanden, hinter sich eine Luftmatratze im Feld, und haben auf Freier gewartet“, berichtet ein Kenner. Nun verschicke die „Ost-Connection“ eben die Ostfrauen in den Süden.
SW
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... _9213.html
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)
-
- Vertrauensperson
- Beiträge: 2001
- Registriert: 05.04.2005, 16:12
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Salzburg will Prostitution von Schwangeren verbieten
Salzburg will Prostitution von Schwangeren verbieten
Vizebürgermeister Preuner will so "abartigen Markt in den Griff bekommen" - Frauen- sprecherin Schiff: "Existenzbedrohend"
Salzburg will die Prostitution von schwangeren Frauen verbieten. Eine entsprechende Gesetzesvorlage liegt bereits im Landtag auf und soll in einer der nächsten Sitzungen beschlossen werden. Initiiert wurde die Idee von Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) als Reaktion auf den Fall einer 19-jährigen Prostituierten, die im Dezember 2007 ihr neugeborenes Kind aus dem Fenster eines Bordells geworfen und getötet hatte. Die junge Frau wurde dafür vergangenen Freitag zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt (siehe Artikel "Baby aus Fenster geworfen: Zehn Monate bedingt").
Mehr zum Thema
Markt
Die wichtigsten Märkte nutzen. CMC Markets
bezahlte Einschaltung
Das Verbot im Landespolizeistrafgesetz soll sich aber vor allem auch gegen BordellbetreiberInnen richten: Es soll nicht nur die "Ausübung der Prostitution durch offenkundig schwangere Personen" verbieten, sondern auch "die entgeltliche oder unentgeltliche Überlassung von Räumen oder Gebäuden an offenkundig schwangere Personen zum Zweck der Ausübung der Prostitution".
Moralisch besetzt
Sonja Schiff, Frauensprecherin der Salzburger Bürgerliste und Gemeinderätin der Stadt Salzburg, kann dem geplanten Verbot nichts abgewinnen: "Das Thema ‚schwangere Prostituierte' ist sehr moralisch besetzt - es geht dabei offensichtlich nicht um das Wohl der Frauen, sondern um die ‚heilige Schwangere'. Die Betroffenen bekommen nicht den Schutz, den sie bräuchten", so Schiff im Gespräch mit dieStandard.at. Statt des Gesetzes plädiere Schiff für einen Ausbau der Beratungsstellen auf mehreren Ebenen: "Das Arbeitsverbot stellt die Frauen lediglich vor die Wahl, in die Illegalität zu gehen, abzutreiben oder ihre Existenzgrundlage zu verlieren." Sie habe bereits vor zwei Jahren eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen in Salzburg gefordert - geben würde es die aber bis heute nicht.
"Markt in den Griff kriegen"
"Die Gefahr der Illegalität besteht, das muss man sich dann anschauen. In erster Linie müssen wir jetzt den abartigen Markt in den Griff bekommen, und das geht vor allem über die Bordellbesitzer", sagt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) gegenüber dieStandard.at. "Wir haben herausgefunden, dass offenbar eine Nachfrage nach schwangeren Prostituierten besteht - wenn das wirklich von den Männern gewünscht wird, können wir nicht weiter zusehen, dann muss man das unterbinden. Ist die Regierungsvorlage durch, dann können wir den Betroffenen das Arbeiten offiziell untersagen und Bordellen bei Verstößen auch die Gewerbebeerechtigung entziehen." Zur Gefahr, dass Frauen durch das Verbot ihre Existenzgrundlage verlieren könnten, meint Preuner: "Arbeiten dürfen sie ja. Sie können ja in der Zeit etwas anderes machen, zum Beispiel das, was sie gelernt haben."
Rechtlich haltbar
Die SPÖ trägt den Gesetzesentwurf nach anfänglichem Zögern nun mit: "Es war zunächst unklar, ob der Entwurf rechtlich haltbar ist, deshalb hat Landeshauptfrau Gabi Burgstaller das juristisch prüfen lassen und es wurde für rechtlich möglich befunden", heißt es aus dem Büro der Salzburger Landeshauptfrau. Die Kritik, dass Betroffene damit in die Illegalität abgedrängt werden könnten, oder/und möglicherweise ihre Existenzgrundlage verlieren, sei berechtigt, aber: "Zunächst muss bei den Bordellbesitzern angesetzt werden", heißt es auch hier. Es gebe aber bereits Gespräche, um nach Alternativen sowie Unterstützung und Beratung für betroffene Frauen zu suchen. "Landeshauptfrau Burgstaller bedauert vor allem, dass es auf der Nachfrageseite, also bei Bordelle besuchenden Männern, keine Möglichkeit gibt, der Sache einen Riegel vorzuschieben." (isa/dieStandard.at, 10.10.2008)
Quelle: http://diestandard.at/?url=/?id=1220460420314
Vizebürgermeister Preuner will so "abartigen Markt in den Griff bekommen" - Frauen- sprecherin Schiff: "Existenzbedrohend"
Salzburg will die Prostitution von schwangeren Frauen verbieten. Eine entsprechende Gesetzesvorlage liegt bereits im Landtag auf und soll in einer der nächsten Sitzungen beschlossen werden. Initiiert wurde die Idee von Salzburgs Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) als Reaktion auf den Fall einer 19-jährigen Prostituierten, die im Dezember 2007 ihr neugeborenes Kind aus dem Fenster eines Bordells geworfen und getötet hatte. Die junge Frau wurde dafür vergangenen Freitag zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt (siehe Artikel "Baby aus Fenster geworfen: Zehn Monate bedingt").
Markt
Die wichtigsten Märkte nutzen. CMC Markets
bezahlte Einschaltung
Das Verbot im Landespolizeistrafgesetz soll sich aber vor allem auch gegen BordellbetreiberInnen richten: Es soll nicht nur die "Ausübung der Prostitution durch offenkundig schwangere Personen" verbieten, sondern auch "die entgeltliche oder unentgeltliche Überlassung von Räumen oder Gebäuden an offenkundig schwangere Personen zum Zweck der Ausübung der Prostitution".
Moralisch besetzt
Sonja Schiff, Frauensprecherin der Salzburger Bürgerliste und Gemeinderätin der Stadt Salzburg, kann dem geplanten Verbot nichts abgewinnen: "Das Thema ‚schwangere Prostituierte' ist sehr moralisch besetzt - es geht dabei offensichtlich nicht um das Wohl der Frauen, sondern um die ‚heilige Schwangere'. Die Betroffenen bekommen nicht den Schutz, den sie bräuchten", so Schiff im Gespräch mit dieStandard.at. Statt des Gesetzes plädiere Schiff für einen Ausbau der Beratungsstellen auf mehreren Ebenen: "Das Arbeitsverbot stellt die Frauen lediglich vor die Wahl, in die Illegalität zu gehen, abzutreiben oder ihre Existenzgrundlage zu verlieren." Sie habe bereits vor zwei Jahren eine Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen in Salzburg gefordert - geben würde es die aber bis heute nicht.
"Markt in den Griff kriegen"
"Die Gefahr der Illegalität besteht, das muss man sich dann anschauen. In erster Linie müssen wir jetzt den abartigen Markt in den Griff bekommen, und das geht vor allem über die Bordellbesitzer", sagt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) gegenüber dieStandard.at. "Wir haben herausgefunden, dass offenbar eine Nachfrage nach schwangeren Prostituierten besteht - wenn das wirklich von den Männern gewünscht wird, können wir nicht weiter zusehen, dann muss man das unterbinden. Ist die Regierungsvorlage durch, dann können wir den Betroffenen das Arbeiten offiziell untersagen und Bordellen bei Verstößen auch die Gewerbebeerechtigung entziehen." Zur Gefahr, dass Frauen durch das Verbot ihre Existenzgrundlage verlieren könnten, meint Preuner: "Arbeiten dürfen sie ja. Sie können ja in der Zeit etwas anderes machen, zum Beispiel das, was sie gelernt haben."
Rechtlich haltbar
Die SPÖ trägt den Gesetzesentwurf nach anfänglichem Zögern nun mit: "Es war zunächst unklar, ob der Entwurf rechtlich haltbar ist, deshalb hat Landeshauptfrau Gabi Burgstaller das juristisch prüfen lassen und es wurde für rechtlich möglich befunden", heißt es aus dem Büro der Salzburger Landeshauptfrau. Die Kritik, dass Betroffene damit in die Illegalität abgedrängt werden könnten, oder/und möglicherweise ihre Existenzgrundlage verlieren, sei berechtigt, aber: "Zunächst muss bei den Bordellbesitzern angesetzt werden", heißt es auch hier. Es gebe aber bereits Gespräche, um nach Alternativen sowie Unterstützung und Beratung für betroffene Frauen zu suchen. "Landeshauptfrau Burgstaller bedauert vor allem, dass es auf der Nachfrageseite, also bei Bordelle besuchenden Männern, keine Möglichkeit gibt, der Sache einen Riegel vorzuschieben." (isa/dieStandard.at, 10.10.2008)
Quelle: http://diestandard.at/?url=/?id=1220460420314
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Landes-Polizeistrafgesetz geändert[19.11.2008]
[Land Salzburg]Beschluss des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses
Noch vor der Mittagspause nahm der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss des Salzburger Landtages heute, Mittwoch, 19. November, unter dem Vorsitz von LAbg. Gudrun Mosler-Törnström eine Vorlage der Landesregierung für eine Änderung des Salzburger Landes-Polizeistrafgesetzes mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ gegen die Stimmen der Grünen an. Hauptpunkte der Novelle sind die Einführung eines "Hundesführerschein", neue Bestimmungen für die Bewilligung von Bordellen beziehungsweise das Verbot der Prostitutionsausübung durch Schwangere, die Möglichkeit, den Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, sowie die Möglichkeit der Wegweisung von Unbeteiligten Personen bei Unglücksfällen. Darüber hinaus wurde vereinbart, bezüglich einer Umbenennung des Gesetzes in "Salzburger Landessicherheitsgesetz" innerhalb von 14 Tagen vom Salzburger Gemeindeverband eine Stellungnahme einzuholen.
Im Entschließungsantrag der Grünen, der einstimmig angenommen wurde, wird die Landesregierung ersucht, an den Bund heranzutreten, einen sozialrechtlichen Schutz und die Unterstützung von Prostituierten im Fall von Krankheit und Schwangerschaft zu schaffen.
...
Weiters sieht die Gesetzesvorlage vor, dass eine Bewilligung von Bordellen in reinen und erweiterten Wohngebieten sowie in Dorfgebieten nicht möglich ist. Außerdem soll die Ausübung der Prostitution durch Schwangere sowie die entgeltliche oder unentgeltliche Überlassung von Räumen oder Gebäuden an schwangere Personen zum Zweck der Prostitutionen verboten werden.
In das Gesetz soll ferner eine Ermächtigung der Gemeinden aufgenommen werden, die es ihnen ermöglicht, aus Gründen der Wahrung des öffentlichen Anstandes bei gehäuft vorkommenden Trinkgelagen und damit in Zusammenhang stehenden Pöbeleien den Alkoholkonsum auf bestimmten öffentlichen Plätzen mit einer Durchführungsverordnung zu verbieten.
...
Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller sagte, man habe sich in den verschiedenen Bereichen der Novelle sehr um die richtigen und sachgerechten Lösungen bemüht. Es habe langwierige Debatten gegeben. Bezüglich der Bordellregelungen wurden klare Regelungen getroffen, wie zum Beispiel, keine Bewilligungen von Bordellen in Dorfgebieten zu erteilen. Beim Verbot der Prostitution von Schwangeren sei es wichtig gewesen, auch den Entzug der Bewilligung für ein Bordell mit hineinzunehmen, um nicht nur betroffene Prostituierte zu strafen. Auch beim Verbot von Alkohol auf öffentlichen Plätzen gebe es jetzt eine rechtliche Basis, ebenso wie bei der Wegweisung von unbeteiligten Personen bei Unglücksfällen.
Klubvorsitzender-Stellvertreter LAbg. Arno Kosmata (SPÖ) sagte, mit der vorgeschlagenen Novelle zum Landes-Polizeistrafgesetz werden mehrere Ziele verfolgt. Im Vordergrund stehe die Neugestaltung des Tierhalterechts. Darüber hinaus werde festgelegt, dass die Bewilligung von Bordellen im Wohn- und Dorfgebiet nicht möglich sei. Zudem werde die Prostitution durch Schwangere verboten. In das Gesetz werde außerdem eine Ermächtigung der Gemeinden, Trinkgelage auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, aufgenommen.
...
Für LAbg. Dr. Heidi Reiter (Grüne) sei es unerträglich, wie die Debatte um das Verbot der Prostitution von Schwangeren gehandhabt werde. Es gehe in erster Linie darum, wie den betroffenen Frauen geholfen werden könne. Die neue Regelung gehe jedoch vor allem zu Lasten der betroffenen Frauen, weil sie in die Illegalität gedrängt werden. Zu hinterfragen sei außerdem der Begriff "offenkundige Schwangerschaft".
...
http://www.salzburg.at/themen/leben.html?nachrid=41846
[Land Salzburg]Beschluss des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses
Noch vor der Mittagspause nahm der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss des Salzburger Landtages heute, Mittwoch, 19. November, unter dem Vorsitz von LAbg. Gudrun Mosler-Törnström eine Vorlage der Landesregierung für eine Änderung des Salzburger Landes-Polizeistrafgesetzes mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ gegen die Stimmen der Grünen an. Hauptpunkte der Novelle sind die Einführung eines "Hundesführerschein", neue Bestimmungen für die Bewilligung von Bordellen beziehungsweise das Verbot der Prostitutionsausübung durch Schwangere, die Möglichkeit, den Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, sowie die Möglichkeit der Wegweisung von Unbeteiligten Personen bei Unglücksfällen. Darüber hinaus wurde vereinbart, bezüglich einer Umbenennung des Gesetzes in "Salzburger Landessicherheitsgesetz" innerhalb von 14 Tagen vom Salzburger Gemeindeverband eine Stellungnahme einzuholen.
Im Entschließungsantrag der Grünen, der einstimmig angenommen wurde, wird die Landesregierung ersucht, an den Bund heranzutreten, einen sozialrechtlichen Schutz und die Unterstützung von Prostituierten im Fall von Krankheit und Schwangerschaft zu schaffen.
...
Weiters sieht die Gesetzesvorlage vor, dass eine Bewilligung von Bordellen in reinen und erweiterten Wohngebieten sowie in Dorfgebieten nicht möglich ist. Außerdem soll die Ausübung der Prostitution durch Schwangere sowie die entgeltliche oder unentgeltliche Überlassung von Räumen oder Gebäuden an schwangere Personen zum Zweck der Prostitutionen verboten werden.
In das Gesetz soll ferner eine Ermächtigung der Gemeinden aufgenommen werden, die es ihnen ermöglicht, aus Gründen der Wahrung des öffentlichen Anstandes bei gehäuft vorkommenden Trinkgelagen und damit in Zusammenhang stehenden Pöbeleien den Alkoholkonsum auf bestimmten öffentlichen Plätzen mit einer Durchführungsverordnung zu verbieten.
...
Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller sagte, man habe sich in den verschiedenen Bereichen der Novelle sehr um die richtigen und sachgerechten Lösungen bemüht. Es habe langwierige Debatten gegeben. Bezüglich der Bordellregelungen wurden klare Regelungen getroffen, wie zum Beispiel, keine Bewilligungen von Bordellen in Dorfgebieten zu erteilen. Beim Verbot der Prostitution von Schwangeren sei es wichtig gewesen, auch den Entzug der Bewilligung für ein Bordell mit hineinzunehmen, um nicht nur betroffene Prostituierte zu strafen. Auch beim Verbot von Alkohol auf öffentlichen Plätzen gebe es jetzt eine rechtliche Basis, ebenso wie bei der Wegweisung von unbeteiligten Personen bei Unglücksfällen.
Klubvorsitzender-Stellvertreter LAbg. Arno Kosmata (SPÖ) sagte, mit der vorgeschlagenen Novelle zum Landes-Polizeistrafgesetz werden mehrere Ziele verfolgt. Im Vordergrund stehe die Neugestaltung des Tierhalterechts. Darüber hinaus werde festgelegt, dass die Bewilligung von Bordellen im Wohn- und Dorfgebiet nicht möglich sei. Zudem werde die Prostitution durch Schwangere verboten. In das Gesetz werde außerdem eine Ermächtigung der Gemeinden, Trinkgelage auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, aufgenommen.
...
Für LAbg. Dr. Heidi Reiter (Grüne) sei es unerträglich, wie die Debatte um das Verbot der Prostitution von Schwangeren gehandhabt werde. Es gehe in erster Linie darum, wie den betroffenen Frauen geholfen werden könne. Die neue Regelung gehe jedoch vor allem zu Lasten der betroffenen Frauen, weil sie in die Illegalität gedrängt werden. Zu hinterfragen sei außerdem der Begriff "offenkundige Schwangerschaft".
...
http://www.salzburg.at/themen/leben.html?nachrid=41846
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18062
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Salzburg: Kritik am Beschluss Prostitutionsverbot für Schwangere
Die Grüne Martina Berthold fordert "Unterstützung statt Strafe" und kritisiert das am Mittwoch beschlossenen Prostitutionsverbot für schwangere Frauen
Salzburg - Martina Berthold, Sprecherin der Grünen Frauen und Kandidatin für die Landtagswahl, reagiert auf den am Mittwoch, von SPÖ, ÖVP und FPÖ im Landtagsausschuss gefassten Beschluss, Frauen, die "offenkundig schwanger" sind, die Prostitution zu verbieten. "Ein Prostitutionsverbot für schwangere Frauen greife viel zu kurz. Was die Betroffenen wirklich brauchen, ist echte Hilfe. Zum Beispiel in Form von Mutterschutz und Karenzzeiten sowie all den finanziellen Unterstützungen, wie sie anderen werdenden Mütter auch zuteil werden", so Berthold.
Anlass für das Verbot
Tragischer Anlass für den Beschluss war der Fall jener Prostituierten, die vor etwa einem Jahr ihr Neugeborenes aus dem Fenster eines Bordells geworfen und damit getötet hatte. Dennoch haben ExpertInnen einem Prostitutionsverbot für Schwangere eine Absage erteilt, negative Stellungnahmen kamen vom Bund, vom Büro für Frauenfragen und Chancengleichheit sowie von Frauenberatungseinrichtungen.
Es sei damit zu rechnen, dass die Betroffenen dennoch weiterarbeiten, "weil sie gerade im Hinblick auf die kommende Mutterschaft unter besonderem finanziellen Druck stehen", argumentiert Berthold. "Die Sexarbeiterinnen werden in die Illegalität getrieben und zu vermuten ist, dass sie aus Angst vor behördlicher Kontrolle und Strafen auch auf die notwendigen Gesundheitsuntersuchungen verzichten." Damit aber steige das Gesundheitsrisiko für die betroffenen Frauen selbst sowie auch deren ungeborene Kinder. Die Illegalität schwäche darüber hinaus auch ihre Position gegenüber Kunden.
Ablehnenden Stellungnahme des Bundes
In der ablehnenden Stellungnahme des Bundes wird hingewiesen, dass der Begriff der "offenkundigen Schwangerschaft" problematisch ist, denn bei manchen Frauen ist eine Schwangerschaft erst sehr spät sichtbar, manche haben einen sogenannten "Schwangerenbauch", ohne jedoch tatsächlich schwanger zu sein. Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, wer und auf welche Weise die Schwangerschaft denn festgestellt werden soll.
Oberösterreich hat vom Verbot übrigens Abstand genommen und geht einen anderen Weg. Gemeinsam mit der Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution "Lena" ein eigenes Prostitutionsgesetz erarbeitet, das an der Verbesserung der Situation der Sexarbeiterinnen orientiert ist. (red)
http://diestandard.at/?url=/?id=1227102685145
Die Grüne Martina Berthold fordert "Unterstützung statt Strafe" und kritisiert das am Mittwoch beschlossenen Prostitutionsverbot für schwangere Frauen
Salzburg - Martina Berthold, Sprecherin der Grünen Frauen und Kandidatin für die Landtagswahl, reagiert auf den am Mittwoch, von SPÖ, ÖVP und FPÖ im Landtagsausschuss gefassten Beschluss, Frauen, die "offenkundig schwanger" sind, die Prostitution zu verbieten. "Ein Prostitutionsverbot für schwangere Frauen greife viel zu kurz. Was die Betroffenen wirklich brauchen, ist echte Hilfe. Zum Beispiel in Form von Mutterschutz und Karenzzeiten sowie all den finanziellen Unterstützungen, wie sie anderen werdenden Mütter auch zuteil werden", so Berthold.
Anlass für das Verbot
Tragischer Anlass für den Beschluss war der Fall jener Prostituierten, die vor etwa einem Jahr ihr Neugeborenes aus dem Fenster eines Bordells geworfen und damit getötet hatte. Dennoch haben ExpertInnen einem Prostitutionsverbot für Schwangere eine Absage erteilt, negative Stellungnahmen kamen vom Bund, vom Büro für Frauenfragen und Chancengleichheit sowie von Frauenberatungseinrichtungen.
Es sei damit zu rechnen, dass die Betroffenen dennoch weiterarbeiten, "weil sie gerade im Hinblick auf die kommende Mutterschaft unter besonderem finanziellen Druck stehen", argumentiert Berthold. "Die Sexarbeiterinnen werden in die Illegalität getrieben und zu vermuten ist, dass sie aus Angst vor behördlicher Kontrolle und Strafen auch auf die notwendigen Gesundheitsuntersuchungen verzichten." Damit aber steige das Gesundheitsrisiko für die betroffenen Frauen selbst sowie auch deren ungeborene Kinder. Die Illegalität schwäche darüber hinaus auch ihre Position gegenüber Kunden.
Ablehnenden Stellungnahme des Bundes
In der ablehnenden Stellungnahme des Bundes wird hingewiesen, dass der Begriff der "offenkundigen Schwangerschaft" problematisch ist, denn bei manchen Frauen ist eine Schwangerschaft erst sehr spät sichtbar, manche haben einen sogenannten "Schwangerenbauch", ohne jedoch tatsächlich schwanger zu sein. Darüber hinaus stellt sich auch die Frage, wer und auf welche Weise die Schwangerschaft denn festgestellt werden soll.
Oberösterreich hat vom Verbot übrigens Abstand genommen und geht einen anderen Weg. Gemeinsam mit der Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution "Lena" ein eigenes Prostitutionsgesetz erarbeitet, das an der Verbesserung der Situation der Sexarbeiterinnen orientiert ist. (red)
http://diestandard.at/?url=/?id=1227102685145
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Salzburger Rotlichtstreit beschäftigt jetzt VfGH
Der bereits landesweit bekannte Streit um ein Bordell im Salzburger Kurort Bad Vigaun führt jetzt tatsächlich zu einem Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof: Das Höchstgericht wird das von der Tennengau-Gemeinde erlassene Prostitutionsverbot wegen Formalfehler und wegen des Umstandes, dass die Bestimmung für das gesamte Gemeindegebiet gilt, prüfen. Die ganze Angelegenheit ist nach der Beschwerde der Bordellbetreiberin beim VfGH gelandet, die der Gemeinde rechtliche Fehler bei der Verweigerung ihrer Betriebsbewilligung vorwarf.
Der Verfassungsgerichtshof geht "vorläufig" davon aus, dass die Beschwerde der Bewilligungswerberin zulässig sei, und schreibt der Gemeinde, beim Gerichtshof seien "Bedenken ob der Gesetzmäßigkeit" der Bad Vigauner Prostitutionsverbots-Verordnung entstanden. Und zwar aus zwei Gründen: Bei der Kundmachung des Prostitutionsverbots mittels Anschlag auf der Amtstafel habe "ein Hinweis auf den Beschluss der Gemeindevertretung" gefehlt, zweitens dürfte laut Verfassungsgerichtshof die Bad Vigauner Prostitutionsverordnung über die gesetzliche Ermächtigung hinausgehen, weil sie das gesamte Gemeindegebiet betreffe und nicht nur den Ortsteil St. Margarethen, wo das Bordell steht.
"Wir werden das in der Gemeindevertretung am 11. Dezember beraten und natürlich dem Ersuchen (des VfGHs) um die Beibringung 'bezughabender Akten' entsprechen. Ganz offensichtlich richtet sich die Kritik des Höchstgerichts erstens gegen einen formalen Fehler in der Kundmachung und zweitens gegen die Geltung unserer Prostitutionsverbots-Verordnung für das ganze Gemeindegebiet. Wir werden gut begründen, dass die Anbahnung und Ausübung der Prostitution zu Missständen im ganzen Gemeindegebiet führen würde", so Bürgermeister Raimund Egger.
Streit zieht sich schon über Jahre
Die privaten Betreiber des Etablissements versuchen seit Jahren, in einem ehemaligen Gasthaus des Salzburger Kurorts ein Bordell zu etablieren. Doch die Gemeinde wehrt sich vehement dagegen. Ganz in der Nähe befinde sich ein Kindergarten, wurde in der Vergangenheit argumentiert. Vor rund drei Jahren wurde das Prostitutionsverbot erlassen, doch die Betreiber tarnten das Etablissement kurzerhand als privaten Swingerclub und eröffneten doch. Im Juli 2007 gab es eine Polizeirazzia, der Swingerclub wurde als "illegales Bordell" enttarnt und geschlossen. Seither bekämpft die Betreiberin das abgelehnte Bewilligungsansuchen.
http://www.krone.at/krone/S32/object_id__124162/hxcms/
Der bereits landesweit bekannte Streit um ein Bordell im Salzburger Kurort Bad Vigaun führt jetzt tatsächlich zu einem Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof: Das Höchstgericht wird das von der Tennengau-Gemeinde erlassene Prostitutionsverbot wegen Formalfehler und wegen des Umstandes, dass die Bestimmung für das gesamte Gemeindegebiet gilt, prüfen. Die ganze Angelegenheit ist nach der Beschwerde der Bordellbetreiberin beim VfGH gelandet, die der Gemeinde rechtliche Fehler bei der Verweigerung ihrer Betriebsbewilligung vorwarf.
Der Verfassungsgerichtshof geht "vorläufig" davon aus, dass die Beschwerde der Bewilligungswerberin zulässig sei, und schreibt der Gemeinde, beim Gerichtshof seien "Bedenken ob der Gesetzmäßigkeit" der Bad Vigauner Prostitutionsverbots-Verordnung entstanden. Und zwar aus zwei Gründen: Bei der Kundmachung des Prostitutionsverbots mittels Anschlag auf der Amtstafel habe "ein Hinweis auf den Beschluss der Gemeindevertretung" gefehlt, zweitens dürfte laut Verfassungsgerichtshof die Bad Vigauner Prostitutionsverordnung über die gesetzliche Ermächtigung hinausgehen, weil sie das gesamte Gemeindegebiet betreffe und nicht nur den Ortsteil St. Margarethen, wo das Bordell steht.
"Wir werden das in der Gemeindevertretung am 11. Dezember beraten und natürlich dem Ersuchen (des VfGHs) um die Beibringung 'bezughabender Akten' entsprechen. Ganz offensichtlich richtet sich die Kritik des Höchstgerichts erstens gegen einen formalen Fehler in der Kundmachung und zweitens gegen die Geltung unserer Prostitutionsverbots-Verordnung für das ganze Gemeindegebiet. Wir werden gut begründen, dass die Anbahnung und Ausübung der Prostitution zu Missständen im ganzen Gemeindegebiet führen würde", so Bürgermeister Raimund Egger.
Streit zieht sich schon über Jahre
Die privaten Betreiber des Etablissements versuchen seit Jahren, in einem ehemaligen Gasthaus des Salzburger Kurorts ein Bordell zu etablieren. Doch die Gemeinde wehrt sich vehement dagegen. Ganz in der Nähe befinde sich ein Kindergarten, wurde in der Vergangenheit argumentiert. Vor rund drei Jahren wurde das Prostitutionsverbot erlassen, doch die Betreiber tarnten das Etablissement kurzerhand als privaten Swingerclub und eröffneten doch. Im Juli 2007 gab es eine Polizeirazzia, der Swingerclub wurde als "illegales Bordell" enttarnt und geschlossen. Seither bekämpft die Betreiberin das abgelehnte Bewilligungsansuchen.
http://www.krone.at/krone/S32/object_id__124162/hxcms/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Rotlicht-Mekka: Neue Deals am Walserberg
Nur Zufahrtsstreit blockiert Erotiksauna
Der Walserberg entwickelt sich zum Rotlicht-Speckgürtel Salzburgs. Eine große Erotiksauna will dem Luxusbordell Babylon Konkurrenz machen. Das alte Babylon-Haus wurde verkauft.
Seit Wochen wird in der Salzburger Rotlichtszene gemunkelt, dass etwas im Busch ist. Tastsächlich zeigen Milieu-Unternehmer gesteigerte Aktivitäten, treffen sich mit Geschäftspartnern, konsultieren Anwälte.
Es geht um Revierkämpfe auf dem Walserberg, der sich langsam zum Prostitutions-Speckgürtel der Stadt entwickelt. Denn der Standort ist geradezu ideal für die Branche: Ein kurzer Abstecher von der A8 nach München und der Bundesstraße nach Lofer, ein riesiges Einzugsgebiet und die Diskretion des Grenzlandwaldes.
Auch die Erfolgsgeschichte der Luxusbordell-Kette Babylon begann auf den Hügeln des Walserbergs (und erstreckt sich mittlerweile auf Edelpuffs in der Wiener Innenstadt und einem Kärntner Schloss).
Dem Platzhirschen droht nun jedoch Konkurrenz, da in der alten Grenzraststätte bald schon Salzburgs größte Erotiksauna entstehen soll. Der Eigentümer der Liegenschaften, ein Geschäftsmann aus dem Flachgau, hat die Absichtserklärung einer „Frankfurter Gruppe“, die den Gebäudekomplex gegen eine hohe Miete pachten will.
Die Gemeinde Wals-Siezenheim versucht das Projekt über die angeblich fehlende Zufahrt zu verhindern – und könnte durchaus scheitern.
