Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gewaltfreie Rocker? - Nur die anderen sollen die Bösen Buben sein?

Fratres Damnati = Die Verurteilten Brüder



Die Mitglieder tragen schwarze Lederkutten und schwere Stiefel, sind tätowiert und gepierct, brausen mit ihren Motorrädern durch die Straßen. Anders als die Hells Angels oder die Bandidos lehnen die Gewalt ab.

...

Sie lehnen Gewalt aus Überzeugung ab. Und weil sie alle Beamte sind, die einen Diensteid abgelegt haben.

Dass die Polizisten, Justizmitarbeiter, Feuerwehrleute, Sanitäter oder Soldaten privat ihr Rockerdasein ausleben und außerhalb der Dienstzeiten in ihre schwarzen Lederkutten schlüpfen, missfällt den Behörden jedoch. Offenbar sind die Männer ihnen zu viel Rocker und zu wenig Beamte.

"Die Behörden denken, dass wir 24 Stunden Beamte sind. Wir trennen den Beruf von der Freizeit, und damit haben sie Probleme", sagt Locke (50), wie sich der Präsident der Fratre nennt. Bei dem Thema vergeht ihm das Lachen.

...

Einprozenter,
zu denen eben auch die Hells Angels gehören.
So werden Rocker genannt, die bedingungslos nach den Ideen der Szene leben, gewaltbereit sind und Gesetze und Regeln verachten.

...

Als verurteilt bezeichnen sie sich, weil sie als Kriminelle, als Kuttenträger abgestempelt werden.

[Stigmamanagement: Das Stigmtisierende selbstbewußt annehmen, um es aushebeln zu können. So haben es die Schwulen auch gemacht. Anm.]


Vollständig:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... kutte.html



www.fratres-damnati-mc.de






Möglicherweise viel Abgrenzungsgehabe so wie zwischen Huren und Escorts, Pornodarstellern und Prostituierten, Schwulen und Lederkerlen, Minderheit in der Minderheit etc. ...





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 09.12.2009, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.

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nina777
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Beitrag von nina777 »

7.12.2009

Angeklagte streitet alle Vorwürfe ab

DORTMUND Eine 27-jährige Frau aus Nordstadt hat am Montag vor dem Landgericht alle Anklagevorwürfe abgestritten. Nein, sie habe im Sommer 2007 kein 13-jähriges Mädchen zur Prostitution gezwungen und damit nicht dem sexuellen Missbrauch preisgegeben.

Und nein, sie habe das Kind auch nicht geschlagen. Die Anklageschrift, die Staatsanwältin Susanne Jansen verlas, erzählt dagegen ein Martyrium schlimmster Prägung. Im August 2007 habe die Angeklagte die Eltern der 13-Jährigen überredet, das Kind von Bulgarien nach Dortmund zu schicken - angeblich mit dem Versprechen, die Kleine könne hier als Kellnerin arbeiten. Stattdessen habe sie das Kind aber täglich auf dem Straßenstrich geschickt.

Mit 13 schwanger

Um den Verdienst zu erhöhen, habe die 27-Jährige das Mädchen gezwungen, ungeschützt mit den Freiern zu verkehren. Als die 13-Jährige schließlich schwanger geworden sei, soll sie von der Angeklagten geschlagen worden sein.

Die Angeklagte will von diesen Vorwürfen nichts wissen. Vor der Jugendschutzkammer versuchte sie nun zu erklären, wie die Anschuldigungen ihrer Ansicht nach zustande gekommen sind.

Verhältnis mit älteren Mann

Das Mädchen sei trotz ihres jungen Alters schon heroinabhängig gewesen. Außerdem habe sie ein Verhältnis mit einem älteren Mann begonnen. Die Angeklagte habe sich schließlich bereit erklärt, das Kind nach Dortmund zu holen.

Doch die Kleine sei schon nach zwei Tagen verschwunden – offenbar zu dem Mann. Von dem sei sie schwanger geworden. Das habe sie ihrer Familie aber irgendwie erklären müssen.

