LokalNachrichten: WIEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Sepideh
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 17
Registriert: 13.08.2008, 10:08
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sepideh »

Ich muss sagen, dass es in den letzten Monaten in Wien/Österreich sehr viele negative Veränderungen gegeben hat die, obwohl sehr verschieden, alle eine gewisse Ähnlichkeit miteinander haben.
Da können wir beginnen beim durchgeführten Bettelverbot, der Vertreibung von Drogenkonsument_innen am Karlsplatz, mehr Überwachung am Praterstern wegen Alkoholkonsument_innen und das hier diskutierte Thema der Straßensexarbeit.
Natürlich handelt es sich hier um komplett unterschiedliche Themen, aber eines haben sie meiner Ansicht nach doch gemeinsam: Die Vertreibung von Menschen aus dem öffentlichen Raum. Die Kontrolle nimmt immer mehr zu, die Polizei wird aufgestockt, gute Bürger_innen und Tourist_innen sollen nicht auf gewisse Personen treffen, die von der Gesellschaft und der Politik, verachtet und stigmatisiert werden.
Es ist ein Wahnsinn was gerade passiert!

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Aoife »

          Bild
Sepideh hat geschrieben:..., gute Bürger_innen und Tourist_innen sollen nicht auf gewisse Personen treffen, die von der Gesellschaft und der Politik, verachtet und stigmatisiert werden.
Es ist ein Wahnsinn was gerade passiert!
Der zentrale Wahn bei diesen Vorgängen ist, dass irgendjemand glauben kann, zu den "guten Bürger_innen" zu gehören.
Nicht umsonst gibt es die Anekdote von einer Stadt, in der sich 4 von 10 Honoratioren suizidiert haben, nachdem sie einen
anonymen Brief erhalten hatten. In diesem Brief stand nichts anderes als: "Es ist alles herausgekommen!"

Wie kann sich jemand so sicher sein, nicht zu denen zu gehören, die bei der nächsten Runde zur zu bekämpfenden
Minderheit erklärt werden? Gerade im deutschsprachigen Raum sollte da doch ein gewisses Geschichtsbewußtsein herrschen?

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

Sepideh
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 17
Registriert: 13.08.2008, 10:08
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sepideh »

natürlich ist die bezeichnung "gute bürger_innen" von mir ironisch gemeint, ich hoffe, du weißt, dass ich nicht von so einem bild ausgehe. es ist der hinweis auf die reinste polarisierung durch politik und gesellschaft was hier stattfindet

was es das geschichtsbewusstsein im deutschsprachigen raum angeht muss ich sagen, dass ich die meinung habe, dass es häufig fast gar nicht (zumindest in österreich) besteht. ohne hier eine diskussion diesbezüglich eröffnen zu wollen (ist definitiv der falsche thread)

die gesellschaft kreeirt sich immer "sündenböcke", die für sie eine schutzfunktion nach innen erfüllen. damit die ach so richtigen norm- und wertevorstellung weiterhin bestehen bleiben können. die "anderen" werden immer benötigt, um das "wir" zu kreeiren und zu bestärken.

der trend geht immer mehr in die richtung den öffentliche raum zu reglementiert, vertreibungs- und verdrängungspolitiken stehen an der tagesordnung. hängt meiner ansicht nach aber auch mit dem motto "was man nicht sieht gibt es nicht" zusammen.

liebe grüße


sepideh

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Aoife »

          Bild
Sepideh hat geschrieben:natürlich ist die bezeichnung "gute bürger_innen" von mir ironisch gemeint, ...
Na klar weiß ich das :002

Was ich nicht verstehe ist, wie eine Mehrheit sich dafür hergeben kann, sich als Gesellschaft so polarisieren zu lassen.
Wobei ich jetzt nicht einmal moralische oder abgehoben meschenrechtstheoretische Überlegungen meine, sondern ganz
praktisch die hiermit verbundene Selbstgefährdung im Auge habe. Wer glaubt er sei auf der sicheren Seite, wenn er sich zu
dieser gesellschaftlichen Polarisierung gegen *andere* hergibt, der lebt in dem Wahn, dass der Begriff "gute bürger_innen"
eine reale Bedeutung habe, und er/sie selbst somit nicht in Gefahr schwebt, sich ganz schnell per Definition auf "der
anderen Seite" wiederzufinden.

