Länderberichte SCHWEDEN:

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
Melanie
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Beitrag von Melanie »

In kaum einer anderen Sache ist man sich im vereinten Europa so uneins,
wie im Umgang mit dem Lustgewerbe.

Während z. B. in den Niederlanden, Griechenland, Portugal, Spanien und Deutschland (und der neutralen Schweiz) das Erotikdienstleistungsgewerbe legal und nicht mehr sittenwidrig ist, werden in Schweden die Käufer von sexuellen Dienstleistungen (meist Männer) mit bis zu 6 Monaten Gefängnis bestraft. In Frankreich wurden Freudenhäuser gleich nach dem 2. Weltkrieg verboten und damit das Sexgewerbe fast vollständig auf die Strasse verlagert.


Schweden

Die schwedischen Gesetze, die 1999 in Kraft getreten sind, sehen die generelle Bestrafung von Freiern vor. Ertappte Freier werden danach mindestens mit einer Geldbusse von 50 Tagessätzen, im Höchstfall mit 6 Monaten Gefängnis bestraft. Zudem wird meist eine Umerziehung bei einem "Psychologen" angeordnet.
Da schon vor der Gesetzesänderung 1999 die Alimentierung Arbeitsloser in Schweden relativ umfassend war, war der Teil der sexuellen Dienstleisterinnen, die mit ihrer Tätigkeit in erster Linie Geld verdienen wollten, sehr gering. (Not-)prostitution spielte bis in die 90er Jahre im weltweit als sexuell freizügig bekannten, relativ saturierten Schweden eine geringe Rolle. Erst im Zuge der Globalisierung drangen auch nach Schweden Frauen aus viel ärmeren, vorwiegend osteuropäischen Ländern vor, nicht, wie gern behauptet wird, zwangsläufig und immer im Schlepptau von Menschenhändlern! Seitdem wurde auch im reichen Schweden Prostitution offener sichtbar.
Traditionsbewusste Schweden, die es schwer ertragen konnten, dass in ihrem Land mit seinen wohlversorgten Bürgern so etwas passieren kann, bildeten mit radikal feministischen Kräften eine Allianz, aus der das Gesetz zur Freierbestrafung hervorging.


Dieses Gesetz gründet auf 3 Behauptungen, die auf widerlegbaren und unserer Meinung nach völlig an der Realität vorbei gehenden Hypothesen beruhen:

1.
SexdienstleisterIn sei man STETS unfreiwillig.
Eine Sexdienstleisterin, die das bestreitet, wird kurzum zur Lebenslügnerin erklärt, mit der man folglich nicht ernsthaft diskutieren muss. (So machen es die Radikalfeministinnen auch hierzulande.)

2.
Jeder Mann, der eine erotische Dienstleistung kaufe, sei daher grundsätzlich ein Gewalttäter! Er nutze beim Kauf von Sex die stets vorhandene(!) Problemlage der Frau aus, aus der heraus sie sich, bzw. einen Teil von sich ihm aus (innerer) Not heraus und unfreiwillig verkaufe.
Der Sexkauf wird analog zum Organhandel betrachtet, bei dem ein Not leidender Mensch z.B. seine Niere, also tatsächlich einen Teil von SICH verkauft, um von der Entlohnung eine Weile lang überleben zu können. Da freie Sexdienstleisterinnen, die aus eigener Erfahrung genau wissen, dass sie eine Dienstleistung erbringen und nicht sich selbst oder einen Teil von sich verkaufen, von vornherein als Lebenslügnerinnen entmündigt sind, gibt es niemanden, der dieser Aussage widersprechen kann...

