Comeback der Syphilis - nicht nur in China

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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Marc of Frankfurt
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Zitate aus dem RKI Bulletin (posting 19#):

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Robert Koch-Institut Epidemiologisches Bulletin Nr. 33
15. August 2008:
  • Es gibt keine Hinweise "auf eine verstärkte Übertragung der Syphilis bei Prostitutionskontakten" [S. 277].

    "Ausgangspunkte für heterosexuelle Syphilis-Infektionsketten
    in Deutschland können sein: heterosexuelles Netzwerk mit höheren Partnerzahlen und schnell wechselnden Partnern; dies
    können Prostitutions-Szenen sein (zum Beispiel in Aachen), aber auch andere Gruppen mit erhöhten Übertragungsrisiken wie z. B. Swinger-Clubs" [S. 278].
Dieser spezielle und m.E. einmalige Fall in Aachen betraf den Straßenstrich 'Adalbert-Stift', wo den drogengebrauchenden Frauen aufgrund der damaligen formalen Abläufe seitens der STD-Beratungsstelleninfrastruktur nicht schnell und unkompliziert genug Test und Therapieangebote gemacht werden konnten.

Ich bewerte es als eine fahrlässig/bewust(?) unterlassene Sexworker Anti-Diskriminierungs-Politik seitens des RKI, diese Vorkommnisse verkürzt als "Fall in Prostitutions-Szenen" zu verbreiten.





Statistik-Gesamt-Diagramm:

"Was hat Syphilis heute noch mit Sexwork zu tun? - Kaum etwas!"


viewtopic.php?p=45624#45624





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Aoife
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RE: Comeback der Syphilis - nicht nur in China

Beitrag von Aoife »

Hallo, ich weiß nicht, ob das so ganz hierher passt.
Es geht nicht um Syphilis, sondern um Tripper.
Aber als "nicht-HIV-STDs" können sie ja vielleicht in diesem einen Thread zusammengefasst werden?

Gonokokken erleben derzeit einen fulminanten Anstieg bei Resistenzen gegen Antibiotika. Die Resistenzrate gegen den Wirkstoff Fluorchinolon versiebenfachte sich innerhalb von fünf Jahren. Jetzt melden kanadische Behörden alarmierende Fälle. Gerät der Tripper wieder in Mode?
http://news.doccheck.com/de/article/158 ... pper-ahoi/

Liebe Grüße, Eva
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Beitrag von nina777 »

26. März 2009
Schweiz

Tripper und Syphilis auf dem Vormarsch

BAG will stärkere Prävention von Geschlechtskrankheiten
Immer mehr Menschen in der Schweiz stecken sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Oft bleiben Ansteckungen mit Chlamydien, Syphilis oder Gonnorrhö (Tripper) aber längere Zeit unerkannt und unbehandelt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) prüft nun Möglichkeiten zur Stärkung der Prävention.

Die Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten haben in den vergangenen zehn Jahren fast über alle Altersgruppe hinweg rasant zugenommen. So hat sich die Zahl von 1999 bis 2005 teilweise verdoppelt bis verdreifacht, wie das BAG mitteilte. Auch die jüngsten Zahlen deuten daraufhin, dass kein Ende des Aufwärtstrends in Sicht ist.

So stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen mit Chlamydien von 3493 im Jahr 2003 auf 6178 im Jahr 2008. Seit Jahresbeginn wurden ebenfalls bereits 1249 Fälle gemeldet - 54 mehr als in der entsprechenden Periode des Vorjahres.

Dasselbe gilt für die Syphilis-Erkrankungen. Seit Jahresbeginn wurden 196 Infektionen gemeldet, verglichen mit 177 in der Vorjahresperiode. Die Zahl Gonorrhö-Infektionen nahmen von 521 Fällen im 2003 auf 984 Fällen im 2007 zu. Im vergangenen Jahr gingen die Erkrankungen mit 964 Fällen leicht zurück, bleiben aber wie auch in den ersten elf Wochen des laufenden Jahres auf einem hohen Niveau.

Verschiedene Gründe für Zunahme

Die Zunahme ist laut BAG nicht eindeutig zu begründen. In der Schweiz gehe man wie im internationalen Umfeld davon aus, dass die individuelle Prävention durch die Umsetzung der «Safer-Sex-Regeln» abnehme. Möglicherweise würden aber wegen zunehmender Aufmerksamkeit auch mehr Tests durchgeführt und deshalb mehr Infektionen entdeckt.

