Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer
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Mein Besuch an der Untersuchungsstelle:
Da ich die besagte Untersuchungstelle nur von den Berichten hier aus dem Forum kannte wollte ich bei meinem Wienbesuch mir ein eigenes Bild darüber machen:
Ich kam um ca 10:45 an der Untersuchungstelle an nachdem endlich ein Parkplatz gefunden wurde.
Bei der Parkplatzsuche fielen mir schon sehr viele Männer auf , die in parkenden Autos warteten.(Begleiter /Fahrer der Sexarbeiterinnen wie sich herraustellte)
Ich war entsetzt als ich die Stelle betrat !
Ich sah einen Auflauf von dort wartenden Sexarbeiterinnen (ca 100)die auf die Untersuchung warteten.
(Ich verglich in Gedanken die Situation mit dem Arbeitsamt am Montagmorgen - dort ist nichtmals so viel los)
Sitzplätze gab es nur wenige, die meisten standen.
Ich sah eine Frau , die im stehen ihr Baby säugte.Die Luft dort drinnen war stickig und drückend.Es war kein Fenster geöffnet( draussen war es ca 20 Grad)
Mir fiel ein Infoständer auf den ich inspizierte.
Dort gab es Informationen über die Stadt Wien , Essstörungen usw statt die von mir erwartete Informationen über STD s , Verhütung und sonstige Infos die für Sexworker wichtig sind.
Ich erfuhr das eine Etage höher auch die Untersuchungen stattfinden.
Also bin ich in die nächste Etage.
Hier das gleiche , ca 50/60 Sexarbeiter/innen die auf ihre Untersuchung warteten.
Ich wollte nun heraus an die frische Luft um ein wenig das gesehene zu verdauen.
Draussen standen jede Menge Sexworker die auch auf die Untersuchung warteten.
Unter anderen standen Sexarbeiterinnen in männlicher Begleitung dort ( ca 10 männlicher Begleiter habe ich gesehen)
Ich schaute von der Brüstung herab auf die Strasse und sah wieder auf die in den Autos wartenden männliche Begleiter der Sexarbeiterinnen (einer hatte sogar einen Klappstuhl dabei , den er vor seinem Auto plazierte hatte und darauf saß)
Ab und zu stiegen die Sexarbeiterinnen in die Autos ein und fuhren weg.
Ganz erschreckend fand ich zudem , das sehr oft neugierige Passanten an der Untersuchungstelle vorbeiliefen und auf die wartenden Sexarbeterinnen starrten.Jeder kann dort vorbei gehen und sehen wer dort "hinmuss" um sich untersuchen zu lassen!
Für mich war dies eine grausame Erfahrung die ich dort gemacht habe.
Ich kann nicht nachvollziehen wie diese Situation Sexarbeiterinnen ( -überhaupt Menschen) zugemuten wird !!
Liebe Grüße Nina
Da ich die besagte Untersuchungstelle nur von den Berichten hier aus dem Forum kannte wollte ich bei meinem Wienbesuch mir ein eigenes Bild darüber machen:
Ich kam um ca 10:45 an der Untersuchungstelle an nachdem endlich ein Parkplatz gefunden wurde.
Bei der Parkplatzsuche fielen mir schon sehr viele Männer auf , die in parkenden Autos warteten.(Begleiter /Fahrer der Sexarbeiterinnen wie sich herraustellte)
Ich war entsetzt als ich die Stelle betrat !
Ich sah einen Auflauf von dort wartenden Sexarbeiterinnen (ca 100)die auf die Untersuchung warteten.
(Ich verglich in Gedanken die Situation mit dem Arbeitsamt am Montagmorgen - dort ist nichtmals so viel los)
Sitzplätze gab es nur wenige, die meisten standen.
Ich sah eine Frau , die im stehen ihr Baby säugte.Die Luft dort drinnen war stickig und drückend.Es war kein Fenster geöffnet( draussen war es ca 20 Grad)
Mir fiel ein Infoständer auf den ich inspizierte.
Dort gab es Informationen über die Stadt Wien , Essstörungen usw statt die von mir erwartete Informationen über STD s , Verhütung und sonstige Infos die für Sexworker wichtig sind.
Ich erfuhr das eine Etage höher auch die Untersuchungen stattfinden.
Also bin ich in die nächste Etage.
Hier das gleiche , ca 50/60 Sexarbeiter/innen die auf ihre Untersuchung warteten.
Ich wollte nun heraus an die frische Luft um ein wenig das gesehene zu verdauen.
