Wunschmassage Wolfpassing/Fuchsthalergasse- KEINE EMPFEHLUNG

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hedonism
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Beitrag von hedonism »

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Wunschmassage hat geschrieben:HALLO CHRISTIAN !

Danke für die Info.
BITTE NICHT VERWECHSELN !
Wir sind ein Massagestudio und haben keine Sexarbeiterinnen angestellt - das ist sehr wohl möglich- das ist klar geregelt und haben wir bereits vor 15 Jahren in unserem Studio in WIEN so geführt !

SONJA
Aha, na wenn das so ist, warum verarscht ihr dann die Leut auf Leswing mit 5 verschiedenen Profilen wo überall dieselbe Person dahinter steckt?
..........und "ficken4you" + "spermaqueen" und "steckdose" usw. hört sich nicht wirklich nach Massagestudio an.

Versucht es doch mal mit ehrlich sein, sagts was Sache ist und jeiert nicht so komisch rum.
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......

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Moon Dog
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Standardleistungen

Beitrag von Moon Dog »

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Wunschmassage hat geschrieben:FÜR MICH IST DAS SERVICE NF - CIM - wie ihr auch meinen Beitrag von erotikforum schon mitgeteilt habt Standardprogramm C
Ich weiß nicht, ob man einer angestellten Masseurin auferlegen kann, dass sie den Klient oral stimuliert bis er in ihren Mund ejakuliert, andernfalls sie gekündigt/nicht eingestellt wird...
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Aoife
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Re: Standardleistungen

Beitrag von Aoife »

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Moon Dog hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob man einer angestellten Masseurin auferlegen kann, dass sie den Klient oral stimuliert bis er in ihren Mund ejakuliert, andernfalls sie gekündigt/nicht eingestellt wird...
Das könnte man sicherlich beim Berufsverband der Masseure erfragen :002

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Josef_K.
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RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Josef_K. »

Ich möchte mich hier keineswegs in den Austausch persönlicher Animositäten einmischen. Zu dem Problem, das mir die Grundlage allen Übels zu sein scheint, habe ich aber eine persönliche Meinung, die ich hier hoffentlich kundtun darf:
Wunschmassage hat geschrieben: Mag schon sein das ich einiges hier etwas überspitzt dargelegt habe. Wusste nicht das dieses Thema so dermassen POLARISIERT !
...
Das Thema "Französisch natur" polarisiert immer und überall. Ich kenne Gegenden in Deutschland, in denen man als hauptberuflicher SW ohne dieses Angebot wohl kaum über die Runden kommen dürfte.

Wunschmassage hat geschrieben: Ich denke man sollte die Kirche im Dorf lassen.
...
Das dürfte bei der wettbewerblichen Bedeutung dieser Leistung kaum möglich sein.

Wunschmassage hat geschrieben: Wenn ihr meint - "KEINE EMPFEHLUNG" dann ist es eure Meinung damit kann ich leben.
...
In einem Forum, dass sich die Vertretung der Interessen aller SW auf die Fahne geschrieben hat, weiß ich nicht, ob die hierdurch induzierte Ausgrenzung eines Großteils der SW sinnvoll ist. Persönlich fällt mir im Bekanntenkreis auf Anhieb keine einzige SW ein, die diese Leistung nicht anbietet.

Vor diesem Hintergrund denke ich, dass ein Forum gut daran täte, diesen Kreis nicht kategorisch als KEINE EMPFEHLUNG auszuschließen. Und während ich als x-beliebiges Mitglied meine persönliche Meinung in den Vordergrund stellen darf, halte ich das von Seiten der Verantwortlichen eines Forums jedenfalls dann für unglücklich, wenn sie es mit einer Art "Allgemeingültigkeit" tun.

Wunschmassage hat geschrieben: FÜR MICH IST DAS SERVICE NF - CIM - wie ihr auch meinen Beitrag von erotikforum schon mitgeteilt habt Standardprogramm C
Und auch das sollte man dem jeweiligen SW überlassen.

