Sammelthema Sexwork-Filme
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Ich habe das Buch gelesen, es beschreibt sehr emotionslos den Überlebenskampf einer Frau in den letzten Kriegstagen. Die Vergewaltigungen sind offensichtlich nur deshalb auszuhalten weil es sich um einen Kollektivvorgang handelte und die Frauen deshalb mit anderen Frauen darüber reden konnten.
Buch:
Eine Frau in Berlin: Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945 von Anonyma
Taschenbuch: 282 Seiten 9 EUR in D
Verlag: Btb (6. November 2008)
ISBN-10: 3442732166
ISBN-13: 978-3442732166
Klappentext:
Als kurz nach Kriegsende ihr lang vermisster Freund Gerd glücklich und unerwartet von der Ostfront zurückkehrt, findet er eine ihm fremde Welt vor. Die Entfremdung wird noch größer nach einem Blick in die Tagebuchaufzeichnungen seiner Freundin. Auf seine Frage nach dem darin häufig verwendeten Kürzel "Schdg." kann sie nur bitter lachen. "Na, doch natürlich Schändung." Kurz darauf verschwindet Gerd. Ob für immer aus dem Leben der Frau aus Berlin -- wie so vieles wissen wir es nicht. Ihre Trauer darüber hielt sich in Grenzen. Nach all dem Durchlittenen war in ihr für Liebe und Zärtlichkeit kein Platz mehr frei.
Man sollte sich wappnen vor der Lektüre dieser Tagebücher, die als eines der ungeheuerlichsten und authentischsten Dokumente der letzten Kriegstage in die Literaturgeschichte eingehen dürften. Anonyma, deren wahre Identität -- verständlich genug -- auf eigenen Wunsch auch über ihren Tod hinaus unbekannt bleiben soll, schildert den Fall Berlins vom 20. April bis zum 22. Juni 1945. Ihre eigene Vita bleibt weit gehend im Dunkeln. Anfang 30, Fotojournalistin, weit gereist, mehrsprachig. Ihre Russischkenntnisse sollten sich in dem kommenden menschlichen Inferno als lebensrettend erweisen. Inmitten des Bombenhagels und in banger Erwartung vor den Russen, denen ein fürchterlicher Ruf vorauseilt, haben sich Hausgemeinschaften in Kellerlöchern verschanzt; junge Mädchen werden auf Dachböden versteckt. Es sollte in den meisten Fällen nichts nützen.
Anonymas unterkühlter, fast lakonischer Berichtston lässt die sich anschließenden Plünderungs- und Vergewaltigungsorgien in all ihren scheußlichen Details umso drastischer erscheinen. Trotz mehrfacher Schändung zeichnet sie ein wohltuend differenziertes Russenbild, frei von allem Untermenschendenken. Sehr bald jedoch erkennt sie pragmatisch: "Ein Wolf musste her, der mir die Wölfe vom Leibe hielt!" Anatol wird ihr "ständiger Begleiter". Fragen nach moralischer Integrität tauchen in ihr auf, werden weggewischt. In diesem Zusammenhang liefert sie auch eine schonungslose Bestandsaufnahme deutscher Mannsbilder, die sich nicht scheuten, Kellerfrauen dem Feinde zuzuführen, um selbst ungeschoren davonzukommen.
Dem Schriftsteller Kurt W. Marek (bekannter unter seinem Pseudonym C.W. Ceram, unter dem er den Bestseller Götter, Gräber und Gelehrte veröffentlichte), verdanken wir den Erhalt dieses "selbstentblößenden" Kriegsgemäldes. Marek, der in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wohnte, lernte 1946 die Schreiberin kennen und erfuhr von den Tagebuchkladden. Fünf Jahre Überzeugungsarbeit waren nötig, sie von der Notwendigkeit einer Veröffentlichung zu überzeugen. 1959 erschienen, geriet sie leider bald in Vergessenheit. Die Frau aus Berlin ist mittlerweile verstorben -- ihre Erinnerungen werden ewig leben. --Ravi Unger
Buch:
Eine Frau in Berlin: Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945 von Anonyma
Taschenbuch: 282 Seiten 9 EUR in D
Verlag: Btb (6. November 2008)
ISBN-10: 3442732166
ISBN-13: 978-3442732166
Klappentext:
Als kurz nach Kriegsende ihr lang vermisster Freund Gerd glücklich und unerwartet von der Ostfront zurückkehrt, findet er eine ihm fremde Welt vor. Die Entfremdung wird noch größer nach einem Blick in die Tagebuchaufzeichnungen seiner Freundin. Auf seine Frage nach dem darin häufig verwendeten Kürzel "Schdg." kann sie nur bitter lachen. "Na, doch natürlich Schändung." Kurz darauf verschwindet Gerd. Ob für immer aus dem Leben der Frau aus Berlin -- wie so vieles wissen wir es nicht. Ihre Trauer darüber hielt sich in Grenzen. Nach all dem Durchlittenen war in ihr für Liebe und Zärtlichkeit kein Platz mehr frei.
Man sollte sich wappnen vor der Lektüre dieser Tagebücher, die als eines der ungeheuerlichsten und authentischsten Dokumente der letzten Kriegstage in die Literaturgeschichte eingehen dürften. Anonyma, deren wahre Identität -- verständlich genug -- auf eigenen Wunsch auch über ihren Tod hinaus unbekannt bleiben soll, schildert den Fall Berlins vom 20. April bis zum 22. Juni 1945. Ihre eigene Vita bleibt weit gehend im Dunkeln. Anfang 30, Fotojournalistin, weit gereist, mehrsprachig. Ihre Russischkenntnisse sollten sich in dem kommenden menschlichen Inferno als lebensrettend erweisen. Inmitten des Bombenhagels und in banger Erwartung vor den Russen, denen ein fürchterlicher Ruf vorauseilt, haben sich Hausgemeinschaften in Kellerlöchern verschanzt; junge Mädchen werden auf Dachböden versteckt. Es sollte in den meisten Fällen nichts nützen.
Anonymas unterkühlter, fast lakonischer Berichtston lässt die sich anschließenden Plünderungs- und Vergewaltigungsorgien in all ihren scheußlichen Details umso drastischer erscheinen. Trotz mehrfacher Schändung zeichnet sie ein wohltuend differenziertes Russenbild, frei von allem Untermenschendenken. Sehr bald jedoch erkennt sie pragmatisch: "Ein Wolf musste her, der mir die Wölfe vom Leibe hielt!" Anatol wird ihr "ständiger Begleiter". Fragen nach moralischer Integrität tauchen in ihr auf, werden weggewischt. In diesem Zusammenhang liefert sie auch eine schonungslose Bestandsaufnahme deutscher Mannsbilder, die sich nicht scheuten, Kellerfrauen dem Feinde zuzuführen, um selbst ungeschoren davonzukommen.
Dem Schriftsteller Kurt W. Marek (bekannter unter seinem Pseudonym C.W. Ceram, unter dem er den Bestseller Götter, Gräber und Gelehrte veröffentlichte), verdanken wir den Erhalt dieses "selbstentblößenden" Kriegsgemäldes. Marek, der in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wohnte, lernte 1946 die Schreiberin kennen und erfuhr von den Tagebuchkladden. Fünf Jahre Überzeugungsarbeit waren nötig, sie von der Notwendigkeit einer Veröffentlichung zu überzeugen. 1959 erschienen, geriet sie leider bald in Vergessenheit. Die Frau aus Berlin ist mittlerweile verstorben -- ihre Erinnerungen werden ewig leben. --Ravi Unger
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Film zum preisgekrönten Roman
Die letzte Mätresse - Une vieille maîtresse
F/It 2007
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wJhZ1zTq7c4&NR=1[/youtube]
Filmplakate:
http://www.trailerfan.com/movie/une_vie ... ers/232922
Auf dem französischen Originalplakat das 'Thema' Heilige/Hure, auf dem englischsprachigen die Wollust...
Programmhinweis:
http://www.3sat.de/film/woche/127612/index.html
Das war ein schöner Start der TV-Serie
"Amour fou - Liebe und Bessesenheit"
Spielfilme über Liebesbeziehungen der besonderen Art
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48786#48786
Mehr Mätressen-Wesen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:M%C3%A4tresse
viewtopic.php?p=26587#26587
.
F/It 2007
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wJhZ1zTq7c4&NR=1[/youtube]
Filmplakate:
http://www.trailerfan.com/movie/une_vie ... ers/232922
Auf dem französischen Originalplakat das 'Thema' Heilige/Hure, auf dem englischsprachigen die Wollust...
Programmhinweis:
http://www.3sat.de/film/woche/127612/index.html
Das war ein schöner Start der TV-Serie
"Amour fou - Liebe und Bessesenheit"
Spielfilme über Liebesbeziehungen der besonderen Art
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Festival
SF Sex Worker Film, Art and Music Fest
May 31 - June 7
San Francisco
U.S.A.
We are very excited to announce the 2009 San Francisco Sex Worker Film, Arts and Music Festival! This is the 10th anniversary, and 6th Biennial Festival! Additional artists, film makers, musicians and sponsors will be announced, but below is some preliminary info.
Festival dates: May 31st to June 7th, 2009
Website:
http://www.sexworkerfest.com/
Tel: 415-751-1659
Email: swfest at bayswan dot org
We are eager to receive movies and links to all sorts of work by AND/OR about sex workers and all kinds of sex work, US and international! We are interested in work by sex workers about other subjects as well. Please visit our site and send us a link to your movies or send DVDs for screening (but please do fill out an entry form from our site). For more about the work we seek and submission, visit the link below.
http://www.sexworkerfest.com/callfor.html
The San Francisco Sex Worker Fest will be presented in tandem with the Queer Cultural Festival
http://www.queerculturalcenter.org/, so check that site as well.

Army of Lovers (see call for work below! ) will feature performances at Center For Sex and Culture on Wednesday, June 3 and Thursday, June 4, 2009
http://www.sexworkerfest.com/ArmyofLovers/
Curators and artists include Scarlot Harlot, Justina, Kirk Read, Mariko Passion, Ckiara Rose and Xstacene. Sponsors include:
International Sex Worker Foundation for Art Culture and Education
http://www.iswface.org,
BAYSWAN
http://www.bayswan.org,
The Center for Sex and Culture
http://www.sexandculture.org,
SWOP-USA
http://www.swopusa.org and others to be announced!
Sex worker musicians, please contact:
mariko.passion at gmail dot com
For further information, including sponsorship opportunities, email swfest at bayswan dot org
Male sex worker artists, contact Kirk for the Army of Lovers show.
mswfestival at gmail dot com
ARMY OF LOVERS
curated by Kirk Read
http://www.sexworkerfest.com/ArmyofLovers/
FORMERLY KNOWN AS, a male sex worker arts festival
Army of Lovers seeks submissions for an arts festival that will feature visual art, video, dance, performance, writing and music by men who've worked in some area of the sex industry at some point in their lives.
This multi-night festival will take place in early June 2009 in San Francisco and will be part of the Queer Arts Festival. We are collaborating with Carol Leigh, the Sex Worker Film Festival and the Center for Sex and Culture to create programming that highlights work by and about male sex workers. There will be an evening of music. There will be several nights of multimedia cabaret where writers, performers and film makers come together to showcase their work. There will be a visual art show. And there will be film/video nights.
The reason we want to highlight male sex workers is because we know lots of men who are socially isolated from one another and from the broader world of sex workers. We see amazing female and trans sex workers leading the way in sex worker movements - politically, creatively and socially. We hope to provide men a space to come together so that we can meet one another and integrate our voices into the larger discussion. Trans sex workers are absolutely welcome and adored. People outside San Francisco are welcome as audience members and as contributing artists.
We seek work that reflects our lives. It doesn't have to be limited to your experiences as a sex worker but we are extremely interested in art that addresses sex work. We want art by people who worked thirty years ago. We want art by people who worked five years ago. We want art by people who've spent time in jail. We welcome art that's funny and confusing and sexual and political and bold and subtle and traditional and nontraditional. We want art by people are are currently working. We want art by street workers, porn stars, dancers, escorts, webcasters, dungeon masters and people who've done types of sex work that often go unacknowledged: people who work at sex clubs, people who work on porn sets, people with quirky stories.
We will pay people for their participation because we got some grant money, but don't expect to quit your day (or night) job!
Please contact Kirk Read at mswfestival at gmail dot com
Please share this email with anyone you know who might be able to help get the word out to male sex workers.
Please send work to:
Kirk Read
Army of Lovers
2261 Market St. #125
San Francisco, CA 94114
We welcome CDs, DVDs, printed stories, electronic files, raw ideas for performance art, links to websites...just get in touch and let us know what you have to offer!
Please get us stuff by MARCH 15!!
Deadline is not strict, but we will be curating the festival in mid-March, so submissions received after that will also be considered for future programming.
Website:
http://www.sexworkerfest.com/
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May 31 - June 7
San Francisco
U.S.A.
We are very excited to announce the 2009 San Francisco Sex Worker Film, Arts and Music Festival! This is the 10th anniversary, and 6th Biennial Festival! Additional artists, film makers, musicians and sponsors will be announced, but below is some preliminary info.
Festival dates: May 31st to June 7th, 2009
Website:
http://www.sexworkerfest.com/
Tel: 415-751-1659
Email: swfest at bayswan dot org
We are eager to receive movies and links to all sorts of work by AND/OR about sex workers and all kinds of sex work, US and international! We are interested in work by sex workers about other subjects as well. Please visit our site and send us a link to your movies or send DVDs for screening (but please do fill out an entry form from our site). For more about the work we seek and submission, visit the link below.
http://www.sexworkerfest.com/callfor.html
The San Francisco Sex Worker Fest will be presented in tandem with the Queer Cultural Festival
http://www.queerculturalcenter.org/, so check that site as well.

Army of Lovers (see call for work below! ) will feature performances at Center For Sex and Culture on Wednesday, June 3 and Thursday, June 4, 2009
http://www.sexworkerfest.com/ArmyofLovers/
Curators and artists include Scarlot Harlot, Justina, Kirk Read, Mariko Passion, Ckiara Rose and Xstacene. Sponsors include:
International Sex Worker Foundation for Art Culture and Education
http://www.iswface.org,
BAYSWAN
http://www.bayswan.org,
The Center for Sex and Culture
http://www.sexandculture.org,
SWOP-USA
http://www.swopusa.org and others to be announced!
Sex worker musicians, please contact:
mariko.passion at gmail dot com
For further information, including sponsorship opportunities, email swfest at bayswan dot org
Male sex worker artists, contact Kirk for the Army of Lovers show.
mswfestival at gmail dot com
ARMY OF LOVERS
curated by Kirk Read
http://www.sexworkerfest.com/ArmyofLovers/
FORMERLY KNOWN AS, a male sex worker arts festival
Army of Lovers seeks submissions for an arts festival that will feature visual art, video, dance, performance, writing and music by men who've worked in some area of the sex industry at some point in their lives.
This multi-night festival will take place in early June 2009 in San Francisco and will be part of the Queer Arts Festival. We are collaborating with Carol Leigh, the Sex Worker Film Festival and the Center for Sex and Culture to create programming that highlights work by and about male sex workers. There will be an evening of music. There will be several nights of multimedia cabaret where writers, performers and film makers come together to showcase their work. There will be a visual art show. And there will be film/video nights.
The reason we want to highlight male sex workers is because we know lots of men who are socially isolated from one another and from the broader world of sex workers. We see amazing female and trans sex workers leading the way in sex worker movements - politically, creatively and socially. We hope to provide men a space to come together so that we can meet one another and integrate our voices into the larger discussion. Trans sex workers are absolutely welcome and adored. People outside San Francisco are welcome as audience members and as contributing artists.
We seek work that reflects our lives. It doesn't have to be limited to your experiences as a sex worker but we are extremely interested in art that addresses sex work. We want art by people who worked thirty years ago. We want art by people who worked five years ago. We want art by people who've spent time in jail. We welcome art that's funny and confusing and sexual and political and bold and subtle and traditional and nontraditional. We want art by people are are currently working. We want art by street workers, porn stars, dancers, escorts, webcasters, dungeon masters and people who've done types of sex work that often go unacknowledged: people who work at sex clubs, people who work on porn sets, people with quirky stories.
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Filmrezension
Sat.1-Fernsehfilm
Wenn die Hausfrau ins Rotlichtmilieu abrutscht
Von André Mielke 17. Februar 2009, 07:58 Uhr
In dem Sat.1-Fernsehfilm "Für meine Kinder tu‘ ich alles" rutscht eine vom Schicksal gebeutelte Hausfrau in die Prostitution ab. Was sich recht vielversprechend wie ein kompromissloses Sozialdrama anlässt, fällt dann doch seiner aufgesetzten Melodramatik und übermotivierten Thriller-Anleihen zum Opfer.
Großer Sat.1 Film. Für meine Kinder tu' ich alles.
Foto: DPA
Lisa Martinek spielt Marie, eine Mutter, die für die Familie auf den Strich geht.
Traumberuf Hure? Doch, das soll vorkommen. Angeblich. Okay, vereinzelt. Egal, ungleich häufiger gibt es wohl Freier, die sich an der verwegenen Vorstellung festhalten, ihre Dienstleisterinnen würden die Arbeit nicht etwa mit der emotionalen Anteilnahme von Melkmaschinen verrichten, sondern mehr so aus Lust an der Freude.
[Dieser Satz drückt sich um das Thema "Sexarbeit ist Arbeit" herum, um dann auf das Klitschee der Freier-Feindbilder hereinzufallen wie auch teilweise die Drehbuchautoren/Produzenten des Films. Anm.]