Der Prozess wird fortgesetzt.

http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/d ... 930,755496
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Beitrag von nina777 »

8.12.2009

20-Jährige zur Prostitution gezwungen

Gießen/Reiskirchen (ti). Monatelang hatten sie eine junge Rumänin ausgebeutet, sie in verschiedenen Bordellen und Tagesterminwohnungen in Reiskirchen und Offenbach zur Prostitution gezwungen. Erst ein Freier, der sich in die Frau verliebt hatte, wendete deren Schicksal.

Wegen gemeinschaftlichen schweren Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung zwischen Juni 2006 und April 2007 sind drei Männer und eine Frau von der Siebten Großen Strafkammer des Gießener Landgerichtes zu Bewährungsstrafen zwischen einem und zwei Jahren verurteilt worden. Nach einer Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten hatten zuvor alle Angeklagten die Tat eingeräumt.

Kopf der Bande war ein 33-Jähriger aus Ehringshausen, der aus dem Hintergrund die Fäden zog und den Großteil des Geldes einstrich. Ihm und einem 28-Jährigen aus Breidenstein war es, laut Staatsanwalt Klaus Bender, im Juni 2006 gelungen, die zur Tatzeit 20-Jährige zu überzeugen, Rumänien zu verlassen und mit ihnen nach Deutschland zu reisen.

Doch in ihrer neuen Heimat kam es weder zu der von den beiden Männern versprochenen Heirat, noch durfte sich die junge Frau ihr Geld - wie ausgemacht - mit Putzen verdienen. Die Männer sperrten sie in eine Wohnung in Ehringshausen ein, verriegelten Türen und Fenster, nahmen ihr den Pass ab. Schließlich zwangen sie sie zur Prostitution. Das dabei eingenommene Geld kassierten sie ab. Das Martyrium endete für die Rumänin erst, als sich ein Freier in sie verliebte und mit mehreren tausend Euro freikaufte.

Möglicherweise hat die Bande noch mehr Frauen in Deutschland festgehalten und ausgebeutet. Laut Anklagevertreter sei mit der 20-Jährigen eine weitere Frau nach Deutschland gekommen, die aber keine Angaben habe machen wollen. Maßgeblich unterstützt wurden die drei Männer von der einzigen Frau auf der Anklagebank - eine 30-jährige Rumänin. Sie soll gemeinsam mit dem 28-Jährigen die Frauen in ihrer Heimat angeworben haben. Das Verfahren gegen einen fünften Angeklagten wurde abgetrennt, da er der Verhandlung ferngeblieben war.

Die höchste Strafe kassierte der Chef der Menschenhändler. Ihn befand das Gericht zudem der vorsätzlichen Körperverletzung und der versuchten Nötigung für schuldig. Der 33-Jährige hatte einen anderen Mann getreten, geschlagen und ihm gedroht, er werde ihn »abstechen lassen«, weil er diesen für eine Anzeige gegen ihn verantwortlich machte.

http://www.giessener-allgemeine.de/Home ... id,39.html
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Beitrag von nina777 »

10.12.2009

Mit 16 Jahren zur Prostitution gezwungen?

BOCHUM/WITTEN Es geht um Menschenhandel, Prostitution und brutale Gewalt: Vor dem Bochumer Landgericht hat am Donnerstag der Prozess gegen einen 25-jährigen Wittener begonnen. Der Angeklagte soll versucht haben, ein 16 Jahre altes Mädchen zur Prostitution zu zwingen


Ein zweiter Wittener, der ebenfalls auf der Anklagebank Platz nehmen musste, ist 24 und gilt als Schläger. Laut Anklage soll er an mehreren Körperverletzungen beteiligt gewesen sein.

Im Zentrum der Ermittlungen stehen zwei Frauen - 16 und 20 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 25-Jährige sie mit Gewalt zwingen wollte, in einem Dortmunder Club anschaffen zu gehen.

Mit Schlägen bedroht


Als die Jüngere sich weigerte, soll sie mit Schlägen bedroht worden sein. Wie es heißt, war der Hauptangeklagte am 12. Mai tatsächlich mit den beiden Frauen nach Dortmund gefahren.

