::: Berufsrisiko Gewalt :::
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::: Berufsrisiko Gewalt :::
Am 17. Dezember forderten Prostituierte weltweit verbesserten Schutz und Stopp der Gewalt: Nur Rechte verhindern Unrecht
Wie gefährlich der Beruf Prostituierte sein kann, wurde dieser Tage am Beispiel der grausamen Morde im britischen Ipswich allzu deutlich. Fünf Frauen, alle Sexarbeiterinnen, wurden Opfer eines Serienmörders. Angelehnt an "Jack the Ripper", der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien mindestens fünf Prostituierte tötete, wird der Ipswich-Mörder nun medial zum "Ipswich-Ripper". Auch bekannt: der "Green River Killer" Gary Ridgway, der zwischen 1982 und 1998 48 Frauen - vor allem Prostituierte - in den USA ermordete. Gewalt, auch mit Todesfolge, hat im "Milieu" eine schreckliche und lange Tradition. Prostituierte als "leichte Beute", wehrlos, rechtlos - Strafverfolgung durch die Behörden meistens lax. Dass meist nur die Täter, wenn sie denn gefasst werden, in der Öffentlichkeit erinnert werden, ist bedenklich. Dass Gesetze und Arbeitsrecht in vielen Länder weltweit den Lebensrealitäten der Sexarbeiterinnen nichts Gutes tun und die Tradierung der Gewalt begünstigen, will seit fünf Jahren auch an die Öffentlichkeit gebracht werden, von den Betroffenen selbst, den Sexarbeiterinnen.
Am 17. Dezember 2001 wurde der "End Violence Against Sex Workers Day" erstmals ausgerufen. Nur Rechte verhindern Unrecht, lautet eine der Forderungen, die Parolen gleich bei Demonstrationen in allen Frauenländern durch die Straßen getragen werden. Gewalt droht den Frauen nicht nur durch Kunden, Gewalt ist strukturell durch Polizei und Behörden bemerkbar. Ist Prostitution verboten, besonders stark. Deshalb ist es für die engagierten Frauen wichtig, dass ihr Beruf legalisiert wird - Einkriminialisierung und -marginalisierung heißen die Schlüsselwörter. Dass andererseits gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution umso mehr vorgegangen werden muss, liegt auf der Hand. Die Gesetzgeber sind gefordert: Stoppt Gewalt gegen SexarbeiterInnen!
http://diestandard.at/?url=/?id=2699033
Und wie immer glänzt die nach dem Artikel gestartete Diskussion im "die Standard" vor Polemik - es ist traurig, dass es scheinbar wirklich nicht möglich ist sich normal zu artikulieren.
Wie gefährlich der Beruf Prostituierte sein kann, wurde dieser Tage am Beispiel der grausamen Morde im britischen Ipswich allzu deutlich. Fünf Frauen, alle Sexarbeiterinnen, wurden Opfer eines Serienmörders. Angelehnt an "Jack the Ripper", der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien mindestens fünf Prostituierte tötete, wird der Ipswich-Mörder nun medial zum "Ipswich-Ripper". Auch bekannt: der "Green River Killer" Gary Ridgway, der zwischen 1982 und 1998 48 Frauen - vor allem Prostituierte - in den USA ermordete. Gewalt, auch mit Todesfolge, hat im "Milieu" eine schreckliche und lange Tradition. Prostituierte als "leichte Beute", wehrlos, rechtlos - Strafverfolgung durch die Behörden meistens lax. Dass meist nur die Täter, wenn sie denn gefasst werden, in der Öffentlichkeit erinnert werden, ist bedenklich. Dass Gesetze und Arbeitsrecht in vielen Länder weltweit den Lebensrealitäten der Sexarbeiterinnen nichts Gutes tun und die Tradierung der Gewalt begünstigen, will seit fünf Jahren auch an die Öffentlichkeit gebracht werden, von den Betroffenen selbst, den Sexarbeiterinnen.
