Kein Orgasmus - Freier macht Anzeige

Geschäfte, Internet-Shops, Dienstleister, Beamte... wo habt ihr Diskriminierung oder unangemessenes Verhalten erfahren? Wo hat es euch besonders gut gefallen, bzw. stimmte das Preis/Leistungs-Verhältnis?
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Beitrag von ehemaliger_User »

Alina, in welchem Land aerbeitest Du? In Deutschland hat der Club NICHT das Recht, Dich zur Rückzahlung aufzufordern.

Leider gilt hier das "Recht des Stärkeren" - und das ist der Club.

Ich würde in so einem Club nicht arbeiten wollen. Es gibt genug Clubs, deren Betreiber sich aus solchen Auseinandersetzungen heraushalten, in solchen Fällen die Frau unterstützen und auch schon mal die Polizei zur Feststellung von Personalien anfordern.

Wenn DU es Dir leisten kann, wechsle den Club und warne andere vor solchen Clubs.
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Blanca
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Beitrag von Blanca »

Hallo Alina.

Ich sehe es ähnlich wie Jenni. Wenn man anfangs festgestellt hat, man ist einverstanden, es miteinander zu 'versuchen', dann läßt man sich auf den Menschen und das 'Programm' ein. Beide tun das.
Wenn etwas nicht wie vorgesehen funktioniert, dann kann man da eben nichts machen. Wir - Kunde und SW - sind Menschen und nicht Roboter, und nicht immer kann jeder eine 'perfekte Performance' abliefern. Ich sehe die Tendenz in so einem Fall eher dorthin gehend, daß man versucht, aus dem reinen Akt etwas Besonderes zu machen. In 15 Minuten ist das aber fast ein Ding der Unmöglichkeit!
Das Geld würde ich trotzdem nicht zurückgeben. Zu dieser Art der Dienstleistung gehören eben 2 Menschen. Und wenn der andere nicht bereit ist, mit mir 'zusammenzuarbeiten' - schade drum.
Dir kann ich nur raten, diese Sache mit dem Betreiber zu klären. Ich sehe in der Rückzahlung, die von Dir gefordert wurde, ein klares Mißtrauensvotum gegen Dich - und das sind keine guten Arbeitsbedingungen!

Blanca

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hab mir erlaubt das Thema zusammenzuführen, welches ja sogar in der Presse diskutiert wird.

Das rechtliche Thema liegt in der Abgrenzung Werkvertragsrecht (z.B. Monteur) vs. Dienstleistungsvertragsrecht (Sexworker, Arzt) begründet (s.o.).


Welche Leistungen eine Sexarbeiterin schon erbracht hat,
noch bevor es zum gewünschten Akt/Orgasmus kommt:
viewtopic.php?p=62253#62253
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.04.2010, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Fortschritt in der Rechtsprechung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nachträglich Sexworker nicht bezahlen zu wollen ist Vergewaltigung


Bild


Urteil aus Italien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=78748#78748





.

riccarda
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Beitrag von riccarda »

Ich finde am besten die 85-90 Jährigen Opas (und einige ab 65 J. auch) die mir sagen: So, Mädchen, mal sehen ob DU es hinbekommst das er zum stehen und spritzen kommt...
Ahhh....die Details erspare ich Euch.

Leu
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Beitrag von Leu »

Ich habe mir mal alle eure Threads durchgelesen und hoffe, dass ich dazu etwas hilfreiches posten kann.

1. Wenn es eine gesetzliche Orgasmusgarantie gäbe, dann müßte ich als Kunde/Gast ja VORHER meine Tauglichkeit beweißen. Das wäre übrigens schwieriger als der Test bei der Bundeswehr: ich müßte eine medizinisch-psychologische Untersuchung bestehen und einen Drogentest (Alkohol, chemische Drogen) direkt vor Inanspruchnahme der Dienstleistung. Das geht einfach nicht. Einerseits kann nicht jede SW Blut abnehmen (das können nur selten Ärzte), andererseits kann es dafür auch keine staatliche Stelle geben. Obwohl es laut euren wiener Beiträgen gerecht wäre.
2. Es handelt sich, wie Marc sagt, um eine Dienstleistung und um keine Reparatur. Ich kann die Zeit ja hinterher auch nicht zurückgeben. Weiter gesponnen wärt ihr ja für Jeden verantwortlich, der beim Sex stirbt, wenn es keine wäre. (Übrigens eine schöne Vorstellung das mit dem dabei sterben. =)
3. Ihr habt da lustigerweise von Erlebnissen geschrieben, bei denen ein Gast 50 min brauchte und immernoch nicht gekommen ist.
Mir ist das mal bei einen ONS passiert, dass das ganze 3 h so ging. Das lag am Alkohol und war auch nicht so geplant.
Auf Nachfrage in der Clique erfuhr ich, dass sowas tatsächlich vorkommt. Einen sehr guten Freund passierte sowas häufiger. Er spielte sogar seiner Ex den Orgasmus vor. Damit sie ihm das Bier nicht verbot. Seine Leber wuchs um 2 cm, so nebenbei.

