
Menschenhandel vs. Migration
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Entdeckung einer neuen Welt 1492
Wie das mit Globalisierung und Migrationsproblematik alles angefangen hat:


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Visualisierung
Welt-Migrations-Ströme
Christian Behrens von www.fh-potsdam.de visualiziert Migrationsbewegung-Daten von www.unhcr.org/pages/49c3646c4d6.html in verschiedenen Darstellungen mit Flash:

http://www.niceone.org/lab/refugees/
.
Christian Behrens von www.fh-potsdam.de visualiziert Migrationsbewegung-Daten von www.unhcr.org/pages/49c3646c4d6.html in verschiedenen Darstellungen mit Flash:

http://www.niceone.org/lab/refugees/
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The anti-trafficking industry is the biggest threat to migrants
* By Nathalie Rothschild, spiked-online.com
...
“Anti-trafficking” is now a PC term for repatriation.
Instead of showing solidarity with migrant workers, arguing for the right of foreigners in the UK to earn decent wages and to enjoy good working conditions, feminists, human rights campaigners and religious groups have joined forces with the police to clamp down on migration, helping to criminalise migrant workers.
For anti-trafficking activists, migrants are either vicious thugs who must be locked up (the traffickers) or helpless victims who must be rescued (the trafficked). Whilst their missions to rescue “fallen women” and to free “slaves” might give anti-trafficking activists a moral boost, most migrants probably experience their campaigns as patronising, restrictive and freedom-robbing.
http://blogs.independent.co.uk/2010/10/ ... -migrants/
* By Nathalie Rothschild, spiked-online.com
...
“Anti-trafficking” is now a PC term for repatriation.
Instead of showing solidarity with migrant workers, arguing for the right of foreigners in the UK to earn decent wages and to enjoy good working conditions, feminists, human rights campaigners and religious groups have joined forces with the police to clamp down on migration, helping to criminalise migrant workers.
For anti-trafficking activists, migrants are either vicious thugs who must be locked up (the traffickers) or helpless victims who must be rescued (the trafficked). Whilst their missions to rescue “fallen women” and to free “slaves” might give anti-trafficking activists a moral boost, most migrants probably experience their campaigns as patronising, restrictive and freedom-robbing.
http://blogs.independent.co.uk/2010/10/ ... -migrants/
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EU Menschenhandelstag 15. Oktober
Konferenz zum EU-Menschenhandelstag: 2,4 Millionen Menschen werden jährlich Opfer
Wenn Menschen zu Ware werden
Viele Frauen aus Afrika, Asien und Osteuropa werden unter falschen Versprechungen nach Österreich gelockt und zur Prostitution gezwungen (gestellte Szene). Foto: apa
Von Katharina Schmidt
Geschäft mit der Ware Mensch bringt Tätern 23 Milliarden Euro im Jahr.
Ex-Ministerin Konrad: "Es fehlt der politische Wille, um Menschenhandel einzudämmen."
Wien. Frau O. arbeitet in Afrika als Friseurin. Sie muss ihre blinde Mutter mitversorgen. Dann bekommt die Frau das Angebot, in Österreich in einem Frisiersalon zu arbeiten – für ein höheres Gehalt.
Der Rest der Geschichte spiegelt das Schicksal unzähliger afrikanischer, aber auch asiatischer und osteuropäischer Frauen wider: In Österreich angekommen, ist von einem Frisiersalon keine Rede mehr. Frau O. wird zur Prostitution gezwungen – die Einkünfte muss sie abliefern. Immerhin müsse sie ja noch die Reisekosten von 30.000 Euro abstottern. Frau O. bringt den Mut auf, flieht und schafft es trotz massiver Repressalien gegen sie und ihre Mutter in Afrika auszusagen.
Frau O.s Geschichte ist wahr. Sie stammt aus dem Jahresbericht 2009 der beim Beratungsverein Lefö angesiedelten Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels (IBF). Vergangenes Jahr wurden dort 182 Frauen in einer ähnlichen Situation wie Frau O. betreut.
Anders als sie können aber viele Opfer ihre Peiniger nicht vor Gericht bringen: "Viele Opfer trauen sich gar nicht, um Hilfe zu bitten, weil sie befürchten, dass sie gleich abgeschoben werden." Das erklärte Helga Konrad, Ex-Frauenministerin und ehemalige OSZE-Beauftragte zur Bekämpfung des Menschenhandels am Freitag bei einer Konferenz anlässlich des EU-Menschenhandelstags (18. Oktober).
Laut Evelyn Probst, Koordinatorin der IBF, fehlt hingegen nur der richtige Rahmen, damit Frauen gegen die Täter aussagen: "Wenn die Frauen keine Betreuung haben, dann werden die Täter überdurchschnittlich oft freigesprochen", sagte sie.
Geschätzte 2,4 Millionen Menschen weltweit werden jährlich Opfer von Menschenhandel, rund 80 Prozent von ihnen sind Frauen und Mädchen. Sie werden nicht nur zur Prostitution gezwungen, sondern auch zur Bettelei, zur Arbeit etwa in landwirtschaftlichen Betrieben, als Haushälterinnen, Kindersoldaten oder als Einbrecher und Diebe.
Der Handel mit der Ware Mensch ist laut Elisabeth Tichy-Fisslberger, Leiterin der 2004 eingerichteten Task Force gegen Menschenhandel, die lukrativste Form der organisierten Kriminalität nach dem Drogen- und Waffenhandel. Die Umsätze liegen bei 32 Milliarden US-Dollar (knapp 23 Milliarden Euro) jährlich.
Nur 1 von 100.000 Tätern wird bestraft
Nur 1 von 100 Opfern wird gerettet
Die Zahl der Verurteilungen sei "verschwindend gering": Nur einer von 100.000 Tätern könne laut einer UNO-Schätzung bestraft, nur ein Prozent der Opfer gerettet werden, so Tichy-Fisslberger, die die "große Stunde der Menschenhändler" gekommen sieht.
[Ich vermute schwer, dass in der UNO-Schätzung der gesammte informelle Bereich von undokumentierter Migration und Arbeit als Menschenhandel beschrieben wird. Wie könnten sonst in unseren Rechtsstaaten mit professionellen Polizeikräften 99.999 Täter von 100.000 ungestraft davon kommen? Anm.]
Dünn gesät sind die Verurteilungen auch in Österreich: Laut der Grazer Richterin Caroline List gibt es jährlich nur 1 bis 5 Verurteilungen nach dem Paragrafen 104a des Strafgesetzbuchs, der Menschenhandel mit bis zu zehn Jahren Haft bedroht.
Immerhin 32 Verurteilungen gab es 2009 wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels. Das macht laut List gerade einmal 1 Promille der Gesamtzahl der österreichweiten Verurteilungen aus [in allen Deliktfeldern?!]. Der Menschenhandel sei "für die Justiz leider ein Orchideenthema".
Dabei gibt es in Österreich, auf EU-Ebene und international klare politische Bekenntnisse zur Bekämpfung des Menschenhandels: Neben dem vor 10 Jahren von der UNO verabschiedeten Palermo-Protokoll, das sich gegen das internationale organisierte Verbrechen wendet, wird derzeit eine EU-Richtlinie ausgearbeitet, die unter anderem strengere Strafen bringen soll.
2007 wurde in Österreich eine Arbeitsgruppe Kinderhandel eingerichtet, zudem habe man heuer eine Kampagne gegen Kindersextourismus lanciert, sagte Familienstaatssekretärin Christine Marek. Weiters arbeitet das Frauenministerium in einer gemeinsamen Initiative mit den Nachbarländern. Schließlich gibt es im Bundeskriminalamt eine Zentralstelle für Schlepperei und Menschenhandel, die etwa Polizeibeamte sensibilisiert, wie sie Opfer von Kinderhandel als solche erkennen können.