Über viele Jahre haben meine Frau und ich unsere persönlichen Bluttests beim selben Arzt durchführen lassen. Er trägt den Titel Prof. Dr. med. habil. (also ein "klassischer" Prof.), ist Facharzt für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin und leitet ein Forschungsinstitut. Bevor meine Frau diese Leistung in ihr Programm aufgenommen hat, haben wir uns natürlich über die Ansteckungsgefahr bei dieser Art des Verkehrs durch ihn beraten lassen. Er hatte uns nachvollziehbar dargelegt, dass das Risiko eines Menschen mit intaktem Immunsystem, sich beim ungeschützten Oralverkehr mit HIV zu infizieren "gegen Null tendiert" - jedenfalls dann, wenn keine Verletzungen erkennbar sind. Abgesehen davon, dass minimale (also nicht sichtbare) Verletzungen der Schleimhäute schnell heilen, hing das auch mit der "Viruslast" zusammen, die bei den Voraussetzungen gewöhnlichen Oralverkehrs zu befürchten ist.

Wenn ein SW vor diesem Hintergrund ein solches "gegen Null tendierendes" Risiko einzugehen bereit ist, ist das in meinen Augen nicht verwerflich. Andere Berufsgruppen tragen wissentlich ein weitaus höheres Berufsrisiko.

Wunschmassage hat geschrieben: FÜR MICH IST DAS SERVICE NF - CIM - wie ihr auch meinen Beitrag von erotikforum schon mitgeteilt habt Standardprogramm C
...
Wenn ein Mädchen eingestellt wird dann nur unter den Voraussetzungen die ich selber als Standards festlege.

Möchte das ein Mädchen nicht . ist es ihr gutes Recht - dann bekommst sie aber auch keine Anstellung. ...

Keine muss etwas machen was sie nicht möchte.
Auch das ist in meinen Augen nichts verwerfliches. Sucht eine Anwaltssozietät, die auf den Bereich des öffentlichen Rechts spezialisiert ist, Verstärkung, so wird ein Rechtsanwalt, der Mandate in diesem Bereich nicht übernehmen will, dort nicht angestellt werden.

Solches Vorgaben sind in allen Dienstleistungsbereichen üblich und führen nirgends zu Kritik. Und das Selbstbestimmungsrecht der SW bleibt gänzlich unangetastet. Niemand muss dort arbeiten.

Wunschmassage hat geschrieben: Meine Meinung "ICH MÖCHTE MEINEN KUNDEN WAS BIETEN "
...
Auch diese Einstellung halte ich nicht für falsch.

Wunschmassage hat geschrieben: Eines wollt ich schon noch gesagt haben - Mädchen die GV anbieten NUR MIT SCHUTZ !!!!
...
Auch das ist nachvollziehbar, kann hier doch eine reelle Ansteckungsgefahr angenommen werden.


Fazit:
Ich hoffe, ich konnte die Intention meines Beitrags verdeutlichen.

Ich sehe keinen Grund, über SW mit solchem Angebot regelrecht herzufallen. Und geschieht es doch, liegt der Grund meist im Futterneid derer, die das nicht machen und ihre Felle schwimmen sehen, weil sie mancherorts kein Bein auf den Boden bekommen. Wer aber eine gefragte Dienstleistung nicht anbietet, dessen Umsatz wird in der Regel geringer sein. Auch das ist in jedem Dienstleistungsgewerbe so und keineswegs was außergewöhnliches.

Und jetzt dürft Ihr auch über mich herfallen ... aber wenn ich Mitglied in einem Forum bin sehe ich keinen Sinn darin, meine Meinung zurückzuhalten und mit den Wölfen zu heulen - mit solcher Einstellung ist wirklich niemandem gedient. Schon gar nicht dem großen Teil der durch eine solche Einstellung ausgegrenzten SW - auch die haben m.E. denselben Anspruch auf Vertretung ihrer Interessen. Ganz sicher werden sie durch ihr Angebot nicht zu Menschen zweiter Klasse. Wer meine Frau kennt, wird dies definitiv bestätigen können.

J.K.
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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Josef_K. hat geschrieben:Und jetzt dürft Ihr auch über mich herfallen ...
Das habe ich zwar keinesfalls vor - aber so einiges klarzustellen wäre dennoch:

1. Wir schließen niemanden aus, der NF anbietet. "Keine Empfehlung" bezieht sich auf Betreiber, die das verlangen. Und der Vergleich mit einer Anwaltssozietät ist insofern nicht nachvollziehbar, als ein Anwalt ja als solcher in eine Sozietät eintritt - nicht als "offizielle" Masseurin, die dann NF anzubieten hat ...

