Menschenhandel vs. Migration
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Menschenhandel von Kindern
Gruppe von US Missionaren wegen Menschenhandel von Nicht-Waisen-Kindern in Haiti beschuldigt
www.cnn.com/2010/WORLD/americas/02/01/h ... index.html
Nachtrag:
Zweifel an Identität von Anwalt inhaftierter US-Baptisten
Polizei von El Salvador: Möglicherweise gesuchter Zuhälter
Der Anwalt von zehn US-Baptisten aus Idaho, die wegen des Verdachts auf Kindesentführung in Haiti in Haft sitzen, ist möglicherweise ein wegen Menschenhandels gesuchter Salvadorianer namens Jorge Torres Orellana.
Die Polizei des lateinamerikanischen Staats ermittelt nach eigenen Angaben, ob es sich bei Orellana und Jorge Anibal Torres Puello, der sich vor Gericht in Port-au-Prince als dominikanischer Anwalt vorstellte, um ein und dieselbe Person handelt. Derzeit vergleiche sie Fotos des Anwalts aus der Presse mit Orellanas Fotos aus ihrer Datei, bestätigte sie am Samstag einen Bericht der "New York Times". Eindeutige Erkenntnisse könne aber erst ein Abgleich der Fingerabdrücke bringen.
Nach Angaben der Polizei ist auch Interpol mit dem Fall befasst. Orellana wird demnach wegen des dringenden Verdachts gesucht, Chef eines internationalen Zuhälterrings zu sein, der junge Frauen aus der Karibik und Mittelamerika mit falschen Versprechungen in die Prostitution zwingt. Puello war am Samstag für keine Stellungsnahme zu bekommen. Der "New York Times" hatte er zuvor aber versichert, keinerlei Verbindungen zu El Salvador zu haben.
Die zehn US-Bürger waren Ende Januar bei dem Versuch festgenommen worden, mit insgesamt 33 haitianischen Kindern in die benachbarte Dominikanische Republik einzureisen. Sie gaben an, bei den Kindern handle es sich um Waisen, doch stellte sich rasch heraus, dass sie noch Eltern hatten. Einige der Eltern gaben vor Gericht an, die Kinder freiwillig übergeben zu haben, weil sie hofften, ihr Nachwuchs habe so eine bessere Zukunft.
14. Februar 2010 - 00.18 Uhr
© AFP Agence France-Presse GmbH 2010
www.123recht.net/article.asp?a=59702&ccheck=1
Mehr...
www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/ ... xportware/
www.bild.de/BILD/news/2010/02/16/haiti- ... inder.html
Reiseplan
www.esbctwinfalls.com/clientimages/2445 ... ission.pdf
Leader of the group "New Life Children’s Refuge" is Laura Silsby of Meridian, the lawyer is Edwin Coq ...
www.nytimes.com/2010/02/05/world/americ ... phans.html
Die Justizbehörden hätten nun entschieden, dass mit der Zeit, die Silsby bereits in Verwahrung verbracht habe, ihre Strafe abgegolten sei, sagte ihr Anwalt. Ursprünglich sollte sie sich wegen Kindesentführung verantworten. Dieser Vorwurf wurde jedoch fallen gelassen (Agence France-Presse GmbH 18. Mai 2010).
www.123recht.net/article.asp?a=66281&ccheck=1
After 108 days Laura Silsby of Meridian was released and arrived in Idaho, USA Mai 18. 2010. All charges were dropped against nine members of the group, while Silsby was held for further questioning. Silsby was tried on a charge of arranging illegal travel under a 1980 statute restricting movement out of Haiti signed by then-dictator Jean-Claude Duvalier.
Coulter was released March 8. 2010.
Eight of the detainees -all except Silsby and Coulter- were released Feb. 17.
www.idahostatesman.com/2010/05/18/11974 ... -back.html
Vergleiche der Fall der Kinderdeportation durch französische Hilfsorganisation im Tschad 2007:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25965#25965
(Für die gab es seinerzeit zwar Amnestie vom französischen Staatspäsidenten, aber die Website scheint jetzt tot zu sein.)
.
www.cnn.com/2010/WORLD/americas/02/01/h ... index.html
Nachtrag:
Zweifel an Identität von Anwalt inhaftierter US-Baptisten
Polizei von El Salvador: Möglicherweise gesuchter Zuhälter
Der Anwalt von zehn US-Baptisten aus Idaho, die wegen des Verdachts auf Kindesentführung in Haiti in Haft sitzen, ist möglicherweise ein wegen Menschenhandels gesuchter Salvadorianer namens Jorge Torres Orellana.
Die Polizei des lateinamerikanischen Staats ermittelt nach eigenen Angaben, ob es sich bei Orellana und Jorge Anibal Torres Puello, der sich vor Gericht in Port-au-Prince als dominikanischer Anwalt vorstellte, um ein und dieselbe Person handelt. Derzeit vergleiche sie Fotos des Anwalts aus der Presse mit Orellanas Fotos aus ihrer Datei, bestätigte sie am Samstag einen Bericht der "New York Times". Eindeutige Erkenntnisse könne aber erst ein Abgleich der Fingerabdrücke bringen.
Nach Angaben der Polizei ist auch Interpol mit dem Fall befasst. Orellana wird demnach wegen des dringenden Verdachts gesucht, Chef eines internationalen Zuhälterrings zu sein, der junge Frauen aus der Karibik und Mittelamerika mit falschen Versprechungen in die Prostitution zwingt. Puello war am Samstag für keine Stellungsnahme zu bekommen. Der "New York Times" hatte er zuvor aber versichert, keinerlei Verbindungen zu El Salvador zu haben.
Die zehn US-Bürger waren Ende Januar bei dem Versuch festgenommen worden, mit insgesamt 33 haitianischen Kindern in die benachbarte Dominikanische Republik einzureisen. Sie gaben an, bei den Kindern handle es sich um Waisen, doch stellte sich rasch heraus, dass sie noch Eltern hatten. Einige der Eltern gaben vor Gericht an, die Kinder freiwillig übergeben zu haben, weil sie hofften, ihr Nachwuchs habe so eine bessere Zukunft.
14. Februar 2010 - 00.18 Uhr
© AFP Agence France-Presse GmbH 2010
www.123recht.net/article.asp?a=59702&ccheck=1
Mehr...
www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/ ... xportware/
www.bild.de/BILD/news/2010/02/16/haiti- ... inder.html
Reiseplan
www.esbctwinfalls.com/clientimages/2445 ... ission.pdf
Leader of the group "New Life Children’s Refuge" is Laura Silsby of Meridian, the lawyer is Edwin Coq ...
www.nytimes.com/2010/02/05/world/americ ... phans.html
Die Justizbehörden hätten nun entschieden, dass mit der Zeit, die Silsby bereits in Verwahrung verbracht habe, ihre Strafe abgegolten sei, sagte ihr Anwalt. Ursprünglich sollte sie sich wegen Kindesentführung verantworten. Dieser Vorwurf wurde jedoch fallen gelassen (Agence France-Presse GmbH 18. Mai 2010).
www.123recht.net/article.asp?a=66281&ccheck=1
After 108 days Laura Silsby of Meridian was released and arrived in Idaho, USA Mai 18. 2010. All charges were dropped against nine members of the group, while Silsby was held for further questioning. Silsby was tried on a charge of arranging illegal travel under a 1980 statute restricting movement out of Haiti signed by then-dictator Jean-Claude Duvalier.