Am 17. Dezember 2001 wurde der "End Violence Against Sex Workers Day" erstmals ausgerufen. Nur Rechte verhindern Unrecht, lautet eine der Forderungen, die Parolen gleich bei Demonstrationen in allen Frauenländern durch die Straßen getragen werden. Gewalt droht den Frauen nicht nur durch Kunden, Gewalt ist strukturell durch Polizei und Behörden bemerkbar. Ist Prostitution verboten, besonders stark. Deshalb ist es für die engagierten Frauen wichtig, dass ihr Beruf legalisiert wird - Einkriminialisierung und -marginalisierung heißen die Schlüsselwörter. Dass andererseits gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution umso mehr vorgegangen werden muss, liegt auf der Hand. Die Gesetzgeber sind gefordert: Stoppt Gewalt gegen SexarbeiterInnen!
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Zwerg
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- Marc of Frankfurt
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Sexarbeit und Gewalt
Zum Ipswich Fall:
Interview mit dem pot. Täter:
http://www.sundaymirror.co.uk/archive/a ... _page.html
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... 60487.html
http://www.nzz.ch/2006/12/13/vm/articleEQTID.html
http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/6178793.stm
http://news.bbc.co.uk/1/hi/england/suffolk/6189409.stm
http://politics.guardian.co.uk/homeaffa ... 05,00.html
http://www.silive.com/news/advance/inde ... thispage=2

17 decembre journee mondiale contre les violences envers les travailleurEs du sexe
17. Dezember, Internationaler Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt und Diskriminierung von Sexdienstleistern
"Les violences font partie de votre boulot" - PLUS D'EXCUSES !
Seuls des droits peuvent protéger des injustices !
Il faut arrêter les violences envers les travailleurEs du sexe !
Just part of the job - there is NO EXCUSE!
Only rights can stop the wrongs.
Stop violence against sex workers.
Nao há desculpas! Só os direitos evitam injustiças.
NÃO para a violência contra trabalhadores do sexo!
Gewalt im Sexbiz kommt vor wie überall. Es gibt keine Ausrede!
Nur Rechte verhindern Unrecht.
Stoppt Gewalt gegen SexarbeiterInnen!
Een deel van je werk - er is GEEN EXCUUS!
Alleen rechten kunnen onrecht stoppen.
Stop geweld tegen sexwerkers.
Bare en del af jobbet - der er INGEN UNDSKYLDNING!
Kun rettigheder kan standse overgreb
Stop vold mod sex-arbejdere
Es tan solo parte del trabajo - ¡NO VALEN EXCUSAS!
Solo los derechos impiden las injusticias
Basta de violencia contra las trabajadoras sexuales
Solo parte del mestiere - NON C'è scusa!
Solo dei diritti possono fermare i torti
Fermate (or "ferma", which is singular while the former is plural) la violenza contro i lavoratori dell'industria del sesso
Forma part de la feina - NO VALEN EXCUSES!
Només els drets poden aturar les injustícies
Prou de violència contra les treballadores del sexe
(Sexarbeiter sind international und interkontinental-mobil. Deswegen haben wir in unserer internen Mailingliste diese vielen Übersetzungen entwickelt. Vgl.: www.sexworkeurope.org)
Mehr Infos:
http://viplounge.wordpress.com
Interne Querverweise:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=7646#7646
und
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=7669#7669
Interview mit dem pot. Täter:
http://www.sundaymirror.co.uk/archive/a ... _page.html
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... 60487.html
http://www.nzz.ch/2006/12/13/vm/articleEQTID.html
http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/6178793.stm
http://news.bbc.co.uk/1/hi/england/suffolk/6189409.stm
http://politics.guardian.co.uk/homeaffa ... 05,00.html
http://www.silive.com/news/advance/inde ... thispage=2

17 decembre journee mondiale contre les violences envers les travailleurEs du sexe
17. Dezember, Internationaler Gedenk- und Aktionstag gegen Gewalt und Diskriminierung von Sexdienstleistern
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Basta de violencia contra las trabajadoras sexuales
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Fermate (or "ferma", which is singular while the former is plural) la violenza contro i lavoratori dell'industria del sesso
Forma part de la feina - NO VALEN EXCUSES!
