Frage an die PreisDUMPER, auch @Sandra und CO

Wieviel Werbung ist nötig? Welche Strategien wirken und welche erzielen einen gegenteiligen Effekt? Positiv- und Negativ-Beispiele, Tips und Tricks und eine offene Diskussion mit denen, um die es geht: den Kunden - hier ist der Platz dafür.
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: Preisdumping ist FAKT und die Zukunft

Beitrag von Zwerg »

Gerhard C7 hat geschrieben: aber es ist ( für mich ) TATSACHE, dass es in wenigen Jahren keine Mittelschicht mehr geben wird.
Dein Beitrag stimmt mich nachdenklich - und es beunruhigt mich, dass keine Antwort, wie auch immer sie aussehen mag, erfolgt. Ich selbst stimme Dir teilweise zu. Es wird sicherlich eine Umschichtung geben.

Siehst Du eigentlich nur die Mädchen als "Gefahr", oder auch die dahinter stehenden Interessensgruppen?

Christian, hier als RZ bekannt
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

Gerhard C7
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 42
Registriert: 17.01.2007, 17:40
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Gerhard C7 »

Es ist das Problem das man in Zukunft viel Flexiber sein muß. Ich arbeitete vor meiner Selbstständigkeit 1 Jahr in einer Bar. Wenn niemand kam und wir die ganze Nacht alleine waren fielen folgende Kosten an: 5x Mädchengage und Barmanngage zu je € 40,- , Fahrergage (der Club war in Gänserndorf) zu € 50,- und die Putzfrau mit € 28,- somit total € 318,- plus Miete und Strom. Das ist heutzutage (2 Jahre später) nicht mehr finanzierbar. Wenn ich dann höre, dass sich manche in Abenteuer von € 7000,- Miete und mehr stürzen.... Sicher wird es "Geschäftsleute" geben die es sich leisten können an einen Tag Unsummen auszugeben. Aber.... wieviele und warum bei mir? Die Frage ist hart aber berechtigt. In eine 08/15 Bar wird der "Geschäftsmann" nicht gehen und der "Normalo" kann es sich einfach nicht leisten. Ich bediene das viel belächelte Billigsegment. € 10,- pro Zimmer. Haben jetzt alle gelacht? Ich habe aber keine Spesen. Eigentum. Also keine Miete. Nur Betriebskosten. Keine Angestellten. Also keine Gagen. Was nützt es mir an einen Tag (brutto) € 5000,- zu verdienen wenn ich mit täglichen Fixkosten von € 700,- zu kämpfen habe? Wie will ich da eine längere Durststrecke überleben? Die Durststrecke ist jetzt da und heißt Rezession. Wo finde ich heute Kunden die, wenn sie € 1000,- im Monat haben, € 80,- bei mir im Club ausgeben?

Ellena
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 851
Registriert: 25.02.2005, 19:19
Wohnort: Wien
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von Ellena »

Hallo Gerhard!
Ich begrüße dich ebenfalls hier im Forum.

Ganz so schwarz sollte man die Situation nicht sehen, es ist in Österreich noch immer möglich sein Auskommen zu finden, wenn man die persönlichen Ansprüche nicht zu hoch ansetzt und wie du richtig bemerkst, die Unkosten reduziert oder niedrig hält.

Das Preisdumpung gabs immer, natürlich nicht in so einem starken Ausmass.
Ich hoffe sehr darauf, dass wenn die Sexworkerinnen hier ansässig sind, und auch hier in Österreich ihre Lebenshaltungskosten und in der Heimat ihre Familie unterstützen wollen, auch die Preise in die Höhe schrauben werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mädels nur zur Spesendeckung rund um die Uhr arbeiten wollen, da ja die Kundenfrequenz für die einzelnen Damen ja auch gesunken ist.

Ausserdem ist diese Teuerung und Negativ Entwicklung mit dem Euro ja europaweit zu bemerken und sicher nicht Österreich- spezifisch.

Und Joop Jeans werden auch in Asien produziert...die Wertfrage ist sicher eine berechtigte Frage. Aber auch in unserem Bereich,- Sexarbeit,- stellt sich immer wieder die Frage der Qualität, auch für die ein wenig anspruchsvolleren Kunden, die durchaus bereit sind einen gerechtfertigten (kein Nepp) Preis zu bezahlen.
L.G.
Ellena
Zuletzt geändert von Ellena am 22.01.2007, 20:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gerhard C7
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 42
Registriert: 17.01.2007, 17:40
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Gerhard C7 »

