Warum küssen SW nicht?

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
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Beitrag von ehemaliger_User »

Leu hat geschrieben:Kunden können nicht professionell werden, dazu haben sie zu wenig Kontakte.
Hat doch damit nichts zu tun. Natürlich kann ein Kunde auch professionell werden. Im Sinne von "fachmännisch". Da spielen die Anzahl der Kontakte keine grosse Rolle.

Aber wäre mal interessant, Freier zu klassifizieren.
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Leu
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Beitrag von Leu »

Das stimmt. Ich denke, dass die Dynamik und die offensichtliche Konkurenz in Clubs das befeuern, also das Gefühl des Kunden jetzt tatsächlich angebaggert zu werden.
Das erwachsene Verwenden von Smileys erinnert mit übrigens an die Southpark-Folge in der sich Butter in die eine aus dem Hooters verknallt hat. (Ein Club in dem der Sex gegen Essen getauscht wurde...) Das sind ähnliche Mechanismen.
Also ich denke mal in einer Modellwohnung wären Kunden eher professionell... und ich denke, dass auch SW in Modellwohnungen eher Küssen ablehnen als die in Clubs. Um mal zurück zum Thema zu kommen. :brave

@ ehemaliger_User: Es ist nicht ehemaliger_User, es ist nie ehemaliger_User! pardon Zitat. Ich meinte, dass es für SW einfacher ist professionell zu werden, weil sie... 300 TG-F.. in 1-30 Monaten haben. Um mal ins Blaue zu raten. Als Kunde mußt du das Geld dazu erst erarbeiten, wählst aus.. du beschäftigst dich also vor dem Date mit der SW, siehst es vielleicht als besondere Gelegenheit . Das macht die Abgrenzung schwerer und das Date emotionaler. Außerdem ist es für eine SW Geschäft und für Kunden.. was..? Spaß, Hobby? Was ja auch immer emotionslos ist.. wie wir beim Hobby Fußball sehen.
Hm ja ich such grad ob Marc das schon klassifiziert hat... in welcher Szene eher emotionale Kunden auftreten. Schläft Marc eigentlich auch irgendwann? :icon_pray zu seiner Recherche.

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Arum
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Beitrag von Arum »

Ich, der hier anscheinend als eher professioneler Kunde gelte, empfinde immer mehr, dass die Prostitution die Erfüllung meiner Art der Seksualität ist. Zu entdecken und akzeptieren zu können, dass man halt eben so gestrickt ist. Ich denke, das ist eine wichtige Voraussetzung: man muss die Sehnsucht nach der einen grossen Liebe doch weitestgehend ausblenden können oder ausgeblendet haben, wenn man sich wirklich auf die Prostitution einlassen möchte. Diejenigen, die SW besuchen aus Frust wegen der eigenen Partnerin heraus, oder diejenigen die die Prostitution als eine Ersatzerfahrung betrachten solange es nicht die eine Geliebte gibt, stehen gerade dadurch auch eher in der Gefahr zum Liebeskasper zu werden.

Ich selber dahingegen habe allmächlich eher eine emotionale Bindung zur Prostitution im alllgemeinen aufgebaut. Da fühle ich mich einfach am wohlsten, so wie es jetzt ist.
Und wichtig dabei ist es denklich auch mal, sich vorstellen zu können, man wäre selber eine SW, wenn weiblichen Geslechts.

Für mich funktioniert das wenigstens so. Man muss sich dies, meiner Empfindung nach, schon irgendwie vorstellen können, um einerseits mehr oder weniger problemlos die SW wechseln zu können, anderseits doch soviel wie möglich bei einem Treff emotional bei der Sache dabei zu sein. Man muss auch als Kunde die innerliche Hure, sag ich jetzt mal, schätzen, vielleicht sogar lieben können.

Damit man auch, nach gelungener Begegnung sich selber gegenüber in der Lage ist, der fraglichen SW ernsthaft Freude an vielen neuen Kunden zu wünschen, statt auch nur annähernd zu bejammern, dass man nicht bei ihr sein kann.

Für mich wenigstens funktioniert es so am besten, wenn das auch ein Prozess, eine Entwicklung ist. Ich habe mir schon öfters überlegt, wie es denn wohl wäre, einerseits auf längere Zeit eine Stamm-SW zu haben, sie aber anderseits abzuwechseln mit anderen. Na ja, vorerst noch mal nicht..