Draussen standen jede Menge Sexworker die auch auf die Untersuchung warteten.
Unter anderen standen Sexarbeiterinnen in männlicher Begleitung dort ( ca 10 männlicher Begleiter habe ich gesehen)
Ich schaute von der Brüstung herab auf die Strasse und sah wieder auf die in den Autos wartenden männliche Begleiter der Sexarbeiterinnen (einer hatte sogar einen Klappstuhl dabei , den er vor seinem Auto plazierte hatte und darauf saß)
Ab und zu stiegen die Sexarbeiterinnen in die Autos ein und fuhren weg.
Ganz erschreckend fand ich zudem , das sehr oft neugierige Passanten an der Untersuchungstelle vorbeiliefen und auf die wartenden Sexarbeterinnen starrten.Jeder kann dort vorbei gehen und sehen wer dort "hinmuss" um sich untersuchen zu lassen!
Für mich war dies eine grausame Erfahrung die ich dort gemacht habe.
Ich kann nicht nachvollziehen wie diese Situation Sexarbeiterinnen ( -überhaupt Menschen) zugemuten wird !!
Liebe Grüße Nina
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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RE: Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer
und wieder einmal wiehert der Amtsschimmel(pilz) in der Schnirchgasse....
3 Sexworkerinnen - die NEU die Karte eingereicht haben und den Spießrutenlauf absolviert haben...
- Deutschmeisterplatz
- anmelden für Termin
- dann 1 Woche warten
- dann - Termin für die Registrierung brav und ohne gegen den Amtsschimmel zu murren mit Dolmetsch (Kosten für Dolmetsch etc) hinter sich gebracht haben...
... waren heute pünktlich um 08:30 mit TERMINvorgabe in der Zwangsuntersuchungsstelle und mußten dort Folgendes erleben:
2 Ärtze/innen da aber 3 Ärtze/innen krank
... und aus diesem Grund wurden die 3 Sexworkerinnen nicht drangenommen, weil keine NEUEN SW drankommen wenn Ärzte/innen krank sind... (was für eine menschenverachtende Begründung)
Wenn das Gesetz diese Schikanen schon vorsieht, dann haben die Verantwortlichen auch dafür zu sorgen - das Frau dem Gesetz genüge tun kann - wenn schon zwangsweise...
Wie ist das denn wenn nun eine Kontrolle durch die Polizei ist?? - bekommen dann SW eine Strafe, weil nicht genug Ärtze/innen an der Zwangsuntersuchungsstelle anwesend sind??? - .. und deshalb kein Stempel bzw keine Karte ausgefolgt wurde??
Es ist mittlerweile ein unerträglicher Bürokratenwahnsinn der dort abgeht - Zwang ja, Strafen ja - aber die eigene Infrastruktur ist nicht nur mangelhaft sondern schon fahrlässig ...
3 Sexworkerinnen - die NEU die Karte eingereicht haben und den Spießrutenlauf absolviert haben...
- Deutschmeisterplatz
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- dann 1 Woche warten
- dann - Termin für die Registrierung brav und ohne gegen den Amtsschimmel zu murren mit Dolmetsch (Kosten für Dolmetsch etc) hinter sich gebracht haben...
... waren heute pünktlich um 08:30 mit TERMINvorgabe in der Zwangsuntersuchungsstelle und mußten dort Folgendes erleben:
2 Ärtze/innen da aber 3 Ärtze/innen krank
... und aus diesem Grund wurden die 3 Sexworkerinnen nicht drangenommen, weil keine NEUEN SW drankommen wenn Ärzte/innen krank sind... (was für eine menschenverachtende Begründung)
Wenn das Gesetz diese Schikanen schon vorsieht, dann haben die Verantwortlichen auch dafür zu sorgen - das Frau dem Gesetz genüge tun kann - wenn schon zwangsweise...
Wie ist das denn wenn nun eine Kontrolle durch die Polizei ist?? - bekommen dann SW eine Strafe, weil nicht genug Ärtze/innen an der Zwangsuntersuchungsstelle anwesend sind??? - .. und deshalb kein Stempel bzw keine Karte ausgefolgt wurde??
Es ist mittlerweile ein unerträglicher Bürokratenwahnsinn der dort abgeht - Zwang ja, Strafen ja - aber die eigene Infrastruktur ist nicht nur mangelhaft sondern schon fahrlässig ...