Es ist immer wieder von Qualität die ihren Preis hat die Rede. Richtig. Ein Mercedes 500SL, ein Maybach, ein Lamborgini, ein Porsche,.... Alles Qualität. Alle diese Automarken hatten letztes Jahr einen Umsatzrekord. Fiat ist kurz vor der Pleite, die US Autobauer haben massiv verloren,..... Alles "Mittelschicht". Toyoter wird dieses Jahr erstmals die meisten Autos der Welt verkaufen. Das Billigsigment. Man kann schauen wo man will es ist überall das gleiche Bild. Der Besitzer einer Bar der 30 Jahre lang gutes Geld verdient hat versteht die Welt nicht mehr warum seine Bar heute nicht mehr geht. Mittelschicht. 08/15. Das "Billigsigment" boomt. *~~~* hat gut über den Vergleich Lidl und Baumax als Disconter geschrieben. Tatsache. Was ist "unter dem Wert"? Eine Rumänin die "unten" € 7,- bekommt nimmt hier das 3 fache also € 20,-, spart in 3 Monaten € 6000,- und fährt wieder Heim in ein Land wo ein Arbeiter € 100,- im Monat hat. Hat sie sich "unter dem Wert" verkauft? Ich höre schon die Antwort: Ja denn wenn sie € 80,- genommen hätte... FALSCH. Wenn sie € 80,- genommen hätte, hätte sie am Tag 1-2 Gäste gehabt, so hat sie 10 und mehr. Die Rumänin muß nicht langfristig denken. Jetzt. Dieses Beispiel ist Billigsegment. Es wird weiter boomen. Oder es ist mir leid einen Toyoter zu fahren (also um € 20,- eine "zu nehmen") und gönne mir einen Lamborgini (gute Qualität und Service im Babylon) nur wer will schon einen Fiat? ( € 80,- in einen normalen Durchschnitt Club bezahlen?)

Benutzeravatar
ETMC
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 381
Registriert: 19.03.2006, 01:38
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ETMC »

Hallo Gerhard C7 -
auch von mir ein welcome to sexworker forum

ich kann und muß dir leider recht geben - nur die zahlen will/muß ich relativieren - denn es ist nach wie vor so, dass auch KUNDEN die zu billigen Angebote mit Argwohn betrachten.

Ein kurzes Beispiel: ich hatte früher einen Nobelescort - wir machten Stunde um 800,- Euro overnight um ca 3000,- Euro und waren doch recht gut unterwegs mit wirklichen Schönheiten und Pornostars wie Nikki Blond etc - unsere Kunden waren Russen Araber, Amerikaner, Enländer, Inder...... in den wiener Nobelhotels - Deals mit den Conciergen und Door/Bell men sicherten uns eine wirklich sehr gute Auslastung. Doch wir machten einen fatalen fehler - heute im Nachhinein betrachtet - wir wurden billiger - und ich kann mich noch an die Worte eines betuchten Inders erinner, der mir auf englisch-indisch erklärte Eine Frau um 400,- Euro die Stunde muss krank sein oder alt, das kann nicht sein, dass eine so billige Dame gesund ist - DIES IST EINE WAHRE GESCHICHTE - SELBST ERLEBT -

Die Damen die wir damals vermittelten waren weder hübscher noch intelligenter als die Damen die heute in meinen Clubs zu finden sind - sie kamen aus Österreich, Ungarn, Polen, England, Deutschland - heute kommen unsere Damen aus den selben Ländern und nehmen 100,- Euro für die Stunde zzgl Aufpreisen - Das Geschäft stagniert seit längerem so wie in vielen Branchen aber es ist trotz allem nicht schlecht - aber wir sind eben alle bessere Umsätze und Kundenfrequenzen gewohnt.

Mit Argwohn werden sowohl von Kunden als auch von Sexworkern die Alles OHNE Damen betrachtet die um 50 Euro alles anbieten und ich denke zu Recht, denn hier kann von Hygiene und Gesundheit keine Rede mehr sein -

sozusagen Lada deep inside -

was wird sich ändern? Nun unsere Gesellschaft klafft immer mehr zwischen ganz reich und ganz arm auseinander - eine Mittelschicht rutscht ab und nur wenige schaffen den weg zur schicht der Reichen - auch die wahlen die nun hinter uns liegen sind ein Zeichen der Zukunftsangst der Mittelschicht - und in wenigen Jahren werden wir alle Resumee ziehen und uns in den berühmten A..... beißen - weil wir nichts dagegen unternehmen konnten/wollten -

So fahren unsere Kunden sexuell gesehen im Toyota herum benutzen Foren um die Einfahrer auszuschließen und nicht das sauer verdiente geld in einen Zonk zu investieren - TOYOTAFAKTOR = Sicherheit keinen Zonk zu haben

ja alle stören dies Freierforen, alle meinen es sei unerhört dass Freier sich austauschen vor Abzockerinnen warnen - aber ich gestehe öffentlich so ein Forum ist auch ein gutes Instrument um zu lernen - die potentiellen Kunden zu betreuen und sich mit den Kunden auseinanderzusetzen .....oder um einfach frech werbung dort zu machen

klar mache glauben sie können diese Macht des Kunden mißbrauchen drohen mit schlechten Postings etc - aber das ist 1-5% mehr nicht - wer das lila forum aufmerksam durchließt wird sehen es gibt vernünftige erwachsene Menschen dort und auch richtige Dumpfbacken - die sich als solche auch outen -