2. Laß dich nicht von den Titeln deines Professor's blenden - er hat zwar Recht mit HIV, aber das wissen wir auch. Falsch war es hingegen euch nicht darüber aufzuklären, dass bei NF ein durchaus erhebliches Risiko für Tripper und Syph besteht.
viewtopic.php?p=89521

3. Niemand muß dort arbeiten - ja klar, damit hast du natürlich Recht. Und gerad darauf weisen wir auch mit unserem "keine Empfehlung" hin.

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Josef_K.
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Josef_K. »

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Aoife hat geschrieben:Laß dich nicht von den Titeln deines Professor's blenden - er hat zwar Recht mit HIV, aber das wissen wir auch. Falsch war es hingegen euch nicht darüber aufzuklären, dass bei NF ein durchaus erhebliches Risiko für Tripper und Syph besteht.
...
Nun gut ... letzteres war nicht Thema dieser Unterredung. Hier ging lediglich um wenige spezielle Punkte. Dass ein Risiko für Tripper und Syphilis besteht, wussten wir auch vorher schon. Wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben hatte, gab es anlässlich früherer Untersuchungen schon Gespräche zu allgemeinen Fragen.


Ich betrachte ihn als Kapazität auf seinem Gebiet. Ein Eindruck, der natürlich nicht nur auf einem einzigen Gespräch beruht.

Und gerade zur Frage der Übertragung von Aids kursieren ja etliche "Enten" im Web, mit denen er aufgeräumt hatte. Gerade zu diesem Thema waren seine Ausführungen für mich außerordentlich hilfreich. Den Wahrheitsgehalt von Quellen aus dem Internet kann man häufig kaum beurteilen. Und bei all den unterschiedlichen Aussagen im Netz zum Thema Aids war ich froh, anlässlich der Blutuntersuchungen einige offene Fragen klären zu können.

J.K.
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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Josef_K. hat geschrieben:Dass ein Risiko für Tripper und Syphilis besteht, wussten wir auch vorher schon.
O.k., dann ist für mich aber schwer verständlich, wie du es für angemessen halten kannst, wenn ein Arbeitgeber von seinen Angestellten verlangt, dass sie sich diesem Risiko ungeschützt aussetzen. In meinen Augen ist das noch extremer, als wenn ein Arzt seine Helferin entlassen würde, weil sie beim Blutabnehmen Handschuhe tragen will.

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Josef_K.
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RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Josef_K. »

So einfach ist es nun auch nicht. Es wird ja niemand eingestellt und von ihm dann verlangt, dass es was macht, das er nicht möchte.

Wenn es eine Location gibt, in der FO zu den üblichen Praktiken gehört und die von vielen Kunden möglicherweise gerade deshalb aufgesucht wird, nutzt es doch keinem der Beteiligten, wenn ein Mitarbeiter dort sitzt, der diese Dienstleistung nicht erbringt.

Der Kunde ist sauer, weil ihm eine Mitarbeiterin gefällt, die die Leistung, die er immer bekommen hat und auch künftig erwartet, ablehnt. Die Mitarbeiterin ist sauer, weil der Kunde genau das haben will, was sie gerade nicht anbietet - warum der Kunde letztlich aber gekommen ist. Der Chef ist sauer, weil er es genau so hat kommen sehen.

Vor diesem Hintergrund halte ich es für überaus fair, wenn der/die Bertreiber/in potentielle Interessentinnen zum frühestmöglichen Zeitpunkt genau darüber aufklärt, welche Leistungen die Kundschaft des konkreten Betriebs in der Regel erwartet.

Ich wüsste nicht, wie es der/die Betreiber/in einer solchen Location besser machen könnte. Und den Hinweis, dass die Verdienstmöglichkeiten mit dieser Leistung besser sind als ohne, halte ich auch für legitim. Wer in solchem Umfeld nicht arbeiten möchte, kann sich doch mühelos ein anderes suchen.