Für mich ist die Prostitution auch immer mehr ein seelisches Experiment, das mir als solches auch immer noch Freude macht, und dem ich viele neue Empfindungen abgewinne. Zum Beispiel, nach einer sehr gelungenen Begegnung die Voraussicht eines neuen Treffens mit einer zu dem Zeitpunkt noch völig Unbekannten, schon mal so richtig zu geniessen, ohne der Vorhergegangenen gegenüber sich etwa schuldig zu fühlen.

Das Ganze auf den Punkt gebracht: die Frauen zu lieben ohne sich zu verlieben, das ist die Kunst. Und daran muss man auch ein wenig arbeiten können. Nun, das alles, so denk ich mal, macht wenigstens für mich den professionellen Kunden aus..
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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ETMC
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Beitrag von ETMC »

Warum küssen (küssten) Sexworkerinnen nicht - eine Abhandlung aus 25++ Jahren Sexwork...

Als ich mit 18 im Jahre anno 1984 anfing im sexbiz war Küssen, Anal, Naturfranzösich und all das was HEUTE ALS GFS (Girlfriendex) bezeichnet wird verpöhnt...

Damals in Wien gab es die sogenannten Goldenen Zeiten - und zurückgeschaut waren diese zeiten weit besser als Heute - Sexwork, damals, schlicht Prostitution genannt war eine Arbeit, mit klaren Regeln für Hur und Strizzi, für den Koberer und die Barfrau, eine Watschn (auf Deutsch Ohrfeige) war schnell obaghaut (auf Deutsch gageben) - und die Männer an der Seite der Sexworkerinnen egal ob Strizzi oder nicht konnten vertrauen, dass die Frau die in die Hackn (auf den Strich) ging NUR eine Dienstleistng anbot, schon das Ausziehen, auf den Busen greifen, das Höschen ausziehen war EXTRA, uns irgendwas we Küssen, naturfranzösisch (FO, Französisch ohne Schutz) etc war verpöhnt am Strich...

Die Zeiten haben sich geändert, oder nicht?
Ich kann nur für Wien sprechen . für die Zeit ab 1990++ als sich alles verändert hat.....

Der Osten machte den Stacheldrahtzaun auf und die schönsten Mädchen und Frauen aus Ungarn überschwemmten den Markt also den Strich, das Rotlicht - viele Österreicherinnen gaben wO wollten einfach nicht zu diesen Bedingungen arbeiten.. und verloren ihre Existenz am Strich...

Status Quo heute 2010...
Geht nicht gibts nicht in Wien - ---- es ist unglaublich womit sich ein Dinosaurier, wie ich, auseinandersetzen muss als Betreiber HEUTE, aber auch andere die auf die Stufe des Betreibers drängen...

1.) Ohneservice - also völliges tabulosee arbeiten... Zungenküsse, naturfranzösisch (FO, Französisch ohne Schutz), Sex Ohne Kondom, Griechisch ohne Kondom... State of the art... today

2. Wie oft höre ich heute - von 20-25 jährigen sehr hübschen Frauen ... wenn ich nicht OHNE arbeiten kann verdiene ich nichts....

ich bin ein Dinosaurier... glaube daran das Ohneservice verschwinden wird, muss mich mit Freunden auseinandersetzen das eine Franchisenehmerin bei uns eine Schwangere nimmt etc...

by the way etwas was ich für mich niemals tun würde . und denke mir was ist aus dieser Branche geworden?????

- was haben WIR ALLE zugelassen - wo wird es hingehen - wie wir es enden ...

ESCORTSERVICES- ohne Kontrolle

Studios, Clubs, Laufhäuser - mehr als immer kontrolliert

ICH kann heute nur mehr eine EMPFEHLUNG abgeben

Nimm dir eine Wohnung - arbeite dort - denn da bist du sicher vor Behördenübergriffen, kannst dein Service selbst bestimmen, egal ob du küsst als Sw oder nicht... Du bist Staat sei dank auf der sicheren Seite -

ganz im Gegenteil zu den richtigen anständigen steuererzahlenden Sexworkerinnen mit Kotrollkarte...
die sich um ihre Kunden noch was pfeiffen.... eventuell nicht küssen, aber selbstbestimmt arbeiten...
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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Ariane
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RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von Ariane »

Ja, Aiofe würde dir zustimmen. Das Problem ergibt sich mit rationalen Kunden nicht, da sie mit Abgrenzung umgehen können.