Fakt ist: Die Zeiten haben sich geändert, DER KUNDE bestimmt nun den Preis und die meisten AnbieterINNEN steigen darauf ein - oft aus der finanziellen Not heraus das geld das sie zum leben brauchen nicht mehr verdienen zu können - Preisdumping ist an der tagesordnung siehe das kleine Format der Tageszeitungen

Was wir wirklich ändern sollten und dafür gibt es ganz einfache Mittel ist die illegale unkontrollierte Prostitution - dagegen sollten alle Anbieter vorgehen - aber selbst dazu sind wir alle zu zerstritten zu eifersüchtig zu kurzsichtig.......

eigentlich Schade - eigentlich traurig, aber wahr!
liebe Grüsse
ETMC
------------------------------
Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
------------------------------

Benutzeravatar
Steirerbua
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 42
Registriert: 16.09.2005, 03:15
Wohnort: Steiermark
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Steirerbua »

Sonja hat geschrieben:..... wenn du dir ein Nobelnüttchen aussuchst, kann es dir passieren, dass sie nicht dein Typ ist. That`s life, .....
Ja schon, das ist wahrscheinlich wirklich das Leben. Aber das werden halt viele Kunden sich auch sagen, und gehen bei einer Prostituierten aus dem ... naja kostengünstigeren Segment eben das kleinere Risiko ein. Weil es ja umgekehrt auch gilt: die kleine Rumänin oder Bulgarin wird sicher dem einen oder anderen ein unvergessliches Erlebnis bescheren ..... und wenn nicht, na dann hat er halt 20 Euro in den Sand gesetzt, aber nicht 200 !!!

Das ist für Viele ein gewaltiger Unterschied, meine Liebe, und natürlich gerade für jene, denen Ambiente und Sympathie und dergleichen ziemlich wurscht ist, weil sie eine ganz andere Motivation für den Besuch einer Prostituierten haben.

Du kennst doch auch die Berichte in einem anderen Forum, und weißt daher auch, dass es sehr vielen nur darum geht, für möglichst wenig Geld möglichst viel "Service" zu bekommen, egal wo und unter welchen Umständen.
Ich gehe einmal davon aus, dass Du auf diese Klientel eh nicht wirklich neugierig sein wirst, aber auch ihre Ansprüche müssen letztendlich von jemandem befriedigt werden.

Aber das ist doch für Dich keine Konkurrenz!!!

Das wenigstens weiß der Steirer :008



Und eine kleine Bemerkung sei mir noch gestattet an den Verfasser des ersten Postings:
Ich bemühe mich seit meiner Teilnahme an dem vielgeschmähten Forum sehr darum, dass man gerade in den manchmal sehr argen Strichforen wenigstens mit ein bisserl mehr Respekt und Menschlichkeit von und über Prostituierte spricht. Darum tut es mir ein bisserl weh, wenn Du von der "bulgarischen Bagasch" sprichst.
Das wäre - bei allem Verständnis für Deine aus der Sache heraus berechtigte Erregnung - nicht notwendig.

Auch sie sind Menschen, die Respekt verdienen.

Meint halt

der Steirerbua :001

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

Steirerbua hat geschrieben:Und eine kleine Bemerkung sei mir noch gestattet an den Verfasser des ersten Postings:
Ich bemühe mich seit meiner Teilnahme an dem vielgeschmähten Forum sehr darum, dass man gerade in den manchmal sehr argen Strichforen wenigstens mit ein bisserl mehr Respekt und Menschlichkeit von und über Prostituierte spricht. Darum tut es mir ein bisserl weh, wenn Du von der "bulgarischen Bagasch" sprichst.
Das wäre - bei allem Verständnis für Deine aus der Sache heraus berechtigte Erregnung - nicht notwendig.

Auch sie sind Menschen, die Respekt verdienen.

Meint halt

der Steirerbua :001
Womit er zweifelsfrei recht hat, der Steirer!

Übrigens: Der Verfasser des Erstpostings ist nicht mehr in diesem Forum aktiv tätig.

LG

RZ, der eigentlich Christian heißt
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Preisverfall und Umsatzrückgang mal anders erklärt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

MORPHEUS hat geschrieben:Ich glaub diese Preisdiskussion ist genau so ein unendliches Thema wie das Küssen.

Hier eine globalere Erklärung für die derzeitige Wirtschafts-Rezession aus einer Studienarbeit zu Customer Relation Management,
ein Thema auch für uns Sexworker sicher nicht uninteressant:


Dem Kondratieff-Zyklus-Theorem[1] zufolge, fand um die Jahrhundertwende herum ein Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft statt. Ein Wandel von Verkäufer- zum Käufermarkt, in denen das Angebot deutlich höher als die Nachfrage war.[2] Unternehmen sahen immer mehr Potenziale in einem Wandel weg von einer Produktorientierung, hin zu einer Kundenorientierung.