In vielen Bereichen der Werktätigkeit ist es so, dass Tätigkeiten, die mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden sind, besser entlohnt werden. In allen Bereichen ist das anerkannt - warum nicht im Sexbiz? Arbeiter auf Bohrinseln und an anderen gefährlichen Einsatzorten erhalten oft einen höheren Lohn. Bisher kam niemand auf die Idee, dort einen ungefährlichen Arbeitsplatz (vielleicht noch bei gleichem Lohn) angeboten zu bekommen - zumal es ungefährliche Arbeitsplätze dort wahrscheinlich überhaupt nicht gibt.

Und wenn das Gesundheitsrisiko dann auch noch überschaubar ist (anders als auf hochgefährlichen Baustellen), mag man demjenigen, der es einzugehen bereit ist, das der Fairness halber auch zugestehen. Gerade wenn im Angebot ein ausdrücklicher Hinweis auf die Tätigkeit enthalten ist, halte ich ein pauschales negatives Urteil für bedenklich. Anders wäre es dann, wenn hier jemand berichten würde, dass solche Leistungen entgegen der vorherigen Vereinbarung gefordert werden. Das geht natürlich gar nicht! Das ist dann wirklich verwerflich. Ein anlässlich der Einstellung verschwiegenes Gesundheitsrisiko hielte ich aber in allen Bereichen der Erwerbstätigkeit für unlauter.

An dieser Stelle möchte ich erneut betonen, dass man das Stigma der Sittenwidrigkeit nur dann glaubhaft anprangen kann, wenn man sich nicht selbst darauf beruft, wenn es gerade nützlich erscheint. Das macht unglaubwürdig und dient der Sache m.E. nicht - eher im Gegenteil. Man sollte daher häufiger Vergleiche zum "normalen" Dienstleistungssektor anstellen.

Weg von der Sittenwidrigkeit heißt eben hin zur Normalität - auch wenn manchem dieses Ergebnis überhaupt nicht Recht sein sollte. Denn was die Gesellschaft aus sittlicher Blickrichtung als unnormal einstuft, ist eben sittenwidrig. Und von da will man ja gerade weg und beschwert sich, wenn Teile der Gesellschaft dabei nicht mitziehen.

J.K.
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Beitrag von Zwerg »

Der Einwurf "Keine Empfehlung" kam von mir - und bezog sich rein auf "keine Empfehlung von uns - alleine in Richtung SexarbeiterInnen"

Wenn eine BetreiberIn (wie hier geschehen) zuerst einmal entgegen unserer Forenregeln PN`s versendet - und dann noch, wenn eine SW darauf reagiert als Antwort schreibt "warum möchtest Du wissen, welches Service ich erwarte" (die PN wurde an mich weitergeleitet) - und dann noch im Thread schreibt "sie würde den Wunsch des Kunden über die sexuelle Selbstbestimmung der SexarbeiterIn stellen", dann kann ich nicht anders als "keine Empfehlung" aussprechen... und das hat jetzt weder was mit Sittenwidrigkeit zu tun, oder mit Wertungen in Bezug auf "FO" - es ist die rein subjektive Feststellung: Von meiner/unserer Seite aus "keine Empfehlung"!

christian

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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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Josef_K. hat geschrieben:Vor diesem Hintergrund halte ich es für überaus fair, wenn der/die Bertreiber/in potentielle Interessentinnen zum frühestmöglichen Zeitpunkt genau darüber aufklärt, welche Leistungen die Kundschaft des konkreten Betriebs in der Regel erwartet.
Das wäre allerdings das Mindeste - und nicht wie im gegebenen Fall, dass erst eigene Internetrecherchen ergeben müssen, um welchen heißen Brei eigentlich herumgeredet wird.
Josef_K. hat geschrieben:In vielen Bereichen der Werktätigkeit ist es so, dass Tätigkeiten, die mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden sind, besser entlohnt werden. In allen Bereichen ist das anerkannt - warum nicht im Sexbiz?
Das stimmt so nicht - das ist nur dann der Fall, wenn es eine gesundheitsverträglichere Möglichkeit der Tätigkeit nicht gibt. Die Berufsgenossenschaft würde sich bedanken, wenn ein Arbeitgeber statt in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren lieber höhere Löhne verspricht ...
Josef_K. hat geschrieben:Weg von der Sittenwidrigkeit heißt eben hin zur Normalität - auch wenn manchem dieses Ergebnis überhaupt nicht Recht sein sollte.
Das ist IMHO der falsche Argumentationsweg - zum einen ist ein Menschenrecht wie das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung keine Verhandlungsmasse, die in einen Kompromiß für weniger Stigma eingebracht werden kann, zum anderen ist die Sittenwidrigkeit keineswegs aufgehoben (nicht einmal in D umfassend, sondern nur in Teilaspekten, in A überhaupt nicht), so dass das Argument auch dann haltlos wäre, wenn über Menschenrechte verhandelt werden könnte. Unter dem Schlagwort Normalisierung unilaterale Akzeptanz von Nachteilen zu fordern kann nicht akzeptiert werden.

