Aktueller Spiegel

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Kasharius
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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Kasharius »

Zur aktuellen Spiegel-Titelstory fehlen mir erstmal die passenden Worte. Ich möchte meine ersten Eindrücke daher zunächst wie folgt wiedergeben:


:026 :009 :013 :018 :017 und auch

Kasharius grüßt und wird demnächst auch wieder konkreter...

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Nymphe
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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Nymphe »

Habe gerade am Telefon mit einem Herrn von SPIEGEL-TV gesprochen. Die wollen sowas ähnliches nun auch machen - angeblich "ausgewogen" verschiedene Meinungen darstellen. Haben "von unserer Seite" bereits mit einer Escort-Kollegin aus Nürnberg gesprochen (ist das jemand von euch?) und wohl noch einen Termin mit Felicitas Schirow.

Ich überlege mir nun bis morgen, ob ich das mache. Einerseits und andererseits ... nicht-wohlwollende Printjournalismus ist eins, nicht-wohlwollender TV-Journalismus das andere und eine Nummer härter. Andererseits können wir auch nicht nur die Moralisten predigen lassen.

Soll ich oder soll ich nicht ...?

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Marc of Frankfurt
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Wichtiger Blog-Beitrag

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Und noch eine kritische Auseinandersetzung & Entgegnung:

www.menschenhandelHeute.net/2013/05/28/ ... -auf-lucke

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fraences
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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von fraences »

„Bordell Deutschland“ – Journalismus auf Lücke
von Sonia Dolinsek .


Wie lückenhafter Journalismus dazu beiträgt, dass in Deutschland eine sachlich fundierte Auseindersatzung zum Thema „Menschenhandel“ ausbleibt.

Diese Woche erschien die Ausgabe DER SPIEGEL 22/2013. Obwohl der deutsche Verteidigungsminister De Mazière gerade um seinen Job bangt, ob des Eurohawk- Skandals , wartet der Spiegel mit einem Titelblatt auf, das man eher von der BILD erwarten würde, nebst einer sachlich mehr als fragwürdigen Überschrift, die den Staat der Förderung des Menschenhandels bezichtigt.. Die Kritik am Staat wäre angesichts der über 600 Millionen Euro an verschwendeten Steuergeldern an anderer Stelle weitaus passender gewesen.

Vorab möchte ich Ihnen einen Kommentar der im Spiegel interviewten Berliner Sexarbeiterin Carmen, sowie die Stellungnahme der Prostituiertenorganisation Dona Carmen e.V (Frankfurt) empfehlen.

Das angeblich gescheiterte Prostitutionsgesetz (ProstG) und der Menschenhandel

Seit 1927 ist Prostitution in Deutschland legal. (Die NS-Zeit bedarf hierbei einer gesonderten Untersuchung). Bordelle gab es auch schon vor 2000 zu Genüge, was historische Strichführer belegen. Daher stellt die Legalität der Prostitution keine Besonderheit der Ära nach 2002 dar. Auch Steuern müssen Prostituierten in Deutschland schon seit 1964 zahlen, und so ist es nur gerecht, dass sie sich nun seit 2002 auch kranken-, sozial- und rentenversichern dürfen.

Der Staat, schreiben die Autor_innen, gerate in eine “merkwürdige Lage”, weil z.B. in Bonn Sexarbeiter_innen am Straßenstrich Steuern zahlen müssten, noch bevor sie etwas einnähmen. Merkwürdig sei dies, weil damit die Prostitution gefördert würde. Weniger merkwürdig scheinen die Autor_innen es finden, Prostituierte zu besteuern, wie es über 30 jahre lang getan wurde, ohne im Gegenzug sozialstaatliche Gegenleistungen zu erbringen, oder jemanden überhaupt zu besteuern, bevor Einkünfte erziehlt wurden. Wie wohl Investmentbanker auf so einen Vorschlag reagieren würden – Besteuerung vor Gewinn? Die Autor_innen moralisieren, kommen aber zu keinem richtigen Schluss, denn sie fordern z.B. nicht einmal die Abschaffung der Besteuerung der Prostituierten. Wollen sie das vielleicht gar nicht? Die Tatsache, dass nicht viele Prostituierte die Möglichkeiten des ProstG in Anspruch nehmen, bedeutet mitnichten, so wie an vielen Stellen behauptet wird, dass das Gesetz schlecht ist. Die Professorin Rebeacca Pates der Universität Leipzig schrieb kürzlich im Artikel “Liberal Laws juxtaposed with rigid control: an analysis of the logics of governing sex work in Germany” (2012), dass viele der Bundesländer, darunter insbesondere Bayern und Sachsen, alles getan hätten, um die Umsetzung des Prostitutionsgesetzes zu vermeiden bzw. unmöglich zu machen. Auf die gleichen Ergebnisse kam der erste Bericht der Bundesregierung über das ProstG aus dem Jahre 2007, ein Fazit, das die Autor_innen, die den Bericht erwähnen, „übersehen“ haben müssen.

Anstatt das Prostitutionsgesetz zu kritisieren, wäre es hilfreicher, es – auf Länderebene – genau zu untersuchen und sich zu fragen, warum die Umsetzung des Prostitutionsgesetzes in bestimmten Ländern besonders schlecht funktioniert. Pates vermutet, dass es z.B. aus moralischen Gründen unterbunden werden soll. .


“The ProstG might in fact have the distinction of being the only federal law intentionally not implemented by Germany’s public administration (von Galen, personal communication).” (S. 214)

„Das ProstG mag die Besonderheit haben, dass es das einzige bundesstaatliche Gesetz ist, das absichtlich nicht von der Verwaltung umgesetzt wird. (van Galen, persönliches Gespräch)“ (S.214)

Zuhälter

Wo der Artikel das Thema Zuhälter behandelt, drängt sich die Frage auf, ob die Autor_innen mit Beate Merk von der CSU telefoniert haben oder ihre Pressemitteilung schlicht abgeschrieben haben, und, falls dem so sei, warum sie dann die Quelle nicht nennen. Andererseits hat dieses Prinzip der Forschung ja ein bekannter CSU-Politiker vorgemacht… nicht mal sagen). Die Ähnlichkeit ist frappierend: die Abschaffung des Tatbestandes der “Förderung der Prostitution” sei daran schuld, dass man jetzt nichts mehr gegen Menschenhandel und Zuhälterei tun könne. Dass es jedoch weiterhin ein Gesetz gegen Zuhälterei und eines gegen Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung gibt, halten die Autor_innen offenbar nicht für erwähnenswert. Schließlich klingt es so, als wollten sie das alte Gesetz wieder einführen – jenes nämlich, für das Beate Merk sich auch einsetzt.