Politik tut zu wenig gegen Menschenhandel
Helga Konrad sind all diese Bemühungen zu wenig. Zwar stehe Österreich im internationalen Vergleich "ganz gut" da. Dennoch "fehlt der politische Wille, den Menschenhandel wirklich einzudämmen". Die richtigen Gesetze und Strukturen seien vorhanden, sagte Konrad zur "Wiener Zeitung" – sie fordert aber zum Beispiel einen weisungsfreien "nationalen Berichterstatter", der die Situation in Österreich evaluiert und jährlich Bericht ans Parlament erstattet.
Probst von Lefö will eine unbeschränkte Niederlassungsbewilligung für alle Opfer. Derzeit bekämen viele Frauen, die vor Gericht aussagen, nur bis zum Prozessende einen Aufenthaltstitel, danach müssten sie das Land verlassen, wenn sie keine Arbeit gefunden haben. Zumindest Frau O. hat mittlerweile einen Aufenthaltstitel bekommen – "besonderer Schutz", denn in Afrika würden die Menschenhändler ihre Drohungen wohl wahrmachen.
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=522662
Hier aktuell ein Urteil wo eine Nigerianische-Madam freigesprochen wurde in Bonn.
Eine Überschlagsrechnung zeigt wie Sexwork-MigrantInnen kalkulieren:
viewtopic.php?p=88954#88954
Hier aktuell einen Fall wo einem Nigerianischen Opfer nicht geholfen wurde in Wien:
viewtopic.php?p=88943#88943
Wenn Menschen zu Ware werden
Viele Frauen aus Afrika, Asien und Osteuropa werden unter falschen Versprechungen nach Österreich gelockt und zur Prostitution gezwungen (gestellte Szene). Foto: apa
Von Katharina Schmidt
Geschäft mit der Ware Mensch bringt Tätern 23 Milliarden Euro im Jahr.
Ex-Ministerin Konrad: "Es fehlt der politische Wille, um Menschenhandel einzudämmen."
Wien. Frau O. arbeitet in Afrika als Friseurin. Sie muss ihre blinde Mutter mitversorgen. Dann bekommt die Frau das Angebot, in Österreich in einem Frisiersalon zu arbeiten – für ein höheres Gehalt.
Der Rest der Geschichte spiegelt das Schicksal unzähliger afrikanischer, aber auch asiatischer und osteuropäischer Frauen wider: In Österreich angekommen, ist von einem Frisiersalon keine Rede mehr. Frau O. wird zur Prostitution gezwungen – die Einkünfte muss sie abliefern. Immerhin müsse sie ja noch die Reisekosten von 30.000 Euro abstottern. Frau O. bringt den Mut auf, flieht und schafft es trotz massiver Repressalien gegen sie und ihre Mutter in Afrika auszusagen.
Frau O.s Geschichte ist wahr. Sie stammt aus dem Jahresbericht 2009 der beim Beratungsverein Lefö angesiedelten Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels (IBF). Vergangenes Jahr wurden dort 182 Frauen in einer ähnlichen Situation wie Frau O. betreut.
Anders als sie können aber viele Opfer ihre Peiniger nicht vor Gericht bringen: "Viele Opfer trauen sich gar nicht, um Hilfe zu bitten, weil sie befürchten, dass sie gleich abgeschoben werden." Das erklärte Helga Konrad, Ex-Frauenministerin und ehemalige OSZE-Beauftragte zur Bekämpfung des Menschenhandels am Freitag bei einer Konferenz anlässlich des EU-Menschenhandelstags (18. Oktober).
Laut Evelyn Probst, Koordinatorin der IBF, fehlt hingegen nur der richtige Rahmen, damit Frauen gegen die Täter aussagen: "Wenn die Frauen keine Betreuung haben, dann werden die Täter überdurchschnittlich oft freigesprochen", sagte sie.
Geschätzte 2,4 Millionen Menschen weltweit werden jährlich Opfer von Menschenhandel, rund 80 Prozent von ihnen sind Frauen und Mädchen. Sie werden nicht nur zur Prostitution gezwungen, sondern auch zur Bettelei, zur Arbeit etwa in landwirtschaftlichen Betrieben, als Haushälterinnen, Kindersoldaten oder als Einbrecher und Diebe.
Der Handel mit der Ware Mensch ist laut Elisabeth Tichy-Fisslberger, Leiterin der 2004 eingerichteten Task Force gegen Menschenhandel, die lukrativste Form der organisierten Kriminalität nach dem Drogen- und Waffenhandel. Die Umsätze liegen bei 32 Milliarden US-Dollar (knapp 23 Milliarden Euro) jährlich.
Nur 1 von 100.000 Tätern wird bestraft
Nur 1 von 100 Opfern wird gerettet
Die Zahl der Verurteilungen sei "verschwindend gering": Nur einer von 100.000 Tätern könne laut einer UNO-Schätzung bestraft, nur ein Prozent der Opfer gerettet werden, so Tichy-Fisslberger, die die "große Stunde der Menschenhändler" gekommen sieht.
[Ich vermute schwer, dass in der UNO-Schätzung der gesammte informelle Bereich von undokumentierter Migration und Arbeit als Menschenhandel beschrieben wird. Wie könnten sonst in unseren Rechtsstaaten mit professionellen Polizeikräften 99.999 Täter von 100.000 ungestraft davon kommen? Anm.]
Dünn gesät sind die Verurteilungen auch in Österreich: Laut der Grazer Richterin Caroline List gibt es jährlich nur 1 bis 5 Verurteilungen nach dem Paragrafen 104a des Strafgesetzbuchs, der Menschenhandel mit bis zu zehn Jahren Haft bedroht.
Immerhin 32 Verurteilungen gab es 2009 wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels. Das macht laut List gerade einmal 1 Promille der Gesamtzahl der österreichweiten Verurteilungen aus [in allen Deliktfeldern?!]. Der Menschenhandel sei "für die Justiz leider ein Orchideenthema".
Dabei gibt es in Österreich, auf EU-Ebene und international klare politische Bekenntnisse zur Bekämpfung des Menschenhandels: Neben dem vor 10 Jahren von der UNO verabschiedeten Palermo-Protokoll, das sich gegen das internationale organisierte Verbrechen wendet, wird derzeit eine EU-Richtlinie ausgearbeitet, die unter anderem strengere Strafen bringen soll.
2007 wurde in Österreich eine Arbeitsgruppe Kinderhandel eingerichtet, zudem habe man heuer eine Kampagne gegen Kindersextourismus lanciert, sagte Familienstaatssekretärin Christine Marek. Weiters arbeitet das Frauenministerium in einer gemeinsamen Initiative mit den Nachbarländern. Schließlich gibt es im Bundeskriminalamt eine Zentralstelle für Schlepperei und Menschenhandel, die etwa Polizeibeamte sensibilisiert, wie sie Opfer von Kinderhandel als solche erkennen können.
Politik tut zu wenig gegen Menschenhandel
Helga Konrad sind all diese Bemühungen zu wenig. Zwar stehe Österreich im internationalen Vergleich "ganz gut" da. Dennoch "fehlt der politische Wille, den Menschenhandel wirklich einzudämmen". Die richtigen Gesetze und Strukturen seien vorhanden, sagte Konrad zur "Wiener Zeitung" – sie fordert aber zum Beispiel einen weisungsfreien "nationalen Berichterstatter", der die Situation in Österreich evaluiert und jährlich Bericht ans Parlament erstattet.
Probst von Lefö will eine unbeschränkte Niederlassungsbewilligung für alle Opfer. Derzeit bekämen viele Frauen, die vor Gericht aussagen, nur bis zum Prozessende einen Aufenthaltstitel, danach müssten sie das Land verlassen, wenn sie keine Arbeit gefunden haben. Zumindest Frau O. hat mittlerweile einen Aufenthaltstitel bekommen – "besonderer Schutz", denn in Afrika würden die Menschenhändler ihre Drohungen wohl wahrmachen.
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=522662
Hier aktuell ein Urteil wo eine Nigerianische-Madam freigesprochen wurde in Bonn.