Bauern und Kloster gegen Sex-Sauna
Betreiber geben sich kämpferisch und zuversichtlich
Der Forstweg, der zur geplanten Erotiksauna auf dem Walserberg führt, gehört 20 Bauern und einem Klosterorden aus der Stadt. Gewinnen die Betreiber den Zufahrtsstreit, haben sie die Bordellgenehmigung de facto in der Tasche.
Der langjährige Besitzer der Gastronomie-Ruinen auf dem Grenzübergang nach Deutschland ist ein medienscheuer Geschäftsmann aus dem Flachgau, der auch an der Ignaz-Harrer-Straße an Häusern und einem Hotel beteiligt sein soll und für das SF nicht erreichbar war. Für den Gebäudekomplex auf dem Walserberg hat eine Firma des umtriebigen Unternehmers bei der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung um den Umbau in einen Hotel- und Barbetrieb angesucht. Der wirklich maßgebliche Antrag liegt freilich bei der Gemeinde Wals-Siezenheim: ein Ansuchen um Bordellbewilligung für die abgewirtschaftete Raststätte und das einstige Fernfahrer-Stundenhotel.
FKK-Mystik Sauna
„Die FKK-Mystik Sauna wollte schon am 1. November eröffnen“, weiß man im unmittelbaren Nachbarbetrieb auf dem Walserberg, dem Luxusbordell Babylon. In Salzburgs erstem und besten Haus sei man „stinksauer“, wird erzählt – ist das Bordell nach jahrelangen Anrainerquerelen doch aus dem Stammhaus am Hinterfeldweg ausgezogen und in einen burgartigen riesigen Neubau am Grenzwald hinaufgezogen (siehe Kasten). Nein, man habe nicht das geringste Problem, gibt sich der engste Mitarbeiter des Babylon-Chefs demonstrativ überlegen. So etwas könne weder den Bürgermeister noch das Edelbordell beeindrucken – vor allem „weil die sowieso keine Genehmigung kriegen“, wie der Mann glaubt – und sich kräftig täuschen könnte.
Denn es hakt ausschließlich an der Zufahrt. Diese erfolgt über eine schmale Forststraße, die einer Weggenossenschaft von rund 20 Besitzern gehört, unter ihnen lokale Bauern und ein Salzburger Klosterorden. Landwirte wie Kleriker stellen sich gegen das Projekt, indem sie argumentieren, dass das in den 60er-Jahren eingeräumte Servitutsrecht für die Straßenbenutzung nur für die früheren Betreiber gegolten habe.
Rundherum nur Botanik
Auf diesen Zug sind auch die Gemeindepolitiker aufgesprungen, die im Frühjahr wiedergewählt werden wollen. Laut dem Walser ÖVP-Vizebürgermeister Franz Hirnsperger müsste auch das Land als Straßenverwaltungsbehörde zustimmen, was noch nicht erfolgte. Hirnsperger kann sich „nicht vorstellen, wie das gehen soll, die Zufahrt ist ein drei Meter breiter Forstweg ohne Ausweiche“. Sollten die Betreiber „das mit der Zufahrt“ allerdings hinkriegen, sei von Rechts wegen „eine Bordellbewilligung praktisch nicht zu verwehren“, urteilt der Stellvertreter von Bürgermeister Ludwig Bieringer (der sich vorige Woche zum Gesundheitscheck im Spital befand).
Denn laut dem strengen Salzburger Landespolizeistrafgesetz liegen Versagungsgründe für einen Prostitutionsbetrieb nur vor, wenn sich in 300 Meter Luftlinie Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Spitäler, Kirchen etc. befinden. In den Wäldern und Wiesen des Grenzhügels „haben die fast so etwas wie einen Rechtsanspruch“, meint auch der Walser Amtsleiter Josef Berger. Die Bezirkshauptmannschaft hat wegen des Zufahrtsstreits einen Baustopp verhängt (die BH ist nur für den gewerberechtlichen Teil zuständig und nicht für eine allfällige Bordellbewilligung). Um die „verkorkste Situation“ (Amtsleiter Berger) kümmern sich nun die Anwälte.
Der Salzburger Rechtsanwalt Michael Wittek-Jochums vertritt den Erotik-Investor aus dem Flachgau, genauer dessen „Sandhügel Gebäudeverwaltungs GesmbH“, die formale Liegenschaftseigentümerin ist (in der Sexbranche werden Geschäfte häufig über verschachtelte Firmengeflechte abwickelt, was den physischen Akteuren eine gewisse Tarnung und einen Vorsprung etwa gegenüber den Finanzbehörden verschafft).
Anwalt Wittek-Jochums gibt sich jedenfalls kämpferisch: „Wir brauchen keine neue Bauplatzerklärung, der Umbau bewegt sich im Rahmen der vorhandenen Bauplatzerklärung, und in der steht klar, dass die Verbindung zum öffentlichen Wegenetz durch die bestehende Privatstraße gewährleistet ist.“ Dass es dort 22 Eigentümer gibt, „ist auch wurscht“, meint der Jurist. Demnächst würden entsprechende Unterlagen vorgelegt, „dann sehen wir weiter“.
Der Flachgauer Liegenschaftsbesitzer bemüht sich seit sieben Jahren um die Verwertung seiner Grenzhäuser. Nun liegt die Absichtserklärung einer „100.000-Euro-Firma“ vor. „Die Rede ist immer von den Partnern aus Frankfurt, die das Ganze pachten und einen Haufen Miete zahlen wollen“, schildert ein Insider.
Altes Babylon verkauft: „normal vermietet“
Am Hinterfeldweg 57, dem äußersten Ortsrand der Gemeinde Wals-Siezenheim, war lange Jahre Salzburgs bestgehendes Bordell untergebracht. „Das Haus an der Grenze“, wie die Eingeweihten sagten, gehörte zuletzt einer Münchnerin, die es an den Babylon-Betreiber vermietete. Während die Steuerfahndung nach Razzien in den 90er-Jahren Millionen nachforderte und die Betreiber dagegen bis zum Finanzministerium hinauf vorgingen, gab es mit der Polizei keine Probleme. Im Gegenteil, das Haus stand einmal sogar im Zentrum einer pikanten Affäre rund um freiheitliche Gendarmeriebeamte und Politiker. Wegen der Querelen einiger „moralisierender Anrainerinnen“ (ein Gemeindevertreter) zogen die Prostituierten und ihre Arbeitgeber in einen einsamen Neubau auf der Grenze um. Das Stammhaus wurde nun über einen Makler an einen Salzburger Geschäftsmann verkauft, der Modeläden in der Stadt betreibt. Der Kaufpreis liege unter den kolportierten 900.000 Euro. Der Käufer hat das Haus (18 Zimmer, mehrere Saunen, zwei Bars) schon wieder weiterverkauft. „Da kommt kein Bordell mehr rein. Das wird normal vermietet.“
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... 11186.html
Nur Zufahrtsstreit blockiert Erotiksauna
Der Walserberg entwickelt sich zum Rotlicht-Speckgürtel Salzburgs. Eine große Erotiksauna will dem Luxusbordell Babylon Konkurrenz machen. Das alte Babylon-Haus wurde verkauft.
Seit Wochen wird in der Salzburger Rotlichtszene gemunkelt, dass etwas im Busch ist. Tastsächlich zeigen Milieu-Unternehmer gesteigerte Aktivitäten, treffen sich mit Geschäftspartnern, konsultieren Anwälte.
Es geht um Revierkämpfe auf dem Walserberg, der sich langsam zum Prostitutions-Speckgürtel der Stadt entwickelt. Denn der Standort ist geradezu ideal für die Branche: Ein kurzer Abstecher von der A8 nach München und der Bundesstraße nach Lofer, ein riesiges Einzugsgebiet und die Diskretion des Grenzlandwaldes.
Auch die Erfolgsgeschichte der Luxusbordell-Kette Babylon begann auf den Hügeln des Walserbergs (und erstreckt sich mittlerweile auf Edelpuffs in der Wiener Innenstadt und einem Kärntner Schloss).
Dem Platzhirschen droht nun jedoch Konkurrenz, da in der alten Grenzraststätte bald schon Salzburgs größte Erotiksauna entstehen soll. Der Eigentümer der Liegenschaften, ein Geschäftsmann aus dem Flachgau, hat die Absichtserklärung einer „Frankfurter Gruppe“, die den Gebäudekomplex gegen eine hohe Miete pachten will.
Die Gemeinde Wals-Siezenheim versucht das Projekt über die angeblich fehlende Zufahrt zu verhindern – und könnte durchaus scheitern.
Bauern und Kloster gegen Sex-Sauna
Betreiber geben sich kämpferisch und zuversichtlich
Der Forstweg, der zur geplanten Erotiksauna auf dem Walserberg führt, gehört 20 Bauern und einem Klosterorden aus der Stadt. Gewinnen die Betreiber den Zufahrtsstreit, haben sie die Bordellgenehmigung de facto in der Tasche.
Der langjährige Besitzer der Gastronomie-Ruinen auf dem Grenzübergang nach Deutschland ist ein medienscheuer Geschäftsmann aus dem Flachgau, der auch an der Ignaz-Harrer-Straße an Häusern und einem Hotel beteiligt sein soll und für das SF nicht erreichbar war. Für den Gebäudekomplex auf dem Walserberg hat eine Firma des umtriebigen Unternehmers bei der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung um den Umbau in einen Hotel- und Barbetrieb angesucht. Der wirklich maßgebliche Antrag liegt freilich bei der Gemeinde Wals-Siezenheim: ein Ansuchen um Bordellbewilligung für die abgewirtschaftete Raststätte und das einstige Fernfahrer-Stundenhotel.
FKK-Mystik Sauna
„Die FKK-Mystik Sauna wollte schon am 1. November eröffnen“, weiß man im unmittelbaren Nachbarbetrieb auf dem Walserberg, dem Luxusbordell Babylon. In Salzburgs erstem und besten Haus sei man „stinksauer“, wird erzählt – ist das Bordell nach jahrelangen Anrainerquerelen doch aus dem Stammhaus am Hinterfeldweg ausgezogen und in einen burgartigen riesigen Neubau am Grenzwald hinaufgezogen (siehe Kasten). Nein, man habe nicht das geringste Problem, gibt sich der engste Mitarbeiter des Babylon-Chefs demonstrativ überlegen. So etwas könne weder den Bürgermeister noch das Edelbordell beeindrucken – vor allem „weil die sowieso keine Genehmigung kriegen“, wie der Mann glaubt – und sich kräftig täuschen könnte.
Denn es hakt ausschließlich an der Zufahrt. Diese erfolgt über eine schmale Forststraße, die einer Weggenossenschaft von rund 20 Besitzern gehört, unter ihnen lokale Bauern und ein Salzburger Klosterorden. Landwirte wie Kleriker stellen sich gegen das Projekt, indem sie argumentieren, dass das in den 60er-Jahren eingeräumte Servitutsrecht für die Straßenbenutzung nur für die früheren Betreiber gegolten habe.
Rundherum nur Botanik
Auf diesen Zug sind auch die Gemeindepolitiker aufgesprungen, die im Frühjahr wiedergewählt werden wollen. Laut dem Walser ÖVP-Vizebürgermeister Franz Hirnsperger müsste auch das Land als Straßenverwaltungsbehörde zustimmen, was noch nicht erfolgte. Hirnsperger kann sich „nicht vorstellen, wie das gehen soll, die Zufahrt ist ein drei Meter breiter Forstweg ohne Ausweiche“. Sollten die Betreiber „das mit der Zufahrt“ allerdings hinkriegen, sei von Rechts wegen „eine Bordellbewilligung praktisch nicht zu verwehren“, urteilt der Stellvertreter von Bürgermeister Ludwig Bieringer (der sich vorige Woche zum Gesundheitscheck im Spital befand).
Denn laut dem strengen Salzburger Landespolizeistrafgesetz liegen Versagungsgründe für einen Prostitutionsbetrieb nur vor, wenn sich in 300 Meter Luftlinie Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Spitäler, Kirchen etc. befinden. In den Wäldern und Wiesen des Grenzhügels „haben die fast so etwas wie einen Rechtsanspruch“, meint auch der Walser Amtsleiter Josef Berger. Die Bezirkshauptmannschaft hat wegen des Zufahrtsstreits einen Baustopp verhängt (die BH ist nur für den gewerberechtlichen Teil zuständig und nicht für eine allfällige Bordellbewilligung). Um die „verkorkste Situation“ (Amtsleiter Berger) kümmern sich nun die Anwälte.
Der Salzburger Rechtsanwalt Michael Wittek-Jochums vertritt den Erotik-Investor aus dem Flachgau, genauer dessen „Sandhügel Gebäudeverwaltungs GesmbH“, die formale Liegenschaftseigentümerin ist (in der Sexbranche werden Geschäfte häufig über verschachtelte Firmengeflechte abwickelt, was den physischen Akteuren eine gewisse Tarnung und einen Vorsprung etwa gegenüber den Finanzbehörden verschafft).
Anwalt Wittek-Jochums gibt sich jedenfalls kämpferisch: „Wir brauchen keine neue Bauplatzerklärung, der Umbau bewegt sich im Rahmen der vorhandenen Bauplatzerklärung, und in der steht klar, dass die Verbindung zum öffentlichen Wegenetz durch die bestehende Privatstraße gewährleistet ist.“ Dass es dort 22 Eigentümer gibt, „ist auch wurscht“, meint der Jurist. Demnächst würden entsprechende Unterlagen vorgelegt, „dann sehen wir weiter“.
Der Flachgauer Liegenschaftsbesitzer bemüht sich seit sieben Jahren um die Verwertung seiner Grenzhäuser. Nun liegt die Absichtserklärung einer „100.000-Euro-Firma“ vor. „Die Rede ist immer von den Partnern aus Frankfurt, die das Ganze pachten und einen Haufen Miete zahlen wollen“, schildert ein Insider.