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Prou de violència contra les treballadores del sexe
(Sexarbeiter sind international und interkontinental-mobil. Deswegen haben wir in unserer internen Mailingliste diese vielen Übersetzungen entwickelt. Vgl.: www.sexworkeurope.org)
Mehr Infos:
http://viplounge.wordpress.com
Interne Querverweise:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=7646#7646
und
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=7669#7669
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 01.07.2007, 03:41, insgesamt 2-mal geändert.
Aha, also ist das wirklich!? Trotz 3 Jahren spanisch und 6 Jahren Latein, kann ich mit dem Artikel kann ich nichts anfangen!
Es gibt ausreichend Übersetzungsseiten im Netz!!!! => Altavista, wie immer ...
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viele Grüße,
Peter
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Am Ende einer Schlacht werden die Toten gezählt!
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::: THX, MARC! :::
Aber trotzdem sind mir die Links überaus willkommen! Das Sexworker Forum sieht sich auch als Portal für "Informations - Suchende" zum Thema Sexwork. Ich selbst kann Marc für seine Internetrecherchen nicht genug danken!Peter hat geschrieben:Es gibt ausreichend Übersetzungsseiten im Netz!!!! => Altavista, wie immer ...
RZ
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Danke; Einer (in dem Fall ich) muss ja der Dumme sein. Trotzdem: wenn ich den Tex nicht versteh, lies ich dei Links erst recht nichtIch selbst kann Marc für seine Internetrecherchen nicht genug danken!
viele Grüße,
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Da habe ich was falsch verstanden - tut mir leid - die Sonderzeichen, die beim Kopieren mit gerutscht sind, meinst Du wahrscheinlich..... - da ich selbst der Sprachen nur ungenügend mächtig bin, kann ich nicht einmal editierend eingreifen. Ich würde den Beitrag wahrscheinlich zu Tode verbessern...... - manche Internetseiten verwenden sogenannte "Sonderzeichen", die nur mit einer bestimmten Browserkonfiguration bzw. einem speziellen Zeichensatz funktionieren. Und wenn die hier bei uns eingefügt werden, gibt es Buchstabensalat.Peter hat geschrieben:Danke; Einer (in dem Fall ich) muss ja der Dumme sein. Trotzdem: wenn ich den Tex nicht versteh, lies ich dei Links erst recht nicht
Ich habe lange überlegt, ob ich hier im SW-Forum umstellen soll, mich aber dann doch entschieden dies nicht zu tun, da in dem Fall wir nicht mehr kompatibel zu unseren östlichen Nachbarn wären. Und ca. 15 Prozent unserer Zugriffe erhalten wir von ebendort.
RZ
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- Marc of Frankfurt
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DEGS1 Studie Deutschland
Eine Vergleichsmöglichkeit zu:
Gewalt in Geschlechterverhältnissen, Deutschland
(Allgemein und häusliche Gewalt)
"Frauen waren tendenziell häufiger Opfer, jedoch waren sie signifikant häufiger Täterinnen von körperlicher und psychischer Gewalt im häuslichen Bereich (Partnerschaft, Familie).
Männer gaben dagegen häufiger an, am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Raum sowohl Täter als auch Opfer gewesen zu sein."
Studie
Körperliche und psychische Gewalterfahrungen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
http://edoc.rki.de/oa/articles/repfVFL9 ... H0Ap7s.pdf
Medienberichte:
Der Spiegel
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 02153.html
Der Freitag
http://www.freitag.de/autoren/andrej-ho ... en-maenner
Stellungnahmen:
Terre Des Femmes
http://frauenrechte.de/online/index.php ... ewalt.html
Kann das jemand mit Sexwork-Zahlenmaterial vergleichen?
____
Kritische Patriarchats-Analyse: "Gewalt ist nicht primär zwischen den Geschlechterklassen verortet, sondern es ist wesentliches Strukturelement der Herrschaftssicherung in einer im Kern gewaltförmigen patriarchalen Klassengesellschaft".
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 372#124372
Gewalt in Geschlechterverhältnissen, Deutschland
(Allgemein und häusliche Gewalt)
"Frauen waren tendenziell häufiger Opfer, jedoch waren sie signifikant häufiger Täterinnen von körperlicher und psychischer Gewalt im häuslichen Bereich (Partnerschaft, Familie).