3.
Ein Mann, der die Möglichkeit oder gar Gewohnheit habe, Sex zu kaufen, neige auch im Umgang mit anderen Frauen und Partnerinnen dazu, diese, bzw. deren Erotik für käuflich zu halten. Ein Sexkaufverbot diene deshalb der Sache der Frau.
Man will also tatsächlich durch das Sexkaufverbot ein sensibleres Verhalten von Männern gegenüber Frauen herbeiführen! Indem man einen nicht unbeträchtlichen Teil der männlichen Bevölkerung kriminalisiert und diesen Männern ein ganz neues Schuldbewusstsein anerzieht? - Das Gegenteil liegt näher! Dies bestätigt sich lt. Aussagen von Sexdienstleisterinnen, die schwedische Klienten im grenznahen Ausland empfangen. Erst das von den schwedischen GesetzgeberInnen gewünschte Schuldbewusstsein führt demnach tatsächlich zu einer verächtlich-verklemmten, latent gewaltbereiten Haltung gegenüber den Sexdienstleisterinnen.

http://www.fair-paysex.de/schwed-nav.htm

Da kann man wirklich sprachlos sein !
In welchem Jahrhundert lebt man in Schweden ? :017

LG Melly
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Beitrag von ehemaliger_User »

Im 21. Jahrhundert.

Schweden ist pietistisch/protestantisch. Diese Menschen sind total lustfeindlich. Nicht nur, wenn es um sexuelle Lust geht. Ich lebe hier in der Nähe des "schwäbischen Pietkong" und kenne die Auswirkungen.

Im Jahr 1999/2000 wurden in Schweden knapp 3.000 Prostituierte gezählt.
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Marc of Frankfurt
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Prohibition gescheitert?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Straßenprostitution in Göteborg hat sich im letzten Jahr verdoppelt

Obwohl der Sexkauf in Schweden unter Strafe gestellt ist steigt die Straßenprostitution in den drei Großstädten Schwedens (Stockholm, Göteborg, Malmö) erneut an und hat sich im Laufe eines Jahres verdoppelt.



Prostitution als solches ist in Schweden nicht verboten, was dazu führt, dass vor allem die importierte organisierte Prostitution in Göteborg erneut zunimmt. Seit Norwegen ebenfalls den Sexkauf verboten hat kommen die früher in Oslo arbeitenden Prostituierten aus Nigeria nun erneut zurück nach Göteborg.

Auch die höheren polizeilichen Kontrollen und das Nachtfahrverbot in der Rosenlundsgatan und deren Umgebung in Göteborg halten Sexkäufer nicht ab dort nach käuflichem Sex Ausschau zu halten. Die Höhe der Strafe schreckt immer weniger Sexkunden ab, wobei die ebenfalls illegale Zuhälterei vor allem von einer Mafia der Ostländern übernommen wurde. Vor allem illegal eingewanderte Frauen aus östlichen und afrikanischen Ländern sind eine leichte Beute für den organisierten Frauensexhandel.

Herbert Kårlin
http://goteborg-aktuell.blogspot.com/20 ... -sich.html





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Vortrags Dias

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexworker Präsentation

The Swedish Model - An excuse to avoid harm reduction




From Pye: How the swedish model prevents good harm reduction practices.

Intl. Harm Reduction Conference
2008


http://www.ihra.net/Assets/276/1/2008_W ... obsson.pdf
(13 pages)





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Melanie
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Beitrag von Melanie »

Warum das Modell Schweden ungeeignet ist ...