Angeblich zeigte er ihnen die Arbeitsräume eines Clubs, fuhr dann aber wieder zurück nach Witten. Zur Prostitution selbst kam es wohl nicht.

Nur eine Art "Vermittler"?


Im Prozess vor der 3. Strafkammer des Bochumer Landgerichts räumte der 25-Jährige gestern nur einen Teil der Vorwürfe ein. So hätten die beiden Frauen freiwillig als Prostituierte arbeiten wollen.

Außerdem sei er speziell bei dem jüngeren Mädchen nur eine Art Vermittler für einen Freund gewesen. Geld habe er weder für die Vermittlung noch von den Frauen je verlangt. Auch bei den anderen angeklagten Taten räumte der Mann nur einen Teil ein.

Auf die Rolltreppe gestoßen

So habe er bei einer Art Massenschlägerei in einer Kaufland-Filiale im Januar dieses Jahres lediglich eine Person auf die Rolltreppe gestoßen, andere wohl mit üblen Kraftausdrücken belegt.

Die Anklage geht jedoch davon aus, dass er den Mann auf der Rolltreppe in den Schwitzkasten nahm, würgte und auf ihn einprügelte. Der Prozess wird fortgesetzt.

http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/w ... 939,758751
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Marc of Frankfurt
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In München trotz strengster Prostitutionspolizeikontrolle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexsklavin 1,5 Jahre in München eingesperrt.
Extremer Fall von sexualisierter Gewalt und Ausbeutung im Verlauf von clandestiner/illegaler Migration.

Asylsuchende Chinesin von Landsmann mißbraucht



Süddeutsche
11.12.2009, 17:09
Von Susi Wimmer


Eine asylsuchende Chinesin gerät in die Fänge eines skrupellosen Landsmannes, wird zur Prostitution gezwungen und durchleidet ein unbeschreibliches Martyrium.


Bild
Wer kennt das Haus? Hier wurde die Frau 17 Monate gefangen gehalten. (Foto: oh)

Für sie sollte Deutschland ein "sicherer Hafen" sein, wo sie für sich und ihre Familie eine bessere Zukunft erarbeiten könnte, stattdessen begann hier ihr unbeschreibliches Martyrium:

Ein noch unbekannter Mann hat eine 38-jährige Chinesin in München verschleppt, sie an einem unbekannten Ort in ein kleines Zimmer gesperrt, sie geschlagen, mit dem Tod bedroht und zur Prostitution gezwungen - eineinhalb Jahre lang.

[Erst] Jetzt fahndet die Polizei nach den Tätern und dem Haus, in dem vermutlich mehrere Frauen gefangen gehalten wurden.

Es ist ungewöhnlich still in der Pressekonferenz, während Polizeihauptkommissar Ralph Irlbauer den jahrelangen Leidensweg der Chinesin schildert. So einen Fall, sagt er, hatte er noch nie. Die damals 36-Jährige zahlte Schleusern rund 3000 Euro, um mit gefälschten Papieren aus China zu flüchten. [Diese Information unterschlagen viele andere Nachrichtenmedien. Anm.] Der Mutter dreier Kinder drohten Zwangssterilisation und andere Sanktionen, "wegen der Ein-Kind-Regelung", erzählt Irlbauer.

Sie fliegt nach Frankfurt, ihr Asylbewerberantrag wird in Karlsruhe aufgenommen, dann weist man ihr das Heim an der Baierbrunner Straße in München zu.


[1. Schritt der Menschenfalle: Täuschung]

Kaum im Asylheim angekommen, spricht sie am 13. März 2007 auf der Straße in der Nähe des Heims ein Chinese mit nordchinesischem Akzent an: Er könne ihr eine seriöse Arbeit vermitteln, mit gutem Verdienst, sie solle in sein Auto einsteigen, er werde ihr helfen.