Auf Leinwand und Bildschirm werden – von Pornos jetzt mal abgesehen – Prostituierte jedoch in aller Regel nicht als unersättliche Nymphomaninnen porträtiert, sondern als Gefangene widriger Umstände. Regelmäßig geht es also um Befreiung und moralische Reinigung gefallener Mädchen, mögen sie nun Irma la Douce, Cabiria oder „Pretty Woman“ heißen.
Mit dem Fernsehfilm „Für meine Kinder tu‘ ich alles“ schließt sich heute Sat.1 dieser gängigen Darstellung an. Allerdings steht im Mittelpunkt hier nicht die Erlösung, sondern der vorhergegangene Absturz einer braven deutschen Hausfrau ins Rotlichtmilieu.
[Gut. Der Absturz wurde verursacht durch die Widrigkeiten in der bürgerlichen Welt. Sexarbeit wird somit als verbleibende Hoffnung gesehen. Übrigens Sexarbeit ist nicht identisch mit Rotlichtmilieu! Anm.]
Für den beim Sender eigentlich auf „Romantic Movies“ programmierten Dienstagabend ist das ein harter Stoff. Doch was sich recht vielversprechend wie ein kompromissloses Sozialdrama anlässt, fällt dann doch seiner aufgesetzten Melodramatik und übermotivierten Thriller-Anleihen zum Opfer.
Marie (Lisa Martinek) geht es nicht gut: Ihr Mann hat sich umgebracht, und seine Lebensversicherung zahlt nun nicht [Versorgungsselbstmord]. Stattdessen erbt die Witwe ein nicht abbezahltes Eigenheim, hohe Schulden und einen üblen Schwiegervater (Jürgen Schornagel), der ihr das Sorgerecht für zwei ihrer drei Kinder entziehen lassen will.
[Dem Drama liegt ein Familiengeheimnis zugrunde. Ein Kuckuckskind. Anm.]
Sie bekommt eine Räumungsklage und zieht mit den Kindern in ein Plattenbau-Wohnsilo. Sozialer Brennpunkt, na klar. Geld braucht sie immer noch. Viel Geld. Auf einmal stehen drei Nachbarinnen bei Marie auf der Matte, um ihr zu verkünden, dass sie übrigens strippen und anschaffen gehen [Wörtl.: "Sie tanzt und wir zwei bumsen". Anm.] und dass das zwar nicht schön, aber im Grunde doch irgendwie machbar sei – das heißt, wenn man den Job konsequent von inneren Ich abschotten könne.
[Besser: Als Dienstleistung auffasst siehe Sexworkerkompetenzen. Anm.]
Klischeehafte Figuren und Unterschichten-Romantik
„Ich kann das nicht“, sagt Marie zuerst. „Ich bin nicht so eine.“ Das wird sie dann aber doch, schon angesichts der Verdienstmöglichkeiten und einer drohenden Privatinsolvenz [die evt. zur Folge hätte, daß ihr die Kinder doch weggenommen würden]. Dank der warmherzig-patenten Edelhure Rana (Sarah Masuch) bekommt Marie Kontakt zu besser verdienenden Handelsreisenden [Arbeitsmodell vergleichbar dem im Café Pssst, Berlin. Anm.]. Mit denen geht sie dann aufs Zimmer, im Hinterkopf immer Ranas allenfalls notdürftig tröstliche Maxime: „Sag mir nicht, dass du mit 20 nicht auch schon mal mit Kerlen in der Kiste warst, bei denen du gedacht hast: Hoffentlich hat er’s bald.“
[Die Aussage, die aber das wesentliche trifft, indem sie das vom unreflektierten Ekelimpuls genährte Prostitutionstabu entkräftet. Denn die Männer in der Prostitution sind ganz normale Kerle, wie auch die in Disco oder Betriebsausflug. Anm.]
Das klingt zwar nach Groschenheft, aber Lisa Martinek verkörpert diese opferbereite Frau angenehm bodenständig und dezent, also ohne Weinkrämpfe und Vroni-Ferres-Muttertier-Attitüde. Und es berührt durchaus, dass Maries großer Sohn seine Mutter nicht um Geld für eine Klassenfahrt bittet, um sie nicht noch mehr unter Beschaffungsdruck zu setzen. Erfreulicherweise gelingt es Regisseurin Annette Ernst auch, das Thema frei von peinlichen Klebrigkeiten und ohne Fleischbeschau zu verhandeln. Und dass es Marie abwechselnd vor sich und ihren Kunden ekelt, heißt nicht, dass die Freier deshalb durchweg als schmierige Fratzen erscheinen. [Sic!]
Doch leider traut der Film (Drehbuch: Rolf Silber) den glaubhaften Seelennöten seiner Protagonistin nicht genug, um sich darauf zu konzentrieren und dem Publikum einen absurden Rache-Nebenplot, klischeehafte Figuren und allerlei Unterschichten-Romantik zu ersparen.
Also muss es für Marie immer noch schlimmer kommen. Nicht allein, dass der vor Fiesheit anscheinend gesichtsgelähmte Schwiegervater und ein auserlesen brutaler Zuhälter ihr zu schaffen machen. Nein, die beiden Unholde tun sich schließlich sogar zusammen auf der dunklen Seite der Macht, während die untadeligen Sexarbeiterinnen die Mächte des Lichts verkörpern. Und damit Marie irgendwann auch wieder ohne Bezahlung lieben kann, bemüht sich auch noch ein adretter Lehrer ihres Sohnes um sie. Doch im Grunde hätte aus der Geschichte auch etwas werden können.
"Für meine Kinder tu‘ ich alles" lief am Dienstag, 17. Februar um 20.15 Uhr in Sat.1.
Original mit Bild und Leserkommentaren:
http://www.welt.de/fernsehen/article318 ... tscht.html
Diskussion:
viewtopic.php?p=50613#50613
.
Wenn die Hausfrau ins Rotlichtmilieu abrutscht
Von André Mielke 17. Februar 2009, 07:58 Uhr
In dem Sat.1-Fernsehfilm "Für meine Kinder tu‘ ich alles" rutscht eine vom Schicksal gebeutelte Hausfrau in die Prostitution ab. Was sich recht vielversprechend wie ein kompromissloses Sozialdrama anlässt, fällt dann doch seiner aufgesetzten Melodramatik und übermotivierten Thriller-Anleihen zum Opfer.
Großer Sat.1 Film. Für meine Kinder tu' ich alles.
Foto: DPA
Lisa Martinek spielt Marie, eine Mutter, die für die Familie auf den Strich geht.
Traumberuf Hure? Doch, das soll vorkommen. Angeblich. Okay, vereinzelt. Egal, ungleich häufiger gibt es wohl Freier, die sich an der verwegenen Vorstellung festhalten, ihre Dienstleisterinnen würden die Arbeit nicht etwa mit der emotionalen Anteilnahme von Melkmaschinen verrichten, sondern mehr so aus Lust an der Freude.
[Dieser Satz drückt sich um das Thema "Sexarbeit ist Arbeit" herum, um dann auf das Klitschee der Freier-Feindbilder hereinzufallen wie auch teilweise die Drehbuchautoren/Produzenten des Films. Anm.]
Auf Leinwand und Bildschirm werden – von Pornos jetzt mal abgesehen – Prostituierte jedoch in aller Regel nicht als unersättliche Nymphomaninnen porträtiert, sondern als Gefangene widriger Umstände. Regelmäßig geht es also um Befreiung und moralische Reinigung gefallener Mädchen, mögen sie nun Irma la Douce, Cabiria oder „Pretty Woman“ heißen.
Mit dem Fernsehfilm „Für meine Kinder tu‘ ich alles“ schließt sich heute Sat.1 dieser gängigen Darstellung an. Allerdings steht im Mittelpunkt hier nicht die Erlösung, sondern der vorhergegangene Absturz einer braven deutschen Hausfrau ins Rotlichtmilieu.
[Gut. Der Absturz wurde verursacht durch die Widrigkeiten in der bürgerlichen Welt. Sexarbeit wird somit als verbleibende Hoffnung gesehen. Übrigens Sexarbeit ist nicht identisch mit Rotlichtmilieu! Anm.]
Für den beim Sender eigentlich auf „Romantic Movies“ programmierten Dienstagabend ist das ein harter Stoff. Doch was sich recht vielversprechend wie ein kompromissloses Sozialdrama anlässt, fällt dann doch seiner aufgesetzten Melodramatik und übermotivierten Thriller-Anleihen zum Opfer.
Marie (Lisa Martinek) geht es nicht gut: Ihr Mann hat sich umgebracht, und seine Lebensversicherung zahlt nun nicht [Versorgungsselbstmord]. Stattdessen erbt die Witwe ein nicht abbezahltes Eigenheim, hohe Schulden und einen üblen Schwiegervater (Jürgen Schornagel), der ihr das Sorgerecht für zwei ihrer drei Kinder entziehen lassen will.
[Dem Drama liegt ein Familiengeheimnis zugrunde. Ein Kuckuckskind. Anm.]
Sie bekommt eine Räumungsklage und zieht mit den Kindern in ein Plattenbau-Wohnsilo. Sozialer Brennpunkt, na klar. Geld braucht sie immer noch. Viel Geld. Auf einmal stehen drei Nachbarinnen bei Marie auf der Matte, um ihr zu verkünden, dass sie übrigens strippen und anschaffen gehen [Wörtl.: "Sie tanzt und wir zwei bumsen". Anm.] und dass das zwar nicht schön, aber im Grunde doch irgendwie machbar sei – das heißt, wenn man den Job konsequent von inneren Ich abschotten könne.
[Besser: Als Dienstleistung auffasst siehe Sexworkerkompetenzen. Anm.]
Klischeehafte Figuren und Unterschichten-Romantik
„Ich kann das nicht“, sagt Marie zuerst. „Ich bin nicht so eine.“ Das wird sie dann aber doch, schon angesichts der Verdienstmöglichkeiten und einer drohenden Privatinsolvenz [die evt. zur Folge hätte, daß ihr die Kinder doch weggenommen würden]. Dank der warmherzig-patenten Edelhure Rana (Sarah Masuch) bekommt Marie Kontakt zu besser verdienenden Handelsreisenden [Arbeitsmodell vergleichbar dem im Café Pssst, Berlin. Anm.]. Mit denen geht sie dann aufs Zimmer, im Hinterkopf immer Ranas allenfalls notdürftig tröstliche Maxime: „Sag mir nicht, dass du mit 20 nicht auch schon mal mit Kerlen in der Kiste warst, bei denen du gedacht hast: Hoffentlich hat er’s bald.“
[Die Aussage, die aber das wesentliche trifft, indem sie das vom unreflektierten Ekelimpuls genährte Prostitutionstabu entkräftet. Denn die Männer in der Prostitution sind ganz normale Kerle, wie auch die in Disco oder Betriebsausflug. Anm.]
Das klingt zwar nach Groschenheft, aber Lisa Martinek verkörpert diese opferbereite Frau angenehm bodenständig und dezent, also ohne Weinkrämpfe und Vroni-Ferres-Muttertier-Attitüde. Und es berührt durchaus, dass Maries großer Sohn seine Mutter nicht um Geld für eine Klassenfahrt bittet, um sie nicht noch mehr unter Beschaffungsdruck zu setzen. Erfreulicherweise gelingt es Regisseurin Annette Ernst auch, das Thema frei von peinlichen Klebrigkeiten und ohne Fleischbeschau zu verhandeln. Und dass es Marie abwechselnd vor sich und ihren Kunden ekelt, heißt nicht, dass die Freier deshalb durchweg als schmierige Fratzen erscheinen. [Sic!]
Doch leider traut der Film (Drehbuch: Rolf Silber) den glaubhaften Seelennöten seiner Protagonistin nicht genug, um sich darauf zu konzentrieren und dem Publikum einen absurden Rache-Nebenplot, klischeehafte Figuren und allerlei Unterschichten-Romantik zu ersparen.
Also muss es für Marie immer noch schlimmer kommen. Nicht allein, dass der vor Fiesheit anscheinend gesichtsgelähmte Schwiegervater und ein auserlesen brutaler Zuhälter ihr zu schaffen machen. Nein, die beiden Unholde tun sich schließlich sogar zusammen auf der dunklen Seite der Macht, während die untadeligen Sexarbeiterinnen die Mächte des Lichts verkörpern. Und damit Marie irgendwann auch wieder ohne Bezahlung lieben kann, bemüht sich auch noch ein adretter Lehrer ihres Sohnes um sie. Doch im Grunde hätte aus der Geschichte auch etwas werden können.
"Für meine Kinder tu‘ ich alles" lief am Dienstag, 17. Februar um 20.15 Uhr in Sat.1.
Original mit Bild und Leserkommentaren:
http://www.welt.de/fernsehen/article318 ... tscht.html
Diskussion:
viewtopic.php?p=50613#50613
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- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Hollywood
Oscars
"Slumdog Millionär"
Gleich acht Oscars hat das Märchen vom Slum-Jungen Jamal, der vom Teeträger zum Millionär aufsteigt und seine Kindheitsliebe aus der Prostitution rettet, abgesahnt.
http://derstandard.at/?url=/?id=1234507802001
http://www.br-online.de/on3radio/themen ... 755739.xml
Oskar für den Harvey Milk Darsteller Sean Penn
Harvey Milk war erster offen schwuler Bezirksbürgermeister in Los Angeles und hat sich für die Rechte von diskriminierten Minderheiten wie Homosexuellen und Sexworkern eingesetzt bis er von seinem erzkonservativem Rivalen erschossen wurde. Der Täter bekam im Urteil mildernde Umstände zugesprochen wegen Bewustseinstrübung durch Junkfood...
Als kürzlich in Californien der Volksentscheid zur Entkriminalisierung von Prostitution lief, scheiterte gleichzeitig auch die Petition zur Beibehaltung der Homo-Ehe.
So ein politisch aufgeladenes Klima hat sicher auch zur Oskarverleihung beigetragen. Ein mutiges politisches Zeichen der Filmschaffenden
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=unu-9vM9VZw[/youtube]
http://en.wikipedia.org/wiki/Harvey_Milk
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"Slumdog Millionär"
Gleich acht Oscars hat das Märchen vom Slum-Jungen Jamal, der vom Teeträger zum Millionär aufsteigt und seine Kindheitsliebe aus der Prostitution rettet, abgesahnt.
http://derstandard.at/?url=/?id=1234507802001
http://www.br-online.de/on3radio/themen ... 755739.xml
Oskar für den Harvey Milk Darsteller Sean Penn
Harvey Milk war erster offen schwuler Bezirksbürgermeister in Los Angeles und hat sich für die Rechte von diskriminierten Minderheiten wie Homosexuellen und Sexworkern eingesetzt bis er von seinem erzkonservativem Rivalen erschossen wurde. Der Täter bekam im Urteil mildernde Umstände zugesprochen wegen Bewustseinstrübung durch Junkfood...
Als kürzlich in Californien der Volksentscheid zur Entkriminalisierung von Prostitution lief, scheiterte gleichzeitig auch die Petition zur Beibehaltung der Homo-Ehe.
So ein politisch aufgeladenes Klima hat sicher auch zur Oskarverleihung beigetragen. Ein mutiges politisches Zeichen der Filmschaffenden
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=unu-9vM9VZw[/youtube]
http://en.wikipedia.org/wiki/Harvey_Milk
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RE: Kino, Filme & Sexarbeit
Berlins Film-Huren
Nadja Uhl und Alexandra Neldel spielen jetzt Prostituierte
Von MICHAEL SCHACHT
Prostitution – das älteste Gewerbe der Welt. Und für zwei Hauptstadt-Stars die neueste Rolle. Sie sind Berlins Film-Huren!
Gestern feierte Leinwand-Schönheit Nadja Uhl (36) in der Kulturbrauerei (Prenzlauer Berg) die Premiere ihres neuen Kinofilms „So glücklich war ich noch nie“ (ab heute im Kino). Sie spielt Tanja, eine Prostituierte, die einem Hochstapler (Devid Striesow, 35) auf den Leim geht.
Und auch Alexandra Neldel (33, „Verliebt in Berlin“) begibt sich in die Horizontale.
Wie jetzt bekannt wurde, übernimmt sie in der Sat.1-Produktion „Die Wanderhure“ die Hauptrolle. Und spielt eine schöne Jungfrau, die sich im 15. Jahrhundert gegen ihren Willen prostituieren muss. Der Mehrteiler soll 2010 ausgestrahlt werden.
Worin liegt die Faszination der Prostituierten als Filmheldin? Nadja Uhl zu BILD: „Die moralische Schublade gehört zum Beruf der Prostituierten dazu. Davon lebt der Beruf, daher kommt der Mythos.“
Ist die Schauspielerin der Hure vielleicht sogar ähnlich, weil beide in ihren Berufen gefallen wollen?
„Für Prostituierte bedeutet das bares Geld. Sie müssen ständig verführen“, sagt Uhl zu BILD. „Ich kann als Schauspielerin mit Ecken und Kanten gefallen. Und zwar in allen Rollen!“
Und welcher Job ist schwieriger? Uhl: „Als Prostituierte braucht man meiner Meinung nach mehr psychologisches Fingerspitzengefühl. Der Verdienst einer Hure hängt in jeder Sekunde davon ab, ob es dem Kunden unmittelbar gefällt. Dagegen mache ich mir im Moment des Drehens gar keinen Kopf, ob der Zuschauer hinterher glücklich ist oder nicht.“
Die Kritiker sind mit „So glücklich war ich noch nie“ übrigens sehr glücklich...
http://www.bild.de/BILD/regional/berlin ... ierte.html
Nadja Uhl und Alexandra Neldel spielen jetzt Prostituierte
Von MICHAEL SCHACHT
Prostitution – das älteste Gewerbe der Welt. Und für zwei Hauptstadt-Stars die neueste Rolle. Sie sind Berlins Film-Huren!