n Luxemburg wurde viel über das sogenannte schwedische Modell geredet. Hierbei handelt es sich um die Umsetzung eines (neo-)abolitionistischen Paradigmas die Problematik von Menschenhandel und Prostitution betreffend. Bei diesem Modell wird eine Prostituierte grundsätzlich als Opfer angesehen, als Opfer des Patriarchats und sexueller Ausbeutung, ihr Kunde jedoch wird kriminalisiert und zu hohen Geldstrafen oder gar zu einer Haftstrafe verurteilt. In Luxemburg ist ein ähnliches Modell mittlerweile angedacht, sowohl CSV als auch LSAP (also beide Regierungsparteien) haben sich positiv über eine Freierbestrafung ausgesprochen, Lydie Err (LSAP) hat sogar einen Gesetzesvorschlag unterbreitet, der allerdings keine Geldstrafen für Freier vorsieht, sondern gemeinnützige Arbeiten und/oder obligatorische Aufklärungskurse über Menschenhandel, insbesondere von Frauen und Kindern. Doch wird dieses Modell seinen Zielen gerecht ? Welche Nebenwirkungen bringt es unter Umständen mit sich ? Wie könnten Alternativen dazu aussehen ? Und sind die Politiker überhaupt in der Lage zwischen Menschenhandel und Prostitution zu unterscheiden, wo sie doch so gerne beides in einem Atemzug zusammen erwähnen ? Diese Fragen sollen in der Folge weiter erörtert werden.

Eins mal vorneweg: Völlig unabhängig davon wie der einzelne Leser persönlich und politisch zur Prostitution stehen mag, es sollte ja wohl einleuchtend sein, daß zu diesem Thema (wie bei jedem anderen Thema auch) zunächst mal die direkt Betroffenen angehört werden sollten. Genau dies passierte aber eben nie im selbsternannten Vorzeigeland Schweden. Das betreffende Gesetz wurde 1999 über die Köpfe der Prostituierten hinweg votiert und bis heute will kaum ein Beamter wissen, was die werten Damen selbst davon halten. Zu Talkrunden im Fernsehen werden die buntesten Gruppen eingeladen, aber Sexarbeiter sucht der Zuschauer dort leider vergebens. Wieso wird die Vereinigung der schwedischen SexworkerInnen nicht angehört ? Auch wenn einem missfällt, was diese zu sagen haben, so sollten gerade sie ja wohl die Chance bekommen sich zu dem angeblich so tollen Modell äussern zu können. An dieser Stelle zeigt sich schon, dass etwas gravierend faul an diesem schwedischen Modell sein muss.

http://www.sokrates.lu/?q=node/918
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Marc of Frankfurt
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Blog

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neuer Sexwork Blog in Schweden

http://sexkopslagen.blogspot.com



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Thousands of young Swedes sell sex

Beitrag von Arum »

Thousands of young Swedes sell sex: study

Around 20,000 young Swedes have sold sex, primarily over the internet, a new study shows.

The report by the Swedish National Board for Youth Affairs (Ungdomsstyrelsen) also finds that more boys than girls have been paid for having sex with others, results which echo a similar study carried out in 2004.

According to the study, 43 percent of young people between the ages of 16- and 25-years-old believe that getting paid for sex is acceptable, as long as the parties involved are in agreement, Sveriges Radio (SR) reports.

Internet contacts between young people were also found to be laden with sexual overtones as well as outright sexual propositions, with one in two girls receiving unwelcome overtures in the last year.

Zum Weiterlesen: http://www.thelocal.se/22054/20090914/
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gruppe callboy größer als Callgirl ;-)

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Svenska Eskort Tips for Beginner

Beitrag von Natasha »

Svenska Eskort Tips for Beginner:

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Re: Svenska Eskort Tips for Beginner

Beitrag von Snickerman »

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Natasha hat geschrieben:Svenska Eskort Tips for Beginner:

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Sicher, dass das hier richtig ist und nicht eine reine Werbeanzeige??
Und wird sowas in Schweden selber nicht verfolgt??
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von Zwerg »

Polizei ignoriert Prostitutionsverbot

Großteil des Budgets zur Bekämpfung der Sexarbeit bleibt ungenutzt: Man habe im Alltag eben oft Wichtigeres zu tun, erklären hohe Polizeibeamte dazu

Eigentlich klagt die schwedische Polizei über Geldmangel. Mit einer Ausnahme - und die irritiert: Schwedens Polizeiführung ließ verlauten, man müsse den Großteil des Budgets zur Prostitutionsbekämpfung zurückgeben - weil es nicht genutzt wurde.
Von 17 Millionen Kronen für Sondereinsätze in den Jahren 2009 und 2008 - etwa zur Aushebung von Geheimbordellen oder zur Verhaftung von Freiern - blieben sieben Millionen übrig. Die BeamtInnen hätten eben Wichtigeres zu tun gehabt, erklärten hohe Polizeirepräsentanten - und lösten einen Proteststurm aus: Der Wille zur Abschaffung der Prostitution ist in Schweden stark ausgeprägt.