Vor allem der Wandel der Märkte spielt für dieses Umdenken eine große Rolle und äußert sich nach Porter zum einen darin, dass die Märkte zunehmend von steigender Kundenmacht gesteuert werden, sich andererseits aber auch der Wettbewerb verschärft.[3] Der Trend, dass Kunden öfter und schneller den Anbieter wechseln und das für sich günstigste Angebot suchen (vor allem durch die gesteigerte Markttransparenz durch das Medium Internet), kann entgegengewirkt werden, wenn dem Kunden mehr Service geboten werden kann, als die Konkurenz zu leisten vermag. Differenzierung erfolgt zunehmend nicht mehr vorrangig durch Preis und Qualität eines Produktes, sondern über eine persönliche Kundenansprache. Bei der Renaissance des "Tante-Emma-Prinzips"[Anm.] steht die Ansprache und Betreuung des Kunden wieder im Mittelpunkt.[4]

[1] Das Kondratieff-Zyklus-Theorem besagt, dass technologische Innovationen z. B. die Eisenbahn oder die Informations- und Kommunikationstechnologie gesellschaftliche Entwicklungen bestimmen. Die Darstellung erfolgt mit sinusförmigen Innovationsphasen, welche ihr Maximum ca. alle 50 Jahre haben. Wirtz, B. W. (2001), Kundenbindungsstrategien im Electronic Business, S. 2
[2] Neckel, P. / Knobloch, B. (2005), Customer Relationship Analytics: praktische Anwendung des Data Mining im CRM, S. 3
[3] Porter, M. E. (1999), The strategic potential of the Internet : strategy and the Internet, S. 60
[4] Hippler, H. / Wilde, K. D. (2003a), Handbuch Web Mining im Marketing: Konzepte, Systeme, Fallstudien, S. 5

Quelle: www.kundenbindung-crm.de





Anm.:
Tante Emma Läden heißen trotz des 30jährigen Jubiläums gleichnamiger Zeitschrift in unserem Gewerbe besser Tante-Eva-Läden ;-)


Interner Querverweis:
Honorarverhandlungen kann man lernen


P.S.
Hat jemand Erfahrung mit CRM-Software wie z.B.
www.24sevenoffice.com ?
Sexarbeiter arbeiten ja übrigens auch 24/7 und die Adressverwaltung/Buchhaltung macht ihr doch auch mit dem PC?





Preisdumper = Working Poor = Pauperismus = Prekariat...

Ehernes Lohngesetz...
  • "Der Lohn schwankt bei vollkommener Konkurrenz unter den Bedingungen eines schrankenlosen Kapitalismus stets um das Existenzminimum."
    -Ferdinand Lassalle (1825-1864)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=39353#39353

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.07.2013, 12:19, insgesamt 4-mal geändert.

Benutzeravatar
ETMC
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 381
Registriert: 19.03.2006, 01:38
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ETMC »

.....wenn dem Kunden mehr Service geboten werden kann, als die Konkurenz zu leisten vermag. Differenzierung erfolgt zunehmend nicht mehr vorrangig durch Preis und Qualität eines Produktes, sondern über eine persönliche Kundenansprache.....
ich kenne dieses Theorem aus meiner Berufspraxis in meiner Werbeagentur und wir versuchen Normalkunden oft vergeblich davon zu überzeugen - eine besondere Erfahrung sind für mich die marktbedingungen der Clubs - die oft auch als 1. Praxistest für neue Ideen und Werbemethoden herhalten müssen, da ich in den Clubs nichts anderes als Filialbetriebe eines Filialisten sehe - und mich selbst zum Kunden mache ......

Leider sind Theorie und Praxis noch immer weit voneinander entfernt....

Persönliches kundenorientiertes Handeln stößt dann an eine natürliche Grenze, wenn die Zielgruppe nur die Geiz ist GEIL karte zieht - dann ist alles andere sinnlos, eros sei Dank ist es aber dennoch so, dass wir mit diesem weg mehr Kundenfrequenz und zufriedene Kunden haben, auch wenn wir zusammen nicht immer perfekt arbeiten....wir sprechen eben ein anderes Klientel an als die meisten Anbieter - nicht Geiz ist Geil, sondern quality matters....

ich gebe nur zu bedenken: Das kann ich mir leisten weil Clubs und Werbeagentur mir gehören - jeder normale Club, jeder Sexworker und jedes Studio müssten UNsummen für eine werbeagentur ausgeben um eine ähnliche Performance zu erreichen, ganz zu schweigen von einzelnen Sexworkern.....

Ein Vermögen an Zeit und Ressource ist für Sexworker nicht wirklich leistbar in Zeiten der Rezession.


...und doch spüren wir den Umsatz/Kundenfrequenrückgang gewaltig (bis zu 30%) und jegliches gegensteuern hat sich bisher als sinnlos erwiesen.