Die Autor_innen biegen die rechtliche Definition von Zuhälterei zurecht, um für alte, verstaubte Gesetze plädieren zu können. Das Gesetz aber definiert ganz eindeutig, dass ein Zuhälter ist, wer:


“seines Vermögensvorteils wegen eine andere Person bei der Ausübung der Prostitution überwacht, Ort, Zeit, Ausmaß oder andere Umstände der Prostitutionsausübung bestimmt oder Maßnahmen trifft, die sie davon abhalten sollen, die Prostitution aufzugeben” (§181a StGB)

Ein bisschen Geschichtsunterricht (und Rechercheunterricht)

Die Autor_innen schreiben kritisieren die Abschaffung der “Förderung der Prostitution” als Tatbestand. Im Jahr 2000 seien noch 151 Zuhälter verurteilt worden, 2011 waren es nur noch 32. Aus unerfindlichen Gründen scheint es sich für die Autor_innen dabei um keinen Trend zu handeln.

Die Antworten einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung aus dem Jahre 1997 zeigt zweierlei: erstens war die Zahl der Opfer von Menschenhandel damals dreimal so hoch wie heute, und zweitens war die Zahl der verurteilten Zuhälter genauso hoch.


“Nach der vom Bundeskriminalamt erstellten Polizeilichen Kriminalstatistik sind 1995 919 und 1996 1.094 Fälle des Menschenhandels (Verstöße gegen § 180 b Abs. 1, § 190 b Abs. 2 Nr. 1, § 181 Abs. 1 Nr. 2 und 3 Strafgesetzbuch) bekannt geworden. Die Zahl der Opfer hat sich von 1.196 im Jahr 1995 (davon 1 158 weiblich) auf 1.473 im Jahr 1996 (davon 1.445 weiblich) erhöht.

Nach den Angaben in der Strafverfolgungsstatistik wurden im Jahre 1995 12 Personen wegen § 180 b Abs. 1 Strafgesetzbuch (Menschenhandel, Einwirken zwecks Prostitutionsausübung oder zwecks Vornahme sexueller Handlungen), 27 Personen wegen § 180 b Abs. 2 Strafgesetzbuch (Menschenhandel, Einwirken zwecks Prostitutionsausübung in Kenntnis auslandsspezifischer Hilflosigkeit oder auf eine Person unter 21 Jahren) und 81 Personen wegen § 181 Strafgesetzbuch (schwerer Menschenhandel) verurteilt.” (Antwort auf eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung, 1997)

Dass der Menschenhandel in Deutschland nicht zunimmt sondern abnimmt, bestätigt auch die Auskunft der Bundesregierung vom März 2013: 2011 waren in Deutschland 640 Personen Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung. Selbst wenn man mit den potentiell höheren Dunkelziffern argumentiert, würden man für damals eine höhere Anzahl annehmen müssen als für heute.

Somit ist auch die These von Axel Dreher et al., die im Artikel erwähnt wird und die auf diesem Blog und andernorts schon vor einiger Zeit widerlegt wurde, hinfällig. Die Legalisierung der Prostitution führt nicht zu einer Zunahme von Menschenhandel – sie könne, so schreiben es selbst Axel Dreher und sein Kolleginnen, auch zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen führen.


Working conditions could be substantially improved for prostitutes—at least those legally employed—if prostitution is legalised. (Quelle)

Das Problem der Mieten: dass Frauen horrende Mieten zahlen, hat weder etwas mit dem Prostitutionsgesetz zu tun, noch ist es eine kürzliche Entwicklung., Vielmehr ist es u.a. die Folge davon, dass es keine Gesetze gegen Wuchermieten gibt. Selbst wenn Prostitution wieder verboten würde, würden irgendwo geeignete Räume gesucht und gefunden werden. Zu glauben, dass diese dann billiger für die Sexarbeiter_innen wären, ist mehr als nur naiv.

Die 16-jährige Sina im Flatrate-Bordell

Dass die Qualität des Artikel zu wünschen übrig lässt, wird spätestens bei der Erzählung von Sinas Geschichte klar Es ist laut § 180a verboten “einer Person unter achtzehn Jahren zur Ausübung der Prostitution Wohnung, gewerbsmäßig Unterkunft oder gewerbsmäßig Aufenthalt” zu gewähren. Eine 16-jährige in einem Bordell arbeiten zu lassen ist verboten und ihre “Arbeit” zu schützen, war nicht Ziel des Gesetzes – es ist ja verboten. Das hält die die Autor_innen nicht davon ab, die folgende Suggestivfrage zu stellen.


“Hat das deutsche Prostitutionsgesetz die Lage von Frauen wie Sina verbessert?”

Die Situation, in der Sina sich befindet, ist rechtlich verboten. Daher müsste die ehrliche Frage lauten: hat dieses Verbot etwas gebracht, und falls nicht, was sind die Gründe hierfür?

Implizites “victim blaming”: Letztendlich sind doch die Opfer selbst schuld…

…. wenn sie nicht aussagen. Oder eben das Prostitutionsgesetz. Beides ist falsch. Dass Verfahren gegen Menschenhändler nur aufgrund der Aussagen der Opfer geführt werden können, hat nichts mit dem Prostitutionsgesetz oder mit dem Paragraphen zur Zuhälterei zu tun, sondern mit den Bestimmungen darüber, welche Beweismittel zugelassen sind. Die Wiedereinführung alter, untauglicher Gesetze oder eine Kriminalisierung der Kunden würde daran auch nichts ändern, denn die schwierige Beweisführung bei Fällen von Zuhälterei oder Menschenhandel hat mit den Arbeitsrechten von Prostituierten nichts zu tun.