Der Mann ist etwa 40 Jahre alt, wirkt gepflegt, sportliche Figur, trägt an der Hand einen goldenen Ring mit eckiger Form. Die Frau glaubt ihm. Der Wagen fährt los, "durch die Stadt mit relativ viel Stadtverkehr, der dann schwächer wurde. Am Anfang waren auch viele hohe Häuser eng nebeneinander. Später waren viele kleine Häuser, die frei gestanden sind", erzählt die Chinesin später der Polizei. An einer breiten Straße deutet der Mann auf ein Restaurant "mit langen Holzbänken und Tischen, wo man typisch bayerisch essen kann, etwa Schweinshaxe".

Nach "30 bis 60 Minuten" hält das Auto an einem freistehenden Haus mit Garten. Dieses Haus sollte die Frau eineinhalb Jahre lang nicht mehr verlassen.


[2. Schritt der Menschenfalle: pure Gewalt]

Kaum tritt die 36-Jährige über die Schwelle, ist es mit der Freundlichkeit des Chinesen vorbei. Er prügelt die Frau, sperrt sie in ein kleines Dachgeschosszimmer mit Bett, Tisch, Dusche und kleinem Waschbecken: ihr Gefängnis. Wenn sie nicht tue, was er sagt, müssten sie und ihre Familie sterben, droht er.

Er misshandelt und bedroht die Frau permanent, nach etwa einer Woche zwingt er sie zur Prostitution [Andere Zeitungen formulieren diskriminierender: "zwingt er sie sich zu prostituieren". Anm.]. "Mehrere Freier pro Tag, zumeist Asiaten, aber auch Europäer", sagt Kriminalkommissar Stefan Süß, der den Fall bearbeitet. "Irgendwann", so erzählte sie später Stefan Süß, "ist man nur noch Hülle."

"Qiang ge" muss sie ihren Peiniger nennen, was so viel heißt wie "großer Bruder". Er bringt ihr das Essen, er ist - abgesehen von den Freiern - der einzige Mensch, den sie zu Gesicht bekommt. Allerdings folgert die Polizei auch aus den Schilderungen der Frau, dass es mehrere Täter sein müssen, und dass die Chinesin nicht ihr einziges Opfer ist.

Von ihrem Dachfenster aus sieht sie auf einen verwilderten Garten mit schlampig gestapelten weißen Plastikstühlen. Und auf das nach hinten versetzte Nachbarhaus: Dort wohnt eine junge Familie mit einem drei- bis fünfjährigen Kind.

Im August 2008 gelingt der Frau die Flucht. [Hier hätte eine Razzia evt. geholfen. Aber die Geheimprostitution findet keine Razzia. Sexworker können sich nur selbst retten evt. mit Hilfe von Kunden. Diese dürfen deshalb nicht auch noch kriminalisiert werden, weil dann weniger hilfsbereit wären. Sie müssen vernetzt werden. Anm.] Wie, das will die Polizei nicht sagen.

Tage später stellt sie in Karlsruhe erneut Asylantrag - und erzählt nebenbei, dass sie als Prostituierte habe arbeiten müssen. Die Polizei wird eingeschaltet. Monatelang kann die Frau nicht vernommen werden. Sie ist schwer traumatisiert, "seelisch und körperlich", sagt Irlbauer. Sie werde psychologisch betreut.

Ihr Antrag auf Asyl wurde genehmigt, das Strafverfahren gegen sie wegen der illegalen Einreise eingestellt.

Bis heute hatte die Frau nicht den Mut, mit ihrer Familie in China Kontakt aufzunehmen. "Wenn die erfahren, dass sie eine Prostituierte war, verliert sie ihr Gesicht."


[0. Schritt der Menschenfalle: Rechtlose Ausgangslage = soziale Isolierung]

Outingrisiko wg. Stigmatisierung bis hin zu Kriminalisierung von Sexwork. Dieses teilweise nicht kodierte Gesetz ['sexual politics', Tabu und Schimpfwortgebrauch Prostitution, Putophobie] in Verbindung mit dem Regiment der Migrations- und Prostitutionskontrolle [Xenophobie, Ausländerrecht, Strafgesetze Sexwork] macht migrantische Sexworker extrem verletzlich und ausbeutbar. Anm.]


http://www.sueddeutsche.de/muenchen/84/497390/text/





Migrationsdebatte:
http://sexworker.at/migration =
http://sexworker.at/menschenhandel