1998 hatte das Parlament ein weltweit einmaliges Prostitutionsverbot verabschiedet: Kauf und Vermittlung sexueller Dienste ist verboten - der Verkauf von Sex aber legal. ZuhälterInnen drohen bis zu sechs, FrauenhändlerInnen zehn Jahre Gefängnis. Die Bezahlung von Frauen für Geschlechtsverkehr ist Ausbeutung und erniedrigt sozial am Boden liegende Menschen, lernen schon Schwedens GrundschülerInnen.

Kontakte zu Rotlichtszene

Die Causa ist für die Polizei, der schon lange ein nachlässiger Umgang mit dem Prostitutionsverbot nachgesagt wird, aber doppelt peinlich. Erst vor wenigen Tagen zierte ein Ex-Polizeichef die Titelseiten. Wegen - angeblicher - enger Verbindungen zu Bordellbetreibern. Das verstärkt das öffentliche Bild, die Polizei verlache das Verbot und sehe darin bloß "Politikerschwachsinn".
"Es ist seltsam, dass es überhaupt passieren kann, dass die Polizei Geld zur Prostitutionsbekämpfung ungenutzt lässt", sagt Kjell Larsson, Sozialarbeiter der Stadt Göteborg: Die lokale Polizei hat ihre Untätigkeit gegen ZuhälterInnen und Freier stets auf den Mangel an Geld- und Personalressourcen geschoben. Auch Vizelandespolizeichef Tommy Hydfors ist betrübt. "Dass die Hälfte des Budgets ungenutzt bleibt, hätte nicht geschehen dürfen", sagt er.

Er erntet aber auch Widerspruch. Polizeikommissar Per Ottosson aus Göteborg meint: "Im Alltag bekommt manchmal anderes Priorität." Sogar BeamtInnen der Antiprostitutionseinheiten müssen oft abgezogen werden. Darum sei es kein Wunder, dass überraschend wenig Strafen ausgesprochen: Lediglich einige wenige ZuhälterInnen wandern jedes Jahr hinter Gitter - und für rund hundert Freier setzte es im Vorjahr Geldbußen. (André Anwar aus Stockholm/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.2. 2010)

http://diestandard.at/1263706759832/Sch ... ionsverbot

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Marc of Frankfurt
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Re: RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Währungsumrechnung:
Vom Etat zur Prostitutionsbekämpfung für die Jahre 08 und 09 von 1,6 Mio Euro wurden 0,7 Mio Euro nicht benötigt (41 %).

André Anwar, Der Standard hat geschrieben:Lediglich einige wenige ZuhälterInnen wandern jedes Jahr hinter Gitter - und für rund hundert Freier setzte es im Vorjahr Geldbußen.


Wenn das nicht der stichhaltigste Beleg ist, dass es sich bei "Mißbrauch von Frauen durch Prostitution" um ein gehyptes politisches Thema handelt. (Es sei denn man nimmt an, dass die Polizei korrupt ist und mehr Geld schwarz im Gewerbe verdient;-)

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Aoife
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Re: RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von Aoife »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:... (Es sei denn man nimmt an, dass die Polizei korrupt ist und mehr Geld schwarz im Gewerbe verdient;-)
Auch das würde dem nicht widersprechen, dass es sich bei "Mißbrauch von Frauen durch Prostitution" um ein gehyptes politisches Thema handelt.
Um als als korrupte Polizei überhaupt schwarz abkassieren zu können, bedarf es zu allererst ja einmal einer Illegalisierung des Wirtschaftszweigs.