Gestern feierte Leinwand-Schönheit Nadja Uhl (36) in der Kulturbrauerei (Prenzlauer Berg) die Premiere ihres neuen Kinofilms „So glücklich war ich noch nie“ (ab heute im Kino). Sie spielt Tanja, eine Prostituierte, die einem Hochstapler (Devid Striesow, 35) auf den Leim geht.
Und auch Alexandra Neldel (33, „Verliebt in Berlin“) begibt sich in die Horizontale.
Wie jetzt bekannt wurde, übernimmt sie in der Sat.1-Produktion „Die Wanderhure“ die Hauptrolle. Und spielt eine schöne Jungfrau, die sich im 15. Jahrhundert gegen ihren Willen prostituieren muss. Der Mehrteiler soll 2010 ausgestrahlt werden.
Worin liegt die Faszination der Prostituierten als Filmheldin? Nadja Uhl zu BILD: „Die moralische Schublade gehört zum Beruf der Prostituierten dazu. Davon lebt der Beruf, daher kommt der Mythos.“
Ist die Schauspielerin der Hure vielleicht sogar ähnlich, weil beide in ihren Berufen gefallen wollen?
„Für Prostituierte bedeutet das bares Geld. Sie müssen ständig verführen“, sagt Uhl zu BILD. „Ich kann als Schauspielerin mit Ecken und Kanten gefallen. Und zwar in allen Rollen!“
Und welcher Job ist schwieriger? Uhl: „Als Prostituierte braucht man meiner Meinung nach mehr psychologisches Fingerspitzengefühl. Der Verdienst einer Hure hängt in jeder Sekunde davon ab, ob es dem Kunden unmittelbar gefällt. Dagegen mache ich mir im Moment des Drehens gar keinen Kopf, ob der Zuschauer hinterher glücklich ist oder nicht.“
Die Kritiker sind mit „So glücklich war ich noch nie“ übrigens sehr glücklich...
http://www.bild.de/BILD/regional/berlin ... ierte.html
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GFE 1: The Girlfriend Experience
Soderberghs Girlfriend Experience mit Porno-Star
Oceans Eleven- Regisseur wirft einen Blick auf die Welt aus der Sicht eines Elite-Call-Girls.
Steven Soderbergh & Sasha Grey
© Behind the Scenes
Der neue Film des Oscar-Preisträgers Steven Soderbergh erzählt in The Girlfriend Experience die Geschichte einer Edelprostituierten in Manhatten und blickt fünf Tage auf deren Leben. Chelsea, gespielt vom US-Porno-Star Sasha Grey, verlangt 2000 Dollar die Stunde und scheint ihr Leben voll im Griff zu haben. Sie verkauft neben Sex auch Gesellschaft und intime Gespräche an ihre reichen Kunden. Sie spielt für sie die perfekte Freundin. Nebenbei hat sie auch selbst einen Freund (Chris Santos), der sie vergöttert und ihren Lebensstil akzeptiert. Doch hält das Geschäft einer Prostituierten in der New Yorker Business-Welt einige Überraschungen bereit, da oftmals unklar bleibt, mit wem sie es eigentlich zu tun hat.
Der Regisseur von Ocean’s Eleven verzichtet in der Low-Budget-Produktion The Girlfriend Experience auf die Zugkraft populärer Hollywood-Stars und geht thematisch gewissermaßen an den Anfang seiner Karriere zurück. Mit seinem Erstlingswerk Sex, Lügen und Video machte er sich 1989 auf einen Schlag bekannt und drehte fortan mit den ganz Großen des Geschäfts. Das Drehbuch zu seinem jüngsten Werk schrieben die Autoren Brian Koppelman und David Levien, mit denen er auch schon bei Ocean’s Thirteen zusammengearbeitet hat.
Der Film, der für 1,7 Millionen US-Dollar und in 16 Tagen gedreht wurde, ist nach Bubble der zweite eines Deals über sechs Filme von Soderbergh für den Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme ganz neue Wege geht. Der Zuschauer kann entscheiden, ob er den Streifen im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium für zu Hause oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung sehen will. Die großen Kinoketten boykottierten diese Filme bislang, so dass unklar ist, ob und wie der Film in Deutschland zu sehen sein wird. Bubble war hierzulande bislang auch nur als DVD-Import erhältlich. Schade eigentlich, denn verdienten beide Werke, allein schon wegen des Namens Soderbergh, gezeigt zu werden.
Hier der Trailer zu The Girlfriend Experience:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AgNZXStjMxc[/youtube]
Quelle:
http://www.moviepilot.de/articles/soder ... tar-102603
.
Oceans Eleven- Regisseur wirft einen Blick auf die Welt aus der Sicht eines Elite-Call-Girls.
Steven Soderbergh & Sasha Grey
© Behind the Scenes
Der neue Film des Oscar-Preisträgers Steven Soderbergh erzählt in The Girlfriend Experience die Geschichte einer Edelprostituierten in Manhatten und blickt fünf Tage auf deren Leben. Chelsea, gespielt vom US-Porno-Star Sasha Grey, verlangt 2000 Dollar die Stunde und scheint ihr Leben voll im Griff zu haben. Sie verkauft neben Sex auch Gesellschaft und intime Gespräche an ihre reichen Kunden. Sie spielt für sie die perfekte Freundin. Nebenbei hat sie auch selbst einen Freund (Chris Santos), der sie vergöttert und ihren Lebensstil akzeptiert. Doch hält das Geschäft einer Prostituierten in der New Yorker Business-Welt einige Überraschungen bereit, da oftmals unklar bleibt, mit wem sie es eigentlich zu tun hat.
Der Regisseur von Ocean’s Eleven verzichtet in der Low-Budget-Produktion The Girlfriend Experience auf die Zugkraft populärer Hollywood-Stars und geht thematisch gewissermaßen an den Anfang seiner Karriere zurück. Mit seinem Erstlingswerk Sex, Lügen und Video machte er sich 1989 auf einen Schlag bekannt und drehte fortan mit den ganz Großen des Geschäfts. Das Drehbuch zu seinem jüngsten Werk schrieben die Autoren Brian Koppelman und David Levien, mit denen er auch schon bei Ocean’s Thirteen zusammengearbeitet hat.
Der Film, der für 1,7 Millionen US-Dollar und in 16 Tagen gedreht wurde, ist nach Bubble der zweite eines Deals über sechs Filme von Soderbergh für den Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme ganz neue Wege geht. Der Zuschauer kann entscheiden, ob er den Streifen im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium für zu Hause oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung sehen will. Die großen Kinoketten boykottierten diese Filme bislang, so dass unklar ist, ob und wie der Film in Deutschland zu sehen sein wird. Bubble war hierzulande bislang auch nur als DVD-Import erhältlich. Schade eigentlich, denn verdienten beide Werke, allein schon wegen des Namens Soderbergh, gezeigt zu werden.
Hier der Trailer zu The Girlfriend Experience:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AgNZXStjMxc[/youtube]
Quelle:
http://www.moviepilot.de/articles/soder ... tar-102603
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.08.2009, 17:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Harte Seiten eines süßen Lebens
Hotte im Paradies
Film von Dominik Graf 2002
Trailer
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=EXyMiyI2_iY[/youtube]
http://de.wikipedia.org/wiki/Hotte_im_Paradies
9 Teile á 10 Min.:
http://www.youtube.com/watch?v=HCeUoYSw0II
http://www.youtube.com/watch?v=y3edyBuEPCo
http://www.youtube.com/watch?v=8d5zVfcSGcE
http://www.youtube.com/watch?v=VdzHfGf64kI
http://www.youtube.com/watch?v=3ulZZ2v4OXs
http://www.youtube.com/watch?v=2ULpty6WtTE
http://www.youtube.com/watch?v=lVXlvCLEP5c
http://www.youtube.com/watch?v=vZGUx_ZleZA
http://www.youtube.com/watch?v=m0RkwR75ekQ
Zuhälterstudie Chicago:
viewtopic.php?p=54156#54156
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Film von Dominik Graf 2002
Trailer
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=EXyMiyI2_iY[/youtube]
http://de.wikipedia.org/wiki/Hotte_im_Paradies
9 Teile á 10 Min.:
http://www.youtube.com/watch?v=HCeUoYSw0II
http://www.youtube.com/watch?v=y3edyBuEPCo
http://www.youtube.com/watch?v=8d5zVfcSGcE
http://www.youtube.com/watch?v=VdzHfGf64kI
http://www.youtube.com/watch?v=3ulZZ2v4OXs
http://www.youtube.com/watch?v=2ULpty6WtTE
http://www.youtube.com/watch?v=lVXlvCLEP5c
http://www.youtube.com/watch?v=vZGUx_ZleZA
http://www.youtube.com/watch?v=m0RkwR75ekQ
Zuhälterstudie Chicago:
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Russlands Valuta Prostituierte

Internetgirl - Interdevochka
Russische Romanverfilmung von 1989
Sexwork in Zeiten der Prestroika.
Das Ende Rußlands reflektiert im Sexbiz.
Der Roman als Buch:
http://www.amazon.de/dp/3596106176/
Über den Film:
http://de.wikipedia.org/wiki/Intergirl
Sceenshots:
http://russart.com/movie-pictures-702-I ... -Intergirl
Als Video:
http://new-kino.net/dramy/728-interdevochka-1998.html
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.04.2010, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Jetzt :: ARD das erste
Eine Frau für gewisse Stunden
Spielfilm Deutschland 1984
Länge: 95 Minuten
Personen:
Liza Hofer Christiane Krüger
Willi Ackermann Manfred Lehmann
Tommy Bernd Herzsprung
Hinrich Wolfgang Müller
Suttner Wolf Martinsen
Schmal Heiner Lauterbach
und andere
Musik: Jürgen Fritz
Kamera: Werner Kurz
Buch: Wolfgang Müller
Regie: Wolfgang Müller
Laufzeit: 96 Min.
Seit Langem will die Edelprostituierte Liza Hofer ihren Beruf an den Nagel hängen. Erst durch die Liebe zu dem netten Mathematikstudenten Hinrich findet sie die Kraft, tatsächlich aus dem Geschäft auszusteigen. Als Hinrich jedoch erfährt, dass die Frau seiner Träume eine Hure ist, wird er in eine dramatische Auseinandersetzung mit Lizas brutalem Zuhälter Willi Ackermann verwickelt.
„Eine Frau für gewisse Stunden" ist ein melodramatischer Thriller mit Heiner Lauterbach, Christiane Krüger und Manfred Lehmann.
*
Seit sechs Monaten arbeitet Liza Hofer (Christiane Krüger) in Willi Ackermanns (Manfred Lehmann) Edelbordell. Und das ist schon viel zu lange, findet Liza. Sie will endlich aus dem Geschäft aussteigen, doch Ackermann will davon nichts wissen. Um Spielschulden zu begleichen, zwingt der brutale Zuhälter seine Damen regelmäßig zu Überstunden. Als eine der Prostituierten sich weigert, erschlägt er sie im Affekt und versucht, die Tat zu vertuschen. Er schüchtert die Frauen so sehr ein, dass sie der Polizei erklären, ihre Kollegin sei die Treppe hinuntergestürzt. Kommissar Suttner (Wolf Martinsen) und sein Assistent Schmal (Heiner Lauterbach) ermitteln vergeblich. Als Liza den Hund der toten Kollegin ausführt, lernt sie den querschnittsgelähmten Mathematikstudenten Hinrich (Wolfgang Müller) kennen. Hinrichs Liebe bestärkt sie in dem Entschluss, endlich aus dem Gewerbe auszusteigen. Doch sie verschweigt ihm ihre bisherige Tätigkeit. Weil Hinrich Verdacht schöpft und ihr eines Nachts folgt, findet er heraus, dass Liza eine Hure ist. Er ist geschockt, gibt aber so schnell nicht auf. Als er um eine klärende Unterredung bittet, trifft der Rollstuhlfahrer in Lizas Wohnung auf deren Zuhälter Ackermann. Es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung ...
„Eine Frau für gewisse Stunden" ist ein spannender Milieukrimi über schwere Jungs und leichte Mädchen aus dem Kölner Rotlichtviertel, hervorragend besetzt mit Christiane Krüger, Manfred Lehmann und Heiner Lauterbach in einer frühen Rolle.
http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 40&ziel=34
http://www.filmportal.de/df/e2/Credits, ... ,,,,,.html
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Spielfilm Deutschland 1984
Länge: 95 Minuten
Personen:
Liza Hofer Christiane Krüger
Willi Ackermann Manfred Lehmann
Tommy Bernd Herzsprung
Hinrich Wolfgang Müller
Suttner Wolf Martinsen
Schmal Heiner Lauterbach
und andere
Musik: Jürgen Fritz
Kamera: Werner Kurz
Buch: Wolfgang Müller
Regie: Wolfgang Müller
Laufzeit: 96 Min.
Seit Langem will die Edelprostituierte Liza Hofer ihren Beruf an den Nagel hängen. Erst durch die Liebe zu dem netten Mathematikstudenten Hinrich findet sie die Kraft, tatsächlich aus dem Geschäft auszusteigen. Als Hinrich jedoch erfährt, dass die Frau seiner Träume eine Hure ist, wird er in eine dramatische Auseinandersetzung mit Lizas brutalem Zuhälter Willi Ackermann verwickelt.
„Eine Frau für gewisse Stunden" ist ein melodramatischer Thriller mit Heiner Lauterbach, Christiane Krüger und Manfred Lehmann.
*
Seit sechs Monaten arbeitet Liza Hofer (Christiane Krüger) in Willi Ackermanns (Manfred Lehmann) Edelbordell. Und das ist schon viel zu lange, findet Liza. Sie will endlich aus dem Geschäft aussteigen, doch Ackermann will davon nichts wissen. Um Spielschulden zu begleichen, zwingt der brutale Zuhälter seine Damen regelmäßig zu Überstunden. Als eine der Prostituierten sich weigert, erschlägt er sie im Affekt und versucht, die Tat zu vertuschen. Er schüchtert die Frauen so sehr ein, dass sie der Polizei erklären, ihre Kollegin sei die Treppe hinuntergestürzt. Kommissar Suttner (Wolf Martinsen) und sein Assistent Schmal (Heiner Lauterbach) ermitteln vergeblich. Als Liza den Hund der toten Kollegin ausführt, lernt sie den querschnittsgelähmten Mathematikstudenten Hinrich (Wolfgang Müller) kennen. Hinrichs Liebe bestärkt sie in dem Entschluss, endlich aus dem Gewerbe auszusteigen. Doch sie verschweigt ihm ihre bisherige Tätigkeit. Weil Hinrich Verdacht schöpft und ihr eines Nachts folgt, findet er heraus, dass Liza eine Hure ist. Er ist geschockt, gibt aber so schnell nicht auf. Als er um eine klärende Unterredung bittet, trifft der Rollstuhlfahrer in Lizas Wohnung auf deren Zuhälter Ackermann. Es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung ...
„Eine Frau für gewisse Stunden" ist ein spannender Milieukrimi über schwere Jungs und leichte Mädchen aus dem Kölner Rotlichtviertel, hervorragend besetzt mit Christiane Krüger, Manfred Lehmann und Heiner Lauterbach in einer frühen Rolle.
http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 40&ziel=34
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Prostitution in Paris
Klassische Millieustudie :: Komödiantischer Filmklassiker
Das Mädchen Irma la Duce
Spielfilm USA 1962
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=GgrEynddh7I
Nestors unbeabsichtigter Einstieg:
Vom entlassenen Sittenpolizisten zum erwählten Zuhälter.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qV7xAXZNeNA[/youtube]
Personen:
Irma la Douce - Shirley MacLaine
Nestor Patou - Jack Lemmon
Moustache - Lou Jacobi
Inspektor Lefevre - Herschel Bernardi
Annie - Joan Shawlee
Lolita - Hope Holiday
Hippolyte - Bruce Yarnell
Kiki - Grace Lee Whitney
Suzette - Tura Santana
Mimi - Harriet Young
Tätowierter Matrose - Bill Bixby
und andere
Musik: Andre Previn
Kamera: Joseph Lashelle
Buch: Billy Wilder und I. A. L. Diamond
Regie: Billy Wilder
Laufzeit: 136 Min.
Nestor Patou fliegt in hohem Bogen aus dem Polizeidienst, als er versucht, dem sündigen Treiben in der Pariser Rue Casanova auf eigene Faust Einhalt zu gebieten. Dafür gewinnt er dort die Liebe der süßen Irma, die er allerdings mit keinem anderen teilen möchte. So sieht sich Nestor zu einem ebenso aufregenden wie anstrengenden Doppelleben gezwungen.
Jack Lemmon und Shirley MacLaine spielen die Hauptrollen in dieser klassischen Billy-Wilder-Komödie, die den Welterfolg des gleichnamigen Musicals auf der Leinwand wiederholte.
Irma La Douce (Shirley MacLaine) gehört zu den Schönen, die in der Pariser Rue Casanova dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen. Attraktiv, wie sie ist, verdient sie gut, aber das meiste davon kassiert Hippolyte (Bruce Yarnell), genannt „Der Ochse", der die süße Irma „beschützt".
Eines Tages taucht ein neuer Polizist in dem verrufenen Viertel auf: Nestor Patou (Jack Lemmon). Entsetzt über die Zustände, entschließt er sich spontan, in der Rue Casanova wieder Anstand und Sitte herzustellen. Seine eigenmächtige Razzia endet allerdings mit seiner sofortigen Entlassung, weil dem übereifrigen Nestor bei diesem großen Fischzug auch der eigene Chef, Inspektor Lefevre (Herschel Bernardi), ins Netz gegangen ist.