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Josef_K.
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Josef_K. »

Aoife hat geschrieben: 
... zum einen ist ein Menschenrecht wie das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung keine Verhandlungsmasse, die in einen Kompromiß für weniger Stigma eingebracht werden kann ...
Liebe Aiofe,

das habe ich weder behauptet noch verlangt. :002

Ob jemand in einem solchen Etablissement oder überhaupt irgendwo als SW tätig werden möchte, ist seine höchstpersönliche Entscheidung und das soll sie m.E. auch bis in alle Zukunft bleiben

Aoife hat geschrieben:
... zum anderen ist die Sittenwidrigkeit keineswegs aufgehoben (nicht einmal in D umfassend, sondern nur in Teilaspekten, in A überhaupt nicht), ...
Auch das ist richtig ... wie ich das Ziel des Forums verstanden habe, soll die Reise aber in diese Richtung gehen! Der Weg ist doch das Ziel ... jedenfalls mittelfristig. Und wer in die eine Richtung zu neuen Ufern ziehen möchte, muss sich mehr oder weniger vom alten Ort verabschieden.

J.K.
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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Josef_K. hat geschrieben:An dieser Stelle möchte ich erneut betonen, dass man das Stigma der Sittenwidrigkeit nur dann glaubhaft anprangern kann, wenn man sich nicht selbst darauf beruft, wenn es gerade nützlich erscheint. Das macht unglaubwürdig und dient der Sache m.E. nicht - eher im Gegenteil. Man sollte daher häufiger Vergleiche zum "normalen" Dienstleistungssektor anstellen.

Weg von der Sittenwidrigkeit heißt eben hin zur Normalität - auch wenn manchem dieses Ergebnis überhaupt nicht Recht sein sollte. Denn was die Gesellschaft aus sittlicher Blickrichtung als unnormal einstuft, ist eben sittenwidrig. Und von da will man ja gerade weg und beschwert sich, wenn Teile der Gesellschaft dabei nicht mitziehen.
Diese Argumentation halte ich für grundlegend falsch.
Wobei ich bei dir, Josef, nur von einem Mißverständnis ausgehe.
Von anderer Seite wird diese pseudologische Argumentation jedoch manipulativ mißbraucht, um die Prostitution weiterhin zu behindern.

Sittenwidrig ist keineswegs, was die Gesellschaft aus sittlicher Blickrichtung als unnormal einstuft. Wenn dem so wäre gäbe es keinen Grund sich zu beschweren, dass nur Teile der Gesellschaft nicht mitziehen. Dann wäre ja auch Alkohol trinken sittenwidrig, weil der moslemische Teil der Bevölkerung das aus sittlicher Blickrichtung als unnormal einstuft. Ich denke mit einer so definierten Sittenwidrigkeit müssen wir alle leben, dagegen zu kämpfen wäre infantil.

Unser Problem ist, dass es Bevölkerungsgruppen gibt, die ausreichend Einfluß haben ihre Vorstellung von "sittenwidrig" unter Mißachtung von Grund- und Menschenrechten staatlicherseits durchsetzen zu lassen. Ausschließlich hiergegen wenden wir uns. Und eine Reziprozität zwischen Sittenwidrigkeit und Normalität ist somit nicht gegeben - denn für die Inanspruchnahme von Grund- und Menschenrechten ist es keineswegs Voraussetzung, sich mit einem "normalen Dienstleistungsberuf" zu identifizieren. Dann müßten ja mit gleicher Begründung auch allen anderen Freiberuflern mit eingeschränktem Weisungsrecht eines ev. Arbeitgebers diese Rechte abgesprochen werden.