Altes Babylon verkauft: „normal vermietet“
Am Hinterfeldweg 57, dem äußersten Ortsrand der Gemeinde Wals-Siezenheim, war lange Jahre Salzburgs bestgehendes Bordell untergebracht. „Das Haus an der Grenze“, wie die Eingeweihten sagten, gehörte zuletzt einer Münchnerin, die es an den Babylon-Betreiber vermietete. Während die Steuerfahndung nach Razzien in den 90er-Jahren Millionen nachforderte und die Betreiber dagegen bis zum Finanzministerium hinauf vorgingen, gab es mit der Polizei keine Probleme. Im Gegenteil, das Haus stand einmal sogar im Zentrum einer pikanten Affäre rund um freiheitliche Gendarmeriebeamte und Politiker. Wegen der Querelen einiger „moralisierender Anrainerinnen“ (ein Gemeindevertreter) zogen die Prostituierten und ihre Arbeitgeber in einen einsamen Neubau auf der Grenze um. Das Stammhaus wurde nun über einen Makler an einen Salzburger Geschäftsmann verkauft, der Modeläden in der Stadt betreibt. Der Kaufpreis liege unter den kolportierten 900.000 Euro. Der Käufer hat das Haus (18 Zimmer, mehrere Saunen, zwei Bars) schon wieder weiterverkauft. „Da kommt kein Bordell mehr rein. Das wird normal vermietet.“
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... 11186.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Lungau
Wie versucht wird mit Recht die Moral durchzusetzen - Eine Verwaltungsposse
Prostitution
Sex nach Ö-Norm
DIE ZEIT, Ausgabe 34, 2009
Von Stefan Schlögl | © DIE ZEIT, 13.08.2009 Nr. 34
http://www.zeit.de/2009/34/A-Puff-Lungau?page=all
Im Salzburger Lungau kämpft ein Dorf seit Jahren gegen die Eröffnung eines Bordells. Mit teils skurrilen Mitteln
Franz Essl ist kein parfümierter Winkeladvokat. Er arbeitet im Bergwerk der Rechtsprechung. Schwer durchatmend, lässt sich der 40-Jährige, nachtblauer Anzug, blau-weiß gestreiftes Hemd, bullige Statur, auf der Couch in seiner Salzburger Innenstadt-Kanzlei nieder, kaut auf dem Filter einer Camel und wuchtet ein dickes Aktenbündel auf den Tisch. Zwei Handbreit Eingaben, Anträge, Gutachten, Bescheide, Niederschriften, Verordnungen. »Ein Wahnsinn, eigentlich«, murmelt der Strafverteidiger in sich hinein, als er den Stapel mustert, »und das wegen so einer Sache.« Diese »Sache« treibt den Advokaten seit fünf Jahren um.
Damals reichte eine Frau bei der Lungauer Gemeinde St. Andrä einen Antrag ein. Kein großes Thema, könnte man meinen. Allein: Die Dame suchte für die Adresse St. Andrä Nummer 95 um eine Bordellbewilligung an. Seitdem gehen im Schatten der Radstädter Tauern die Wogen hoch, folgt auf Gutachten Gegengutachten, auf Bescheid Anfechtung. Sogar der Verwaltungsgerichtshof war mit der Causa in dem kleinen Ort unweit von Tamsweg bereits befasst. Bis jetzt hat die Salzburger Landesregierung als übergeordnete Instanz jeden Bescheid der Gemeinde wieder aufgehoben.
Ganz gleich, wie dieser Rechtsstreit endet: Der skurrile Zwist hat sich längst zu einer deftigen Provinzposse ausgewachsen. Hier: ein erzkatholisches 770-Seelen-Dorf im Salzburger Hinterland, dessen Honoratioren mit Bestemm dagegen ankämpfen, das einzige Bordell im Lungau zu beheimaten. Dort: die Betreiberinnen des Etablissements samt Hausbesitzer Norbert Sendlhofer, die mithilfe von Rechtsanwalt Essl ein ehemals marodes Jagdhaus in die Villa Erotica verwandeln wollen.
Zitronengelb leuchtet das frisch renovierte Haus vom Waldrand her. Einsam, kokett steht es da oben am Hang, umsäumt von mächtigen Fichten. Keine hundert Meter entfernt, in der Senke, tröpfelt der Verkehr über die Turracher Bundesstraße, die Tamsweg mit der Tauernautobahn verbindet. Wäre da nicht ein Streifen Wald, könnte man von dem Haus direkt nach St. Andrä hinüberblicken. An einer S-Kurve fädeln sich dort ein paar Gehöfte und Wohnhäuser aneinander. Eine Volksschule, ein stattlicher Gasthof, eine kleine Kirche mit bunten, aufgemalten Eckquadern – friedlich dämmert das Dorf vor sich hin. Exakt 1550 Meter ist dieses Idyll von dem Streitobjekt entfernt. Bis zum nächsten Wohnhaus sind es 230 Meter. Zahlen wie diese stehen in den unzähligen Bescheiden und Anträgen, die über dem Häuschen niedergegangen sind. Ein Häuschen, das es eigentlich nicht geben dürfte.
Im Juni 2002 eröffnete der damalige St. Andräer Bürgermeister den Abwehrkampf und erließ eine Ortspolizeiliche Verordnung, die Prostitution innerhalb der Gemeindegrenzen für drei Jahre verbot. Die Maßnahme konnte nur einem gelten: Norbert Sendlhofer. Kurz zuvor – von einem zukünftigen Bordell war zu diesem Zeitpunkt nicht die Rede – hatte sich der Salzburger die Liegenschaft gekauft. Dem Mann war sein Ruf vorausgeeilt, schließlich hatte sich der 51-Jährige in der nahen Steiermark ein florierendes Rotlichtimperium aufgebaut, das nicht zuletzt die darbenden Männer aus dem Lungau anzog. Der Bezirk ist bordellfreie Zone.
»Prostitution ist als schwere körperliche Arbeit einzustufen«
»Ich habe lange nach einem passenden Objekt gesucht«, sagt Sendlhofer und blickt sich sichtlich stolz im – wie er es nennt – Aufenthaltsraum seines Leider-Nein-Etablissements um. Die Einbauküche, die beige Eckgarnitur und die geblümten Vorhänge könnten so auch die Küche des St. Andräer Bürgermeisters schmücken. Hier, in dieser biederen Heimchen-am-Herd-Welt, wird man bestenfalls zu einer Partie Mikado animiert. Ein Eindruck, den Cäcilia M., Sendlhofers Lebensgefährtin, mit mildtätigem Dauerlächeln abrundet. Die Blondine betreibt eine von Sendlhofers Bars, nicht einmal auf den zweiten Blick sieht man der Mittvierzigerin an, dass sie bei der Gemeinde nicht um Geld für ein Krippenspiel, sondern um eine Bordellbewilligung ansucht.
Nur einer passt mit seinen massigen Unterarmen und dem rasierten Quadratschädel nicht so recht hierher: Norbert Sendlhofer. Der kauert auf dem Sofa, steckt sich eine Zigarette nach der anderen an und versteht die Welt nicht mehr. »Keiner will mit mir etwas zu tun haben«, taucht er seine Worte in Weihwasser, »nur weil man von einem Mann in meinem Gewerbe ein falsches Bild hat.« Seine raue Stimme verweist auf 32 Jahre Nachtdienst in verrauchten Kaschemmen. Er selbst nennt sich Zuhälter, will aber nicht so bezeichnet werden. Ein paar Vorstrafen wegen Körperverletzung hat der ehemalige Ringer und Boxer im Laufe der Jahre kassiert. »Was soll ich machen, wenn man mich bis aufs Blut reizt«, wischt er das Damals beiseite. Heute gibt sich der Antialkoholiker seriös, wirbt um sein neues Projekt: »Mir schaut jeder dreimal auf die Finger, wenn in meinem Betrieb etwas nicht passt, muss ich dichtmachen. Ein legales Bordell, das kontrolliert wird, in dem die Dirndln angemeldet sind und ihre ärztlichen Untersuchungen haben, ist besser als ein illegaler Betrieb.« Auf dem Kitschgemälde hinter ihm breiten Schwäne majestätisch ihre Flügel aus.
Doch kommt die Sprache auf die Prostituierten, deren oft menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, das Ausgeliefertsein gegenüber Kunden und Zuhältern, verhärten sich Sendlhofers Gesichtszüge. Mit mühsam unterdrückter Empörung bittet er zur Hausführung. Links und rechts des »Aufenthaltsraumes« zweigen jeweils zwei etwa 15 Quadratmeter große Räume ab. Helle Fichtenholz-Schrankverbauten und einfache, rustikale Doppelbetten verströmen die Atmosphäre eines Jugendzimmers. Lasterhöhlen sehen anders aus. Im Gutachten des Tamsweger Amtsarztes liest sich das, was hier passieren soll, jedoch so: »Prostitution ist als schwere körperliche Arbeit einzustufen, die in allen möglichen Körperhaltungen durchgeführt wird.« Die Zimmer, beruft sich der Amtsarzt auf die Arbeitsstättenverordnung, seien, was »Raumgröße, Raumhöhe und Luftvolumina« betrifft, zur Ausübung dieser »schweren Arbeit« zu klein. Wird im Lungau also Sex nach Ö-Norm verlangt?
Anwalt Franz Essl entlockt die Frage ein bemühtes Lächeln: »Hier wird unzulässig die Bauordnung mit dem Landespolizeistrafgesetz vermischt, doch in dem steht nicht, wie ein Bordell auszusehen hat.« Tatsächlich definiert das Salzburger Sicherheitsgesetz ein Bündel strenger Vorgaben. Doch bauliche Vorgaben lassen sich bestenfalls aus dem Paragrafen 6 ableiten. Dort wird darauf verwiesen, dass das Gebäude hygienischen Ansprüchen genügen muss – was zwar in aller Regel den Einbau von Waschräumen betrifft, aber auch für eine Luftvolumina-Diskussion strapaziert werden kann. Für den St. Andräer Gemeinderat war das amtsärztliche Attest ein willkommenes Mittel, eine Betriebsbewilligung zu verweigern.
Wieder einmal. Zuvor wurde in einem Gutachten der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg die »unzureichende sanitäre Ausstattung« festgestellt. Sendlhofer ließ in jedes Zimmer Duschkabinen einbauen. Dann entsprach die Trinkwassergüte nicht den Vorgaben. Sendlhofer ließ einen neuen Brunnen schlagen. Schließlich flatterte im Juli 2005 – das von der Gemeinde verhängte Prostitutionsverbot war mittlerweile wegen Rechtswidrigkeit für nichtig erklärt worden – ein weiterer abschlägiger Bescheid aus St. Andrä ins Haus. Darin wird darauf verwiesen, dass das Gebäude an einer »stark frequentierten Durchzugsstraße« mit »hoher Unfallhäufigkeit« liege. »Einfach lächerlich«, bricht es aus Anwalt Essl heraus. Auch am Polizeiposten Tamsweg weiß man nichts von einer Gefahrenzone. »Da passieren nicht mehr Unfälle als anderswo,« meint ein Beamter.
»Der Betrieb beeinträchtigt den Ort in religiöser und psychischer Hinsicht«
Straßenverläufe, Duschkabinenzahlen, Luftvoluminaberechnungen, das alles hat die Gemeinde in ihrem Bescheid gegen die Villa Erotica aufgefahren, in der abschließenden Begründung leuchtet hingegen das finstere Mittelalter herauf: »Der Betrieb eines Bordells beeinträchtigt sowohl in moralischer, religiöser und psychischer Hinsicht die Lebensinteressen und das Umfeld im dörflich-bäuerlichen Charakter des Ortes.« Der St. Andräer Bürgermeister Heinrich Perner will zur drohenden psychischen Zerrüttung seiner Gemeindebürger wenig sagen. Mit vor der Brust verschränkten Armen und zum Fragezeichen verbogenem Oberkörper sitzt der im März neu gewählte Ortschef in seinem Amtszimmer. In dem Konflikt, den er von seinen beiden Vorgängern übernommen hat, hat sich der 47-jährige Holzhändler, der in Jeans und grauem Blazer einen Bürgermeister modernen Zuschnitts geben will, noch nicht festgelegt. »Moralische Bedenken« habe er zwar, auch fürchte er, dass Kriminalität und Drogen in dem gelben Häuschen Einzug halten könnten, doch Moral und Religion würde er nicht in einem amtlichen Bescheid zu Hilfe holen. »Es gibt nun einmal die negativen Gutachten und mehrere ablehnende Gemeinderatsbeschlüsse«, tritt der ÖVP-Mann den geordneten Rückzug an. Wie es zu der beharrlichen Verweigerung kam, warum entsprechende Fristen immer wieder ignoriert oder erst am letzten Tag erfüllt wurden – daran will sich Perner, seit immerhin 15 Jahren im Gemeinderat, nicht erinnern. »Man hat in die Bevölkerung hineingehört und eine Ablehnung erkannt«, windet sich der Bürgermeister.
Deutlicher werden da schon die St. Andräer selbst, zumindest jene, die sich an diesem Tag auf der Straße blicken lassen. »Die sollen das woanders machen, nicht bei uns«, meint eine rüstige Pensionistin. Der Streit um die Betriebsbewilligung ist für die Dame dennoch ein »einziges Theater«. Einem Altbauern, der mit seinem Traktor vorbeizuckelt, kann das Lusthaus keine Empörung entlocken. »Die Unsrigen fahren eh woanders hin. Kommen halt die Steirer zu uns«, feixt er vom Bock herunter. Beim Karlwirt im Ortsteil Lintsching zieht man am Stammtisch zwar kurz die Köpfe ein, als das Wort auf die Villa Erotica fällt, doch schnell pegeln sich die älteren Herren auf eine Meinung ein: Da oben am Waldrand störe ein Bordell nun wirklich nicht. Nur der Wirt will »dazu gar nichts sagen« – wohl weil seine Frau gleich ums Eck in der Küche Schnitzel klopft.
Nein, heiliger Zorn treibt die St. Andräer Bevölkerung nicht auf die Barrikaden. Viel mehr scheint es, als hätten sich ihre Gemeindepolitiker in ihrem Kampf gegen das geplante Bordell eingegraben. Die Chance auf eine Aussprache, zumindest einen Dialog ist angesichts eines jahrelangen, erbitterten juristischen Kleinkriegs ohnehin verschüttgegangen. Bürgermeister Heinrich Perner: »Ich sehe keinen Grund, warum ich mir das Haus ansehen sollte.« Norbert Sendlhofer: »Wieso sollte ich mit einem von der Gemeinde sprechen?« Anwalt Essl hat indes mit einer Beschwerde beim Land Salzburg schweres Geschütz in Stellung gebracht. »Ich habe Verständnis für konservative Ansichten. Aber wenn nichts anderes hilft, gehe ich sicher bis zum Verwaltungsgerichtshof.«
Aber auch die Schweizer sind spitzfindig bei der Prostitutionseindämmung:
viewtopic.php?p=9539#9539
Und erst recht die Deutschen:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3270
.
Prostitution
Sex nach Ö-Norm
DIE ZEIT, Ausgabe 34, 2009
Von Stefan Schlögl | © DIE ZEIT, 13.08.2009 Nr. 34
http://www.zeit.de/2009/34/A-Puff-Lungau?page=all
Im Salzburger Lungau kämpft ein Dorf seit Jahren gegen die Eröffnung eines Bordells. Mit teils skurrilen Mitteln
Franz Essl ist kein parfümierter Winkeladvokat. Er arbeitet im Bergwerk der Rechtsprechung. Schwer durchatmend, lässt sich der 40-Jährige, nachtblauer Anzug, blau-weiß gestreiftes Hemd, bullige Statur, auf der Couch in seiner Salzburger Innenstadt-Kanzlei nieder, kaut auf dem Filter einer Camel und wuchtet ein dickes Aktenbündel auf den Tisch. Zwei Handbreit Eingaben, Anträge, Gutachten, Bescheide, Niederschriften, Verordnungen. »Ein Wahnsinn, eigentlich«, murmelt der Strafverteidiger in sich hinein, als er den Stapel mustert, »und das wegen so einer Sache.« Diese »Sache« treibt den Advokaten seit fünf Jahren um.