Interessant, das einiges, was ich gestern abend schrieb, Arums Sichtweise ähnlich ist; daher stelle ich es jetzt doch mal rein, auch wenn wir uns vom Küssen weg bewegt haben.


Nach meiner Einschätzung müßte es einen Paradigmenwechsel geben. Sexwork, Sex und Erotik müßte dringend gesellschaftlich aufgewertet werden. Einsamkeit, Single-Dasein, der Mangel an Sex, schlechter Sex, unerfüllte Sehnsüchte und unausgelebte Wünsche, mangelhafte Kommunikation in Beziehungen, berufliche Karrieren, die fürs Private wenig/keine Zeit lassen, dass man schlussendlich auf eine feste Beziehung und Familie verzichtet, Beziehungen, die unglücklich verlaufen (sind) und zukünftigen mit Misstrauen und Verlustängsten begegnen, bringen doch die Männer erst dazu, Sexwork anzufragen. Also ein Mangel, es fehlt an etwas.

All das entweder/oder, schwarz/weiss, Hure/Heilige ist doch überlieferten Erfahrungs- und Bilderwelten zu verdanken, einem mächtigen Moralkorsett, eine Abweichung geht mit Phantasien der Bestrafung/Selbstbestrafung und zumeist Gewissens-konflikten einher, die sich vielfach unbewußt auf den Umgang mit SW auswirken.
Hinzu treten monogame Beziehungsansprüche, langfristige, meist kaum realisierbare Treueversprechen. SW sollten hierzu nicht als Projektionsfläche missbraucht, auch nicht als Zulieferer für kurzfristigen Triebabbau betrachtet werden, oder Lückenfüller für frustrierte Singles oder Ehemänner, die gewissensgeplagt und/oder mit einem Selbststigma als "Freier" versehen mit Sexworkern Umgang pflegen.

Das dritte nenne ich "partnerschaftliches SW", ohne verpaart zu sein; die Möglichkeit Vertrautheit und eine gewisse Unverbindlichkeit, Nähe und Distanz gleichzeitig denken und leben zu können; insbesondere bei längeren SW-Kunden-Verhältnissen, funktioniert m.E. bislang nur mit rationalen Kunden-Männern, ob sie nun Single oder verheiratet sind, spielt keine Rolle.

Hinsichtlich der Idee einer "nachhaltigen" Sexarbeit würde ich ergänzend unbedingt die Kunden-Männer miteinbeziehen: weg von einer rein monetär vermittelten Sichtweise auf SW, wie es doch noch vielfach zum Ausdruck kommt, zu einer selbstreflektierten Perspektive, um "Selbstbestimmung" überhaupt zu ermöglichen bzw. den Wunsch danach auf Kundenseite zu stärken. SW als echte Bereicherung des eigenen Lebens. Zitat Arum: "Damit man auch, nach gelungener Begegnung sich selber gegenüber in der Lage ist, der fraglichen SW ernsthaft Freude an vielen neuen Kunden zu wünschen, statt auch nur annähernd zu bejammern, dass man nicht bei ihr sein kann."


Schliesslich kommt ihm das selbst zugute. Bislang wird in vielen Diskussionen der finanzielle Aspekt und damit einseitige Abhängigkeiten in den Focus gedrängt oder als Gegensatz die Abgrenzung dazu, auf mancher AnbieterInseite also, das Geld nicht nötig zu haben, auf Kundenseite der Drang, den monetären Aspekt möglichst zu verdrängen oder sich in Honorardiskussionen gegenseitig hochzupeitschen. Der Drang, von SW-Seite Hauptberufe neben SW "offiziell" auszuüben und anzugeben, verdankt sich meist der Logik, dem Selbststigma der "Professionellen" entgegenzuwirken. Folgt auch dem Kundenwunsch nach Selektivität und Exklusivität, sich für den einen rein- und bereit zu halten.

Nach innen gewendet bedeutet dies, sich der Machtstrukturen in der äußeren Kommunikation bewußt zu machen, z.B. der gesellschaftliche Diskurs über SW, interne Forenkommunikation, mit denen wir verflochten sind, zu erkennen und selbst/kritisch zu bewerten, auch die üblicherweise verinnerlichten Klassifizierungen, auch und gerade in der eigenen Abgrenzung innerhalb der SW-Szene, soll wohl ebenfalls der Selbststigmatisierung entgegen wirken.