Sexuell übertragbare Infektionen, insbesondere Chlamydien-Infektionen, können ohne Symptome verlaufen und deswegen über längere Zeit unerkannt bleiben. Denn ohne Symptome bleibt meist auch ein Arztbesuch aus. Sexuell aktive Frauen kann anlässlich der jährlichen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung ein Test angeboten werden. Diese Gelegenheit fehlt hingegen bei den Männern. Das BAG will nun die Prävention gegen sexuell übertragbare Krankheiten intensivieren, wie es hiess.

Jeder Dritte verzichtet auf Schutz

Ein Drittel verzichtet beim Geschlechtsverkehr «in der Hitze des Gefechts» auf Schutz, wie die Aids-Hilfe Schweiz informierte. Bei den Ansteckungen von heterosexuellen Männern und Frauen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren werde oft davon ausgegangen, dass die Personen in ihrem Umfeld nicht von HIV betroffen seien. «Sie denken, dass nur Homosexuelle und Drogenabhängige betroffen sind», hiess es weiter. Die stark angestiegen Zahl der Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bestätige dies.

http://tagesschau.sf.tv/content/view/full/492634
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Beitrag von nina777 »

7.12.2009

Starker Anstieg der Syphilisraten in Großstädten

Berlin (dpa) - Die Geschlechtskrankheit Syphilis wird in deutschen Großstädten immer häufiger diagnostiziert. So stiegen die Fallzahlen in Berlin vom Jahr 2007 zum Jahr 2008 um 44 Prozent, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag in seinem Bulletin mit.

In Hamburg wurden in diesem Zeitraum rund ein Drittel mehr Patienten registriert. Besonders betroffen waren Männer, die Sex mit Männern hatten. Die Berliner Aids-Hilfe sieht weiterhin einen Trend zum ungeschützten Sex in der schwulen Szene.

Bundesweit wurde Syphilis im Jahr 2008 bei 3172 Patienten festgestellt. Damit kommen auf 100 000 Einwohner rund 4 Fälle. Diese Durchschnittszahl liegt seit dem Jahr 2004 auf ähnlich hohem Niveau.
Anzeige

Beim Berliner Robert Koch-Institut werten Forscher Syphilis heute vorwiegend als Großstadtphänomen. Die höchste Zahl der Infizierten lag in Berlin bei rund 19 Fällen pro 100 000 Einwohner, gefolgt von Köln mit 18 und München mit 16 Fällen. In Hamburg lag die Zahl bei 11 und in Frankfurt (Main) bei 10 Fällen pro 100 000 Einwohner. Mindestens 4 von 5 aller Infektionen kamen laut RKI über sexuelle Kontakte unter Männern zustande, die häufig ihre Partner wechselten. Manchmal infizierten sich Männer bereits zum zweiten oder dritten Mal mit Syphilis.

Übertragungen durch Prostituierte spielten dagegen nur noch eine geringe Rolle. Der Anteil von Frauen bei Syphilis-Erkrankungen erreichte mit sieben Prozent den niedrigsten Wert seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001.

Für eine bessere Vorsorge rät das RKI zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Menschen, die sehr häufig ihre Sexualpartner wechseln. Sinnvoll sei eine Art von Gesundheits- Scheckheft, das Patienten bei einer ersten Diagnose mit dem nächsten Kontrolltermin ausgehändigt werden könnte. Vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten schützen in erster Linie Kondome.

Die Syphilis, die auch Lues, harter Schanker oder Franzosenkrankheit genannt wird, ist mit Penizillin heilbar. Unbehandelt führt sie jedoch zu Hautentzündungen und kann auch Organe befallen. Im Endstadium kann das zentrale Nervensystem zerstört werden. Syphilis kann aber auch eine HIV-Infektion begünstigen.

http://www.zeit.de/newsticker/2009/12/7 ... 3222496xml

Epidemiologisches Bulletin 49/09 (PDF, 95 KB)

http://www.rki.de/nn_1378492/DE/Content ... /49_09.pdf
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Syphilis in Wien

Beitrag von Moon Dog »