Coulter was released March 8. 2010.
Eight of the detainees -all except Silsby and Coulter- were released Feb. 17.
www.idahostatesman.com/2010/05/18/11974 ... -back.html
Vergleiche der Fall der Kinderdeportation durch französische Hilfsorganisation im Tschad 2007:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25965#25965
(Für die gab es seinerzeit zwar Amnestie vom französischen Staatspäsidenten, aber die Website scheint jetzt tot zu sein.)
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Deutsche Welle zur TAMPEP-Studie
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5209507,00.html
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Migration vs. Menschenhandel
- Sind die Prostituierten Menschenhandelsopfer
(sog. Zwangsprostituierte)? - Sind die Sexarbeiter illegale Migranten
(festzunehmende und abzuschiebende Täter)? - Oder sind es legal in der EU lebende Menschen, die beim Aufenthalt in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit begehen
(Arbeitssuchende ohne Anerkennung)?
Antwort von der Rechtsanwältin Christine Graebsch:
viewtopic.php?p=75212#75212
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Sex - Macht - Geld
Schowi-Spruch des Tages:
von Italiens Premierminister Silvio Berlusconi
Beim Staatsbesuch in Albanien:
http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... -Reis.html
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/02 ... ommen.html
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von Italiens Premierminister Silvio Berlusconi
Beim Staatsbesuch in Albanien:
- "Er wolle endlich weniger illegale Einwanderer in Italien haben.
Eine Ausnahme mache er nur bei schönen, albanischen Frauen."
http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... -Reis.html
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/02 ... ommen.html
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Wie Puppen behandelt

Kunstprojekt für Reisefreiheit von Migranten
Sexworker-Puppen reisen nach New York
http://sexworkEurope.org/icrse/index.ph ... cle&id=374
http://www.empowerFoundation.org
Thailand
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The numbers of sex trafficking victims are exaggerated
http://www.thescavenger.net/people/numb ... 13456.html
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UNAIDS zur Migration
24th UNAIDS Board meeting opens with a focus on “people on the move”
http://www.unaids.org/en/KnowledgeCentr ... _story.asp
Background Paper:
People on the move – forced displacement and migrant populations:
http://data.unaids.org/pub/InformationN ... aft_en.pdf
(31 pages, 3 maps)
Mobile people and international migrants are diverse, ranging from highly educated and high-earning professionals, to low-earning unskilled and exploited labourers.
It is not mobility per se, but the conditions under which people move—and the ways they are treated throughout the migration cycle—pre-departure, in transit, at destinations and upon return—that most determine their vulnerabilities, which in turn affect their risks of acquiring HIV.
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/unaids
Globale Sexwork-Politik und UNAIDS:
viewtopic.php?t=1497
Welt AIDS Konferenz 2010 in Wien:
viewtopic.php?t=1497&start=32
.
24th UNAIDS Board meeting opens with a focus on “people on the move”
http://www.unaids.org/en/KnowledgeCentr ... _story.asp
Background Paper:
People on the move – forced displacement and migrant populations:
http://data.unaids.org/pub/InformationN ... aft_en.pdf
(31 pages, 3 maps)
Mobile people and international migrants are diverse, ranging from highly educated and high-earning professionals, to low-earning unskilled and exploited labourers.
It is not mobility per se, but the conditions under which people move—and the ways they are treated throughout the migration cycle—pre-departure, in transit, at destinations and upon return—that most determine their vulnerabilities, which in turn affect their risks of acquiring HIV.
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/unaids
Globale Sexwork-Politik und UNAIDS:
viewtopic.php?t=1497
Welt AIDS Konferenz 2010 in Wien:
viewtopic.php?t=1497&start=32
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Türkei
Police officers arrested for human trafficking
Thursday, February 18, 2010
Elvan Ezber
ISTANBUL - Doğan News Agency
Judicial authorities have ordered the arrest of members of a human-trafficking organization that includes high-ranking public officials.
Police detained 39 people in simultaneous raids in Istanbul, Ankara and Malatya on Tuesday, choosing to press charges against 26 of the alleged traffickers a day later.
The other 13 people detained initially were released Tuesday.
The individuals arrested include a chief of police, as well as a department head from the Ministry of Labor and Social Security.
The list of arrested figures includes police officers Tuncay K., Abdülkadir Y., Ahmet D., Yakup K. and Sinan K.; Chief of Police Zeki K., Ministry Department Head Necip S. and civil servant İrfan Ü.
The suspects are charged with being a member of a criminal organization, forging official documents, offering and receiving bribes and human trafficking.
http://www.hurriyetdailynews.com/n.php? ... 2010-02-18
Police officers arrested for human trafficking
Thursday, February 18, 2010
Elvan Ezber
ISTANBUL - Doğan News Agency
Judicial authorities have ordered the arrest of members of a human-trafficking organization that includes high-ranking public officials.
Police detained 39 people in simultaneous raids in Istanbul, Ankara and Malatya on Tuesday, choosing to press charges against 26 of the alleged traffickers a day later.
The other 13 people detained initially were released Tuesday.
The individuals arrested include a chief of police, as well as a department head from the Ministry of Labor and Social Security.
The list of arrested figures includes police officers Tuncay K., Abdülkadir Y., Ahmet D., Yakup K. and Sinan K.; Chief of Police Zeki K., Ministry Department Head Necip S. and civil servant İrfan Ü.
The suspects are charged with being a member of a criminal organization, forging official documents, offering and receiving bribes and human trafficking.
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RE: Menschenhandel vs. Migration
“Zwangsarbeit”, “Moderne Sklaverei” und “Menschenhandel”???
[Dieser Text beruht auf einem Brief in Bezug auf das Projekt "Zwangsarbeit heute" des Deutschen Instituts für Menschenrechte.]
Wir möchten gerne einige Fragen aufwerfen, die uns im Bezug auf eine politische Arbeit mit Begriffen wie “Zwangsarbeit”, “Moderne Sklaverei” und “Menschenhandel” wichtig erscheinen und eine kritische Diskussion über diese Fragen anregen.