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RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von JayR »

Es könnte ja sein, dass die schwedische Polizei nicht unbegrenzt Personal zur Verfügung hat.
Das Personal, was sie hat, setzt sie vielleicht lieber ein, um Verbrechen zu bekämpfen, als Männer daran zu hindern, Frauen für sexuelle Dienstleistungen zu entlohnen.
Das Anbieten und Ausüben von sexuellen Dienstleistungen ist ja in Schweden nicht verboten.

Vielleicht sieht man auch nicht so richtig die dringende Notwendigkeit, Frauen, die dem Ausüben von sexuellen Dienstleistungen nachgehen und dabei zusammenarbeiten wollen, strafrechlich zu verfolgen.
Nach dem Gesetz wäre die eine Frau Zuhälterin der anderen. So eine Art gegenseitiger Zuhälterei, da man gegenseitig von der Zusammenarbeit profitiert.

:017 JayR

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Re: RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von Aoife »

JayR hat geschrieben:Es könnte ja sein, dass die schwedische Polizei nicht unbegrenzt Personal zur Verfügung hat.
Das Personal, was sie hat, setzt sie vielleicht lieber ein, um Verbrechen zu bekämpfen, ...
Das hoffe ich doch :002

Mir ging es nur darum, dass selbst theoretisch eine korrupte Polizei keine logische Alternative darstellt:

Wer auch immer daran mitverdient (oder eben auch nicht), die Behauptung eines Mißbrauchs von Frauen durch Prostitution IST ein gehyptes politisches Thema.
Das weder SW noch Nicht-SW irgend etwas nützt, sondern ausschließlich dem Narzißmus der in "typisch patriarchalischer" Weise agierenden Staatsfeministinnen huldigt.

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Marc of Frankfurt
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Polizei/Prostitutionsgegner und Kunde/Zuhälter

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Doppelmoral live:

Göran Lindberg, *1946



1989–97 Chef von Schwedens Polizeiakademie und 1997–2006 Polizeichef in Uppsala führte ein Doppelleben.

Jetzt wurder er festgenommen vor einem Treffen mit einer 14jährigen. Neun Frauen behaupten schon, von Lindberg vergewaltigt worden zu sein. Er soll an einem Zuhälterring profitiert haben.
Die Anklage lautet vorerst auf Vergewaltigung in zumindest vier Fällen, Vorbereitung der Vergewaltigung Minderjähriger, Kauf sexueller Dienste, Zuhälterei.

Göran Lindberg war Feminist und hielt Vorträge über „Gewicht von Ethik und Moral, privat und im Arbeitsleben“, vor der UNO in New York und Genf pries er Schwedens Kampf gegen Frauenhandel und Sexdelikte.
http://diepresse.com/home/panorama/welt/542483/index.do

Zuhälterunwesen:
viewtopic.php?p=76305#76305
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.03.2010, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.

rainman
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Beitrag von rainman »

Wer weiß, wer weiß...

Vielleicht ist die schwedische Polizei trotz nachgewiesener Einzelverfehlungen doch einsichtiger bei der Beurteilung der tatsächlichen Verhältnisse als manche(r) ignorante Politiker(in).
Ich trage ungern Eulen nach Athen, möchte aber noch auf ein schlichtes Faktum aufmerksam machen, das sich zwangsläufig bei der Kriminalisierung von Kunden ergibt:

Sollte eine SexarbeiterIn einmal das Opfer von kriminellen Ausbeutern sein und sich in einer akuten Notsituation befinden, so hat sie im schwedischen System praktisch keine Möglichkeit, einen Hilferuf auf dem Wege über einen Kunden an die Polizei gelangen zu lassen. Ein Staat, der vorgibt Gewaltkriminalität zu bekämpfen, leistet ihr mit solcherart Gesetzgebung in Wirklichkeit Vorschub.