Damals reichte eine Frau bei der Lungauer Gemeinde St. Andrä einen Antrag ein. Kein großes Thema, könnte man meinen. Allein: Die Dame suchte für die Adresse St. Andrä Nummer 95 um eine Bordellbewilligung an. Seitdem gehen im Schatten der Radstädter Tauern die Wogen hoch, folgt auf Gutachten Gegengutachten, auf Bescheid Anfechtung. Sogar der Verwaltungsgerichtshof war mit der Causa in dem kleinen Ort unweit von Tamsweg bereits befasst. Bis jetzt hat die Salzburger Landesregierung als übergeordnete Instanz jeden Bescheid der Gemeinde wieder aufgehoben.
Ganz gleich, wie dieser Rechtsstreit endet: Der skurrile Zwist hat sich längst zu einer deftigen Provinzposse ausgewachsen. Hier: ein erzkatholisches 770-Seelen-Dorf im Salzburger Hinterland, dessen Honoratioren mit Bestemm dagegen ankämpfen, das einzige Bordell im Lungau zu beheimaten. Dort: die Betreiberinnen des Etablissements samt Hausbesitzer Norbert Sendlhofer, die mithilfe von Rechtsanwalt Essl ein ehemals marodes Jagdhaus in die Villa Erotica verwandeln wollen.
Zitronengelb leuchtet das frisch renovierte Haus vom Waldrand her. Einsam, kokett steht es da oben am Hang, umsäumt von mächtigen Fichten. Keine hundert Meter entfernt, in der Senke, tröpfelt der Verkehr über die Turracher Bundesstraße, die Tamsweg mit der Tauernautobahn verbindet. Wäre da nicht ein Streifen Wald, könnte man von dem Haus direkt nach St. Andrä hinüberblicken. An einer S-Kurve fädeln sich dort ein paar Gehöfte und Wohnhäuser aneinander. Eine Volksschule, ein stattlicher Gasthof, eine kleine Kirche mit bunten, aufgemalten Eckquadern – friedlich dämmert das Dorf vor sich hin. Exakt 1550 Meter ist dieses Idyll von dem Streitobjekt entfernt. Bis zum nächsten Wohnhaus sind es 230 Meter. Zahlen wie diese stehen in den unzähligen Bescheiden und Anträgen, die über dem Häuschen niedergegangen sind. Ein Häuschen, das es eigentlich nicht geben dürfte.
Im Juni 2002 eröffnete der damalige St. Andräer Bürgermeister den Abwehrkampf und erließ eine Ortspolizeiliche Verordnung, die Prostitution innerhalb der Gemeindegrenzen für drei Jahre verbot. Die Maßnahme konnte nur einem gelten: Norbert Sendlhofer. Kurz zuvor – von einem zukünftigen Bordell war zu diesem Zeitpunkt nicht die Rede – hatte sich der Salzburger die Liegenschaft gekauft. Dem Mann war sein Ruf vorausgeeilt, schließlich hatte sich der 51-Jährige in der nahen Steiermark ein florierendes Rotlichtimperium aufgebaut, das nicht zuletzt die darbenden Männer aus dem Lungau anzog. Der Bezirk ist bordellfreie Zone.
»Prostitution ist als schwere körperliche Arbeit einzustufen«
»Ich habe lange nach einem passenden Objekt gesucht«, sagt Sendlhofer und blickt sich sichtlich stolz im – wie er es nennt – Aufenthaltsraum seines Leider-Nein-Etablissements um. Die Einbauküche, die beige Eckgarnitur und die geblümten Vorhänge könnten so auch die Küche des St. Andräer Bürgermeisters schmücken. Hier, in dieser biederen Heimchen-am-Herd-Welt, wird man bestenfalls zu einer Partie Mikado animiert. Ein Eindruck, den Cäcilia M., Sendlhofers Lebensgefährtin, mit mildtätigem Dauerlächeln abrundet. Die Blondine betreibt eine von Sendlhofers Bars, nicht einmal auf den zweiten Blick sieht man der Mittvierzigerin an, dass sie bei der Gemeinde nicht um Geld für ein Krippenspiel, sondern um eine Bordellbewilligung ansucht.
Nur einer passt mit seinen massigen Unterarmen und dem rasierten Quadratschädel nicht so recht hierher: Norbert Sendlhofer. Der kauert auf dem Sofa, steckt sich eine Zigarette nach der anderen an und versteht die Welt nicht mehr. »Keiner will mit mir etwas zu tun haben«, taucht er seine Worte in Weihwasser, »nur weil man von einem Mann in meinem Gewerbe ein falsches Bild hat.« Seine raue Stimme verweist auf 32 Jahre Nachtdienst in verrauchten Kaschemmen. Er selbst nennt sich Zuhälter, will aber nicht so bezeichnet werden. Ein paar Vorstrafen wegen Körperverletzung hat der ehemalige Ringer und Boxer im Laufe der Jahre kassiert. »Was soll ich machen, wenn man mich bis aufs Blut reizt«, wischt er das Damals beiseite. Heute gibt sich der Antialkoholiker seriös, wirbt um sein neues Projekt: »Mir schaut jeder dreimal auf die Finger, wenn in meinem Betrieb etwas nicht passt, muss ich dichtmachen. Ein legales Bordell, das kontrolliert wird, in dem die Dirndln angemeldet sind und ihre ärztlichen Untersuchungen haben, ist besser als ein illegaler Betrieb.« Auf dem Kitschgemälde hinter ihm breiten Schwäne majestätisch ihre Flügel aus.
Doch kommt die Sprache auf die Prostituierten, deren oft menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, das Ausgeliefertsein gegenüber Kunden und Zuhältern, verhärten sich Sendlhofers Gesichtszüge. Mit mühsam unterdrückter Empörung bittet er zur Hausführung. Links und rechts des »Aufenthaltsraumes« zweigen jeweils zwei etwa 15 Quadratmeter große Räume ab. Helle Fichtenholz-Schrankverbauten und einfache, rustikale Doppelbetten verströmen die Atmosphäre eines Jugendzimmers. Lasterhöhlen sehen anders aus. Im Gutachten des Tamsweger Amtsarztes liest sich das, was hier passieren soll, jedoch so: »Prostitution ist als schwere körperliche Arbeit einzustufen, die in allen möglichen Körperhaltungen durchgeführt wird.« Die Zimmer, beruft sich der Amtsarzt auf die Arbeitsstättenverordnung, seien, was »Raumgröße, Raumhöhe und Luftvolumina« betrifft, zur Ausübung dieser »schweren Arbeit« zu klein. Wird im Lungau also Sex nach Ö-Norm verlangt?
Anwalt Franz Essl entlockt die Frage ein bemühtes Lächeln: »Hier wird unzulässig die Bauordnung mit dem Landespolizeistrafgesetz vermischt, doch in dem steht nicht, wie ein Bordell auszusehen hat.« Tatsächlich definiert das Salzburger Sicherheitsgesetz ein Bündel strenger Vorgaben. Doch bauliche Vorgaben lassen sich bestenfalls aus dem Paragrafen 6 ableiten. Dort wird darauf verwiesen, dass das Gebäude hygienischen Ansprüchen genügen muss – was zwar in aller Regel den Einbau von Waschräumen betrifft, aber auch für eine Luftvolumina-Diskussion strapaziert werden kann. Für den St. Andräer Gemeinderat war das amtsärztliche Attest ein willkommenes Mittel, eine Betriebsbewilligung zu verweigern.
Wieder einmal. Zuvor wurde in einem Gutachten der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg die »unzureichende sanitäre Ausstattung« festgestellt. Sendlhofer ließ in jedes Zimmer Duschkabinen einbauen. Dann entsprach die Trinkwassergüte nicht den Vorgaben. Sendlhofer ließ einen neuen Brunnen schlagen. Schließlich flatterte im Juli 2005 – das von der Gemeinde verhängte Prostitutionsverbot war mittlerweile wegen Rechtswidrigkeit für nichtig erklärt worden – ein weiterer abschlägiger Bescheid aus St. Andrä ins Haus. Darin wird darauf verwiesen, dass das Gebäude an einer »stark frequentierten Durchzugsstraße« mit »hoher Unfallhäufigkeit« liege. »Einfach lächerlich«, bricht es aus Anwalt Essl heraus. Auch am Polizeiposten Tamsweg weiß man nichts von einer Gefahrenzone. »Da passieren nicht mehr Unfälle als anderswo,« meint ein Beamter.
»Der Betrieb beeinträchtigt den Ort in religiöser und psychischer Hinsicht«
Straßenverläufe, Duschkabinenzahlen, Luftvoluminaberechnungen, das alles hat die Gemeinde in ihrem Bescheid gegen die Villa Erotica aufgefahren, in der abschließenden Begründung leuchtet hingegen das finstere Mittelalter herauf: »Der Betrieb eines Bordells beeinträchtigt sowohl in moralischer, religiöser und psychischer Hinsicht die Lebensinteressen und das Umfeld im dörflich-bäuerlichen Charakter des Ortes.« Der St. Andräer Bürgermeister Heinrich Perner will zur drohenden psychischen Zerrüttung seiner Gemeindebürger wenig sagen. Mit vor der Brust verschränkten Armen und zum Fragezeichen verbogenem Oberkörper sitzt der im März neu gewählte Ortschef in seinem Amtszimmer. In dem Konflikt, den er von seinen beiden Vorgängern übernommen hat, hat sich der 47-jährige Holzhändler, der in Jeans und grauem Blazer einen Bürgermeister modernen Zuschnitts geben will, noch nicht festgelegt. »Moralische Bedenken« habe er zwar, auch fürchte er, dass Kriminalität und Drogen in dem gelben Häuschen Einzug halten könnten, doch Moral und Religion würde er nicht in einem amtlichen Bescheid zu Hilfe holen. »Es gibt nun einmal die negativen Gutachten und mehrere ablehnende Gemeinderatsbeschlüsse«, tritt der ÖVP-Mann den geordneten Rückzug an. Wie es zu der beharrlichen Verweigerung kam, warum entsprechende Fristen immer wieder ignoriert oder erst am letzten Tag erfüllt wurden – daran will sich Perner, seit immerhin 15 Jahren im Gemeinderat, nicht erinnern. »Man hat in die Bevölkerung hineingehört und eine Ablehnung erkannt«, windet sich der Bürgermeister.
Deutlicher werden da schon die St. Andräer selbst, zumindest jene, die sich an diesem Tag auf der Straße blicken lassen. »Die sollen das woanders machen, nicht bei uns«, meint eine rüstige Pensionistin. Der Streit um die Betriebsbewilligung ist für die Dame dennoch ein »einziges Theater«. Einem Altbauern, der mit seinem Traktor vorbeizuckelt, kann das Lusthaus keine Empörung entlocken. »Die Unsrigen fahren eh woanders hin. Kommen halt die Steirer zu uns«, feixt er vom Bock herunter. Beim Karlwirt im Ortsteil Lintsching zieht man am Stammtisch zwar kurz die Köpfe ein, als das Wort auf die Villa Erotica fällt, doch schnell pegeln sich die älteren Herren auf eine Meinung ein: Da oben am Waldrand störe ein Bordell nun wirklich nicht. Nur der Wirt will »dazu gar nichts sagen« – wohl weil seine Frau gleich ums Eck in der Küche Schnitzel klopft.
Nein, heiliger Zorn treibt die St. Andräer Bevölkerung nicht auf die Barrikaden. Viel mehr scheint es, als hätten sich ihre Gemeindepolitiker in ihrem Kampf gegen das geplante Bordell eingegraben. Die Chance auf eine Aussprache, zumindest einen Dialog ist angesichts eines jahrelangen, erbitterten juristischen Kleinkriegs ohnehin verschüttgegangen. Bürgermeister Heinrich Perner: »Ich sehe keinen Grund, warum ich mir das Haus ansehen sollte.« Norbert Sendlhofer: »Wieso sollte ich mit einem von der Gemeinde sprechen?« Anwalt Essl hat indes mit einer Beschwerde beim Land Salzburg schweres Geschütz in Stellung gebracht. »Ich habe Verständnis für konservative Ansichten. Aber wenn nichts anderes hilft, gehe ich sicher bis zum Verwaltungsgerichtshof.«
Aber auch die Schweizer sind spitzfindig bei der Prostitutionseindämmung:
viewtopic.php?p=9539#9539
Und erst recht die Deutschen:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3270
.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.08.2009, 05:10, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
Irgendwie bin ich jetzt, beim lesen, aus dem lachen nicht mehr rausgekommen... ein Bordell im Lungau eröffnen zu wollen, ist schon eine mehr als verwegene Plan... Lungau ist nämlich hinter den sieben Bergen und wirklich anders, dorten sind die Uhren stehengeblieben vor langer, langer Zeit.
Ich glaube es würde das gleiche Gedöns losbrechen wollte ein Piercing Studio dorten ein Filiale eröffnen oder eine Punk Rock Band ein Konzert geben... die sind halt irgendwie anders.
Angie
Ich glaube es würde das gleiche Gedöns losbrechen wollte ein Piercing Studio dorten ein Filiale eröffnen oder eine Punk Rock Band ein Konzert geben... die sind halt irgendwie anders.
Angie
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
TENNENGAU 20.08.2009
Bordellverbot in Bad Vigaun gesetzeswidrig
Das Bordellverbot in Bad Vigaun (Tennengau) ist wegen eines formalen Fehlers gesetzeswidrig. Das hat jetzt der Verfassungsgerichtshof festgestellt. Die Gemeindepolitik konnte das Bordell aber trotzdem verhindern.
Die Bordell-Verbotsverordnung, die vom Verfassungsgerichtshof jetzt als gesetzeswidrig befunden wurde, ist überhaupt nicht mehr in Kraft. Sie wurde im Jänner 2006 für drei Jahre erlassen und ist daher heuer im Jänner ausgelaufen.
Dennoch: Den Höchstrichtern fehlten in der Verordnung die drei Worte "durch die Gemeindevertretung". Wegen dieses Formalfehlers war das Bordellverbot für die ganze Gemeinde gesetzeswidrig.
Bürgermeister: "Erfolg sicher bei uns"
Für Bürgermeister Raimund Egger (ÖVP) ist der Spruch der Höchstrichter trotzdem keine Niederlage: "Für mich zählt eigentlich, dass wir verhindert haben, dass ein Bordell in einem Wohngebiet in der Gemeinde eröffnet werden kann."
"Soweit ich das gelesen habe, geht es rein um einen Formalfehler bei der Kundmachung oder beim Aushang", ergänzt der Bürgermeister, "Die Mühlen mahlen ja sehr langsam. Und letztendlich ist der Erfolg sicherlich schon bei uns, weil wir kein Bordell an diesem Standort bekommen werden."
Gesetz gegen Bordelle in Wohngebieten
Mittlerweile verbietet auch das Landespolizeistrafgesetz Bordelle im Wohngebiet: "Wir haben hingewiesen, wir haben protestiert und es ist auf Grund unserer Aktivitäten dazu gekommen, dass das Landespolizeistrafgesetz in diese Richtung abgeändert wurde", sagt Egger, "Das sehe ich als Erfolg - nicht nur für die Gemeinde, sondern ich glaube, dass das auch für das ganze Land ganz gut ist."
