ich weiß nicht, wen ich sonst fragen kann...

[Ratsuche]

Hallo,
ich bin aufgrund meiner Recherche zum Thema "swingen" über Umwege auf dieses Forum gestoßen: Ich brauche einen Rat..

Zu meiner Person: 40 Jahre, verheiratet, 7 Jahre Beziehung.. (das verflixte... )

Kurz zur Vorgeschichte meines Anliegens:
Meine Frau schlug mir einen Besuch in einem Swingerclub vor. Ich habe nichts gegen Erotik und Sex, nur kann ich es für mich selbst derzeit (noch) nicht vereinbaren, mit jemanden, den ich nur flüchtig kenne, Sex zu haben. Meine Frau sagt, sie habe damit kein Problem. (Irgendwie die Umkehrung des gängigen Geschlechterklischees)

Ich bin der Typ Mensch, der schnell emotionale Bindungen eingehen kann, ohne das Sex im Spiel ist; meine Frau gehört -nach ihrer Aussage- zu einer anderen Kategorie: Sie kann Sex und Emotion trennen.

Meine Frage ist nun: Ist so etwas erlernbar (für mich)?

erstens, damit ich meiner Frau den Wunsch nach Abwechslung ohne große Eifersucht gestatten kann (ist mir nämlich derzeit nicht so ohne Weiteres möglich), und zweitens, damit ich selbst ohne inneren Konflikt genießen kann.

Einen Seitensprung hatte ich schon mal angeleiert, aber ich habe da auf sexueller Ebene versagt (da mir eben die emotionale Komponente dabei fehlte).

Mit meiner Frau habe ich natürlich bereits diesbezüglich gesprochen; der Clubbesuch ist erstmal auf Eis gelegt, allerdings
würde ich ihr gerne den Wunsch erfüllen können, ohne daran zu zerbrechen.

Ich hab natürlich schon in einigen Swingerforen gestöbert, allerdings konnte ich dort meine Frage nicht stellen, da ich mich nicht registrieren möchte (ich wäre wohl eine Zeitlang eh nur eine Karteileiche)

Wie machen es die Profis, die Familie und Partnerschaft haben?

Oder weiß jemand einen anderen Rat?

[Ratsuche]

Kurzfassung in einem Satz:

Ist es für einen "hoffnungslosen" Romantiker erlernbar,Sex und Liebe zu trennen?

[MolligeAnna]

Hallo Ratsuchender...
Kurze Frage:

Ist es für einen "hoffnungslosen" 002.gif Romantiker erlernbar,Sex und Liebe zu trennen?

Kurze Antwort:

Ja, jeder Mensch hat alle nötigen Ressourcen und Fähigkeiten, die er braucht, schon in sich.
Wenn du dir selbst vorstellen kannst, bzw. es für möglich hälst, dass du etwas erlernen kannst, dann kannst du es auch.

etwas längere Antwort:

es gibt hier ja einige Treats zum Thema Gefühlslagen "vor während und nach" der SW Arbeit.
Vielleicht ist es ja sinnvoll für dich hier eine Registrierung zu machen, damit du an entsprechenden Stellen mitposten und evtl nachfragen kannst...

Eine andere Sache:

Ich glaube es besteht ein Unterschied zwischen: Aus "Spaß an der Freude" mit Menschen, die man attraktiv findet, im Swingerclub Spaß zu haben( Sex ohne Gefühl) und arbeiten als SW. Da ist man nämlich Dienstleister ;) und es gelten andere Kriterien.


Könntest du dir zum Beispiel vorstellen einfach mal so mit deiner Frau in einen Swingerclub zu gehen und dir das alles mal anzuschauen?

Bis vor einigen Jahren hatte ich heftige Klischees im Kopf zu Schwingerclubs. Dann war ich mal mit Freundinnen in einem und war überrascht. Wir waren in Solingen, dort gab es Buffets, Tanzfläche, Sitzmöglichkeiten und natürlich auch "besondere Etagen" wo man sich umschauen aber auch vergnügen konnte.
Es gibt klare Regeln, es ist unkompliziert und das "alles kann nichts muss" war wirklich so.

Vielleicht könntet ihr beide ja erstmal in diese neue Welt hineinschnuppern, zusammen als neugieriges Paar( und nicht als Individuen, die sich beide ausserhalb der Ehe vergnügen holen)....

Mit meiner Frau habe ich natürlich bereits diesbezüglich gesprochen; der Clubbesuch ist erstmal auf Eis gelegt, allerdings
würde ich ihr gerne den Wunsch erfüllen können, ohne daran zu zerbrechen.

Woran würdest du genau zerbrechen?