Ich habe hier im Forum schon öfters betont, und tue es gerne noch einmal, dass ich nicht für eine Normalisierung der Sexarbeit bin. Dass ich froh bin, dass beispielsweise die Möglichkeit ALG II zu kürzen, wenn eine Frau sich weigert in der Prostitution zu arbeiten, seit 2008 nicht mehr gegeben ist. Ich stehe dazu, dass unsere Tätigkeit so wenig normal ist, dass sie nicht jedem zugemutet werden kann. Und genauso stehe ich dazu, dass wir trotzdem Rechte haben, die jedem Menschen zustehen.

Die "Gewährung von Rechten gegen Übernahme von Pflichten"-Debatte wirkt zwar ausgewogen, ist aber eine Mogelpackung, solange die uns grundlegend bereits aufgrund unseres Menschseins zustehenden Rechte mißachtet werden.

Daher liegt also in deinem obigen Zitat ein doppelter Denkfehler vor, Josef:

1. Wir prangern weder das Stigma der Sittenwidrigkeit an, noch berufen wir uns selber darauf. Sondern wir prangern Menschenrechtsverletzungen, die u.a. unter dem Vorwand dieses Stigmas gerechtfertigt werden, an und berufen uns dabei auf die Menschenrechte.

2. Sittenwidrigkeit ist kein Gegensatz zur Normalität, sondern der Versuch uns für unsere (natur?-)gegebene Unnormalität zu sanktionieren. Und ziehlt somit in die gleiche Richtung wie die Forderung nach Normalität: Uns wegen unserer nicht gegebenen Normalität vom Genuß grundlegender Rechte auszuschließen.

Natürlich kannst du selbst gegen Sittenwidrigkeit und für Normalisierung sein. Aber uns zu unterstellen wir würden uns inkonsequenterweise auf die Sittenwidrigkeit berufen, wenn uns die Normalisierung nicht gefällt, ist sachlich falsch. Ebenso falsch wie die Annahme, wir würden für Normalisierung kämpfen, wenn wir unter dem Konstrukt der Sittenwidrigkeit begangenen Menschenrechtsverletzungen entgegentreten. Das ist zwar zugegebenermaße etwas komplex, aber ich hoffe mich trotzdem einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben.

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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von annainga »

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Aoife hat geschrieben: Dass ich froh bin, dass beispielsweise die Möglichkeit ALG II zu kürzen, wenn eine Frau sich weigert in der Prostitution zu arbeiten, seit 2008 nicht mehr gegeben ist.
gab es einen fall vor 2008?

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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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annainga hat geschrieben:gab es einen fall vor 2008?
Ja, zumindest einen kann ich belegen: http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... 009501.php

Weitere Fälle kenne ich nur vom Hörensagen.

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Beitrag von annainga »

mensch, das ist ja ein ding. soweit wollen wirs wirklich nicht treiben ..... "eine arbeit wie jede andere". nein, da bin ich auch dagegen. und warum soll es nicht etwas dazwischen geben. zwischen einer "normalität" und "sittenwidrigkeit".

mir kommt hier auch die gern gestellte frage "was wäre, wenn ihre tochter prostituierte werden will" in den kopf. bisher konnte ich meine ablehnung nie begründen.

aber um als prostituierte "gesundbleibend" arbeiten zu können, muss man schon schräge voraussetzungen mit sich bringen.

lieben gruß, annainga

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Beitrag von Aoife »

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annainga hat geschrieben:aber um als prostituierte "gesundbleibend" arbeiten zu können, muss man schon schräge voraussetzungen mit sich bringen.
So sehe ich das auch :002

Zumindest statistisch - ich will keiner Einzelperson "schräge Voraussetzungen" unterstellen ...

Jedoch weiß ich, dass meine egenen absolut schräg sind (immerhin hat mein Psychiater mich gedrängt in's Milieu zu wechseln, da würde ich besser zu passen als in den soliden Job - und er hatte absolut Recht), und ich weiß von vielen, dass sie sich genausowenig in eine sogenannte Normalität einfügen können.