Darüber hinaus würde eine Gesetzesänderung im Bereich Prostitution die Aussagebereitschaft der Opfer auch nicht erhöhen. Hierzu sind Änderungen an anderen Gesetzen nötig, , z.B. beim Aufenthaltsrecht oder dem Opferentschädigungsrecht. Beide lassen die Autor_innen gänzlich unerwähnt. Wenn Opfer nicht aussagen, haben sie im Allgemeinen gute Gründe dafür – oft bestehen Zusammenhänge mit der rechtlichen Lage des betreffenden Landes – und gute Journalist_innen sollten versuchen, diesen Gründen nachzuspüren. Stattdessen erinnert die Argumentation der Autor_innen an den Spruch: „Eine Lösung hatte ich, aber sie passte nicht zum Problem.“

Die Klagen der Polizeibeamten, die glauben, zu wenig Eingriffs- und Abhörrechte zu haben, sind wenig überzeugend. Wie im eingangs empfohlenen Beitrag von Dona Carmen nachzulesen ist,ist die „Razzien- und Kontrolldichte im bundesdeutschen Prostitutionsgewerbe so hoch wie in keinem anderen Wirtschaftszweig.“ Razzien in Bordellen finden ständig statt. Wer möchte, dass die Polizei überwachen kann, wen und wann sie will, und ohne richterlichen Beschluss, der oder dem sei ein Umzug in einen Polizeistaat empfohlen. Ganz gleich auf welcher Seite der oft hitzigen Prostitutionsdebatte man steht, Übereinstimmung sollte bei einem Punkt herrschen: ein moralischer Dissens in der Gesellschaft über das Für und Wider von Prostitution darf nicht zur Aushebelung von Bürgerrechten und der Unschuldsvermutung führen.

Lästige Interessenvertretungen und das demokratische Ideal

Prostitutiertenorganisationen, im Englischen „sex workers’ rights groups“ genannt, wie z.B. das International Committee on the Rights of Sex Workers in Europe und zahlreiche andere Organisationen, werden von den Autor_innen als „lautstark[e] Minderheit“ bezeichnet. Sie vermitteln dabei den Eindruck, als hätten diese Organisationen mehr Macht als mancher Konzern. Kein Gesetz, das die Wirtschaft betrifft, wird ohne vorheriges (und teures) Lobbying der Wirtschaftsunternehmen verabschiedet. Sexarbeiter_innen, jedoch, die sich am politischen Prozess beteiligen wollen, werden von den Autor_innen als Anomalie abqualifiziert.

Spätestens an dieser Stelle entsteht beim Lesen des Artikels der Eindruck, als hätte Alice Schwarzer den Beitrag redigiert, sodass selbstbestimmte Sexarbeit wieder einmal nur als Zerrbild dargestellt wird; Fakten stören da nur. Selbstbestimmte Sexarbeiter_innen werden als Gegner_innen stilisiert, obwohl sie als direkte Betroffene von Prostitutionsgesetzen die Ersten sein sollten, die in den demokratischen Prozess miteinbezogen werden. Aber offensichtlich hat Der Spiegel noch immer ein Problem damit, dass Prostituierte in einer Demokratie mitwirken wollen, und dass ihre politische Partizipation die Erfüllung des demokratischen Ideals darstellt. Das wöchentliche Nachrichtenmagazin mit der bundesweit höchsten Auflage setzt somit einen repressiven Diskurs fort, in dem Prostituierte ausgeschlossen, stigmatisiert, kontrolliert und degradiert werden – so wie es auch nach wie vor der LGBT-Community widerfährt.

Als Historikerin kann ich sagen: das ist nichts Neues. Was wirklich neu und berichtenswert ist, ist, dass sich Sexarbeiter_innen immer erfolgreicher organisieren, um für Ihre Rechte einzutreten. Dafür verdienen sie positive Anerkennung – nicht paternalistische Ablehnung. Dass Organisationen, die sich für die Rechte von Sexarbeiter_innen einsetzen, nicht nur wichtig sondern dringend notwendig sind, zeigen doch die immer zahlreicheren Berichte, z.B. von der WHO, über Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung von Sexarbeiter_innen (oft durch die Polizei) – in den USA, in China, Südafrika, Uganda, Kenia, Ghana, Großbritannien, Kanada, in Zentral- und Osteuropa, sowie in Zentralasien und Südkorea.

In den meisten Ländern müssen Prostituierte gar durch die Polizei Gewalt und sexuelle Übergriffe in Kauf nehmen, weil Prostitution verboten ist und Prostituierte teilweise als Menschen zweiter Klasse, und somit als Freiwildangesehen werden. Die Spiegel-Autor_innen verschließen vor diesen Tatsachen die Augen und erwähnen die Diskriminierung, der sich Sexarbeiter_innen meist ausgesetzt sehen, mit keiner Silbe.

Völlig vergessen haben die Autorinnen des Spiegel auch die wichtige Arbeit der Beratungsstellen gegen Menschen- und Frauenhandel – zumindest jene in Deutschland, wie z.B. den bundesweiten Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess (KOK e.V.). Doch das hätte vermutlich den reißerischen Erzählstil durcheinandergebracht, in den auch nicht die schon seit einer Ewigkeit gestellte Forderung passt nach einer unbegrenzten Aufenthaltsgenehmigung für Menschenhandelsopfer, die nicht an eine Kooperation mit den Behörden bei der Strafverfolgung gekoppelt ist. In Italien ist diese Regelung bereits Wirklichkeit geworden, wie ich auch im Rahmen eines Podcast des Europarats argumentiert habe. Nicht ohne Grund hat Italien die europaweit höchste Rate an identifizierten Opfern von Menschenhandel.

Stattdessen wird der Ausdruck „migrantische Sexarbeiterinnen“ in Anführungszeichen gesetzt und als Trugbild einiger Politker_innen und Sozialwissenschaftler_innen abgetan.

Feminismus und Sexarbeit

Es gibt kaum eine kontroversere und polarisiertere Debatte als die um Prostitution und Sexarbeit und um das Verhältnis mit dem Menschenhandel. Wichtig ist, dass es einen breiten Konsens darüber gibt, dass Prostitution nicht mit Menschenhandel gleichzusetzen ist, und dass die Vermischung dieser Begriffe einen Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen darstellt, dem endgültig Einhalt zu gebieten ist. Auch die EU-Kommissarin Cecilia Malmström bestätigt, dass Menschenhandel und Prostitution keine Synonyme sind – erst recht nicht, wenn es um Statistiken geht.

Der KOK e.V. weist darauf wie folgt hin:


„Häufig wird Prostitution mit Frauenhandel und Zwangsverhältnissen gleichgesetzt. Beide Begrifflichkeiten werden vermischt und führen dadurch zu falschen Darstellungen und zu pauschalen Stigmatisierungen von Prostituierten. Prostitution ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Menschenhandel – nicht jede Prostituierte ist von Frauenhandel betroffen.“ (KOK e.V.)