Ich veranstalte gerne mal einen workshop mit dem Thema Kundenbindung, Kundengewinnung, Kundenbetreuung im Sexbiz - kostenlos versteht sich - denn ich bin nach wie vor der meinung dass gerade in einer Branche wo zwischenmenschlich gearbeitet werden sollte diese Zwischenmenschlichkeit zwischen Kunde und auftragnehmer einfach fehlt....
liebe Grüsse
ETMC
------------------------------
Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
------------------------------

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

ETMC hat geschrieben:jeder Sexworker und jedes Studio müssten UNsummen für eine werbeagentur ausgeben um eine ähnliche Performance zu erreichen, ganz zu schweigen von einzelnen Sexworkern.....
Das sehe ich naturgemäß (!) ein wenig differenzierter. Es ist sehr wohl möglich, dass einzelne SexworkerInnen (aber auch Bars, Escorts usw.) Ihre eigenen Möglichkeiten erfolgreich nutzen, ohne "Unsummen" für Werbung oder selbsternannte Experten (wie mich selbst) auszugeben.

Gerade die Möglichkeiten des Internets und die damit vorhandenen kostenlosen (!) Ressourcen, ermöglichen es, auch ohne diverse Zeitungsannoncen (oder auch bezahlte Internetseiten), durchaus erfolgreich zu sein. Beispiele gibt es hierfür reichlich. Sonja (beeindruckend), Amandine, Ria (auch wenn die Seite ganz und gar nicht mein Geschmack ist - sie bringt Besucher) und noch Viele mehr.

Ich sehe es sogar als Chance für eigene SexworkerInnen an, Ihre eigene Linie durchzuziehen und dadurch Ihre "Unvergleichbarkeit" zu unterstreichen.

Womit ich das Thema sicherlich nicht verniedlichen möchte. Es gibt unbestritten massive Umsatzrückgänge (wie ich auch von meinen KundInnen als Optimierer höre), aber gerade dies sollte das Signal sein neue Wege zu suchen und auch zu beschreiten, oder zumindest die bisherigen Ressourcen (Webseiten) noch einmal zu überdenken! Bei meinen Streifzügen durchs Internet stoße ich immer wieder auf Webseiten, die wesentlich mehr bringen könnten, als sie es bisher tun. Wenn man sich nur ein wenig Gedanken machen würde.

Ich glaube nicht unbedingt, dass "jegliche Mittelschicht" zum Aussterben verurteilt ist. Sehr wohl glaube ich aber, dass es an der Zeit ist, rege zu werden.

LG

Christian, der hier als RZ bekannt ist.
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

Gerhard C7
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 42
Registriert: 17.01.2007, 17:40
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Gerhard C7 »

Alle, wirklich alle Komentare waren sehr gut. Das Problem ist also jeden klar. Nur wie schaut die Lösung aus? Ich muß gleich sagen, dass ich diesbezüglich den Mund nicht zu weit aufmachen darf, da ich eine ganz andere Position einnehme. Mein Lokal ist im Stuwerviertel. (siehe Wikipedia: Stuwerviertel=Wiens größte Rotlichtszene) Da läuft die Werbung anders. Polizei, Magistrat und damit Presse machen die Werbung für mich. Letzte Woche war ich 2x Halbseitig in der Tageszeitung Österreich (Donnerstag 18.01. und Sonntag 21.01.) Zum Vergleich zum Vorjahr wo im Jänner kaum Polizeikontrollen waren und das Wetter schlecht war, habe ich in diesem Jänner plus 30% Umsatz (!). Natürlich ist diese Art Werbung ganz und gar nicht auf irgend ein anderes Lokal anzuwenden. Für mich lautet die Formel: Je mehr die Polizei zuschlägt (Wellen schlägt), desto mehr interessiert sich die Presse dafür und um so mehr Geld verdiene ich. Für andere Lokale ist die Chance in die Medien zu kommen (ausser man hat einen Polizeigeneral als Gast wenn die Hütte brennt) geradezu Null. Auch mit viel Geld nicht. Der Siggi (Raberbahngasse Peep Show) versuchte es mit ( ala Lugner) Opernball + Pornostar. Das Echo hielt sich in Grenzen. Das ist also keine allgemein gültige Formel. Dazu muß ich, zu meiner Verteidigung (um Gedanken wie: "Der hats ja leicht" zuvor zu kommen) sagen, dass ich 4 Jahre auf der Suche nach einem Lokal war, bis ich dieses im Eigentum (Bar ohne Bank) erstand. In dieser Zeit schaute ich mir dutzende von Lokale an. Entweder die bereits erwähnten 08/15 Bars und Clubs oder irre teure "Paläste". Zu allen sagte ich Nein und wartete. Schaute mich um und lernte. Arbeitete in einen Swingerclub der die ersten beiden Jahre minus schrieb um dann der Besitzerin € 5000,- pro Monat zu bringen. ( 6 Tage Woche bzw. 60 Stunden Woche) Wobei jetzt die Zeit auch abgelaufen ist. Ein Swingerclub nach diesem Schema reizte mich lange Zeit. Nur 2 Jahre reinstecken um dann vielleicht einen Gewinn zu haben? Nein Tatsache ist ich wüsste nichts, aber auch gar nichts was ich haben/machen möchte. Zur Seitenblicke Gesellschaft habe ich keinen Kontakt und in ein Lokal jedes Monat Tausende von (T)Euro Werbung stecken? Ich bin vielleicht (sicher sogar) zu Pessemistisch und Vorsichtig. (Bin ein gebranntes Kind) Nur Lösungen kann ich wenige anbieten.

