Sexarbeit und Transsexualität

TS und Sexarbeit - Informationen, Diskussionen und Vieles mehr
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Marc of Frankfurt
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Aus unserer Serie "Interessante Persönlichkeiten":

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berühmtester Australische Soziologin ist eine M-F-TS

Raewyn Connell

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Professorin an der Uni Sydney

Forscht über Gender und Politik der Sexualität

http://de.wikipedia.org/wiki/Raewyn_Connell
http://en.wikipedia.org/wiki/Raewyn_Connell





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Hanna
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dieser Typ ist nur noch peinlich!

Beitrag von Hanna »

Wenige Tage nach seinem "Lapsus" gab Ronaldo ein bezeichnendes - für mich entlarvendes - Interview das ich für viel schlimmer halte als seine "Verfehlung". Meine Kommentare dazu in []

Ronaldo gibt Interview nach Sex-Skandal

http://lifestyle.alice.aol.de/News-Welt ... 511-0.html

Millionenverträge weg, Freundin weg - Für Fußballstar Ronaldo läuft es im moment wirklich nicht rund. Nach dem Sex-Skandal mit einigen Transvestiten schlägt er sich nun mit dem Konsequenzen herum. Die ersten Werbeverträge hat er schon verloren. In einem ersten Interview zeigt er sich reuig.

Brasiliens Fußballidol Ronaldo hat im ersten Interview nach einem Sex- und Polizeiskandal [das eigentlich unkorrekte an der ganzen sache ist ja wohl nur daß er versucht hat, seine Liebesdiener um ihren Lohn zu prellen] eingeräumt, er schäme sich sehr, weil er "dumm gehandelt" habe. Obwohl er in einem Stundenhotel mit drei Transvestiten gewesen sei, sei er nicht homosexuell [ja und wenn? und wenn er bi wäre, was das wahrscheinlichste ist? was ist dann mit all den homo- und bisexuellen popstars? werden denen auch die werbeverträge gekündigt? darf er wohl nicht mehr in einer hetenmannschaft fußball spielen? da sind die fußballdamen aber schon viel weiter wie man so hört!], versicherte Ronaldo am späten Sonntagabend (Ortszeit) im brasilianischen Fernsehsender "Rede Globo".

"Es war ein tragischer Augenblick, in dem ich die schlimmste Entscheidung meines Lebens getroffen habe, und das wird mein Leben sicher für immer beschmutzen"[ich habe auch hier nicht den Eindruck daß er seine saumäßige Zahlungsmoral bejammert!], sagte der 31-jährige Stürmer vom AC Mailand, der in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro eine Knieverletzung auskuriert.

Ronaldo hatte Sonntag vor einer Woche in einem Stundenhotel in Rio Ärger mit drei Transvestiten, die ihr Geld als Prostituierte verdienen. Der Fußballer musste zur Klärung des Sachverhalts auf die Wache.

Die Prostituierten warfen Ronaldo vor, die vereinbarte Zahlung verweigert und Drogen konsumiert zu haben. Einer der Transvestiten filmte die Diskussion und stellte das Video sogar ins Internet. Die Polizei will alle Beteiligten in den nächsten Tagen zu weiteren Befragungen zitieren.

Wegen des Sexskandals hat Ronaldo nach Medienberichten sogar einen Millionen-Werbevertrag und dazu auch noch seine Freundin verloren [das mit der freundin ist natürlich privatsache, das mit den Werbeverträgen die typische Sanktionierung in der Branche, wo man nicht wie in der politik die betroffenen durch mandatsverlust sanktionieren kann - auch bigott]. Wie die Zeitung "O Globo" unter Berufung auf Quellen des brasilianischen Mobilfunkanbieters TIM berichtete, wurde der Vertrag von TIM einseitig gekündigt.

Offiziell teilte das Unternehmen unterdessen nur kurz mit, die Situation werde "noch besprochen". Der Weltmeister von 2002 werde allein bis Dezember drei Millionen US-Dollar (1,94 Millionen Euro) verlieren, schrieb "O Globo". Der Vertrag sei mit 4,8 Millionen Dollar jährlich dotiert gewesen.