Ich denke das hier aufgetretene Mißverständnis ist auf eine Projektion zurückzuführen. Jemand, der selbst im Rahmen des sog. "Normalen" ist, wird unter den Forenzielen:

Dieses Forum richtet sich hauptsächlich an SexarbeiterInnen und alle, die ... bei der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Sexworker mithelfen wollen.

sich wahrscheinlich unwillkürlich unter der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen eine Normalisierung vorstellen. Und dabei ganz übersehen, dass seine Normalität für manche andere eine massive Verschlechterung der Bedingungen darstellen würde. Anders kann ich mir nicht erklären, wie jemand auf die Idee kommen könnte, wir würden für Normalisierung kämpfen. Zumindest nicht im Sinn einer "ganz normalen Dienstleistung" - die meisten von uns wären wohl in einem ganz normalen Beruf, wenn sie das als Verbesserung empfinden würden. Dass wir eine ungerechtfertigte Schlechterstellung aufgrund unserer "schrägen Voraussetzungen" (dein Ausdruck gefällt mir, Annainga) und der daraus folgenden schrägen Lebensführung ablehnen ist eine ganz andere Sache.

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RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von annainga »

es ist off-topic, ich erzähls dennoch hier, weils so schön passt. einer meiner letzten neu-kunden ist psychiater und hat mich gebucht, weil er meinte, er braucht jemand, dem er sein problem erzählen kann. aber er wolle keine kk-therapie machen - die helfe ihm eh nicht. von seiner arbeit als psychiater mit prostituierten wisse er aber, wie unvoreingenommen und bodenständig-elegant die oft mit problemen umgehen und deshalb treffe er sich jetzt mit mir.

da war ich ganz schön stolz :-)

lieben gruß, annainga

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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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annainga hat geschrieben:von seiner arbeit als psychiater mit prostituierten wisse er aber, wie unvoreingenommen und bodenständig-elegant die oft mit problemen umgehen und deshalb treffe er sich jetzt mit mir.

da war ich ganz schön stolz :-)
Meiner argumentiert ganz ähnlich: An der Uni habe er Theorien gelernt, was durchaus auch seinen Wert habe. Wie man aber praktisch mit Menschen umgeht, das habe er sich zu 100% bei Prostituierten abgeschaut.

Und für diejenigen, die English lesen können, gibt es hier eine schon etwas ältere, aber nichtsdestoweniger interessante Arbeit zum Vergleich Psychotherapie/Prostitution:
http://www.schaler.net/fifth/goodtherapy.html

Ich denke unser Vorteil und zugleich unser Problem ist, dass wir eine natürliche Begabung haben, die zum einen auch Schwächen auf anderen Gebieten nach sich zieht (wie beim Bild der Schräglage, bei dem die Überdurchschnittlichkeit der einen Seite automatisch mit der Unterdurchschnittlichkeit der anderen Seite einhergeht), zum anderen aber in einer Gesellschaft, die auf Noten und formale Bescheinigungen ausgerichtet ist, eine nicht lehrbare Naturbegabung überhaupt nicht entsprechend wahrgenommen wird. Nur so können solche Vorurteile entstehen, dass Prostitution unqualifiziert sei, nur im Breitmachen der Beine bestehe und Ähnliches. Und daraus dann geschlossen werden, dass eine Normalisierung im Sinne eines "normalen Dienstleistungsberuf's" wie beispielsweise Verkäuferin von Vorteil wäre. Ich bin überzeugt, dass eine solchermaßen normalisierte Prostitution massiv krankmachend wäre, weil sie nur noch von jenen ausgeübt werden könnte, die sich in eine solche Normalität einfügen können und daher die für den Job notwendigen Eigenschaften nur in geringem Maß besitzen. Und somit durch die sexuelle Dienstleistung und psychische Nähe einen solchen pathogenen Stress erfahren würden, wie wir ihn in einem "normalen" Job erleben. Vermute ich richtig, annainga, dass du bei dem weiter oben angesprochenen hypothetischen Wunsch deiner Tochter in die Prostitution eizusteigen deshalb ein schlechtes Gefühl bekommst, weil du instinktiv spürst, dass ihr dafür die "schrägen Voraussetzungen" fehlen, so dass sie in einem normalen Job besser zurechtkommt?