PS Nach 2 Jahren harter Arbeit und guten Verdienst ist mein Lokal jetzt zu verkaufen. Siehe die Rubrik hier dazu.

Benutzeravatar
lorelay
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 160
Registriert: 20.04.2005, 15:46
Wohnort: wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von lorelay »

hmmm... habe mit interesse die verschiedenen ansichten hier gelesen.
nun, ich ziehe mich bei meiner arbeit meist nicht aus, massiere "nur" und dennoch ziehen die meisten kunden nicht nur hochzufrieden von dannen, sondern auch ohne große bedenken eine summe aus der tasche, die die meisten sexworkerinnen nicht mal für ein fullservice mit allem verlangen würden.

es scheint also auch nicht nur darauf anzukommen, was man anbietet, sondern auch wie man sich verkauft! :001 :002
... man gönnt sich ja sonst nichts! ;-)

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von annainga »

Konsumenten kaufen ein Gut gerade wegen seines hohen Preises. Das heißt, ein bestimmtes Gut kann auf Grund seines geringen Preises nicht als exklusiv genug betrachtet werden.

..... hab ich gerade im wiki gelesen. ist doch was dran, hm?

liebe grüße, annainga

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Kontrahierungspolitik für Huren

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Der Preis hat Signalfunktion.

Er signalisiert Qualität. Die dann allerdings auch stimmen muß, will man langfristig im Markt bleiben.

Qualitätskunden gibt es weniger und sie verlangen mehr und wenn man sich auf sie spezialisiert, ist man deshalb auch auf einen höheren Stundenpreis angewiesen.

Tatsächlich verlangen sie gleichzeitig mehr und auch weniger. Sie sind gleichzeitig angenehmer/pflegeleichter, wenn sie denn zu einem passen, so zumindest ist es meine Erfahrung (Mit zu niedrigen Preisen zieht man unangenehme Klienten an). Im Kamasutra im Buch für die Huren -unserem ältesten Fachbuch- heißt eine Regel sinngemäß: geizige Kunden sind zu meiden.

Qualitätskunden verlangen mehr Konversation, mehr Verbalerotik, mehr Spiel auch SM, mehr Ambiente, Abwechselung, Sauberkeit, Schönheit, Reife, Bildung, Menschlichkeit, Empathie etc.

Sie nehmen andererseits mehr Rücksicht, sind geschäftsmäßiger bedienbar, sind professionelle Kunden, die nicht gekobert und belogen d.h. unangemessen geschmeichelt werden wollen (Ausnahmen bestätigen die Regel).





Ökonomisch lassen sich grundsätzlich Massenmarkt und Luxus/Spezialitätenmarkt (Generalist/Grossist und Spezialist) unterscheiden.

Beim Massenmarkt steht die Grundfunktion des Produkts/der Dienstleistung (Ware) im Vordergrund. Nur sie muß erfüllt werden und das zu minimalem Preis. Quasi eine ja/nein-Entscheidung der Qualität, so daß dann der billigste Anbieter genommen wird. Das ist dann der oft runiöse Wettbewerb der Preisdumper.

Bei vielen Gütern des täglichen Bedarfs haben wir diese Konsumhaltung (basale Bedürfnisbefriedigung = Existenzsicherung). Beim Sex hieße das: hauptsache Frau, hauptsache Ficken. Das ist Sex als Lebensgrundnahrungsmittel (oder auch als Droge vgl. Sexsucht und Drogenstrich).

Bei den Spezialitäten und Luxusgütern wird Qualität in speziellen Eigenschaften bzw. vom Gesamtpaket bedeutsam. Hier geht es um höhere Bedürfnisse wie Lebensqualität, Identität, Status, Ausdifferenzierung, Selbstrealisation. Mehr ein holistisches Qualitätskriterium für sog. Entwicklungsbedürfnisse.

Das ist Sex als Luxuskonsum, als Geschenk, als Fest...





Da die meisten Waren hoch komplex sind und viel Know-how enthalten, ist viel Fachwissen notwendig um tatsächlich Qualität festzustellen (Qualitätslabels/Stiftung Warentest, die es in der Tabubranche Prostitution nicht gibt).