Eine Überschlagsrechnung zeigt wie Sexwork-MigrantInnen kalkulieren:
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Hier aktuell einen Fall wo einem Nigerianischen Opfer nicht geholfen wurde in Wien:
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Heute abend lief im niederländischen Fernsehen eine Dokumentation zum Thema Menschenhandel.
Laut der Sendung gebe es in meinem Land jährlich Tausende von Opfern, über mehreren Wirtschaftsektoren zerstreut. Wie aber zu erwarten war, handelte es sich bei der gezeigten Selbsthilfegruppe nur um Zwangsprostituierte.
Trotzdem war aber interessant, wie diese Frauen betonten, dass gerade die polizeiliche Abhandlung und die dazugehörige Gefangenschaft oftmals wenigstens gleich schlimm waren wie die Zwangsprostitution selber. Erwähnt wurden Beispiele erwähnt von Gefängniswärter die Frauen vergewaltigt hätten, sogar geschwängert, andersweitig sexuell belästigten, sie absichtlich länger in Haft liessen als gesetzlich vorgesehen usw. Auch kamen Geschichten heraus über die Art und Weise wie Frauen nach Abschiebung in ihren Heimatländern als ehemalige Prostituierten gerichtlich verfolgt oder gesellschaftlich geächtet wurden, zB in (wahrscheinlich) Weissrusland und Nigeria.
Leider wurden diese Informationen nicht weiter erörtert, sobald es ging um die Eröffnung einer Anti-Menschenhandelausstellung, wobei der Haager Bürgermeister (der ehemalige Aussenminister van Aertsen) und die seit kurzem abgelöste Staatssekretärin für Immigration Elbayrak anwesend waren. Niemand unter den Würdenträgern wurde zu diesen schweren Vorwürfen befragt.
Das ganze Thema der staatlichen Misshandlung von Menschnhandelopfern wurde somit völlig unter den Tisch gekehrt, während man zum Thema Menschenhandel kaum mehr erfuhr als ganz pauschale herkömmlichen Geschichtsfetzen (Voodoo, Androhungen an die Familie zuhause).
Nur am Ende der Sendung wurde noch eine Liste von Merkmalen möglicher Menschenhandesopfer eingeblendet, die kaum Bezug haben konnten auf Prostitution...
Ein eigenartiger Mischmasch, alles in allem, wo wichtige inhaltliche Chanchen nicht aufgegriffen wurden... So wurde auch diese anfängliche Zahl von 'Tausenden' nicht näher bestimmt. Könnte also eben so gut Hunderttausend wie auch Zweitausend bedeuten.
Laut der Sendung gebe es in meinem Land jährlich Tausende von Opfern, über mehreren Wirtschaftsektoren zerstreut. Wie aber zu erwarten war, handelte es sich bei der gezeigten Selbsthilfegruppe nur um Zwangsprostituierte.
Trotzdem war aber interessant, wie diese Frauen betonten, dass gerade die polizeiliche Abhandlung und die dazugehörige Gefangenschaft oftmals wenigstens gleich schlimm waren wie die Zwangsprostitution selber. Erwähnt wurden Beispiele erwähnt von Gefängniswärter die Frauen vergewaltigt hätten, sogar geschwängert, andersweitig sexuell belästigten, sie absichtlich länger in Haft liessen als gesetzlich vorgesehen usw. Auch kamen Geschichten heraus über die Art und Weise wie Frauen nach Abschiebung in ihren Heimatländern als ehemalige Prostituierten gerichtlich verfolgt oder gesellschaftlich geächtet wurden, zB in (wahrscheinlich) Weissrusland und Nigeria.
Leider wurden diese Informationen nicht weiter erörtert, sobald es ging um die Eröffnung einer Anti-Menschenhandelausstellung, wobei der Haager Bürgermeister (der ehemalige Aussenminister van Aertsen) und die seit kurzem abgelöste Staatssekretärin für Immigration Elbayrak anwesend waren. Niemand unter den Würdenträgern wurde zu diesen schweren Vorwürfen befragt.
Das ganze Thema der staatlichen Misshandlung von Menschnhandelopfern wurde somit völlig unter den Tisch gekehrt, während man zum Thema Menschenhandel kaum mehr erfuhr als ganz pauschale herkömmlichen Geschichtsfetzen (Voodoo, Androhungen an die Familie zuhause).
Nur am Ende der Sendung wurde noch eine Liste von Merkmalen möglicher Menschenhandesopfer eingeblendet, die kaum Bezug haben konnten auf Prostitution...
Ein eigenartiger Mischmasch, alles in allem, wo wichtige inhaltliche Chanchen nicht aufgegriffen wurden... So wurde auch diese anfängliche Zahl von 'Tausenden' nicht näher bestimmt. Könnte also eben so gut Hunderttausend wie auch Zweitausend bedeuten.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Datenbank - Atlas
Modern Slavery ist keineswegs nur Prostitution wie diese Website aufzeigt:
120 types of products in 58 countries
are made using forced or child labour
www.productsofSlavery.org
Products of Slavery is a data visualisation website about forced labour and child labour, also known as modern slavery, in the supply chain of many consumer goods.

vergrößern
Tactical Studios, Tactical Tech's information design project, was commissioned to do this work by Anti-Slavery International.
Data Source: United States Department of Labor.
( viewtopic.php?p=82636#82636 )
UK's first Anti-Slavery Day on Monday 18 October 2010.
Visitors to the website can participate in Anti-Slavery International's
Slavery and What We Buy campaign by tweeting the short facts, from the website, across their networks. This may help raise awareness about the scale of slavery and motivate people to use their consumer power to pressure companies to eradicate forced labour and child labour in their supply chains.
120 types of products in 58 countries
are made using forced or child labour
www.productsofSlavery.org
Products of Slavery is a data visualisation website about forced labour and child labour, also known as modern slavery, in the supply chain of many consumer goods.

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Tactical Studios, Tactical Tech's information design project, was commissioned to do this work by Anti-Slavery International.
Data Source: United States Department of Labor.
( viewtopic.php?p=82636#82636 )
UK's first Anti-Slavery Day on Monday 18 October 2010.
Visitors to the website can participate in Anti-Slavery International's
Slavery and What We Buy campaign by tweeting the short facts, from the website, across their networks. This may help raise awareness about the scale of slavery and motivate people to use their consumer power to pressure companies to eradicate forced labour and child labour in their supply chains.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 20.10.2010, 13:03, insgesamt 4-mal geändert.
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Kampf gegen Zwansprost von UNODC u Kirchen in Wien
Sexworker hinterfragen die Statistiken
How Big is the Market for Sex Trafficking?
http://www.undispatch.com/how-big-is-th ... rafficking
Grundlegende Analyse der US-Prostitutionsgegner die gegen herbeigeredeten Menschenhandel auf Craigslist kämpfen:
viewtopic.php?p=89376#89376
_________________
Neue Kampage gegen sog. Zwangsprostitution in Wien:
www.ohnezwang.info
vom Verein EXIT
www.adesuwaInitiatives.org/page/index.php?id=21&L=1
gemeinsam mit:
www.erzdioezese-wien.at
www.vfoe.at Vereinigung der Frauenorden Österreichs
www.ecpat.at AG zum Schutz der Rechte von Kindern gegen Ausbeutung
www.salvatorianerinnen.at
.
How Big is the Market for Sex Trafficking?
http://www.undispatch.com/how-big-is-th ... rafficking
Grundlegende Analyse der US-Prostitutionsgegner die gegen herbeigeredeten Menschenhandel auf Craigslist kämpfen:
viewtopic.php?p=89376#89376
_________________
Neue Kampage gegen sog. Zwangsprostitution in Wien:
www.ohnezwang.info
vom Verein EXIT
www.adesuwaInitiatives.org/page/index.php?id=21&L=1
gemeinsam mit:
www.erzdioezese-wien.at
www.vfoe.at Vereinigung der Frauenorden Österreichs
www.ecpat.at AG zum Schutz der Rechte von Kindern gegen Ausbeutung
www.salvatorianerinnen.at
.