          Bild
nina777 hat geschrieben:Die höchste Zahl der Infizierten lag in Berlin bei rund 19 Fällen pro 100 000 Einwohner, gefolgt von Köln mit 18 und München mit 16 Fällen.
Wir sind besser! In Wien hatten wir im Jahr 2008 22,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner!
(Quelle: Website des Gesundheitsministeriums: 386 Fälle 2008 bei lt. Wikipedia 1.690.000 Einwohnern)
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Beitrag von Aoife »

na klar - Wien hat ja auch 'ne amtsärztliche Zwangsuntersuchung!
Wer so diskriminierend mit STDs umgeht braucht sich nicht zu wundern, wenn sie gedeihen.
Nur empowerment, harm-reduction und die Schaffung eines gesellschaftlichen Klimas
gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung kann da Abhilfe schaffen.
Praktisch gesehen.
Theoretiker, die das über Kontrolle bis hin zum Zölibat geregelt wissen wollen,
können zwar Ängste schüren und Vorurteile politisch ausnutzen, die Zahlen sprechen
aber eine deutliche Sprache, welche Folge das für die tatsächliche Gesundheit der Menschen hat.

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Beitrag von Lycisca »

Noch drastischer ist der Unterschied zwischen D und A bei den Zahlen im Bundesgebiet (Quelle Robert Koch Institut 2009):

A: Flächendeckende Zwangsuntersuchungen von SW, in W Bundesländern SW nur in kontrollierten Bordellen erlaubt
Ergebnis: auf 100.000 Einwohner 6,89 Fälle

D: Abschaffung der Zwangsuntersuchungen seit fast 10 Jahren, nur mehr Angebote auf freiwilliger Basis und Appell an die Eigenverantwortung
Ergebnis: auf 100.000 Einwohner 3,87 Fälle

Offenbar hat die Zwangsuntersuchung in A überhaupt keinen Sinn, weil sie die falschen trifft, nämlich SW, die schon aus Eigeninteresse auf ihre Gesundheit achten.

PS.: Der Unterschied zwischen D und A ist übrigens statistisch signifikant (99 Prozent Sicherheit).

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Beitrag von Aoife »

Lycisca hat geschrieben:Offenbar hat die Zwangsuntersuchung in A überhaupt keinen Sinn, weil sie die falschen trifft, nämlich SW, die schon aus Eigeninteresse auf ihre Gesundheit achten.
Sie ist nicht nur aus diesem Grund sinnlos, sondern sogar direkt kontraproduktiv,
weil die hierdurch im öffentlichten Bewußtsein suggerierte Assoziation zwischen Hurenstigma und STDs dafür sorgt,
dass der "zufällig" infizierte "Normalbürger" (und diese sind nun einmal das bedeutendste Krankheitreservoir)
diese Möglichkeit bis zum Äußersten verdrängt bzw. verleugnet ...
Mit der Folge, dass er seine Infektion schon vielfach weitergegeben hat, bevor er, durch die zunehmende Symptomatik gezwungen,
endlich selbst etwas unternimmt.

Ich plädiere ganz bestimmt nicht für eine unmoralische oder wertfreie Welt.
Aber die herkömmlich-traditionelle Moral und konservative Werte sind nun einmal
der beste Nährboden für HIV, Treponema, Gonococcus & Co.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von ehemaliger_User »

Aoife hat geschrieben:na klar - Wien hat ja auch 'ne amtsärztliche Zwangsuntersuchung!
... und München eine Kondompflicht für SW
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Beitrag von Aoife »

Was magst du damit sagen, ehemaliger_User?
Dass die Kondompflicht nützlich ist - im Vergleich mit Berlin und Köln?
Oder dass sie schadet - im Vergleich mit Hamburg und Frankfurt?

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

nina777 hat geschrieben:Für eine bessere Vorsorge rät das RKI zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Menschen, die sehr häufig ihre Sexualpartner wechseln.