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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ETMC
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Ich war ja Heute auch wieder vor Ort und kann deshalb bestätigen... Wartezeit mehr als 2 Stunden - mindestens 2 ÄrztInnen krank - Etliche SW haben mehr oder weniger lautstark beim Verlassen des Gebäudes ihren Unmut und auch ihr Unverständnis über die vorherrschenden Zustände zum Ausdruck gebracht!
@ETMC - ich werde nächste Woche anlässlich eines Termines im Wiener Rathaus (der Dank eines Users unserer Community zu Stande gekommen ist) auch die von Dir geschilderte Fragestellung vortragen.
Christian
@ETMC - ich werde nächste Woche anlässlich eines Termines im Wiener Rathaus (der Dank eines Users unserer Community zu Stande gekommen ist) auch die von Dir geschilderte Fragestellung vortragen.
Christian
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Wieder ein Vorfall bzw. Beschwerden rund um die Untersuchungsstelle in der Schnirchgasse!
Genauso wie vor einigen Wochen* hat auch dieses Mal eine BetreiberIn die Warteräume des Amtsgebäudes dazu missbraucht, um MitarbeiterInnen anzuwerben...
Erst nach dem beherzten (und auch lautstarken) Eingreifen einer SexarbeiterIn war man von Seiten der Behörde bereit, dem ungeheuerlichen Vorgang entgegen zu treten und der (unseriösen) BetreiberIn die Türe zu weisen.
Das die Zwangsuntersuchung keinen medizinischen Zweck hat, sondern rein der Kontrolle bzw. der Erfassung der Daten von SexarbeiterInnen dient, liegt auf der Hand. Das sie nunmehr auch (unseriösen) BetreiberInnen als kostenlose Möglichkeit dient um MitarbeiterInnen anzuwerben ist jedoch weitab vom Erträglichen zu suchen. Wenn die Behörde die Anonymität bzw. Sicherheit von SexarbeiterInnen nicht garantieren kann, so sollte sie sich die Frage stellen, ob die weitere Durchführung der Zwangsuntersuchungen noch verantwortbar ist.
Schon alleine auf Grund der hier im Thread mehrfach genannten Missstände wundert es mich ehrlich, dass man von Seiten der Verantwortlichen nicht aktiv wird. Kann sich die Stadt Wien noch Derartiges leisten?
christian
Am Rande erwähnt: Eine sehr gut Deutsch sprechende SexarbeiterIn (ich kenne die Dame) wurde bei der Registrierung wieder nach Hause geschickt, da sie keinen Übersetzer mit hatte. Neuer Termin 10 Tage später = 10 Tage Arbeitsverbot!!! Warum werden die notwendigen Formulare nicht in mehreren Sprachen ausgefolgt? Warum dauert es 10 Tage, dass man ein einziges Formular (mit der Grundfrage "haben Sie einen Zuhälter") ausfüllen darf?
Auch hier werden wir wieder auf unsere Schreiben von Seiten der Verantwortlichen keine Antwort bekommen - aber langsam wird die mitlesende Bevölkerung beginnen Fragen zu stellen.
* viewtopic.php?p=66343#66343
Genauso wie vor einigen Wochen* hat auch dieses Mal eine BetreiberIn die Warteräume des Amtsgebäudes dazu missbraucht, um MitarbeiterInnen anzuwerben...
Erst nach dem beherzten (und auch lautstarken) Eingreifen einer SexarbeiterIn war man von Seiten der Behörde bereit, dem ungeheuerlichen Vorgang entgegen zu treten und der (unseriösen) BetreiberIn die Türe zu weisen.
Das die Zwangsuntersuchung keinen medizinischen Zweck hat, sondern rein der Kontrolle bzw. der Erfassung der Daten von SexarbeiterInnen dient, liegt auf der Hand. Das sie nunmehr auch (unseriösen) BetreiberInnen als kostenlose Möglichkeit dient um MitarbeiterInnen anzuwerben ist jedoch weitab vom Erträglichen zu suchen. Wenn die Behörde die Anonymität bzw. Sicherheit von SexarbeiterInnen nicht garantieren kann, so sollte sie sich die Frage stellen, ob die weitere Durchführung der Zwangsuntersuchungen noch verantwortbar ist.
Schon alleine auf Grund der hier im Thread mehrfach genannten Missstände wundert es mich ehrlich, dass man von Seiten der Verantwortlichen nicht aktiv wird. Kann sich die Stadt Wien noch Derartiges leisten?
christian
Am Rande erwähnt: Eine sehr gut Deutsch sprechende SexarbeiterIn (ich kenne die Dame) wurde bei der Registrierung wieder nach Hause geschickt, da sie keinen Übersetzer mit hatte. Neuer Termin 10 Tage später = 10 Tage Arbeitsverbot!!! Warum werden die notwendigen Formulare nicht in mehreren Sprachen ausgefolgt? Warum dauert es 10 Tage, dass man ein einziges Formular (mit der Grundfrage "haben Sie einen Zuhälter") ausfüllen darf?