Vielleicht ist das "sich überwinden wollen mit Fremden zu schlafen, um der eigenen Frau einen Gefallen zu tun" ja nicht ganz der ideale Weg für dich?
Wie sähe denn deine ideale Lösung deines Problems aus?

Hoffe, dass ist dir jetzt nicht zuviel....

Lieben Gruß,

Anna

[Aoife]

          

Vielleicht ist es ja sinnvoll für dich hier eine Registrierung zu machen, damit du an entsprechenden Stellen mitposten und evtl nachfragen kannst...

Die Registrierung ist selbstverständlich kostenlos und mit einem anonymen Nick möglich (und dazu völlig schmerzlos).
Gerade bei solchen doch recht persönlichen Themen wäre es angenehm, wenn man seinen Diskussionspartner mit (Nick-)Name ansprechen kann

Liebe Grüße, Aoife

[Ariane]

Ich weiss nicht, ob Sexworker die richtigen Ansprechpartner sind, da wir ja im Regelfall selbst entschieden haben, diesen Weg zu gehen und nicht mit einem Swingerbesuch eines Paares vergleichbar ist, wo nur eine Seite initiativ ist. Und auch hier gibt es die emotionalen Fallstricke, worauf schon oben hingewiesen und hier anderswo diskutiert wird. Eifersucht des Partners etc. Sich selbst unter Druck zu setzen, dem Partner einen Gefallen zu tun, halte ich für falsch. Die Angst, die dich, Namenloser, beschleicht, deine Frau mit Fremden intim zu erleben, treibt dich ja jetzt schon um. Andererseits wäre ein gemeinsamer Clubbesuch sinnvoll, wo ihr beide erstmal nur reinschnuppert. Vielleicht geht die Anziehungskraft aufgrund der Szenerie vor Ort für deine Frau auch schnell verloren. In der Realität wirkt manches schaler als in der Phantasie. Da aber die Initiative von deiner Frau ausgeht, scheint es ihr so oder so ein Bedürfnis zu sein, neue Erfahrungen zu machen, vielleicht ist sie sexuell unzufrieden. Das ist im Regelfall in langjährigen Beziehungen üblich. Das Treue- und Monogamieverständnis, das uns in die Wiege gelegt wurde und die Liebe und Sex miteinander verknüpft ist ein Konstrukt, das die Lüste vieler Menschen unterdrückt und sie unzufrieden werden lässt. Für die einen ist dies uninterfragbar, für andere nicht. Wenn Bedürfnisse auf Dauer unterdrückt werden, kann sich dies zu einer ernsten Krise entwickeln. Auch in einer Partnerschaft. Du solltest mit deiner Partnerin vor dem Clubbesuch Regeln festsetzen, also dass ihr gemeinsam den Ort verlasst, sobald du dich überfordert siehst. Allerdings sich gegenüber neuen Erfahrungen sperren kann ein Fehler sein, da ein geteiltes neues Erlebnis eine Beziehung sehr bereichern, ja sogar festigen kann. In einer guten Partnerschaft verlässt man im Regelfall nicht den Partner, nur weil man Sex mit einem anderen hat, nach getroffenen Absprachen. Bei Heimlichkeiten wird's schwieriger und als Vertrauensbruch gewertet und dies stellt meist die Liebe infrage. Verlustangst ist meist die Triebfeder von Eifersucht, den Partner als Besitz zu denken, der sich einzig und ausschließlich sexuell monogam verpflichtet. Denke in Ruhe darüber nach. Nur auf Dauer lassen sich Lüste, Neugier und eigene Bedürfnisse nicht einschließen. Die brechen sich dann meist woanders Bahn und können eine Beziehung in eine Krise stürzen.

[Sami]

Ich finde Annas Vorschlag auch gut.
Geht doch einfach mal hin und schaut es Euch an. Vielleicht könnt Ihr ja im Vorfeld vereinbaren, das Ganze erst mal aus der Distanz zubetrachten, ohne selbst mit anderen oder überhaupt aktiv zu werden.
Die Toleranzgrenze liegt bei jedem auf anderer Ebene, ich kenne einige glückliche Paare, die swingen und widerum andere, für die es nie in Frage käme, es ist ganz individuell.
Auf keinen Fall solltest Du aus Liebe zu ihr etwas zulassen, was mit Deinen persönlichen moralischen Werten oder Ansichten nicht vereinbar ist.

LG unbekannterweise,

Sami

[Ratsuche]

Erstmal an Euch allen vielen Dank für Eure Antworten.





Ich glaube es besteht ein Unterschied zwischen: Aus "Spaß an der Freude" mit Menschen, die man attraktiv findet, im Swingerclub Spaß zu haben( Sex ohne Gefühl) und arbeiten als SW. Da ist man nämlich Dienstleister ;) und es gelten andere Kriterien.