Liebe Grüße, Aoife
Zuletzt geändert von Aoife am 18.06.2010, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Sepideh hat geschrieben:Die Vertreibung von Menschen aus dem öffentlichen Raum.
Das ist nicht nur in AT so, OB Schuster hat im Jahre 1998 einen Tag vor einem Gipfeltreffen die in der Innenstadt bettelnden Obdachlose vor die Stadt fahren lassen - damit sie "unsichtbar" sind.

In Baden-Württemberg organisierten sie dann vom 29.8. bis zum 11.9.98 einen »Marsch auf Stuttgart«. Dort machten sie unter anderem auch auf ein Urteil des VGH Baden-Württemberg (Az: 1 S 2630/97) aufmerksam:

"Die Anwesenheit notleidender Menschen, die an die Hilfsbereitschaft anderer Menschen appellieren, sei "eine Erscheinungsform des Zusammenlebens". Und deshalb zu ertragen.
(VGH Mannheim, NJW 1998, Heft 35, S. XXXVIII, Pressemitteilung des VGH Mannheim vom 24.07.1998)

Das selbe muss auch für die verschiedenen Formen der Sexarbeit gelten. Ich bin kein Freund des Strassenstrichs - aber er gehört offensichtlich mit zu unserer Gesellschaft. Und die dort arbeitenden Menschen haben das Anrecht auf Wahrung ihrer Menschenwürde/-rechte, gerade durch staatliche Stellen.

Es ist offensichtlich einfacher, alkoholtrinkene Jugendliche oder SW aus den Plätzen der Innenstadt zu vertreiben - "ich sehe sie nicht mehr, also ist alles gut". [Ich möchte damit trinkende Menschen und SW nicht gleichstellen!]

Wir halten offensichtlich immer weniger aus - da stören sogar die Tröten bei der Fussball-WM (Hetzkampagne von BILD bis Spiegel).

Ich denke, die Wiener hätten genug Aufgaben, um die Lage der SW zu verbessern, sie zu enstigmatisieren. Und nicht die Stigmatisierung weiter zu treiben.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Laufhaus Rachel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 26
Registriert: 26.02.2009, 21:56
Wohnort: 1230 Wien, Triesterstr. 176
Ich bin: Keine Angabe

Rotlicht-Zone beim Technischen Museum

Beitrag von Laufhaus Rachel »

Rotlicht-Zone beim Technischen Museum
(23.06.10) Direktorin hofft auf eine vernünftige Lösung – Mitarbeiter wollen eine Petition gegen die Prostitutions-Meile starten

(al). Sexarbeiterinnen dürfen in Wien nicht allerorts auf der Straße ihre Liebesdienste anbieten. Im 15. Bezirk wurden nun zwei Areale als eigene Rotlicht-Meile deklariert. Und diese befinden sich ausgerechnet direkt neben einer kulturellen Einrichtung – dem Technischen Museum.

Benutzte Kondome auf den Gehsteigen, Lärm und Belästigung der weiblichen Passanten – die Beschwerden der Anrainer häuften sich. Die Stadt hat nun ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die Situation der Straßenpros­titution zu entschärfen. Doch nicht alle zeigen sich damit einverstanden.

Der Brennpunkt: Zwei Areale sind jetzt offizielle Rotlicht-Zonen. Konkret geht es um die Bereiche bei der Linken Wienzeile 278 (zwischen Anschützgasse und Jheringgasse) und bei der Linzer Straße – dem Areal hinter dem Technischen Museum zwischen Avedikstraße und der Eisenbahnbrücke. „Die Mitarbeiter wollen nicht in einer deklarierten Rotlicht-Zone arbeiten“, sagt Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin des Technischen Museums, im BZ-Interview.

„Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Büro und Sie wissen, ab 21 Uhr ist dort eine Rotlicht-Zone. Ich glaube, dass diese Doppelnutzung sehr schwer zu vereinbaren ist. Man kann auch nicht einen Spielplatz untertags für die Kinder und in der Nacht für Clubbings öffnen, das spießt sich.“ Ein Detail am Rande: Zuna-Kratky erfuhr über die geplante Aktion aus der Zeitung.

Kinder übernachten im Museum
Im Technischen Museum werden auch nachts die Pforten nicht gesperrt. Kinder und Jugendliche können die Welt der Technik im Rahmen des „Camp-In“ entdecken und übernachten dort. „Wir haben auch sehr viele Abendveranstaltungen, an denen Menschen teilnehmen, die nicht in Rotlicht-Zonen kommen wollen“, kommentiert Zuna-Kratky.