Ich verkürze mal auf das Fazit: wenn ein Kunde/Gast keinen hoch bekommt oder eben nicht kommt, kann das sehr viele Ursachen haben. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass es an der SW liegt.

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Blanca
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Beitrag von Blanca »

Ich sehe den Orgasmus gar nicht unbedingt als Ziel.
Damit würde ich mich und den Kunden unter Druck setzen.
Er soll genießen - was auch immer passiert.

Blanca
(in erster Linie SW und nicht OrgasmusWorker) :-)

Moonlight
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RE: Kein Orgasmus - Freier macht Anzeige

Beitrag von Moonlight »

habe mal einem Gast bei dem ich angeblich nicht mal annähernd so nett war wie meine Kollegin damals zu der er eigentlich wollte das Geld wiedergegeben, waren 30 Euro...

Möchte nicht wissen wie "nett" meine Kollegin für die 30 Euro immer gewesen ist...

bin allerdings auch nicht der Typ Frau die mit sich machen läßt was Gast will, sie aber schon...

Wenn ich auf Zimmer bin und einer mir frech wird, aus welchen Gründen auch immer, dann verzichte ich auch schonmal auf das Geld und geleite den Gast raus...
LG Moonlight

Wenn nicht jetzt - wann dann?

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Beitrag von ehemaliger_User »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Das rechtliche Thema liegt in der Abgrenzung Werkvertragsrecht (z.B. Monteur) vs. Dienstleistungsvertragsrecht (Sexworker, Arzt) begründet (s.o.).
Allerdings ist für die meisten SW die Session beendet, sobald der Gast zum Orgsmus gekommen ist - auch wenn die vereinbarte Zeit noch nicht beendet ist. Auch ist es üblich, die Zahl der Orgasmen pro Zeiteinheit zu begrenzen (z.b. bei einer Buchungsdauer von 1 Stunde sind 2 Orgasmen incl.)
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Marc of Frankfurt
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Geheimnisse der Preispolitik

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Zahnarzt-Session ist auch beendet, wenn der Zahn gezogen ist. Da sehe ich keine prinzipiellen-vertragsrechlichen Unterschiede.


Ich erkläre es mir eher als eine Form von sich eingeschlichen habenden ungenauen sprachlichen Konventionen in der Sexarbeit. Auch wir Sexarbeiter haben oft oder beim Einstieg ein Problem über allgemein tabuisierte Bereiche wie Sex und Geld klar und exakt zu sprechen (gute Ausbildungen/Fortbildungen "business english for sex workers" gibt es bekanntlich nicht:-).

Weil ein Stecher sich nicht entspannen kann wenn er an Steckuhr denken muß :-) wird das heikle Thema Zeitlimit oft spachlich ausgespart (wer weis schon daß ein Laufhausquicky für 30 Euro auf 15 Min angesetzt wird). Möglicherweise haben Bordelle ja auch eine eigene andere Zeitrechnung so wie Schulen *lach*

Dem Kunden wird sprachlich ungenau mehr suggeriert oder sogar unklugerweise versprochen je nach Sexworker. Je nach Vorliebe oder Pay6praxis wird das dann meist aber nicht zum Problem, weil der Mann nach dem Orgasmus eine ganz andere Gefühls- und Bedarfslage hat (einschlafen, nach Hause gehen;-).


Darüberhinaus gilt es zu bedenken, dass es ja grundsätzlich unterschiedliche Kontrahierungspraxis und Preispolitik gibt je nach Marktsegment. Im hochpreisigen Segment mit geringer Kundenfrequenz geht es bekanntlich eher nach Zeit-Pauschal-Preisen und die meisten Sexvarianten und -aktionen sind inkludiert. Im niedrigpreisigen Supermarkt stehen die Sexpraktiken und Handgriffe fast so wie bei der GOÄ im Vordergrund und der Zeitaspekt bleibt dahinter verborgen...


Gute Clubs haben hier entsprechend nach langjähriger Erfahrung gut ausgefeilt formulierte Preistafeln, um ihre Sexworker beim verkaufen zu entlasten z.B. Tiffany Berlin...

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Beitrag von Brunhilde »

in erster linie wird doch die zeit bezahlt oder?..wunder kann man keine erwarten..bestmögliches service aber schon..

bruni

Moonlight
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Beitrag von Moonlight »

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Brunhilde hat geschrieben:in erster linie wird doch die zeit bezahlt oder?
stimmt Brunhilde, alles andere kann man mit Geld gar nicht aufwiegen :002

seh ich zumindestens so
LG Moonlight

Wenn nicht jetzt - wann dann?