TIM habe eine Klausel des Vertrags geltend gemacht, die ein Ende der Zusammenarbeit bei "imageschädigendem Verhalten" vorgesehen habe, hieß es. [jetzt wäre es wirklich wieder interessant, worin das imageschädigende Verhalten genau bestand. darin, dass er mit prostituierten verkehrte oder dass die TVs waren oder dass er nicht bezahlt hat? vermutlich ja wohl punkt 1. und 2. = doppelte diskriminierung] Ronaldos Pressesprecher versicherten dagegen, es gebe (zumindest bislang) keine Kündigung. "Ronaldo müsste in einem Prozess verurteilt werden, damit irgendeiner seiner Verträge einseitig gekündigt werden kann", meinte Sprecher Felipe Bruno. "O Globo", das größte Blatt Brasiliens, veröffentlichte am Sonntag das Dementi nicht und blieb bei seiner Version.

Nach Berichten brasilianischer Medien läuft Ronaldo Gefahr, mehrere Millionenverträge unter anderem mit Sportartikel- und Bierunternehmen zu verlieren. Die Kündigung des Vertrags mit TIM würde für den 31-Jährigen die erste "geschäftliche" Folge des Skandals von vergangener Woche in Rio de Janeiro sein.

Eine private Konsequenz hat der Stürmer bereits zu verkraften. Nach brasilianischen Medienberichten hat seine Freundin Bia Antony ihm den Laufpass gegeben. Die beiden seien seit Januar 2007 liiert gewesen und hätten sowohl in Mailand als auch in Rio zusammen gewohnt. Ronaldo ist seit dem Skandal „untergetaucht“. Er habe sich im Haus seiner Mutter Sonia im Badeort Angra dos Reis südwestlich von Rio verbarrikadiert, heißt es.


Artikel vom 5. Mai 2008

[bin ehrlich gespannt wies weitergeht. und ob die kündigung der werbeverträge rechtlichen bestand hat, wenn die firma sie denn anstrebt! Ein Beispiel dafür, daß offenbar an besonders hohe Gehälter und Tantiemen besonders falsche Erwartungen geknüpft werden. ich bin für - Gehälter runter und die Kerls in Ruhe lassen]
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Hanna
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Ronaldo und die TVs (ein Fortsetzungsroman)

Beitrag von Hanna »

wie ich einer kurzen Notiz aus der FAZ entnahm ist zuletzt Folgendes in Sachen Ronaldo passiert:
"Zwei der drei Transvestiten, die in der vergangenen Woche mit Ronaldo in dessen Hotelzimmer waren, erschienen am Dienstag freiwillig bei der Polizei und sagten aus, dass der 31-jährige Fußballspieler weder sexuelle Dienste in Anspruch nahm noch Drogen haben wollte. 'Sie haben zugegeben, dass sie bei allem was sie bisher sagten, gelogen haben' sagte Ermittler Carlos Nogueira. "

naja das kann man jetzt glauben oder nicht. die Reaktion aus Ronaldos Umfeld und seine eigene unmittelbar nach dem Vorkommnis sprechen da eine andere Sprache. Hört sich eher so an, als ob da ein kleinerer bis mittlerer Geldbetrag geflossen wäre...
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke dass Du für uns an der Sache drann bleibst.
[um mal einen Medienslang zu nutzen]

Hanna
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Beitrag von Hanna »

na klar, ist doch "mein" thema

hast du mir den "rachitischen Jüngling" krummgenommen? dachte mir da hätte sich ne diskussion über schwule und hetero schönheitsideale entwickeln können, deswegen wollt ich mal provozieren

lg, hanna
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nein, ich denke du hast damit völlig recht. da wird auch in der mode schiene die pädophilie und androgynie bedient.