400 Euro Strafe für Prostituierte
Die beiden Prostitutions-Meilen im 15. Bezirk sind als Probelauf gedacht. Ende des Jahres wird entschieden, wie es weitergeht. Zurzeit informieren Streetworker des Vereins „Sophie – BildungsRaum für Prostituierte“ die Sex-arbeiterinnen, wo sie legal ihre Dienste anbieten dürfen. Wird jemand in einer Sperrzone ertappt, kann es Verwaltungsstrafen bis zu 400 Euro hageln.
Trotzdem ist Eva Van Rahde, Leiterin von „Sophie“, skeptisch: „Wir können überhaupt nicht einschätzen, ob die Frauen die Bereitschaft zeigen, sich in diese Zonen hinzustellen.“ Fakt ist, ab Juli starten verstärkte Polizeikontrollen. Die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger will sich gegenüber der BZ nicht zu der Problematik beim Technischen Museum äußern. Gabriele Zuna-Kratky ist jedenfalls überzeugt, „dass es zu einer positiven Lösung kommen wird.“

Beschwerde-Hotline für Grätzel-Bewohner
Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr unter 0676/88 666 222
Zusätzlich gibt’s Sprechstunden:
• 14. Bezirk: Amtshaus, Hietzinger Kai 1–3, Dienstag 8.30–9.30 Uhr
• 15. Bezirk: Gebietsbetreuung, Sechshauser Straße 23, jeweils am Mittwoch, 9–10 Uhr

http://www.meinbezirk.at/1140Penzing/be ... /id_741286

Benutzeravatar
hedonism
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 381
Registriert: 12.07.2009, 10:47
Wohnort: 2380
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von hedonism »

Straßenstrich wird verstärkt kontrolliert
28. Juni 2010, 16:52
Es sollen auch Schnellrichter eingesetzt werden

Der Straßenstrich im Betreich Felberstraße und Linzerstraße in Wien wird ab 1. Juli verstärkt kontrolliert. Das kündigte die Bundespolizeidirektion am Montag an. Neben Beamten in Uniform und Zivil sollen Schnellrichter eingesetzt werden.

Überprüft wird demnach, ob die Prostituierten legal unterwegs sind, ihre Kontrollkarten mit und keine der vorgeschriebenen wöchentlichen Untersuchungen versäumt haben. Außerdem wird darauf geachtet, dass die Damen Schutzzonen beachten und die Zeiten einhalten, in denen Straßenstrich erlaubt ist: von März bis August nämlich nur zwischen 21.00 Uhr und 4.00 Uhr, wie Oberstleutnant Hans Golob von der Polizei erläuterte.

Bei Vergehen können Schnellrichter 360 Euro kassieren. Wer nicht gleich zahlt, sondern es auf eine Anzeige ankommen lässt, muss mit 1.000 Euro Strafe rechnen, im Wiederholungsfall mehr. Auch Freier, die sich nicht an die Gesetze halten, sollen zur Kasse gebeten werden: wegen Beihilfe oder Anstiftung zur Begehung einer Verwaltungsübertretung werden dann bis zu 365 Euro beim Schnellrichter fällig und bei einer Anzeige entsprechend mehr, und die kann dann nach Hause geschickt werden. (APA)
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

Und dann wundert sich noch irgend Jemand, wenn SexarbeiterInnen absolut kein Vertrauen in die Exekutive hat... Polizeibeamte, die in Uniform kontrollieren, wann eine SexarbeiterIn das letzte Mal am Gynostuhl war. Man muss sich das vor Augen führen: Um einen Schwerverbrecher zu einer DNA-Probe zu zwingen braucht man einen richterlichen Beschluss - um eine SexarbeiterIn (mit Handschellen) auf den Gynostuhl zu zwingen reicht ein fehlender Stempel.

Und wann dann die SexarbeiterInnen tatsächlich ein Problem haben - zu wem gehen sie dann??? Zur Polizei???