Der Spruch, der in Freier-Foren allenthalben zu lesen ist "Wer f**** will, muß freundlich sein" bekommt für beide Seiten - Anbieter und Kunden - in einem reziproken Verständnis eine neue Qualität. Es geht mir also um die Wertschätzung und Betonung der "gegenseitigen" Wahrnehmung des SW-Kunden Verhältnisses, die ein Erkennen wechselseitiger Bedürfnislagen ermöglicht und nicht um eine asymetrische SW-Auffassung nach dem Motto "Wer die Musik bezahlt, bestimmt....", eine Melodie, wie sie ebenfalls aus vielen Freier-Foren erklingt. Sexwork bislang verstanden als "Sex gegen Geld" wird von einem Ideal- Tausch abgelöst, Tauschwert im Sinne einer gegenseitigen Erfüllung, Leistung ohne profanes Abarbeiten, auch wenn das Geld die Bedingung der Möglichkeit von SW weiter bleibt.

Schliesslich ist es "Lebenszeit", die man miteinander verbringt, und die soll optimal verbracht werden. Nur zufriedene Sexworker leben und arbeiten gut, was sich widerum auf die Kundenbindung und Qualität der Begegnungen auswirkt.

Aus privater Partnerschaft kenne ich den Satz eines Mannes: ist die Frau glücklich, geht es dem Mann gut. Und umgekehrt.

Ähnliches gilt, wie Arum es doch schön auf den Punkt bringt: "die Frauen zu lieben ohne sich zu verlieben, das ist die Kunst." Und ergänzend umgekehrt: die Männer zu lieben, ohne sich zu verlieben.


@ETMC; danke für deine Einsichten, werde ich noch drauf zurückkommen.

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Arum
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Beitrag von Arum »

Danke Ariane, für den Beifall und Deine hochinteressante Ausführungen. Ich komme in letzter Zeit immer mehr zu dem Schluss, dass es eher zu wenig als zu viel Sex in der Gesellschaft gibt, wie man oft hört. Das was man für das grosse Zuviel hält, ist meist nicht mal der wirkliche Sex, sondern eher der Verweis auf Sex in Werbung und Medien. Dabei wird in der Werbung der Sex nicht um seines eigenen willen vorgeführt, sondern nur um Produkte zu verkaufen, und damit wird der gute Sex grundsätzlich als ein unerfüllbarer Traum gehandelt, von dem man sich eigentlich verabschieden soll, um sich statt dessen die Erfüllung in den Produkten zu suchen. Der tatsächliche Sex wird damit auf Anhieb schon zur Perversion erklärt. Und das beeinflusst die Beziehungen der Menschen weitestgehend auch sehr negativ. Das wird um so erstickender, wo doch die allgemeine Auffassung vorherrscht, es hätte eine sexuelle Befreiung gegeben. Man darf sich kaum noch beklagen, es fehle da irgendwas, während es doch ganz offensichtlich so ist.

Ich glaube, und jetzt rede ich mal kurz aus der niederländischen Situation heraus, das hat auch gefährliche politische Auswirkungen. Mir fällt immer wieder auf, die islamfeindliche Partei Geert Wilders hier bei uns im Parlament fast aussschliesslich von (ganz spiessigen) Männern vertreten ist, während die Partei doch so tut, als befürworte die sexuelle Brefeiung von Mosliminnen. Man bekommt den Eindruck, als ginge es denen an erster Stelle darum, den Marokkanerinnen das Kopftuch vom Kopf reissen zu dürfen, als ein Ersatz, ein Fetisch fürs in sich selber wahrgenomme Bedrängnis., unter dem Dauerbeschuss sexueller Reizen in der Werbung (diese Leute schauen nun mal überwiegend privatrechtliches Fernsehen, das wenigstens bei uns diesen Zusammenhang zwischen Sex und Werbung Tag in Tag aus betont).

Nun, wie dem auch sei, ich bin ganz einer Meinung, dass es einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel dem Sexwork gegenüber geben sollte. Denn es ist alles schön und gut, dass die Prostitution in unseren Ländern nicht länger mehr verboten ist, aber trotzdem wird sie immer noch in Gewerbegebiete und Sperrbezirke abgedrängt. Dieses Abdrängen von Clubs in die Gewerbegebiete ist dabei schon fast sinnbildlich fürs Verhältnis zwischen Sex und Werbung. Damit wird eigentlich ausgesagt, dass eine freiheitliche Sexualität, der gute Sex zwischen Unbekannten, nicht in der Gesellschaft zuhause sein darf. Aber darum geht es ja letztendlich gerade. Ich denke, meine wichtigste Entdeckung in der Prostitution, ist wie bezaubernd es sein kann wunderbaren Sex haben zu können mit einer völlig unbekannten Person, und das man sich dabei mögen und respektieren kann ohne sich gegenseitig anzuklammern.