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Versagende Menschenhandelsbekämpfung - Logisch
GAATW (Global Alliance Against Traffic in Women) Bericht:
Wirksame Maßnahmen gegen Menschenhandel können nur greifen, wenn Erfahrungen und Wissen von Betroffenen miteinbezogen werden - was de facto aktuell nicht passiert.
viewtopic.php?p=89416#89416 (Lokaln. Wien)
http://www.gaatw.org/publications/GAATW ... ingBad.pdf
(32 pages, 1,3 MB)
NGO JOINT STATEMENT:
THE UNTOC (Convention on Transnational Organized Crime) 5th CONFERENCE OF PARTIES
18 October 2010
- we are concerned that states which have succeeded in adopting legislation that is victim-centred in design as well as implementation are the minority; too often anti-trafficking legislation is not drafted with trafficked persons in mind
- A recent review of anti-trafficking initiatives worldwide found that of 15 projects evaluated not 1 included trafficked persons in its evaluation
- we are deeply concerned that countless migrants continue to be criminalised and subjected to cruel and inhumane treatment despite their victim status and emphasize the need to protect those exploited in the migration process under the terms of this Protocol
...
http://www.gaatw.org/index.php?option=c ... Statements
Die Konvention gegen international organisiertes Verbrechen (UNTOC):
http://www.unodc.org/unodc/en/treaties/CTOC/index.html
http://www.unodc.org/documents/treaties ... book-e.pdf

Evaluations-Tool Trafficking: RightT
by HRIA (Human Right Impact Assessment)
www.humanRightsImpact.org/themes/womens-human-rights
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=92679#92679
Upcomming Event:
Battle of Ideas on human trafficking:
Trafficking: new slave trade or moral panic?
Laura Agustín vs. Julie Bindel
London, 31 October 2010
- In UK and South Africa during the World Cup ... the estimated numbers of victims of trafficking could not be found, despite hundreds of police raids on sex workers.
- trafficking is a misleading label, which, in actual fact, refers to diverse forms of migration and employment.
- Campaigners for freedom of movement argue the best way to help migrants avoid taking clandestine and dangerous routes across the world is to ease up stringent migration laws.
- Critics believe ‘rescuers’ dehumanise migrants, compelling them to present themselves as victims lacking agency.
- trafficking has become a powerful, emotive tool for prostitution abolitionists to win wider support for their clampdowns on the sex industry as a whole.
http://zed-books.blogspot.com/2010/10/b ... cking.html
.
Wirksame Maßnahmen gegen Menschenhandel können nur greifen, wenn Erfahrungen und Wissen von Betroffenen miteinbezogen werden - was de facto aktuell nicht passiert.
viewtopic.php?p=89416#89416 (Lokaln. Wien)
http://www.gaatw.org/publications/GAATW ... ingBad.pdf
(32 pages, 1,3 MB)
NGO JOINT STATEMENT:
THE UNTOC (Convention on Transnational Organized Crime) 5th CONFERENCE OF PARTIES
18 October 2010
- we are concerned that states which have succeeded in adopting legislation that is victim-centred in design as well as implementation are the minority; too often anti-trafficking legislation is not drafted with trafficked persons in mind
- A recent review of anti-trafficking initiatives worldwide found that of 15 projects evaluated not 1 included trafficked persons in its evaluation
- we are deeply concerned that countless migrants continue to be criminalised and subjected to cruel and inhumane treatment despite their victim status and emphasize the need to protect those exploited in the migration process under the terms of this Protocol
...
http://www.gaatw.org/index.php?option=c ... Statements
Die Konvention gegen international organisiertes Verbrechen (UNTOC):
http://www.unodc.org/unodc/en/treaties/CTOC/index.html
http://www.unodc.org/documents/treaties ... book-e.pdf

Evaluations-Tool Trafficking: RightT
by HRIA (Human Right Impact Assessment)
www.humanRightsImpact.org/themes/womens-human-rights
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=92679#92679
Upcomming Event:
Battle of Ideas on human trafficking:
Trafficking: new slave trade or moral panic?
Laura Agustín vs. Julie Bindel
London, 31 October 2010
- In UK and South Africa during the World Cup ... the estimated numbers of victims of trafficking could not be found, despite hundreds of police raids on sex workers.
- trafficking is a misleading label, which, in actual fact, refers to diverse forms of migration and employment.
- Campaigners for freedom of movement argue the best way to help migrants avoid taking clandestine and dangerous routes across the world is to ease up stringent migration laws.
- Critics believe ‘rescuers’ dehumanise migrants, compelling them to present themselves as victims lacking agency.
- trafficking has become a powerful, emotive tool for prostitution abolitionists to win wider support for their clampdowns on the sex industry as a whole.
http://zed-books.blogspot.com/2010/10/b ... cking.html
.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 09.01.2011, 09:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Versagende Menschenhandelsbekämpfung - Logisch

Im Prinzip gut gemeinte Ansätze, leider aber immer noch aus der Opferperspektive, darüberhinaus der falschen.Marc of Frankfurt hat geschrieben:
Wirksame Maßnahmen gegen Menschenhandel können nur greifen, wenn Erfahrungen und Wissen von Betroffenen miteinbezogen werden - was de facto aktuell nicht passiert.[/b]
[...]
- we are deeply concerned that countless migrants continue to be criminalised and subjected to cruel and inhumane treatment despite their victim status
Ein Grossteil dieser Migranten sind wenigstens keine Opfer von Schlepperbanden, wie hier wohl gemeint ist, sondern auf der Fluht vor Armut und der Zerstörung ihrer Lebenswelt. Sie sind die Opfer unseres Wohlstandes.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass Masnahmen gegen Menschenhandel irgendwie greifen könnten ohne die Gesamtstruktur des weltweit zerstörerischen Systems zu ändern.
Und dabei geht es nicht nur um Armut, sondern auch um die allseitige Umweltzerstörung, die sich unablässlich ausbreitet.
Nur ein einziges Beispiel:
In a new paper that reviews the recent literature on drought, Aiguo Dai of the National Center for Atmospheric Research in Boulder concludes that we're headed for serious and sustained droughts in much of the world. And not in the far future, either. As the maps on the right show, vast swathes of the world are going to be far drier than they are today in a mere 20 years. "A striking feature," Dai says of his analysis, "is that aridity increases since the late 20th century and becomes severe drought [] by the 2060s over most of Africa, southern Europe and the Middle East, most of Americas [], Australia, and Southeast Asia."
http://motherjones.com/kevin-drum/2010/ ... ga-drought
Nord Europa dahingegen wird feuchter werden, und so kann mn sich denken wo zB Afrikaner und Araber wohl hinfliehen wollen.
Solange das System des Konsumterrors aufrecht erhalten wird, wird es immer mehr Leute geben, die sich aus freien Stücken in bessere Gefilde schmuggeln lassen wollen. Und es ist lebensgefährlich, sich dieser Einsicht zu entziehen. Wir haben jetzt schon einen Zuwachs von rechtsradikalem Gehabe in Europa. Nichts wäre gefährlicher, als wenn die neuen populistischen Parteien sich mit den Vertetern dieses Opferdiskurs anfreunden würden, wie übrigens bei der niederländischen PVV schon geschieht wenn es um Prostitution geht.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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RE: Menschenhandel vs. Migration
Wegen dem Bezug zu Migrationsthemen hier ein link zu "Länderberichte IRLAND": viewtopic.php?p=89651#89651
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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172 Menschenhändler in 2 Jahren in U.S.A.
Die Behörden in New York können es einfach nicht glauben, dass sie tatsächlich ständig nur einer so geringen Anzahl von Menschenhandelopfern begegnen...