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Heute 15. Mai: 2. TV-Tipp

SWR.de 23:45


Between the Lines

Ein Film von Thomas Wartmann


Mehr:
viewtopic.php?p=27677#27677





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JedeR 2.000te ist Hermaphodit/Zwitter/intersexuel

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie Medizin und Recht mit der Natur von Intersexualität umspringen.


Gesunde Zwitter werden/wurden in Deutschland ohne Einwilligung zu peudomännlichen oder weiblichen Eunuchen amputiert.




Das Dritte Geschlecht
und der Kampf von über 100.000 Menschen allein in Deutschland um elementarste Menschenrechte:

http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/123354/index.html

Indien:
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/96440/index.html

Über den Film XXY:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/ ... Popup=true
(video)





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Hanna
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Intersexualität ist nicht Transsexualität

Beitrag von Hanna »

damit kein Irrtum aufkommt (weil dies hier unter der Rubrik transsexualität steht) sei mir dieser Einwurf gestattet:

Ein guter Artikel über Intersexualität ist in wikipedia.

http://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualit%C3%A4t

die Fälle auf die hier angespielt wird, sind besonders tragisch, weil man diese Menschen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen zu einem Zeitpunkt operiert hatte wo sich ihr seelisches Geschlecht offenbar noch nicht äußern Konnte.

Die für die Medizin wichtigste Lektion, die man an dem Phänomen Transsexualität lernen kann, besteht nämlich darin, daß die Geschlechtszuordnung im Kopf, in der Psyche passiert. In 999 von 1000 Fällen stimmt der Körper mit der Psyche überein und das Phänomen tritt nicht zutage, im 1000ten Fall allerdings zeigt sich daß eben nicht der Körper das Wesentliche ist.

zurückkommend auf das Problem der Intersexualität heißt das wenn man so einen Menschen operiert bevor er sein Zielgeschlecht artikulieren kann, hat man eine exakt 50% Chance es falsch zu machen. Hat man nämlich das Zielgeschlecht nicht richtig getroffen, dann hat man einen Transsexuellen erzeugt, einen Menschen im falschen Körper.

Früher ist das vermutlich passiert weil das Krankheitsbild sehr selten ist aber eigentlich ist es ein unverzeihlicher medizinischer Kunstfehler mit schwerwiegendsten Folgen für den/die Betroffene/n

lg, Hanna
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Marc of Frankfurt
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Transgender Politik und Präsenz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nachlese von der Welt AIDS Konferenz Mexiko


Erste Transgender Präsentation und Veranstaltung
von einer Ex-Sexarbeiterin, Amsterdam:
http://he-jin.blogspot.com/2008/08/high ... -2008.html




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Re: Intersexualität ist nicht Transsexualität

Beitrag von Aoife »

Hanna hat geschrieben:
Früher ist das vermutlich passiert weil das Krankheitsbild sehr selten ist aber eigentlich ist es ein unverzeihlicher medizinischer Kunstfehler mit schwerwiegendsten Folgen für den/die Betroffene/n

lg, Hanna
... und wenn man dann mit dem *zugewiesenen* Geschlecht nicht einverstanden ist, so ist das ein psychisches Phänomen, die ursprüngliche Intersexualität hat damit nichts zu tun :002 .

Zumindest hat bei mir ein wohlwollender Gutachter so argumentiert, damit das TSG überhaupt anwendbar ist. Als Intersex haste nämlich null Rechte :013

Liebe Grüße, Eva

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RE: Sexarbeit und Transsexualität

Beitrag von Tassi »

@Eva .... dem kann ich nicht zu 100% zustimmen!