Im Spiegel-Artikel wird jedoch vorgetäuscht, dass es keine feministische Stimmen von Nicht-Sexarbeiter_innen gibt, die sich für eine Stärkung der Rechte von Prostituierten einsetzen. Diese Darstellung ist eine glatte Lüge. Feministische Argumente für Sexarbeit und Rechte in der Sexarbeit sind zahlreich und die Debatte ist wesentlich komplexer und differenzierter, als es die deutsche Presse hier wieder einmal glauben lässt. Wer die Aussagen von Alice Schwarzer als feministische Leitkultur betrachtet, wird andere Strömungen und Feminismen, der Plural ist hier angebracht, nicht bemerken.

Auch die Beratungsstellen gegen Frauenhandel setzen sich für eine Stärkung der Rechte von Sexarbeiter_innen ein, wie z.B. Ban Ying e.V. in Berlin, Lefö in Österreich, oder die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) in der Schweiz. Letztere hat erst kürzlich einen Gasteitrag auf diesem Blog zum Thema „Sexarbeit im Kontext der Geschlechtsverhältnisse” veröffentlicht.

In Kanada setzt sich die Feminist Alliance in Solidarity for Sex Workers’ Rights (FAS) für die Rechte von Sexarbeiter_innen ein, während die Journalistin Julia Seeliger auf Twitter einen #Aufschrei für Sexarbeiter_innen forderte – ein Aufruf, der längst überfällig war und nur zu unterstützen ist. Wir brauchen endlich auch in Deutschland selbstbewusste Feministinnen, die Sexarbeiter_innen zuhören und sie unterstützen, wie es die Jura-Professorin Chi Mgbako in den USA bereits tut.

Bilder

Was haben die im Artikel verwendeten Bilder von leeren Zimmern mit Sexarbeit oder Frauenhandel zu tun? Was sollen sie aussagen?

Vor einiger Zeit wurde eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um Bilder, die im Kontext von Berichten über Prostitution verwendet werden, zu analysieren. Fazit: Es werden immer die gleichen Bilder gezeigt, ganz gleich ob es Berichte über Sexarbeit oder Menschenhandel sind. Zitat:


“Der reduzierte und voyeuristische Blick dieser Symbolbilder, so Aeby, gebe die Vorurteile mancher Leser und wohl auch mancher Redaktoren wieder – und zementiere sie.”

Menschenhandel ist vielmehr als nur Frauenhandel – Ohne Scheuklappen durch die Welt

Menschenhandel ist per definitionem ein transnationales Problem. Um so mehr sollte man sich damit befassen, wie das Problem woanders aussieht – und wie es woanders diskutiert wird. Während die deutsche Presse das Problem weiterhin im Sumpf der Prostitutionsdebatte belässt, sind in der internationalen Presse immer häufiger besonders gute und differenzierte Analysen über Menschenhandel zu finden sind. (Dazu empfehlen wir unseren englischsprachigen Twitter-Auftritt.)

So gibt es sowohl kritische Beiträge zu statistischen Berichten (und nicht nur die Reproduktion von „Fakten“, die längst widerlegt sind), als auch menschenrechtsbasierte Forschungsprojekte wie rightswork.org, The Trafficking Research Project (UK und Singapur), ein interdisziplinäres Forschungsprojekt mit Beteiligung der Harvard University, das Projekt Focus on Labour Exploitation, und die Anti-Trafficking Review.

Auch wir haben inzwischen ein neues Blog erstellt, um wissenschaftliche Forschung einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Um der Vermischung der Bereiche entgegenzuwirken, haben wir für Sie separate Blogs zum Thema Menschenhandel und Sexarbeit erstellt.

Formen von Menschenhandel

Zwangsarbeit und Arbeitsausbeutung stellen genauso Formen von Menschenhandel dar, wie Fälle sexueller Ausbeutung es tun. Einen Info-Film zu diesem Thema hat das Deutsche Institut für Menschenrechte erstellt. Für eine Titel-Story im Spiegel fehlt diesem Thema jedoch das Tabu des Sexuellen, das die Prostitution verspricht, und mit dem Der Spiegel seine Verkaufszahlen kalkuliert in die Höhe treibt.

In Deutschland gibt es nahezu keine Verurteilungen wegen Menschenhandel zu Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit. Der Begriff Zwangsarbeit fällt tendenziell nur im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus. In den USA ist dies anders. Dort hat inzwischen die American Civil liberties Union (ACLU) einen Prozess gestartet hat, um gegen Menschenhandel und Arbeitsausbeutung von migrantischen Arbeitnehmer_innen zu kämpfen.

Das schwedische Modell – Freier kriminalisieren

Fälle von Menschenhandel und Zwangsarbeit gibt es auch in Schweden, wo versucht wurde, Menschenhandel durch eine Kriminalisierung der Freier zu bekämpfen. Dabei wurde übersehen, dass es nicht nur in der Sexindustrie Menschenhandel gibt. So waren dort z.B. migrantische Beerenpflücker und Holzfäller Opfer von Menschenhandel. Auch in Schweden kann man – mangels Beweisen - nicht rechtlich gegen die Täter vorgehen. Wird Schweden als nächstes den Konsum von Holz und Beeren verbieten, um die Nachfrage nach diesen Produkten einzuschränken? Oder wird vielleicht eine sachlichere Debatte über Menschenhandel (und nicht über Sexarbeit) angestoßen werden?

Doch auch abgesehen davon gibt es inzwischen zahlreiche Studien, die die Schwächen der schwedischen Prostitutionspolitik beleuchten und sie als gescheitert ansehen. Prostitution sei weniger sichtbar – doch was sagt das aus?

Das schwedische Modell wird gelobt, weil es mit Blick auf die „Gleichberechtigung von Mann und Frau“ formuliert worden sei. Das ist schön – aber à propos Gleichberechtigung: in Schweden sind Prostituierte auch „weniger gleich“ als Nicht-Prostituierte. Wie sonst ist es begründbar, dass man Prostituierte aus jenem demokratischen Prozess ausschließt, der zu einem Gesezt führt, der sie direkt betrifft? Selbst in Schottland, wo ein ähnliches Gesetz eingeführt werden sollte, wurde eine Konsultation über das Gesetzesvorhaben ausgeschrieben – die zweite, übrigens, nachdem das Gesetzesvorhaben in erster Instanz abgeschmettert wurde. Sexarbeiter_innen konnten so Stellung beziehen. Diese Chance der politischen Partizipation, die zentral für jegliche politische Willensbildung in einer Demokratie ist, hatten Sexarbeiter_innen in Schweden nicht.