Genau das ist mein Problem: Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, mit einem Menschen,(attraktiv oder nicht), den ich nicht näher kenne, Sex zu haben, sprich Sex um der Sache willen. Klingt mir einfach zu sehr nach Mechanik.

Den ganzen wertebesetzten Moralkram mal ganz außen vor: Es ist ein inneres Problem, was ich habe.
Damit, daß meine Frau mit einem anderen Menschen sexuell aktiv werden könnte, hab ich nicht so das Problem.

Und auf dieses innere Problem reduziert, kann ich mir vorstellen, daß es Sexworkern am Anfang ihrer Tätigkeiten vielleicht ebenso erging wie mir.
Und genau dieser eine Aspekt: Wie kriegt Ihr das in den Griff?

[Ratsuche]

Ich hab mit meiner Frau natürlich gesprochen, und es kam dabei heraus, daß ich ein generelles Problem damit habe, von mir fremden Menschen berührt zu werden,egal bei welcher Gelegenheit.

Daraufhin sagte sie nur: "Wie wäre es, wenn Du Dir in einem Wellness-Club einfach mal eine Rückenmassage gönnst?"

Naja, und bereits bei dem Gedanken kriege ich Bauchschmerzen....

Ich denke, ich sollte mal zu einem Psychologen gehen...

Aber nichtsdestotrotz interessiert es mich, wie ihr Sex und Liebe so einfach trennen könnt. Für mich erscheint es derzeit unmöglich.

[Marc of Frankfurt]

Das bringt doch nichts unter Vorspiegelung eines Problems uns nach unseren Problemlösungen und Geschichten auszuhorchen, die doch ganz ander gelagert sind als das was auf dich vorgeblich zutrifft.


Wenn der eine Hausmann dem anderen erzählen soll, wie er das Unkraut im Garten behandelt, hat er doch noch lange keine Antwort auf die Frage womit er seinen Sonntagsbraten würzen kann...


Erforsche dich doch besser weiter selbst, worin das Unangenehme liegt, wenn du mechanischen Sex mit einem Fremden Menschen hast. Und ob und wie sich das verändert, wenn deine Liebste dabei ist...


Und im Gästebuch diskutieren wir unsere Befindlichkeiten genausowenig wie wir unsere Gäste auch nicht im Hausflur bedienen.

[Arum]

          

Genau das ist mein Problem: Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, mit einem Menschen,(attraktiv oder nicht), den ich nicht näher kenne, Sex zu haben, sprich Sex um der Sache willen. Klingt mir einfach zu sehr nach Mechanik.

Als Kunde von SW sag ich Dir, das muss nicht unbedingt so sein. Man kann es so machen, wenn man unbedingt will, aber trotzdem gibt es auch bei völlig Unbekannten Möglichkeiten der emotionalen Rührung. Und meiner Erfahrung nach, ist solche häufig gerade am schönsten, wo es doch den Feingefühl für andere Menschen im allgemeinen auch erweitern kann.

Muss nicht unbedingt sein, gilt auch nicht für jeden, und wenn, dann auch nicht auf Anhieb, wohl bemerkt, aber es gibt einfach die Möglichkeit gerade über diesen Weg ausgeglichener, toleranter zu werden, sich auch emotional weiter zu öffnen, in Deinem Fall, vielleicht Deiner Frau gegenüber.

Leicht ist es wohl nicht, um so mehr, wo Du anscheinend generell Berührungsängst hast (vielleicht sogar Deiner Frau gegenüber), aber trotzdem, ich kann es Dir nur empfehlen, einen Versuch in diese Richtung doch mal in Erwägung zu ziehen.

LG,

Arum

[Zwerg]

          

Und im Gästebuch diskutieren wir unsere Befindlichkeiten genausowenig wie wir unsere Gäste auch nicht im Hausflur bedienen.

Hm... etwas barsch ausgedrückt, aber doch irgendwie treffend...

Die Nutzung des Sexworker Forums ist kostenlos - Die Registrierung ist unter einem beliebigen Nicknamen anonym möglich... - Die Hürde sollte doch zu überwinden sein.

christian

[Ratsuche]

So, nun bin ich registriert....
Nochmals danke für´s "Zuhören" und Antworten.

"Das bringt doch nichts unter Vorspiegelung eines Problems uns nach unseren Problemlösungen und Geschichten auszuhorchen, die doch ganz ander gelagert sind als das was auf dich vorgeblich zutrifft."

"Aushorchen" ist wohl etwas hart ausgedrückt, aber wenn jemand es so empfindet---sei´s drum.

Und "Vorspiegelung"---klingt so als würde mich jener Schreiber nicht ernst nehmen, kann mir eigentlich auch egal sein.