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von IS. Dies kann sich Form von Hermaphroditen, über Klinefeltersydrom, bis hin zu im allgemeinen unwesentlichen Merkmalen, wie zum Beispiel ein weibliches Becken darstellen.
Nachdem ein Arzt bei mir den Verdacht äußerte, dass evtl. IS vorliegen könnte, hoffte ich auch auf einem einfacheren Weg, doch besonders bei klaren Fällen von IS (Hermaphroditen), nimmt der medizinische Irrlauf seinen Anfang. Das TSG schließt IS wörtlich aus, das ist richtig!
Obwohl dies bei mir noch nicht zu 100% abgeklärt ist, werde ich in dieser Angelegenheit nicht weiter untersuchen lassen, denn der Weg über TS ist, nach Äußerungen von zwei Mediziniern, ist auf jeden Fall der Unkomplizierte.
Aber nochmals kurz zur Ausgangsfrage - was hat dann z.Bsp. ein breiteres Becken (IS) mit TS und dem damit verbundenen TSG zu tun? Ich denke rein gar nichts!
Sorry, wenn's jetzt ein wenig zu sehr ot war.

Lieben Gruß - Tassja


P.S. Dieses "psychische Phänomen" sollte jedoch konkret als Krankheitsbild (F64.9) diagnostiziert werden (Leidendruck), denn sonst besteht im Bezug zur medizinischen Notwendingkeit für eine Krankenkasse keine Leistungspflicht.

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Beitrag von Aoife »

Hallo Tassja,

natürlich soll man aus einem breiten Becken nichts machen, und du hast völlig Recht, dich in dieser Angelegenheit nicht näher untersuchen zu lassen, das kann nur Probleme bringen.

Aber kaum (wenn überhaupt) ein Gutachter wird ohne Hormonstatus sein Gutachten abgeben wollen, und da läßt sich eine fehlende Testosteronwirkung am Gehirn nicht wirklich verheimlichen.

Gut, erfahrungsgemäß merken's die meisten Doktors selbst dann nicht, wenn das Laborblatt schwarz auf weiß vor ihnen liegt, aber der eine, der's gesehen hat, hat mir dann eben damit geholfen, daß er trotzdem TS diagnostiziert hat. Obwohl die ICD-10 die Diagnose F64.0 bei IS eigentlich ausschließt (das TSG erwähnt ja IS gar nicht, ist aber eben nur dann anwendbar, wenn TS diagnostiziert ist).

Sein Argument: Die körperliche Diagnose einer IS erklärt ja nicht automatisch die psychische Symptomatik einer Transsexualität. Rein theoretisch könnte man mit dem zugewiesenen Geschlecht ja auch zufrieden sein. Mir war's recht, das TSG gibt uns wenigstens eine gewisse Rechtssicherheit.

Liebe Grüße, Eva
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Marc of Frankfurt
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Königin in Rio de Janeiro

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild

Luana Muniz: "Ich bin als Mann geboren,
habe mich zur Frau gewandelt,
bin Transvestitin par excellence."





"Transvestitinnen sind Kunstwerke und Traumfabriken"

Die Brasilianerin Luana Muniz begann mit 13 Jahren mit der Transformation zur Frau:

Ein Gespräch über ihr Leben als Künstlerin und Sex-Profi




Luana Muniz wurde 1959 als Mann in Rio de Janeiro geboren und wuchs bei Adoptiveltern mit drei Geschwistern auf. Schon von klein auf fühlte sie sich als Mädchen, ohne jedoch benennen zu können, was dieses "Anderssein" bedeutete. Mit elf Jahren lief sie von zuhause fort, um als Prostituierte auf der Straße zu leben und die "Welt der Transvestiten" zu entdecken. Mit 13 begann sie mit der Transformation zur Frau. Heute gilt sie in der Community von Lapa, Rio de Janeiro, als die "Königin der Transvestiten", die "Patronin von Lapa": Sie arbeitet als Sex-Profi und Künstlerin in Brasilien und Europa und hat in Lapa eigene professionelle Shows.

2008 war Luana Muniz die Hauptprotagonistin der ORF-Dokumentation "Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio". Filmautorin und Fotografin Marianne Greber hat Luana Muniz fünf Jahre lang begleitet, um die Menschen zu zeigen, die hinter dem doppelt belegten Tabu "Prostitution und Transvestit" stehen. Sie wollte ein Bewusstsein für die Werte, aber auch Probleme dieser - für die meisten so fremden - Community schaffen. Aus dieser Arbeit entstand auch Grebers Fotobildband "Sou Glamour".

