EUROPA: Prostitutionspolitik und SW-Vernetzung

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

ok, habe erstmal nur an das 'alte' nur deutschsprachige Forum gedacht und die mailingliste, die wohl schwerpunktmäßig deutschsprachig bleiben wird, da es letztlich nur ein kanal ist.

Also ist der kleinste gemeinsame Nenner: int. Sexworker in deutschsprachigen EU-Regionen/Ländern:


www.sexworker.at | sexworker@yahoogroups.de - European/int. Sex Worker Network in A - CH - D.

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Zwerg
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Re: Wahlkampfpostkarten-Aufdruck

Beitrag von Zwerg »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wollen wir als www.sexworker.at in den EU-Wahlkampf einsteigen
und als unsere Sexworker-Kandidatin Pia unterstützen?
Ja!

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Marc of Frankfurt
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Hier unsere unterstützte Kandidatin:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Pia Covre for Parliament

Sexworker.at unterstützt Pia's Kandidatur - Sexworker & Ex-Sexworker in die Parlamente!



Bild

PIA COVRE (61) candidata al Parlamento Europeo / candidate in the European Parliament


Mehr:
http://www.sexworkeurope.org/site/index ... Itemid=186


Fai volare una lucciola al Parlamento Europeo
http://www.lucciole.org/content/view/475/14/





Make a fire-fly fly to the European Parliament

(excerpted from the Italian) PIA COVRE candidate in the European Parliament on the list PRC-PdCI-Socialismo2000 - Consumers United This is my constituency, which advertisements you see spread around For this reason I invite you to make it widely available via mail.

My candidacy is supported by a list of associations from other European countries. Associations linked to the activist fight against sex discrimination and gender inequality and the assertion of the rights and citizenship for workers / commercial sex workers in Europe. They support my candidacy because they believe that a representative of our area in the European Parliament will serve to strengthen individual social and political rights in order to guarantee the principle of freedom and equality of citizens while respecting their differences and diversity. I will be working to implement the demands made in the Manifesto and the Declaration of sex workers presented to European Parliament in 2005.

M.Pia Covre





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Mavis
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Beitrag von Mavis »

Tja, wie es wohl aussieht, ist Pia Covre leider nicht ins Europaparlament gewählt worden. Ihre Liste hat 3,37% der Stimmen bekommen, was wohl nicht gereicht hat, um einen Sitz zu ergattern. :009
http://www.elections2009-results.eu/de/ ... tml#ancre2

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nina777
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Beitrag von nina777 »

September/Oktober 2009

Unbeliebt gemacht

Seit ihrer Kritik an dem Freiertum ihrer EU-Kollegen ist die deutsche EU-Abgeordnete deutlich unbeliebter.

Seit ihrem medial spektakulären Einzug ins EU-Parlament im Juni 2004 war das Abgeordneten-Leben in Brüssel für Silvana Koch-Mehrin relativ unspektakulär verlaufen. Einmal, im Frühjahr 2005, schlugen die Wogen hoch – da hatte sich die heutige Mutter dreier Töchter im Stern mit nacktem Babybauch präsentiert und erklärt: "In Deutschland eine schwangere Politikerin zu sein, die Karriere machen will, ist ein Politikum." Aber ansonsten ging – abgesehen davon, dass im Zusammenhang mit der promovierten Volkswirtin die Adjektive "blond", "attraktiv" und "hochbeinig" recht häufig fielen – alles seinen gewohnten Gang.

Damit war es ab dem 6. November 2008 vorbei. Plötzlich schäumten ihre EU-Kollegen von links bis rechts über die liberale Abgeordnete. Was war passiert? Silvana Koch-Mehrin hatte der Bunten ein Interview gegeben, in dem sie in deutlichen Worten beklagte, dass EU-Parlamentarier sowie deren Dolmetscher, Fahrer et cetera während der vier monatlichen Sitzungstage in Straßburg massenhaft die Dienste von Prostituierten in Anspruch nähmen. "Die Sitzungstage sind wie Ausflüge ins Landschulheim – nach dem Motto: Hier sieht mich keiner, hier kann ich machen, was ich will", sagte sie. Folge: "Die Straßen zum Parlament sind voll von Prostituierten. Man kann sich dem Anblick gar nicht entziehen."

Konsequent schloss sich die deutsche EU-Parlamentarierin einem Antrag von 37 skandinavischen Abgeordneten – Frauen und Männern aller Fraktionen – an, die fordern: EU-Angehörige dürfen nur in Hotels absteigen, die keine Prostituierten vermitteln oder bei sich dulden. Eine Regel, die für den Nordischen Rat (eine Art skandinavisches Parlament) eine Selbstverständlichkeit ist. In Schweden, Norwegen und Finnland gilt Prostitution als "Verstoß gegen die Menschenwürde" und Freier werden bestraft.

Koch-Mehrins Freierschelte hatte Folgen. Stufe 1: Sie habe die Abgeordneten "beschmutzt und beleidigt" wetterte der konservative Franzose Joseph Daul. Und sein grüner Kollege Cohn-Bendit verspottete die Anti-Prostitutions-Initiative als "dümmliche Sauberkeitskampagne", die den "Fantasien von Frau Koch-Mehrin" entsprungen sei. Auf der Sitzung der EU-Fraktionsvorsitzenden am 20. November wurde die Kritik von Koch-Mehrin gar auf Platz 1 der Tagesordnung gesetzt und die Nestbeschmutzerin zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Also schrieb Koch-Mehrin am 29. November einen Brief an alle Abgeordneten und nannte die Dinge noch einmal beim Namen. Zum Beispiel die neun Strich-Straßen um das EU-Parlament, gegen die sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet hat. Und die Straßburger Prostituierten-Hilfsorganisation "Mouvement du Nid", die "auf die Tatsache aufmerksam macht, dass ein nicht unwesentlicher Anteil der Prostituierten zu ihrer Tätigkeit gezwungen wird". Könnte es sein, dass mann der liberalen Fraktionschefin dies nachgetragen hat?

Stufe 2: Pünktlich zur Europawahl am 7. Juni 2009 wurden plötzlich die "Anwesenheitszeiten" von Koch-Mehrin im EU-Parlament öffentlich debattiert, die vier Jahre lang keinen Menschen interessiert hatten. "Arbeitsscheu" sei sie und eine "Schauspielerin", gaben Parlamentarier jetzt den Medien zu Protokoll. Die FDP-Spitzenkandidatin holte trotz dieser Kampagne elf Prozent der Stimmen, fünf Prozent mehr als 2004.

Folgt Stufe 3: Als am 14. Juli die 14 VizepräsidentInnen des EU-Parlaments gewählt werden sollten, wird Koch-Mehrin erst im dritten Wahlgang und mit dem mit Abstand schlechtesten Ergebnis gewählt. Diesmal allerdings sprach die FAZ deutlich aus, was die Abneigung hervorgerufen haben könnte: "Verübelt" würden Koch-Mehrin ihre "Äußerungen zum lockeren Lebenswandel während der Plenarsitzungen in Straßburg". "Ich finde es bemerkenswert, dass das Benennen der Tatsachen stärker angegriffen wird als die Tatsachen selbst", sagt Silvana Koch-Mehrin.

Seit sie das Treiben in Straßburg öffentlich gemacht hat, sei "bei ihnen zu Hause die Hölle los", klagten EU-Parlamentarier bei den Liberalen über deren Chefin. Dabei ist im französischen Straßburg Prostitution ohnehin verboten. "Ich habe also lediglich eine Selbstverständlichkeit eingefordert", sagt Koch-Mehrin. "Das Parlament müsste nur eine klare Haltung haben und sagen, dass es die Missachtung des Verbots nicht in Ordnung findet."

Diese Absicht scheinen die EU-Parlamentarier nicht zu haben. Die 37 skandinavischen Abgeordneten, die ihren Antrag vor einem Jahr, nämlich am 25. September 2008 gestellt hatten, haben bis heute keine Antwort bekommen. Und Silvana Koch-Mehrin? Die lässt sich nicht einschüchtern. Für Anfang Dezember plant die EU-Abgeordnete gemeinsam mit Kolleginnen verschiedener Fraktionen und Nationen im EU-Parlament einen Informationstag zum Thema: Prostitution.

http://www.emma.de/freier_kritik_eu_koc ... 009_5.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

Hätte mich ja auch gewundert, wenn EMMA einen anderen Grund gefunden hätte...
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Marc of Frankfurt
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Harm Reduction

Beitrag von Marc of Frankfurt »

The International Harm Reduction Association (IHRA),
the Conference Consortium and Liverpool John Moores University are now accepting abstracts for


Harm Reduction 2010:

IHRA’s 21st International Conference
Liverpool
UK




The abstract submission system will close in a few weeks – on November 1st 2009.



All delegates who wish to present at the conference – either orally or with a poster – are encouraged to make submissions about innovative harm reduction services, new or ground-breaking research, effective or successful advocacy campaigns, or key policy discussions or debates. In order to submit an abstract, you must first register for the conference and create a new user account. Once you have done this, simply click on the ‘your submissions’ link and follow the instructions.



Please note that you must register online in order to present at the conference, and that presenting at the conference is the only way to receive a scholarship to attend.

The Executive Programme Committee for 2010 is particularly keen to receive abstract submissions that relate to the conference theme – Harm Reduction: The Next Generation. This theme will reflect upon two and a half decades of harm reduction experience (including substantial scientific evidence showing that harm reduction works), but will also explore what is needed to move on to the next twenty years.



Please visit www.IHRAconferences.net for further information or contact us at info[ät]conferenceconsortium.com.





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Fundamentalistischer Kampf gegen Prostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neuer Vorstoß der Schweden ins europäische Herzgebiet selbstbestimmter Sexarbeit in D, CH, NL


Anläßlich der Schwedischen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2009 wird der Kampf gegen Prostitution fortgesetzt in der Definition als Ausbeutung von Frauen und nicht unterscheidbar vermischt mit Menschenhandel.



Conference for chairs of parliamentary justice committees
Sunday 11 October – Monday 12 October 2009
Riksdag, Stockholm


Parliamentarians from the EU member states met in the Riksdag to discuss how the EU can strengthen cooperation in combating serious crime ... To give the discussion a more practical thrust, there was a special focus on the subject of trafficking in human beings for sexual purposes. According to both the United Nations (UN) and the European Police Office Europol, trafficking in human beings is the fastest growing criminal activity in the world.
...

http://www.riksdagen.se/templates/R_Page____19298.aspx



Bild
Therese Mattsson, Head of the Swedish National Criminal Police
  • Police efforts to combat trafficking in human beings for sexual purposes

    "First of all, we do not separate prostitution and trafficking in human beings.

    Opinion polls have consistently shown that 70-80 percent of the Swedes are satisfied with the law that prohibits the purchase of sexual services.

    Today the question is more about how the law that prohibits the purchase of sexual services is being enforced, rather than questioning the law itself.

    We are often accused of pushing prostitution underground but prostitution activities are available to those who desire them, and cannot be underground since the buyers need to be able to find the women.

    Before the law came into force, we were told that prohibiting men from buying a sexual service would lead too much more violence against women in prostitution. We have looked into that specifically, but the police and the social services do not report any increases in violence.

    The prostitution industry is one of the most violent places for a woman to be - other than her home!

    For example women in prostitution risk being murdered, raped, beaten and tortured - not only by pimps, but also by the men who purchase them.

    I have attended many international police meetings where police officers have been scratching their heads in order to come up with proposals on how we should combat trafficking in human beings. They call for better and stronger legislation, victim protection programs, surveillance techniques, resources etc etc.

    When I then ask if they think that prohibiting the purchase of sexual services can prevent trafficking in human beings, they look like they just swallowed a lemon.
    But, if men did not buy women in prostitution we would not have to call for all these measures and resources.

    Prostitution is therefore a serious barrier to gender equality in all societies. Prostitution is considered a serious problem that is harmful, in particular, to the prostituted woman or child but also to society at large."
Speech by Ms Therese Mattsson:
http://www.riksdagen.se/upload/Dokument ... ttsson.pdf
(8 pages)





Länderberichte Schweden:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=912

Menschenhandel vs. Migration
http://sexworker.at/menschenhandel





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Marc of Frankfurt
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EU Sexwork Network

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild


Jetzt im ersten Posting nachgetragen und aktualisiert:
Die Konferenz in Brüssel mit der es einen neuen Anfang gab.
Jetzt das Buch dazu als on-line Dokument runterladen.



Europäisches Netzwerk Sexwork

www.sexworkEurope.org



ICRSE, International Committee on the Rights of Sex Workers in Europe is a registered foundation in The Netherlands.

Veranstalter der Sexwork Konferenz im EU-Parlament
Brüssel 2005


Sex Workers' Rights

Colourfull conference report:
Sexworker History and Activism in Europe and the World
120 pages, 14 MB

Download Seite:
http://www.sexworkeurope.org/icrse/inde ... rk-updates
pdf download starten:
http://www.sexworkeurope.org/icrse/inde ... nce-report
Druckversion bestellen:
http://www.sexworkeurope.org/icrse/inde ... e-products
ICRSE E-mail Liste:
viewtopic.php?p=65060#65060





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fuzzy
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RE: EUROPA: Prostitutionspolitik und SW-Vernetzung

Beitrag von fuzzy »

Hallo,
Als kleines dankeschön für eure beiträge zu meinen postings hab ich einen beitrag mit allerbesten wünschen für eine positive zukunft für Sexarbeiterinnen erstellt und meine - andere - erfahrung und perspektive eingebracht...

Warum muss was getan werden?
Beziehe mich auf ein zitat von Frau Therese Mattsson (gepostet von Marc): "prostitution industry is one of the most violent places for a woman to be". Habe auch euer früheres protestschreiben gelesen und die EU vorlage. Die argumentation der EU ist ja wirklich sehr undurchdacht..."Gewalt in der Sexindustrie als für untrennbar mit diesem Geschäft verbunden"
In jedem gewerbe das teilweise in einer grauzone stattfindet gibts und gabs das, z.b. in den USA beim alkoholhandel in der

prohibition. Und heute fürchtet sich keiner einen guten wisky zu trinken ;-) Da hilft nur legalisieren und die "Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau" wie es die EU nennt, aber nicht ernst meint, denn bestrafen und/oder lebensgrundlage entziehen ist auch diskriminierend!

Wie könntet ihr vielleicht noch mehr erreichen? ...vielleicht so? "Build a Winning Vision ... Aim high!"
Finde ihr habt mit "Empowerment" und "Entkriminalisierung und Legalisierung von Sexarbeit" auch starke forderungen die

wichtig sind, aber...

Als alter marketing-fuzzy hab ich gelernt, das in der vermarkung von produkten und der politischen forderungen nur kurze und prägante schlagworte zählen und alles andere weggeredet wird. Sowas fehlt noch. Ich versuch mal sowas als anregung für euer anliegen...

Was könnte man kurz und prägnant - sozusagen symbolisch fordern - damit eure ziele erreicht werden. Im internet findet sich ein Buch von: "Elke Kruse: Stufen zur Akademisierung. Wege der Ausbildung für Soziale Arbeit von der Wohlfahrtsschule zum Bachelor-/Mastermodell"

Link: http://books.google.at/books?id=JZC6rW3 ... q=&f=false

Auf seite 207 werden 13 studiengänge bis hin zu "Master of Arts in Sex Education and Family Planning" gelistet. Scheint sich

aber nur an schüler zu richten.

Schlecht!

Wo bleibt da die erwachsenen weiterbildung die der EU so sehr am herzen liegt? Daher

die logische fortsetzung mit der Forderung:

*********************************************************
"Master of Arts in Adult Sex Education and Entertainment"
*********************************************************

und als vorstufen ein 1 Jähriges college ;-)

hat doch was - oder?

...und prompt gibts empowerment, entkrminalisierung der frau, weniger gewalt da bessere organisation und legalität, gescheite

SV, die möglichkeit als professorin nach der aktiven zeit die erfahrung weiter zu geben, qualitätsverbesserungen, besseres

gehalt und und und... nicht schlecht als visionäre forderung oder? Sowas rüttelt bestimmt einige leute auf ;-) Und was aufmeksamkeit erregt das wirkt auch... "Build a Winning Vision ... Aim high!" erfüllt :-)

LG, fuzzy

P.S. Wer weiß, vielleicht brings euch ja wirklich was und wenn nicht könnt ihr ja darüber schmunzeln ;-) und bitte um nachsicht wegen der typos, s' is ja schon spät :-)

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Marc of Frankfurt
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Querverweis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für den Link:

Hier gibts mehr Infos und Projektbeschreibungen zur Sexworker-Fortbildung

whore college - sex worker academy
viewtopic.php?t=817

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nina777
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EC gegen sog. Zwangsprostitution

Beitrag von nina777 »

27.11.2010

EU-KOMMISSION

Brüssel verschärft Kampf gegen Zwangsprostitution

Menschenhandel für die Organisierte Kriminalität das lukrativste Geschäft nach dem Drogenhandel. Dagegen will die EU jetzt vorgehen.


Brüssel will den Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution drastisch verschärfen. Die zuständige Innenkommissarin der Europäischen Union, Cecilia Malmström, prangert angesichts steigender Fallzahlen Versäumnisse in der Gesetzgebung der Mitgliedstaaten an.

„Wir haben in Europa keine gemeinsamen Standards, wie wir dieses Verbrechen überhaupt definieren“, sagte Malmström der „Welt am Sonntag“. Den Opfern drohe nach sexueller Ausbeutung häufig die rasche Abschiebung. Eine EU-Vorschrift, die genau dies verhindern soll, werde „viel zu wenig umgesetzt“, sagte Malmström.

Nach Angaben der europäischen Polizeibehörde Europol ist der Menschenhandel für die Organisierte Kriminalität mittlerweile das lukrativste Geschäft nach dem Drogenhandel. Experten schätzen, dass jedes Jahr 120.000 Frauen und Mädchen nach Westeuropa gelockt und dann der Prostitution zugeführt werden.

Besonders verbreitet ist das Phänomen in den reichen Mitgliedstaaten wie Deutschland. Die Strafverfolgungsbehörden bemängeln seit Jahren, dass ihnen eine gesetzliche Handhabe fehlt, effektiver gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution vorzugehen.

Um das zu ändern, will Malmström von Januar an einen EU-Koordinator für den Kampf gegen Menschenhandel einsetzen. Erst am Mittwoch dieser Woche hat der EU-Rat beschlossen, Täter härter zu bestrafen.

Nach jahrelangem Ringen hat sich auch die deutsche Innenministerkonferenz auf einen Beschluss verständigt. Sie will unter anderem Erlaubnispflichten für Bordellbetriebe schaffen, eine Überprüfung der Strafrechtsvorschriften und eindeutige Kriterien, anhand derer sich legale Prostitution und Zwangsprostitution unterschieden lassen. Die Landesminister bitten die Bundesregierung, die Initiative beider Gesetzesverschärfung zu übernehmen.

Welt am Sonntag: Frau Malmström, Sie haben eine EU-Richtlinie für den Kampf gegen Menschenhandel vorgelegt. Gab es da auch eine persönliche Motivation?

Cecilia Malmström: Vor einiger Zeit habe ich drei junge englische Männer getroffen, die Opfer eines Menschenhändlerrings waren, der in Schweden, Großbritannien und den Niederlanden aktiv war. Nachts wurden sie in einer Baracke eingesperrt, tagsüber mussten sie schwerste körperliche Arbeit verrichten. Ich habe aber auch eine 16-Jährige kennengelernt, die in Stockholm als Sexsklavin arbeitete. Zwölf-, 13-mal am Tag zwang der Zuhälter sie zur Prostitution. Und sie hatte keine Chance, sich zu wehren, sie kannte niemanden, hatte keine Papiere. Diese Art moderner Sklaverei ist grauenvoll. Und in viel zu wenigen Fällen gibt es für die Opfer Gerechtigkeit.

Welt am Sonntag: Warum ist das so?

Malmström: Menschenhandel ist grenzübergreifend. Aber wir haben in Europa keine gemeinsamen Standards, wie wir dieses Verbrechen überhaupt definieren. Wer ein Opfer ist. Und wir müssen die Strafmaße angleichen. Sonst lassen sich Kriminelle dort nieder, wo die Strafen die niedrigsten sind.

Welt am Sonntag: Wo ist das der Fall?

Malmström: Das kann man nicht generell sagen. Sicher ist, dass wir im Norden Europas ein größeres öffentliches Bewusstsein für diese Verbrechen haben.

Welt am Sonntag: Zugleich aber ist die Nachfrage in den reicheren EU-Ländern des Nordens größer.

Malmström: Das ist richtig, wo Nachfrage ist, da gibt es auch einen Markt. Laut Europol ist Menschenhandel mittlerweile nach Drogen das lukrativste Geschäft für die organisierte Kriminalität.

Welt am Sonntag: Wie will Brüssel das ändern?

Malmström: Beispielsweise indem die Strafen gegen Personen, die wissentlich Opfer von Menschenhandel für sich arbeiten lassen oder Dienste von ihnen erwerben, verschärft werden. Zum Jahreswechsel setze ich einen EU-Koordinator für den Kampf gegen Menschenhandel ein. Auch können wir viel erreichen, indem wir Opfer besser schützen und ihnen beistehen, wenn sie den Mut finden, ihre Peiniger anzuzeigen.

Welt am Sonntag: Aber es gibt doch bereits seit 2004 eine EU-Vorschrift, dass Opfer von Menschenhandel Asyl beantragen können?

Malmström: Ja, aber wir mussten leider kürzlich durch eine Prüfung feststellen, dass sie von den EU-Staaten viel zu wenig umgesetzt wird. Auch deshalb, weil die Länder Missbrauch dieser Möglichkeit fürchten.

Welt am Sonntag: Menschenhandel ist nicht nur im Interesse mancher Geschäftemacher. Wenn die Tomaten illegal geerntet werden, sind sie für den Verbraucher billiger. Das kommt auch manchen Politikern entgegen …

Malmström: In Südeuropa haben wir es mit Tausenden zu tun, die in der Obst- und Gemüseindustrie oder im Tourismus Opfer von Menschenhändlern werden. Die Verantwortlichen schauen dort sehr oft weg, das ist wahr. Darum haben wir jüngst auch eine Richtlinie für Saisonarbeiter eingeführt, wo der Missbrauch massiv ist.

Welt am Sonntag: Von den innereuropäischen Opfern kommen die meisten aus Bulgarien und Rumänien. Tun diese Länder genug gegen Menschenhandel?

Malmström: Eindeutig nein. Vor allem wenn es um Roma-Kinder geht, die in anderen EU-Ländern als Sexsklaven oder Taschendiebe missbraucht werden. Die dortigen Behörden müssen besser darin werden, die entsprechenden Netzwerke zu zerschlagen. Gleichzeitig müssen wir in diesen Ländern, aber auch außerhalb der EU, durch Kampagnen jungen Menschen klarmachen: Fallt nicht darauf rein, wenn euch jemand einen Job als Modell oder Kellner im Westen verspricht! Schaut genau hin, worauf ihr euch einlasst.

Welt am Sonntag: Was können die Bürger tun, um Menschenhandel zu verhindern?

Malmström: Man muss sich trauen, Fragen zu stellen. Wer trotzdem solche Dienste kauft, muss wissen, dass er zum Puzzlestück eines gigantischen kriminellen Netzwerks wird. Und dass er verantwortlich dafür ist, dass junge, verletzliche Menschen leiden.

http://www.welt.de/politik/article11256 ... ution.html
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Marc of Frankfurt
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EC gegen sog. Zwangsprostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

dazu soll wohl am kommenden Montag im EU Parlament (EUP) abgestimmt werden:


Combating and preventing trafficking in human beings:
the way forward

by Anna Hedh (Sweden Social Democrats SD, www.PES.org Sweden)
and Edith Bauer (European People's Party www.EPP.eu Slovakia)



Bild
Derartige getriggerte Bilder von Frauen in Ketten
sind Auslöser für Politik gegen Menschenhandel in Bereich Prostitution.
Propaganda oder Beschreibung der Realität?
www.sexworker.at/menschenhandel


EU Client Criminalisation Proposal
by MEP: Edit Bauer (Slovakia) and Anna Hedh (Sweden),
siehe insbesondere Art.15.1 and 4 (Seiten 21,22), (Art.2.4, Seite 15):
www.ipex.eu/ipex/webdav/site/myjahiasit ... 095_EN.pdf

Debate scheduled for 14. September:
Deutsch: www.euractiv.de/soziales-europa/artikel ... uch-003587

Tagung vom Juni 2010 im EUP Brüssel
zur Menschenhandelsbekämpfung durch Prostitutionseindämmung und Freierbestrafung(?)
www.fra.europa.eu/fraWebsite/attachment ... eminar.pdf

Beitrag von Rebecca O’Donnell von 'Save the Children' zu diesem Seminar und der Kampagne
www.europarl.europa.eu/document/activit ... 6147EN.pdf

Hier wird das Thema Kinder möglicherweise instrumentalisiert, um gegen Prostitution strenger vorzugehen zu können. Der Nachweis wie Kinder durch Ausbeutung in der Prostitution tatsächlich betroffen sind ist höchst strittig...

Mehr:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=90403#90403
USA Razzien, die überwiegend erwachsene und selbstentschiedene Sexworker treffen.

Anscheinend gibt es eine abgestimmte Politik zwischen USA und EU...





Es wäre ein erneutes Briefing unserer Abgeordneten notwendig, so wie damals bei dem erfolgreich abgewehrten Vorstoß der schwedischen Abgeordneten Maria Robsam geb. Carlshamre:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41928#41928


Hier ein Beispiel:

UNHCR comment on that EC & EUP proposal (von Kommission und Parlament)

www.unhcr.org/cgi-bin/texis/vtx/refworl ... =4c0fa7092





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.11.2010, 00:01, insgesamt 7-mal geändert.

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RE: EUROPA: Prostitutionspolitik und SW-Vernetzung

Beitrag von Aoife »

Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:dazu soll wohl am kommenden Montag im EU Parlament (EUP) abgestimmt werden:


Combating and preventing trafficking in human beings:
the way forward

von Anna Hedh (SD) and Edith Bauer (EPP)
Am Montag geht es zunächst um die Vorlage des civil liberties committee's, dem Plenum soll der Entwurf im Dezember vorgelegt werden.

Prinzipiell ist die Bekämpfung des Menschenhandels absolut in unserem Sinn, problematisch ist weniger die Vorlage an sich, als vielmehr die Befürchtung die empfohlenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels könnten von einzelnen Staaten für eine ideologisch-prostitutionsfeindliche Politik mißbraucht werden.

Konkret geht es um § 4 Art. 15 der Vorlage, wo die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, zu erwägen die Inanspruchnahme von Dienstleistungen zu kriminalisieren in Fällen wo der Klient von der Unfreiwilligkeit weiß. Liberale und Grüne möchten diesen Passus mit dem Hinweis auf die Mißbrauchsmöglichkeiten gestrichen haben, sind jedoch in der Minderheit.
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Es wäre ein erneutes Briefing unserer Abgeordneten notwendig, so wie damals bei dem erfolgreich abgewehrten Vorstoß der schwedischen Abgeordneten Maria Robsam geb. Carlshamre:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41928#41928
Wer sind "unsere" Abgeordneten? Gibt es da eventuell eine Liste? Ich habe "meine" Abgeordnete (diejenige, der ich am meisten vertaue, dass sie in unserem Sinn tätig wird) bereits via email auf das weitere Argument hingewiesen, dass eine Kriminalisierung nicht nur unseren Rechten gefährlich werden kann, sondern auch die Lage der wirklichen Menschenhandelsopfer verschlechtert, da Menschenhandel eben alles andere als ein Kontrolldelikt ist.

Und was streben wir mit einem briefing an? Wollen wir auch, dass § 4 Abs. 15 ersatzlos gestrichen wird, oder würde uns eine Klarstellung genügen, dass dieser Passus nicht dazu mißbraucht werden darf, ganze Tätigkeitsbereiche (insbesondere Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Prostitution) in einen Generalverdacht zu bringen?

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

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Marc of Frankfurt
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Entscheidung Innenausschuss

Beitrag von nina777 »

29.11.2010

"Menschenhandel bekämpfen: Strafrecht verschärfen und Aufklärung verbessern"

Der Innenausschuss des Europäischen Parlaments hat am Montag in Brüssel einstimmig seinen Bericht zur Bekämpfung des Menschenhandels angenommen. Durch gemeinsame Standards im Strafrecht und einen verbesserten Opferschutz soll das milliardenschwere Geschäft der Menschenhändler künftig stärker bekämpft werden.

Nach zähen Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission ist es den Europaabgeordneten gelungen, verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung der Opfer einschließlich psychologischen Beistands und kostenloser Rechtsberatung sowie zusätzliche Programme durchzusetzen, um ihnen bei der gesellschaftlichen Reintegration zu helfen. „Der Kampf gegen den Menschenhandel darf nicht nur den Aspekt der Sicherheit umfassen – genauso wichtig sind konkrete Hilfen für die Opfer“, so Birgit Sippel, innenpolitische Expertin der SPD-Europaabgeordneten.

Die Sozialdemokratin begrüßte insbesondere, dass Straftäter auch dann zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie ihre Taten außerhalb der EU begehen: "Nur so kann der Menschenhandel nachhaltig bekämpft werden. Es kann nicht hingenommen werden, dass Frauen zur sexuellen Sklaverei gedrängt, Kinder misshandelt und zum Betteln und Stehlen gezwungen werden. Diese Straftaten lassen sich durch nichts rechtfertigen", betonte Birgit Sippel.

Die Parlamentarier haben zudem die geschlechterspezifische Perspektive erfolgreich in die Richtlinie integrieren können. Damit werden nicht nur Kinder als schutzbedürftige Personengruppe erwähnt und spezifische Maßnahmen zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität aufgelistet, sondern auch Frauen explizit genannt.

Die strafrechtliche Verfolgung von Personen, die die Dienste von Opfern des Menschenhandels in Anspruch nehmen, bleibt weiterhin nicht verbindlich. Allerdings müssen die Mitgliedstaaten der Kommission über die Einführung von Sanktionen gegen Nutzer dieser Dienste berichten. „Es ist unerlässlich, die Nachfrageseite dieser Netzwerke zu verringern und potentielle Kunden über den Zusammenhang mit Menschenhandel zu informieren, weil das der einzige wirksame Weg ist, den Menschenhandel zu beenden", so Birgit Sippel abschließend.

Hintergrund:
Der Handel mit Menschen gilt, nach dem Drogen- und Waffenhandel, als drittgrößte Einnahmequelle des organisierten Verbrechens. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation werden weltweit 2,45 Millionen Menschen als Folge von Menschenhandel in Zwangsarbeit ausgebeutet. Die meisten Menschenhandelsopfer werden zur Prostitution gezwungen (43%) – überwiegend Frauen und Mädchen – oder als Dienstboten in Privathaushalten ausgebeutet (32%).

http://www.dorfinfo.de/sundern/nrw-news ... e=nrw-news
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Kommende Entscheidung EU Parlament

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gut dass die EUP-Gremien eine pauschale Freierbestrafung nicht befürwortet haben wie sie im Entwurf vorgeschlagen war:
  • "Member States should take into consideration the possibility of imposing sanctions on the users of any service exacted from a victim, with the knowledge that he/she has been trafficked. This further criminalisation could include employers of legally staying third-country nationals and EU nationals, as well as buyers of sexual services from any trafficked person, irrespective of their nationality ... and should impose sanctions on the prostitute-users."
(Link zum Entwurf habe ich oben nachgetragen unter dem SeminarPlakatFoto).


Zuständig sind die parlamentarischen Arbeitsgruppen FEMM und LIBE
www.europarl.europa.eu/activities/commi ... anguage=DE
www.europarl.europa.eu/activities/commi ... anguage=DE

Stellungnahme Klaus-Heiner Lehne CDU:
www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_20 ... 0995de.pdf



Die Abstimmung im Parlament ist in Strasbourg next 13-16 Dec.

Es bleibt also weiterhin wichtig und möglich, den Abgeordneten unsere Meinung mitzuteilen.




Sammelthema Freierkriminalisierung:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=985

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Inanspruchnahme von Sexdienstleistung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier nochmal auf Deutsch:

Vorschlag für die Richtlinie Menschenhandel
Artikel 15 – Absatz 4

Seite 112


http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/ ... 3510de.pdf

Vorschlag der Kommission:
  • "4. Jeder Mitgliedstaat erwägt die
    Einleitung von Maßnahmen, mit denen
    die Inanspruchnahme von Diensten, die
    eine Ausbeutung im Sinne des Artikels 2
    darstellen, in dem Wissen, dass die
    betreffende Person Opfer einer Straftat
    nach Artikel 2 ist, als strafbare Handlung
    eingestuft wird
    ."




Aus dem Dokument der Änderungsvorschläge geht hervor was die Abgeordneten stattdessen vorschlagen:

Änderungsantrag 207
Nadja Hirsch
http://hirsch.abgeordneten-homepage.de/ :
Artikel streichen.

Änderungsantrag 208
Edit Bauer
http://en.wikipedia.org/wiki/Edit_Bauer
  • "4. Jeder Mitgliedstaat leitet Maßnahmen
    ein, mit denen die Inanspruchnahme von
    Diensten, die eine Ausbeutung im Sinne
    des Artikels 2 darstellen, in dem Wissen,
    dass die betreffende Person Opfer einer
    Straftat nach Artikel 2 ist, als strafbare
    Handlung eingestuft wird. Dies gilt nicht
    für Fälle, in denen der Kunde den Opfern
    geholfen hat, in denen die
    Inanspruchnahme des betreffenden
    Dienstes durch eine konkrete Gefahr für
    das Leben der Personen, die diesen Dienst
    in Anspruch genommen haben, oder aus
    humanitären Gründen bestimmt wurde, in
    denen eine Person zur Inanspruchnahme
    der Dienste stark genötigt wurde oder in
    denen der Kunde mitgeholfen hat, das
    Opfer zu ermitteln und zu retten."
Änderungsantrag 209
Anna Hedh
http://en.wikipedia.org/wiki/Anna_Hedh
...


Änderungsantrag 210
Britta Thomsen
http://www.europarl.europa.eu/members/p ... N&id=28153
...

Änderungsantrag 211
Vilija Blinkevičiūtė
http://de.wikipedia.org/wiki/Vilija_Bli ... %ABt%C4%97
...

Änderungsantrag 212
Georgios Papanikolaou, Anna Maria Corazza Bildt
http://www.europarl.europa.eu/members/e ... N&id=96900
http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Maria_Corazza_Bildt


Änderungsantrag 213
Anna Záborská
http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Z%C3%A1borsk%C3%A1
...
..
.




.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Am 14. Dezember wird das EU Parlament über Menschenhandelbekämpfung entscheiden

u.a. mittels Freierbestrafung



Entwurf der Tagesordnung:
http://bit.ly/i28wkv = europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+AGENDA+2010
1214+SIT+DOC+XML+V0//EN#PT178
(Deutsche und andere Übersetzungen in der Kopfzeile oben rechts)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 09.12.2010, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Tanja_Regensburg
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Beitrag von Tanja_Regensburg »

Der Link funktioniert bei mir leider nicht und ich hab nichts gefunden, wo ich diese Info finden könnte.

LG Tanja