*
Sex-Trafficking Arrests Remain Rare in New York City
While there's no way to quantify how many women are smuggled into the city to work as prostitutes, Restore NYC's Faith Huckel says that her group alone has worked with some 100 victims since 2009.
But the number sex traffickers arrested for the crime remains far smaller, and prosecutions are rare and slow.
The New York State Division of Criminal Justice Services has recorded 29 arrests for sex trafficking in the state from January 2008 through September 2010; of those, 25 of the arrests have been in New York City, according to spokesman John Caher. During that span there have been eight people sentenced for sex trafficking in the state. Five of the eight people sentenced were based in New York City.
"This is a problem that happens in the shadows and it happens in the shadows for a reason," said John Feinblatt, the criminal justice coordinator tapped by Mayor Michael Bloomberg earlier this year to lead the city’s anti-trafficking task force. "Because that’s where people want it."
Sex trafficking was added to New York City’s penal code in 2008. Since that time the New York Police Department has recorded 32 arrests for the crime, according to Det. Cheryl Crispin. Before the charge was added, suspected traffickers were often charged with promoting prostitution, forcible kidnapping, unlawful imprisonment or rape solicitation.
The most recent Global Report on Trafficking in Persons, released by the U.N. Office on Drugs and Crime last year, counts just 172 people convicted for sex trafficking in the U.S. between 2005 and 2007. Data on victims remains hard to reach because "the responsibility for identifying victims is spread among multiple agencies," according to the report.
http://blogs.wsj.com/metropolis/2010/10 ... york-city/
Ich habe auf der Kommentarseite mal kurz meinen Senf dazu geliefert...
*
Sex-Trafficking Arrests Remain Rare in New York City
While there's no way to quantify how many women are smuggled into the city to work as prostitutes, Restore NYC's Faith Huckel says that her group alone has worked with some 100 victims since 2009.
But the number sex traffickers arrested for the crime remains far smaller, and prosecutions are rare and slow.
The New York State Division of Criminal Justice Services has recorded 29 arrests for sex trafficking in the state from January 2008 through September 2010; of those, 25 of the arrests have been in New York City, according to spokesman John Caher. During that span there have been eight people sentenced for sex trafficking in the state. Five of the eight people sentenced were based in New York City.
"This is a problem that happens in the shadows and it happens in the shadows for a reason," said John Feinblatt, the criminal justice coordinator tapped by Mayor Michael Bloomberg earlier this year to lead the city’s anti-trafficking task force. "Because that’s where people want it."
Sex trafficking was added to New York City’s penal code in 2008. Since that time the New York Police Department has recorded 32 arrests for the crime, according to Det. Cheryl Crispin. Before the charge was added, suspected traffickers were often charged with promoting prostitution, forcible kidnapping, unlawful imprisonment or rape solicitation.
The most recent Global Report on Trafficking in Persons, released by the U.N. Office on Drugs and Crime last year, counts just 172 people convicted for sex trafficking in the U.S. between 2005 and 2007. Data on victims remains hard to reach because "the responsibility for identifying victims is spread among multiple agencies," according to the report.
http://blogs.wsj.com/metropolis/2010/10 ... york-city/
Ich habe auf der Kommentarseite mal kurz meinen Senf dazu geliefert...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Geldgeber für Hilfsprojekte
Hier werden viele Gelder für Initiativen verteilt, die auch gegen Prostitution kämpfen. D.h. die globale Politik der Prostitutionsbekämpfung kommt von ganz ganz oben:
US Außenministerium finanziert Projekte gegen Menschenhandel im Ausland.
Jetzt neue Bewerbungsphase
The Department of State’s Office to Monitor and Combat Trafficking in Persons (the Office) is pleased to announce a two-stage competitive process for fiscal year 2011 funding of projects that will improve the response to trafficking in persons outside the United States.
The first stage is submission and competitive panel review of two-page Statements of Interest (SOI) from organizations interested in submitting proposals for projects that combat human trafficking.
In the second stage, the Office will invite applicants whose Statements of Interest meet the technical requirements and are reviewed favorably to submit proposals that expand on their SOI. These proposals will also be reviewed by a panel for consideration of funding.
This announcement initiates the first stage and the Office is now requesting applicants to submit a Statement of Interest, as described in this solicitation. U.S.-based and foreign non-profit and non-governmental organizations (NGO), public international organizations (PIO), and institutions of higher education are encouraged to apply by submitting a Statement of Interest.
Pending fiscal year 2011 appropriations, the Office anticipates awarding grants of up to $750,000 per project.
All SOIs must be submitted ... on Friday, November 19, 2010.
http://www.state.gov/g/tip/rls/other/2010/149787.htm
http://www.ungift.org/knowledgehub/even ... rsons.html
Bisher ist noch nicht bekannt, um welchen Gesamtetat es sich handelt?!
US Außenministerium finanziert Projekte gegen Menschenhandel im Ausland.
Jetzt neue Bewerbungsphase
The Department of State’s Office to Monitor and Combat Trafficking in Persons (the Office) is pleased to announce a two-stage competitive process for fiscal year 2011 funding of projects that will improve the response to trafficking in persons outside the United States.
The first stage is submission and competitive panel review of two-page Statements of Interest (SOI) from organizations interested in submitting proposals for projects that combat human trafficking.
In the second stage, the Office will invite applicants whose Statements of Interest meet the technical requirements and are reviewed favorably to submit proposals that expand on their SOI. These proposals will also be reviewed by a panel for consideration of funding.
This announcement initiates the first stage and the Office is now requesting applicants to submit a Statement of Interest, as described in this solicitation. U.S.-based and foreign non-profit and non-governmental organizations (NGO), public international organizations (PIO), and institutions of higher education are encouraged to apply by submitting a Statement of Interest.
Pending fiscal year 2011 appropriations, the Office anticipates awarding grants of up to $750,000 per project.
All SOIs must be submitted ... on Friday, November 19, 2010.
http://www.state.gov/g/tip/rls/other/2010/149787.htm
http://www.ungift.org/knowledgehub/even ... rsons.html
Bisher ist noch nicht bekannt, um welchen Gesamtetat es sich handelt?!
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Rescuing Trafficking from Ideological Capture:
Prostitution Reform and Anti-Trafficking Law and Policy
Janie A. Chuang
American University - Washington College of Law
University of Pennsylvania Law Review, Vol. 158, 2010
Abstract
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=1669973
Paper
http://www.law.upenn.edu/journals/lawre ... (2010).pdf
(74 pages, 350 KB)
Vgl. auch die Sexworker-Studie aus England:
viewtopic.php?p=90759#90759
Prostitution Reform and Anti-Trafficking Law and Policy
Janie A. Chuang
American University - Washington College of Law
University of Pennsylvania Law Review, Vol. 158, 2010
Abstract
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm? ... id=1669973
Paper
http://www.law.upenn.edu/journals/lawre ... (2010).pdf
(74 pages, 350 KB)
Vgl. auch die Sexworker-Studie aus England:
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Staatsgelder für Sexworkervertretung
Sexworker und ihre Selbstorganisation können am besten selbst gegen Menschenhandel helfen und Opfer identifizieren:
Australien:
Scarlet Alliance to share $1.4m funds
November 24, 2010
Australia's national sex worker association, the Scarlet Alliance, will share $1.4 million [ca. 1 Mio Eur] in government funding to help the victims of people trafficking.
Home Affairs Minister Brendan O'Connor said most of the identified victims of trafficking in Australia had been women working in the sex industry.
He told the national round table on people trafficking in Canberra that Australia remained an attractive destination for people traffickers who were prepared to take their profits from any form of exploitation.
Mr O'Connor said authorities were identifying an increasing number of trafficking victims in sectors outside the sex industry.
"Government action is only part of the solution - strong community support and targeted support by government for the activities of the non-government sector are also critical," he said.
"That's why today I'm also announcing $1.4 million in funding for anti-trafficking initiatives being undertaken by the Anti-Slavery Project, ACRATH, Project Respect and the Scarlet Alliance."