Mit dieStandard.at sprach Luana Muniz - in einer Mischung aus Portugiesisch und Spanisch - über das "Kunstwerk Transvestitin", über mangelnden Respekt und offene Diskriminierung, über ihr soziales Engagement und darüber, was Männer an ihr begehrenswert finden.


Quelle und zusätzlich ein Interview:
http://diestandard.at/?url=/?id=1231152821276





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RE: Sexarbeit und Transsexualität

Beitrag von Tassi »

Danke Mark für Deine Beitrag.

Generell bin ich schon der Meinung, dass sich im Bezug der Akzeptanz von TS so einiges getan hat. Ob dies nun an den Medien liegt, lasse ich mal dahin gestellt. Mir fällt halt auf, dass die Menschen einfach grundsätzlich offener sind, was sexuelle Themen angeht.
Ich hatte bisher im allgemeinen Tagesgeschehen überhaupt keine Probleme wegen meiner Transsexualität, egal ob im Aussendienst oder an der Uni. Mag eventuell auch damit verbunden sein, dass es nicht so sehr auffällt und der Rest, welcher in dieser Richtung Gedanken hegt, oft nicht den Mut hat, mich darauf anzusprechen. Bei der Suche nach Partnern gestaltet sich das dann etwas schwieriger.

Im Bezug auf Erlebnisse im Sexworkerbereich sind schon Unterschiede zum normalen Escort zu sehen, denn viele der mir bekannten und in der Szene aktiven Transsexuellen arbeiten primär via Terminwohnung. Das bedeutet immer auf Abruf verfügbar sein und häufig oberflächliche Halbstundendates - naja wer's mag, ich jedenfalls nicht.

.... Tassi

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Marc of Frankfurt
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Diversity Tabu wie im wirklichen Leben :-(

Beitrag von Marc of Frankfurt »

The Godmother: Polizei verhaftet transsexuellen Mafiaboss

Das hat es noch nie gegeben: Ein Mafiaboss steckt bei seiner Verhaftung in Frauenkleidern – freiwillig.



Foto
Hello Kitty: Ugo Gabriele befehligte einen Clan mit mehreren Dutzend Mitgliedern.


Camorra

Als Camorra (spanisch für Schlägerei) wird eine Organisation der organisierten Wirtschaftskriminalität bezeichnet, welche hauptsächlich in der Region Kampanien auf den Gebieten Drogenhandel, Prostitution, Schmuggel, Geldwäsche und Erpressung operiert.

Die Camorra verfügt über das italienische Monopol bei der Herstellung von Zement und Designermode. Im Gegensatz zur sizilianischen Mafia mit ihrer überwiegend ländlichen Herkunft basiert die Camorra vorwiegend auf einer städtischen Herkunft, da das Zentrum der Clan-Zusammenschlüsse Neapel ist.

(Quelle: Wikipedia)



Ugo Gabriele, der darauf besteht, dass man ihn Kitty nennt, wurde gestern während einer Razzia zusammen mit 27 weiteren Kriminellen in Neapel verhaftet. Kitty war die Spitze eines Mafiaclans mit mehreren Dutzend Mitgliedern, die ihr Geld mit Drogen und Prostitution verdienten.

Das Verbrecherfoto zeigt einen übergewichtigen Camorra-Boss mit sehr femininen Augenbrauen und Lippenstift im Gesicht. Ein Polizeisprecher sagt: «Wir sind Kitty schon seit Monaten auf der Spur. Es ist das erste Mal, dass wir einen transsexuellen Mafiaboss geschnappt haben.»

Kitty besetzte eine Schlüsselposition in der Familienstruktur der Camorra und dealte im grossen Stil mit Drogen.