Sieht denn das Niemand von den Verantwortlichen?

christian

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

wegen Beihilfe oder Anstiftung zur Begehung einer Verwaltungsübertretung
Ist wohl eine AT-Besonderheit?
Im deutschen Ordnungswidrigkeitenrecht gibt es anders als im Strafrecht keine Teilnahme (Anstiftung oder Beihilfe).
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

viewtopic.php?p=82023#82023

Einer der Kopfschüttelparagraphen unseres Landes - SW steht am Straßenrand... Kunde geht vorbei.... reagiert auf Signale, Worte oder was auch immer.... Polizei behauptet: Kunde hat SexarbeiterIn angestiftet sich zu prostituieren....

christian

PS.: Der Einspruch auf diese Geschichte hat gute Chancen - nur leider wehren sich die wenigsten Kunden, da sie vor dem Brief nach Hause Angst haben....

Benutzeravatar
Snickerman
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 365
Registriert: 26.07.2009, 15:16
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Snickerman »

Soll aber auch angeblich Single-Männer geben, die zu SW gehen...
Hört sich schon im Verwaltungsdeutsch wie eine Drohung an.
Wer sich wehrt und nicht gleich seine Sünden gesteht, muss eben mehr zahlen- dürfen die "Fliegenden Standgerichte"
die "Corpi Delicti" auch gleich an Ort und Stelle unbrauchbar machen?
Und brauchen die Ösis eventuell noch ein paar arbeitslose Stasis zum Kontrollieren? Wir helfen gern!

Ich bin auch für die guten alten Pappplakate:
ICH BIN AM ORT DAS GRÖSSTE SCHWEIN
UND LASS MICH GERN MIT HUREN EIN!
Unterschrift: der Minister für Volksgesundheit
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

Sentenza
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 86
Registriert: 22.06.2009, 22:09
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Sentenza »

          Bild
ehemaliger_User hat geschrieben:
wegen Beihilfe oder Anstiftung zur Begehung einer Verwaltungsübertretung
Ist wohl eine AT-Besonderheit?
Im deutschen Ordnungswidrigkeitenrecht gibt es anders als im Strafrecht keine Teilnahme (Anstiftung oder Beihilfe).
Nach § 14 OwiG sind alle Beteiligten Täter (Einheitstäterschaft) ohne Differenzierung hinsichtlich der Art der Beteiligung (z. B. Anstiftung oder Beihilfe). Praktisch macht das keinen großen Unterschied aus.
          Bild
Zwerg hat geschrieben:Einer der Kopfschüttelparagraphen unseres Landes
Dass der § 7 VStG im Zusammenhang mit Prostitution in fragwürdiger Weise angewendet wird, ist ein Problem, das nicht dem Paragraphen inhärent ist.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

05.07.2010

ANRAINER EMPÖRT

Kein Ende des Straßenstrichs in Mariahilf in Sicht

Zwar hat die Polizei eine schärfere Gangart bei der Kontrolle des Straßenstrichs angekündigt, doch die Verlegung der Lustmeile vom Bereich der äußeren Mariahilfer Straße an die Wienzeile sowie hinter das Technische Museum will nicht funktionieren. "Wir werden nur angelogen. Geändert hat sich nichts", macht eine Anrainerin ihrem Ärger Luft.

"In der Felberstraße stehen die Damen nur noch mit einem Banderl am Popo da", so die Frau weiter. Die Prostituierten wollen ihren Standort nicht wechseln.

Schlaflose Nächte für Anrainer
"Ich stehe da, weil ich hier leichter mein Geld verdienen kann", antwortet eine Liebesdienerin aus Ungarn. Und was die Sozialarbeiterinnen des Vereins "Sophie" sagen, ist ihr sowieso egal. Angesprochen auf das Lärmproblem betont sie, dass auch die Straßenbahn laut sei. Für die Anrainer bedeutet das weiterhin schlaflose Nächte.

Erst kürzlich wurde eine Prostituierte an ihrem langen blonden Haar von einem Mann – vermutlich dem Zuhälter – durch eine Seitengasse geschleift. Bei der Polizei laufen die Telefone heiß, doch die Damen bedienen weiter ihre Kunden, die meist aus Niederösterreich kommen.

"Wer sozial schwach ist, muss bleiben"
Als "Frechheit" empfindet die Sprecherin der Bürgerinitiative, die bereits Tausende Unterschriften gesammelt hat, die Aussage des Bezirks-Chefs: "Die sozial Starken werden abwandern. Wer sozial schwach ist, muss also bleiben und sich alles gefallen lassen."

http://www.krone.at/Wien/Kein_Ende_des_ ... ory-208428
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Änderung von Prostitutionsgesetz angekündigt


Das Wiener Prostitutionsgesetz soll nach Ablauf des Feldversuchs Ende des Jahres dahingehend novelliert, dass hinkünftig für alle Bordelle Meldepflicht besteht, um die Handhabe gegen illegale Sexlokale zu erweitern, wie es zuletzt hieß.

