Ich denke unter "Ökonomie der Sexarbeit" passt er wirklich gut, habe mir aber dennoch erlaubt die Beantwortung hierher zu verlegen, da wir hier bereits in diesem Zusammenhang Grundlegendes angesprochen haben.

Letztlich halte ich weder Smith noch Hayek für ursächlich, sie haben nur eine bereits bestehende Praxis mit einer pseudowissenschaftlichen Erklärung "untermauert". Und ich glaube auch nicht an ein Mißverständnis, sondern ich halte das für absolut beabsichtigte Fehlinformation im Sinne des Teile und Herrsche. Auch würde ich Konkurrenz nicht als niederen Instinkt bezeichnen, weil sie anders als Instinkte nicht angeboren, sondern mit Fehlinformationen anerzogen ist.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Warum immer mehr Menschen psychotisch werden?
Unsere Gesellschaft produziert sich widersprechende Zielvorstellungen!
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Wie kann das sein?
Die Fehlentwicklung kann erklärt werden mit unserem Mißverständnis von Ökonomie und Gemeinschaft (Natur und Weltverständnis, Menschenbild). Und wegen dieses Mißverständnisses legitimiert die herrschende Lehre die niederen Instinkte von Konkurrenz und Ausbeutung und das sogar auf die Gefahr hin, dass es zum Systemabsturz kommt (Staatsbankrott, Krieg).
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Wann ist das Mißverständnis aufgekommen?
Die herrschende Lehre im Westen besagt, dass der Wettbewerb auf dem freien Markt das effizienteste Instrument der Steuerung ist, um das Beste für das Allgemeinwohl zu erreichen. Das ist der Kernsatz des Liberalismus und Neo-Liberalismus, der mit Adam Smith beginnt ("Unsichtbare Hand").
Dabei war dieser Mann ein Moralphilosoph und Theologe. Wenn er auch den Egoismus der Handwerker und Händler auf dem Marktplatz akzeptiert hat und glaubte dabei kommt doch was gutes raus am Ende, so deshalb, weil er an Gott als lenkende Kraft glaubte.
Erst später, als aufgeklärte Wissenschaft Gott als Faktor loswerden wollte, kam der Markt und Wettbewerb als unsichtbare Kraft ins Spiel. So entstand der moderne Glaube an die Konkurrenz. Der ordoliberale Ökonom Hayek aus der Wiener Schule der Nationalökonomie soll es als Lehrsatz herausgestellt haben. Aber wenn man genau nachforscht, wurde es nie empirisch herausgefunden. Es ist also keine evidenzbasierte Wissenschaft, sondern ein Postulat oder Dekret. Nichts weiter als ein moderner Glaubenssatz oder Mythos.
Neue Forschungen (behavioral economics) belegen das Gegenteil. Kooperation ist viel erfolgreicher. Bei Zusammenarbeit entsteht das was wir Synergie nennen und was 'mathematisch' soviel ist wie "1 + 1 = 3 Synthese". D.h. es kommt mehr heraus als hereingesteckt wurde. Das ist eine weitere Definition von Mehrwert (vgl. Definition von Karl Marx im Posting #1 auf der 1. Seite). Das ist das Geheimnis des Lebens.
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Zu "Double Bind" siehe unter Menschenrechte und Sexwork:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=65607#65607
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Somit sehe ich die Ursache für die verrückte (und somit die Menschen verrückt machende) Gesellschaft nicht bei Smith oder Hayek, sondern im Versagen die absolutistische Monarchie zu überwinden. Das was sich heutzutage Demokratie schimpft stellt nur den Versuch dar die Monarchie in einem völlig unbedeutenden Punkt zu "verbessern" - nämlich den Monarchen durch ein unter welchen Umständen auch immer gewähltes Parlament zu ersetzen. Das wirklich Schlimme der Monarchie, nämlich dass sich jemand anmaßt Land und Leute zu besitzen, wird völlig ausgespart. Die Existenz von Strafgesetzen in den Demokratien beweist, dass die Menschen nach wie vor als Leibeigene gesehen werden, hier werden Untertanen bestraft anstelle für zivilrechtliche Entschädigung zu sorgen.Aoife hat geschrieben:..., die von Boszormenyi-Nagi beklagte, weil psychisch so schädliche Anomie (Gesetzlosigkeit) hat ja gerade ihren Ursprung in der fehlenden Anarchie, also Herrschaftslosigkeit.
Was nur beim ersten Blick ein Paradox darstellt, denn wenn Gesetzgebung von Herrschern ohne wirkliches Recht dazu (außer dass sie die grünen Männchen mit den Pistolen befehligen) usurpiert wird, dann beudeutet das logischerweise, dass die von ihnen gemachten sogenannten "Gesetze" keine Entsprechung in der menschlichen Seele haben und somit als psychischer Rahmen wirkungslos bleiben.
SOmit handelt es sich beim Konkurrenzdenken und seiner Pflege keineswegs um einen Instinkt oder ein Mißverständnis, sondern um eine ganz gezielte Einflußnahme um die Menschen zu versklaven.
Das zeigt übrigens auch dein Hinweis auf double bind, denn um double bind pathogen zu machen benötigt es nicht nur zwei widersprüchliche Befehle, sondern zusätzlich das Verbot das Feld zu verlassen als tertiären Befehl, in Verbindung mit existenziell bedrohlichen Sanktionen. Oder auf gut deutsch gesagt: Solange jemand sagen kann "leck mich!" haben 2 widersprüchliche Befehle keine krankmachende Wirkung. Die Tatsache dass diese Lösungsmöglichkeit nach Möglichkeit blockiert wird (und dazu gehört auch das gesellschaftliche Prostitutionsstigma) beweist, dass das mit voller geplanter Absicht so propagiert wird. Offensichtlich geht es darum die Menschen gezielt verrückt zu machen, damit sie ihre freie Geburt vergessen und sich in ausbeuterische Systeme einfügen. Dass einige dadurch so verrückt werden, dass sie nicht einmal mehr ausbeutbar sind, sind billigend in Kauf genommene Kollateralschäden.
Liebe Grüße, Aoife