Homosexuelle Mafiosi leben gefährlich

Mafiamitglieder orientieren sich für gewöhnlich stark an den traditionellen Bildern der männlichen Geschlechterrolle. Das bekam auch John «Johnny Boy» D'Amato zu spüren, der homosexuelle Gangsterboss wurde 1992 von seinen eigenen Leuten in New York erschossen.

Sein Mörder, Anthony Capo, sagte später vor Gericht: «Niemand wird uns respektieren, wenn wir einen homosexuellen Boss haben.»

Gemäss Luigi Romolo Carrino, Autor eines Mafiabuchs, gibt es sehr viel mehr Homosexualität in der Mafia als man denken könnte.

Quelle mit Foto:
http://www.bernerzeitung.ch/panorama/ve ... y/18677796





Mehr Mafia unter "Sex - Macht - Geld":
viewtopic.php?t=1380





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Tupelo
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Beitrag von Tupelo »

Zu dem Thema habe ich nichts zu sagen, muß aber feststellen, daß auch ein Geschichtsfreak wie ich, hier etwas dazu lernen kann......
Daß Haydn sozusagen auf Farfarello getrimmt werden sollte, wußte ich nicht.
Daß im Alten China die Eunuchen immer hohe Stellungen innehatten, z.B. dieser hocjdekorierte Seefahrer (komme jetzt nicht auf den Namen) wußte ich,
Abaelard und Heloise aber waren mir völlig unbekannt......

Da kommen doch die grauen Zellen glatt auf Trab......
Allen Respekt den Huren, aber Verachtung den Nutten......

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Marc of Frankfurt
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Analyse

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Buchempfehlung:

Don Kulick: Travesti - Sex, Gender, and Culture among Brazilian Transgendered Prostitutes


277 pages, 20 halftones 6 x 9 © 1998
Series: Worlds of Desire: The Chicago Series on Sexuality, Gender, and Culture
Cloth $60.00
ISBN: 9780226460994 Published November 1998
Paper $22.00
ISBN: 9780226461007 Published November 1998

Bild



* Synopsis

In this dramatic and compelling narrative, anthropologist Don Kulick follows the lives of a group of transgendered prostitutes (called travestis in Portuguese) in the Brazilian city Salvador.

Travestis are males who, often beginning at ages as young as ten, adopt female names, clothing styles, hairstyles, and linguistic pronouns. More dramatically, they ingest massive doses of female hormones and inject up to twenty liters of industrial silicone into their bodies to create breasts, wide hips, and large thighs and buttocks. Despite such irreversible physiological changes, virtually no travesti identifies herself as a woman. Moreover, travestis regard any male who does so as mentally disturbed.

Kulick analyzes the various ways travestis modify their bodies, explores the motivations that lead them to choose this particular gendered identity, and examines the complex relationships that they maintain with one another, their boyfriends, and their families.

Kulick also looks at how travestis earn their living through prostitution and discusses the reasons prostitution, for most travestis, is a positive and affirmative experience.

Arguing that transgenderism never occurs in a "natural" or arbitrary form, Kulick shows how it is created in specific social contexts and assumes specific social forms. Furthermore, Kulick suggests that travestis—far from deviating from normative gendered expectations—may in fact distill and perfect the messages that give meaning to gender throughout Brazilian society and possibly throughout much of Latin America.

Through Kulick's engaging voice and sharp analysis, this elegantly rendered account is not only a landmark study in its discipline but also a fascinating read for anyone interested in sexuality and gender.



* Table of Contents

Acknowledgments
Note on the Transcriptions
Introduction
1: The Context of Travesti Life
2: Becoming a Travesti
3: A Man in the House
4: The Pleasure of Prostitution
5: Travesti Gendered Subjectivity
Notes
References
Index


Quelle:
http://www.press.uchicago.edu/presssite ... kkey=42662

von dem Professor, der auch zu Schweden geschrieben hat:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29628#29628





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.05.2009, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

kali
aufstrebend
aufstrebend
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Film "Mein Leben in Rosarot"

Beitrag von kali »

Kennt ihr den Film "Mein Leben in Rosarot"? Untertitel: Manchmal ist es wichtig du selbst zu bleiben.