Denn wir befürchten, dass die inhaltliche und thematische Bezugnahme auf solche Begriffe dazu beitragen könnte, bestehende Stereotypisierungen innerhalb des europäischen Migrationsdiskurses zu verdinglichen. Dadurch besteht die Gefahr, restriktive Tendenzen der staatlichen Kontrolle und Regulierung ungewollt zu verschärfen. Genannte Tendenzen beinhalten eine Aberkennung der Handlungsmacht der Betroffenen (Viktimisierung), sowie eine Kriminalisierung der (illegalisierten) Migration und arbeiten unserer Meinung nach auf diese Weise den Interessen der Betroffenen entgegen. (Bahl/Ginal 2009, Diskurse um „Menschenhandel“ und ihre Bedeutung für die Regulierung feminisierter Migration. Unveröffentlichte Magisterarbeit).
Opferschutz heißt dann meistens Rückkehrhilfe statt Prozesskostenhilfe und Aufenthalt.
Im Rahmen der vorgegebene Menschenfreundlichkeit des “Opferschutzes” werden auch NGOs mit an den Tisch geholt, welche, oft ungewollt, zur zunehmenden Kontrolle der MigrantInnen beitragen.
Außerdem läuft in unseren Augen eine Konzentration von wissenschaftlicher und aufklärerischer Arbeit auf die allerschlimmsten Fälle Gefahr, öffentliche Stimmungen, welche Migration als Bedrohung sehen , zu verstärken oder zu stützen. Bei der WM 2006 war beispielsweise in den Medien von 40 000 Zwangsprostituierten die Rede, wirklich aufgedeckt wurden 5 Fälle (Bahl/Ginal 2009).
Letztlich ist unsere große Sorge, dass eine -durch den wissenschaftlichen und menschenrechtlichen Diskurs bewusst oder unbewusst unterstützte- Kriminalisierung von Migration und Migrationshilfen von den politischen Bedingungen ablenkt, die letztlich genannte menschenverachtende Praktiken zu einem erheblichen Anteil mit produzieren.
Wir zweifeln den Begriff des “Menschenhandels zum Zwecke der Zwangsarbeit”, wie er von Norbert Cyrus in der Studie im Auftrag der ILO Menschenhandel und Arbeitsausbeutung (2005) und dem Projekt „Zwangsarbeit heute“ des Deutschen Instituts für Menschenrechte in der Studie Menschenhandel in Deutschland verwendet wird, an.
Nach unseren Erfahrungen ist die folgende Definition des negativ konnotierten Begriffes „Menschenhandel“ -gemessen an der Lebeswirklichkeit der „Betroffenen“- nicht adäquat: „Wenn Migration mit Nötigung, Überredung oder Täuschung zum Zweck der Ausbeutung einher geht, handelt es sich um Menschenhandel“ (Cyrus S.2). Das online wirtschafslexikon Gabler definiert: „In einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft übernimmt der Handel die Aufgabe, räumliche, zeitliche, qualitative und quantitative Spannungen zwischen der Produktion und der Konsumtion auszugleichen. In diesem weit gefassten Verständnis ist jeder Austausch von Gütern- und Dienstleistungen Handel [...]” Grob könnte man Menschenhandel so auch als Austausch von Menschen (i.A. menschlicher Arbeitskraft) unter Marktverhältnissen bezeichnen.
Die Frage, ob also nicht jede Lohnarbeit als Menschenhandel betrachtet werden kann, wollen wir hier aber nicht weiter verfolgen.
Allerdings scheint uns die mitschwingende Passivität der „Ware Mensch“, mit der „menschengehandelt“ würde, nicht auf die Wirklichkeit zuzutreffen. Auch bei den Werkvertragsfällen sehen wir Menschenhandel im Sinne Ihrer Definition nicht gegeben; nicht zuletzt weil die Arbeiter sich freiwillig für die Aufnahme ihres Arbeitsverhältnisses in Deutschland entschieden und letztendlich immer Herr ihrer selbst bleiben, auch wenn „Nötigung, Überredung oder Täuschung“ stattfindet. Einschränkung ihrer Handlungsmacht sehen wir ursächlich vielmehr durch einseitige, restriktive staatliche Kontrollmechanismen gegeben, als durch mafiöse Energien ihrer Arbeitgeber (denen z.B. die gesetzliche Bindung der Aufenthaltsgenehmigung an das Arbeitsverhältnis ein geradezu perfektes Instrument der Einschüchterung an die Hand gibt).
Es ist außerdem wichtig, die Phänomene Menschenhandel, Zwangsarbeit und illegale Migration zu unterscheiden. Zwangsarbeit ist meist (Ausnahmefälle wollen wir nicht abstreiten!) nicht mit Menschenhandel verbunden und wiederum nur ein kleiner Teil illegalisierter Migration kann (wenn überhaupt) als Menschenhandel bezeichnet werden.
Einige der Praktiken von Zwangsarbeit (oder lieber Arbeitsausbeutung), die Norbert Cyrus in seiner Studie für die ILO beschreiben, finden sich auch in den von uns begleiteten Fällen wieder. So etwa das „Zurückhalten von Originaldokumenten”, „Androhung der Kündigung”, „Anweisungen, wie im Fall von Kontrollen zu reagieren ist”, „Vorenthaltung gesetzlicher Ansprüche”, „Auszahlung eines zu niedrigen Lohns”, „keine Überstundenbezahlung”, „Dokumente wie Lohnabrechnungen oder Arbeitsverträge werden nicht ausgehändigt”, „medizinische Versorgung ist nicht gesichert”, „Manipulation von Dokumenten”, „Verträge in zwei Varianten”, „Zurückdatierung von Kündigungen”, „Einbehalten von Sicherungsbeträgen”, „falsche Ausweisung der Arbeitszeit auf der Lohnabrechnung”, „Entlassung nach Beschwerde durch die Arbeitnehmer”, „Entlassung im Fall von Krankheit oder Unfall”, „Androhung von Gewalt”, etc etc.
Trotz dieser zahlreichen Überschneidungen in der Praxis gefällt uns auch die Bezeichnung Zwangsarbeit nicht, da auch sie die völlige Hilflosigkeit der “Opfer” suggeriert. Wie die von Cyrus erwähnten WissenschaftlerInnen (Jörg Alt etc) ziehen auch wir Begriffe wie „massive“ oder „gravierende Ausbeutung der Arbeitskraft“ vor (Cyrus 14).
Wir verstehen das Argument, dass die Definition eines Gesetzes zu „Menschenhandel zum Zwecke der Zwangsarbeit“ die strafrechtliche Verfolgung und tatsächliche Verurteilung von (über)ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen erleichtert. Doch glauben wir, dass hier nicht die Verfolgung von Straftaten, sondern das Interesse der Betroffenen und ihre Menschenrechte im Mittelpunkt stehen sollten.
Denn unserer Meinung nach ist eine restriktive Migrationspolitik, die in erster Linie Vorteile für die europäische Wirtschaft sowie eine Stärkung der nationalen Sicherheit verfolgt und durch populistische Parolen versucht, Wählerstimmen zu mobilisieren, verantwortlich für die Einschränkungen der Handlungs-Freiheit und der Menschenrechte der betroffenen migrantischen ArbeiterInnen.