Bei der Anmeldung wird ein potenzieller Betreiber detailliert unter die Lupe genommen.

...

Hotline Straßenprostitution

0676 / 88 666 222


werktäglich besetzt und zusätzlich gibt es in den besonders betroffenen Bezirken Leopoldstadt, Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus wöchentlich eine Sprechstunde.

...

mehr
http://wien.orf.at/stories/455842/




________________





Bild


Bürgerinitiative

gegen den Straßenstrich Ferberstraße



http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6715





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 23.07.2010, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Laufhaus Rachel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 26
Registriert: 26.02.2009, 21:56
Wohnort: 1230 Wien, Triesterstr. 176
Ich bin: Keine Angabe

Falter 29/2010: DER STRICH SPRICHT: WAS PROSTITUIERTE WOLLEN

Beitrag von Laufhaus Rachel »

Mit uns reden immer nur die Falschen! Wer die Probleme am Wiener Straßenstrich bekämpfen will, muss zuallererst mit den Prostituierten sprechen.....

Falter 29/2010: DER STRICH SPRICHT: WAS PROSTITUIERTE WOLLEN


Laufhaus Rachel´s Blog: Falter 29/2010

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

Ich betone ausdrücklich: Bei der Gestern gefundenen Frauenleiche ist es unklar bis unwahrscheinlich, dass es sich um eine SexarbeiterIn handeln könnte. Dies ist jedoch keine Wertung meiner Seits! Das Verbrechen ist abscheulich und ich hoffe, dass der Täter schnellstens gefasst wird. Der von mir gegebene Kommentar wurde trotzdem vom derStandard erbeten, falls es sich doch um eine SexarbeiterIn handeln würde.

Fünf verbrannte Frauen mit drei Gemeinsamkeiten


Die Polizei ist vorerst dennoch vorsichtig, von einem Serienkiller zu sprechen

Eine beim Bundeskriminalamt (BK) angesiedelte Arbeitsgemeinschaft soll die Aufklärung der Frauenmorde in mehreren Bundesländern koordinieren. Das teilten die Ermittler mit. Unklar war unterdessen nach wie vor, ob es sich um einen Serienkiller handelt. Ein Zusammenhang ist jedenfalls zwischen den beiden niederösterreichischen Mordopfern, 2007 bzw. 2010 im Weinviertel entdeckt, sehr wahrscheinlich.

"Derzeit gehen wir noch davon aus, dass wir für fünf Morde fünf Mörder suchen" , sagt Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt Burgenland. Denn neben einigen Gemeinsamkeiten gibt es auch auffällige Unterschiede zwischen den Verbrechen.

Ein offensichtlicher Zusammenhang ist, dass alle Leichen nach dem Tod angezündet worden sind. Alle waren nur mehr teilweise bekleidet oder völlig nackt. Und keine wurde am Fundort ermordet. Allerdings: Schon bei der Mordart gibt es Abweichungen.

"Die Obduktion hat ergeben, dass die Frau mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden ist. Das kann eine Eisenstange genauso gut wie ein Brecheisen oder ein Hammer sein" , meint Janitsch. Der Gerichtsmediziner wolle sich nicht auf einen bestimmten Gegenstand festlegen. "Es waren aber mehrere wuchtige Schläge auf den Kopf, sowohl von vorne als auch von hinten" , führt Janitsch aus. Am Dienstagvormittag muss der Täter zugeschlagen haben. Dass sie in einem Auto ermordet wurde, glaubt er eher nicht. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist es dort schwieriger, mit der Mordwaffe auszuholen.

Opfer ohne Zähne

Im Vergleich zu den bisherigen vier ungeklärten Mordfällen gibt es zumindest einen deutlichen Unterschied: Die Frau mit gefärbten blonden Haaren war an die 50 Jahre alt, alle anderen waren Anfang bis Mitte 20. Seltsam ist für die Polizei, dass die Zähne des Opfers nicht vollständig sind. "Wir haben nur eine Teilprothese gefunden, sie hatte überhaupt keine eigenen Zähne mehr" , sagt Kriminalist Janitsch.