Auch hier werden wir wieder auf unsere Schreiben von Seiten der Verantwortlichen keine Antwort bekommen - aber langsam wird die mitlesende Bevölkerung beginnen Fragen zu stellen.
* viewtopic.php?p=66343#66343
Zwerg
Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin
Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23
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Besonders zynisch und bedenklich ist die ganze Geschichte dann, wenn andere Behörden (KIAB) diese bestätigte (!sic!) Selbständigkeit und Freiwilligkeit die bei der einen Behörde aufliegt - einfach ignorieren und Scheinselbständigkeit bzw arbeitnehmerähnliche Beschäftigung unterstellen und diese als "Ungehorsamsdelikt" zusammen mit dem Magistrat ahnden - um nach dem Verwaltungsstrafrecht anzuzeigen...Zwerg hat geschrieben:Es geht auf diesem Merkblatt darum, dass man bestätigt, dass man freiwillig und selbstständig..... für sich selbst... und sich bewusst ist... - also im Endeffekt geht die Geschichte in die Richtung - eine Art schriftliche Absicherung
christian
Da stellt sich neben der ZwangsUntersuchung auch die Frage nach dem Sinn der ZwangsRegistrierung.
Frei nach dem Motto: Mir san Mir und wos de aundan sogn is uns wuascht....
(für die Leser aus dem hohen und weniger hohen Norden: Wir sind wir und was die anderen meinen ist uns egal)
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Heute Nacht hat mir eine SexarbeiterIn neuerlich einen Vorfall rund um die Untersuchungsstelle Schnirchgasse bzw. Klestilplatz berichtet:
2 SexarbeiterIn wurden beim Eingang von einem Mann (Passant?) auf das Gemeinste beschimpft - unter Anderem meinte er "es sollen Alle sofort abgeschoben werden"
Auch hier zeigt sich wieder: Durch die derzeitige Vorgehensweise (eine Untersuchungsstelle in Wien, die öffentlich bekannt ist, statt der Möglichkeit den Arzt des Vertrauens aufsuchen zu können - bzw. die in keinster Art und Weise gerechtfertigten Untersuchungen sofort einzustellen) gefährdet die Stadt Wien wissentlich die Anonymität und auch die Sicherheit von SexarbeiterInnen!
christian
2 SexarbeiterIn wurden beim Eingang von einem Mann (Passant?) auf das Gemeinste beschimpft - unter Anderem meinte er "es sollen Alle sofort abgeschoben werden"
Auch hier zeigt sich wieder: Durch die derzeitige Vorgehensweise (eine Untersuchungsstelle in Wien, die öffentlich bekannt ist, statt der Möglichkeit den Arzt des Vertrauens aufsuchen zu können - bzw. die in keinster Art und Weise gerechtfertigten Untersuchungen sofort einzustellen) gefährdet die Stadt Wien wissentlich die Anonymität und auch die Sicherheit von SexarbeiterInnen!
christian
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Wie die aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts zeigen, verfehlt die Zwangsuntersuchung auch auf dramatische Weise ihren eigentlichen Zweck, nämlich die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten zu hemmen: In D, wo es keine Zwangsuntersuchungen gibt, gibt es signifikant weniger Syphilis, als in A. Siehe Syphilis Threat
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Ich kenne dieses Bild was Du Magdalena schreibst schon länger.
Ich habe das Gefühl das es immer extremer, im negativen Sinne wird.
Ich finde das ganze Untersuchungszenarium menschenunwürdig.
Was meinst Du was nächste Woche dort los sein wird wenn an den Feiertagen dort geschlossen ist! Es wird dann alles in die paar offenen Tage gedrängt.
Viele Grüße Sarah
Ich habe das Gefühl das es immer extremer, im negativen Sinne wird.
Ich finde das ganze Untersuchungszenarium menschenunwürdig.
Was meinst Du was nächste Woche dort los sein wird wenn an den Feiertagen dort geschlossen ist! Es wird dann alles in die paar offenen Tage gedrängt.
Viele Grüße Sarah
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Arbeitsverbot
Hi Sarah!