Petra Follmar-Otto und Heike Rabe geben in der Studie „Menschenhandel in Deutschland – Die Menschenrechte der Betroffenen stärken“ im Rahmen des Projektes “Zwangsarbeit heute” Empfehlungen zum erfolgreichen Schutz der Menschenrechte der Betroffenen.
Auch wenn nicht nur die Schaffung einer besseren Rechtspraxis zu unseren Zielen gehört, stimmen wir mit der folgenden Aussage überein: “Im Mittelpunkt steht das Ziel, über Musterprozesse eine Rechtspraxis zu schaffen, die den Opfern die Durchsetzung ihrer Rechte ermöglicht und auf diese Weise auch eine präventive Wirkung entfaltet” (Follmar-Otto/Rabe 2009: 6).
Im Hinblick auf eine Stärkung der Interessen der (in den bestehenden politischen Gegebenheiten oft ausgebeuteten) migrantischen Arbeiter und Arbeiterinnen halten wir aber folgende Bestrebungen für sehr problematisch:
* mehr Strafverfolgung
* Verselbstverständlichung der Verbindung von Menschenhandel, Zwangsarbeit und ausbeuterischen Praktiken
* Zusammenarbeit von Gewerkschaften und nicht-staatlichen Gruppen mit FKS, wenn dies zu vermehrten Kontrollen und Abschiebungen illegalisierter Arbeiter führt
Eine Lockerung des Migrationsregimes und eine Stärkung ihrer Rechte könnte migrantische Arbeiter hingegen in ihrer Selbstbestimmung und in ihren Widerstandsmöglichkeiten stärken. Hierfür sollte -so denken wir- auch die diskursive Verbindung von Menschenhandel, Zwangsarbeit und ausbeuterischen Praktiken durchbrochen werden.
Wir unterstützen also die folgenden Forderungen:
* Vermeidung der Bindung der Aufenthaltsgenehmigung an ein konkretes Arbeitsverhältnis
* keine Beschränkung der Freizügigkeit und Rechts auf Verlassen des eigenen Landes im Namen der Verhinderung von Menschenhandel (für bestimmte Gruppen)
* keine Knüpfung des Aufenthalts an den Zeugenstand (nach einmonatigem Opferschutz)
* kein Drängen zur Rückkehr ohne eine Aufklärung über mögliches Bleiberecht
* Eröffnung legaler Migrationsmöglichkeiten
* Verfahrenserleichterungen
*Aussetzung der Meldepflicht von Arbeitsgerichten an Ausländerbehörden
* Aufklärungsprogramme in den jeweiligen Sprachen von staatlicher Seite, NGOs und Gewerkschaften, sowie
* Gewährung von Prozesskostenhilfe
Statt neue Restriktionen zu fordern oder durch kriminalisierende Konzepte zu ermöglichen, sollten wir nach unserer Auffassung vielmehr die Rassismen und staatlichen Praktiken unter die Lupe nehmen, die die Handlungs- und Widerstandsmöglichkeiten der migrantischen Arbeiter einengen.
Quelle: http://werkvertrag.antira.info/diskussi ... henhandel/
[Dieser Text beruht auf einem Brief in Bezug auf das Projekt "Zwangsarbeit heute" des Deutschen Instituts für Menschenrechte.]
Wir möchten gerne einige Fragen aufwerfen, die uns im Bezug auf eine politische Arbeit mit Begriffen wie “Zwangsarbeit”, “Moderne Sklaverei” und “Menschenhandel” wichtig erscheinen und eine kritische Diskussion über diese Fragen anregen.
Denn wir befürchten, dass die inhaltliche und thematische Bezugnahme auf solche Begriffe dazu beitragen könnte, bestehende Stereotypisierungen innerhalb des europäischen Migrationsdiskurses zu verdinglichen. Dadurch besteht die Gefahr, restriktive Tendenzen der staatlichen Kontrolle und Regulierung ungewollt zu verschärfen. Genannte Tendenzen beinhalten eine Aberkennung der Handlungsmacht der Betroffenen (Viktimisierung), sowie eine Kriminalisierung der (illegalisierten) Migration und arbeiten unserer Meinung nach auf diese Weise den Interessen der Betroffenen entgegen. (Bahl/Ginal 2009, Diskurse um „Menschenhandel“ und ihre Bedeutung für die Regulierung feminisierter Migration. Unveröffentlichte Magisterarbeit).
Opferschutz heißt dann meistens Rückkehrhilfe statt Prozesskostenhilfe und Aufenthalt.
Im Rahmen der vorgegebene Menschenfreundlichkeit des “Opferschutzes” werden auch NGOs mit an den Tisch geholt, welche, oft ungewollt, zur zunehmenden Kontrolle der MigrantInnen beitragen.
Außerdem läuft in unseren Augen eine Konzentration von wissenschaftlicher und aufklärerischer Arbeit auf die allerschlimmsten Fälle Gefahr, öffentliche Stimmungen, welche Migration als Bedrohung sehen , zu verstärken oder zu stützen. Bei der WM 2006 war beispielsweise in den Medien von 40 000 Zwangsprostituierten die Rede, wirklich aufgedeckt wurden 5 Fälle (Bahl/Ginal 2009).
Letztlich ist unsere große Sorge, dass eine -durch den wissenschaftlichen und menschenrechtlichen Diskurs bewusst oder unbewusst unterstützte- Kriminalisierung von Migration und Migrationshilfen von den politischen Bedingungen ablenkt, die letztlich genannte menschenverachtende Praktiken zu einem erheblichen Anteil mit produzieren.
Wir zweifeln den Begriff des “Menschenhandels zum Zwecke der Zwangsarbeit”, wie er von Norbert Cyrus in der Studie im Auftrag der ILO Menschenhandel und Arbeitsausbeutung (2005) und dem Projekt „Zwangsarbeit heute“ des Deutschen Instituts für Menschenrechte in der Studie Menschenhandel in Deutschland verwendet wird, an.
Nach unseren Erfahrungen ist die folgende Definition des negativ konnotierten Begriffes „Menschenhandel“ -gemessen an der Lebeswirklichkeit der „Betroffenen“- nicht adäquat: „Wenn Migration mit Nötigung, Überredung oder Täuschung zum Zweck der Ausbeutung einher geht, handelt es sich um Menschenhandel“ (Cyrus S.2). Das online wirtschafslexikon Gabler definiert: „In einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft übernimmt der Handel die Aufgabe, räumliche, zeitliche, qualitative und quantitative Spannungen zwischen der Produktion und der Konsumtion auszugleichen. In diesem weit gefassten Verständnis ist jeder Austausch von Gütern- und Dienstleistungen Handel [...]” Grob könnte man Menschenhandel so auch als Austausch von Menschen (i.A. menschlicher Arbeitskraft) unter Marktverhältnissen bezeichnen.