Das irgendwie gesellschaftlich zu Bewusstsein zu bringen, halte ich für wichtig, gerade auch in einer Warengesellschaft, die gerade aus diesem Charakter heraus, ökologisch in immer tieferes Bedrängnis zu geraten droht. Einerseits wird die natürliche Wildnis zerstört, während andererseits die versprochene sexuelle Wildnis der Werbung schon auf Anhieb als prinzipiell unerreichbar dargestellt wird.

Also, ich denke mir, die Bedeutung der Prostitution wird von vielen Leuten zutiefst unterschätzt. Oder vielleicht gilt gar das Gegenteil, und wird sie gerade wegen ihrer Bedeutung so vehement von Leuten bekämpft und in den Dreck gezogen, und noch immer an erster Stelle als ein Ort des Verbrechens dagestellt.

Und jetzt mal wieder zum Thema 'Küssen' zurück: aus einer solchen Sicht heraus, könnte es letztendlich auch dieses Problem weniger geben. Man braucht aus solcher Sicht heraus nicht unbedingt zu küssen, um eine gelungene Erfahrung zu machen; aber man braucht das Küssen auch nicht als Zeichen der Leidenschaft und eigentlich Besitzergreifens zu fürchten. Na ja, das im Ideallfall, und davon sind wir noch weit entfernt...
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Dieses Thema zieht sich immer wieder durch die Foren und damit passt diese Aussage sehr gut (passt eigentlich auch zu dem anderen Thema über andere Foren)

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Ariane hat geschrieben:
Foren sind das Spiegelbild der Gesellschaft und im SW werden traditionelle Rollen- und Leitbilder fokussiert.
Ich möchte die Emotionen aber nicht ganz so negativ bewerten.

Wichtig ist, dass der Kunde sich einfach ganz rational immer im Klaren ist, dass ein Treffen dem Ziel dient, sich ein paar schöne Stunden zu machen.
Wenn man sich dann einfach emotionell gegeneinander puscht, gelingt ein schönes Treffen, ich lerne den anderen Menschen etwas kennen und fahre mit einem Lächeln planmäßig heim, verlasse diese schöne Insel.

Ich kann mich natürlich auch nur zur Triebabfuhr treffen und alles andere Außen lassen; aber dann ist es billiger, wenn ich mich selbst befriedige.

Nebenbei bemerkt, seit ich eine persönliche Altersgrenze bei der Auswahl der Damen einhalte, habe ich ausnahmslos sehr selbstbewusste Personen getroffen; ja und da weiß ich dann, was geht.

Gruß Jupiter

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

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Arum hat geschrieben: Und jetzt mal wieder zum Thema 'Küssen' zurück: aus einer solchen Sicht heraus, könnte es letztendlich auch dieses Problem weniger geben. Man braucht aus solcher Sicht heraus nicht unbedingt zu küssen, um eine gelungene Erfahrung zu machen; aber man braucht das Küssen auch nicht als Zeichen der Leidenschaft und eigentlich Besitzergreifens zu fürchten. Na ja, das im Ideallfall, und davon sind wir noch weit entfernt...
Für mich gehört das Küssen zu einem guten Treffen.

Wenn ich es wie oben beschrieben entsprechend angehe und dies während des Treffens versuche zu vermitteln war dies bisher kein Problem.
Dabei kommt für mich einfach nicht in Frage, die Dame gleich in den ersten Minuten intensiv zu küssen (Begrüßungsküsschen rechts links natürlich).
Das Küssen kommt erst im weiteren Verlauf, z. B. wenn ich die Dame langsam auspacke und mich mit dem Mund so langsam "vorarbeite".