Mr O'Connor said each of these organisations provided a valuable service supporting and advocating for the victims of people trafficking.
"These funds will be used for purposes including providing pro bono legal services to trafficking victims, providing direct support for individual victims of trafficking, including housing, continuing outreach to sex workers and raising community awareness," he said.
Mr O'Connor said the government had now launched a process of community consultation on possible reforms to laws relating to slavery and servitude.
"The practices of forced and servile marriage can cause significant damage to a victim. They take away a person's freedom and autonomy and make that person vulnerable to further terrible abuses," he said.
"The government is committed to ensuring these practices are considered to be a crime, and that there are measures in place to protect individuals."
© 2010 AAP
http://news.smh.com.au/breaking-news-na ... 186o5.html
Nationale Sexworker Organisation Australien:
www.scarletAlliance.org.au
TRAFFICKING IN PERSONS
The Australian Government Response
1 May 2009 – 30 June 2010
http://www.ag.gov.au/www/agd/rwpattach. ... 10_web.pdf = http://bit.ly/i4OwJD
(74 pages, 600 KB)
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Australien:
Scarlet Alliance to share $1.4m funds
November 24, 2010
Australia's national sex worker association, the Scarlet Alliance, will share $1.4 million [ca. 1 Mio Eur] in government funding to help the victims of people trafficking.
Home Affairs Minister Brendan O'Connor said most of the identified victims of trafficking in Australia had been women working in the sex industry.
He told the national round table on people trafficking in Canberra that Australia remained an attractive destination for people traffickers who were prepared to take their profits from any form of exploitation.
Mr O'Connor said authorities were identifying an increasing number of trafficking victims in sectors outside the sex industry.
"Government action is only part of the solution - strong community support and targeted support by government for the activities of the non-government sector are also critical," he said.
"That's why today I'm also announcing $1.4 million in funding for anti-trafficking initiatives being undertaken by the Anti-Slavery Project, ACRATH, Project Respect and the Scarlet Alliance."
Mr O'Connor said each of these organisations provided a valuable service supporting and advocating for the victims of people trafficking.
"These funds will be used for purposes including providing pro bono legal services to trafficking victims, providing direct support for individual victims of trafficking, including housing, continuing outreach to sex workers and raising community awareness," he said.
Mr O'Connor said the government had now launched a process of community consultation on possible reforms to laws relating to slavery and servitude.
"The practices of forced and servile marriage can cause significant damage to a victim. They take away a person's freedom and autonomy and make that person vulnerable to further terrible abuses," he said.
"The government is committed to ensuring these practices are considered to be a crime, and that there are measures in place to protect individuals."
© 2010 AAP
http://news.smh.com.au/breaking-news-na ... 186o5.html
Nationale Sexworker Organisation Australien:
www.scarletAlliance.org.au
TRAFFICKING IN PERSONS
The Australian Government Response
1 May 2009 – 30 June 2010
http://www.ag.gov.au/www/agd/rwpattach. ... 10_web.pdf = http://bit.ly/i4OwJD
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Ausbeutbarkeit von Illegalen beenden
3.12.2010
Moderne Formen der Sklaverei
Die Opfer arbeiten in der Sex-Industrie, der Gastronomie oder in Privathaushalten. Ihre Rechte geltend zu machen, gelingt nur wenigen. Besonders schwer haben es Illegale. Doch für Sie gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zu bekämpfen, das ist das gemeinsame Ziel des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft", auch bekannt unter der Bezeichnung "Zwangsarbeiter-Stiftung". Im Sommer 2009 startete die Stiftung das Projekt "Zwangsarbeit heute". Seitdem können im Rahmen eines Rechtshilfefonds Betroffene Unterstützung in Anspruch nehmen.
Dass der Bedarf theoretisch groß ist, belegen schon die Zahlen des Bundeskriminalamtes. Das BKA erstellt regelmäßig ein so genanntes Lagebild Menschenhandel. Allein unter dem Stichwort "sexuelle Ausbeutung" wurden im vergangenen Jahr 710 überwiegend weibliche Opfer ermittelt.
Unter den bekannt gewordenen Fällen waren 95 Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, also Illegale. Ihr Schicksal ist besonders gravierend, weil sie so gut wie keine Rechte haben und befürchten müssen, abgeschoben zu werden. Deshalb trauen sie sich auch nur in den seltensten Fällen aus der Deckung. Aktuell sind sieben Verfahren anhängig. Projekt-Koordinatorin Heike Rabe nennt als Beispiel den Fall einer jungen Frau, die knapp ein Jahr lang zur Prostitution gezwungen wurde. "Die Täter sind strafrechtlich wegen Menschenhandels verurteilt, und das Opfer fordert nun vor dem Landgericht rund 200.000 Euro Schadensersatz ein."
Konvention gegen Menschenhandel noch nicht ratifiziert
Was so klar und einfach klingt, ist in Wirklichkeit rechtlich kompliziert und für die Opfer gefährlich. Denn in Deutschland sind öffentliche Stellen dazu verpflichtet, sich illegal im Land aufhaltende Personen an die Ausländerbehörde zu melden. Dies müsse sich ändern, wenn der Kampf gegen Arbeitsausbeutung erfolgreicher geführt werden soll als bisher, fordert Heike Rabe. "Wenn sie in einem Strafverfahren gegen die Täter ausgesagt haben, müssen sie auch die Möglichkeit haben, in Deutschland zu bleiben, um ihre Rechte auf Lohn und Schadensersatz durchzusetzen", fordert die Projekt-Koordinatorin.
In der Praxis würde das bedeuten, betroffenen Illegalen zumindest eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen. Das Deutsche Institut für Menschrechte drängt deshalb auf eine großzügige Umsetzung der EU-Sanktionsrichtlinie und die Ratifizierung der bereits 2005 vom Europarat verabschiedeten Konvention gegen Menschenhandel, die von Deutschland noch nicht ratifiziert ist.
Abgesehen davon sieht Heike Rabe erste Anzeichen für einen veränderten Umgang mit Illegalen. So habe das Bundesland Nordrhein-Westfalen per Erlass festgelegt, dass Kinder von illegalen Immigranten an Schulen angemeldet werden könnten, ohne eine Melde-Anschrift nennen zu müssen.
Zukunft des Zwangsarbeit-Projektes ist unklar
Hilfreich im Sinne der Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel könnten auch so genannte Beteiligungsrechte für Verbände sein, wenn die vor Arbeitsgerichten die Interessen der Illegalen vertreten dürften, meint Heike Rabe. Dann hätten die Betroffenen sogar dann noch Aussicht auf finanzielle Entschädigung, wenn sie sich nicht mehr in einem Land der Europäischen Union aufhielten.
Formen moderner Sklaverei seien zwar kein Tabu, meint Ralf Possekel, der bei der Zwangsarbeiter-Stiftung für den Bereich Ausbeutung und Menschenhandel zuständig ist. Es müsse aber endlich ein öffentliches Thema werden - für die Polizei ebenso wie für Gerichte und die Strafjustiz. Nur so werde ein gesellschaftliches Klima geschaffen, um Opfern helfen zu können, ihr Recht durchzusetzen. Den Tätern würde man so signalisieren, dass Straftaten nicht ungesühnt blieben, hofft Possekel auf eine abschreckende Wirkung.
Wie es mit dem 2009 gestarteten Projekt "Zwangsarbeit heute" weitergeht, ist noch unklar. Zunächst ist es auf drei Jahre befristet. Eine Verlängerung dürfte auch davon abhängen, wie viele Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel den Mut haben, ihre illegale Existenz in Deutschland zu offenbaren.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6289442,00.html
Moderne Formen der Sklaverei
Die Opfer arbeiten in der Sex-Industrie, der Gastronomie oder in Privathaushalten. Ihre Rechte geltend zu machen, gelingt nur wenigen. Besonders schwer haben es Illegale. Doch für Sie gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Arbeitsausbeutung und Menschenhandel zu bekämpfen, das ist das gemeinsame Ziel des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft", auch bekannt unter der Bezeichnung "Zwangsarbeiter-Stiftung". Im Sommer 2009 startete die Stiftung das Projekt "Zwangsarbeit heute". Seitdem können im Rahmen eines Rechtshilfefonds Betroffene Unterstützung in Anspruch nehmen.