Ziemlich deprimiert kehrt Nestor in das Bistro von Moustache (Lou Jacobi) zurück, wo die Mädchen mit ihren „Beschützern" verkehren. Eine Prügelei mit Hippolyte hat verblüffende Folgen: Irma bietet dem verdutzten Nestor an, Hippolytes Stelle einzunehmen und fortan für ihren „Schutz" zu sorgen.
Doppelleben des Retters aus Eifersucht
Da Nestor sich längst in Irma verliebt hat, ist ihm der Gedanke unerträglich, dass sie sich weiterhin mit anderen Männern abgibt. Das bringt ihn auf eine kühne Idee: Er erfindet eine zweite Rolle für sich und verwandelt sich zwischenzeitlich in den äußerst großzügigen „Lord X", der Irma künftig ganz für sich alleine beansprucht. Irma darf dafür aber neben dem „Lord" keine weiteren Freier empfangen, und „Lord X" begnügt sich damit, zweimal wöchentlich mit ihr Patiencen zu legen. Um für den spendablen „Adeligen" das entsprechende Kleingeld heranzuschaffen, muss Nestor frühmorgens heimlich in den Markthallen schuften. Schließlich aber wird Nestor die Doppelrolle in jeder Hinsicht zu beschwerlich, und er entscheidet sich dazu, „Lord X" wieder verschwinden zu lassen. Das wiederum führt zu neuen, aufregenden Komplikationen.
Billy Wilder („Manche mögen's heiß") hat diese frivole Komödie mit so viel Freude an gekonnter Parodie und grotesker Komik inszeniert, dass „Das Mädchen Irma La Douce" sofort weltweit zu einem umjubelten Publikumsliebling wurde.
http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 40&ziel=36
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Das Mädchen Irma la Duce
Spielfilm USA 1962
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=GgrEynddh7I
Nestors unbeabsichtigter Einstieg:
Vom entlassenen Sittenpolizisten zum erwählten Zuhälter.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qV7xAXZNeNA[/youtube]
Personen:
Irma la Douce - Shirley MacLaine
Nestor Patou - Jack Lemmon
Moustache - Lou Jacobi
Inspektor Lefevre - Herschel Bernardi
Annie - Joan Shawlee
Lolita - Hope Holiday
Hippolyte - Bruce Yarnell
Kiki - Grace Lee Whitney
Suzette - Tura Santana
Mimi - Harriet Young
Tätowierter Matrose - Bill Bixby
und andere
Musik: Andre Previn
Kamera: Joseph Lashelle
Buch: Billy Wilder und I. A. L. Diamond
Regie: Billy Wilder
Laufzeit: 136 Min.
Nestor Patou fliegt in hohem Bogen aus dem Polizeidienst, als er versucht, dem sündigen Treiben in der Pariser Rue Casanova auf eigene Faust Einhalt zu gebieten. Dafür gewinnt er dort die Liebe der süßen Irma, die er allerdings mit keinem anderen teilen möchte. So sieht sich Nestor zu einem ebenso aufregenden wie anstrengenden Doppelleben gezwungen.
Jack Lemmon und Shirley MacLaine spielen die Hauptrollen in dieser klassischen Billy-Wilder-Komödie, die den Welterfolg des gleichnamigen Musicals auf der Leinwand wiederholte.
Irma La Douce (Shirley MacLaine) gehört zu den Schönen, die in der Pariser Rue Casanova dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen. Attraktiv, wie sie ist, verdient sie gut, aber das meiste davon kassiert Hippolyte (Bruce Yarnell), genannt „Der Ochse", der die süße Irma „beschützt".
Eines Tages taucht ein neuer Polizist in dem verrufenen Viertel auf: Nestor Patou (Jack Lemmon). Entsetzt über die Zustände, entschließt er sich spontan, in der Rue Casanova wieder Anstand und Sitte herzustellen. Seine eigenmächtige Razzia endet allerdings mit seiner sofortigen Entlassung, weil dem übereifrigen Nestor bei diesem großen Fischzug auch der eigene Chef, Inspektor Lefevre (Herschel Bernardi), ins Netz gegangen ist.
Ziemlich deprimiert kehrt Nestor in das Bistro von Moustache (Lou Jacobi) zurück, wo die Mädchen mit ihren „Beschützern" verkehren. Eine Prügelei mit Hippolyte hat verblüffende Folgen: Irma bietet dem verdutzten Nestor an, Hippolytes Stelle einzunehmen und fortan für ihren „Schutz" zu sorgen.
Doppelleben des Retters aus Eifersucht
Da Nestor sich längst in Irma verliebt hat, ist ihm der Gedanke unerträglich, dass sie sich weiterhin mit anderen Männern abgibt. Das bringt ihn auf eine kühne Idee: Er erfindet eine zweite Rolle für sich und verwandelt sich zwischenzeitlich in den äußerst großzügigen „Lord X", der Irma künftig ganz für sich alleine beansprucht. Irma darf dafür aber neben dem „Lord" keine weiteren Freier empfangen, und „Lord X" begnügt sich damit, zweimal wöchentlich mit ihr Patiencen zu legen. Um für den spendablen „Adeligen" das entsprechende Kleingeld heranzuschaffen, muss Nestor frühmorgens heimlich in den Markthallen schuften. Schließlich aber wird Nestor die Doppelrolle in jeder Hinsicht zu beschwerlich, und er entscheidet sich dazu, „Lord X" wieder verschwinden zu lassen. Das wiederum führt zu neuen, aufregenden Komplikationen.
Billy Wilder („Manche mögen's heiß") hat diese frivole Komödie mit so viel Freude an gekonnter Parodie und grotesker Komik inszeniert, dass „Das Mädchen Irma La Douce" sofort weltweit zu einem umjubelten Publikumsliebling wurde.
http://programm.daserste.de/detail1.asp ... 40&ziel=36
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Kultur- und Filmwissenschaft Sexwork
Kritische Film-Anal-yse:
Wie werden Sexworker im Film dargestellt
in der weltgrößten Filmindustrie in Indien?
Bollywood’s melodramatic portrayal of prostitutes, sex workers, call girls
Zinda Laash: Bollywood’s Norms for Dhandewalis is a 15-minute-long film revealing the stereotypes used for portraying prostitutes in India’s film industry. Both incisive and amusing, Zinda Laash was made by Point of View in Mumbai www.pointofview.org , in association with Sangram/VAMP in Sangli, Mararashtra, India www.sangram.org .
Working Girl (WG)
Bollywood’s term for women working in the sex industry, Dhandewalis, technically means women in business, but it has come to have a derogatory meaning.
The norms Zinda Laash identifies for representing prostitutes, sex workers and call girls are classically melodramatic:
15 Minuten Film:
[movie]http://a22.video2.blip.tv/2340001009336 ... ash906.flv[/movie]
http://blip.tv/file/1956283
Quelle:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/how ... call-girls
Checkliste:
Was hab ich als Sexworker davon bei einem Filmprojekt/einer Filmeportage/einem TV-Interview mitzuwirken?
viewtopic.php?p=31160#31160
.
Wie werden Sexworker im Film dargestellt
in der weltgrößten Filmindustrie in Indien?
Bollywood’s melodramatic portrayal of prostitutes, sex workers, call girls
Zinda Laash: Bollywood’s Norms for Dhandewalis is a 15-minute-long film revealing the stereotypes used for portraying prostitutes in India’s film industry. Both incisive and amusing, Zinda Laash was made by Point of View in Mumbai www.pointofview.org , in association with Sangram/VAMP in Sangli, Mararashtra, India www.sangram.org .
Working Girl (WG)
Bollywood’s term for women working in the sex industry, Dhandewalis, technically means women in business, but it has come to have a derogatory meaning.
The norms Zinda Laash identifies for representing prostitutes, sex workers and call girls are classically melodramatic:
- They must smoke
- They must swear
- They must dress ‘differently’
- Paan is a must
- Clients come in all shapes and sizes
- Seedy brothels are the only spaces for them
- They are surrounded by shady characters
- They enter this world through deceit
- They must be abused
- They are impure
- They are living corpses in hell
- They have no place in society
- They are different from other women
- They cannot be a wife
- They cannot be a mother
- They can never escape their identity
"People say I sell my body,
but the truth is I buy masculinity
that too without giving money but taking it.
I am Julie, a prostitute."
but the truth is I buy masculinity
that too without giving money but taking it.
I am Julie, a prostitute."
15 Minuten Film:
[movie]http://a22.video2.blip.tv/2340001009336 ... ash906.flv[/movie]
http://blip.tv/file/1956283
Quelle:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/how ... call-girls
Checkliste:
Was hab ich als Sexworker davon bei einem Filmprojekt/einer Filmeportage/einem TV-Interview mitzuwirken?
viewtopic.php?p=31160#31160
.
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- Vertrauensperson
- Beiträge: 1152
- Registriert: 12.01.2007, 20:05
- Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn
ST.-PAULI-DOKUMENTATION
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,623399,00.html
Vom Rotlichtviertel zur Sahnelage
Von Christoph Twickel
Top-Locations statt Eckkneipen, Lounge Bars statt Rotlichtspelunken: "Empire St. Pauli" dokumentiert, wie die Lifestyle-Branche auf Kosten der alten Bewohner ein ganzes Viertel übernimmt - ein bitterer Agitprop-Film gegen stadtpolitischen Zynismus.
Gelbe Gardinen, Resopaltische, Wimpel und Zierteller an den Wänden. Die Luft ist zum Schneiden. Rentner, Transen und zahnlose Trinker machen Polonaise und schwenken Bierknollen. Leuchtgirlanden baumeln von holzvertäfelten Decken.
Im Tippel-Inn feiert man den letzten Abend. "Abriss gibt's nur einmal" johlt die fidele Hausfrau mit der Spitzenbluse. Eine der letzten Eckkneipen von St. Pauli muss einem Neubau weichen, nachdem die städtische Wohnungsgesellschaft das Altbauensemble hat verwahrlosen lassen. "Wir werden vertrieben, Hermann", sagt die Dame mit Mopfrisur zu ihrem weißhaarigen Begleiter.
Fünf Jahre ist die Abschiedsparty des Tippel Inn her. Ein Film über den Hamburger Kiez lässt sie wiederauferstehen. "Empire St. Pauli" heißt die Dokumentation, die vom Wandel des weltbekannten Viertels erzählt. Der Stadtteil, der wie kein anderer in Deutschland für billiges Vergnügen steht, wird zum teuren Pflaster. Rotlichtspelunken machen Lounge-Bars Konkurrenz, statt Komasaufen gibt's den Drei-Gänge-Lunch für 24 Euro. Im funkelnagelneuen Büro- und Wohn-Karree auf dem Gelände der ehemaligen Bavaria-Brauerei tummeln sich Werbeagenturen und Wohnungseigentümer, die den wilden Kiez nur noch vom Hörensagen kennen.
"Ich habe gehört, früher war's ein bisschen alternativer hier", sagt der junge Mann im schwarzen Slim-Fit-Hemd, der wegen des Hafenpanoramas hergezogen ist. Beim Grapefruit-Prosecco-Cocktail preist der Projektentwickler das "Design Ready Konzept" des geplanten Marco Polo Towers an: "Hier kann man seine Wünsche von Individualität, Freiheit, Luxus und Flexibilität erfüllen." Top-Locations, Hotspots und Sahnelagen - Marketing-Sprech ist eingezogen zwischen geiler Meile und Elbe. In der Hopfenstraße, wo vorher die Prostituierten in den Fenstern saßen, stehen heute Eigentumswohnungen für 250.000 bis 350.000 Euro zum Verkauf.
Die Huren bekommen mittlerweile Ärger mit der Polizei, wenn sie sich an den Fenstern zeigen. Fassungslos berichtet ein Anwohner, der früher gerne mit Nachbarn auf der Haustreppe ein Bierchen verdrückt hat, dass ihm die Ordnungshüter unlängst dafür einen "Platzverweis" erteilt haben, der ihm das Betreten des Stadtteils untersagt. St. Pauli, was ist aus dir geworden?
"Empire St. Pauli", die Dokumentation, die von alledem erzählt, ist eine filmgewordene Bürgerinitiative. Aus Unmut über Mieterhöhungen und Verdrängung hat das St.-Pauli-Plenum - ein runder Tisch von Anwohnern - die Low-Budget-Produktion initiiert. "Wir wollten einfach dokumentieren, was hier tagtäglich passiert", sagt Steffen Jörg, Sozialarbeiter und Produzent des Films. "Wir wollten denen, die hier wohnen, eine Stimme geben."
Seit jeher leben im Schatten der Touristenhorden, die allwöchentlich den Kiez überrollen, viele Migranten, Arme und Alte, die das Vergnügungsgewerbe als Rentner entlassen hat. Und weil St. Paulianer bekanntlich nicht auf den Mund gefallen sind, schimpfen sie im Film ordentlich gegen die Lattemacchiatisierung ihres Stadtteils an. "Die hauen sich alle ihre Taschen voll und wir sind die armen Geister", erklärt die reife Blondine aus der Holstenschwemme - noch so eine abgewickelte Eckkneipe.
Die türkischen Kids vom Hein-Köllisch-Platz konstatieren trocken das, was die deutsche Leitkultur gemeinhin ihnen vorwirft: misslungene Integration. "Wenn man hier wohnt, sollte man sich auch hier in der Umgebung einleben", sagen sie. "Aber die haben sich ihre eigene kleine Welt geschaffen." Eine Parallelwelt, die ihrerseits das originale St. Pauli wortreich goutieren kann. "Pikobello sauber, herzensgute Menschen, da dürfte man nie was anderes draus machen", lobt der Sprecher des Empire Riverside-Hotelturms die "Scharfe Ecke" direkt vis-à-vis. "Die Geschäftsreisenden wollen schließlich das typische Flair von St. Pauli sehen." Um sie für die Klientel des bronzefarbenen "Livestyle-Hotels" begehbar zu machen, hat der Hotelinvestor die Pinte saniert.
Aber man kann die Freaks und Säufer auf der Davidstraße auch von der Lounge-Bar im Erdgeschoss aus betrachten. Abgeschirmt hinter dunklen Panoramascheiben, in Lederfauteuils, zu Chillout-Musik, bei eurasischem Fingerfood. St. Pauli hinter Glas. "Wir glauben, dass wir hier eine Positionierung als bunten, frechen, vielseitigen Stadtteil realisieren können" schwadroniert die Dame von der Hamburg Tourismus GmbH über den Kiez, wie ihn sich Standortpolitiker erträumen: Abgezirkelt abgefahren, mit ein paar urigen Hartz-IV-Empfängern als Farbtupfer. Ein Stadtteil wird zum Themenpark.
"St. Pauli Empire" ist kein cineastisches Meisterwerk. Dafür aber ein bitterböser Agitprop-Film gegen stadtpolitischen Zynismus, wie es ihn nicht nur auf St. Pauli gibt. Zurecht hat er dafür den Hamburger Dokumentarfilmpreis gewonnen. Am Donnerstag ist Premiere in einer ehemaligen Bowlingbahn am Eingang der Reeperbahn, der - wie sollte es anders sein - auch der Abriss blüht: Wo einst der legendäre Mojo-Club residierte, werden bald zwei 85-Meter-Glaszähne in die Höhe wachsen. 33.000 Quadratmeter neue Bürofläche in einer Stadt, in der heute schon eine Million Quadratmeter unvermietet sind, dazu ein Vier-Sterne-Hotel. "Aber im Erdgeschoss werden sicher St.-Pauli-affine Nutzungen sein", verspricht der Projektentwickler. Was immer das dann noch heißen mag.
Ein Dokumentarfilm von Irene Bude und Olaf Sobczak, Deutschland 2009, 85 Min.
Vom Rotlichtviertel zur Sahnelage
Von Christoph Twickel
Top-Locations statt Eckkneipen, Lounge Bars statt Rotlichtspelunken: "Empire St. Pauli" dokumentiert, wie die Lifestyle-Branche auf Kosten der alten Bewohner ein ganzes Viertel übernimmt - ein bitterer Agitprop-Film gegen stadtpolitischen Zynismus.
Gelbe Gardinen, Resopaltische, Wimpel und Zierteller an den Wänden. Die Luft ist zum Schneiden. Rentner, Transen und zahnlose Trinker machen Polonaise und schwenken Bierknollen. Leuchtgirlanden baumeln von holzvertäfelten Decken.
Im Tippel-Inn feiert man den letzten Abend. "Abriss gibt's nur einmal" johlt die fidele Hausfrau mit der Spitzenbluse. Eine der letzten Eckkneipen von St. Pauli muss einem Neubau weichen, nachdem die städtische Wohnungsgesellschaft das Altbauensemble hat verwahrlosen lassen. "Wir werden vertrieben, Hermann", sagt die Dame mit Mopfrisur zu ihrem weißhaarigen Begleiter.
Fünf Jahre ist die Abschiedsparty des Tippel Inn her. Ein Film über den Hamburger Kiez lässt sie wiederauferstehen. "Empire St. Pauli" heißt die Dokumentation, die vom Wandel des weltbekannten Viertels erzählt. Der Stadtteil, der wie kein anderer in Deutschland für billiges Vergnügen steht, wird zum teuren Pflaster. Rotlichtspelunken machen Lounge-Bars Konkurrenz, statt Komasaufen gibt's den Drei-Gänge-Lunch für 24 Euro. Im funkelnagelneuen Büro- und Wohn-Karree auf dem Gelände der ehemaligen Bavaria-Brauerei tummeln sich Werbeagenturen und Wohnungseigentümer, die den wilden Kiez nur noch vom Hörensagen kennen.