Die Frage, ob also nicht jede Lohnarbeit als Menschenhandel betrachtet werden kann, wollen wir hier aber nicht weiter verfolgen.
Allerdings scheint uns die mitschwingende Passivität der „Ware Mensch“, mit der „menschengehandelt“ würde, nicht auf die Wirklichkeit zuzutreffen. Auch bei den Werkvertragsfällen sehen wir Menschenhandel im Sinne Ihrer Definition nicht gegeben; nicht zuletzt weil die Arbeiter sich freiwillig für die Aufnahme ihres Arbeitsverhältnisses in Deutschland entschieden und letztendlich immer Herr ihrer selbst bleiben, auch wenn „Nötigung, Überredung oder Täuschung“ stattfindet. Einschränkung ihrer Handlungsmacht sehen wir ursächlich vielmehr durch einseitige, restriktive staatliche Kontrollmechanismen gegeben, als durch mafiöse Energien ihrer Arbeitgeber (denen z.B. die gesetzliche Bindung der Aufenthaltsgenehmigung an das Arbeitsverhältnis ein geradezu perfektes Instrument der Einschüchterung an die Hand gibt).
Es ist außerdem wichtig, die Phänomene Menschenhandel, Zwangsarbeit und illegale Migration zu unterscheiden. Zwangsarbeit ist meist (Ausnahmefälle wollen wir nicht abstreiten!) nicht mit Menschenhandel verbunden und wiederum nur ein kleiner Teil illegalisierter Migration kann (wenn überhaupt) als Menschenhandel bezeichnet werden.
Einige der Praktiken von Zwangsarbeit (oder lieber Arbeitsausbeutung), die Norbert Cyrus in seiner Studie für die ILO beschreiben, finden sich auch in den von uns begleiteten Fällen wieder. So etwa das „Zurückhalten von Originaldokumenten”, „Androhung der Kündigung”, „Anweisungen, wie im Fall von Kontrollen zu reagieren ist”, „Vorenthaltung gesetzlicher Ansprüche”, „Auszahlung eines zu niedrigen Lohns”, „keine Überstundenbezahlung”, „Dokumente wie Lohnabrechnungen oder Arbeitsverträge werden nicht ausgehändigt”, „medizinische Versorgung ist nicht gesichert”, „Manipulation von Dokumenten”, „Verträge in zwei Varianten”, „Zurückdatierung von Kündigungen”, „Einbehalten von Sicherungsbeträgen”, „falsche Ausweisung der Arbeitszeit auf der Lohnabrechnung”, „Entlassung nach Beschwerde durch die Arbeitnehmer”, „Entlassung im Fall von Krankheit oder Unfall”, „Androhung von Gewalt”, etc etc.
Trotz dieser zahlreichen Überschneidungen in der Praxis gefällt uns auch die Bezeichnung Zwangsarbeit nicht, da auch sie die völlige Hilflosigkeit der “Opfer” suggeriert. Wie die von Cyrus erwähnten WissenschaftlerInnen (Jörg Alt etc) ziehen auch wir Begriffe wie „massive“ oder „gravierende Ausbeutung der Arbeitskraft“ vor (Cyrus 14).
Wir verstehen das Argument, dass die Definition eines Gesetzes zu „Menschenhandel zum Zwecke der Zwangsarbeit“ die strafrechtliche Verfolgung und tatsächliche Verurteilung von (über)ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen erleichtert. Doch glauben wir, dass hier nicht die Verfolgung von Straftaten, sondern das Interesse der Betroffenen und ihre Menschenrechte im Mittelpunkt stehen sollten.
Denn unserer Meinung nach ist eine restriktive Migrationspolitik, die in erster Linie Vorteile für die europäische Wirtschaft sowie eine Stärkung der nationalen Sicherheit verfolgt und durch populistische Parolen versucht, Wählerstimmen zu mobilisieren, verantwortlich für die Einschränkungen der Handlungs-Freiheit und der Menschenrechte der betroffenen migrantischen ArbeiterInnen.
Petra Follmar-Otto und Heike Rabe geben in der Studie „Menschenhandel in Deutschland – Die Menschenrechte der Betroffenen stärken“ im Rahmen des Projektes “Zwangsarbeit heute” Empfehlungen zum erfolgreichen Schutz der Menschenrechte der Betroffenen.
Auch wenn nicht nur die Schaffung einer besseren Rechtspraxis zu unseren Zielen gehört, stimmen wir mit der folgenden Aussage überein: “Im Mittelpunkt steht das Ziel, über Musterprozesse eine Rechtspraxis zu schaffen, die den Opfern die Durchsetzung ihrer Rechte ermöglicht und auf diese Weise auch eine präventive Wirkung entfaltet” (Follmar-Otto/Rabe 2009: 6).
Im Hinblick auf eine Stärkung der Interessen der (in den bestehenden politischen Gegebenheiten oft ausgebeuteten) migrantischen Arbeiter und Arbeiterinnen halten wir aber folgende Bestrebungen für sehr problematisch:
* mehr Strafverfolgung
* Verselbstverständlichung der Verbindung von Menschenhandel, Zwangsarbeit und ausbeuterischen Praktiken
* Zusammenarbeit von Gewerkschaften und nicht-staatlichen Gruppen mit FKS, wenn dies zu vermehrten Kontrollen und Abschiebungen illegalisierter Arbeiter führt
Eine Lockerung des Migrationsregimes und eine Stärkung ihrer Rechte könnte migrantische Arbeiter hingegen in ihrer Selbstbestimmung und in ihren Widerstandsmöglichkeiten stärken. Hierfür sollte -so denken wir- auch die diskursive Verbindung von Menschenhandel, Zwangsarbeit und ausbeuterischen Praktiken durchbrochen werden.
Wir unterstützen also die folgenden Forderungen:
* Vermeidung der Bindung der Aufenthaltsgenehmigung an ein konkretes Arbeitsverhältnis
* keine Beschränkung der Freizügigkeit und Rechts auf Verlassen des eigenen Landes im Namen der Verhinderung von Menschenhandel (für bestimmte Gruppen)
* keine Knüpfung des Aufenthalts an den Zeugenstand (nach einmonatigem Opferschutz)
* kein Drängen zur Rückkehr ohne eine Aufklärung über mögliches Bleiberecht
* Eröffnung legaler Migrationsmöglichkeiten
* Verfahrenserleichterungen
*Aussetzung der Meldepflicht von Arbeitsgerichten an Ausländerbehörden
* Aufklärungsprogramme in den jeweiligen Sprachen von staatlicher Seite, NGOs und Gewerkschaften, sowie
* Gewährung von Prozesskostenhilfe
Statt neue Restriktionen zu fordern oder durch kriminalisierende Konzepte zu ermöglichen, sollten wir nach unserer Auffassung vielmehr die Rassismen und staatlichen Praktiken unter die Lupe nehmen, die die Handlungs- und Widerstandsmöglichkeiten der migrantischen Arbeiter einengen.