Männer gaben dagegen häufiger an, am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Raum sowohl Täter als auch Opfer gewesen zu sein."
Studie
Körperliche und psychische Gewalterfahrungen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
http://edoc.rki.de/oa/articles/repfVFL9 ... H0Ap7s.pdf
Medienberichte:
Der Spiegel
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 02153.html
Der Freitag
http://www.freitag.de/autoren/andrej-ho ... en-maenner
Stellungnahmen:
Terre Des Femmes
http://frauenrechte.de/online/index.php ... ewalt.html
Kann das jemand mit Sexwork-Zahlenmaterial vergleichen?
____
Kritische Patriarchats-Analyse: "Gewalt ist nicht primär zwischen den Geschlechterklassen verortet, sondern es ist wesentliches Strukturelement der Herrschaftssicherung in einer im Kern gewaltförmigen patriarchalen Klassengesellschaft".
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 372#124372
- annainga
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RE: ::: Berufsrisiko Gewalt :::
den titel dieses threads "Berufsrisiko Gewalt" finde ich falsch.
er hört sich so an, als wäre gewalt ein teil der tätigkeit sexarbeit.
mir wäre wohler, den thread umzubenennen z.b. einfach nur "Risiko Gewalt" oder "Verhalten auf Gewalt" oder "Umgang mit Gewalt" oder "Sexarbeit und Gewalt".
lieben gruß, annainga
er hört sich so an, als wäre gewalt ein teil der tätigkeit sexarbeit.
mir wäre wohler, den thread umzubenennen z.b. einfach nur "Risiko Gewalt" oder "Verhalten auf Gewalt" oder "Umgang mit Gewalt" oder "Sexarbeit und Gewalt".
lieben gruß, annainga
RE: ::: Berufsrisiko Gewalt :::
Annainga
Du hast recht.
Die Behörden und Versicherungen redeten uns schon vor 50 Jahren ein:
Jegliche Gewalt im Job...sei Berufsrisiko.
Was natürlich Nonsens ist.
Du hast recht.
Die Behörden und Versicherungen redeten uns schon vor 50 Jahren ein:
Jegliche Gewalt im Job...sei Berufsrisiko.
Was natürlich Nonsens ist.
- annainga
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RE: ::: Berufsrisiko Gewalt :::
danke @Rita.
wenn man es noch genauer formulieren wollte:
ja, gewalt ist in der sexarbeit zu finden.
genau wie in jedem anderen bereich der gesellschaft.
in welchem ausmaß und größenordnung ist unbekannt.
völlig ungerecht ist es aber, davon auszugehen, dass gewalt in irgendeinem bereich "einfach so dazugehört".
lieben gruß, annainga
wenn man es noch genauer formulieren wollte:
ja, gewalt ist in der sexarbeit zu finden.
genau wie in jedem anderen bereich der gesellschaft.
in welchem ausmaß und größenordnung ist unbekannt.
völlig ungerecht ist es aber, davon auszugehen, dass gewalt in irgendeinem bereich "einfach so dazugehört".
lieben gruß, annainga
- Marc of Frankfurt
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Hate Crime Classification
Polizeibehörde London: "A crime can be classed as a hate crime if the victim or witness see it as being so."
Ob ein Verbrechen als Haßtat gewertet wird entscheiden Opfer oder Zeuge.