Frauenhandel mit Hausangestellten

Hausangestellte, die fast ausschließlich Migrantinnen sind, werden häufig Opfer von Menschenhandel – in Deutschland, in Europa, in den USA und vor allem in den reichen Golfstaaten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Hausangestellte in den Golfstaaaten oft flüchten und lieber als Sexarbeiterinnen arbeiten, da sie als Hausangestellte wie Gefangene behandelt werden und meist den Hausherren auch jederzeit sexuell zur Verfügung stehen müssen. Das Rechtssystem sieht sogar vor, dass eine Frau, die aus einem Arbeitsverhältnis als Hausangestellte flüchtet, bestraft wird – der gewalttägige Arbeitgeber bleibt straffrei. Hausangestellte werden weltweit nicht behandelt wie andere Arbeitnehmer_innen und verfügen nicht über die gleichen Arbeitsrechte, die andere Arbeitsnehmer_innen innehaben.

Zwar wurde inzwischen ein neues Internationales Abkommen über die Rechte von Hausangestellten verabschiedet und Deutschland plant, das Abkommen zu ratifizieren. Doch viele Länder – auch Deutschland – weigern sich es auch konsequent durchzusetzen. Vor allem für Hausangelstellte ohne regulären Aufenthaltstitel wird sich wenig ändern.

So erfuhr ich auf einer Veranstaltung der Böckler-Stiftung, dass die Bundesregierung die Konvention für die sogenannten „live-in Hausangestellten“, also solche, die am gleichen Ort leben und arbeiten, nicht gelten soll. Über Gründe konnte nur spekuliert werden, aber angeblich sei die Freizeit von der Arbeitszeit bei diesen Arbeitnehmer_innen zu trennen problematisch. Diese schwierige rechtliche Regelung kann man von der Bundesregierung natürlich nicht erwarten zu meistern, geschweige denn die Arbeitnehmer_innen zu schützen.

Während also viele nach dem Verbot der Prostitution rufen, wenn Sexarbeiter_innen dort leben, wo sie auch arbeiten, interessiert es niemanden, dass das bei Hausangestellten sogar erwünscht ist.

Arbeitsrechte und Arbeitsbedingungen stärken

Ein Ergebnis eines Panels des Symposiums „Verletzte Leben – verwehrte Rechte. Menschenhandel im 21. Jahrhundert” an der Humboldt-Universität zu Berlin war, dass die begriffliche Trennung zwischen Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung wenig sinnvoll ist, ja gar kontraproduktiv ist. Diese Trennung habe man ohnehin nur vorgenommen, um den Begriff „Arbeit“ zu verdrängen und somit eine Gleichstellung von Sexarbeit mit anderer Arbeit zu vermeiden.

Prostitution als Sex-arbeit anzuerkennen und die Menschen- und Arbeitsrechte von Sexarbeiter_innen und migrantischen Arbeitnehmer_innen zu stärken, gemeint sind hier alle Arbeitnehmer_innen, ist die einzig erfolgsversprechende Strategie gegen Menschenhandel.

Arbeitsrechte zu stärken bedeutet, dass ein Mindestlohn eingeführt werden muss – in allen Branchen. Arbeitsrechte zu stärken bedeutet auch, dass Arbeitskontrollen auch Arbeitsbedingungen kontrollieren, was aktuell nicht der Fall ist. Solange das nicht geschieht, wird die auch im Spiegel-Artikel erwähnte Forderung nach mehr Polizeibefugnissen mitnichten zu einer Stärkung von Arbeitsrechten führen – schließlich ist es ja auch nicht die Aufgabe der Polizei für die Einhaltung von Arbeitsrechten zu sorgen.

Menschenhandel, globale Konzerne und Zulieferketten

Das Problem von Arbeitsbedingungen in Zulieferketten globaler Konzerne verbindet man in Deutschland vor allem mit dem Apple-Zulieferer Foxconn und den Fabrikbränden und -unfällen in Bangladesh, oder aber mit von Kinderhand gepflückten Kakaobohnen. Dabei ist das Problem eines von weitaus größerem Ausmaß.

Seit 2012 müssen in Kalifornien Großkonzerne auf ihrer Webseite Informationen darüber veröffentlichen, ob es in ihren Zulieferketten Formen von Menschenhandel, Zwangsarbeit oder Kinderarbeit gibt – wissen sie es nicht oder können sie es nicht ausschließen, muss das ebenfalls angegeben werden. Das schreibt das Supply Chain Transparency Act vor. Beispiele für diese Methode können Sie auch den Webseiten von einigen Firmen nachlesen. Auch wenn den dort aufgeführten Informationen noch einige Substanz fehlt, müssen sich die Firmen nun aber zumindest mit dem Problem befassen.

Es ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden, dass Formen der Zwangsarbeit und des Menschenhandels in Zulieferketten von Konzernen vorkommen können. Deshalb ist es unablässig, diese Konzerne dazu zu bringen, sich dafür einzusetzen, diesen Trend umzukehren. Die schier endlos scheinende Debatte über das Prostitutionsgesetz, gepaart mit der Vermischung der Prostitution mit Menschenhandel, wird einen ähnlichen Gesetzesentwurf in Deutschland vermutlich bis auf weiteres verhindern, denn am Ende einer Debatte, die nicht auf das richtige Problem abzielt, wird kaum ein sinnvolles Gesetz gegen den Menschenhandel auf den Weg gebracht werden können.

Das Pentagon, der Irak-Krieg und Menschenhandel

Während des Irak-Krieges kamen Fälle von Menschenhandel ans Licht, die von Sub-Unternehmen zu verantworten waren, die die US-Regierung beauftragt hatte. Sub-Unternehmen wurden beauftragt, billige Arbeitskräfte aus Drittstaaten einzustellen, um die für den Krieg notwendige Logistik aufzubauen. So wurden geschätzte 70.000 Köche, Reinungskräfte, Bauarbeiter und andere Arbeitskräfte rekrutiert. Diese wurden oft mit falschen Versprechungen in den Irak gelockt. Es war für sie unnmöglich, aus den einmal unterzeichneten Verträgen auszusteigen. Daher forderte US-Präsident Obama im September 2012 eine stärkere Kontrolle der durch die US-Regierung beauftragten Sub-Unternehmer.

Würde Der Spiegel Nachforschungen anstellen, ob ähnliche Verhältnisse auch in Afghanistan herrschen, wäre das ein wichtiger, investigativer Journalismus!