Keiner der bisher ungeklärten Frauenmorde in Kärnten, der Steiermark, Niederösterreich und nun dem Burgenland gleicht sich restlos. In drei Fällen wurden die Opfer erschlagen, in einem erstochen und erwürgt und in einem erschossen. Zwei der Opfer wurden verstümmelt, drei maximal 1,50 Meter groß, die beiden anderen dagegen über 1,75 Meter. Die Ermittler aus allen betroffenen Bundesländern wollen sich aber in jedem Fall zusammensetzen und ihre Erkenntnisse abgleichen.

Sollte sich erweisen, dass auch die Leiche von Nickelsdorf so wie die beiden identifizierten Mordopfer aus Niederösterreich zeitlebens als Prostituierte gearbeitet hat, stellt sich die Frage, wie der Täter seine Opfer auswählt.

"An sich steigen Prostituierte am Straßenstrich nur zu Stammkunden ins Auto" , sagt Christian Knappik von Sexworker.at, einer Interessenvertretung von Sexarbeiterinnen. "Mit anderen gehen sie in die ,Zehn-Euro-Hotels‘, wo der Kunde das Zimmer bezahlt."

Allerdings sieht Knappik eine gewisse Gefahr durch die derzeit stattfindenden Schwerpunktkontrollen der Wiener Polizei gegen den Straßenstrich. "Wenn man eine Frau von ihrem angestammten Platz vertreibt, muss sie sich einen neuen Ort suchen. Dort weiß sie aber oft nicht, wo es dunkle Ecken gibt - es steigt also die Chance, dass sie auch zu einem Fremden ins Auto steigt." Aus diesem Grund sind ihm auch Pläne, an der Wiener Stadtausfahrt einen genehmigten Straßenstrich zu etablieren, ein Dorn im Auge. "Dort kann man nicht parken, und es gibt keine Infrastruktur. Da kann man praktisch nur in den Wald fahren."
(APA/Michael Möseneder, DER STANDARD - Printausgabe, 23. Juli 2010)

Dieser Artikel ist Heute im Der Standard erschienen und Online unter http://derstandard.at/1277338726960/Fra ... nsamkeiten nachzulesen.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

29.7.2010

FP-Kowarik: SP-Frauenbergers Prostitutionsprogramm kläglich gescheitert

Anrainer melden unhaltbare Zustände, SPÖ interessiert 15. Bezirk nicht


Wien (OTS) - "Wie befürchtet, hat das von Stadträtin Frauenberger
vollmundig angekündigte Siebenpunkte-Programm zur Prostitution genau
nichts gebracht - im Gegenteil, die Anrainer melden schlimmere
Zustände als vor dem 1. Juni!", stellt FPÖ-Bezirksobmann vom
Rudolfsheim-Fünfhaus LAbg. Mag. Dietbert Kowarik heute fest.
Entgegen den nicht umgesetzten Ankündigungen von SP-Bezirksvorsteher
Zatlokal hätte ja SP-Stadträtin Frauenberger eine rechtlich haltbare
und tatsächlich umsetzbare Handhabe für die Polizei gegen die
Prostitution verhindert und stattdessen zum wiederholten Male ein
Alibi-Programm präsentiert, erinnert Kowarik.

"Wir erhalten laufend Mitteilungen von Anrainern aus dem 15. Bezirk
über unhaltbare Zustände. Lärm und Gegröle bis 4 Uhr in der Früh,
gefährliche Situationen auf den Fahrbahnen durch Prostituierte,
frustrierte Polizisten, die von den "Damen der Nacht" quasi
ausgelacht werden und mehr Prostituierte den je", berichtet Kowarik.

Offensichtlich hat sich die SPÖ damit abgefunden, dass der 15. Bezirk
fest in der Geiselhaft der Prostitution ist. Die Stadtverwaltung
versagt, nimmt in Kauf, dass ganze Grätzeln verkommen und agiert nach
dem Motto: "Wem es nicht passt, der soll wegziehen - wer sich nichts
Besseres leisten kann, hat Pech gehabt".

"Die abgehobene Ignoranz der SP-Verantwortlichen gegenüber den
berechtigten Anliegen der Bürger ist erstaunlich", so Kowarik, der
abermals die rasche Umsetzung der von der FPÖ seit Jahren geforderten
Maßnahmen, insbesondere die Einführung eines Straftatbestandes für
Freier in Verbotszonen und weitere legistische Nachjustierungen
fordert.