Tabelle der Syphilis-Neuerkrankungen nochmal hervorgehoben

und die problematischen möglicherweise kontraindizierten Präventionsempfehlungen was safer arbeitende Sexworker betrifft:

viewtopic.php?p=71818#71818

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Re: Syphilis in Wien

Beitrag von Moon Dog »

          Bild
Moon Dog hat geschrieben: Wir sind besser! In Wien hatten wir im Jahr 2008 22,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner!
(Quelle: Website des Gesundheitsministeriums: 386 Fälle 2008 bei lt. Wikipedia 1.690.000 Einwohnern)
Die neuesten Zahlen für Österreich (berücksichtigen die gemeldeten Lues-erkrankungen bis Oktober 2009):

Wien: 01-10/2009 367 Meldungen
hochgerechnet auf ganz 2009 sind das 26,1 Fälle pro 100.000 EW

Österreich: 01-10/2009 482 Meldungen / 6,9 pro 100.000


Wobei natürlich die Großstadt Wien die Österreich-Statistik beeinflusst, da über 20% der Österreicher in Wien wohnen - entsprechend hätten wir auch wenn außer in Wien kein einziger Syphilis-Fall auftritt auf ganz Österrecih gerechnet 5,2 Fälle pro 100.000 EW - mehr als in Deutschland.
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Beitrag von ETMC »

Das ist die "Dunkelziffer" und wenn KUNDEN weiter so auf OHNESERVICE drängen - erhöht sich diese Zahl im Nächsten Jahr 2010 auf das 3-4 Fache - Es wäre an der Zeit zB im Hasenforum etc den Kunden - die ja die Nachfrage sind (Ohne Nachfrage KEIN Angebot) klar zu machen was beim OHNESERVICE passiert...

Bin ich froh, dass wir uns einmal nicht vorwerfen lassen müssen wir hätten Kunden mit STD angesteckt - aber ich bin auch traurig und zugleich wütend wenn ich den Kundendruck auf OHNESERVICE mitbekomme - bei uns wird es abgelehnt aber die Beiträge im Erotikforum und anderswo zeigen... Das Hirn ist anscheinend ausgeschaltet auf FREIER und auf SW-Seite - wenns um Ohne und Kohle geht (noch dazu wenn man liest das gibt es schon ab 40 Euro....)
liebe Grüsse
ETMC
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interner Link

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Kinsey-Institut erforscht Kondom-Muffel:

viewtopic.php?p=63063#63063
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 19.10.2010, 03:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Einige Syphilis-Stämme erzeugen Hirnschäden schon im Frühstadium einer Infektion wie neue Forschung zeigt:

Most neurosyphilis is caused by one specific strain



Übersetzungen:
http://translate.google.de/translate?u= ... =&ie=UTF-8

English Original:
http://www.aidsmap.com/en/news/4293FF0B ... 7019B7.asp


Gus Cairns,
Saturday, February 20, 2010

The neurological manifestations of syphilis are strongly associated with one particular subtype of the Treponema pallidum organism that causes the disease, the 17th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) heard today.

In a study conducted by the University of Washington, Seattle, it was found that neurosyphilis caused by other subtypes was quite rare.

Neurosyphilis in early syphilis infection needs to be distinguished from the neurological manifestations of tertiary syphilis, occurs decades after infection and is now rare in developed countries due to treatment.

Early neurosyphilis occurs in primary, secondary and early latent infection, usually within the first year of infection. It most commonly causes headache, visual disturbances and loss of concentration and more rarely difficulty walking and hearing loss. It may occasionally cause meningitis and strokes, and is associated with a significant mortality risk.

the US Centers for Disease Control found that it was diagnosed in about 2% of syphilis sufferers with HIV, but neurosyphilis symptoms can be subtle and attributed to depression or HIV brain impairment, so this may be a considerable underestimate.

In this study one-third of patients had neurosyphilis as defined by a positive VDRL test in cerebro-spinal fluid (CSF).

Another study from Ireland found that HIV-positive sufferers were more likely to fail treatment. This is because neurosyphilis is strongly associated with a high RDR titre (roughly equivalent to a high viral load in HIV) and may require more intensive treatment with injected or intravenous penicillin to be cured.

Dr Christina Marra told the conference that some researchers thought that there were particularly neuropathogenic strains of syphilis while others thought developing neurosyphilis was a random event, dependent on titre; the risk was raised at titres of more than 1:32.

To test the hypothesis that a strain was involved, her team genotyped the T pallidum organisms in 79 people infected in an outbreak of syphilis in Seattle in 1999-2008.

Seventy-six of the patients were men and 66 (83.5%) HIV-positive. The average titre was 1:128 (four times higher than the neurosyphilis threshold) and 18 (23%) had evidence of syphilis in their cerebro-spinal fluid, a sign of neurosyphilis.

Altogether her team have identified 21 strains of syphilis around the world, and six were present in the Seattle outbreak, namely strains 4, 9, 10, 12, 13 and 20.

Starting in 1999, the outbreak built to a peak in 2004, when 21 of the infections were diagnosed, and then tailed off to just one in 2008.

During this time the strain types varied. Strain 9 was the most common (57% of infections) and was present for all years except 2008 though tailed off towards the end of the epidemic with fewer infections after 2004. It is one of the most common global strains. Strain 10 first appeared in 2004 and was responsible for 24% of infections including the 2008 one. Strain 12 appeared from 2002 to 2005 and contributed 13% of infections. Other strains were only responsible for one to four infections each; strain 13 was only seen in a heterosexual couple.

Neurosyphilis was overwhelmingly associated with strain 9, with 15 cases (83%), two cases in strain 10 and one in strain 12. Over a third of strain 9 infections involved neurosyphilis and it was 8.6 times more likely to cause the condition.

Dr Marra said the changes seen in strain type might simply be due to new strains arriving in the pool, but could also be due to people acquiring immunity to other types.

Now one strain had been strongly associated with neurosyphilis, she added, more research was needed to see how strains spread through networks, why some were more pathogenic, and how host characteristics (such as having HIV) made some people more vulnerable to it.

Reference
Marra C et al. Treponema pallidum strain type is associated with neurosyphilis. Seventeenth Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections, San Francisco, abstract 177, 2010.

Further information
You can view the abstract on the official conference website:
http://www.retroconference.org/2010/Abstracts/37300.htm

You can also view a webcast and slides of this session on the official conference website:
http://app2.capitalreach.com/esp1204/se ... udio=false





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 28.02.2010, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Österreich: Medien-Hetze gegen SW?

Beitrag von Lycisca »

In der heutigen Kronen Zeitung (Krone bunt 28.2.2010) ist ein Artikel von Dr. Gerti Senger unter dem Titel "Das Geschäft mit der Liebe". Senger ist die "Sexpertin" der Kronen Zeitung, der größten Tageszeitung in A.

Der Artikel ist bereits nahezu eine Hetze gegen Ausländerinnen im Sexwork. Er suggeriert, dass ausländische SW für die Verdoppelung von Syphilis und für andere Krankheiten verantwortlich wären. (Das ist natürlich Unsinn: In D gibt es mindestens einen so hohen Anteil ausländischer SW, wie in A, doch dort gibt es deutlich weniger Syphilis, siehe Beitrag oben.)

Sogar für die Zunahme von Borreliose werden SW verantwortlich gemacht: Borreliose ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. Auf den Menschen werden die Bakterien durch Zeckenstiche übertragen, aber keinesfalls durch SW.

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Beitrag von Blanca »

Den Artikel habe ich nicht gelesen und ich bin schon gespannt auf das gescannte Exemplar.
Seltsam, daß Frau Senger scheinbar solche unreflektierte Mutmaßungen anstellt - ich kenne sie abseits von der Kronen Zeitung als sehr kompetente und aufmerksame Gesprächspartnerin und Therapeutin.

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Beitrag von Lycisca »

Blanca hat geschrieben:Seltsam, daß Frau Senger scheinbar solche unreflektierte Mutmaßungen anstellt
Vielleicht liegt dies daran, dass in Österreich die Wahl zum Bundespräsidenten anläuft und die Kronen-Zeitung eine Kandidatin mit prononciert einwanderungs-kritischer Politik unterstützt. Mit einem Artikel, der diese Kandidatin indirekt unterstützt, hat Frau Senger vielleicht bessere Chancen, ihre Kolumnen bei der Zeitung weiterführen zu dürfen.

Um nicht ganz OT zu bleiben: Insofern, als die Borreliose-Erreger und die Syphilis Erreger miteinander weitläufig verwandt sind, hat Frau Senger vielleicht auch nur falsche Schlussfolgerungen über den Infektionsmechanismus gezogen ... sie ist ja keine Medizinerin.

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Beitrag von nina777 »

31.08.2010

Vergessene Krankheiten

Stille Seuche Syphilis

Eine fast vergessen geglaubte Infektion verbreitet sich wieder. Grund ist die Sorglosigkeit, mit der Betroffene damit umgehen. Die Infektionszahlen erschrecken.


Ganze Regionen entvölkerte die Lustseuche im Mittelalter. Millionen Namenlosen kostete sie das Leben, aber auch viele Prominenten erlagen den Folgen der Syphilis: Friedrich Nietzsche, Heinrich Heine, Franz Schubert, Arthur Schopenhauer, König Ludwig II. von Bayern – die Liste der Betroffenen ist lang. Denn bevor Ärzte die Krankheit im 20. Jahrhundert mit Penicillin heilen konnten, war sie extrem gefährlich.

Die Syphilis verlief in drei Stadien: Im letzten – zehn bis 20 Jahre nach der Ansteckung – zerstörte sie das zentrale Nervensystem, nachdem die Krankheit vorher schon Haut und Organe zerfressen hatte. Syphilis war gefürchteter als Lepra. Viele Menschen hielten sie für eine Strafe Gottes für die Sünden der Welt.

Gefährliches Schamgefühl

Ausgerottet wurde die Krankheit nie und noch heute hängt ihr etwas Anstößiges an. Darum schweigen viele Betroffene über ihre Infektion und gefährden damit ihre Sexualpartner: Die bakterielle Krankheit wird über Vaginal-, Oral- oder Analsex übertragen. Selbst Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz. Neben der Scham, ist die Sorglosigkeit die die Menschen der Krankheit entgegenbringen ein Grund, warum sie sich immer weiter verbreitet.

Deutschlandweit hat das Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr 2556 Syphilisfälle dokumentiert. Besonders in Großstädten kursiert die Krankheit. Während der Bundesdurchschnitt bei 3,1 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner lag, gab es in Berlin, Köln, München und Frankfurt zwischen 10,8 und 18,3 Syphilis-Neuerkrankungen. „In der Schwulenszene haben die Infektionen wieder deutlich zugenommen“, erklärt Martin Hartmann von der Hautklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. Das belegt auch die RKI-Statistik. Von 2007 auf 2008 stieg die Infektionsrate in einigen Städten dramatisch: In Hamburg wuchs die Zahl der gemeldeten Fälle um 33 Prozent, in Berlin sogar um 44 Prozent.

Die größte Risikogruppe sind Schwule und Bisexuelle

Am häufigsten erkranken homo- und bisexuelle Männer an Syphilis, die oft ihre Sexualpartner wechseln. Die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren ist besonders gefährdet. Heterosexuelle Patienten sind selten. Meist haben diese sich im Urlaub – in Thailand oder Südamerika – angesteckt.

Neben dem sexuellen Übertragungsweg gibt es den von Schwangeren auf ihr Ungeborenes. Weil aber nur sehr wenige Frauen an Syphilis erkranken und Schwangere im Rahmen der Vorsorge auf die Krankheit untersucht werden, sind Ansteckungen auf diesem Weg heutzutage höchst selten. Von 2005 bis 2009 gab es durchschnittlich nur drei Fälle pro Jahr, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Bulletin.

Patienten ignorieren schmerzlose Symptome

Zwei bis drei Wochen nachdem sich ein Patient angesteckt hat, bildet sich an der Stelle, wo die Bakterien in seine Haut oder Schleimhaut eingedrungen sind, ein hartes Geschwür mit knapp einem Zentimeter Durchmesser, und die benachbarten Lymphknoten schwellen an. Nach eineinhalb Wochen heilt das schmerzlose Geschwür wieder ab. Wird die Syphilis nicht behandelt, geht die Krankheit nach etwa zwölf Wochen in das zweite Stadium über: Der Betroffene leidet an grippeartigen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Gliederschmerzen, und die Lymphknoten am ganzen Körper schwellen an. „Die Krankheit äußert sich sehr unspezifisch. Manche Patienten leiden außerdem an leichtem Haarausfall oder Hautausschlag“, erklärt Johannes Ring von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der Technischen Universität München.

Rechtzeitig erkannt, reichen in der Regel schon zwei Spritzen mit einem lang wirkenden Penicillin, um die Erkrankung zu heilen. Je weiter die Syphilis fortgeschritten ist, umso länger dauert die Therapie. „Viele Betroffene nehmen die Krankheit nicht mehr ernst, weil sie so gut therapierbar ist“, sagt Martin Hartmann. „Sie erkranken mehrmals hintereinander.“ Auch sein Kollege Johannes Ring hat bei seinen Patienten einen nachlässigen Umgang mit der Erkrankung festgestellt: „Weil die ersten Symptome nicht weh tun, warten viele Betroffene einfach, bis sie wieder weggehen.“ Einige Erkrankte suchten erst den Arzt auf, wenn die Krankheit schon das zweite Stadium erreicht habe – also mehr als zwölf Wochen nach der Infektion. Unbehandelt kann Syphilis im Spätstadium unter anderem eine Hirnhautentzündung und Demenz auslösen.

Syphilis begünstigt HIV

Syphilisspätfälle gebe es hierzulande allerdings nicht mehr, erklärt der Venerologe. Bevor der Erreger die inneren Organe befallen kann, würden sich die meisten Betroffenen doch in ärztliche Behandlung begeben. Doch bis dahin könnten sie schon viele Sexpartner angesteckt haben. Was Mediziner besonders besorgt, ist eine gegenseitige Verstärkung von Syphilis und AIDS: Bei einer akuten Erkrankung können HI-Viren leichter übertragen werden. Zudem verläuft die Entwicklung beider Krankheiten zusammen gravierender, die Erfolgsaussichten einer Therapie sinken.

„Syphilis ist ein Problem“, beschreibt Johannes Ring die zunehmende Verbreitung der Krankheit, „aber es wäre lösbar.“

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18.10.2010

Neue Fälle in Köln und Düsseldorf

Syphilis längst nicht ausgerottet

Wiesbaden (RP). Über Geschlechtskrankheiten wie die Syphilis spricht niemand gern. Dabei wäre genau das dringend notwendig: Mit der nachlassenden Angst vor einer HIV-Infektion, die Ärzte in den letzten Jahren beobachten, und dem Verzicht auf Kondome steigt auch das Risiko, sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuzuziehen.


Dazu zählt auch die fälschlicherweise als ausgerottet geltende Syphilis. Aus der Stadt Köln wurden dem Robert-Koch-Institut in Berlin in diesem Jahr bereits 64 Neuinfektionen gemeldet, aus der Stadt Düsseldorf 29.

Die Syphilis, ausgelöst von dem Bakterium Treponema pallidum, ist dabei eine besonders hinterhältige Erkrankung, denn ihre Symptome sind oftmals unspezifisch oder sogar schlicht nicht vorhanden, wie Klaus Doubek vom Berufsverband der Frauenärzte weiß: „Im Anfangsstadium kann man eine Infektion vor allem an der Bildung harter, aber schmerzloser Knötchen im Genital-, After- oder Mundbereich erkennen. Zudem schwellen häufig die Lymphknoten im Bereich der Leisten an.“

Diese Knötchenbildung ist es auch, die am häufigsten zu einer Entdeckung der Infektion führt, da die Betroffenen aufgrund der Veränderungen zum Arzt gehen – ohne dabei ausgerechnet eine Syphilis-Infektion als Ursache im Kopf zu haben.

Dies herauszufinden, ist dann die Aufgabe des Gynäkologen oder Urologen – und das ist nicht einfach, wie der Wiesbadener Gynäkologe aus Erfahrung weiß: „Die meisten Menschen empfinden eine Geschlechtskrankheit als hochgradig peinlich, weshalb der Arzt bei seiner Anamnese äußerst sensibel vorgehen muss.“ Hat sich im Laufe des Patientengesprächs herausgestellt, dass tatsächlich ein sexuelles Risikoverhalten vorlag, benötigt der Arzt noch einen serologischen Beweis: „Um die Infektion zweifelsfrei nachweisen zu können, muss der Patient in einen Bluttest einwilligen.“


Das sollte er auch in jedem Fall tun, denn wird eine rechtzeitige Behandlung versäumt, kann die Krankheit tödlich enden: „In der zweiten Phase treten grippeähnliche Symptome auf, im dritten und vierten Stadium werden schließlich innere Organe und das Zentrale Nervensystem befallen“, erklärt Doubek. Neurosyphilis ist eine verheerende Krankheitsstufe, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. „In allen Stadien wird die Infektion aber mit einer Antibiotikatherapie (Penicillin) behandelt. Je früher damit begonnen wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.“

Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist auch deshalb extrem wichtig, weil die Krankheit in den beiden Anfangsphasen hochgradig ansteckend ist, sagt Doubek: „Untersucht und gegebenenfalls behandelt werden müssen daher nicht nur die Patienten selbst, sondern auch deren Sexualpartner.“

http://www.rp-online.de/gesundheit/medi ... 19349.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.