Zudem wurde das Haus im Bad Vigauner Ortsteil St. Margarethen verkauft. Der neue Besitzer werde dort sicher kein Bordell eröffnen, ist sich Bürgermeister Egger sicher.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/383932/
Bordellverbot in Bad Vigaun gesetzeswidrig
Das Bordellverbot in Bad Vigaun (Tennengau) ist wegen eines formalen Fehlers gesetzeswidrig. Das hat jetzt der Verfassungsgerichtshof festgestellt. Die Gemeindepolitik konnte das Bordell aber trotzdem verhindern.
Die Bordell-Verbotsverordnung, die vom Verfassungsgerichtshof jetzt als gesetzeswidrig befunden wurde, ist überhaupt nicht mehr in Kraft. Sie wurde im Jänner 2006 für drei Jahre erlassen und ist daher heuer im Jänner ausgelaufen.
Dennoch: Den Höchstrichtern fehlten in der Verordnung die drei Worte "durch die Gemeindevertretung". Wegen dieses Formalfehlers war das Bordellverbot für die ganze Gemeinde gesetzeswidrig.
Bürgermeister: "Erfolg sicher bei uns"
Für Bürgermeister Raimund Egger (ÖVP) ist der Spruch der Höchstrichter trotzdem keine Niederlage: "Für mich zählt eigentlich, dass wir verhindert haben, dass ein Bordell in einem Wohngebiet in der Gemeinde eröffnet werden kann."
"Soweit ich das gelesen habe, geht es rein um einen Formalfehler bei der Kundmachung oder beim Aushang", ergänzt der Bürgermeister, "Die Mühlen mahlen ja sehr langsam. Und letztendlich ist der Erfolg sicherlich schon bei uns, weil wir kein Bordell an diesem Standort bekommen werden."
Gesetz gegen Bordelle in Wohngebieten
Mittlerweile verbietet auch das Landespolizeistrafgesetz Bordelle im Wohngebiet: "Wir haben hingewiesen, wir haben protestiert und es ist auf Grund unserer Aktivitäten dazu gekommen, dass das Landespolizeistrafgesetz in diese Richtung abgeändert wurde", sagt Egger, "Das sehe ich als Erfolg - nicht nur für die Gemeinde, sondern ich glaube, dass das auch für das ganze Land ganz gut ist."
Zudem wurde das Haus im Bad Vigauner Ortsteil St. Margarethen verkauft. Der neue Besitzer werde dort sicher kein Bordell eröffnen, ist sich Bürgermeister Egger sicher.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/383932/
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
News in der Causa Villa Erotica:
Bordell: Gemeinde muss einlenken 19. August 2009
Die Gemeindevertretung von St. Andrä muss in ihrem Bemühen, ein Bordell zu verhindern, wieder einen Rückschlag hinnehmen. Das Land hat den Betreiberinnen erneut Recht gegeben.
Der Streit um das Bordell geht weiter. Sie hatten gegen einen Bescheid der Gemeindevertretung Vorstellung erhoben. In diesem Bescheid hatte die Gemeinde das Bordell abgelehnt und sich unter anderem auf ein sanitätspolizeiliches Gutachten gestützt. Dieses sei aber für die Frage der Bewilligung nach dem Landespolizeistrafgesetz „unbeachtlich“, heißt es in der Begründung des Landes.
Franz Essl, der Anwalt der Betreiberinnen, sagt, die Gemeinde müsse das Bordell innerhalb der nächsten Monate bewilligen. Andernfalls werde er die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch einschalten. Bgm. Heinrich Perner (ÖVP) sagt, er nehme die Entscheidung des Landes „zur Kenntnis“. Man werde die „Formalfehler“ ausmerzen. Die „Bevölkerung“ lehne ein Bordell aber ab.
© SN/SW
http://www.salzburg.com/online/salzburg ... ext=&mode=&
Bordell: Gemeinde muss einlenken 19. August 2009
Die Gemeindevertretung von St. Andrä muss in ihrem Bemühen, ein Bordell zu verhindern, wieder einen Rückschlag hinnehmen. Das Land hat den Betreiberinnen erneut Recht gegeben.
Der Streit um das Bordell geht weiter. Sie hatten gegen einen Bescheid der Gemeindevertretung Vorstellung erhoben. In diesem Bescheid hatte die Gemeinde das Bordell abgelehnt und sich unter anderem auf ein sanitätspolizeiliches Gutachten gestützt. Dieses sei aber für die Frage der Bewilligung nach dem Landespolizeistrafgesetz „unbeachtlich“, heißt es in der Begründung des Landes.
Franz Essl, der Anwalt der Betreiberinnen, sagt, die Gemeinde müsse das Bordell innerhalb der nächsten Monate bewilligen. Andernfalls werde er die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch einschalten. Bgm. Heinrich Perner (ÖVP) sagt, er nehme die Entscheidung des Landes „zur Kenntnis“. Man werde die „Formalfehler“ ausmerzen. Die „Bevölkerung“ lehne ein Bordell aber ab.
© SN/SW
http://www.salzburg.com/online/salzburg ... ext=&mode=&
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
Amtshaftungsklage
5.10.2009
Erstes Bordell im Lungau vor Genehmigung
Die Gemeinde St. Andrä (Lungau) wird in wenigen Wochen wohl das erste Bordell im Bezirk genehmigen müssen. Das bestätigt Bürgermeister Heinrich Perner (ÖVP). Auch die Bezirkshauptmannschaft richtet sich darauf ein.
Amtsarzt wird für Kontrollen ausgerüstet
Bezirkssekretär Heinz Lammer hat in seinem Budget bereits Geld auf die Seite gelegt, um sofort mit den gesetzlich vorgeschriebenen Kontroll-Untersuchungen der Prostituierten starten zu können.
Diese Untersuchungen dürfen nicht im Krankenhaus, sondern müssen vom Amtsarzt durchgeführt werden. Und deshalb liegt in der Tamsweger Bezirkshautmannschaft Geld für Untersuchungsgeräte bereit. Bezirkssekretär Lammer sucht auch nach geeigneten Untersuchungsräumen in der BH.
Bürgermeister sucht noch Ablehnungsgründe
Auch Bürgermeister Heinrich Perner ist trotz heftigen Widerstands aus der Bevölkerung nicht mehr überzeugt, das Bordell verhindern zu können.
Er werde bis zur nächsten Gemeindesitzung in einem Monat noch alle Details aus dem Akt auf mögliche Gründe untersuchen, die Umwidmung des Einfamilienhauses an der Bundesstraße in ein Freudenhaus zu verhindern, sagt Perner. Mögliche Anhaltspunkte sind für ihn das fehlende Ansuchen auf eine Schankgenehmigung oder auch die Gefahren bei der Zufahrt von der stark befahrenen Bundesstraße zum Gebäude.
Doch sollte er nichts finden, dann müsse das Bordell genehmigt werden, gesteht Perner ein - Rechtsstaat sei Rechtsstaat.
Drohung mit Amtshaftungsklage
Als Betreiber des Etablissements scheinen übrigens zwei Frauen auf. Deren Rechtsanwalt hat dem St. Andräer Bürgermeister bereits mit einer Amtshaftungsklage gedroht, sollte die Genehmigung des Bordells noch weiter hinausgezögert werden.
http://salzburg.orf.at/stories/394289/
Erstes Bordell im Lungau vor Genehmigung
Die Gemeinde St. Andrä (Lungau) wird in wenigen Wochen wohl das erste Bordell im Bezirk genehmigen müssen. Das bestätigt Bürgermeister Heinrich Perner (ÖVP). Auch die Bezirkshauptmannschaft richtet sich darauf ein.
Amtsarzt wird für Kontrollen ausgerüstet
Bezirkssekretär Heinz Lammer hat in seinem Budget bereits Geld auf die Seite gelegt, um sofort mit den gesetzlich vorgeschriebenen Kontroll-Untersuchungen der Prostituierten starten zu können.
Diese Untersuchungen dürfen nicht im Krankenhaus, sondern müssen vom Amtsarzt durchgeführt werden. Und deshalb liegt in der Tamsweger Bezirkshautmannschaft Geld für Untersuchungsgeräte bereit. Bezirkssekretär Lammer sucht auch nach geeigneten Untersuchungsräumen in der BH.
Bürgermeister sucht noch Ablehnungsgründe
Auch Bürgermeister Heinrich Perner ist trotz heftigen Widerstands aus der Bevölkerung nicht mehr überzeugt, das Bordell verhindern zu können.
Er werde bis zur nächsten Gemeindesitzung in einem Monat noch alle Details aus dem Akt auf mögliche Gründe untersuchen, die Umwidmung des Einfamilienhauses an der Bundesstraße in ein Freudenhaus zu verhindern, sagt Perner. Mögliche Anhaltspunkte sind für ihn das fehlende Ansuchen auf eine Schankgenehmigung oder auch die Gefahren bei der Zufahrt von der stark befahrenen Bundesstraße zum Gebäude.
Doch sollte er nichts finden, dann müsse das Bordell genehmigt werden, gesteht Perner ein - Rechtsstaat sei Rechtsstaat.
Drohung mit Amtshaftungsklage
Als Betreiber des Etablissements scheinen übrigens zwei Frauen auf. Deren Rechtsanwalt hat dem St. Andräer Bürgermeister bereits mit einer Amtshaftungsklage gedroht, sollte die Genehmigung des Bordells noch weiter hinausgezögert werden.
http://salzburg.orf.at/stories/394289/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
13.10.2009
Rotlicht: Deutsche eröffnen in Wals ein weiteres Großbordell
Hiesige Sexunternehmer aufgescheucht
Noch im November soll eine riesige Sexsauna auf dem Walserberg aufsperren. Die deutsch-österreichischen Macher brauchen nur noch die Bordellgenehmigung – an der Bürgermeister Ludwig Bieringer nicht vorbeikomme.
In den frisch renovierten ehemaligen Raststätten-Gebäuden auf dem Walserberg soll noch im November eine riesige Bordellsauna mit 30 bis 40 Frauen eröffnen. Die Konstruktion ist wie immer im Milieu undurchsichtig, fest steht, dass der bekannte deutsche Bordellbetreiber Jürgen Rudloff aus Stuttgart einer der Mitgesellschafter ist.
Rudloff führt in Deutschland mehrere Sexbetriebe, sein Aushängeschild ist der Saunaclub „Paradise“ in Stuttgart. Das Paradise will Europas
erstes „politisch korrektes“ Bordell sein: Das Geschäft für die Bordellbetreiber ist der Tageseintritt, der in Salzburg 65 Euro betragen soll – für die Prostituierten wie für die Männer.
Alle Behördenbescheide sind bereits da, nur die Bordellgenehmigung fehlt noch. Die werde Bürgermeister Ludwig Bieringer allerdings ebenfalls demnächst erteilen, weil er rechtlich gar nicht anders könne.
Wals: Zweites Bordell scheint fix
Die deutschen Betreiber einer Wellness-Sex-Sauna rechnen noch im Oktober mit der Genehmigung. Die Bordellsauna-Macher auf dem Walserberg kalkulieren Tagesumsätze von 6500 Euro – nur für die Eintrittsgelder, die die Prostituierten und die Gäste zahlen müssen.
Der Deutsche Klaus Keim wird am 19. Oktober das nächste Mal in Salzburg sein. Dann will er sich auch mit dem SF treffen, denn: „Wir haben nix zu verbergen“, meint der Nürnberger mit rauer Nikotinstimme.
Keim ist Gesellschafter und Geschäftsführer jener GmbH, die das neue Saunabordell auf dem Walserberg betreibt. Der Deutsche, der in Nürnberg schon einmal an einer Sexsauna beteiligt war, wie er erzählt, hat in Salzburg den prostitutionsrechtlichen Teil des Projekts über. Keim beantragte für die „Platinium Gastronomie GmbH“ bei der Gemeinde Wals die Bordellgenehmigung und ist, wie alle Beteiligten, guter Dinge: „Wir gehen davon aus, dass wir die Bewilligung noch im Oktober bekommen.“
Wellness-Bordelle als Antwort auf die Krise
Einer der Co-Gesellschafter der Betreiberfirma ist der Stuttgarter „Edelbordellier“ Jürgen Rudloff (siehe Kasten). In Deutschland boomen gerade Wellness-Bordelle, die sich gerne einen gewissen noblen Anstrich geben und auf der „Design-und-gestresster-Manager-Welle“ schwimmen, die mit Pornopartys und „Gang-Bangs“ in Ton und Bild allerdings nichts anderes kopieren als den völligen Verlust der sexuellen Diskretion, die uns das Internet beschert hat. Und die Saunabordelle sind eine Reaktion auf die Krise der Sexindustrie. Der Walser Neo-Bordellchef Keim zum SF: „Bei uns zahlt man 65 Euro Eintritt, Frauen wie Kunden, wir verdienen nur am Eintritt und den Getränken. Vom Liebeslohn der Mädels nehmen wir definitiv nichts, denn da kommst du recht schnell in die Ecke der Zuhälterei“, so Keim.
100 Kunden pro Tag
Für das Walser Bordell rechne man mit 100 bis 150 Kunden pro Tag und 30 bis 40 Frauen – macht gering kalkuliert allein 6500 Euro an Eintrittstickets. Für den Stuttgarter Vergleichsbetrieb gibt der dortige Chef Jürgen Rudloff in einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ 14.000 Euro Tagesumsatz an!
Das Großbordell in Wals ist eine deutsch-österreichische Kooperation: Die Liegenschaft gehört einer GmbH, hinter der ein Flachgauer Unternehmer steht, in der gerüchteweise aber auch biedere Salzburger Geschäftsleute engagiert sein sollen. Diese GmbH verpachtet das 2000-m2-Etablissement an eine Betreiber-GmbH, die den deutschen Rotlicht-Unternehmern gehört.
Ansehnliche Pacht
Die heimischen Bordellbetreiber sind über die Konkurrenz nicht erfreut. „Alle kämpfen“, sagt ein langjähriger Szenemann, „das Geschäft geht nicht mehr so gut wir früher.“
Auf dem Walserberg werden nicht nur die deutschen Hintermänner gute Kasse machen, sondern auch die hiesigen Liegenschaftsbesitzer. Das Areal mit fünf Gebäuden gehört der Salzburger „Sandhügel GmbH“, deren Geschäftsführer der Flachgauer Unternehmer Hannes Esterer ist. Esterer hat die alten Gastronomiegebäude vor Jahren erworben, dann an die Sandhügel-Gesellschaft weiterverkauft, die Gebäude nun generalsaniert und den Zufahrtsstreit gelöst (er erfolgt über die Bundesstraße) – er werde die FKK-Sauna „spätestens Ende November“ an die Betreiber übergeben, so Esterer. Diese zahlen an die Sandhügel-GmbH sodann eine mit Sicherheit ansehnliche Pacht – wie hoch die sei? „Fragen dürfen Sie ja“, meint Rechtsanwalt Michael Wittek-Jochums der SF-Redakteurin gegenüber lapidar. Bis auf die Bordellgehmigung ist alles auf Schiene.