Klar, es sind unterschiedliche Situationen...allerdings ist die Aufgabe, Mechanik und Gefühl zu trennen, doch in beiden Situationen die gleiche.

Ich schau mich mal um in den Foren, vielleicht finde ich ja den einen oder anderen Standpunkt oder ggf sogar einen Tipp diesbezüglich.

[Zwerg]

          

Klar, es sind unterschiedliche Situationen...allerdings ist die Aufgabe, Mechanik und Gefühl zu trennen, doch in beiden Situationen die gleiche.

Ich sehe da doch gewaltige Unterschiede: Eine freiwillige selbstbestimmte SexarbeiterIn will bewusst trennen - zumindest steht sie "wertfrei" gegenüber dem Geschehen. Da ist (fast nie) Liebe im Spiel. Also ist die Trennung auch nicht notwendig.

Du willst nicht trennen. Fühlst Dich dazu gezwungen. Alleine deshalb bist Du eher negativ bei dem Thema besetzt.

Man kann nicht wirklich von der gleichen Situation ausgehen. Dein Ausgangspunkt ist ablehnend geprägt und deshalb keines Falls mit dem Ausgangspunkt einer SexarbeiterIn vergleichbar.

Davon abgesehen: Swingen hat einen völlig anderen Hintergrund wie Sexarbeit - zumindest bei den meisten SexarbeiterInnen steht nicht die sexuelle oder körperliche Komponente im Vordergrund. Beim Swingen hingegen schon.

liebe Grüße

christian

[Ratsuche]

Nach einer Woche "in mich gehen" und Beleuchten von allen mir erdenklichen Seiten, habe ich herausgefunden, wo es bei mir "hakt".

Ich bin durchaus neugierig und nicht abgeneigt,muss aber zuvor ein wenig an mir arbeiten.

Ich will nur klarstellen, daß ich weder "Swinger" noch Sexworker ablehne, und das ich mich nicht durch meine Frau gezwungen fühle. Sie hat nur mit ihrem Vorschlag einen wunden Punkt getroffen, der in meiner Persönlichkeit liegt, und diesen wunden Punkt habe ich bis vor einigen Tagen nicht gesehen, und der blieb bisher unbearbeitet.

Aber darauf will ich nicht näher eingehen, das gehört nun wirklich und absolut nicht hierher.

Marc und Arum, Euch beiden hab ich den Anstoß zu verdanken, mich selbst zu erforschen. Ich danke Euch dafür.

[Arum]

          

Marc und Arum, Euch beiden hab ich den Anstoß zu verdanken, mich selbst zu erforschen. Ich danke Euch dafür.

Gern geschehen, bitte schön. Alles Gute dabei!


LG,

Arum

[Marc of Frankfurt]

Danke für das freundliche Feedback.

Wünsche alles Gute.

[Mandy]

hi

wieso lässt du deine frau nicht alleine in den club wenn du es mit dir selbst nicht vereinbaren kannst? Dann hat sie ihren spass und hast ihr den wunsch werfüllt.

[ETMC]

Klare Antwort...
Lass die Finger davon...
Du und deine beziehung KÖNNEN NUR VERLIEREN
Im Gegensatz zu professionellem sexwork wirst du deine Frau in situationen sehen die Ihr Spass machen...
aber ob sie dir auch Spass machen wage ich zu bezweifeln...
Sexwork ist eine dienstleistung und schon sehr schwer für partner zu handhaben - aber wenn Frau dabei dann auch noch Spass hat ihre (bisher unbekannte) Sexualität auslebt ... Gute Nacht

Lass sie alleine hingehen frag sie nicht was war - stöbere nicht in ihren Sachen und DU HAST eine Chance

jeder andere Weg wird dich in eine Krise führen und wenn du nicht gefestigt bist seelisch geistig und emotional vernichten...

[Leu]

Das verflixte Har ist übrigens das 3. nicht das 7. Ehen halten nur noch 3 Jahre im Durchschnitt.
Du solltest über alle alternativen nachdenken und dich bewußt entscheiden und nichts erdulden.
1. Ihr könnt Schluß machen, ihr seid zu verschieden.
2. Lass sie hingehen/komm ihretwegen mit, leide still oder geräuschvoll.. führt zu 1.
3. Setz dich mal allein hin und schau woher deine Gefühle wirklich kommen: Neid, Hass, Mißgunst? (ihren Sex bezüglich) und warum du mehr oder weniger asexuell bist: schlechte Erfahrungen, haben sich deine Neigungen geändert, stehst du auf Männer, Schmerz..? Oder hat es ganz andere Gründe. Und dann rede mit ihr.. vielleicht findet ihr ja Lösungen. Geh dann mit ihr in einen Club, vielleicht entflammt es dich wieder.