Die Armut ist an allem Schuld.

Ein Prostitutionsverbot wird die Wirtschaftskrise und das Problem der steigenden Armut in Deutschland nicht lösen. Anstatt für eine inklusive Sozialpolitik in den Herkunftsstaaten und eine Einbindung von Betroffenen von Menschenhandel in die politischen Prozesse in Deutschland zu plädieren, wird in den Medien und der Politik immer lauter und pauschal gegen die Prostitution gewettert. Nur: nach einem Verbot der Prostitution wird es die Armut, den Willen zur Migration, die Hoffnung auf ein besseres Leben in einem EU-Staat, Zuhälter und Menschenhändler immer noch geben.

Was es aber nach einem Verbot nicht mehr gäbe, sind arbeitsrechtliche Schutzmechanismen für Sexarbeiter_innen, was übrigens auch die Lage der Betroffenen von Menschenhandel verschlimmert, denn schließlich fürchten diese, als Kriminelle angesehen und abgeschoben zu werden. Die Stimmungsmacher_innen vom Spiegel gaukeln den Leser_innen jedoch vor, ein Prostitutionsverbot wäre die Wunderwaffe, die mit einem Schlag alle Probleme löse.

Menschenrechtsverletzungen im Namen des Kampfes gegen Menschenhandel

Die Überschrift mag Sie verwundern, aber im global geführten Kampf gegen Menschenhandel sind Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung – und geschehen ironischer Weise mit der Begründung Menschenrechte schützen zu wollen. Ein paar Beispiele.

In Nigeria werden Frauen, die so aussehen (sic!), als könnten sie Opfer von Menschenhandel werden, an der Grenze gestoppt und in Wahrsam genommen. Obwohl es ein Menschenrecht auf das Verlassen des eigenen Landes gibt, wird inzwischen in vielen Ländern die Migration von Frauen eingeschränkt, damit diese nicht Opfer von Menschenhandel werden. Nicht überall werden sie wie in Nigeria eingesperrt, um sie so vor der Gefangenschaft des Menschenhandels zu schützen.

Andere berichten über “shelters”, Unterkünfte für Opfer von Menschenhandel, in denen ihre Bewegungsfreiheit “zu ihrem Schutz” ebenfalls eingeschränkt wird. In diesem Fall vergleicht die Autorin die Unterkünfte mit den irischen “Magdalenen Heimen”, in denen sogenannte “gefallene Mädchen”, gemeint sich sexuell freizügige Frauen, sowie Prostituierte unter der Vorgabe, ihre Moral zu verbessern, zur Arbeit gezwungen wurden. Die taz bezeichnete diese Heime als “moderne Sklaverei“.

An einer Stelle erwähnt der Spiegel-Artikel Kriminalhauptkommissar Paulus aus Ulm, der “in Bulgarien und Weißrussland Frauen davor warnt, sich nach Deutschland locken zu lassen”. Pauls hält damit die Mär aufrecht von Frauen, die sich „locken“ lassen, als hätten sie keinen eigenen Willen zur Migration, und wären schon von vornherein willenlose Marionetten potentieller Zuhälter, die nur auf den alten deutschen Mann warten, der sie vor dem Übel in der Welt warnt. Dass Autor_innen, denen offenbar das Wohl von Frauen am Herzen zu liegen scheint, dieses sexistische und frauenfeindliche Weltbild des Herrn Kommissars unkommentiert lässt, spricht Bände.

Es ist offensichtlich, dass Praktiken, die sich ausschließlich gegen Frauen richten, die zutiefst frauenverachtenden Elemente einer auf Sicherheitspolitik fixierten Anti-Menschenandelspolitik sind. Selbst der Einsatz von FRONTEX und Grenzkontrollen werden mit Verweis auf Menschenhandel begründet, obwohl Menschenhandel, der eine Form der Ausbeutung ist, an der Grenze per definitionem nicht erkannt werden kann. Wer dort aber erkannt wird, sind unerwünschte Migrant_innen, die man auf diese Weise rechtzeitig von der Einreise abhalten kann. Wie oben erwähnt, gehen manche Länder einen Schritt weiter, in dem sie die schon die Ausreise verhindern – eine Verletzung des Menschenrechts, das eigene Land verlassen zu dürfen. Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besagt, dass:


1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.

2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Nicht-intendierte Folgen von Anti-Menschenhandelspolitiken wurden bereits häufig untersucht. Frauen im Migrationsprozess spüren sie am stärksten – egal welcher Arbeit sie im Ausland nachgehen wollen.

Auch die Anthropologin Pardis Mahdavi weist auf negative Folgen von Anti-Menschenhandelspolitiken hin – vor allem jene, die nur “Sexarbeit” in den Blick nehmen. Ein verengter Blickwinkel, wie ihn auch der Spiegel-Artikel verbreitet, führe nämlich dazu, dass andere Opfer unerkannt bleiben – das sind oft Hausangestellte, aber auch männliche Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und zur Arbeitsausbeutung.

So ein reißerischer Artikel, wie der Spiegel Artikel, trägt also im Zweifelsfall dazu bei, dass sich die Öffentlichkeit, die Politik, die Polizei noch weniger für jene anderen Formen von Menschenhandel und Ausbeutung interessieren, die nicht ins Skandal-Raster der jungen, unschuldigen, vergewaltigten, zur Prostitution gezwungenen Frau passen.

Migration und Menschenhandel

Der Spiegel-Artikel erweckt den Eindruck, als ginge es beim Menschenhandel alleine um die Folgen von unglücklich gestalteten, liberalenProstitutionsgesetzen. Gleichzeitig wird das Prostitutionsgesetz wird auch für die Unzulänglichkeiten anderer Gesetze und Kontexte verantwortlich gemacht. Die existierenden Migrations- und Ausländer_innengesetze scheinen in der Frauenhandelswelt des Spiegels schlichtweg nicht zu existieren.

Increasingly stringent immigration and anti-trafficking laws have the opposite of their intended effect as some of the survivors of various sectors of illicit networks articulated. (Quelle)

Wie die amerikanische Soziologin Rhacel Salazar Parreñas feststellte, sind es jedoch nicht Prostitutionsgesetze, sondern Migrationsgesetze, die die Migration von jungen, alleinstehenden Frauen einschränken, und die Abhängigkeiten und Menschenhandel Vorschub leisten.