"Ich habe gehört, früher war's ein bisschen alternativer hier", sagt der junge Mann im schwarzen Slim-Fit-Hemd, der wegen des Hafenpanoramas hergezogen ist. Beim Grapefruit-Prosecco-Cocktail preist der Projektentwickler das "Design Ready Konzept" des geplanten Marco Polo Towers an: "Hier kann man seine Wünsche von Individualität, Freiheit, Luxus und Flexibilität erfüllen." Top-Locations, Hotspots und Sahnelagen - Marketing-Sprech ist eingezogen zwischen geiler Meile und Elbe. In der Hopfenstraße, wo vorher die Prostituierten in den Fenstern saßen, stehen heute Eigentumswohnungen für 250.000 bis 350.000 Euro zum Verkauf.
Die Huren bekommen mittlerweile Ärger mit der Polizei, wenn sie sich an den Fenstern zeigen. Fassungslos berichtet ein Anwohner, der früher gerne mit Nachbarn auf der Haustreppe ein Bierchen verdrückt hat, dass ihm die Ordnungshüter unlängst dafür einen "Platzverweis" erteilt haben, der ihm das Betreten des Stadtteils untersagt. St. Pauli, was ist aus dir geworden?
"Empire St. Pauli", die Dokumentation, die von alledem erzählt, ist eine filmgewordene Bürgerinitiative. Aus Unmut über Mieterhöhungen und Verdrängung hat das St.-Pauli-Plenum - ein runder Tisch von Anwohnern - die Low-Budget-Produktion initiiert. "Wir wollten einfach dokumentieren, was hier tagtäglich passiert", sagt Steffen Jörg, Sozialarbeiter und Produzent des Films. "Wir wollten denen, die hier wohnen, eine Stimme geben."
Seit jeher leben im Schatten der Touristenhorden, die allwöchentlich den Kiez überrollen, viele Migranten, Arme und Alte, die das Vergnügungsgewerbe als Rentner entlassen hat. Und weil St. Paulianer bekanntlich nicht auf den Mund gefallen sind, schimpfen sie im Film ordentlich gegen die Lattemacchiatisierung ihres Stadtteils an. "Die hauen sich alle ihre Taschen voll und wir sind die armen Geister", erklärt die reife Blondine aus der Holstenschwemme - noch so eine abgewickelte Eckkneipe.
Die türkischen Kids vom Hein-Köllisch-Platz konstatieren trocken das, was die deutsche Leitkultur gemeinhin ihnen vorwirft: misslungene Integration. "Wenn man hier wohnt, sollte man sich auch hier in der Umgebung einleben", sagen sie. "Aber die haben sich ihre eigene kleine Welt geschaffen." Eine Parallelwelt, die ihrerseits das originale St. Pauli wortreich goutieren kann. "Pikobello sauber, herzensgute Menschen, da dürfte man nie was anderes draus machen", lobt der Sprecher des Empire Riverside-Hotelturms die "Scharfe Ecke" direkt vis-à-vis. "Die Geschäftsreisenden wollen schließlich das typische Flair von St. Pauli sehen." Um sie für die Klientel des bronzefarbenen "Livestyle-Hotels" begehbar zu machen, hat der Hotelinvestor die Pinte saniert.
Aber man kann die Freaks und Säufer auf der Davidstraße auch von der Lounge-Bar im Erdgeschoss aus betrachten. Abgeschirmt hinter dunklen Panoramascheiben, in Lederfauteuils, zu Chillout-Musik, bei eurasischem Fingerfood. St. Pauli hinter Glas. "Wir glauben, dass wir hier eine Positionierung als bunten, frechen, vielseitigen Stadtteil realisieren können" schwadroniert die Dame von der Hamburg Tourismus GmbH über den Kiez, wie ihn sich Standortpolitiker erträumen: Abgezirkelt abgefahren, mit ein paar urigen Hartz-IV-Empfängern als Farbtupfer. Ein Stadtteil wird zum Themenpark.
"St. Pauli Empire" ist kein cineastisches Meisterwerk. Dafür aber ein bitterböser Agitprop-Film gegen stadtpolitischen Zynismus, wie es ihn nicht nur auf St. Pauli gibt. Zurecht hat er dafür den Hamburger Dokumentarfilmpreis gewonnen. Am Donnerstag ist Premiere in einer ehemaligen Bowlingbahn am Eingang der Reeperbahn, der - wie sollte es anders sein - auch der Abriss blüht: Wo einst der legendäre Mojo-Club residierte, werden bald zwei 85-Meter-Glaszähne in die Höhe wachsen. 33.000 Quadratmeter neue Bürofläche in einer Stadt, in der heute schon eine Million Quadratmeter unvermietet sind, dazu ein Vier-Sterne-Hotel. "Aber im Erdgeschoss werden sicher St.-Pauli-affine Nutzungen sein", verspricht der Projektentwickler. Was immer das dann noch heißen mag.
Ein Dokumentarfilm von Irene Bude und Olaf Sobczak, Deutschland 2009, 85 Min.
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *
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Film als Uniarbeit
Drifter - Dokumentation
Film über die heutigen Kinder vom Bahnhof Zoo
Kino, Stars und Sternchen: DigitalVD.de informiert Sie hier ueber Filme und Fakten aus der Kinowelt-Welt.
Donnerstag, 21 Mai 2009 @ 11:24 • Dokumentation
Vor mehr als 25 Jahren sorgte Uli Edels („Der Baader-Meinhof-Komplex“) erster großer Kinofilm „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ für Furore. Er schilderte darin den harten Alltag einiger Berliner Straßenkinder, deren bemitleidenswerte Existenz zwischen Drogensucht und Prostitution in seinem Spielfilm ernsthaft ausgeleuchtet wurde. An der Situation am Berliner Dreh- und Angelpunkt „Bahnhof Zoo“ hat sich nach all den Jahren und auch nach der Wende nichts geändert. Noch immer setzen sich im Umfeld des Verkehrsknotenpunktes junge Leute ihren Schuss oder suchen nach Freiern, um sich ihre Drogensucht zu finanzieren. Sebastian Heidinger hat sich für seinen Abschlussfilm an der Film- und Fernsehakademie Berlin auf Tuchfühlung mit einigen dieser Jugendlichen begeben und ihren Alltag in „Drifter“ festgehalten.
Aileen ist gerade mal 16 Jahre alt und nach einem abgebrochenen Entzug seit vier Monaten wieder auf Heroin. Angel, 23, weigert sich, sie beim Anschaffengehen zu begleiten, weil er nicht in den Verdacht der Zuhälterei geraten will. Er selbst finanziert sich seine Drogensucht auch durch Prostitution, genau wie der 25jährige Daniel, der in Aileen verliebt ist. Die Kamera begleitet die drei Protagonisten bei ihren täglichen Verrichtungen, bei Arztbesuchen, beim Saubermachen oder beim pedantischen Einrichten eines improvisierten Schlafplatzes. Das alles geschieht ohne jegliche Off-Kommentare und auch ohne direkte Interviews mit den Beteiligten. Das Gezeigte muss für sich selbst sprechen. Und auch wenn dabei einige in ihrer Poesie geradezu absurde Einstellungen gelingen, auch wenn sich aus den dokumentarischen Bildern im Laufe der Zeit doch eine Dramaturgie und eine Geschichte herausschält, hätte man es sich als Zuschauer gewünscht, etwas mehr Substanz, etwas mehr Hintergrund geliefert zu bekommen. (3/6)
D 2007. Regie: Sebastian Heidinger. Kamera: Henner Besuch. Schnitt: Alexander Fuchs. Produktion: boekamp und freunde, dffb. Mit: Aileen F., Angel S., Daniel W., Frau Dr. Regling, Ricardo J., Bodo H.. Salzgeber. 81 Min. Ab 11. Juni 2009 im Kino.
http://www.digitalvd.de/entertainment/2 ... mentation/
Bücher:
viewtopic.php?t=1599
.
Film über die heutigen Kinder vom Bahnhof Zoo
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Donnerstag, 21 Mai 2009 @ 11:24 • Dokumentation
Vor mehr als 25 Jahren sorgte Uli Edels („Der Baader-Meinhof-Komplex“) erster großer Kinofilm „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ für Furore. Er schilderte darin den harten Alltag einiger Berliner Straßenkinder, deren bemitleidenswerte Existenz zwischen Drogensucht und Prostitution in seinem Spielfilm ernsthaft ausgeleuchtet wurde. An der Situation am Berliner Dreh- und Angelpunkt „Bahnhof Zoo“ hat sich nach all den Jahren und auch nach der Wende nichts geändert. Noch immer setzen sich im Umfeld des Verkehrsknotenpunktes junge Leute ihren Schuss oder suchen nach Freiern, um sich ihre Drogensucht zu finanzieren. Sebastian Heidinger hat sich für seinen Abschlussfilm an der Film- und Fernsehakademie Berlin auf Tuchfühlung mit einigen dieser Jugendlichen begeben und ihren Alltag in „Drifter“ festgehalten.
Aileen ist gerade mal 16 Jahre alt und nach einem abgebrochenen Entzug seit vier Monaten wieder auf Heroin. Angel, 23, weigert sich, sie beim Anschaffengehen zu begleiten, weil er nicht in den Verdacht der Zuhälterei geraten will. Er selbst finanziert sich seine Drogensucht auch durch Prostitution, genau wie der 25jährige Daniel, der in Aileen verliebt ist. Die Kamera begleitet die drei Protagonisten bei ihren täglichen Verrichtungen, bei Arztbesuchen, beim Saubermachen oder beim pedantischen Einrichten eines improvisierten Schlafplatzes. Das alles geschieht ohne jegliche Off-Kommentare und auch ohne direkte Interviews mit den Beteiligten. Das Gezeigte muss für sich selbst sprechen. Und auch wenn dabei einige in ihrer Poesie geradezu absurde Einstellungen gelingen, auch wenn sich aus den dokumentarischen Bildern im Laufe der Zeit doch eine Dramaturgie und eine Geschichte herausschält, hätte man es sich als Zuschauer gewünscht, etwas mehr Substanz, etwas mehr Hintergrund geliefert zu bekommen. (3/6)
D 2007. Regie: Sebastian Heidinger. Kamera: Henner Besuch. Schnitt: Alexander Fuchs. Produktion: boekamp und freunde, dffb. Mit: Aileen F., Angel S., Daniel W., Frau Dr. Regling, Ricardo J., Bodo H.. Salzgeber. 81 Min. Ab 11. Juni 2009 im Kino.
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GFE 2, Film über Paysexkunden
G F E
Please check-out Ileana Pietrobruno's film about prostitution. You might find GFE:
GIRLFRIEND EXPERIENCE (and the interview listed below) interesting.
INTERVIEW:
http://www.toromagazine.com/?q=node/1606
SYNOPSIS:
Why do men pay for sex? A peek into the world of prostitution from the client's point of view. Movies often portray sex-workers, but their customers remain well hidden, faceless and nameless. Pietrobruno's GFE:
Girlfriend Experience calls attention to this bias, at the same time as it shifts the cinematic gaze onto the client.
BLOG (w/ info):
http://pietrobruno.wordpress.com/
TRAILER:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AgNZXStjMxc[/youtube]
DVD:
http://www.chapters.indigo.ca/dvd/searc ... ageSize=10
http://www.amazon.com/Gfe-Girlfriend-Ex ... 483&sr=8-1
http://www.rogersplus.ca/movie.asp?mid=34957
www.sexworker.at/freierforschung
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Please check-out Ileana Pietrobruno's film about prostitution. You might find GFE:
GIRLFRIEND EXPERIENCE (and the interview listed below) interesting.
INTERVIEW:
http://www.toromagazine.com/?q=node/1606
SYNOPSIS:
Why do men pay for sex? A peek into the world of prostitution from the client's point of view. Movies often portray sex-workers, but their customers remain well hidden, faceless and nameless. Pietrobruno's GFE:
Girlfriend Experience calls attention to this bias, at the same time as it shifts the cinematic gaze onto the client.
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TRAILER:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AgNZXStjMxc[/youtube]
DVD:
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Asien

Sexarbeit in Hong Kong
Whispers and Monas // Pflüstern und Stöhnen
von Herman Yau
2007
Film basierend auf gleichnamigem Buch, bestehend aus zahlreichen Interviews mit Sexworkern, die z.B. die Konkurrenz zwischen den nach Hong Kong einwandernden Festland-Chinesen beschreiben.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=CFyJogVVMYs[/youtube]
http://www.lovehkfilm.com/reviews_2/whi ... _moans.htm
http://www.imdb.com/name/nm0946875/
http://www.hermanYau.com
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sex business now and then (damals und heute) as usual
Gestern lief der Spielfilm Showgirls von 1995 aus dem Stardust Kasinohotel in Las Vegas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Showgirls
http://spielfilm.zdf.de/ZDFde/inhalt/27 ... 16,00.html
http://www.fernsehen.ch/detail/Showgirl ... 36188.html
Prostitution vs. Kampf um Erfolg im Showbiz
Und aktuell gab es in Vegas eine Razzia, weil bei der Poolparty am Rio Casino zu viele Sexworker waren:

TOPLESS SWIMMING POOL SHUT DOWN IN VEGAS BECAUSE OF HO EPIDEMIC
http://graneyandthepig.wordpress.com/20 ... o-epidemic
Gentlemen's strip club
http://www.sapphirelasvegas.com
.

http://de.wikipedia.org/wiki/Showgirls
http://spielfilm.zdf.de/ZDFde/inhalt/27 ... 16,00.html
http://www.fernsehen.ch/detail/Showgirl ... 36188.html
Prostitution vs. Kampf um Erfolg im Showbiz
Und aktuell gab es in Vegas eine Razzia, weil bei der Poolparty am Rio Casino zu viele Sexworker waren:

TOPLESS SWIMMING POOL SHUT DOWN IN VEGAS BECAUSE OF HO EPIDEMIC
http://graneyandthepig.wordpress.com/20 ... o-epidemic
Gentlemen's strip club
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zu GFE 2: Interview mit Regisseur !!! Toll !!!
Girlfriend Experience
Version Kanada
POSTED BY: LOUISE BAK POSTED ON: APRIL 21, 2009
Vancouver filmmaker Ileana Pietrobruno’s Girlfriend Experience is intriguing in its approach to the realities of sex workers' clients.
This mock documentary centres on a man addicted to prostitutes even though he has a girlfriend. The film follows him as he cruises for girls, and when he gets obsessed with a certain girl complications ensue. His relationship is interspersed with sound bites from anonymous johns who also long for girlfriend-like qualities to their paid-sex exchanges.
Q: What drew you to explore client characteristics in sex-work relationships in your film Girlfriend Experience?
A: Vancouver has a large prostitution scene. We have the longest track, or "stroll," in the world – Kingsway Street. So there’s always lots of talk in the media about how to either protect or save the prostitute, the woman. But no one ever talks about the guys – the men who pay for sex. While the female sex worker is scrutinized and analyzed, the male client remains cloaked in secrecy, unknown and unseen. As a filmmaker, I simply wanted to reveal what is hidden: the client. The film references the idea that the client is unknown and unseen with interviews that have him turned away, with his back is to camera. The client is faceless.
Q: As you did some interviews with sex-trade clients, what did you discover the men were saying that informed your film?
A: What struck me more than the details of their stories is what regular guys they are. Sure, some of them are super kinky, but still, they’re just regular guys – dads, husbands, brothers, boyfriends, buddies, sons. Very nice guys. Because I did not want to vilify [verteufeln] or stereotype the client, I decided that in both the writing and dramatization of Girlfriend Experience, the client had to be "the guy next door". Daniel (played by David Lewis) is good-looking, white, middle-class (in a lousy low-wage job), and he’s in love with his girlfriend. Daniel is a generic guy, somewhat bland, who just happens to be obsessed with prostitutes.
The john is typically characterized as a sinister shadow lurking in the alleyways and underbelly of the city. In Girlfriend Experience the john is shot with reflections of the city to emphasize that he is right here in the centre of the city, everywhere and everyman. The john is the city.
Conducting the research interviews, I was surprised to learn about the "girlfriend experience." GFE is a service that offers deep French kissing, bareback blow jobs and full sex; in other words, closeness and intimacy. It’s not so much the sex men are after, as the feeling of being with a girlfriend. Men are hungry for a sexual encounter that feels comfortable, unrushed, friendly, warm, connected, intimate, and most importantly, real – like she’s your girlfriend and you’re her boyfriend. A GFE date must not feel like a paid session. It has to feel like she is really into it. That she likes you, genuinely likes you.
GFE surprised me. If I were purchasing sex, I would not be paying for cuddles and soft kisses; I’d be paying for new physical experiences, without emotional intimacy. I had not expected Girlfriend Experience to be an investigation of the fantasy of love, but as this emotion was so prevalent in my research, it became an important part of the film.
[Prostitution kann man auch definieren als die kultiviert arrangierte Trennung von Sexualität und Liebe. Anm. [H. Henning, D.C.]]
Q: How do you think you’re approaching the GFE fantasy in your film?
A: I am interpreting the GFE as being about the quest for realness and authenticity. Why does Daniel pay for sex when he can get it for free? Subconsciously, Daniel feels that prostitutes are more real than non-professional women. When he can make the prostitute Adrian orgasm he knows, not simply that she likes him more than all the other men she’s slept with, but more importantly, that he has broken through the facade of the whore to the real woman.