Rückfragehinweis:
FPÖ-Wien
4000/81747

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_ ... escheitert
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

29.7.2010

STRASSENSTRICH

Anrainer in Rage: "Mafiosi und Dirnen direkt vor der Tür"


Lärm, Schmutz, Gegröle bis in der Früh: Nach langem Tauziehen hat man sich im 15. Bezirk auf eine Verlegung des Straßenstrichs weg von der Äußeren Mariahilfer Straße geeinigt. Doch der Versuch, käufliche Liebe beim Technischen Museum und an der Linken Wienzeile zu konzentrieren, scheint wenig zu fruchten. "Es ist sogar schlimmer geworden", so eine "Krone"-Leserin aus der Äußeren Mariahilfer Straße.

Seither gebe es noch mehr Damen, die Sex für Geld anbieten – mit allen Begleiterscheinungen wie Lärm, Belästigungen von Passantinnen und gebrauchten Kondomen in den Hauseingängen.
"Die Polizei fährt regelmäßig Streife, aber die verstecken sich und kommen wieder", sagt die Sprecherin einer Bürgerinitiative. Sie hat 6.000 Unterschriften gesammelt. Erfolg: null. "Mafiosi und Dirnen stehen vor den Türen, aber es schert niemanden."
Für die FPÖ hat die Stadtverwaltung versagt. "Sie nimmt in Kauf, dass ganze Grätzel verkommen, und handelt nach dem Motto 'Wem's nicht passt, der soll wegziehen'", wettert Gemeinderat Dietbert Kowarik.

.....mit vielen Leser Kommentaren

http://www.krone.at/Wien/Anrainer_in_Ra ... ory-212639
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Steuermann
Steuerexperte
Steuerexperte
Beiträge: 13
Registriert: 15.07.2008, 13:06
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Steuermann »

... und EINES kommt noch dazu - an das weder FPSPVPGrüne etc denken...

Wenn auch nur 1% der offiziell registrierten SW aufgrund des Behörden, Polit/Anrainerdruckes sagen SCHLUSS AUS BASTA - ich höre auf - IHR wollt mich retten, also RETTET mich aus der Prostitution....

Dann bekommt das 1% zu hören - wenn Migrationshintergrund besteht...

KEINE CHANCE auf Zugang zum Arbeitsmarkt - einzige Chance ...
Herate einen Österreicher, oder bekomm von ihm ein Kind...


Bitte WIE? FRAGT MAN SICH DA?

Retten - also geht das ja gar nicht. das SW gerettet werden...???

NEIN es gibt mittlerweile zahlreiche Fälle - die auch dokumentiert sind das alle Aussagen wie zB: Man muss Sw die Möglichkeit geben auszusteigen und einen "normalen" Job auszuüben schon daran scheitern, das diese bei Migrationshintergrund gar keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben... (ausser Selbständig)

Schon alleine das zeigt - die Ohnmacht, Ignoranz und Unfähigkeit aller involvierten Politiker, Parteien - und auch Institutionen...

Es ist eine Schande - für Österreich, seine Politik und die bezahlten Institutionen - die ja die SW retten wollen ...
das Gesetze dies einfach verhindern - (also nicht einfach - sondern wirklich verhindern)

was passiert dann mit all den SW die aufgrund der jetzigen Misere die Schnautze voll haben SELBST für sich zu sorgen - ???

Hat sich das ein Grätzelpolitiker oder Stadtpolitiker, oder wer auch immer überlegt??? ANSCHEINEND NICHT!

Benutzeravatar
Arum
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 961
Registriert: 01.06.2009, 13:35
Wohnort: Niederländische Grenzregion
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Arum »

          Bild
Steuermann hat geschrieben:. Es ist eine Schande - für Österreich, seine Politik und die bezahlten Institutionen - die ja die SW retten wollen ...
das Gesetze dies einfach verhindern - (also nicht einfach - sondern wirklich verhindern)
Mal im allgemeinen, also nicht speziell in bezug auf Österreich, ich glaube eher nicht, dass die wirklich retten wollen. Viele von denen suchen sich nur Gründe um Ausländerinnen abschieben zu können. Ein gutes Anteil Fremdenfeindlichkeit ist immer, oder wenigstens oft, beigemischt.

Und da macht man es sich heutztage leichter, wenn man sich als Gutmensch geben kann, indem man weinerlich vorgibt, man möchte doch nur dass es in diesem oder jenem Ausland eine ausreichende Zahl gut bezahlter Jobs gebe.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz