Bohrende Gedanken

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Jupiter
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RE: Bohrende Gedanken

Beitrag von Jupiter »

Es gehört sich m.E. nicht in einer SW - Kundenbeziehung den Privatnamen zu benutzen.

Ich erfahre immer mal wieder den Privatnamen einer SW (besonders wenn man sich öfters trifft) käme aber nie auf die Idee, sie mit ihrem Privatnamen anzusprechen.

Der Arbeitsname der SW gehört zu ihrem Job und deswegen hat sie im Job auch Anspruch, nicht mit ihrem Privatnamen angesprochen zu werden.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

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Fragender
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Re: Bohrende Gedanken

Beitrag von Fragender »

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Jupiter hat geschrieben:Es gehört sich m.E. nicht in einer SW - Kundenbeziehung den Privatnamen zu benutzen.

Ich erfahre immer mal wieder den Privatnamen einer SW (besonders wenn man sich öfters trifft) käme aber nie auf die Idee, sie mit ihrem Privatnamen anzusprechen.

Der Arbeitsname der SW gehört zu ihrem Job und deswegen hat sie im Job auch Anspruch, nicht mit ihrem Privatnamen angesprochen zu werden.
Nun, die beiden Frauen haben in der Kommunikation mit mir ja selbst ihre richtigen Namen verwendet, z.B. bei der Unterschrift in Emails. Daher habe ich natürlich auch z.B. in Emails bei der Begrüßung den richtigen Namen verwendet.

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Lady Tanja
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Beitrag von Lady Tanja »

@Jupiter

Die Abgrenzung zwischen dem Privatleben und dem Beruf muß ja nicht durch den Namen erfolgen (und das ist ja meist Sinn und Zweck des "Künstlernamens".)

Ich habe jedenfalls keine Probleme, daß ich sowohl im Beruf als auch im wahren Leben Tanja heiße.

Meine Abgrenzungsmechanismen sind andere...

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Svea
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Beitrag von Svea »

ich verkneife mir jetzt die Frage, welche deiner Abgrenzungsmechanismen anders sind?

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Jupiter
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Re: Bohrende Gedanken

Beitrag von Jupiter »

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Fragender hat geschrieben:       
Nun, die beiden Frauen haben in der Kommunikation mit mir ja selbst ihre richtigen Namen verwendet, z.B. bei der Unterschrift in Emails. Daher habe ich natürlich auch z.B. in Emails bei der Begrüßung den richtigen Namen verwendet.
Wie Tanja hier richtig anmerkt, dient der Name meist zur Abgrenzung. Wie Tanja es in ihrem Fall macht ist ja in Ordnung, weil sie es grundsätzlich so macht. Erfolgt die Initiative mit dem Privatname aber speziell für mich persönlich, würde da schon bei mir eine Warnlampe aufleuchten und ich würde wg. der Grenzziehung trotzdem erst mal beim Arbeitsname bleiben bis wir uns dazu ausgesprochen hätten.

Gruß Jupiter
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Marc of Frankfurt
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Private Beziehung zu Sexworkern?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wenn ein Sexworker mit einem Künstlernamen wirbt, dann aber nicht das angepasste Backoffice mit Email-Account, Empfangsadresse für diesen Geschäfts-Namen hat, deutet das für mich schwer darauf hin, es handelt sich hier um Gelegenheitssexworker sog. Hobbyhuren oder Studentensexworker.

Soll nicht heißen sie wären irgendwie schlecht, sie können sehr gut und sexy sein, aber das Verhalten ist in gewisser Weise unprofessionell und damit für den Sexworker evt. gefährlich.



Dazu muß man bedenken wie Stalking entsteht?

Dann, wenn sich der Partner verliebt und immer mehr Nähe will, die der andere so nicht will, nicht aushalten und nicht abwehren kann...

Und schon sitzt der Sexworker in der Falle. Und der Mann und Kunde wollte eigentlich nur alles gute Tun für seinen tollen Lieblingssexworker... Ein typisches SW-Berufs-Drama nimmt seinen Lauf.


Insofern ist das was Jupiter beschreibt das Verhalten des sog. "professionellen Freier" (im Ggs. zu "emotionaler Freier"), der für sich die Grenze klar zieht zwischen bezahltem Sexvergnügen beim Profi und der anderen Welt wo Raum ist für private Liebesemotionen. Z.B. im Sportverein oder neuen Club für das neugewähte Hobby, das man bewußt danach aussucht wo eine gute Frauenquote ist...

(Ausnahmen von glücklich mit Ex-Kunden verheirateten Sexworkern bestätigen die Regel.)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.07.2011, 10:10, insgesamt 2-mal geändert.

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fraences
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Beitrag von fraences »

Ich denke mit dem Arbeitsnamen ist es eine Frage,der Identifikation mit dem Job. Am Anfang , wenn man einsteigt, bedingt durch die moralische Vorstellungen, will man sich nicht outen.
Im Laufe der Jahre habe ich soviele Arbeitsnamen gehabt, das ich manchmal nicht mehr wusste, wie heiß ich überhaupt und hab mich oft verzettelt.

Auf der eine Seite ist es eine Unterstützung sich zwischen Job und Privat abzugrenzen. Wie Lady Tanja erwähnt, es sind noch andere Mechanismen wichtig, die ,die Grenzen abstecken.

Viele Gäste wissen, das man einen "Künstlername" haben, und fragen nach dem richtigen Namen. Die sage ich nur, wenn Sympathie und Vertrauen da ist.

Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Beitrag von Svea »

Müssen aufpassen das wir nicht of topic werden- aber- weißt du Marc es gibt da schon so 2-3 Gäste die ich in mein Herz geschlossen habe,- wenn ich sie sehe klären meine Augen auf und Sterne funkeln aus Ihnen heraus.
Dennoch ein privater Name gehört auch in den privaten Haushalt-

und sei es die Kosennahmen, ich würde es schrecklich finden wenn mich mein Chef plötzlich mit Schatzi ansprechen würde. oder Schnucki,.

Dennoch, ich möchte schon darauf hinweisen, zumindest ist es bei mir so, ganz ohne Gefühle geht so eine Arbeit nicht,- es wäre ein Irrglaube zu sagen, es ist nur Arbeit,- selbst in meinem normalen Job bringe ich viel ein. bin halt ein EMO Mensch.

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annainga
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Re: Bohrende Gedanken

Beitrag von annainga »

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Fragender hat geschrieben:Der Grund, warum ich nun hier schreibe, ist, dass mich diese Besuche immer mehr belasten, was daran liegt, dass ich immer und immer wieder lese, was für ein perverser Mensch und Frauenausbeuter ich doch bin.
das ist wirklich schade, dass der besuch bei einer sexarbeiterin, die inanspruchnahme einer dienstleistung, die doch schöne gedanken und gefühle bewirken soll, darin endet, dass du dich belastet fühlst.

schön, dass du hier deine bedenken äußerst und deine fragen stellst und wie schöne antworten du hier erhalten hast. dafür mag ich das forum. ich schließe mich meinen vorschreiberInnen an:

es gibt ganz, ganz viele sexarbeiterinnen, die ihren beruf sehr mögen und so wie du deine erlebnisse beschrieben hast, bist du bei solchen dienstleisterinnen gelandet.

lieben gruß, annainga

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Re: Bohrende Gedanken

Beitrag von Fragender »

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annainga hat geschrieben: das ist wirklich schade, dass der besuch bei einer sexarbeiterin, die inanspruchnahme einer dienstleistung, die doch schöne gedanken und gefühle bewirken soll, darin endet, dass du dich belastet fühlst.
Am Anfang hat mich nur gestört, dass die Gesellschaft mich als Perversen und Frauenausbeuter sehen könnte, aber inzwischen fange ich schon an, selbst daran zu glauben, obwohl objektiv nichts dafür spricht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Sexarbeiterinnen ähnlich geht, nämlich dass sie eigentlich gar kein Problem mit ihrer Tätigkeit haben, sondern mit ihrem Bild in der Gesellschaft und dass dieses Bild dazu beiträgt, sich dann tatsächlich schlecht mit dieser Tätigkeit zu fühlen.

Noch was zur Benutzung von Realnamen, aber ich denke, dass wir das Thema wegen off-topic dann lassen sollten: Die von den Frauen benutzten Email-Adressen enthielten nicht den Realnamen, nur am Ende der Mails stand dann z.B. "Liebe Grüße, Realname". Dass die Nennung von Realnamen eine Gefahr für die Frau darstellen kann, habe ich ja schon an einem Beispiel belegt. Ich aber würde niemals einer Person absichtlich schaden, die nicht mir vorher absichtlich geschadet hat.

Vielen Dank an alle, die mir bisher geantwortet haben; weitere Antworten von denselben oder anderen Personen sind natürlich willkommen.

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annainga
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Beitrag von annainga »

ja, da hast du durchaus recht. es fiel mir einige male auf, wenn ich mit meinen "bürgerlich berufstätigen" freundinnen sprach und über probleme in meiner arbeit erzählte, dass schnell die floskel kam "du machst dich doch kaputt mit diesem job", "wie lange willst du das noch aushalten" u.a.

zum glück bin ich erfahren und geduldig genug, um zu erklären, dass ärger in der arbeit ganz normal ist, dass ich auch trotz mancher probleme meinen beruf gern ausübe und manchmal erwidere ich auch "du hast doch sicher auch manchmal zeiten, in denen du in deinem job probleme hast". einfach immer bodenständig und geduldig sein. als kunde ist das schwerer zu erklären. ich kenne kaum kunden, die dazu stehen unsere dienstleistung zu nutzen. schade.

lieben gruß, annainga

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Beitrag von Lady Tanja »

@annainga

Gut erklärt.
In meinem damaligen bürgerlichen Beruf gab es auch so manchen Kunden, mit dem ich mich lieber nicht beschäftigt hätte.

Und den Kunden konnte ich dann nicht "ablehnen", da hätte mir mein Vorgesetzter aber was erzählt!!

Jetzt bin ich viel freier in meiner Entscheidung, ob ich mit einem Gast Zeit verbringen möchte (oder eben nicht).

Geht natürlich nur, wenn man finanziell nicht am Existenzminimum krebst.

Ich erlebe immer wieder, daß Gäste viel mehr Probleme damit haben, unsere Dienstleistung in Anspruch zu nehmen als die SW, die diese Dienstleistung aus freien Stücken ausüben.

Im Bereich Domina/SM kommt dann oft noch dazu, daß die Gäste sich für pervers und krank halten, weil sie SM Dienstleistungen nachfragen.

Ich verweise dann gerne darauf, daß ich SM auch im Privatleben ausübe und daß ich mir keineswegs krank und abartig vorkomme.

Je natürlicher ich mit meiner eigenen SM Neigung umgehe, desto gelöster sind auch die Gäste.

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Sinamore
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Beitrag von Sinamore »

Füge mich ebenfalls den bisherigen Antworten an..bitte glaube nicht alles, was in Medien steht. Ich denke viele Menschen fühlen sich in ihrer eigenen Sexualität so unwohl, dass sie alles was von ihrer eigenen abweicht verteufeln müssen um ihre eigene zu "rechtfertigen" und hochzuheben.

Du scheinst mir ein respektvoller und sympathischer Kunde zu sein- sicher nicht jemand, bei dem die SW es kaum erwarten kann, dass das Treffen endlich vorbei ist.

"...dass es vielen Sexarbeiterinnen ähnlich geht, nämlich dass sie eigentlich gar kein Problem mit ihrer Tätigkeit haben, sondern mit ihrem Bild in der Gesellschaft und dass dieses Bild dazu beiträgt, sich dann tatsächlich schlecht mit dieser Tätigkeit zu fühlen."

Da bringst du es auf den Punkt. Soziale Ausgrenzung oder ein Doppelleben ist kein Zuckerschlecken.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

@Lady Tanja. Das was du beschreibst, stelle ich auch fest für Sexworker gegenüber Sex-unerfahrenen oder loveshy Kunden. Oder bei Callboys gegenüber bisexuellen verheirateten Männern ohne homosexuelle Erfahrungen...


Ich glaube inzwischen, dass viele unfairen Verhältnisse in anderen Bereichen des Lebens nur aufrecht gehalten werden können, in dem man die Leuten belügt (sie sich selbst täuschen läßt), wie gut sie es angeblich haben im Gegensatz zu anderen oder was ihnen sonst alles drohen kann, wenn nicht systemkonform funktionieren...

Vgl. die Extrembeispiele katholische Lehre von den Höllenqualen und Hexenverfolgung.

Fragender hat geschrieben:inzwischen fange ich schon an, selbst daran zu glauben, obwohl objektiv nichts dafür spricht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Sexarbeiterinnen ähnlich geht, nämlich dass sie eigentlich gar kein Problem mit ihrer Tätigkeit haben, sondern mit ihrem Bild in der Gesellschaft und dass dieses Bild dazu beiträgt, sich dann tatsächlich schlecht mit dieser Tätigkeit zu fühlen.

Das ist der Kern des Prostitutionsstigma das so viele Sexworker viel stärker beruflich belastet oder gar ausbrennen läßt (SWBO) als die wechselnden menschlich-sexuellen Energien die uns berühren.

Dieses öffentliche Bild ist ein kollektiver psychologischer Normungs- oder Verdrängungsmechanismus. Es wirkt als Projektionsmethode und Sündenbockmechanismus einer letztlich fundamentalistischen Ideologie, die wissenschaftlich nicht haltbar ist (vgl. Debatte Menschenhandelszahlen).





Kulturphilosoph René Girard *1923
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=97535#97535

"Tabu"
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=88634#88634

Pay6-Ethik
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=83918#83918

Biologie der moralischen Empörung
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81789#81789

Doppelte Funktion der Bajadere aus Minima Moralia von Theodor W. Adorno
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81937#81937

Andorra-Effekt...

Intersektionalität (Intersectionality)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=68881#68881

...
..
.

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Aoife
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RE: Bohrende Gedanken

Beitrag von Aoife »

Hallo Fragender,

manchmal führt der direkte Weg nicht richtig weiter:

Alle selbsternannten Fachleute sagen dass wir Opfer sind
Wir die es wissen müssen sagen dass das nicht so ist
Die Fachleute versuchen Recht zu behalten indem sie behaupten wir lügen.

Und was sollst du jetzt als weder SW noch "Experte" glauben???


Vielleicht ist es da einfacher, die Sache von der Seite her anzugehen und möglicherweise verschwindet dann das Problem ganz von alleine :002

Wenn du also mehr wissen willst, dann lies einfach einmal ab hier:
viewtopic.php?p=44787#44787

Liebe Grüße, Aoife
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Jupiter
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RE: Bohrende Gedanken

Beitrag von Jupiter »

Fragender,

ich weiß nicht wie du bislang die Damen dir ausgewählt hast. Wenn ich da an meine ersten Erfahrungen denke, da bin ich in einer fremden Stadt einfach losgezogen und habe mich "aufreißen" lassen (spontane Geilheit). Ich habe meine Befriedigung bekommen und die Dame bald vergessen. Es waren auch nicht so dolle Erlebnisse dabei.

Heute weiß ich, was ich auch in diesem Geschäft will, schau mich genau um, selektiere, weil ich möchte, dass die "Chemie" passen könnte.

Und wenn du dann mit einer Dame beim Date harmonierst, dann wird das ein Erlebnis, an das du Zeitlebens mit einem Lächeln zurückdenken wirst. Und glaube mir, so eine Dame arbeitet mit Sicherheit selbstbestimmt.

Also mach dir nicht zuviel Gedanken, überleg dir, was du willst, such die dazu passende Dame und dann los mit der Datevereinbarung.

Gruß Jupiter
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Re: Private Beziehung zu Sexworkern?

Beitrag von friederike »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wenn ein Sexworker mit einem Künstlernamen wirbt, dann aber nicht das angepasste Backoffice mit Email-Account, Empfangsadresse für diesen Geschäfts-Namen hat, deutet das für mich schwer darauf hin, es handelt sich hier um Gelegenheitssexworker sog. Hobbyhuren oder Studentensexworker.

Soll nicht heißen sie wären irgendwie schlecht, sie können sehr gut und sexy sein, aber das Verhalten ist in gewisser Weise unprofessionell und damit für den Sexworker evt. gefährlich.
Bin überrascht: Sollte hier eine neuartige Diskriminierung gemeint sein? Sollen "Studentensexworker" ausgegrenzt werden?

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Marc of Frankfurt
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Sexworker Untergruppen Unterscheidungen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ja und nein. Es sollte deutlich werden, welche vielfältigen Unterschiede und Diversity es bei Sexworkern gibt. Gut dass du sofort auf den heiklen Punkt ansprichst, um mögliche Diskriminierungsursachen aufzuklären.


Ein Aspekt ist z.B. der bei Sexwork selten ausgesprochene Gegensatz nebenberuflich/hauptberuflich z.B. der Status 'Student&Sexworker' vs. 'nurSexworker' oder mit anderen Worten die zwei Gruppen:

- Sexworker die mehrere soziale Standbeine oder sogar Berufe in der Gesellschaft haben, wozu ich hier mal die Studentensexworker dazugerechnet habe, wenn man Studieren als Haupttätigkeit ansieht, die zwar direkt kein Einkommen einbringt (aber evt. einen Anspruch auf Fördergeld, einen sozialen Status, Anspruch auf Ermäßigungen und privilegierten Zugang zu Wissen, Ressourcen und Berufschancen...), in Abgrenzung zu

- alleinselbstständige Haupterwerbssexworker
Heigh Class Escorts oder im negativen Extremfall etwa diejenigen, die im Bordell arbeiten und auch wohnen (oder auf der Straße wohnen und arbeiten) und z.B. nicht aufhören können, weil Verdienst, Vermögen und fehlende Rentenanwartschaften nicht hinreichen...


Es gibt so viele Varianten und Aspekte (Hobby/Profi, ökonomische Notwendigkeit/sexuelle Selbsterfahrung), dass ein Posting nicht ausreicht die Landkarte der Vielfalt auszubreiten. Aber ich hoffe ich habe bestehende Aus-/Abgrenzungsgefahren deutlicher machen können.


Soche Unterschiede oder internen Gräben erschweren die Solidarisierung unter Sexworkern nicht unerheblich. Die heißen Eisen werden jedoch kaum thematisiert und dann wundern sich manche, wieso eine Selbstorganisation nicht stattfindet bzw. machen hineinfuschende Organisatoren verantwortlich.


www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=32624#32624

Migrant / Einheimische
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=68763#68763

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Robby
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Beitrag von Robby »

hallo zusammen
zum namen : spreche" meine " sw immer mit ihrem künstlernamen an obwohl auf ihrem privaten email der richtige name aufscheint aber sie immer mit dem künstlernamen unterschreibt solange das so bleibt ist es besser nicht den richtigen namen zu benutzen da sonst die abgrenzung verlorengeht und die privatsphäre der sw leiden würde
sollte eine private beziehung beziehung beginnen sollte diese in jedem falle von der sw ausgehen da sonst leicht die grenze zu stalking überschritten wird (eine sw wird sicher viele kunden haben die an einer privaten beziehung interessiert sind sei es aus kostenersparnis oder vielleicht sogar aus echten gefühlen)
@marc,friederike:sehepersönlich kein problem warum studentinnen unprofesioneller sein sollen als als andere
robert