Quelle: http://werkvertrag.antira.info/diskussi ... henhandel/
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Minderjährige
Ausstellung gegen Kinderprostitution in Münster
http://www.muensterschezeitung.de/lokal ... 994,835249
Netzwerk gegen Kinderprostitution
von Pastor Dr. Jochen Reidegeld, 48... Senden, Deutschland.
http://roterkeil.net
_________________
Minderjährige Sexworker in Vancouver, Kanada
Sehr differenzierter Lage-Bericht 2001
Polizeistrategie DISC:
Deter and Identify Sex Trade Consumers
http://www.walnet.org/csis/news/vancouv ... 303-3.html
.
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Netzwerk gegen Kinderprostitution
von Pastor Dr. Jochen Reidegeld, 48... Senden, Deutschland.
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Minderjährige Sexworker in Vancouver, Kanada
Sehr differenzierter Lage-Bericht 2001
Polizeistrategie DISC:
Deter and Identify Sex Trade Consumers
http://www.walnet.org/csis/news/vancouv ... 303-3.html
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 05.03.2010, 08:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Sklaven im Haushalt von Einwanderern
Ein erschütternder Bericht zum aktuellen Sklavenhandel in die USA:
http://abclocal.go.com/kabc/story?secti ... id=7296777
Gerade dass es hier nicht um Prostitution geht, sondern um Sklaven für die Hausarbeit, zeigt, das diejenigen, die ständig eine Verbindung zwischen
Prostitution und Menschenhandel herstellen wollen, weit wichtigeres zu tun hätten, wenn es ihnen tatsächlich um die Menschen ginge.
Offensichtlich ist die ganze Hysterie um Zwangsprostituierte nur geschaffen, um die eigenen Moralvorstellungen durchzusetzen - die
Nachteile für die angeblichen Opfer interessieren genauso wenig wie die tatsächlichen Opfer dieses realen Sklavenhandels
Liebe Grüße, Aoife
http://abclocal.go.com/kabc/story?secti ... id=7296777
Gerade dass es hier nicht um Prostitution geht, sondern um Sklaven für die Hausarbeit, zeigt, das diejenigen, die ständig eine Verbindung zwischen
Prostitution und Menschenhandel herstellen wollen, weit wichtigeres zu tun hätten, wenn es ihnen tatsächlich um die Menschen ginge.
Offensichtlich ist die ganze Hysterie um Zwangsprostituierte nur geschaffen, um die eigenen Moralvorstellungen durchzusetzen - die
Nachteile für die angeblichen Opfer interessieren genauso wenig wie die tatsächlichen Opfer dieses realen Sklavenhandels

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Bekämpfung informelle Migration
Jahresbericht 2008/2009 der Abschiebungsbeobachterinnen

Sammlung Verkehrszeichen
7778 Personen wurden auf dem Luftweg aus Deutschland 2008 abgeschoben, davon
3729 über den Flughafen in Frankfurt am Main ...
http://www.jungewelt.de/2010/03-02/049.php
Anzahl abgeschobener Sexworker scheint nicht bekannt zu sein.
Kritisiert wird die Zusammenarbeit von NGOs mit der Polizei.
Etwas was bei manchen NGOs im Bereich Sexarbeit fast eine Selbstverständlichkeit geworden zu sein scheint.
"Kritiker, darunter die Flüchtlingsorganisation The Voice und der Frankfurter Verein Dona Carmen, fragen allerdings, was die Nichtregierungsorganisationen eigentlich beobachten wollen: Eine humanitäre Abschiebung gebe es nicht, es handele sich dabei grundsätzlich um eine Menschenrechtsverletzung. Sie sollten ihre Energien besser für den Widerstand verwenden."
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Sammlung Verkehrszeichen
7778 Personen wurden auf dem Luftweg aus Deutschland 2008 abgeschoben, davon
3729 über den Flughafen in Frankfurt am Main ...
http://www.jungewelt.de/2010/03-02/049.php
Anzahl abgeschobener Sexworker scheint nicht bekannt zu sein.
Kritisiert wird die Zusammenarbeit von NGOs mit der Polizei.
Etwas was bei manchen NGOs im Bereich Sexarbeit fast eine Selbstverständlichkeit geworden zu sein scheint.
"Kritiker, darunter die Flüchtlingsorganisation The Voice und der Frankfurter Verein Dona Carmen, fragen allerdings, was die Nichtregierungsorganisationen eigentlich beobachten wollen: Eine humanitäre Abschiebung gebe es nicht, es handele sich dabei grundsätzlich um eine Menschenrechtsverletzung. Sie sollten ihre Energien besser für den Widerstand verwenden."
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Menschenhandel
Einsame Zeugen
Von Roland Preuß
Ein neuer Paragraph sollte Zwangsprostituierten die Möglichkeit geben, vor Gericht gegen ihre Peiniger auszusagen und so vor Abschiebung geschützt zu sein. Bisher war die Regelung erfolglos.
In Europa, erzählten sie Justine, könne man gut Geld verdienen, als Bedienung oder Putzfrau. Das gefiel der jungen Nigerianerin, sie ließ sich nach Norddeutschland schleusen. Dort aber nahmen ihr stämmige Männer den Pass ab, machten sie mit Schlägen gefügig und schickten die 24-Jährige, die in Wirklichkeit anders heißt, auf den Strich. Endlich flog sie bei einer Razzia auf, doch es wurde nicht wirklich besser: Die Polizei steckte sie in Abschiebehaft.
Dort entschied sie sich, etwas gegen die Menschenhändler, die sie zur Prostitution gezwungen hatten, zu unternehmen. Sie sagte gegen ihre Peiniger aus. "Damit provoziert sie die Rache der Täter, doch weder die Staatsanwaltschaft noch die Ausländerbehörde verzögerte ihre Abschiebung zurück nach Nigeria", sagt Stefanie Heye, die in Hannover für die Organisation Kobra Zwangsprostituierte aus Niedersachsen berät.
Große Hoffnungen
Eigentlich sollten solche Fälle nicht mehr vorkommen, so jedenfalls hatte es der Gesetzgeber beabsichtigt, als er vor drei Jahren den Schutz für Opfer von Menschenhandel, die zur Prostitution oder Nacktaufnahmen gezwungen werden, verbesserte. Seitdem dürfen die Misshandelten - meist Frauen aus dem Ausland - mindestens so lange in Deutschland bleiben, bis sie nicht mehr als Zeuge gebraucht werden. In dieser Zeit dürfen sie sogar legal arbeiten.