Dass der Bedarf theoretisch groß ist, belegen schon die Zahlen des Bundeskriminalamtes. Das BKA erstellt regelmäßig ein so genanntes Lagebild Menschenhandel. Allein unter dem Stichwort "sexuelle Ausbeutung" wurden im vergangenen Jahr 710 überwiegend weibliche Opfer ermittelt.
Unter den bekannt gewordenen Fällen waren 95 Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, also Illegale. Ihr Schicksal ist besonders gravierend, weil sie so gut wie keine Rechte haben und befürchten müssen, abgeschoben zu werden. Deshalb trauen sie sich auch nur in den seltensten Fällen aus der Deckung. Aktuell sind sieben Verfahren anhängig. Projekt-Koordinatorin Heike Rabe nennt als Beispiel den Fall einer jungen Frau, die knapp ein Jahr lang zur Prostitution gezwungen wurde. "Die Täter sind strafrechtlich wegen Menschenhandels verurteilt, und das Opfer fordert nun vor dem Landgericht rund 200.000 Euro Schadensersatz ein."
Konvention gegen Menschenhandel noch nicht ratifiziert
Was so klar und einfach klingt, ist in Wirklichkeit rechtlich kompliziert und für die Opfer gefährlich. Denn in Deutschland sind öffentliche Stellen dazu verpflichtet, sich illegal im Land aufhaltende Personen an die Ausländerbehörde zu melden. Dies müsse sich ändern, wenn der Kampf gegen Arbeitsausbeutung erfolgreicher geführt werden soll als bisher, fordert Heike Rabe. "Wenn sie in einem Strafverfahren gegen die Täter ausgesagt haben, müssen sie auch die Möglichkeit haben, in Deutschland zu bleiben, um ihre Rechte auf Lohn und Schadensersatz durchzusetzen", fordert die Projekt-Koordinatorin.
In der Praxis würde das bedeuten, betroffenen Illegalen zumindest eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen. Das Deutsche Institut für Menschrechte drängt deshalb auf eine großzügige Umsetzung der EU-Sanktionsrichtlinie und die Ratifizierung der bereits 2005 vom Europarat verabschiedeten Konvention gegen Menschenhandel, die von Deutschland noch nicht ratifiziert ist.
Abgesehen davon sieht Heike Rabe erste Anzeichen für einen veränderten Umgang mit Illegalen. So habe das Bundesland Nordrhein-Westfalen per Erlass festgelegt, dass Kinder von illegalen Immigranten an Schulen angemeldet werden könnten, ohne eine Melde-Anschrift nennen zu müssen.
Zukunft des Zwangsarbeit-Projektes ist unklar
Hilfreich im Sinne der Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel könnten auch so genannte Beteiligungsrechte für Verbände sein, wenn die vor Arbeitsgerichten die Interessen der Illegalen vertreten dürften, meint Heike Rabe. Dann hätten die Betroffenen sogar dann noch Aussicht auf finanzielle Entschädigung, wenn sie sich nicht mehr in einem Land der Europäischen Union aufhielten.
Formen moderner Sklaverei seien zwar kein Tabu, meint Ralf Possekel, der bei der Zwangsarbeiter-Stiftung für den Bereich Ausbeutung und Menschenhandel zuständig ist. Es müsse aber endlich ein öffentliches Thema werden - für die Polizei ebenso wie für Gerichte und die Strafjustiz. Nur so werde ein gesellschaftliches Klima geschaffen, um Opfern helfen zu können, ihr Recht durchzusetzen. Den Tätern würde man so signalisieren, dass Straftaten nicht ungesühnt blieben, hofft Possekel auf eine abschreckende Wirkung.
Wie es mit dem 2009 gestarteten Projekt "Zwangsarbeit heute" weitergeht, ist noch unklar. Zunächst ist es auf drei Jahre befristet. Eine Verlängerung dürfte auch davon abhängen, wie viele Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel den Mut haben, ihre illegale Existenz in Deutschland zu offenbaren.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6289442,00.html
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DIE OPFER UND DIE HELFER
Statistik
Offiziell wurden 2009 der deutschen Polizei 710 Opfer des Menschenhandels bekannt. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Dunkelfeld wird jedoch als enorm groß eingestuft. Nach Schätzungen des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) werden jährlich in Europa 140 000 Menschen Opfer des Frauenhandels.
Herkunftsländer
Nach der offiziellen Polizeistatistik sind die meisten Opfer Deutsche, die im Inland zur Prostitution gezwungen werden. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation kommen die meisten Opfer derzeit aus Bulgarien, Rumänien und Nigeria. Gleichzeitig sind die Balkanländer auch Zielländer für Opfer, die aus Staaten der einstigen Sowjetunion kommen.
Hilfsorganisationen
Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Hilfsorganisationen, die sich auch zu einem europaweiten Netzwerk zusammengeschlossen haben. Trotzdem werden noch immer mehr als 60 Prozent der Opfer, die der Polizei bekannt sind, von keiner Hilfsorganisation betreut. In Stuttgart ist die Anlaufstation für Opfer das Fraueninformationszentrum (FIZ), Telefon 07 11/2 39 41 24, fiz@vij-stuttgart.de; in Freiburg FreiJa, Tel. 07 61/7 67 12 55, freija@diakonie-freiburg.de; in Heilbronn die Mitternachtsmission, Tel. 0 71 31/3 90 14 91.
Stuttgarter Zeitung 06.12.2010
Statistik
Offiziell wurden 2009 der deutschen Polizei 710 Opfer des Menschenhandels bekannt. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Dunkelfeld wird jedoch als enorm groß eingestuft. Nach Schätzungen des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) werden jährlich in Europa 140 000 Menschen Opfer des Frauenhandels.
Herkunftsländer
Nach der offiziellen Polizeistatistik sind die meisten Opfer Deutsche, die im Inland zur Prostitution gezwungen werden. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation kommen die meisten Opfer derzeit aus Bulgarien, Rumänien und Nigeria. Gleichzeitig sind die Balkanländer auch Zielländer für Opfer, die aus Staaten der einstigen Sowjetunion kommen.
Hilfsorganisationen
Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Hilfsorganisationen, die sich auch zu einem europaweiten Netzwerk zusammengeschlossen haben. Trotzdem werden noch immer mehr als 60 Prozent der Opfer, die der Polizei bekannt sind, von keiner Hilfsorganisation betreut. In Stuttgart ist die Anlaufstation für Opfer das Fraueninformationszentrum (FIZ), Telefon 07 11/2 39 41 24, fiz@vij-stuttgart.de; in Freiburg FreiJa, Tel. 07 61/7 67 12 55, freija@diakonie-freiburg.de; in Heilbronn die Mitternachtsmission, Tel. 0 71 31/3 90 14 91.
Stuttgarter Zeitung 06.12.2010
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Gar nicht dunkel sind hingegen die polizeilichen Manipulationen an dieser Statistik.ehemaliger_User hat geschrieben:Offiziell wurden 2009 der deutschen Polizei 710 Opfer des Menschenhandels bekannt. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Dunkelfeld wird jedoch als enorm groß eingestuft.
viewtopic.php?p=91372#91372
So sind die sogenannten "Opfer" keine Opfer in irgendeinem belegbaren Sinn, sondern ausschließlich Opfer in der subjektiven Betrachtuingsweise der Polizei, die hohe Opferzahlen schließlich braucht um ihr Eigeninteresse argumentieren zu können.