Bieringer kann rechtlich kaum aus
„Wo soll man sonst so etwas machen, wenn nicht dort?!“ meint dazu Rechtsanwalt Klaus Plätzer, der die Betreiber vertritt. Der neue Lusttempel an der Loferer Bundesstraße habe alle Bescheide, der Vor-Ort-Geschäftsführer sei „unbescholten“ und „nicht übel beleumundet“, und vor allem die zentrale sachliche Voraussetzung im Salzburg Landessicherheitsgesetz sei erfüllt: Im Umkreis von 300 Metern befindet sich keine öffentliche Einrichtung (Kirche, Schule, Kindergarten u. ä.) – lediglich das Luxusbordell Babylon liegt einen Steinwurf weit entfernt vom künftigen Konkurrenzbetrieb.
Der Walser Bürgermeister Ludwig Bieringer komme rechtlich an einer Bordellgenehmigung gar nicht vorbei, urteilt auch Anwalt Wittek-Jochums (Bieringer und der neue Amtsleiter Bernhard Auer wollten keine Stellungnahme abgeben). So steht auch im Lungau das erste Bordell vor der Genehmigung, die Betreiber haben dem Bürgermeister von St. Andrä, Heinrich Perner, bereits mit einer Amtshaftungsklage gedroht, sollte der VP-Mann das Bordell an der Bundesstraße noch weiter verzögern. „In Schweden verfolgt man die Szene mit Verboten und ist auch nicht am besten damit gefahren“, meint Wittek-Jochums. In Österreich versuche man die Prostitution eben durch Legalisierung unter Kontrolle zu bringen.
Die neuen, „politisch korrekten“ Bordelle
Der Deutsche Jürgen Rudloff gehört zur neuen Generation von Sexunternehmern, die das Gewerbe aus der Schmuddel- und Kriminalecke holen wollen. Der Mittfünfziger lebt mit einer Innenarchtitektin zusammen und ist Vater von vier Kindern, die eine Waldorfschule besuchen, so ein Bericht im Magazin „Der Spiegel“. Deutschland wird zurzeit überschwemmt von Wellness-Bordellen, die der ebenfalls krisenbetroffenen Branche neue Umsätze bescheren sollen. Rudloff definiert seine 5000 m2 große Bordellsauna „Paradise“ im Stuttgarter Gewerbegebiet als erstes „politisch korrektes Bordell“: Es gebe einen hauseigenen Gynäkologen und eine „Frauenbeauftragte“, die früher schlicht „Hausdame“ oder „Puffmutter“ hieß und sich schon damals um die Wehwehchen der Dirnen kümmerte. Rudloff organisiert für die Mädchen Vorträge über Rentenversicherungen fürs Alter, gewährt kleine Gefälligkeiten, achtet auf einen seriösen Auftritt. Abseits der geschickten Publicity gibt es die alten Probleme: Problem Nummer 1 ist, dass immer ausreichend (neue) Frauen im Bordell sind. Dies führt auch die neuen, „soften“ Bordellunternehmer mitunter in gefährliche Grenzgänge.
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... 13997.html
Rotlicht: Deutsche eröffnen in Wals ein weiteres Großbordell
Hiesige Sexunternehmer aufgescheucht
Noch im November soll eine riesige Sexsauna auf dem Walserberg aufsperren. Die deutsch-österreichischen Macher brauchen nur noch die Bordellgenehmigung – an der Bürgermeister Ludwig Bieringer nicht vorbeikomme.
In den frisch renovierten ehemaligen Raststätten-Gebäuden auf dem Walserberg soll noch im November eine riesige Bordellsauna mit 30 bis 40 Frauen eröffnen. Die Konstruktion ist wie immer im Milieu undurchsichtig, fest steht, dass der bekannte deutsche Bordellbetreiber Jürgen Rudloff aus Stuttgart einer der Mitgesellschafter ist.
Rudloff führt in Deutschland mehrere Sexbetriebe, sein Aushängeschild ist der Saunaclub „Paradise“ in Stuttgart. Das Paradise will Europas
erstes „politisch korrektes“ Bordell sein: Das Geschäft für die Bordellbetreiber ist der Tageseintritt, der in Salzburg 65 Euro betragen soll – für die Prostituierten wie für die Männer.
Alle Behördenbescheide sind bereits da, nur die Bordellgenehmigung fehlt noch. Die werde Bürgermeister Ludwig Bieringer allerdings ebenfalls demnächst erteilen, weil er rechtlich gar nicht anders könne.
Wals: Zweites Bordell scheint fix
Die deutschen Betreiber einer Wellness-Sex-Sauna rechnen noch im Oktober mit der Genehmigung. Die Bordellsauna-Macher auf dem Walserberg kalkulieren Tagesumsätze von 6500 Euro – nur für die Eintrittsgelder, die die Prostituierten und die Gäste zahlen müssen.
Der Deutsche Klaus Keim wird am 19. Oktober das nächste Mal in Salzburg sein. Dann will er sich auch mit dem SF treffen, denn: „Wir haben nix zu verbergen“, meint der Nürnberger mit rauer Nikotinstimme.
Keim ist Gesellschafter und Geschäftsführer jener GmbH, die das neue Saunabordell auf dem Walserberg betreibt. Der Deutsche, der in Nürnberg schon einmal an einer Sexsauna beteiligt war, wie er erzählt, hat in Salzburg den prostitutionsrechtlichen Teil des Projekts über. Keim beantragte für die „Platinium Gastronomie GmbH“ bei der Gemeinde Wals die Bordellgenehmigung und ist, wie alle Beteiligten, guter Dinge: „Wir gehen davon aus, dass wir die Bewilligung noch im Oktober bekommen.“
Wellness-Bordelle als Antwort auf die Krise
Einer der Co-Gesellschafter der Betreiberfirma ist der Stuttgarter „Edelbordellier“ Jürgen Rudloff (siehe Kasten). In Deutschland boomen gerade Wellness-Bordelle, die sich gerne einen gewissen noblen Anstrich geben und auf der „Design-und-gestresster-Manager-Welle“ schwimmen, die mit Pornopartys und „Gang-Bangs“ in Ton und Bild allerdings nichts anderes kopieren als den völligen Verlust der sexuellen Diskretion, die uns das Internet beschert hat. Und die Saunabordelle sind eine Reaktion auf die Krise der Sexindustrie. Der Walser Neo-Bordellchef Keim zum SF: „Bei uns zahlt man 65 Euro Eintritt, Frauen wie Kunden, wir verdienen nur am Eintritt und den Getränken. Vom Liebeslohn der Mädels nehmen wir definitiv nichts, denn da kommst du recht schnell in die Ecke der Zuhälterei“, so Keim.
100 Kunden pro Tag
Für das Walser Bordell rechne man mit 100 bis 150 Kunden pro Tag und 30 bis 40 Frauen – macht gering kalkuliert allein 6500 Euro an Eintrittstickets. Für den Stuttgarter Vergleichsbetrieb gibt der dortige Chef Jürgen Rudloff in einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ 14.000 Euro Tagesumsatz an!
Das Großbordell in Wals ist eine deutsch-österreichische Kooperation: Die Liegenschaft gehört einer GmbH, hinter der ein Flachgauer Unternehmer steht, in der gerüchteweise aber auch biedere Salzburger Geschäftsleute engagiert sein sollen. Diese GmbH verpachtet das 2000-m2-Etablissement an eine Betreiber-GmbH, die den deutschen Rotlicht-Unternehmern gehört.
Ansehnliche Pacht
Die heimischen Bordellbetreiber sind über die Konkurrenz nicht erfreut. „Alle kämpfen“, sagt ein langjähriger Szenemann, „das Geschäft geht nicht mehr so gut wir früher.“
Auf dem Walserberg werden nicht nur die deutschen Hintermänner gute Kasse machen, sondern auch die hiesigen Liegenschaftsbesitzer. Das Areal mit fünf Gebäuden gehört der Salzburger „Sandhügel GmbH“, deren Geschäftsführer der Flachgauer Unternehmer Hannes Esterer ist. Esterer hat die alten Gastronomiegebäude vor Jahren erworben, dann an die Sandhügel-Gesellschaft weiterverkauft, die Gebäude nun generalsaniert und den Zufahrtsstreit gelöst (er erfolgt über die Bundesstraße) – er werde die FKK-Sauna „spätestens Ende November“ an die Betreiber übergeben, so Esterer. Diese zahlen an die Sandhügel-GmbH sodann eine mit Sicherheit ansehnliche Pacht – wie hoch die sei? „Fragen dürfen Sie ja“, meint Rechtsanwalt Michael Wittek-Jochums der SF-Redakteurin gegenüber lapidar. Bis auf die Bordellgehmigung ist alles auf Schiene.
Bieringer kann rechtlich kaum aus
„Wo soll man sonst so etwas machen, wenn nicht dort?!“ meint dazu Rechtsanwalt Klaus Plätzer, der die Betreiber vertritt. Der neue Lusttempel an der Loferer Bundesstraße habe alle Bescheide, der Vor-Ort-Geschäftsführer sei „unbescholten“ und „nicht übel beleumundet“, und vor allem die zentrale sachliche Voraussetzung im Salzburg Landessicherheitsgesetz sei erfüllt: Im Umkreis von 300 Metern befindet sich keine öffentliche Einrichtung (Kirche, Schule, Kindergarten u. ä.) – lediglich das Luxusbordell Babylon liegt einen Steinwurf weit entfernt vom künftigen Konkurrenzbetrieb.
Der Walser Bürgermeister Ludwig Bieringer komme rechtlich an einer Bordellgenehmigung gar nicht vorbei, urteilt auch Anwalt Wittek-Jochums (Bieringer und der neue Amtsleiter Bernhard Auer wollten keine Stellungnahme abgeben). So steht auch im Lungau das erste Bordell vor der Genehmigung, die Betreiber haben dem Bürgermeister von St. Andrä, Heinrich Perner, bereits mit einer Amtshaftungsklage gedroht, sollte der VP-Mann das Bordell an der Bundesstraße noch weiter verzögern. „In Schweden verfolgt man die Szene mit Verboten und ist auch nicht am besten damit gefahren“, meint Wittek-Jochums. In Österreich versuche man die Prostitution eben durch Legalisierung unter Kontrolle zu bringen.
Die neuen, „politisch korrekten“ Bordelle
Der Deutsche Jürgen Rudloff gehört zur neuen Generation von Sexunternehmern, die das Gewerbe aus der Schmuddel- und Kriminalecke holen wollen. Der Mittfünfziger lebt mit einer Innenarchtitektin zusammen und ist Vater von vier Kindern, die eine Waldorfschule besuchen, so ein Bericht im Magazin „Der Spiegel“. Deutschland wird zurzeit überschwemmt von Wellness-Bordellen, die der ebenfalls krisenbetroffenen Branche neue Umsätze bescheren sollen. Rudloff definiert seine 5000 m2 große Bordellsauna „Paradise“ im Stuttgarter Gewerbegebiet als erstes „politisch korrektes Bordell“: Es gebe einen hauseigenen Gynäkologen und eine „Frauenbeauftragte“, die früher schlicht „Hausdame“ oder „Puffmutter“ hieß und sich schon damals um die Wehwehchen der Dirnen kümmerte. Rudloff organisiert für die Mädchen Vorträge über Rentenversicherungen fürs Alter, gewährt kleine Gefälligkeiten, achtet auf einen seriösen Auftritt. Abseits der geschickten Publicity gibt es die alten Probleme: Problem Nummer 1 ist, dass immer ausreichend (neue) Frauen im Bordell sind. Dies führt auch die neuen, „soften“ Bordellunternehmer mitunter in gefährliche Grenzgänge.
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik ... 13997.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/397360/
Sterneckstraße: Wieder mehr Straßenstrich
In der Stadt Salzburg nehmen die Probleme mit illegaler Straßenprostitution wieder zu. Besonders die Sterneckstraße dient zur Zeit wieder verstärkt als Treffpunkt für Prostituierte, hat eine Kontrolle der Polizei gezeigt.
Mehrere Prostituierte ertappt
Bei einer Schwerpunktaktion am Sonntag haben Beamte der Polizei und des Magistrats mehrere Prostituierte ertappt. Und bei Bordellkontrollen wurden massive hygienische Mängel festgestellt.
Vermehrte Anrainerbeschwerden
Die ersten Anrainerbeschwerden über die Zunahme der Straßenprostitution in der Sterneckstraße gab es schon vor mehreren Wochen, sagt Michael Haybäck vom Amt für öffentliche Ordnung:
"Wir kennen diese Entwicklung von der Ignaz-Harrer-Straße und der Münchner Bundesstraße. Und aktuell tritt derzeit in der Sterneckstraße die Straßenprostitution wieder verstärkt in Erscheinung. Und diese Entwicklung wird von der zuständigen Polizei sehr genau beobachtet."
Sechs ungarische "Damen" ertappt
In der Nacht auf Sonntag rückte ein Trupp von Kriminalpoilzei und Magistratsbeamten zur Kontrolle aus. Um 1.30 Uhr früh trafen sie sechs ungarische Prostituierte, die auf der Straße laut den Beamten sehr aggressiv um Kunden warben. Die Frauen wurden angezeigt.
"Haben Pilzspuren in Bordellen entdeckt"
Überprüft haben die Beamten auch drei Rotlicht-Clubs und stießen dort teilweise auf schwere Hygienemängel. In vielen Bordellen werden nämlich neuerdings auch Saunalandschaften und Whirlpools angeboten - und das berge pikante Gefahren, warnt Haybäck:
"In einzelnen Betrieben haben wir erhebliche Mängel fest gestellt. Wir haben dort Pilzspuren vor gefunden und dokumentiert. Ich glaube, die Kunden müssen mehr sich der Tatsache bewusst sein, dass, wenn hier nicht eine perfekte Wartung durch die Betreiber erfolgt, ein Ansteckungspotenzial besteht - und zwar nicht nur für die Bediensteten, sondern auch für die Kunden."
Das Amt für öffentliche Ordnung werde künftig kontrollieren, ob die Hygienemängel in den Bordellen beseitigt worden sind, kündigt Haybäck an.
Sterneckstraße: Wieder mehr Straßenstrich
In der Stadt Salzburg nehmen die Probleme mit illegaler Straßenprostitution wieder zu. Besonders die Sterneckstraße dient zur Zeit wieder verstärkt als Treffpunkt für Prostituierte, hat eine Kontrolle der Polizei gezeigt.
Mehrere Prostituierte ertappt
Bei einer Schwerpunktaktion am Sonntag haben Beamte der Polizei und des Magistrats mehrere Prostituierte ertappt. Und bei Bordellkontrollen wurden massive hygienische Mängel festgestellt.
Vermehrte Anrainerbeschwerden
Die ersten Anrainerbeschwerden über die Zunahme der Straßenprostitution in der Sterneckstraße gab es schon vor mehreren Wochen, sagt Michael Haybäck vom Amt für öffentliche Ordnung:
"Wir kennen diese Entwicklung von der Ignaz-Harrer-Straße und der Münchner Bundesstraße. Und aktuell tritt derzeit in der Sterneckstraße die Straßenprostitution wieder verstärkt in Erscheinung. Und diese Entwicklung wird von der zuständigen Polizei sehr genau beobachtet."