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Beitrag von Aoife »

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Moonlight hat geschrieben:          Bild
Brunhilde hat geschrieben:in erster linie wird doch die zeit bezahlt oder?
stimmt Brunhilde, alles andere kann man mit Geld gar nicht aufwiegen :002

seh ich zumindestens so
Ich denke, das ist noch komplizierter.
"alles andere kann man mit Geld gar nicht aufwiegen" stimmt sicher -
ABER: Kann man unsere (Lebens-)Zeit denn wirklich mit Geld aufwiegen?

Ich habe vor längerem schon einmal etwas zur symbolischen Bedeutung des Geld's in unserem Job gepostet,
und die Stelle jetzt sogar tatsächlich wiedergefunden :002 :
viewtopic.php?p=59790#59790

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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off topic: Geldmystik

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aoifes Gedanken über das fundamentale Geldproblem will ich wie folgt zuspitzen:


Geld ist abzählbar, diskrekt, messbar ./. während wahre Liebe, Kunst, die geistige Welt, das Spirituelle, der Mensch etc. (und damit die von ihm erbrachten Dienstleistungen und erschafften Werte/Güter eigentlich) unabzählbare, unvergleichbare, individuelle Werte repräsentieren.
Das ist die Dichotomie (Gegenpole): "standardisiert-individuell"", "materiell-ideell", "dinglich-menschlich", "irdisch-himmlisch", "profan-heilig"...

Das Problem entsteht, wenn aus praktischen Gründen des Alltagslebens, künstlich unterschieden werden d.h. abgegrenzt werden muß (Kompromiss/Entscheidung/Tätigwerden/kaufen u verkaufen/Täter/Mehrheitsbildung/a-sozial/dia-bolisch/Sünde).

Der Fundamentalkonflikt der Käuflichkeit wird dann der Ware Liebe zugeschoben (Sündenbockfunktion Prostitution), obwohl er bei allen menschlichen Tätigkeiten bereits vorhanden ist, wo Engagement, Herzblut und Geist einfließen (vgl. auch nichtsexuelle Prostitution, Mietmaul etc.).


Hier eine schöne Betrachtungsweise für das Bezahlproblem von einem indianischen Schamanen (englisch):
viewtopic.php?p=67683#67683


Die Lösung des Problems ist Problem-Bewusstheit:
Spirituelle Menschen versichern sich der Ganzheit und Heiligkeit der Schöpfung z.B. mit symbolischen Opferritualen. Für den Verzehr einer (Fleisch-)mahlzeit wäre das z.B. einen kleinen Teil den Göttern zurückzugeben/verbrennen(Räucherstäbchen)/Tischgebet/Speise segnen...
Tantriker verneigen sich rituell voreinander neben einem Altar bevor einer Paarübung und schon mit der Tempelprostitution war ein Geldopfer verbunden (manche sehen hier die Gelderfindung).


Eine heutige Sexarbeiterin sagt dem Kunden z.B.: "Bitte das Geld dort Ablegen in der Spendenkasse für Witwen und Waisen ;-)".
Das vermeidet sich "gekauft" fühlen zu müssen.

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Beitrag von ex-oberelfe »

Also Geld Zurückgabe bei Abbruch seitens vom Kunden ist bei uns nicht möglich, denn nur weil der Kunde ein Problem hat, dass meistens psychischer Natur ist und mit unserer Serviceleistung nichts zu tun hat, sehe ich nicht ein, das Honorar zurückzugeben. Ich habe ja meinen Teil der Vereinbarung erfüllt und wäre bereit gewesen, die vereinbarte Zeit mit dem Kunden zu verbringen.
Man muss bedenken, dass ich für die vereinbarte Zeit für andere Kunden blockiert war und keine andere Möglichkeit des Geldverdienens gehabt habe, da ich keine anderen Aufträge annehmen konnte.
Wenn ich von meiner Seite abbreche, ist die Lage natürlich eine andere, dann gebe ich natürlich das Geld zurück, da ich seine Erwartungen ja nicht erfüllen konnte.
Ich würde also im geschilderten Fall kein schlechtes Gewissen haben, auch mir keine Sorgen machen, ob der Kunde nochmal kommt oder nicht, denn wenn er abbricht, ist die Chance, dass der Kunde alleine aufgrund seiner Schamgrenze sowieso relativ gering.
Lg Jasmin
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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Kajus
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Beitrag von Kajus »

@ Jasmin: Ich frage aus eigenem Interesse - wenn es durch den Kunden zum Abbruch kommt, sagen wir mal nach 30 Minuten bei einem 3-Stunden-Date, wird nichts zurückgezahlt? Ich halte das grundsätzlich für korrekt, habe aber selbst Skrupel.

Ich würde andererseit ein Date niemals abbrechen, auch wenn die Erotik erschöpft ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Kundin dann früher gegangen wäre. Ich gehe dann dazu über, etwas zu trinken und miteinander zu reden.