LG rainman

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Beitrag von Aoife »

rainman hat geschrieben:Vielleicht ist die schwedische Polizei trotz nachgewiesener Einzelverfehlungen doch einsichtiger bei der Beurteilung der tatsächlichen Verhältnisse als manche(r) ignorante Politiker(in).
Mit Sicherheit, rainman! :001

Es sind immer die sturen Ideologen, die letztendlich ihrem eigenen theoretischen Konstrukt nicht gerecht werden können.
Der psychisch sehr viel reifere "Normalbürger" kann auch "mal ein Auge zudrücken" oder "5 gerade sein lassen" ...

Ansonsten wäre die Gesellschaft (und keineswegs nur die schwedische!) schon längst *top down* zugrundegerichtet.
Oder, wie das Sprichwort sagt: Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Dass es sich im konkreten Fall zwar um eine "Einzelverfehlung" handelt, aber eben nicht um die eines Duchschnittspolizisten,
sondern eines hochrangigen, auch politisch und "feministisch" engagierten Manns, ist also keinesewegs schockierend,
sondern durchaus (psycho-)logisch.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Arum »

Und noch reicht es den Schweden nicht...

<B>'Name and shame sex-buyers': Ask</b>

Sweden's justice minister Beatrice Ask wants families to know if their husbands or fathers are suspected of buying sex.

"It is a little like being shamed on the town square," the government minister said in at a seminar on Thursday.

Ask made her controversial statements at a parliament seminar on prostitution on Thursday, saying that a sex-buyer's family and friends should be informed.
<B>
"I could imagine having envelopes in a very garish colour and sending them home to people suspected of this offence," she said.</b>

Ask argued that naming and shaming sex-buyers would be an effective deterrent.

"I think that the worst thing which can happen to many of them who are out there buying sex, is that someone in their circles finds out about it," said Ask.

Speaking to the Aftonbladet tabloid Ask conceded that the garish envelope idea was perhaps not the best idea in practice, but defended the idea in principle.

"In practice maybe we can't have coloured envelopes, but we have to show who they are and let those around them know," she said to the newspaper.

Ask now plans to discuss the idea with her colleagues.

"I have to check with them. They think I am a little wild from time to time," the minister said.

http://www.thelocal.se/25636/20100319/

...


Und in diesem Land lebt jetzt mein Bruder, und genau da fahre ich Ende April hin... Da bin ich mal gespannt wie diese zur P6-Freiheit gezwungenen Schweden so rüberkommen in Wirklichkeit...
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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JayR
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RE: Länderberichte SCHWEDEN:

Beitrag von JayR »

Glücklicherweise gibt es ziemlich heftige Reaktionen gegen den Vorschlag der schwedischen Justizministerin Beatrice Ask, vermutete Sexkunden öffentlich zu diffamieren.


Beatrice Ask scheint nicht begriffen zu haben, dass Menschen solange als unschuldig anzusehen sind, bis ihre Schuld bewiesen ist. Will sie das Leben ihrer Mitbürger zerstören?


Was wird das nächste? Will Beatrice Ask Leute am Markt an den Pranger stellen, auspeitschen oder mit Steinen bewerfen?

Versucht Beatrice Ask die Rechtssicherheit in Schweden zu zerstören?


Eine ganz andere Sache ist, das der Staat sich ganz gar nicht darin einzumischen hat, was mündige Erwachsene einvernehmlich miteinander machen ohne einander zu schaden.



Louise Persson hat einen Kommentar im aftenbladet geschrieben

http://www.aftonbladet.se/debatt/debatt ... 6810101.ab

(aus irgendeinem Grund kann ich keine Google Übersetzung verlinken. Man kann den Text aber hier einkopieren: http://translate.google.com/#)