Die neuen Regeln weckten große Hoffnungen, endlich würden viele gequälte Frauen den Mut fassen, die Täter zu melden. Tatsächlich aber nimmt kaum jemand das Angebot an: Nach neuen Zahlen des Bundesinnenministeriums kamen auf die jährlich etwa 700 erfassten Fälle von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung vergangenes Jahr gerade einmal 45 Opfer, die als Zeugen bleiben durften, 2008 registrierten die Behörde sogar nur 21 - vor allem Frauen aus Bulgarien und Nigeria. Bei den Beratungsstellen ist die Enttäuschung groß. "Die 45 sind ein Bruchteil von denen, die eigentlich in Frage kämen", sagt Heye. "Das neue Ausländerrecht hat keine durchgreifende Besserung gebracht", sagt auch ihre Kieler Kollegin Claudia Franke.
"Es gibt auch bei Freiern Mitleid"
Nach Erfahrung der Beraterinnen fehlt bei den Behörden häufig der Wille, die Opfer als Zeugen im Land zu lassen oder sie über ihre Rechte aufzuklären. Oft kommt es nicht einmal zu einem Gespräch in den Beratungsstellen, obwohl dies in der Begründung des Gesetzes ausdrücklich vorgesehen ist.
Allerdings ist das Angebot "Aussage gegen Aufenthalt" auf den zweiten Blick auch nicht sehr verlockend: Spätestens nach dem Gerichtsverfahren müssen die Frauen wieder die Abschiebung fürchten. Der Mangel an Zeugen ist gerade beim Thema Menschenhandel gravierend, denn die Machenschaften können bisher nur vereinzelt durch Razzien aufgedeckt werden. Die Experten gehen deshalb von einer hohen Dunkelziffer aus, die EU-Kommission schätzt die Zahl der Geschleusten europaweit auf etwa 100.000 im Jahr.
Wenn man mehr Menschenhändler fassen wolle, dann dürfe man die Frauen nicht so schnell abschieben, fordern die Beraterinnen. "Man muss den Frauen aber noch mehr bieten, etwa Geld oder eine neue Identität", sagt der Hannoveraner Kriminologe Christian Pfeiffer, der gerade ein Forschungsprojekt zu dem Thema begonnen hat. Auch ein anonymes Telefon für Freier könnte helfen, sagt Pfeiffer. "Es gibt auch bei Freiern Mitleid mit den Frauen.
Süddeutsche Zeitung 08.03.2010
Einsame Zeugen
Von Roland Preuß
Ein neuer Paragraph sollte Zwangsprostituierten die Möglichkeit geben, vor Gericht gegen ihre Peiniger auszusagen und so vor Abschiebung geschützt zu sein. Bisher war die Regelung erfolglos.
In Europa, erzählten sie Justine, könne man gut Geld verdienen, als Bedienung oder Putzfrau. Das gefiel der jungen Nigerianerin, sie ließ sich nach Norddeutschland schleusen. Dort aber nahmen ihr stämmige Männer den Pass ab, machten sie mit Schlägen gefügig und schickten die 24-Jährige, die in Wirklichkeit anders heißt, auf den Strich. Endlich flog sie bei einer Razzia auf, doch es wurde nicht wirklich besser: Die Polizei steckte sie in Abschiebehaft.
Dort entschied sie sich, etwas gegen die Menschenhändler, die sie zur Prostitution gezwungen hatten, zu unternehmen. Sie sagte gegen ihre Peiniger aus. "Damit provoziert sie die Rache der Täter, doch weder die Staatsanwaltschaft noch die Ausländerbehörde verzögerte ihre Abschiebung zurück nach Nigeria", sagt Stefanie Heye, die in Hannover für die Organisation Kobra Zwangsprostituierte aus Niedersachsen berät.
Große Hoffnungen
Eigentlich sollten solche Fälle nicht mehr vorkommen, so jedenfalls hatte es der Gesetzgeber beabsichtigt, als er vor drei Jahren den Schutz für Opfer von Menschenhandel, die zur Prostitution oder Nacktaufnahmen gezwungen werden, verbesserte. Seitdem dürfen die Misshandelten - meist Frauen aus dem Ausland - mindestens so lange in Deutschland bleiben, bis sie nicht mehr als Zeuge gebraucht werden. In dieser Zeit dürfen sie sogar legal arbeiten.
Die neuen Regeln weckten große Hoffnungen, endlich würden viele gequälte Frauen den Mut fassen, die Täter zu melden. Tatsächlich aber nimmt kaum jemand das Angebot an: Nach neuen Zahlen des Bundesinnenministeriums kamen auf die jährlich etwa 700 erfassten Fälle von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung vergangenes Jahr gerade einmal 45 Opfer, die als Zeugen bleiben durften, 2008 registrierten die Behörde sogar nur 21 - vor allem Frauen aus Bulgarien und Nigeria. Bei den Beratungsstellen ist die Enttäuschung groß. "Die 45 sind ein Bruchteil von denen, die eigentlich in Frage kämen", sagt Heye. "Das neue Ausländerrecht hat keine durchgreifende Besserung gebracht", sagt auch ihre Kieler Kollegin Claudia Franke.
"Es gibt auch bei Freiern Mitleid"
Nach Erfahrung der Beraterinnen fehlt bei den Behörden häufig der Wille, die Opfer als Zeugen im Land zu lassen oder sie über ihre Rechte aufzuklären. Oft kommt es nicht einmal zu einem Gespräch in den Beratungsstellen, obwohl dies in der Begründung des Gesetzes ausdrücklich vorgesehen ist.
Allerdings ist das Angebot "Aussage gegen Aufenthalt" auf den zweiten Blick auch nicht sehr verlockend: Spätestens nach dem Gerichtsverfahren müssen die Frauen wieder die Abschiebung fürchten. Der Mangel an Zeugen ist gerade beim Thema Menschenhandel gravierend, denn die Machenschaften können bisher nur vereinzelt durch Razzien aufgedeckt werden. Die Experten gehen deshalb von einer hohen Dunkelziffer aus, die EU-Kommission schätzt die Zahl der Geschleusten europaweit auf etwa 100.000 im Jahr.
Wenn man mehr Menschenhändler fassen wolle, dann dürfe man die Frauen nicht so schnell abschieben, fordern die Beraterinnen. "Man muss den Frauen aber noch mehr bieten, etwa Geld oder eine neue Identität", sagt der Hannoveraner Kriminologe Christian Pfeiffer, der gerade ein Forschungsprojekt zu dem Thema begonnen hat. Auch ein anonymes Telefon für Freier könnte helfen, sagt Pfeiffer. "Es gibt auch bei Freiern Mitleid mit den Frauen.
Süddeutsche Zeitung 08.03.2010
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Lernprozess
Wenn die Sexworker und Frauennetzwerke erstmal wissen wie es geht und wo und wie man legal Reisen, Zimmer und Werbeplätze zur Sexarbeit mieten oder betreiben kann, dann braucht es die Zuhälter/Menschenhändler/Profiteure/Ausbeuter/Dienstleister/Voodoo-Zauberer/Fluchthelfer gar nicht mehr, in der Form wie sie heute immer wieder auf den Plan gerufen werden, aufgrund der herrschenden Rahmenbedingungen und Verhältnisse.