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RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von annainga »

ganz ehrlich - ich glaube, dass einigen / vielen solche erklärungen konstruiert vorkommen. das frage ich mich selbst, wieviel denkarbeit, erklärungsarbeit ich aufwende, um mir meinen beruf und die widersprüche zu erklären.

und diese hypothetische frage, wie würden sie damit umgehen, wenn ihre tochter / ihr sohn dieselbe tätigkeit ergreift, zeigt einen dieser widersprüche auf.

deine vermutung ist richtig und macht einen teil der antwort aus. aber selbst wenn sie diese voraussetzungen hätten, sähe ich meine kinder lieber in einem anderen beruf.

als ich angefangen habe, sexarbeiterin zu sein, hatte ich ein durchweg positives, resepektvolles bild von sexarbeiterInnen. ich bin in mittelbarer nähe des straßenstrichs groß geworden und "es" war normalität und gehörte zu dem, was ich mehrmals im monat gesehen und bewundert habe.

aber seit ich selbst in diesem beruf arbeite und politisch aktiv bin, bin ich diesen diskussionen ausgesetzt, in denen prostitution abwertend oder neutral gesehen wird. in gesprächen spüre ich stark, wie manche hören wollen "wie schrecklich es in wirklichkeit ist".

und schwupps ..... muss ich alles auseinander nehmen und analysieren und erklären, was doch zu anfang ganz einfach war.

lieben gruß, annainga

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Aoife
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Re: RE: Wunschmassage Wolfpassing - KEINE EMPFEHLUNG!

Beitrag von Aoife »

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annainga hat geschrieben:ganz ehrlich - ich glaube, dass einigen / vielen solche erklärungen konstruiert vorkommen.
...
aber seit ich selbst in diesem beruf arbeite und politisch aktiv bin, bin ich diesen diskussionen ausgesetzt, in denen prostitution abwertend oder neutral gesehen wird. in gesprächen spüre ich stark, wie manche hören wollen "wie schrecklich es in wirklichkeit ist".

und schwupps ..... muss ich alles auseinander nehmen und analysieren und erklären, was doch zu anfang ganz einfach war.
Ja richtig, annainga, genau das meinte ich mit Projektionen der "Normalen".

Unfähig, unsere Besonderheiten nachzuvollziehen (weil ihnen selbst das schlichtweg abgeht), projizieren sie ihre eigenen Phantasien, wie sie sich in unserer Situation fühlen würden, auf uns. Und zwingen uns so einen Diskurz innerhalb Watzlawick'schen Scheinalternativen auf, mit dem gerade wir uns äußerst Unwohl fühlen, weil wir mit unseren ausgeprägten ntuitiven Fähigkeiten mehr als andere spüren, dass da etwas oberfaul ist.

Standartbeispiel für die Watzlawick'sche Scheinalternative ist die Frage: "Haben Sie endlich aufgehört, alte Damen umzubringen? - Ja oder Nein?" Was soll da jemand antworten, der noch nichteinmal mit dieser Tätigkeit begonnen hat?

Die Behauptung wir würden uns auf Stigma berufen, wo wir doch für Normalität kämpften, ist ebenso schief ...

Wobei ich Josef hier durchaus auch verstehen kann und in Schutz nehmen möchte: Als "normaler" Partner einer SW hat er natürlich höchste innere Motivation, seine Frau außerhalb ihres Berufs als "normal" zu sehen, somit grundlegende Normalität zu unterstellen, und daraus zu schließen, dass sie (und damit auch wir als ihre Kolleginnen) auch im Beruf normal sein könnte, soweit wir uns nur entsprechend bemühen würden.

Nur - diese Fähigkeit emotional zu abstrahieren, sich selbst von außen und andere von innen zu betrachten, ist eben auf der "Gegenseite" nicht gegeben, und so muß ich dir zustimmen, annainga, die meisten werden die Argumentation als konstruiert empfinden, weil sie ihr nicht folgen können. Sondern unreflektiert ihre eigenen Gefühle und Gedanken zugrundelegen bei der Meinungsbildung, wie wir unsere Welt zu empfinden haben. Und so bleiben in der Außenbetrachtung nur unsere Schwächen übrig, unter denen wir garnicht leiden, weil wir es anders ja nicht kennen, und die uns nur dann schmerzhaft bewußt werden, wenn man versucht, uns in eine "normale" Lebensform zu zwingen. Und Teil dieser "normalen" Lebensform ist auch der von dir empfundene Zwang alles auseinanderzunehmen, zu analysieren und zu erklären - und das auch noch in einem Rahmen von Scheinalternativen.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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