For Daniel, Adrian is genuine and real. To convey this idea, the film associates her with nature – trees, grass, rain, the sounds of birds and wind. Daniel wants to feel connected. His voice is recorded so that it has a quality of intimacy and closeness. The occasional – and intentional – microphone interference adds to his physicality and vulnerability, as does his nudity. Imbuing his voice with an intimate quality also ironically conveys his loneliness and sadness. Although Daniel longs for connection, he experiences alienation and isolation.
Q: What do you think of the faux-documentary approach you’re using in the film?
A: What fascinates me about GFE is how the client can fully enjoy the illusion of realness while still being fully aware that it is fake. This knowledge does not detract from the illusion. When the prostitute Adrian says, “I love you,” Daniel knows that, “It’s bullshit, but who cares? GFE makes us feel good.” I admire that kind of imaginative complexity.
[Es gibt unterschiedliche Ebenen der Liebe: Die Liebe zum Partner und Lebensgefährten einerseits und andererseits die Liebe zum Mitmenschen, Kollegen, Mitbürger, Anvertrauten, Kunden und Gast. Anm. ]
Similarly, Girlfriend Experience’s faux-doc style does not try to be convincingly real. The documentary codes flirt with the audience, teasing and taunting with the charade of realism. Like the GFE provider and buyer, the filmmaker and viewer are conscious of the documentary’s simulation of authenticity. Both the GFE client and the Girlfriend Experience viewer are complicit in this entanglement of illusion and reality – and hopefully enjoying it. The viewer’s engagement in the film’s faux-doc style parallels the client’s experience of the GFE.

Q: How do you see your character Daniel and the compulsiveness of his actions?
A: Because a dramatic story needs conflict, tension and things that go wrong, I scripted problems into the main character’s enjoyment of prostitution. For the sake of telling a story, I had to have Daniel encounter obstacles in his pursuit of the GFE. I believe that in reality most men find that prostitution works very well for them.
Daniel’s compulsiveness or obsession with prostitution is not simply motivated by the fact that he can’t get what he wants. It’s also because sex itself isn’t actually about sex at all. Daniel thinks that all he’s searching for is a good fuck – but what’s a good fuck?
What is sex? People think I’m an idiot when I ask this question, but really, what is sex? I don’t think that it’s about penetration or any specific physical act. To me, sex is about illusion and fantasy.
[Es geht um Intimität und menschliche Begegnung. Anm.]
This is why Girlfriend Experience never shows the physical act of sex, because that’s not what sex is about. Sex is about everything that leads up to it, and everything that follows afterwards. Sex is about desire, longing, hunger, anticipation, cruising, searching. And then the feelings afterwards, whatever those may be. In Daniel’s case, he often feels empty, lost and unsatisfied, which is why he needs to search again for what he believes will make him feel whole.
In this consumerist age, we all experience and understand this kind of obsession. Our addictions come in a variety of forms and intensities. Searching externally for an internal sense of well-being is what our consumer culture is all about. For Daniel, having lots of sex with lots of different women makes him feel alive. Without it he would be a useless shell of a man. As he says, “It’s only sex, but it’s the most important thing in a guy’s life.”
Q: Daniel is obsessed with a prostitute he assumes is named Adrian. It’s interesting that in much erotic imagery the female form is highly visible. What do you think occurs when you obscure the face and voice of his paid muse?
[Daß nur die DienstleistungsanbieterIn sichtbar ist, ist lediglich Folge des Martkmechanismus aus Angebot und Nachfrage. Die Fleischereiwareneinkäufer kennt auch keiner namentlich, aber den Dealer schon. Anm.]
A: During the shoot, I was really worried that my decision not to reveal the prostitute Adrian’s face or voice would end up being a grave mistake. I knew that I was taking a big risk.
I hid Adrian’s face by either placing her outside of frame or by obstructing our gaze with large objects in the foreground. Both techniques create tension because the viewer’s longing to see Adrian’s face, or to understand her, is constantly thwarted.
I intentionally wanted Adrian to be non-existent, in order to emphasize that the prostitute does not exist. What exists is the client and his desires. Prostitution is about male sexuality, not female sexuality. It’s all about the guy, not about the girl. I wanted to emphasize that Adrian is unknown and unknowable; anything that Daniel says about her is his own projection. Adrian is merely a screen onto which Daniel projects his own beliefs, ideas, feelings and needs.
The first rough-cut screenings did not include the re-enactment scenes (which I shot later), so Adrian really was non-existent – no face, no voice. Surprisingly, the audiences in those first test screenings had absolutely no problem interpreting Adrian as a rounded character, even though she isn’t a character at all. I find it really weird how much meaning audiences take from Adrian.
[Imagination is all. Anm.]
Q: Daniel has early lines in the film saying he likes prostitution because there’s no games. Yet the dynamics of his GFE seem just as complicated and complicating to his girlfriend Maddy. Have you thought of how how so-called GFE processes differ from more conventional relationships?
A: Purchasing a half-hour or one-hour girlfriend experience session is completely different from having an actual, everyday girlfriend. That’s obvious. A GFE session is a circumscribed scene in which the participants are actors playing the roles of girlfriend and boyfriend. By participating in prostitution, Daniel can star in his own movie with a script that he’s written. The film’s use of re-enactments dramatizes the idea that what we are watching is his fantasy, his perspective.
A GFE session is uncomplicated. When the GFE date is over, Daniel says, “I leave the theatre both physically and emotionally.” But later on, Daniel decides to step right into the fantasy and that’s when things get complicated for him. He wants to be inside the fantasy because it makes Adrian’s kisses that much sweeter.
When Daniel steps into the fantasy, he soon finds himself paying for nothing. He is quite literally paying to masturbate. Does he get nothing in return because Adrian is a fantasy who does not exist? Does he get nothing in return because his desire depends on never being satisfied? Is paying to jerk off to a fantasy and never being satisfied a graphic metaphor for prostitution?
[Payed for the scenery and staging to be satisfied for the moment. Ann.]
Q: You spoke to some johns about their experience. Did you choreograph Daniel’s sexualized re-enactments from what you’ve heard?
A: I wrote all the lines and all the scenes. The film is all scripted. Nothing is improvised. It’s a testament to David Lewis’s talent and skill as an actor that viewers often believe that the character Daniel is actually a john who is simply ad libbing [improvisation] lines. He’s not. David Lewis’s lines are scripted, rehearsed and memorized.
So the answer to your question is no. I did not choreograph re-enactments based on what I heard. The interviews that I conducted inspired my writing but everything is made up. David Lewis’s naturalistic acting and John Houtman’s exquisitely "accidental and spontaneous" cinematography both work to dupe the audience into believing that there’s something real going on here. There isn’t. It’s a movie, very manipulated and worked over.
Q: How do you think Adrian experiences the GFE concept, differently from Daniel?
A: I wasn’t thinking at all about what Adrian was thinking because she doesn’t exist. She is a pair of red shoes and a purple scarf. She is a prop. A prop onto which Daniel hangs his desire, imagination, anxiety, hope, eroticism, love, fear. Actually, Adrian is a cinematic trope – the mysterious woman. When Daniel rifles through her purse, hoping to learn her identity, he finds nothing. At the end of the movie, Adrian reveals that her name is actually Nana. This name is a reference to Émile Zola’s 1880 literary masterpiece, Nana. Zola’s depiction of the courtesan would become the archetypal prostitute of contemporary Western culture. To me, Adrian/Nana isn’t a sex worker: she is a cultural artifact or symbol.
Q: Did you also speak to sex workers about GFE fantasy, whether their understanding of this differs?
A: I have acquaintances who work in the sex industry. (And I must point out that they are all very accomplished, educated and intelligent women who make this profession work for them.) But no, I did not talk to them about this project because I tend to keep my filmmaking separate from my friendships, and also because I felt that I did not need or want their input as sex workers. First off, because the film is not about sex workers. But more importantly, the way I see it, all women are whores, myself included. It’s not hard for me to imagine what it’s like to manipulate a man into believing that I find him attractive and interesting 'cause like, uh, duh – isn’t this what we women do all the time? It’s called survival.
Q: What is it like to depict variously the simulation of intimacy and romance in a paid-sex context?
A: Directing so-called sex scenes (in which there is a simulation of physical intimacy) is always tricky. Cast and crew tend to get awkward and stiff around nudity and physical contact.
I think executing a sex scene requires a lot of communication. I always decide with the actors what exactly the actions are going to be. I also make sure that the actors know that their boundaries will be fully respected. On this shoot, I made a deal with the actors that they were free to change their mind at anytime, even if we were halfway through their scene. In other words, they were at liberty to renege on a shoot midway, causing us to lose a full day’s work. Fortunately, this never happened but perhaps the actors’ affirmed autonomy made them much more relaxed.
What’s interesting about the representation of intimacy in Girlfriend Experience is that it has a tone of criminality. One reason for this is that the viewer brings so many personal and cultural biases to the depiction of paid sex. Simply portraying a john elicits a feeling of tension in the viewer. Daniel’s intimacy with sex workers is layered with the viewer’s perceptions of power and exploitation.
The other reason for this tone of criminality stems from Girlfriend Experience’s shooting style, which is very voyeuristic. The camera peers through obstructions trying to see the action, like a voyeur who watches illicitly from a hidden place. There’s an insidious feeling of guilt, shame and complicity. When the cop yells at the camera to shut off, it is as if the camera has been caught or censored. Just as Daniel is criminalized for what he does, so too is the camera.
Q: What do you think of the sense of erotic illusion in the narrative? The perception that sex work commonly involves deception [Betrug]?
A: The GFE service’s mutually agreed upon deception intrigues me. The client knowingly and willingly pays to be duped into believing that the sex worker is turned on. In spite of being fully aware that the sex worker’s orgasms are fake, most johns fully enjoy their erotic encounter. Some johns delude themselves into believing that the sex worker’s orgasms are real. In both cases, the client is paying the sex worker to be a very good actress.
[Wiederholung: Der Orgasmus ist oft real und der Freude am Sex geschuldet und der netten Begegnung aber dem zugeneigtem Partner, der bezahlt für seine Teilhabe. Anm.]
Daniel sees GFE as a consensual illusion. He believes that prostitution is more honest than going on a regular date, because with a sex worker the terms of the interaction are discussed openly and he doesn’t have to manipulate her with courtship games or false intentions just to get her in bed. Daniel isn’t ashamed of what he does because it’s honest. That’s why he’s not in the closet.
Q: Was it interesting to conceive of a male character’s motivation to experience physical variety – that he wants girls on the side, even as he has an attractive girlfriend?
A: Paid sex doesn’t threaten Daniel’s relationship with Maddy in the way that an affair could. The boundaries of paid sex are clear: once the date is over, it’s over. Emotions are kept in check. For this reason, prostitution does not threaten monogamy. It could even be argued that prostitution protects marriages from breaking apart.
Daniel needs to have lots of sex with lots of different women in order to feel like a man and prostitution affords him this opportunity. The world of prostitution also bonds him with other men. He likes to imagine that his sexuality is as base, simple, uncomplicated and cliché as any other regular guy. By participating in prostitution, Daniel constructs his idea of what it is to be a man.
Q: I don’t think the film moralizes Daniel’s process, yet how do you see this drive in the character – how some men are eroticizing themselves in this way?
A: Daniel is a character that I created, therefore, he is me. I want the audience to understand him and sympathize with him. One audience member, surprised to learn that I am the writer and director, said, “But it feels like a guy made it.” That is the ultimate compliment because it is the entire point of the film. Girlfriend Experience is about the client’s point of view.
That’s one of the reasons that I’ve changed my name in the head credits to Pietro Bruno. I also gave myself this masculine name because I was worried that a lot of male viewers might immediately get defensive over a woman directing a film about prostitution. They might automatically assume that I’ll be negative and moralistic.
For most men, prostitution works; for some it doesn’t. A few men feel dehumanized by it. Daniel believes that the prostitute holds all the power, because she has what he wants and she can withhold it from him. And furthermore, she’s the one that’s making money. He feels used by her. He wonders, "Who’s exploiting who exactly?"
One of the things that struck me when I was talking to johns about their hobbying is how ashamed they are of what they do and how much they stand to lose if they get caught. The can lose their friends, family and job. For many, I was the first person that they had ever talked to about this part of their life.
[Sie Konkurrenz der sexuellen Selektion unter Männern ist die Ursache der Freierdiskriminierung und der Scham. Anm.]
Q: There’s a point in the film when Daniel proclaims, "My name is not 'John'" and that he likes prostitution because it’s honest. Yet there’s a reference to his obsession as junk food. What do you think of the contradictions in the desiring in the film?
[John Doe ist in Deutschland: Peter Schmidt oder Mustermann. Anm.]
A: Daniel feeds his hunger but because the source of his hunger is unclear, he is never satiated. Yes, his desire is filled with contradictions. That’s why his sexual adventures both set him free and entrap him.
Q: How do you think working on this project and with GFE concepts has affected your generalized sense of sexuality and relations?
A: Having put myself inside Daniel’s head for so long, I’ve come to see that prostitution betrays a profound weakness in men: a vulnerability, an insatiable need to step out of boring mundane reality, a yearning to feel alive, a fear of aging and dying, a desire to connect. All the things that make us human and very interesting. Yeah, I don’t quite know why but now that I’ve made this film, I like men a lot more.
Girlfriend Experience will be released on DVD, June 16
Interveiw by Louise Bak
She is a poet, with books including Tulpa and Gingko Kitchen. She co-hosts Sex City, Toronto’s only radio show focused on relations between sexuality and culture (CIUT 89.5 FM). Her performance work has appeared in numerous spaces and in video collaborations such as Partial Selves and Crimes of the Heart.
Original, Bilder, Trailer und Kommentare:
http://www.toromagazine.com/?q=node/1606
Interview:
http://pietrobruno.wordpress.com/2009/0 ... interview/
Freier-Forschung:
www.sexworker.at/freierforschung
.
Version Kanada
POSTED BY: LOUISE BAK POSTED ON: APRIL 21, 2009
Vancouver filmmaker Ileana Pietrobruno’s Girlfriend Experience is intriguing in its approach to the realities of sex workers' clients.
This mock documentary centres on a man addicted to prostitutes even though he has a girlfriend. The film follows him as he cruises for girls, and when he gets obsessed with a certain girl complications ensue. His relationship is interspersed with sound bites from anonymous johns who also long for girlfriend-like qualities to their paid-sex exchanges.
Q: What drew you to explore client characteristics in sex-work relationships in your film Girlfriend Experience?
A: Vancouver has a large prostitution scene. We have the longest track, or "stroll," in the world – Kingsway Street. So there’s always lots of talk in the media about how to either protect or save the prostitute, the woman. But no one ever talks about the guys – the men who pay for sex. While the female sex worker is scrutinized and analyzed, the male client remains cloaked in secrecy, unknown and unseen. As a filmmaker, I simply wanted to reveal what is hidden: the client. The film references the idea that the client is unknown and unseen with interviews that have him turned away, with his back is to camera. The client is faceless.
Q: As you did some interviews with sex-trade clients, what did you discover the men were saying that informed your film?
A: What struck me more than the details of their stories is what regular guys they are. Sure, some of them are super kinky, but still, they’re just regular guys – dads, husbands, brothers, boyfriends, buddies, sons. Very nice guys. Because I did not want to vilify [verteufeln] or stereotype the client, I decided that in both the writing and dramatization of Girlfriend Experience, the client had to be "the guy next door". Daniel (played by David Lewis) is good-looking, white, middle-class (in a lousy low-wage job), and he’s in love with his girlfriend. Daniel is a generic guy, somewhat bland, who just happens to be obsessed with prostitutes.
The john is typically characterized as a sinister shadow lurking in the alleyways and underbelly of the city. In Girlfriend Experience the john is shot with reflections of the city to emphasize that he is right here in the centre of the city, everywhere and everyman. The john is the city.
Conducting the research interviews, I was surprised to learn about the "girlfriend experience." GFE is a service that offers deep French kissing, bareback blow jobs and full sex; in other words, closeness and intimacy. It’s not so much the sex men are after, as the feeling of being with a girlfriend. Men are hungry for a sexual encounter that feels comfortable, unrushed, friendly, warm, connected, intimate, and most importantly, real – like she’s your girlfriend and you’re her boyfriend. A GFE date must not feel like a paid session. It has to feel like she is really into it. That she likes you, genuinely likes you.
GFE surprised me. If I were purchasing sex, I would not be paying for cuddles and soft kisses; I’d be paying for new physical experiences, without emotional intimacy. I had not expected Girlfriend Experience to be an investigation of the fantasy of love, but as this emotion was so prevalent in my research, it became an important part of the film.
[Prostitution kann man auch definieren als die kultiviert arrangierte Trennung von Sexualität und Liebe. Anm. [H. Henning, D.C.]]
Q: How do you think you’re approaching the GFE fantasy in your film?
A: I am interpreting the GFE as being about the quest for realness and authenticity. Why does Daniel pay for sex when he can get it for free? Subconsciously, Daniel feels that prostitutes are more real than non-professional women. When he can make the prostitute Adrian orgasm he knows, not simply that she likes him more than all the other men she’s slept with, but more importantly, that he has broken through the facade of the whore to the real woman.
For Daniel, Adrian is genuine and real. To convey this idea, the film associates her with nature – trees, grass, rain, the sounds of birds and wind. Daniel wants to feel connected. His voice is recorded so that it has a quality of intimacy and closeness. The occasional – and intentional – microphone interference adds to his physicality and vulnerability, as does his nudity. Imbuing his voice with an intimate quality also ironically conveys his loneliness and sadness. Although Daniel longs for connection, he experiences alienation and isolation.
Q: What do you think of the faux-documentary approach you’re using in the film?