15 Thesen zur Syndikalisierung
zum intl. Frauentag auch und gerade auch für Sexarbeiterinnen:
viewtopic.php?p=76827#76827
15 Thesen zur Syndikalisierung
zum intl. Frauentag auch und gerade auch für Sexarbeiterinnen:
viewtopic.php?p=76827#76827
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- Beiträge: 8
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- Ich bin: Keine Angabe
Schleusung ist nicht Menschenhandel!

Leider werden die beiden Themen "Schleusung" und "Menschenhandel" immer wieder grandios durcheinander geschmissen. Schleusung ist ein Vergehen gegen Einreisebestimmungen, in dem man anderen zur illegalen Einreise verhilft. Die Tat wird zwar mit harten Strafen bedroht (hierzulande bis zu 10 Jahre Haft), aber eigentlich gibt es kein Opfer. Das ist natürlich unter der Voraussetzung, dass der Schleuser diejenigen, die ihn beauftragen, darüber aufklärt, auf was sie sich einlassen.ehemaliger_User hat geschrieben:[...]Der Mangel an Zeugen ist gerade beim Thema Menschenhandel gravierend, denn die Machenschaften können bisher nur vereinzelt durch Razzien aufgedeckt werden. Die Experten gehen deshalb von einer hohen Dunkelziffer aus, die EU-Kommission schätzt die Zahl der Geschleusten europaweit auf etwa 100.000 im Jahr.
[...]
Süddeutsche Zeitung 08.03.2010
Menschenhandel ist hingegen ein Vergehen gegen einen anderen Menschen, dessen Hilflosigkeit (ob nun als Kind, als Frau in einem fremden Land etc. pp.) ausgenutzt wird. Die Folgen können schwere posttraumatische Störungen beim Opfer sein. Und obwohl er so viel gefährlicher ist, ist der Menschenhandel mit der gleichen Strafe bedroht: bis zu 10 Jahren Haft.
Natürlich ist Menschenhandel oft mit einer Schleusung verbunden, und bei gleicher Haftandrohung ist es den Ermittlern eigentlich auch egal, was von beiden es war. Den Opfern aber nicht, und hier ist die hohe Haftandrohung für Schleusung dann kontraproduktiv. So gemäß dem Prinzip: "Wenn ich mich gegenüber dem Strafrecht eh schon in Gefahr gebracht habe, dann kann ich noch mehr Geld verdienen, wenn ich die geschmuggelten Frauen jetzt auch noch ausnutze."
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- SW Analyst
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- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Menschenhandel ist evt. nur in der volkstümlichen und medial-überzeichneten Wahrnehmung bzw. in theoretischer Überlegung ein anderer Tatbestand und schweres Verbrechen.
Tatsächlich in der Polizei- und Rechtspraxis z.B. eine begleitete, freiwillige Sexarbeiterin allein wenn sie noch unter 21 Jahren ist (auch wenn sie erwachsen und über 18 Jahren ist) per Definition ein Menschenhandelsopfer. Nach Palermo Protokol ist die Einwilligung der Sexarbeiterin/Migrantin/Opfer unerheblich. Sowas nennt man Kriminalisierung.
Natürlich gibt es schwere Opfer, aber es gibt viele die auch erst als solche definiert werden, um Sexwork und Migration zu bekämpfen und kontrollieren, und es gibt wieder andere, die wie du selbst schreibst, bereitwillig diese angebotene Rolle beim Erwischtwerden auch annehmen...
Die hier im Forum schon mehrfach genauer analysierten Polizeistatistiken zeigen wie verhältnismäßig gering im Vergleich zur großen Sexarbeiter- und Migrantenzahl das Problem tatsächlich ist. Man könnte es soziologisch als hegemonialen Diskurs bezeichnen.
p.s. gerne wüßte ich mehr über dich mit dem ich hier diskutiere. Bitte stell dich doch im Bereich nur für Mitglieder einmal vor.
Tatsächlich in der Polizei- und Rechtspraxis z.B. eine begleitete, freiwillige Sexarbeiterin allein wenn sie noch unter 21 Jahren ist (auch wenn sie erwachsen und über 18 Jahren ist) per Definition ein Menschenhandelsopfer. Nach Palermo Protokol ist die Einwilligung der Sexarbeiterin/Migrantin/Opfer unerheblich. Sowas nennt man Kriminalisierung.
Natürlich gibt es schwere Opfer, aber es gibt viele die auch erst als solche definiert werden, um Sexwork und Migration zu bekämpfen und kontrollieren, und es gibt wieder andere, die wie du selbst schreibst, bereitwillig diese angebotene Rolle beim Erwischtwerden auch annehmen...
Die hier im Forum schon mehrfach genauer analysierten Polizeistatistiken zeigen wie verhältnismäßig gering im Vergleich zur großen Sexarbeiter- und Migrantenzahl das Problem tatsächlich ist. Man könnte es soziologisch als hegemonialen Diskurs bezeichnen.
p.s. gerne wüßte ich mehr über dich mit dem ich hier diskutiere. Bitte stell dich doch im Bereich nur für Mitglieder einmal vor.
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Vielleicht mag diese Dikrepanz zwischen wirklichen Opfern, und solchen, die nur von Behörden und Helferindustrie gerne als Opfer gehen würden, die dortige Enttäuschung erklären?Marc of Frankfurt hat geschrieben:Natürlich gibt es schwere Opfer, aber es gibt viele die auch erst als solche definiert werden, um Sexwork und Migration zu bekämpfen und kontrollieren, und es gibt wieder andere, die wie du selbst schreibst, bereitwillig diese angebotene Rolle beim Erwischtwerden auch annehmen...
Wurden da eventuell Regeln zur Opferproduktion geschaffen, während die Angesprochenen selbst sich gar nicht als Opfer fühlen?ehemaliger_User hat geschrieben:Die neuen Regeln weckten große Hoffnungen, endlich würden viele gequälte Frauen den Mut fassen, die Täter zu melden. Tatsächlich aber nimmt kaum jemand das Angebot an: Nach neuen Zahlen des Bundesinnenministeriums kamen auf die jährlich etwa 700 erfassten Fälle von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung vergangenes Jahr gerade einmal 45 Opfer, die als Zeugen bleiben durften, 2008 registrierten die Behörde sogar nur 21 - vor allem Frauen aus Bulgarien und Nigeria. Bei den Beratungsstellen ist die Enttäuschung groß. "Die 45 sind ein Bruchteil von denen, die eigentlich in Frage kämen", sagt Heye. "Das neue Ausländerrecht hat keine durchgreifende Besserung gebracht", sagt auch ihre Kieler Kollegin Claudia Franke.
Liebe Grüße, Aoife
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