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Nymphe
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Beitrag von Nymphe »

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Ariane hat geschrieben: Meine Erfahrung ist die, daß selbst-bewußte Frauen - und dies ist ein Ergebnis von Lern- und Erfahrungsprozessen, nicht nur als SW -, nur bei jenen Kunden gut ankommen, die kein Kasperpotential haben. Sie sind rational, dabei respektvoll und achtsam im Umgang. Selbstbewusst heisst nicht arrogant, sondern bestimmt: eine Frau weiss, mit wem sie sich treffen möchte, mit wem nicht und kommuniziert dies nach aussen. Das steht dem verfügbaren, empfangenden Bild einer SW entgegen und schreckt viele ab. Wie generell auch heute noch viele Männer und Frauen durch selbstbewusste Menschen abgeschreckt werden. Insbesondere, die für jede ihrer Meinungsäusserung geliebt werden wollen, was eine gewisse Unsicherheit erkennen lässt. Selbstverständlich bedeutet selbst-bewußt, sich auch seiner Schwächen bewußt zu sein und über sich lachen zu können.
Je souveräner man sich als SW bewegt, desto mehr hält es emotionale Bucher/Kunden von Anfragen ab und minimiert das Kasper-/Stalkerrisiko (wobei die Klassifikation emotional/rational nur eine Behelfslösung für mich darstellen, da SW immer emotional ausgeführt wird, mit allen Merkmalen wie sie hier an anderer Stelle auch idealtypische Sexualbegleitung kennzeichnet). Marc hat die Merkmale von emotionalen Kunden doch schön in den Sicherheitstips zusammengestellt. Dass Taktiken dieser Kunden überhaupt greifen können, hängt grösstenteils mit Unerfahrenheit als SW, Reife/Alter und der eigenen Strukturiertheit als SW zusammen. Nicht umsonst ist der Run auf sog. "Anfängerinnen" immer recht gross.
Das kann ich aus meiner Erfahrung vorbehaltlos bestätigen. Wobei ich selbst die Tatsache, dass Souveränität auch Menschen, insbesondere potenzielle Kunden, abschreckt, als uneingeschränkt positiv werten möchte, denn es schreckt nur genau die Kunden ab, die dazu neigen, übergriffig zu werden und uns übermäßig Ressourcen bei der Grenzverteidigung zu kosten. Ich darf gar nicht drüber nachdenken, mit was für Charakteren ich mich die ersten paar Wochen im Gewerbe abgeben durfte (und das natürlich auch getan habe, ich wusste es ja nicht besser). Heute warne ich jede neue Kollegin vor emotionalen Hyänen, die sich explizit auf die Anfängerinnen stürzen.

Entspannte Selbstsicherheit ist meines Erachtens eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Eigenschaft, um dauerhaft als SW arbeiten zu können, für ein gesundes Klientel attraktiv zu sein, und dabei auch noch gut zu verdienen. Die Wahl der angebotenen Praktiken, die sich daraus ergibt (Küssen oder nicht war ja das Thema) halte ich für absolut sekundär. Es gibt viele Strategien, um sich abzugrenzen. Meiner Erfahrung nach werden diese Strategien durch zunehmende Erfahrung und Souveränität sogar flexibler, weil echte innere Sicherheit weniger deutliche äußerlich sichtbare Stacheldrahtzäune und Warnschilder braucht. Eine im positiven Sinne professionelle SW strahlt aus, dass ihre Integrität nicht zur Debatte steht und muss sich daher im Konfliktfall (so er denn überhaupt noch auftritt) weniger offensiv verteidigen. Davon profitieren im Endeffekt SW und Kunde gleichermaßen.

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leckermäulchen
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Beitrag von leckermäulchen »

Nymphe hat geschrieben:Entspannte Selbstsicherheit ist meines Erachtens eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Eigenschaft, um dauerhaft als SW arbeiten zu können, für ein gesundes Klientel attraktiv zu sein, und dabei auch noch gut zu verdienen. Die Wahl der angebotenen Praktiken, die sich daraus ergibt (Küssen oder nicht war ja das Thema) halte ich für absolut sekundär. Es gibt viele Strategien, um sich abzugrenzen. Meiner Erfahrung nach werden diese Strategien durch zunehmende Erfahrung und Souveränität sogar flexibler, weil echte innere Sicherheit weniger deutliche äußerlich sichtbare Stacheldrahtzäune und Warnschilder braucht. Eine im positiven Sinne professionelle SW strahlt aus, dass ihre Integrität nicht zur Debatte steht und muss sich daher im Konfliktfall (so er denn überhaupt noch auftritt) weniger offensiv verteidigen. Davon profitieren im Endeffekt SW und Kunde gleichermaßen.
Hervorragend ausgedrückt!
Danke

Jeder / Jede muss seinen / ihren indviduellen Weg finden, sich abzugrenzen, dafür zu sorgen, dass aus einem Date nicht mehr als ein schöner Ausflug wird, der aber auch wieder endet. Rezepte für eine Abgrenzung seitens der SDL halte ich für genau so sinnlos, wie das Einfordern von bestimmten Leistungen durch Freiers. Das Liebesspiel ist eben individuell, situations- und personenbezogen immer anders.