In Deutschland ist die Lage nicht anders. Opfer von Menschenhandel aus Nicht-EU-Drittstaaten oder aus Rumänien und Bulgarien werden abgeschoben, wenn sie nicht mi den Strafverfolgungsbehörden kooperieren. Selbst wenn sie jedoch aussagen, werden sie sofort nach dem Prozess abgeschoben, zurück dahin, wo sie von Menschenhändlern rekrutiert wurden. Für die Autor_innen des Spiegel-Artikels scheint es unerklärlich zu sein, dass unter diesen Umständen keine Zusammenarbeit mit Betroffenen von Menschenhandel zu erreichen ist, und ihr Staunen ist an Naivität, die sie allerdings bei anderen vermuten, wohl kaum zu übertreffen. Die Forderung des KOK e.V. und anderen Frauenorganisationen nach einer Aufenthaltserlaubnis für Opfer von Menschenhandel war im vergangenen Jahr kaum zu überhören: den Spiegel-Autor_innen ist es dennoch gelungen.

Epilog

Dieser Text ist sehr lang geworden, und an mancher Stelle mag sich der eine oder die andere Leserin gedacht haben, ich schweifte ab. Der Text spiegelt jedoch nur das wider, was ich im Titel angekündigt hatte: die allzu breiten Lücken in einem reißerisch und sachlich uninformierten Artikel über “Frauenhandel”, der sowohl die wirklichen Probleme und ihre Ursachen, als auch die wachsende Bewegung für die Rechte von Sexarbeiter_innen unerwähnt lässt.



Danksagung:

Ich möchte mich herzlich bei Matthias Lehmann bedanken, der für diesen Text als sehr engagierter Lektor verantwortlich zeichnete. Meine Entrüstung über die eklatanten Schwächen der journalistischen Arbeit der Spiegel-Autor_innen, die im ursprünglichen Entwurf dieses Textes noch deutlicher zu spüren war, lenkte er geschickt in, wie er es nannte, „Wendy Lyonsche“ Bahnen. Matthias Lehmann ist ein unabhängiger Forscher, der sich insbesondere für die Rechte von Sexarbeiterinnen in Südkorea engagiert. Den Blog über sein Forschungsprojekt finden Sie hier.

http://menschenhandelheute.net/2013/05/ ... auf-lucke/
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Marc of Frankfurt
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TV-Interview Planung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

@Nymphe, mache es für dich und für alle Sexworker, unsere gemeinsame Sache, aber nehme dir ein unterstützendes Team mit (Make Up Artist, your Photographer...) und bestimme die Umstände und Location, so dass du Spaß an der Sache hat.

Mache selbst ein Video von dem ganzen Interview-Ablauf und -Aufbau (Kamera mit Stativ), dann können sie nicht so leicht nachträglich manipulieren und du kannst dich auf das tatsächliche Geschehen berufen, so wie es Carmen mit dem E-Mail-Protokollen kann. Diese Methode verwenden heutzutage sogar Wissenschaftler bei TV-Interviews.

Bereite einen Vertrag vor, oder wichtige Formulierungen, die du in ihren Vertrag hinzufügen willst. Z.B.
- Texte der "Bauchbinden" und spätere Einblendungen festlegen.
- Sprachregelungen und Sperrliste von Worten, Themen...


Sonstiges
- Bereite Kernaussagen auf Moderatoren-Karten vor, so wie wir das von Schulreferaten kennen...
- Lass dich nicht von deinen Aussagen abbringen durch evt. grenzüberschreitende Rückfragen. Dann einfach stur nochmal den Satz wiederholen...bis dir was gutes eingefallen ist...
- Laß dir für dich einen eigenen Bildmonitor aufstellen, damit du Bild, Ausschnitt und Hintergrund kontrollieren kannst.


Krasse Beispiele mit Video
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81205#81205
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41007#41007

Vertragsmuster und Tipps
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=8287&start=7
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943&start=32
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943





@Kasharius, hast du Zeit und Lust im Juraforum eine Antwort zu posten?

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Beitrag von Kasharius »

@freances
@all

also man muss Frau Dolinsek für ihren Artikel wirklich loben und eigentlich ist damit alles in Bezug auf den Artikel im aktuellen Spigel gesagt - finde ich! Was die Stellungnahme von Donna Carmen betrifft: Bei allem Verständnis für den Ärger und die Wut angesichts des Artikels finde ich Bezeichnungen wie "Lumpen-Journalismus" auch nicht sehr gelungen. Meineserachtens ist Donna Carmen doch fachlich so kompetent und beschlagen, daß solche sprachlichen Entgleisungen unnötig sind. Die Stellungnahme selbst ist doch auch sehr gut!


@Marc

mal sehen ob/wann ich Zeit finde...


Kasharius grüßt

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Re: RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Nymphe hat geschrieben:Soll ich oder soll ich nicht ...?
Du bist meiner Einschätzung nach (und ein klein wenig habe ich ja in AT mit dem Thema zu tun) eine der fähigsten KandidatInnen für so eine Entgegnung! Du bist eines der besten Beispiele, wie Sexarbeit selbstbestimmt funktioniert und kannst es auch vermitteln.

Herzliche Grüße und wie immer Du Dich entscheidest: Es wird das Richtige sein!

Liebe herzliche Grüße

christian

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Beitrag von ehemaliger User »

@Kasharius

So ist es auch bei mir angekommen.

Ansonsten: "ob" (bitte ja) und "wann" (bitte bald) ;o))

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Beitrag von Kasharius »

@"ehemaliger User"

wenn dann heute Abend.

@Nymphe

jede aufgeklärte Stellungnahme einer selbstbestmmten Sexarbeiterin ist der Sache dienlich und Dein Mut überhaupt darüber nachzudenken, adelt Dich schon jetzt. Wenn Du noch weiteren Zuspruch oder Rat brauchst (so rechtlich, unverbindlich....) kannst Du mich auch gerne per PN kontakten; bin so gegen 20.30 Uhr wieder ohne linie...

Die Macht ist mit Dir - immer!


Kasharius grüßt

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Beitrag von fraences »

@Undine

Mach es. Je mehr wir unsere Position in den Medien kommt, um so besser.