A: What fascinates me about GFE is how the client can fully enjoy the illusion of realness while still being fully aware that it is fake. This knowledge does not detract from the illusion. When the prostitute Adrian says, “I love you,” Daniel knows that, “It’s bullshit, but who cares? GFE makes us feel good.” I admire that kind of imaginative complexity.
[Es gibt unterschiedliche Ebenen der Liebe: Die Liebe zum Partner und Lebensgefährten einerseits und andererseits die Liebe zum Mitmenschen, Kollegen, Mitbürger, Anvertrauten, Kunden und Gast. Anm. ]
Similarly, Girlfriend Experience’s faux-doc style does not try to be convincingly real. The documentary codes flirt with the audience, teasing and taunting with the charade of realism. Like the GFE provider and buyer, the filmmaker and viewer are conscious of the documentary’s simulation of authenticity. Both the GFE client and the Girlfriend Experience viewer are complicit in this entanglement of illusion and reality – and hopefully enjoying it. The viewer’s engagement in the film’s faux-doc style parallels the client’s experience of the GFE.

Q: How do you see your character Daniel and the compulsiveness of his actions?
A: Because a dramatic story needs conflict, tension and things that go wrong, I scripted problems into the main character’s enjoyment of prostitution. For the sake of telling a story, I had to have Daniel encounter obstacles in his pursuit of the GFE. I believe that in reality most men find that prostitution works very well for them.
Daniel’s compulsiveness or obsession with prostitution is not simply motivated by the fact that he can’t get what he wants. It’s also because sex itself isn’t actually about sex at all. Daniel thinks that all he’s searching for is a good fuck – but what’s a good fuck?
What is sex? People think I’m an idiot when I ask this question, but really, what is sex? I don’t think that it’s about penetration or any specific physical act. To me, sex is about illusion and fantasy.
[Es geht um Intimität und menschliche Begegnung. Anm.]
This is why Girlfriend Experience never shows the physical act of sex, because that’s not what sex is about. Sex is about everything that leads up to it, and everything that follows afterwards. Sex is about desire, longing, hunger, anticipation, cruising, searching. And then the feelings afterwards, whatever those may be. In Daniel’s case, he often feels empty, lost and unsatisfied, which is why he needs to search again for what he believes will make him feel whole.
In this consumerist age, we all experience and understand this kind of obsession. Our addictions come in a variety of forms and intensities. Searching externally for an internal sense of well-being is what our consumer culture is all about. For Daniel, having lots of sex with lots of different women makes him feel alive. Without it he would be a useless shell of a man. As he says, “It’s only sex, but it’s the most important thing in a guy’s life.”
Q: Daniel is obsessed with a prostitute he assumes is named Adrian. It’s interesting that in much erotic imagery the female form is highly visible. What do you think occurs when you obscure the face and voice of his paid muse?
[Daß nur die DienstleistungsanbieterIn sichtbar ist, ist lediglich Folge des Martkmechanismus aus Angebot und Nachfrage. Die Fleischereiwareneinkäufer kennt auch keiner namentlich, aber den Dealer schon. Anm.]
A: During the shoot, I was really worried that my decision not to reveal the prostitute Adrian’s face or voice would end up being a grave mistake. I knew that I was taking a big risk.
I hid Adrian’s face by either placing her outside of frame or by obstructing our gaze with large objects in the foreground. Both techniques create tension because the viewer’s longing to see Adrian’s face, or to understand her, is constantly thwarted.
I intentionally wanted Adrian to be non-existent, in order to emphasize that the prostitute does not exist. What exists is the client and his desires. Prostitution is about male sexuality, not female sexuality. It’s all about the guy, not about the girl. I wanted to emphasize that Adrian is unknown and unknowable; anything that Daniel says about her is his own projection. Adrian is merely a screen onto which Daniel projects his own beliefs, ideas, feelings and needs.
The first rough-cut screenings did not include the re-enactment scenes (which I shot later), so Adrian really was non-existent – no face, no voice. Surprisingly, the audiences in those first test screenings had absolutely no problem interpreting Adrian as a rounded character, even though she isn’t a character at all. I find it really weird how much meaning audiences take from Adrian.
[Imagination is all. Anm.]
Q: Daniel has early lines in the film saying he likes prostitution because there’s no games. Yet the dynamics of his GFE seem just as complicated and complicating to his girlfriend Maddy. Have you thought of how how so-called GFE processes differ from more conventional relationships?
A: Purchasing a half-hour or one-hour girlfriend experience session is completely different from having an actual, everyday girlfriend. That’s obvious. A GFE session is a circumscribed scene in which the participants are actors playing the roles of girlfriend and boyfriend. By participating in prostitution, Daniel can star in his own movie with a script that he’s written. The film’s use of re-enactments dramatizes the idea that what we are watching is his fantasy, his perspective.
A GFE session is uncomplicated. When the GFE date is over, Daniel says, “I leave the theatre both physically and emotionally.” But later on, Daniel decides to step right into the fantasy and that’s when things get complicated for him. He wants to be inside the fantasy because it makes Adrian’s kisses that much sweeter.
When Daniel steps into the fantasy, he soon finds himself paying for nothing. He is quite literally paying to masturbate. Does he get nothing in return because Adrian is a fantasy who does not exist? Does he get nothing in return because his desire depends on never being satisfied? Is paying to jerk off to a fantasy and never being satisfied a graphic metaphor for prostitution?
[Payed for the scenery and staging to be satisfied for the moment. Ann.]
Q: You spoke to some johns about their experience. Did you choreograph Daniel’s sexualized re-enactments from what you’ve heard?
A: I wrote all the lines and all the scenes. The film is all scripted. Nothing is improvised. It’s a testament to David Lewis’s talent and skill as an actor that viewers often believe that the character Daniel is actually a john who is simply ad libbing [improvisation] lines. He’s not. David Lewis’s lines are scripted, rehearsed and memorized.
So the answer to your question is no. I did not choreograph re-enactments based on what I heard. The interviews that I conducted inspired my writing but everything is made up. David Lewis’s naturalistic acting and John Houtman’s exquisitely "accidental and spontaneous" cinematography both work to dupe the audience into believing that there’s something real going on here. There isn’t. It’s a movie, very manipulated and worked over.
Q: How do you think Adrian experiences the GFE concept, differently from Daniel?
A: I wasn’t thinking at all about what Adrian was thinking because she doesn’t exist. She is a pair of red shoes and a purple scarf. She is a prop. A prop onto which Daniel hangs his desire, imagination, anxiety, hope, eroticism, love, fear. Actually, Adrian is a cinematic trope – the mysterious woman. When Daniel rifles through her purse, hoping to learn her identity, he finds nothing. At the end of the movie, Adrian reveals that her name is actually Nana. This name is a reference to Émile Zola’s 1880 literary masterpiece, Nana. Zola’s depiction of the courtesan would become the archetypal prostitute of contemporary Western culture. To me, Adrian/Nana isn’t a sex worker: she is a cultural artifact or symbol.
Q: Did you also speak to sex workers about GFE fantasy, whether their understanding of this differs?
A: I have acquaintances who work in the sex industry. (And I must point out that they are all very accomplished, educated and intelligent women who make this profession work for them.) But no, I did not talk to them about this project because I tend to keep my filmmaking separate from my friendships, and also because I felt that I did not need or want their input as sex workers. First off, because the film is not about sex workers. But more importantly, the way I see it, all women are whores, myself included. It’s not hard for me to imagine what it’s like to manipulate a man into believing that I find him attractive and interesting 'cause like, uh, duh – isn’t this what we women do all the time? It’s called survival.
Q: What is it like to depict variously the simulation of intimacy and romance in a paid-sex context?
A: Directing so-called sex scenes (in which there is a simulation of physical intimacy) is always tricky. Cast and crew tend to get awkward and stiff around nudity and physical contact.
I think executing a sex scene requires a lot of communication. I always decide with the actors what exactly the actions are going to be. I also make sure that the actors know that their boundaries will be fully respected. On this shoot, I made a deal with the actors that they were free to change their mind at anytime, even if we were halfway through their scene. In other words, they were at liberty to renege on a shoot midway, causing us to lose a full day’s work. Fortunately, this never happened but perhaps the actors’ affirmed autonomy made them much more relaxed.
What’s interesting about the representation of intimacy in Girlfriend Experience is that it has a tone of criminality. One reason for this is that the viewer brings so many personal and cultural biases to the depiction of paid sex. Simply portraying a john elicits a feeling of tension in the viewer. Daniel’s intimacy with sex workers is layered with the viewer’s perceptions of power and exploitation.
The other reason for this tone of criminality stems from Girlfriend Experience’s shooting style, which is very voyeuristic. The camera peers through obstructions trying to see the action, like a voyeur who watches illicitly from a hidden place. There’s an insidious feeling of guilt, shame and complicity. When the cop yells at the camera to shut off, it is as if the camera has been caught or censored. Just as Daniel is criminalized for what he does, so too is the camera.
Q: What do you think of the sense of erotic illusion in the narrative? The perception that sex work commonly involves deception [Betrug]?
A: The GFE service’s mutually agreed upon deception intrigues me. The client knowingly and willingly pays to be duped into believing that the sex worker is turned on. In spite of being fully aware that the sex worker’s orgasms are fake, most johns fully enjoy their erotic encounter. Some johns delude themselves into believing that the sex worker’s orgasms are real. In both cases, the client is paying the sex worker to be a very good actress.
[Wiederholung: Der Orgasmus ist oft real und der Freude am Sex geschuldet und der netten Begegnung aber dem zugeneigtem Partner, der bezahlt für seine Teilhabe. Anm.]
Daniel sees GFE as a consensual illusion. He believes that prostitution is more honest than going on a regular date, because with a sex worker the terms of the interaction are discussed openly and he doesn’t have to manipulate her with courtship games or false intentions just to get her in bed. Daniel isn’t ashamed of what he does because it’s honest. That’s why he’s not in the closet.
Q: Was it interesting to conceive of a male character’s motivation to experience physical variety – that he wants girls on the side, even as he has an attractive girlfriend?
A: Paid sex doesn’t threaten Daniel’s relationship with Maddy in the way that an affair could. The boundaries of paid sex are clear: once the date is over, it’s over. Emotions are kept in check. For this reason, prostitution does not threaten monogamy. It could even be argued that prostitution protects marriages from breaking apart.
Daniel needs to have lots of sex with lots of different women in order to feel like a man and prostitution affords him this opportunity. The world of prostitution also bonds him with other men. He likes to imagine that his sexuality is as base, simple, uncomplicated and cliché as any other regular guy. By participating in prostitution, Daniel constructs his idea of what it is to be a man.
Q: I don’t think the film moralizes Daniel’s process, yet how do you see this drive in the character – how some men are eroticizing themselves in this way?
A: Daniel is a character that I created, therefore, he is me. I want the audience to understand him and sympathize with him. One audience member, surprised to learn that I am the writer and director, said, “But it feels like a guy made it.” That is the ultimate compliment because it is the entire point of the film. Girlfriend Experience is about the client’s point of view.
That’s one of the reasons that I’ve changed my name in the head credits to Pietro Bruno. I also gave myself this masculine name because I was worried that a lot of male viewers might immediately get defensive over a woman directing a film about prostitution. They might automatically assume that I’ll be negative and moralistic.
For most men, prostitution works; for some it doesn’t. A few men feel dehumanized by it. Daniel believes that the prostitute holds all the power, because she has what he wants and she can withhold it from him. And furthermore, she’s the one that’s making money. He feels used by her. He wonders, "Who’s exploiting who exactly?"
One of the things that struck me when I was talking to johns about their hobbying is how ashamed they are of what they do and how much they stand to lose if they get caught. The can lose their friends, family and job. For many, I was the first person that they had ever talked to about this part of their life.
[Sie Konkurrenz der sexuellen Selektion unter Männern ist die Ursache der Freierdiskriminierung und der Scham. Anm.]
Q: There’s a point in the film when Daniel proclaims, "My name is not 'John'" and that he likes prostitution because it’s honest. Yet there’s a reference to his obsession as junk food. What do you think of the contradictions in the desiring in the film?
[John Doe ist in Deutschland: Peter Schmidt oder Mustermann. Anm.]
A: Daniel feeds his hunger but because the source of his hunger is unclear, he is never satiated. Yes, his desire is filled with contradictions. That’s why his sexual adventures both set him free and entrap him.
Q: How do you think working on this project and with GFE concepts has affected your generalized sense of sexuality and relations?
A: Having put myself inside Daniel’s head for so long, I’ve come to see that prostitution betrays a profound weakness in men: a vulnerability, an insatiable need to step out of boring mundane reality, a yearning to feel alive, a fear of aging and dying, a desire to connect. All the things that make us human and very interesting. Yeah, I don’t quite know why but now that I’ve made this film, I like men a lot more.
Girlfriend Experience will be released on DVD, June 16
Interveiw by Louise Bak
She is a poet, with books including Tulpa and Gingko Kitchen. She co-hosts Sex City, Toronto’s only radio show focused on relations between sexuality and culture (CIUT 89.5 FM). Her performance work has appeared in numerous spaces and in video collaborations such as Partial Selves and Crimes of the Heart.
Original, Bilder, Trailer und Kommentare:
http://www.toromagazine.com/?q=node/1606
Interview:
http://pietrobruno.wordpress.com/2009/0 ... interview/
Freier-Forschung:
www.sexworker.at/freierforschung
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.08.2009, 16:13, insgesamt 3-mal geändert.
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- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
zu GFE 1
Noch mehr:
http://www.youtube.com/results?search_q ... girlfriend+
http://www.fuenf-filmfreunde.de/2009/05 ... asha-grey/
http://www.rollingstone.com/rockdaily/i ... the-story/
Sasha Grey is the adult industry’s reigning princess of porn, a rock & roll 21-year-old with an actual mission statement — “Most of the XXX I see is boring, and does not arouse me physically or visually. I am determined and ready to be a commodity that fulfills everyone’s fantasies” — and few taboos. Rolling Stone’s Vanessa Grigoriadis jumped into Grey’s wild world for a profile in the new issue, and describes the Kate Beckinsale lookalike as “the smartest person I’ve ever met in that industry” (Grigoriadis has previously visited porn sets to profile XXX goddesses like Jenna Jameson).
(Exclusive photos: porn’s dirtiest girl poses for Rolling Stone)
Though the pornography biz has been reshaped by the recession and the digital age, Grey has managed to make the jump from bondage flicks on the ‘Net to a Steven Soderbergh film at the Tribeca Film Festival. But as Grigoriadis quickly learned, Grey is far from a typical porn star. She’s co-managed by Dave Navarro, pals with Billy Corgan and cites French director Jean-Luc Godard in everyday conversation. While most porn actresses would jump at the chance to get naked on the Howard Stern Show, Sasha wants to appear on the shock jock’s program with a Palestinian flag wrapped around her breasts to confront the man she believes is a closet racist.
Soon, Grey will be seen on the big screen as a call girl in Soderbergh’s The Girlfriend Experience (watch the film’s trailer here). “She definitely has higher aspirations, far larger than porn,” says Grigoriadis. “She wants to get into indie mainstream film; I can’t see her being interested in any Michael Bay projects,” she adds, referring to the director of blockbusters like Transformers. “She took acting lessons for 10 years in Sacramento, so she wants to be an actress.”
Grey also told Grigoriadis she aspires to be like controversial French author/director Catherine Breillat, who elevated conventional pornography into something more artistic and sumptuous. “She is not that interested in a lot of the porn she shoots anymore,” Grigoriadis tells Rock Daily. “She said, ‘I don’t need to see genitalia up close; I don’t need to see a dirty yellow couch against a white wall. I want to see something different, like this is not exciting to me.’ ”
Grigoriadis, who profiled Taylor Swift for the country crossover’s Rolling Stone cover story, reveals she sees some similarities between the unlikely pair of young stars. “There’s some interesting comparisons there about two women who are incredibly precocious for their ages and really driven, ambitious and also really sure that their point of view is the right one, and that what they are doing is liberating for women,” Grigoriadis says. “Both of them are very clear that they think that what they’re doing [is feminist], even though Sasha’s case is completely different than Taylor’s.” Grey, a 1970s film nut and bohemian who avoids listening to the radio, told Grigoriadis she’s never even heard of Taylor Swift.
“To me, what’s most important about her is her impact on feminism,” Grigoriadis says. “Porn has been one of feminism’s most divisive issues because it hits on such a raw level to so many woman. Here are the fantasies of men, and it’s of course better to live out those fantasies through pornography than to try to do them in the real world, but the fact is the real world is impacted by it. Grey says, ‘If you look at me and you think “Here’s a woman who’s intelligent, cognizant and making her own choices, and you still tell me that what I’m doing is wrong, screw you, because that should end the debate.’ ”
To read our full Sasha Grey feature, check out the new issue of Rolling Stone 29.04.2009
Arthaus:
Sex, Lebenslügen und Video
Chelsea / Christine (Sasha Grey) ist eine hochbezahlte Prostituierte. Wahrscheinlich nennt sie sich eher eine Escort-Dienstleisterin. Denn sie verkauft nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ein Gefühl – eben die Titel gebende "Girlfriend Experience". Damit gemeint ist die perfekte Illusion, dass diese wunderschöne Frau die Freundin desjenigen ist, mit dem sie sich trifft und der für das Zusammensein mit ihr das stolze Honorar von $2.000 bezahlt. Und wirklich, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sie im Beisammensein mit ihren Kunden tatsächlich für deren Freundin halten. In Wahrheit ist sie mit dem smarten Personal Trainer Chris (Chris Santos) zusammen. Doch die Beziehung der beiden ist brüchig; als Chelsea von einem neuen Klienten auf magische Weise fasziniert ist, ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen.