Ich kenne einige SexarbeiterInnen welche Weihnachten nicht feiern und vorhaben während der (christlichen) Feiertage zu arbeiten - um dies zu dürfen müssen sie die vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen durchführen (am Donnerstag (heiliger Abend) ist die Untersuchungsstelle von 8:00 bis 9:30 geöffnet) - wer da nicht mehr dran kommen sollte, hat Pech gehabt (weil er/sie den Kontrolltag am Do hat) - denn das Nichtvorhandensein des Stempels bedeutet ein Arbeitsverbot...
Dazu eine zynische Randbemerkung einer der dortigen "SozialarbeiterInnen" - "Weihnachten und Sylvester arbeitet ja ohnehin Niemand" - Dem möchte ich entgegen halten: Und falls er/sie doch arbeiten möchte (und diese Entscheidung sollten ausnahmslos die SW selbst treffen dürfen) dann ist sie/er gezwungen das Risiko zu tragen - weil der Staat nicht fähig ist, Bedingungen zu stellen, die auch erfüllbar sind.
Jede/r der/die hier mitliest sollte sich fragen: Gibt es freiwillige selbstbestimmte Sexarbeit? Falls "ja" (und unser Forum ist der Beweis dafür) warum diskriminiert man nachhaltig diese Menschen? Unabhängig von der Frage ob man selbst Sexarbeit für sich bejaht oder nicht! Es geht darum, dass der Staat sagt "Sexarbeit ist nicht verboten" - aber wir schaffen ein Umfeld in welchem SexarbeiterInnen keinerlei Rechtssicherheit haben und, was noch schlimmer ist: Wir schaffen Auflagen, die abgesehen, dass sie diskriminierend sind, nicht erfüllt werden können!
Bei uns in Österreich gilt der Merksatz: Sexarbeit ist nicht illegal - jedoch ist es nahezu unmöglich Sexarbeit legal zu betreiben!
Christian
Ich kenne einige SexarbeiterInnen welche Weihnachten nicht feiern und vorhaben während der (christlichen) Feiertage zu arbeiten - um dies zu dürfen müssen sie die vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen durchführen (am Donnerstag (heiliger Abend) ist die Untersuchungsstelle von 8:00 bis 9:30 geöffnet) - wer da nicht mehr dran kommen sollte, hat Pech gehabt (weil er/sie den Kontrolltag am Do hat) - denn das Nichtvorhandensein des Stempels bedeutet ein Arbeitsverbot...
Dazu eine zynische Randbemerkung einer der dortigen "SozialarbeiterInnen" - "Weihnachten und Sylvester arbeitet ja ohnehin Niemand" - Dem möchte ich entgegen halten: Und falls er/sie doch arbeiten möchte (und diese Entscheidung sollten ausnahmslos die SW selbst treffen dürfen) dann ist sie/er gezwungen das Risiko zu tragen - weil der Staat nicht fähig ist, Bedingungen zu stellen, die auch erfüllbar sind.
Jede/r der/die hier mitliest sollte sich fragen: Gibt es freiwillige selbstbestimmte Sexarbeit? Falls "ja" (und unser Forum ist der Beweis dafür) warum diskriminiert man nachhaltig diese Menschen? Unabhängig von der Frage ob man selbst Sexarbeit für sich bejaht oder nicht! Es geht darum, dass der Staat sagt "Sexarbeit ist nicht verboten" - aber wir schaffen ein Umfeld in welchem SexarbeiterInnen keinerlei Rechtssicherheit haben und, was noch schlimmer ist: Wir schaffen Auflagen, die abgesehen, dass sie diskriminierend sind, nicht erfüllt werden können!
Bei uns in Österreich gilt der Merksatz: Sexarbeit ist nicht illegal - jedoch ist es nahezu unmöglich Sexarbeit legal zu betreiben!
Christian
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Die Zustände werden statt besser immer schlimmer meiner Meinung nach!
Es wäre durchaus interessant, wenn man sich das Szenario vorstellt, dass alle SW die arbeiten sich dort an einem Tag einfinden und untersuchen lassen wollen - also sprich auch die Dunkelziffer in Wien, die keine Kontrollkarte hat - das System würde zusammenbrechen - unwahrscheinlich, dass die Stadt Wien die Auflagen für legale Sexarbeit nicht ändert und das legale Arbeiten dadurch nahezu immer noch unmöglich macht.