Deshalb hat sich durch die Macht des Geldes (Universalität und Ubiquität) der Preis als Kriterium durchgesetzt, wenn auch als indirekter auf Vertrauen beruhender Qualitätsmaßstab. Ein weites Feld für Marketinganstrengungen der Markenhersteller und den Einsatz unserer Persönlichkeit für Einzelkaufleute.

Zu untersuchen wäre, wie sich die Bedingungen eines teilweise nicht-legalisierten informellen Marktes (z.B. Östereich) sich auf die Preise auswirkt (vgl. auch Drogenmarkt/Schwarzmärkte)?

Mehr Theorie (s.o.) gefällig?





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 09.05.2007, 02:04, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
lorelay
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 160
Registriert: 20.04.2005, 15:46
Wohnort: wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von lorelay »

@ marc: super formuliert!
geht genau mit dem konform, das sie mir in meinem halben semester psychologiestudium beigebracht haben. :001
marketingpsychologie.
wobei ich solche entscheidungen immer aus dem bauch heraus getroffen habe und auch bei meinen massagen niemals rabatte geähre, sondern eher auf einen kunden verzichte (speziell bei neukunden)
... man gönnt sich ja sonst nichts! ;-)

Benutzeravatar
Lady Katarina
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 701
Registriert: 03.03.2005, 04:58
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lady Katarina »

Grüß Euch,

dieses Thema ist sehr interessant und gleichzeitig sehr umfangreich.
Das Gewerbe rund um Sex ist so vielseitig, daß es in diesem Bezug sicher keinen gemeinsamen Nenner geben wird - die Frage ist auch, ob dies überhaupt wünschenswert ist?!

Ich blicke auch mit sehr gemischten Gefühlen auf die Frauen, die sich derart billig verscherbeln.
Für 10 Euro Aufpreis, bei einem Stundensatz von 40-50 Euro gibt es OHNE KONDOM als Zusatz. 10 Euro für ein Menschenleben!

Aber es gibt offensichtlich genug Abnehmer. Solange es diese geben wird, wird sich nichts ändern.

Weiters denke ich, darf man nicht alleine auf die Frauen aus den Ostblockländern oder Afrika und co schimpfen. Denn welche dieser Frauen kommt aleine nach Österreich, sucht sich irgendwo eine Wohung, wirbst für sich selber und managet sich selber? hmm?
KEINE - vielleicht vereinzelt mal eine.
Meist sind es doch die Agenturen oder Manager, die die Preise bestimmen und vorgeben. Nicht die Frauen sind schuld, sondern die Agenturen, die noch immer mehr als genug verdienen und sehr willige und billige Arbeitskräfte haben.
Spielt eine nimmer mit, stehen zehn andre hinten an um den begehrten Job zu bekommen, der ihnen genug Geld bringt, um Familie und co für lange Zeit in ihrem Land zu ernähren.

Das lila Forum und viele andre sind meiner Meinung nach schon in Ordnung. Vielleicht nicht für die Frauen, die schlecht arbeiten. Aber auf jeden Fall für die Kunden und schlußendlich profitieren auch die SW daraus.
Was war früher als es noch kein WWW gab.

Wie richtig gesagt wurde. Ich kann mir eine Website machen, die sehr gut das wiederspiegelt was ich bin und mache. Das geht in einem kurzen Inserat in einer Zeitung sehr schlecht.
Jedoch wird das genau den Mann, der schnelles und billiges Service sucht, nicht wirklich interessieren. Aber genau so, kann man sehr gut schon vorher selektieren - bzw. es selektiert sich selber, wer dann schlußendlich anruft.
Es gibt massenhaft Seiten, wo frau ihr Angebot gratis bis sehr günstig an den Mann bringen kann.

Was ist denn überhaupt Professionalität?
Wie definieren wir diesen Begriff? Bedeutet er doch für jeden was andres.
Von vielen Männern weiß ich, daß ihnen genau das prof. Gehabe vieler SW nicht gefällt und sie lieber die Hobbyhure besuchen, die nicht nach Minuten abrechnet und für jede Brust extra Aufpreis verlangt. Oder jedesmal gleich gespielt freundlich ist.

Eben das, was ich glaube Sonja sagte - daß man zu allen Kunden gleich ist - egal ob sie einem zusagen oder nicht?

Oder kann auch Professionalität sein, daß ich genau diese Kunden nicht annehme (vorrausgestzt muß natürlich sein, daß ich es mir leisten kann).
Ist Professionalität, daß ich gute Qualität biete? Heißt Qualität automatisch teuer?

Denn der Vergleich mit Levis und Mercedes hinkt ein bissi.
Es gibt sehrwohl vergleichbare Produkte um viel weniger Geld, die von der Qualität mindestens genauso gut sind, jedoch nicht der Name bezahlt wird.
Die eben von Menschen oft nicht als Statussymbol gekauft werden, sondern als guter, solider Gebrauchsgegenstand.