Steven Soderberghs neuer Film markiert in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Wurzeln des Regisseurs. Wir erinnern uns: Mit einem Paukenschlag hatte der Filmemacher im Jahre 1989 mit seinem Film Sex, Lügen und Video / Sex, Lies and Videotapes auf etlichen Festivals für Furore gesorgt – der Beginn einer steilen Karriere für den damals absolut unbekannten Newcomer. Mit einer kleinen Abwandlung könnte der Titel seines Debüts auch als Überschrift für The Girlfriend Experience dienen: Es geht um "Sex, Lebenslügen und Video". Doch während Soderberghs Erstling die Lügen und Neurosen schonungslos offen legte, stellt er sie hier lediglich aus, gibt sie dem Voyeurismus der Zuschauer preis und enthält sich jedes Kommentars.
Eine "strukturierte Improvisation" nennt der Filmemacher sein neues Werk. Statt einer ausgearbeiteten Dramaturgie sind es lose verbundene Einzelszenen, unterbrochen von gelegentlich wiederkehrenden Episoden wie einem Interview, die den Film ausmachen. Ergänzt wird dies von quasi-dokumentarische Impressionen vom Leben an all den Orten, die vor allem die Reichen und Schönen in Manhattan aufsuchen, die edlen Restaurants, noblen Hotels, exklusiven Fitnessclubs und hippen Lofts.
Vor diesen Kulissen könnten sich die kleinen menschlichen Dramen, die Ängste, Begierden und Träume der Protagonisten deutlich und scharf konturiert abzeichnen, die Bühnenhaftigkeit von Plätzen wie diesen wäre geradezu ideal dafür. Doch das Gefühl für das, was die Menschen bewegt, die Empathie des Zuschauers, will sich nicht so recht einstellen. Die Mischform zwischen Drama und Dokumentation, die Soderbergh für sein filmisches Essay über Sex und Ökonomie in Zeiten der Krise gewählt hat, sie wird weder den Figuren noch der Stimmung wirklich gerecht und hinterlässt ein Gefühl der Indifferenz.
Was vor allem an der großen Beiläufigkeit liegt, mit der die Kamera Chelsea folgt. Quasi nebenbei erfahren wir von Chelseas Krise, von ihrer Bereitschaft, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, von ihrer Sehnsucht nach einer neuen Liebe. Oder ist es vielleicht doch nur Berechnung? Es lässt uns merkwürdig kalt, fast so, als trauten wir ihr, der quasi professionellen "Heuchlerin von Gefühlen", keinerlei echte Emotionen zu.
Bedauerlich, denn der Film und sein Thema, die unzweifelhaft faszinierende Chelsea und ihre Kunden, besitzen durchaus einiges an Potenzial: Denn The Girlfriend Experience ist nicht nur eine Art Tagebuch einer hochbezahlten Escort-Dame, sondern auch ein Seismograph einiger Tage im Oktober 2008 in den USA, als die Nation sich mitten im Wahlkampf zwischen John McCain und Barack Obama befand. Zugleich bekam das Land zu dieser Zeit die ersten Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren, die bis zum heutigen Tag die Nachrichten beherrscht. Nicht nur aus diesem Grund ist die Ökonomie in diesem Film allgegenwärtig, als Gesprächsthema, als Bedrohung, als Notwendigkeit, sich selbst auf dem Markt anzubieten, für sich Werbung zu machen, in den vielen Ratschlägen der Klienten Chelseas, die ihr Anlagetipps geben. Die Verknüpfung von Ökonomie und Sexualität, die Durchdringung des Privaten durch den Beruf, die Jagd nach Geld, Sex und Gefühlen – das sind die eigentlichen Themen des Films. Auch wenn The Girlfriend Experience dies – wie vieles andere auch – mehr andeutet als ausformuliert.
The Girlfriend Experience wirkt wie eine Vorstudie zu einem Film, der unter Umständen – manche Szenen deuten dies an – durchaus faszinieren könnte. Und es manchmal auch für einen kurzen Moment tut. In seiner seltsam fragmentarisch wirkenden Form braucht man allerdings sehr viel Geduld, um nach sehr viel Leerlauf jene Momente zu entdecken, in denen der Film wirklich bewegt.
Und so ist der Film vor allem aus zwei Gründen beachtenswert: Zum einen wegen seiner Hauptdarstellerin Sasha Grey, deren Coolness bereits in Jens Hoffmanns Dokumentation 9to5 – Days in Porn einiges ahnen und manches erwarten ließ. Kaum zu glauben, mit welcher Zielstrebigkeit die 21-jährige Kalifornierin an ihrer Karriere bastelt, die zwischen Pornofilmen der härtesten Gangart und ambitionierten Filmen aus dem Arthouse-Bereich pendelt, ohne Angst vor Grenzen und Schranken. Zwar gab es schon immer ambitionierte Darstellerinnen aus dem Bereich des "Adult Entertainment", die auf eine zweite Karriere in Hollywood hofften, doch die meisten Versuche eines Wechsels scheiterten kläglich. Sasha Grey aber ist eine Frau, der man dies durchaus zutrauen kann. Zumal dann, wenn sie in einem Film (und damit sind nicht die Talente gemeint, die sie in ihren rund 8o vorherigen Filmen bewies) mehr zeigen darf, als nur die gleiche glatte und nahezu unbewegte Fassade, die sie in The Girlfriend Experience zum Besten gibt. Selbst in dieser sehr zurückgenommenen Performance fasziniert ihr Gesicht durch etwas, das man wohl Charisma nennen kann.
Der zweite beachtenswerte Umstand an diesem Film sind die ökonomischen Hintergründe von The Girlfriend Experience: Der Film, der in nur 16 Tagen gedreht wurde, ist der zweite Teil eines auf sechs Filme begrenzten Vertrags (der erste Film mit dem Titel Bubble aus dem Jahre 2005 war hierzulande nie in den Kinos zu sehen) des Regisseurs mit dem Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme alternative Wege der Distribution beschreiten will. Bei diesem neuen Modell kann der Zuschauer selbst entscheiden, ob er sich den Film im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung in den eigenen vier Wänden anschauen will. Mag sein, dass diese Herangehensweise eines Tages die Zukunft des Kinos darstellen wird. Was man von dem Film The Girlfriend Experience leider nicht behaupten kann.
Gegen Ende des Films wird einem plötzlich schmerzhaft bewusst, was an diesem Film fehlt: Wenn die aufpeitschenden Beats eines Straßenmusikers durch die Häuserschluchten Manhattans hallen, wird deutlich, dass es genau dieser vorantreibende Rhythmus, diese klar umrissene Struktur ist, die The Girlfriend Experience zu einer aufregenden Erfahrung machen würde.
http://www.kino-zeit.de/filme/the-girlfriend-experience
http://www.youtube.com/results?search_q ... girlfriend+
http://www.fuenf-filmfreunde.de/2009/05 ... asha-grey/
http://www.rollingstone.com/rockdaily/i ... the-story/
Sasha Grey is the adult industry’s reigning princess of porn, a rock & roll 21-year-old with an actual mission statement — “Most of the XXX I see is boring, and does not arouse me physically or visually. I am determined and ready to be a commodity that fulfills everyone’s fantasies” — and few taboos. Rolling Stone’s Vanessa Grigoriadis jumped into Grey’s wild world for a profile in the new issue, and describes the Kate Beckinsale lookalike as “the smartest person I’ve ever met in that industry” (Grigoriadis has previously visited porn sets to profile XXX goddesses like Jenna Jameson).
(Exclusive photos: porn’s dirtiest girl poses for Rolling Stone)
Though the pornography biz has been reshaped by the recession and the digital age, Grey has managed to make the jump from bondage flicks on the ‘Net to a Steven Soderbergh film at the Tribeca Film Festival. But as Grigoriadis quickly learned, Grey is far from a typical porn star. She’s co-managed by Dave Navarro, pals with Billy Corgan and cites French director Jean-Luc Godard in everyday conversation. While most porn actresses would jump at the chance to get naked on the Howard Stern Show, Sasha wants to appear on the shock jock’s program with a Palestinian flag wrapped around her breasts to confront the man she believes is a closet racist.
Soon, Grey will be seen on the big screen as a call girl in Soderbergh’s The Girlfriend Experience (watch the film’s trailer here). “She definitely has higher aspirations, far larger than porn,” says Grigoriadis. “She wants to get into indie mainstream film; I can’t see her being interested in any Michael Bay projects,” she adds, referring to the director of blockbusters like Transformers. “She took acting lessons for 10 years in Sacramento, so she wants to be an actress.”
Grey also told Grigoriadis she aspires to be like controversial French author/director Catherine Breillat, who elevated conventional pornography into something more artistic and sumptuous. “She is not that interested in a lot of the porn she shoots anymore,” Grigoriadis tells Rock Daily. “She said, ‘I don’t need to see genitalia up close; I don’t need to see a dirty yellow couch against a white wall. I want to see something different, like this is not exciting to me.’ ”
Grigoriadis, who profiled Taylor Swift for the country crossover’s Rolling Stone cover story, reveals she sees some similarities between the unlikely pair of young stars. “There’s some interesting comparisons there about two women who are incredibly precocious for their ages and really driven, ambitious and also really sure that their point of view is the right one, and that what they are doing is liberating for women,” Grigoriadis says. “Both of them are very clear that they think that what they’re doing [is feminist], even though Sasha’s case is completely different than Taylor’s.” Grey, a 1970s film nut and bohemian who avoids listening to the radio, told Grigoriadis she’s never even heard of Taylor Swift.
“To me, what’s most important about her is her impact on feminism,” Grigoriadis says. “Porn has been one of feminism’s most divisive issues because it hits on such a raw level to so many woman. Here are the fantasies of men, and it’s of course better to live out those fantasies through pornography than to try to do them in the real world, but the fact is the real world is impacted by it. Grey says, ‘If you look at me and you think “Here’s a woman who’s intelligent, cognizant and making her own choices, and you still tell me that what I’m doing is wrong, screw you, because that should end the debate.’ ”
To read our full Sasha Grey feature, check out the new issue of Rolling Stone 29.04.2009
Arthaus:
Sex, Lebenslügen und Video
Chelsea / Christine (Sasha Grey) ist eine hochbezahlte Prostituierte. Wahrscheinlich nennt sie sich eher eine Escort-Dienstleisterin. Denn sie verkauft nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ein Gefühl – eben die Titel gebende "Girlfriend Experience". Damit gemeint ist die perfekte Illusion, dass diese wunderschöne Frau die Freundin desjenigen ist, mit dem sie sich trifft und der für das Zusammensein mit ihr das stolze Honorar von $2.000 bezahlt. Und wirklich, wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sie im Beisammensein mit ihren Kunden tatsächlich für deren Freundin halten. In Wahrheit ist sie mit dem smarten Personal Trainer Chris (Chris Santos) zusammen. Doch die Beziehung der beiden ist brüchig; als Chelsea von einem neuen Klienten auf magische Weise fasziniert ist, ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen.
Steven Soderberghs neuer Film markiert in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Wurzeln des Regisseurs. Wir erinnern uns: Mit einem Paukenschlag hatte der Filmemacher im Jahre 1989 mit seinem Film Sex, Lügen und Video / Sex, Lies and Videotapes auf etlichen Festivals für Furore gesorgt – der Beginn einer steilen Karriere für den damals absolut unbekannten Newcomer. Mit einer kleinen Abwandlung könnte der Titel seines Debüts auch als Überschrift für The Girlfriend Experience dienen: Es geht um "Sex, Lebenslügen und Video". Doch während Soderberghs Erstling die Lügen und Neurosen schonungslos offen legte, stellt er sie hier lediglich aus, gibt sie dem Voyeurismus der Zuschauer preis und enthält sich jedes Kommentars.
Eine "strukturierte Improvisation" nennt der Filmemacher sein neues Werk. Statt einer ausgearbeiteten Dramaturgie sind es lose verbundene Einzelszenen, unterbrochen von gelegentlich wiederkehrenden Episoden wie einem Interview, die den Film ausmachen. Ergänzt wird dies von quasi-dokumentarische Impressionen vom Leben an all den Orten, die vor allem die Reichen und Schönen in Manhattan aufsuchen, die edlen Restaurants, noblen Hotels, exklusiven Fitnessclubs und hippen Lofts.
Vor diesen Kulissen könnten sich die kleinen menschlichen Dramen, die Ängste, Begierden und Träume der Protagonisten deutlich und scharf konturiert abzeichnen, die Bühnenhaftigkeit von Plätzen wie diesen wäre geradezu ideal dafür. Doch das Gefühl für das, was die Menschen bewegt, die Empathie des Zuschauers, will sich nicht so recht einstellen. Die Mischform zwischen Drama und Dokumentation, die Soderbergh für sein filmisches Essay über Sex und Ökonomie in Zeiten der Krise gewählt hat, sie wird weder den Figuren noch der Stimmung wirklich gerecht und hinterlässt ein Gefühl der Indifferenz.
Was vor allem an der großen Beiläufigkeit liegt, mit der die Kamera Chelsea folgt. Quasi nebenbei erfahren wir von Chelseas Krise, von ihrer Bereitschaft, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, von ihrer Sehnsucht nach einer neuen Liebe. Oder ist es vielleicht doch nur Berechnung? Es lässt uns merkwürdig kalt, fast so, als trauten wir ihr, der quasi professionellen "Heuchlerin von Gefühlen", keinerlei echte Emotionen zu.
Bedauerlich, denn der Film und sein Thema, die unzweifelhaft faszinierende Chelsea und ihre Kunden, besitzen durchaus einiges an Potenzial: Denn The Girlfriend Experience ist nicht nur eine Art Tagebuch einer hochbezahlten Escort-Dame, sondern auch ein Seismograph einiger Tage im Oktober 2008 in den USA, als die Nation sich mitten im Wahlkampf zwischen John McCain und Barack Obama befand. Zugleich bekam das Land zu dieser Zeit die ersten Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren, die bis zum heutigen Tag die Nachrichten beherrscht. Nicht nur aus diesem Grund ist die Ökonomie in diesem Film allgegenwärtig, als Gesprächsthema, als Bedrohung, als Notwendigkeit, sich selbst auf dem Markt anzubieten, für sich Werbung zu machen, in den vielen Ratschlägen der Klienten Chelseas, die ihr Anlagetipps geben. Die Verknüpfung von Ökonomie und Sexualität, die Durchdringung des Privaten durch den Beruf, die Jagd nach Geld, Sex und Gefühlen – das sind die eigentlichen Themen des Films. Auch wenn The Girlfriend Experience dies – wie vieles andere auch – mehr andeutet als ausformuliert.
The Girlfriend Experience wirkt wie eine Vorstudie zu einem Film, der unter Umständen – manche Szenen deuten dies an – durchaus faszinieren könnte. Und es manchmal auch für einen kurzen Moment tut. In seiner seltsam fragmentarisch wirkenden Form braucht man allerdings sehr viel Geduld, um nach sehr viel Leerlauf jene Momente zu entdecken, in denen der Film wirklich bewegt.
Und so ist der Film vor allem aus zwei Gründen beachtenswert: Zum einen wegen seiner Hauptdarstellerin Sasha Grey, deren Coolness bereits in Jens Hoffmanns Dokumentation 9to5 – Days in Porn einiges ahnen und manches erwarten ließ. Kaum zu glauben, mit welcher Zielstrebigkeit die 21-jährige Kalifornierin an ihrer Karriere bastelt, die zwischen Pornofilmen der härtesten Gangart und ambitionierten Filmen aus dem Arthouse-Bereich pendelt, ohne Angst vor Grenzen und Schranken. Zwar gab es schon immer ambitionierte Darstellerinnen aus dem Bereich des "Adult Entertainment", die auf eine zweite Karriere in Hollywood hofften, doch die meisten Versuche eines Wechsels scheiterten kläglich. Sasha Grey aber ist eine Frau, der man dies durchaus zutrauen kann. Zumal dann, wenn sie in einem Film (und damit sind nicht die Talente gemeint, die sie in ihren rund 8o vorherigen Filmen bewies) mehr zeigen darf, als nur die gleiche glatte und nahezu unbewegte Fassade, die sie in The Girlfriend Experience zum Besten gibt. Selbst in dieser sehr zurückgenommenen Performance fasziniert ihr Gesicht durch etwas, das man wohl Charisma nennen kann.
Der zweite beachtenswerte Umstand an diesem Film sind die ökonomischen Hintergründe von The Girlfriend Experience: Der Film, der in nur 16 Tagen gedreht wurde, ist der zweite Teil eines auf sechs Filme begrenzten Vertrags (der erste Film mit dem Titel Bubble aus dem Jahre 2005 war hierzulande nie in den Kinos zu sehen) des Regisseurs mit dem Multimedia-Unternehmer Mark Cuban, der bei der Auswertung der Filme alternative Wege der Distribution beschreiten will. Bei diesem neuen Modell kann der Zuschauer selbst entscheiden, ob er sich den Film im Kino oder zeitgleich auf einem Trägermedium oder über HDnet als Pay-Per-View-Ausstrahlung in den eigenen vier Wänden anschauen will. Mag sein, dass diese Herangehensweise eines Tages die Zukunft des Kinos darstellen wird. Was man von dem Film The Girlfriend Experience leider nicht behaupten kann.
Gegen Ende des Films wird einem plötzlich schmerzhaft bewusst, was an diesem Film fehlt: Wenn die aufpeitschenden Beats eines Straßenmusikers durch die Häuserschluchten Manhattans hallen, wird deutlich, dass es genau dieser vorantreibende Rhythmus, diese klar umrissene Struktur ist, die The Girlfriend Experience zu einer aufregenden Erfahrung machen würde.
http://www.kino-zeit.de/filme/the-girlfriend-experience
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