Preise:
Golden Globe Winner
Golden Swann Winner
Europäischer Filmpreis
und viele Preise mehr

Ich finde dieser Film ist sehr einfühlsam, er beschreibt das Leben eines kleinen Jungen, der lieber ein kleines Mädchen sein möchte. Die Reaktionen der Eltern und der Nachbarn und Freunde. Es ist ein sehr poetischer Film, ich mag ihn.

Liebe Grüsse
Kali
Sexualbegleiterin

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Jetzt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Heute TV 3sat 21:50

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Lebenswelten von männlich und weiblich
Luana Muniz, "die Patronin von Lapa, Rio de Janeiro", Gebäude von Niemeyer


Vom Leben dazwischen

Das dritte Geschlecht von Rio



Sexualität ist eine nicht zu bändigende Kraft, und manchmal spielt sie besondere Streiche: Menschen, die nicht Mann und nicht Frau sein wollen, sind oft zu einer gesellschaftlichen Randexistenz verurteilt. Der Film folgt dem Leben einer Gruppe von brasilianischen Transvestiten in einem Vorort von Rio de Janeiro: ein wildes Gemisch aus Schönheit und Hässlichkeit, aus hochfliegenden Träumen und sozialem Elend. Die Dokumentation nähert sich dem "dritten Geschlecht" auf sensible Weise, nimmt sich aber kein Blatt vor den Mund, wo es um das praktische Ausleben der Sexualität geht.

"Ich habe die Sensibilität der Frau und die Kraft des Mannes." Luana Muniz, auch "die Patronin von Lapa" (ärmlicher Stadtteil von Rio de Janeiro) genannt, ist seit ihrem elften Lebensjahr hin- und hergerissen zwischen dem angeborenen Frausein und dem Wunsch, ihre Sexualität als Mann ausleben zu können. Der Dokumentarfilm führt die Zuseherinnen und -Zuseher in ihr Alltagsleben, ihre Gedanken- und Gefühlswelt und zeigt das Leben einer Person, die weder Frau noch Mann sein will.

Während ihrer Arbeit im Jahr 2003 führte die österreichische Fotografin Marianne Greber Gespräche mit Luana Muniz, erlebte sie in Alltagsszenen, führte Interviews mit ihr, lernte Aspekte ihrer Persönlichkeit und Lebenseinstellung kennen und redete mit der Brasilianerin über ihre Wünsche und den täglichen Kampf um Respekt. Entstanden ist dabei ein äußerst kreativer Dokumentarfilm, roh und dogmatisch, der dem Leben von Luana Muniz und einer Gruppe brasilianischer Transvestiten folgt und in deren sozialen Kontext einführt.

Die Hauptfigur befindet sich in verschiedenen Lebenswelten der Dialektik von männlich und weiblich, der Sexprofessionalität, der Show auf der Bühne und der Straße, die zu ihrer Bühne wird. Ihr Körper ist ihre Stärke, ihm gilt ihre Lebenskonzentration. Alles, was sie macht, ist eng mit dem Körper verbunden. Tanz, Musik und Prostitution. Stolz im Charakter, unbezwingbar im Willen, individuell in der Gesellschaft.

"Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio" spiegelt eine absurde, ebenso fröhliche wie melancholische Welt wider, wo die Wirklichkeit repräsentiert und gewendet wird und eröffnet einen Blick auf ein Paralleluniversum unserer selbst.

http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/ ... index.html

s.o. Posting #54




Ein Film von Marianne Greber und Christian Riehs, Österreich 2008
Stereo, 16:9

http://www.marianneGreber.at/now.htm





Ein starker Film, eine starke SW!
Tipps für SW, die mit dem Medium Film arbeiten wollen:
viewtopic.php?p=31160#31160





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Verschoben von Treffpunkt T nach Transsexuelle Sexarbeit am 01.02.2020, 18:28 durch Zwerg