Legt man, wie es in einem Rechtsstaat nicht anders möglich sein sollte, nicht die polizeilichen "Verdachts"zahlen, sondern die gerichtlichen Verurteilungszahlen zugrunde, so zeigt sich ein Abfall der Menschenhandelsfälle von 139 im Jahr 2008 auf 126 im Jahr 2009. Alles was die Polizeistatistik beweist ist somit die polizeiliche Vorverurteilung des sog. Milieus, was sich auch an einer extrem niedrigen Verurteilungsrate von 16% der Angeklagten im Jahr 2009 wiederspiegelt.
Letztlich sind solche Veränderungen innerhalb eines Jahres ohnehin nur statistische Schwankungen, die dann an die Presse herangetragen werden, wenn die Informanten einen Vorteil für sich darin sehen. Sachlich beweist das gar nichts.
Wirklich überzeugend ist hingegen die Gesamtstatistik über die letzten 10 Jahre, die seit der Einführung des ProstG eine Abnahme der rotlichtassoziierten Verurteilungen um 98% ausweist. Hier wie die IMK von einem Nachbesserungsbedarf am ProstG zu reden ist schlichtweg Volksverdummung.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
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7.12.2010
KLAPPE 7
"Sexarbeiterinnen galten nicht als Migrantinnen"
Video Nr. 7: Maria Cristina Boidi, Koordinatorin von LEFÖ, über Mehrfachdiskriminierung und vergessene Migrantinnen-Gruppen
Video http://diestandard.at/1289608481988/Kla ... grantinnen
Der Verein LEFÖ war bereits in der Mitte der 80er Jahre von lateinamerikanischen Frauen gegründet worden: die gemeinsame Situation als Flüchtlinge im Exil und als Migrantinnen hatte sie veranlasst, sich zusammen zu schließen um einer möglichen Retraumatisierung entgegen zu wirken und gemeinsam die Gestaltung ihrer neuen Zukunft anzugehen. In der 25-jährigen Geschichte von LEFÖ hat sich diese Entscheidung immer wieder als eine gute bestätigt: nur gemeinsam getragene Initiativen, die auf individueller und gesellschaftspolitischer Ebene wirken, können letztendlich Lebensräume verbessern.
Die Lebenssituation von vielen Migrantinnen in Österreich ist von Ausgrenzung und Benachteiligung geprägt. Migrantinnen kommen aus unterschiedlichen Gründen nach Österreich, haben verschiedenste Lebenshintergründe und finden unterschiedliche Lebensbedingungen in Österreich vor. Eine differenzierte Analyse ist daher notwendig um in politischen Entscheidungen der hohen Diversität gerecht zu werden. Maria Cristina Boidi dazu: „Migrantinnen, die in der Sexarbeit tätig sind, oder auch Betroffene von Frauenhandel wurden lange Zeit nicht als Teil der Migrantinnen gesehen". „Die polarisierte Welt produziert immer mehr Dynamik und Bewegung, die ernst genommen werden muss", so Boidi weiter.
Viele Migrantinnen sind zudem noch von individueller und struktureller Gewalt betroffen: gesetzliche Rahmenbedingungen legen den Handlungsspielraum für Frauen und für Migrantinnen fest, in denen nach Lösungen und Auswegen aus der Gewalt gesucht werden kann. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen engen teilweise nicht nur ein, sondern zementieren rassistische und diskriminierende Vorurteile und Gewalt gegen Migrantinnen. So braucht es nicht zu erstaunen, dass die teilweise öffentlich geführten Diskussionen zu Migration jede Art von sexistischer und rassistischer Haltung Migrantinnen gegenüber unterstützen.
Übersetzung des Interviews in die Gebärdensprache: Hanna Boesch
Info
Das Videoprojekt "Klappe auf!" ist eine Aktion im Rahmen der "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" 2010. Es wird getragen von CARE Österreich, Frauensolidarität, HORIZONT3000, Katholische Frauenbewegung Österreich - Aktion Familienfasttag, LEFÖ/ Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Miteinander Lernen/ Birlikte Ögrenelim, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, ÖBV - Via Campesina Austria sowie WIDE - Netzwerk Women in Development Europe.
Vor- und Abspann: Doris Mayer
Schnitt und Produktion: Katja Schröckenstein
Assistenz und Tonbearbeitung: Christina Schröckenstein
Das Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung der MA 57- Frauenabteilung der Stadt Wien, des Bundeskanzleramts Österreich/ Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit realisiert.
Verein LEFÖ - Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Tel. 01-581188, Mail: info@lefoe.at
http://diestandard.at/1289608481988/Kla ... grantinnen
KLAPPE 7
"Sexarbeiterinnen galten nicht als Migrantinnen"
Video Nr. 7: Maria Cristina Boidi, Koordinatorin von LEFÖ, über Mehrfachdiskriminierung und vergessene Migrantinnen-Gruppen
Video http://diestandard.at/1289608481988/Kla ... grantinnen
Der Verein LEFÖ war bereits in der Mitte der 80er Jahre von lateinamerikanischen Frauen gegründet worden: die gemeinsame Situation als Flüchtlinge im Exil und als Migrantinnen hatte sie veranlasst, sich zusammen zu schließen um einer möglichen Retraumatisierung entgegen zu wirken und gemeinsam die Gestaltung ihrer neuen Zukunft anzugehen. In der 25-jährigen Geschichte von LEFÖ hat sich diese Entscheidung immer wieder als eine gute bestätigt: nur gemeinsam getragene Initiativen, die auf individueller und gesellschaftspolitischer Ebene wirken, können letztendlich Lebensräume verbessern.
Die Lebenssituation von vielen Migrantinnen in Österreich ist von Ausgrenzung und Benachteiligung geprägt. Migrantinnen kommen aus unterschiedlichen Gründen nach Österreich, haben verschiedenste Lebenshintergründe und finden unterschiedliche Lebensbedingungen in Österreich vor. Eine differenzierte Analyse ist daher notwendig um in politischen Entscheidungen der hohen Diversität gerecht zu werden. Maria Cristina Boidi dazu: „Migrantinnen, die in der Sexarbeit tätig sind, oder auch Betroffene von Frauenhandel wurden lange Zeit nicht als Teil der Migrantinnen gesehen". „Die polarisierte Welt produziert immer mehr Dynamik und Bewegung, die ernst genommen werden muss", so Boidi weiter.
Viele Migrantinnen sind zudem noch von individueller und struktureller Gewalt betroffen: gesetzliche Rahmenbedingungen legen den Handlungsspielraum für Frauen und für Migrantinnen fest, in denen nach Lösungen und Auswegen aus der Gewalt gesucht werden kann. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen engen teilweise nicht nur ein, sondern zementieren rassistische und diskriminierende Vorurteile und Gewalt gegen Migrantinnen. So braucht es nicht zu erstaunen, dass die teilweise öffentlich geführten Diskussionen zu Migration jede Art von sexistischer und rassistischer Haltung Migrantinnen gegenüber unterstützen.
Übersetzung des Interviews in die Gebärdensprache: Hanna Boesch
Info
Das Videoprojekt "Klappe auf!" ist eine Aktion im Rahmen der "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" 2010. Es wird getragen von CARE Österreich, Frauensolidarität, HORIZONT3000, Katholische Frauenbewegung Österreich - Aktion Familienfasttag, LEFÖ/ Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Miteinander Lernen/ Birlikte Ögrenelim, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, ÖBV - Via Campesina Austria sowie WIDE - Netzwerk Women in Development Europe.
Vor- und Abspann: Doris Mayer
Schnitt und Produktion: Katja Schröckenstein
Assistenz und Tonbearbeitung: Christina Schröckenstein
Das Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung der MA 57- Frauenabteilung der Stadt Wien, des Bundeskanzleramts Österreich/ Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit realisiert.
Verein LEFÖ - Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen, Tel. 01-581188, Mail: info@lefoe.at
http://diestandard.at/1289608481988/Kla ... grantinnen
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RE: Menschenhandel vs. Migration
Hier das Video zum obigen Beitrag (8 min)
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