www.cityofLondon.police.uk/CityPolice/A ... ecrime.htm
Besonders fortschrittlich das Merseyside Police Model in Liverpool, wo das Hate Crime Classifications Principle erstmals auf Sexwork Übergriffe angewendet wurde:
www.google.de/search?q=merseyside%2Bsit ... wtopic.php
Treat Attacks Against Sex Workers as 'Hate Crimes' Before Someone Gets Murdered
by Andrew Boff (Conservative Londonwide Assembly Member)
www.huffingtonpost.co.uk/andrew-boff/ha ... 50558.html
His report:
Die amtliche Gewaltstatistik zeigt, dass selbst die in den Medien dauernd ausgeleuchteten Kapitalverbrechen Menschenhandel und Zuhälterei nur im %-Bereich vorkommen. Auch das Polizei-Gefasel hinsichtlich "Kontrolldelikt" wurde längst dekonstruiert (widerlegt):
www.bit.ly/bkazahlen
Dass das Gewalt-Thema immer betont wird ist Teil des Prinzips der Kriminalisierung, die erfolgt um eine sozio-sexuelle Minderheit einfacher per Strafrecht kontrollieren zu können (sexual politics [Kate Millett 1969]. Weil für eine solcherweise marginalisierte Gruppe dann gilt: "alles ist verboten was nicht erlaubt ist", während für die herrschenden Gruppen der Mehrheitsgesellschaft gilt "alles ist erlaubt was nicht verboten ist". Letztlich sind es bekanntlich die Moral oder internatlisiert-anerzogenen Werteordnungen, die die Politiker, Medienverantwortlichen und auch die allgemeine Massen der Menschen lenken.
Wir können falsche Verdächtigungen nur durch eigene Forschung versuchen immer wieder zu widerlegen und dagegen ankämpfen mit immer stärker werdender Sichtbarkeit und öffentlicher Präsenz, was im Internetzeitalter leichter geworden ist.
Ob ein Fachausdruck "Berufsrisiko Gewalt" als Aussage über den Gesamtbereich oder nur als vorkommender Fakt aufgefasst wird, ist bereits eine subjektiv-wertende Wahrnehmung, die bei uns wegen vielfachen Diskriminierungserfahrungen höchst sensibel ausgeprägt ist. Deswegen ist es gut dass ihr darauf hinweist und Abgrenzungen hinzufügt, um Mißverständnissen von flüchtigen Mitleser_innen vorzubeugen. Nachträgliche Umbenennung von Threads, insbesondere nach längerer Zeit gefährdet oder reduziert zumindest unser Suchmaschinen ranking also die Sichtbarkeit auf der SERP (search engine result page).
Matthew-Shepard-Gesetz USA
http://www.queer.de/detail.php?article_id=11282
Gedenktag 17. Dezember
Gegen Gewalt und Haßtaten an Sexworker
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=803
Intersektionalität (Mehrfachstigmatisierung, schon von Clara Zetkin erkannt)
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 8881#68881
Syndrom Guppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Uni Bremen (Ideologie der Ungleichwertigkeit)
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 1251#71251
AGG (Allgemeines Gleichbehandlungs Gesetz) seit 2006
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=132049#132049
Hate Crime „vorurteilsmotivierte Übergriffe“
Bärbel Bongartz: "Hassverbrechen und ihre Bedeutung in Gesellschaft und Statistik. Zum Dilemma der Wahrnehmbarkeit vorurteilsmotivierter Straftaten"
http://criminologia.de/2013/04/neuersch ... statistik/
The German hate crime concept: an account of the classification and registration of bias-motivated offences and the implementation of the hate crime model into Germany's law enforcement system
By Alke Glet
http://www.internetjournalofcriminology ... Nov_09.pdf
Sozialkonstruktion und Verfolgung von Hasskriminalität in Deutschland - Eine empirische Untersuchung zur polizeilichen und justiziellen Verfolgung vorurteilsmotivierter Straftaten.
http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung ... uktion.htm
[Danke für Links von La Marfa]
Ob ein Verbrechen als Haßtat gewertet wird entscheiden Opfer oder Zeuge.