TV ist eine Nummer härter und verstehe deine Bedenken. Aber das "schaukelst "Du schon. "Daumendruck"

Liebe Grüße, Fraences
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Beitrag von Tilopa »

Die Posse wird immer blöder:
Jetzt hat Sven Becker, der Autor des Schundartikels über Carmen, seinerseits eine "Gegendarstellung" zu ihrer Gegendarstellung veröffentlicht.
Den Tenor borgt er sich aus einem Tweet seines Spiegel-Kollegen Ole Reißmann: "@Afelia @courtisane_de Sorry, Journalisten lassen sich nicht vorschreiben, wie sie gefälligst zu berichten haben. Wär ja noch schöner."
Wenn das nicht mal ein fettes Eigentor ist. :003

Beitrag im Spiegelblog mit Kommentarfunktion: http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelbl ... 02425.html

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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Tilopa »

Es ist nicht zu fassen: Zur Stunde schreibt der Spiegel mit seinem offiziellen Twitter-Account wahllos Leute an, die Carmens Gegendarstellung verlinkt hatten und weist sie auf Sven Beckers Blogbeitrag hin:
http://i.imgur.com/3xqpgJv.png (Screenshot vom 28.05.2013, 20:23)

Das sieht ja nun wirklich nicht sehr souverän aus - dabei sollte man wenigstens das beherrschen, wenn man schon völlig unseriösen Journalismus betreibt und gegen Minderheiten hetzt.
:003 :003
Zuletzt geändert von Tilopa am 28.05.2013, 23:07, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Tilopa »

Ebenfalls sehr gut: Der vielgelesene Bildblog hat Carmens Gegendarstellung verlinkt.
http://www.bildblog.de/49359/wordpress- ... -bla-rthy/

Außerdem hat der Rechtsanwalt Thomas Stadler eine Gegendarstellung zum Titelthema veröffentlicht:
http://www.internet-law.de/2013/05/der- ... ismus.html

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Beitrag von Kasharius »

Ich habe beim Kollegen Stadler unter 6. gerade einen Kommentar eingestellt.

Kasharius grüßt

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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Kasharius »

Liebe Community, ich bin ein überzeugter Anhänger selbstbestimmter Sexarbeit und stelle mich auch grundsätzlich gern in den Dienst der Sache. Mich jetzt aber aktuell im Juraforum erst registrieren zu lassen um dann einen Beitrag zu schreiben, ist mir gerade etwas zu aufwendig. Da bitte ich hier jetzt um Euer Verständnis.

Ich werde aber demnächst, quasi als Fortsetzung meiner Diss meine eigenen aktuellen Thesen zur selbstbestimmten Sexarbeit und der Novellierung des ProstG hier einstellen und mit Eurer hilfe dann auch gerne weiterverbreiten. Ich bin auch gerne bereit vor jedem Gremium, Ausschuss oder Forum für selbstbestimmte Sexarbeit einzustehen und in diesem Zusammenhang dann auch auf meine Inanspruchnahme von Sexuellen Dienstleistungen, besonders in den 90ziger Jahren [so die Sprachregelung!] hinzuweisen, mich also insoweit zu outen; so wie ich es gerade auch beim Kollegen Stadler getan habe!

In diesem Sinne

Kasharius grüßt :006

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Beitrag von *Stephanie* »

Der Spiegel - er hat es mal wieder getan: im Bausch und Bogen hat er Prostitution verteufelt und zudem - fälschlicherweise - in einen Topf geschmissen mit Menschenhandel. Der selbstständig denkende Leser/Leserin fragt sich da schon: in wessen Auftrag ist er unterwegs? Warum folgt er den bekanntlich falschen, die Realitäten negierenden, dogmatischen und diskriminierenden Tiraden von EMMA und Co? Welche politische Strategie steckt dahinter?
Außer den marktwirtschaftlichen. Denn noch immer gilt: Sex sell`s. Sicher braucht der Spiegel auch höhere Auflagen und muss schon dem kommenden Sommerloch vorarbeiten.

Aber es ist ein altbekanntes Problem: kaum jemandem gelingt es, Prostitution losgelöst von Gewalt, Zwang und besonders von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung zu sehen und nicht aus dem moralischen Blickwinkel darüber zu berichten. Dabei werden - natürlich - alle vorliegenden Berichte, Stellungnahmen, professionelle und wissenschaftliche Einschätzungen von den Fachberatungsstellen Prostitution, Gesundheitsämtern und sonstigen, die alle näher dran sind am Geschehen und aus jahrelangen Erfahrungen berichten, negiert oder einfach totgeschwiegen - ganz zu schweigen von den Protagonisten der Branche. Was SexarbeiterInnen, BordellbetreiberInnen und Kunden sagen und denken, spielt für den Spiegel (und die anderen meisten Medien) natürlich auch keine Rolle.

Oder ist die Recherche dann doch zu schwierig? Oder zu nüchtern? Sexarbeit ist halt nüchtern, tagtägliche Arbeit - mit einem unverstellten Blick auf die Sexualität. Das könnte allerdings gefährlich werden, weil damit auch die eigene Sexualität und der Umgang damit in den Fokus geraten könnte. Da ist es schon einfacher, draufzuhauen und sich zu beteiligen, dass Prostitution an den Rand der Gesellschaft und in dunkle Ecken gedrängt wird.

Sorry - mit dieser Propaganda hat der Spiegel auch der Glaubwürdigkeit des Journalismus und der Medien-Branche einen Bärendienst erwiesen.

www.highlights-berlin.de/Blog

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Beitrag von Kasharius »

...und Recht hat se,die gute @Stephanie

Kasharius grüßt

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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von friederike »

Ich hab mir das heute mal angetan - widerlich. Vor Wut sind mir die Tränen gekommen. Ein besonders ekelhaftes Geschöpf wird dort vorgestellt, eine Schwedin namens Ekman, der Prostitution ganz einfach nicht passt und die sich deshalb "einmischt". Ausserdem eine Juraprofessorin Rachel Gugel, ein tollpatschiges Wesen, und natürlich der unsägliche Professor Dreher. Ich habe einen Leserbrief geschrieben.

Besonders toll aber kommt unsere Forumskollegin Carmen heraus, die einen ganzseitigen Einschub ("Kasten") bekommt und als Politikerin vorgestellt wird. Carmen, hoffentlich wirst Du gewählt!

Liebe Grüsse,
Friederike,
die richtige Schwierigkeiten hatte, sich gemässigt zu äussern.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dieser Link fehlt hier noch:
http://blog.bizarrlady-undine-hamburg.d ... utschland/

Gratulation zur ZDF-Sendung. Ich drücke die Daumen, dass es mit SpiegelTV auch gut läuft.

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Tilopa
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RE: Aktueller Spiegel

Beitrag von Tilopa »