Sechs ungarische "Damen" ertappt
In der Nacht auf Sonntag rückte ein Trupp von Kriminalpoilzei und Magistratsbeamten zur Kontrolle aus. Um 1.30 Uhr früh trafen sie sechs ungarische Prostituierte, die auf der Straße laut den Beamten sehr aggressiv um Kunden warben. Die Frauen wurden angezeigt.
"Haben Pilzspuren in Bordellen entdeckt"
Überprüft haben die Beamten auch drei Rotlicht-Clubs und stießen dort teilweise auf schwere Hygienemängel. In vielen Bordellen werden nämlich neuerdings auch Saunalandschaften und Whirlpools angeboten - und das berge pikante Gefahren, warnt Haybäck:
"In einzelnen Betrieben haben wir erhebliche Mängel fest gestellt. Wir haben dort Pilzspuren vor gefunden und dokumentiert. Ich glaube, die Kunden müssen mehr sich der Tatsache bewusst sein, dass, wenn hier nicht eine perfekte Wartung durch die Betreiber erfolgt, ein Ansteckungspotenzial besteht - und zwar nicht nur für die Bediensteten, sondern auch für die Kunden."
Das Amt für öffentliche Ordnung werde künftig kontrollieren, ob die Hygienemängel in den Bordellen beseitigt worden sind, kündigt Haybäck an.
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
Prostituierte wie Sklavinnen gehalten
Die Polizei in St. Johann (Pongau) hat jetzt einen 28-Jährigen verhaftet. Er soll zwei Ungarinnen wie Sklavinnen gehalten, geschlagen und zur Prostitution gezwungen haben.
Geschlagen und gedroht, Frauen anzuzünden
Die Behörden kamen durch Tipps aus dem Milieu auf die Spur des 28-jährigen Ungarn. Er soll seit mindestens November 2009 zwei Ungarinnen mit psychischer und physischer Gewalt zur Prostitution in einem St. Johanner Bordell gezwungen haben.
Er schlug sie, riss ihnen die Haare aus und drohte, sie anzuzünden, sollten sie nicht parieren.
Freie Bewegung und telefonieren ohne Aufsicht untersagt. Frauen mussten Geld und Dokumente abgeben
Die Frauen mussten sämtliche Einnahmen aus der Prostitution abliefern, konnten sich außerhalb ihrer Arbeitszeiten nicht frei bewegen, nur unter Aufsicht telefonieren und bekamen ins Bordell nur ein Wertkartenhandy ohne Guthaben mit.
Der 28-Jährige soll ihnen auch alle Dokumente wie Personalausweis, Konto- und Versicherungskarte und Gesundheitsbuch abgenommen haben.
28-Jähriger in Justizanstalt gebracht
Nach längeren Ermittlungen wurde der Ungar am Montag in dem Bordell in St. Johann festgenommen und in die Salzburger Justizanstalt gebracht. Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft gegen den Mann.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/415659/
Die Polizei in St. Johann (Pongau) hat jetzt einen 28-Jährigen verhaftet. Er soll zwei Ungarinnen wie Sklavinnen gehalten, geschlagen und zur Prostitution gezwungen haben.
Geschlagen und gedroht, Frauen anzuzünden
Die Behörden kamen durch Tipps aus dem Milieu auf die Spur des 28-jährigen Ungarn. Er soll seit mindestens November 2009 zwei Ungarinnen mit psychischer und physischer Gewalt zur Prostitution in einem St. Johanner Bordell gezwungen haben.
Er schlug sie, riss ihnen die Haare aus und drohte, sie anzuzünden, sollten sie nicht parieren.
Freie Bewegung und telefonieren ohne Aufsicht untersagt. Frauen mussten Geld und Dokumente abgeben
Die Frauen mussten sämtliche Einnahmen aus der Prostitution abliefern, konnten sich außerhalb ihrer Arbeitszeiten nicht frei bewegen, nur unter Aufsicht telefonieren und bekamen ins Bordell nur ein Wertkartenhandy ohne Guthaben mit.
Der 28-Jährige soll ihnen auch alle Dokumente wie Personalausweis, Konto- und Versicherungskarte und Gesundheitsbuch abgenommen haben.
28-Jähriger in Justizanstalt gebracht
Nach längeren Ermittlungen wurde der Ungar am Montag in dem Bordell in St. Johann festgenommen und in die Salzburger Justizanstalt gebracht. Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft gegen den Mann.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/415659/
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
ÖVP: "Strich ist weg" - Realität ist anders
Das Ende des Straßenstrichs und die Schließung illegaler Bordelle sei auch ein Erfolg der Bürger, sagt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Bei einem ORF-Lokalaugenschein zeigt sich ein anderes Bild. Der Strich existiert.
"Straßenstrich in Griff bekommen"
Beobachtungen aufmerksamer Anrainer hätten den Behörden das Einschreiten gegen die Prostitution erleichtert, sagt der städtische VP-Chef und Vizebürgermeister Preuner.
Die Zerschlagung des Straßenstrichs an der Sterneckstraße oder die Schließung gut getarnter illegaler Bordelle, zum Beispiel in der Elisabethstraße im vergangenen Dezember, seien Erfolge der regelmäßigen und direkten Gespräche in den Stadtteilen zwischen Bürgern, Politik und Polizei, betont der Vizebürgermeister:
"Die Straßenprostitution war nicht einfach in den Griff zu bekommen. Nachdem wir alle Register gezogen haben, konnte das Problem aber gelöst werden."
ORF-Lokalaugenschein: Strich existiert
Aktueller Stand vom Wochenende: Den politischen Aussagen Preuners stehen Beobachtungen bei einem ORF-Lokalaugenschein am Freitagabend an der Vogelweiderstraße und anderen Teilen von Salzburg-Schallmoos entegegen.
Prostituierte haben den "ehemaligen" Straßenstrich frequentiert und um Kunden geworben.
Unter dem Motto "Sicher & sauber" lädt die Stadt ab kommendem Mittwoch die Bürger heuer wieder zu Stadtteilgesprächen ein.
Neben Stadtpolizeikommandant und Vizebürgermeister nimmt heuer auch Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) die Vorschläge entgegen: "Für uns sind Hinweise aus der Bevölkerung sehr wertvoll. Es gibt immer wieder Kleinigkeiten, die auch unsere Profis nicht wahrnehmen können. Ein Beispiel ist ein lockerer Kanaldeckel. Wenn man drüberfährt, merkt man es nicht. Für Nachbarn dieser Straße kann das eine massive Störung der Lebensqualität sein. Deshalb sind wir für solche Tipps immer dankbar."
Solche und ähnliche Sorgen ließen sich gerade auch in Zeiten leerer Kassen einfach und rasch abstellen, sagt Baustadträtin Schmidt.
Bürgerliste kritisiert ÖVP-Eigenwerbung
Die Termine der Stadtteilgespräche werden unter anderem in den jeweiligen Stadtteilen plakatiert.
Die Bürgerliste kritisiert, dass dabei ausschließlich ÖVP-Stadtregierungsmitglieder durch Salzburg touren. Sie würden so ihre Funktion für rein parteipolitsche Werbung nutzen, ärgert sich Ingeborg Haller, Gemeinderätin der Bürgerliste.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/422672/
Manchmal kann ich gar nicht so viel essen wie ich
möchte...
Angie
Das Ende des Straßenstrichs und die Schließung illegaler Bordelle sei auch ein Erfolg der Bürger, sagt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Bei einem ORF-Lokalaugenschein zeigt sich ein anderes Bild. Der Strich existiert.
"Straßenstrich in Griff bekommen"
Beobachtungen aufmerksamer Anrainer hätten den Behörden das Einschreiten gegen die Prostitution erleichtert, sagt der städtische VP-Chef und Vizebürgermeister Preuner.
Die Zerschlagung des Straßenstrichs an der Sterneckstraße oder die Schließung gut getarnter illegaler Bordelle, zum Beispiel in der Elisabethstraße im vergangenen Dezember, seien Erfolge der regelmäßigen und direkten Gespräche in den Stadtteilen zwischen Bürgern, Politik und Polizei, betont der Vizebürgermeister:
"Die Straßenprostitution war nicht einfach in den Griff zu bekommen. Nachdem wir alle Register gezogen haben, konnte das Problem aber gelöst werden."
ORF-Lokalaugenschein: Strich existiert
Aktueller Stand vom Wochenende: Den politischen Aussagen Preuners stehen Beobachtungen bei einem ORF-Lokalaugenschein am Freitagabend an der Vogelweiderstraße und anderen Teilen von Salzburg-Schallmoos entegegen.
Prostituierte haben den "ehemaligen" Straßenstrich frequentiert und um Kunden geworben.
Unter dem Motto "Sicher & sauber" lädt die Stadt ab kommendem Mittwoch die Bürger heuer wieder zu Stadtteilgesprächen ein.
Neben Stadtpolizeikommandant und Vizebürgermeister nimmt heuer auch Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) die Vorschläge entgegen: "Für uns sind Hinweise aus der Bevölkerung sehr wertvoll. Es gibt immer wieder Kleinigkeiten, die auch unsere Profis nicht wahrnehmen können. Ein Beispiel ist ein lockerer Kanaldeckel. Wenn man drüberfährt, merkt man es nicht. Für Nachbarn dieser Straße kann das eine massive Störung der Lebensqualität sein. Deshalb sind wir für solche Tipps immer dankbar."
Solche und ähnliche Sorgen ließen sich gerade auch in Zeiten leerer Kassen einfach und rasch abstellen, sagt Baustadträtin Schmidt.
Bürgerliste kritisiert ÖVP-Eigenwerbung
Die Termine der Stadtteilgespräche werden unter anderem in den jeweiligen Stadtteilen plakatiert.
Die Bürgerliste kritisiert, dass dabei ausschließlich ÖVP-Stadtregierungsmitglieder durch Salzburg touren. Sie würden so ihre Funktion für rein parteipolitsche Werbung nutzen, ärgert sich Ingeborg Haller, Gemeinderätin der Bürgerliste.
Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/422672/
Manchmal kann ich gar nicht so viel essen wie ich

Angie
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 381
- Registriert: 12.07.2009, 10:47
- Wohnort: 2380
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: LokalNachrichten: SALZBURG

echt zum kotzen - überall dasselbe mit der scheinheiligen Bagage!!Angie_Escort hat geschrieben:ÖVP: "Strich ist weg" - Realität ist anders
Das Ende des Straßenstrichs und die Schließung illegaler Bordelle sei auch ein Erfolg der Bürger, sagt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Bei einem ORF-Lokalaugenschein zeigt sich ein anderes Bild. Der Strich existiert.
Manchmal kann ich gar nicht so viel essen wie ichmöchte...
Angie
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......
Online
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18062
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
RE: LokalNachrichten: SALZBURG
Salzburg hat neue Ausstiegshilfe
Frauenservicestelle "Frau & Arbeit" neuer Trägerverein - Mobile Beratung "PiA" erhält Subventionen
Um Sexarbeiterinnen die barrierefreie Nutzung der Angebote zu ermöglichen, haben Stadt und Land Salzburg im Sozialausschuss beschlossen, der Frauenservicestelle "Frau & Arbeit" mit dem sensiblen Projekt einer Ausstiegshilfe zu betrauen und 40.000 Euro an Subventionen gewährt.
Die etablierte mobile Beratung für Frauen, die als Sexarbeiterinnen ihren Lebensunterhalt verdienen, existiert bereits seit 2009 und war bis dato bei der Aidshilfe angesiedelt, bis das Frauenbüro dieses Projekt näher an eine Frauen-Organisation angliedern wollte. Dagmar Stranzinger, Chefin des Frauenbüros, erklärte diesen Schritt damit, dass die Prostituierten Scheu gehabt hätten, zur Aidshilfe zu gehen. Zu wenig Anonymität und Stigmatisierung hätten sich als Hürden im Zugang zu Unterstützung durch Beratung herauskristallisiert.
Im Rahmen von "PiA" - so der Projektname der Aussteigshilfe über "Frau & Arbeit" - können sich nun Frauen, die als Prostituierte arbeiten, zu Themen wie Gesundheit, beruflichem Neueinstieg, Bildung, rechtlicher Sachlage und vielem mehr kostenlos und anonym informieren. Neben der mobilen Beratung durch eine Sozialarbeiterin findet regelmäßig eine persönliche Beratung (auch ohne Terminvereinbarung) direkt in der Beratungsstelle statt. (red)
"PiA - Beratung & Information für Sexarbeiterinnen": Hilfe für Frauen mit spezifischen Problemen, Wünschen, einer Lebensplanung, die der gängigen gesellschaftlichen nicht entspricht, in einem Milieu, in das Außenstehende keinen Einblick haben und in dem Gewalt wie auch Abhängigkeit oftmals den Alltag bestimmen.
http://www.frau-und-arbeit.at/
Frau & Arbeit gGmbH
Frauenservicestelle, Franz-Josef-Straße 16, 5020 Salzburg
Tel. 0662 880723
http://diestandard.at/1268700729862/Sal ... tiegshilfe
Frauenservicestelle "Frau & Arbeit" neuer Trägerverein - Mobile Beratung "PiA" erhält Subventionen
Um Sexarbeiterinnen die barrierefreie Nutzung der Angebote zu ermöglichen, haben Stadt und Land Salzburg im Sozialausschuss beschlossen, der Frauenservicestelle "Frau & Arbeit" mit dem sensiblen Projekt einer Ausstiegshilfe zu betrauen und 40.000 Euro an Subventionen gewährt.
Die etablierte mobile Beratung für Frauen, die als Sexarbeiterinnen ihren Lebensunterhalt verdienen, existiert bereits seit 2009 und war bis dato bei der Aidshilfe angesiedelt, bis das Frauenbüro dieses Projekt näher an eine Frauen-Organisation angliedern wollte. Dagmar Stranzinger, Chefin des Frauenbüros, erklärte diesen Schritt damit, dass die Prostituierten Scheu gehabt hätten, zur Aidshilfe zu gehen. Zu wenig Anonymität und Stigmatisierung hätten sich als Hürden im Zugang zu Unterstützung durch Beratung herauskristallisiert.
Im Rahmen von "PiA" - so der Projektname der Aussteigshilfe über "Frau & Arbeit" - können sich nun Frauen, die als Prostituierte arbeiten, zu Themen wie Gesundheit, beruflichem Neueinstieg, Bildung, rechtlicher Sachlage und vielem mehr kostenlos und anonym informieren. Neben der mobilen Beratung durch eine Sozialarbeiterin findet regelmäßig eine persönliche Beratung (auch ohne Terminvereinbarung) direkt in der Beratungsstelle statt. (red)
"PiA - Beratung & Information für Sexarbeiterinnen": Hilfe für Frauen mit spezifischen Problemen, Wünschen, einer Lebensplanung, die der gängigen gesellschaftlichen nicht entspricht, in einem Milieu, in das Außenstehende keinen Einblick haben und in dem Gewalt wie auch Abhängigkeit oftmals den Alltag bestimmen.
http://www.frau-und-arbeit.at/
Frau & Arbeit gGmbH
Frauenservicestelle, Franz-Josef-Straße 16, 5020 Salzburg
Tel. 0662 880723
http://diestandard.at/1268700729862/Sal ... tiegshilfe