www.cityofLondon.police.uk/CityPolice/A ... ecrime.htm
Besonders fortschrittlich das Merseyside Police Model in Liverpool, wo das Hate Crime Classifications Principle erstmals auf Sexwork Übergriffe angewendet wurde:
www.google.de/search?q=merseyside%2Bsit ... wtopic.php
Treat Attacks Against Sex Workers as 'Hate Crimes' Before Someone Gets Murdered
by Andrew Boff (Conservative Londonwide Assembly Member)
www.huffingtonpost.co.uk/andrew-boff/ha ... 50558.html
His report:
- Report on the Safety of Sex Workers: Silence on Violence
http://glaconservatives.co.uk/wp-conten ... olence.pdf
Die amtliche Gewaltstatistik zeigt, dass selbst die in den Medien dauernd ausgeleuchteten Kapitalverbrechen Menschenhandel und Zuhälterei nur im %-Bereich vorkommen. Auch das Polizei-Gefasel hinsichtlich "Kontrolldelikt" wurde längst dekonstruiert (widerlegt):
www.bit.ly/bkazahlen
Dass das Gewalt-Thema immer betont wird ist Teil des Prinzips der Kriminalisierung, die erfolgt um eine sozio-sexuelle Minderheit einfacher per Strafrecht kontrollieren zu können (sexual politics [Kate Millett 1969]. Weil für eine solcherweise marginalisierte Gruppe dann gilt: "alles ist verboten was nicht erlaubt ist", während für die herrschenden Gruppen der Mehrheitsgesellschaft gilt "alles ist erlaubt was nicht verboten ist". Letztlich sind es bekanntlich die Moral oder internatlisiert-anerzogenen Werteordnungen, die die Politiker, Medienverantwortlichen und auch die allgemeine Massen der Menschen lenken.
Wir können falsche Verdächtigungen nur durch eigene Forschung versuchen immer wieder zu widerlegen und dagegen ankämpfen mit immer stärker werdender Sichtbarkeit und öffentlicher Präsenz, was im Internetzeitalter leichter geworden ist.
Ob ein Fachausdruck "Berufsrisiko Gewalt" als Aussage über den Gesamtbereich oder nur als vorkommender Fakt aufgefasst wird, ist bereits eine subjektiv-wertende Wahrnehmung, die bei uns wegen vielfachen Diskriminierungserfahrungen höchst sensibel ausgeprägt ist. Deswegen ist es gut dass ihr darauf hinweist und Abgrenzungen hinzufügt, um Mißverständnissen von flüchtigen Mitleser_innen vorzubeugen. Nachträgliche Umbenennung von Threads, insbesondere nach längerer Zeit gefährdet oder reduziert zumindest unser Suchmaschinen ranking also die Sichtbarkeit auf der SERP (search engine result page).
Matthew-Shepard-Gesetz USA
http://www.queer.de/detail.php?article_id=11282
Gedenktag 17. Dezember
Gegen Gewalt und Haßtaten an Sexworker
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=803
Intersektionalität (Mehrfachstigmatisierung, schon von Clara Zetkin erkannt)
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 8881#68881
Syndrom Guppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Uni Bremen (Ideologie der Ungleichwertigkeit)
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 1251#71251
AGG (Allgemeines Gleichbehandlungs Gesetz) seit 2006
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=132049#132049
Hate Crime „vorurteilsmotivierte Übergriffe“
Bärbel Bongartz: "Hassverbrechen und ihre Bedeutung in Gesellschaft und Statistik. Zum Dilemma der Wahrnehmbarkeit vorurteilsmotivierter Straftaten"
http://criminologia.de/2013/04/neuersch ... statistik/
The German hate crime concept: an account of the classification and registration of bias-motivated offences and the implementation of the hate crime model into Germany's law enforcement system
By Alke Glet
http://www.internetjournalofcriminology ... Nov_09.pdf
Sozialkonstruktion und Verfolgung von Hasskriminalität in Deutschland - Eine empirische Untersuchung zur polizeilichen und justiziellen Verfolgung vorurteilsmotivierter Straftaten.
http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung ... uktion.htm
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.06.2013, 13:58, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Hate Crime Classification

da hast du womöglich recht @Marc. hatte auch darüber nachgedacht in welchen anderen berufen es so eine überschrift geben könnte .... polizei, soldat, arbeitsagentur ..... und muss dir zustimmen - gewalt kommt in vielen berufen vor, sollte daher als thema bearbeitet und nicht totgeschwiegen werden, aber betont werden, dass sie auf keinen fall selbstverständlicher teil der arbeit ist.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ob ein Fachausdruck "Berufsrisiko Gewalt" als Aussage über den Gesamtbereich oder nur als vorkommender Fakt aufgefasst wird, ist bereits eine subjektiv-wertende Wahrnehmung, die bei uns wegen vielfachen Diskriminierungserfahrungen höchst sensibel ausgeprägt ist.
lieben gruß, annainga