Leckermäulchen,
der gern mal kaspert
aber nie lästig wird.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist ein toller Sicherheitstipp für alle mitlesenden EinsteigerInnen:

Nymphe hat geschrieben:Heute warne ich jede neue Kollegin vor emotionalen Hyänen, die sich explizit auf die Anfängerinnen stürzen.

Entspannte Selbstsicherheit ist meines Erachtens eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Eigenschaft, um dauerhaft als SW arbeiten zu können, für ein gesundes Klientel attraktiv zu sein, und dabei auch noch gut zu verdienen. Die Wahl der angebotenen Praktiken, die sich daraus ergibt (Küssen oder nicht war ja das Thema) halte ich für absolut sekundär. Es gibt viele Strategien, um sich abzugrenzen. Meiner Erfahrung nach werden diese Strategien durch zunehmende Erfahrung und Souveränität sogar flexibler, weil echte innere Sicherheit weniger deutliche äußerlich sichtbare Stacheldrahtzäune und Warnschilder braucht. Eine im positiven Sinne professionelle SW strahlt aus, dass ihre Integrität nicht zur Debatte steht und muss sich daher im Konfliktfall (so er denn überhaupt noch auftritt) weniger offensiv verteidigen. Davon profitieren im Endeffekt SW und Kunde gleichermaßen.

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Ariane
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RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von Ariane »

Die emotionale Hyäne ist ein Äquivalent zu den Energievampiren, die einen als seelischen Mülleimer missbrauchen, gerne auch mal das Kindchen-Schema nutzen, manipulativ, meist unbewusst. Üblicherweise bitten sie um Ratschläge, hören nicht zu, wenn man sich die Mühe macht und ernsthaft um die Lösung des Problems bemüht ist, und führen Kreis-Diskussionen, die immer dort aufhört, wo die Diskussion begann; dies führt zu nichts, ausser in der Wiederholung der ewig gleichen Litanei. Es ist gewissermassen hoffnungslos. Auch hier wird von interessierter Weise ein "Nein" ungerne akzeptiert und notwendige Grenzziehung seitens des Ratgebenden, der zum geschilderten Problem Distanz halten muss, um nicht in die Irrationalität hineingezogen zu werden, als "kalt" bezeichnet. Meist eine typische Abwehrhandlung, die dazu verhilft, an der eigenen vernagelten Ansicht festzuhalten und den Ratgebenden, der ja immer nur falsch reagieren kann, im nachhinein zu denunzieren.
Nur meine Erfahrung als "gutmütiger" Mensch, dem dies häufig widerfahren ist. Dies gilt auch für Forendiskussionen, wo man sich engagiert einbringt und bei Sachthemen ein wenig gebotenen "analytischen" Verstand, der zur Klärung selbstverständlich notwendig ist. Die Schreibe selbst wird dann üblicherweise als zu "un-emotional" gegeisselt und der falsche Schluss gezogen, daß man es mit einer "kalten" und "professionellen" SW zu tun hat, was natürlich Wasser auf die Mühlen der vermeintlichen Konkurrenz ist, aber auch vieler emotionaler Bucher ist, die sich tatkräftig in Diskussionen einbringen und denen das oftmals garnicht in den Kram passt. Sie sind es eben, die dazu neigen, aus jedem Komma und Punkt einem noch einen Strick zu drehen. Auch Humor, über sich selbst zu lachen, wird bei einer Frau nicht gerne gesehen, wie im sonstigen Leben auch, ausser man macht schenkelklopfersche Witze auf Kosten anderer.

Zur Hyäne gesellt sich also noch der Energievampirismus, der einem im Alltag und Foren-Alltag regelmässig gegenübertritt.