Und genauso ist es auch beim Gewerbe der SW zu unterscheiden.

Es gibt so viele Menschen, die unterschiedliches Service und Huren suchen.
Der eine möchte schnell abreagieren. Dem ist meist wurscht, wie die Frau aussieht und ob das Bett/Auto luxuriös ist.
Billig soll es sein, meist schnell gehen.
Oder wie können sonst Frauen in Billighotels, Billigstrichs und abgegammelten Buden was verdienen?

Klar gibt es die, die krampfhaft versuchen, das Billigste Angebot zu bekommen und alles dafür zu erhalten.

Es gibt aber auch Menschen, die solide Qualität zu vernüftigen Preisen suchen.
Wo sie sehen, daß das Mädel, welches sie besuchen, sie nicht abfertigt, der nächste schon im Wartezimmer sitzt, sondern sie noch in aller Ruhe was trinken können, die Duschzeit nicht abgezogen wird und sie meist einen Fixpreis für eine ausgemachte Zeit bezahlen.

Und klar gibt es jene, die nur Firstclasshotels mit sündteueren Damen besuchen. Ob da automatisch die Qualität besser ist, mag ich zu bezweifeln.

Es ist ein sehr schweres Gebiet. Schlussendlich kann ohnehin nur jede Frau selber entscheiden (wenn sie es kann/darf), wieviel sie sich selber wert ist.

Lieben Gruß,
Katarina

Benutzeravatar
kaktus
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1211
Registriert: 01.02.2007, 23:32
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von kaktus »

marketingpsychologie. kann ganz gut sein.Bild

ich habe mir die Anzeigen einer Wiener Sonntagszeitung angesehen.
von 169 Kontaktanzeigen hatten 28 NF mit CIM angeboten(16,5%) und 12 ALLES OHNE (GV-NF-Anal) (7,1%).
Meiner Ansicht nach würde ich NF noch tolerieren (vielleicht ist das schon falsch???) aber GV-Griechisch-Ohne????

LG Kaktus

Benutzeravatar
lorelay
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 160
Registriert: 20.04.2005, 15:46
Wohnort: wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von lorelay »

ich finde NF ist okay, solange das gegenüber gepflegt ist - und zwar TOP gepflegt!
kein tröpflertes schwanzl, kein wimmerl, keine warze.
andernfalls ist es schlicht und ergreifend ekelig.
sorry, aber es ist so!

AV ohne ist kriminell, m.E.

und auch GV ohne sollte dem eigenen partner vorbehalten bleiben.

allerdings sind meine grenzen in gewisser hinsicht sowieso sehr eng gesteckt:
ich würde mich nie als "sub" verkaufen, weder verbal noch körperlich erniedrigen lassen, kein NS passiv, kein küssen (ausnahmen bestätigen die regel), absolut kein schmusen.
also, alles, das körperlich zun intim wird (wie eben auch GV ohne) käme nicht in frage.

no risk - no fun?
kann schon sein! aber wenn das risiko mein leben beinhaltet und das meiner sexualpartner, dann kenn ich keinen spaß! :018
... man gönnt sich ja sonst nichts! ;-)

Benutzeravatar
Morpheus
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1007
Registriert: 03.09.2005, 03:01
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Morpheus »

Meiner Erfahrung nach besteht zwischen dem Preis und der Leistung in diesem Gewerbe kein kausaler Zusammenhang!

Die "Qualität" eines Treffens ist sehr von der Sympatie abhängig, und die lässt sich nun mal nicht erkaufen.

Ich hatte schon relativ schlechte Treffen mit Kosten in vierstelligen Eurobeträgen und super Dates die nicht einmal 10% davon gekostet haben.
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Qualitätsdilemma Professionelle Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist ein anderer, subjektiver Qualitätsbegriff :-)

Wer Diamanten nicht mag, wird sie als wertlosen Kohlenstoff ansehen und verheizen (geht das?).

Ich meine bei Qualität einen intersubjektiven Durchschnitt eines Werturteils so wie bei Sterne-/Meisterköchen. Da soll es ja auch viele geben die sagen: ne Currywurst schmeckt besser/hat für mich bessere Qualität, da werd ich wenigstens satt.

Richtige Sammler und Kenner haben auch schon auf Flohmärkten echte Kunstschätze erworben für ein Taschengeld. Dennoch würden sie Dir nicht zustimmen - oder doch?

Hat sich die eine evt. zu preiswert verkauft, weil sie ihren Wert nicht kannte/noch neu/jung/unerfahren/unaufgeklärt/ausländisch war?

Prostitution ist die Schnittmenge aus zwei Bereichen:
1. Sexualität: Befriedigung, Hingabe und
2. Ökonomie: Business, Marketing, Verkaufen, Geldverdienen, Profitmachen, Existenzsichern.

Nur das zweite dürfen wir den Kunden nicht zeigen, weil sie uns sonst als abgefuckte Professionelle meiden :-(





.