Es wäre durchaus interessant, wenn man sich das Szenario vorstellt, dass alle SW die arbeiten sich dort an einem Tag einfinden und untersuchen lassen wollen - also sprich auch die Dunkelziffer in Wien, die keine Kontrollkarte hat - das System würde zusammenbrechen - unwahrscheinlich, dass die Stadt Wien die Auflagen für legale Sexarbeit nicht ändert und das legale Arbeiten dadurch nahezu immer noch unmöglich macht.
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Das wäre mal ein Szenario, das man als Aktionstag überlegen könnte.
Allerdings kenne ich natürlich nicht die gesamten Rahmenbedingungen - aber wenn man was ändern will, und das scheint in diesem Fall Not zu sein! - dann verlangt das nach einer drastischen Maßnahme im legalen Rahmen.
Und genau so eine legale Aktion würde den jetzigen Gegebenheiten deutlich die Grenzen zeigen..
Blanca
Allerdings kenne ich natürlich nicht die gesamten Rahmenbedingungen - aber wenn man was ändern will, und das scheint in diesem Fall Not zu sein! - dann verlangt das nach einer drastischen Maßnahme im legalen Rahmen.
Und genau so eine legale Aktion würde den jetzigen Gegebenheiten deutlich die Grenzen zeigen..
Blanca
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Warum unternimmt die Stadt Wien bisher nichts? Weil die Verantwortlichen einfach nicht wollen, dass die Situation für die SexarbeiterInnen besser wird. Sonst wäre schon lange reagiert worden.oberelfe hat geschrieben:- das System würde zusammenbrechen - unwahrscheinlich, dass die Stadt Wien die Auflagen für legale Sexarbeit nicht ändert und das legale Arbeiten dadurch nahezu immer noch unmöglich macht.
Erinnert mich daran, wie Bordellbesitzer wegen "Förderung der Prostitution" bestraft wurden nur weil sie angenehme Arbeitsbedingungen schufen.
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Neuestes von der Schnirchgasse:
Prinzipiell werden anscheinend bei der Blutabnahme Hämatome erzeugt - das grenzt schon an ABSICHT, und die Krönung war eine SW der mit dem Besteck, welches für die Untersuchung eingeführt wird solche Schmerzen zugefügt wurden, dass diese 2 Tage nicht mal an "arbeit" denken konnte vor Schmerz.
Mal ganz abgesehen vom Procedere das "U-Besteck" dann in ein Gefäß zu schmeissen dessen Inhalt zwar desiinfizieren "könnte" aber derart ""ekelig (für die Germanen)"" grauslich aussieht als wäre es abgestandenes Abwaschwasser...
Prinzipiell werden anscheinend bei der Blutabnahme Hämatome erzeugt - das grenzt schon an ABSICHT, und die Krönung war eine SW der mit dem Besteck, welches für die Untersuchung eingeführt wird solche Schmerzen zugefügt wurden, dass diese 2 Tage nicht mal an "arbeit" denken konnte vor Schmerz.
Mal ganz abgesehen vom Procedere das "U-Besteck" dann in ein Gefäß zu schmeissen dessen Inhalt zwar desiinfizieren "könnte" aber derart ""ekelig (für die Germanen)"" grauslich aussieht als wäre es abgestandenes Abwaschwasser...
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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ETMC
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- PlatinStern
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So was kann natürlich immer passieren, denke ich..
Allerdings habe ich noch niemals das Gefühl gehabt, rücksichtslos abgefertigt zu werden - wie es anscheinend in der Schnirchgasse der Fall ist - und als Kassapatient habe ich die meisten Untersuchungen im Hanusch-Krankenhaus abgewickelt. Auch dort warten viele Menschen und es muß meistens schnell gehen - und trotzdem: es muß nicht menschenverachtend zugehen.
Tragisch, wenn die Ärzte in der Schnirchgasse ihren Eid nicht ernst nehmen wollen oder können..
Blanca
Allerdings habe ich noch niemals das Gefühl gehabt, rücksichtslos abgefertigt zu werden - wie es anscheinend in der Schnirchgasse der Fall ist - und als Kassapatient habe ich die meisten Untersuchungen im Hanusch-Krankenhaus abgewickelt. Auch dort warten viele Menschen und es muß meistens schnell gehen - und trotzdem: es muß nicht menschenverachtend zugehen.
Tragisch, wenn die Ärzte in der Schnirchgasse ihren Eid nicht ernst nehmen wollen oder können..
Blanca
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Vielleicht haben sie auf dessen Eid ganz vergessen in ihrer Mühe menschenverachtend zu arbeiten - so kommt´s mir zumindest anhand zahlreicher Erzählungen und Eigenerfahrungen immer mehr vor ;(
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