Zur empirischen Untermauerung weiss Google immer Rat: http://www.wer-weiss-was.de/theme52/article1386990.html

Bild

Hilfe & Support bietet dieses Büchlein (hilft u.a. auch Stalking-Opfern):

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Foren-Crossover:
http://www.stalkingforum.de/vbforum/sho ... .php?t=139

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RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von Nymphe »

Oh, da hab ich wohl einen neuen Fachbegriff geprägt ... meine Definition wäre, dass die "Hyänen" mehr oder weniger bewusst nach Frischfleisch jagen, was sich noch nicht gut genug wehren kann, denen ist klar, dass sie bei ihrem Opfer eine Unsicherheit ausnutzen. Sie ziehen aus der Grenzverletzung einen Macht-Kick. Ich hätte Beispiele aus meiner eigenen Anfangszeit, aber die mag ich hier nicht öffentlich breittreten.

Die "Vampire" dagegen wissen es nicht besser und verstehen auch nicht, wieso wir sie als anstrengend und übergriffig erleben, weil sie unbewusst handeln.

Mit zunehmender Erfahrung erkennt man beide Gruppen besser.

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Re: RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von leckermäulchen »

Nymphe hat geschrieben:... meine Definition wäre, dass die "Hyänen" mehr oder weniger bewusst nach Frischfleisch jagen
Hyänen sind Aasfresser. Die stürzen sich in der Regel auf das was andere liegen lassen. Damit hinkt der Vergleich gewaltig.

sorry für das OT

Ich weiss was Du meinst, hab aber auch keinen Gegenvorschlag. Aber zur Typisierung der Freier gibt es ja auch einen eigenen Thread unter dem Titel Freierforschung
viewtopic.php?t=1191

Leckermäulchen,
der auch gern in Bildern spricht

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Re: RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von Arum »

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leckermäulchen hat geschrieben:
Hyänen sind Aasfresser. Die stürzen sich in der Regel auf das was andere liegen lassen. Damit hinkt der Vergleich gewaltig.
Aber nein, darum geht's den Hyänenkunden gerade: sie glauben, sie hätten als einzigen etwas übrig für dasjenige (die reine Seele der Frau, das gute Herz usw.), was sie von den Kundenkollegen vernachlässigt ernachten und beissen sich, als wären sie alleinberechtigt, darin fest. Gerade damit aber machen sie die SW zum Aas.

Oder auch, man braucht nur ein Quentchen Kreativität; da gewinnt man jedem Vergleich noch etwas ab... :002
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Joachim Ringelnatz

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Re: RE: Warum küssen SW nicht?

Beitrag von Nymphe »

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leckermäulchen hat geschrieben:
Hyänen sind Aasfresser. Die stürzen sich in der Regel auf das was andere liegen lassen. Damit hinkt der Vergleich gewaltig.
Es gibt verschiedene Arten von Hyänen, darunter Aasfresser, Allesfresser, Insektenfresser und Jäger. Wenn schon klugscheissen, dann doch bitte auf einer soliden Wissensbasis ...

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Marc of Frankfurt
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zu Hyänen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Interessant fand ich zur Kulturgeschichte der Hyänen nach Wikipedia [siehe Link oben hinter dem Foto], nämlich das christlich überlieferte Gerücht sie seien Hermaphroditen und der daraus resultierende Vergleich mit betrügerischen Menschen.

Sexuelle Andersartigkeit (Schwule, TS, Schlampen, Huren, Freier) sind eben auch heute noch stark vorhandene Ausgrenzungsmotive.




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Die Falschheit der Hyänen-Freier sehe ich auch mehr in Unbewußtheit und Unvermögen begründet. Weil sie keinen glückvollen, einvernehmlichen Weg zur sexuellen Befriedigung gelernt haben, benötigen sie willfährige, d.h. unerfahrene, d.h. neue Sexworker, mit denen sie ihr Ding machen können.

Ich glaube das ist ein eigenes Geschäftsmodell für zahlreiche zwielichtige Agenturen oder Clubs, wo Sexworker regelrecht verschlissen werden, aber sich eine besondere Klientel angezogen fühlt und dem Geschäft treu bleibt, welches die "Versorgung mit ständig neuen Sexworkern" verspricht. Ein Aspekt, der Prostitutionsbekämpfung durch Verbotspolitik zu rechtfertigen scheint.

Deswegen ist das was Sexworker dann mit "guter Menschenkenntnis" nur diffus umschreiben können so wichtig, aber auch so schwer weiter zu vermitteln und zu lernen, außer bisher nur durch eigene leidvolle Erfahrungen und erst seit wenigen Jahren durch

aufmerksames Mitlesen hier im intl. Sexworker Forum für A - CH - D.