Mit was für fiesen Gestalten es Sexworker zu tun haben können:
viewtopic.php?p=71569#71569

Sklaverei heute weltweit beginnt mit der Frage: "Willst du einen Job?":
viewtopic.php?p=81862#81862





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Melanie
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Himmler als Zuhälter

Beitrag von Melanie »

Posting zu Zwangsprostitution im Krieg im KZ verschoben
viewtopic.php?p=71689#71689

[Marc]
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

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Marc of Frankfurt
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Ins Verhältnis gesetzt:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

München

Ralph Irlbauer, Polizeihauptkommissar ist Leiter des Kommissariats zur Bekämpfung der Zuhälterei.

17 Fälle von Menschenhandel verfolgten seine Leute 2008.



http://www.sueddeutsche.de/muenchen/290/497593/text/



17 Fälle / ca. 2.000 Sexworker = 0,0085 = 8,5 Promille

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nina777
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Beitrag von nina777 »

16.12.2009

Prozess: Zuhälterin nutzte Voodoo-Schwur

35-Jährige schleuste junge Frauen aus Nigeria ein und brachte sie in Bordelle

Bonn. Die Frau auf der Anklagebank kam 2001 aus Nigeria nach Deutschland - und schleuste später junge Mädchen aus ihrer Heimat ein, steckte sie in Bordelle und zwang sie zur Prostitution.


Um sie gefügig zu machen, nutzte die 35-Jährige ein Druckmittel, das die Opfer auch heute noch davon abhält, gegen sie und eventuelle Hintermänner auszusagen: ein Voodoo-Schwur. Denn wer den bricht, so glauben die Mädchen fest, muss sterben.

Doch über all das fällt nun im Prozess kein Wort. Die Angeklagte, Mutter von zwei kleinen Kindern, die zeitweilig mit einem Bonner verheiratet und selbst als Prostituierte tätig war, gesteht vor dem Schöffengericht ohne Umschweife alle Vorwürfe.

Und danach hat sie von 2004 und Ende 2007 insgesamt zehn Personen illegal gegen Bezahlung ins Land geschleust, sieben junge und teilweise noch minderjährige Frauen in Bordellen untergebracht und "unter Ausnutzung der Hilflosigkeit, die mit einem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, mit Gewalt oder Drohung" zur Prostitution gezwungen und ausgebeutet.

In zumindest einem Fall ist für die Staatsanwaltschaft erwiesen, dass eine damals 17-Jährige noch in Nigeria vor der Abreise einen Voodoo-Schwur leisten musste, der es ihr verbot, über die Angeklagte und ihre Erlebnisse zu reden.

Die junge Frau, die schließlich in einem Bordell entdeckt wurde und durch die das Verfahren ins Rollen kam, glaubt noch heute, sterben zu müssen, wenn sie die Angeklagte verrät. Sie ist nicht die einzige, die aufgrund eines solchen Schwurs als Prostituierte ausgebeutet wird: Den Ermittlern zufolge werden so zehntausende junge Nigerianerinnen in Europa zur Prostitution gezwungen.

In ihrer Heimat werden sie unter falschen Versprechungen angelockt, dann werden ihnen Haare, Nägel und Körperflüssigkeiten abgenommen, die für den Voodoo-Schwur gebraucht werden. Denn nach dem Glauben der Opfer hat derjenige, der Teile ihres Körpers besitzt, die Macht über ihr Leben. Und so tun sie, was verlangt wird, und schweigen, was die Ermittlungen, die seit Jahren überall geführt werden, erschwert.

Manchmal, so ein Bonner Ermittler, wird ein Opfer nach Abzahlung der Schleuserkosten von 30 000 Euro selbst zur Zuhälterin. Ob auch die Angeklagte diesen Weg ging, ist ungeklärt. Sie beteuert, sich von all dem losgesagt zu haben, um für ihre Kinder zu sorgen.

Für das Gericht einer der Gründe, Milde walten zu lassen: Die 35-Jährige kommt am Ende mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=676469
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Marc of Frankfurt
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Migration damals anders?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Was hat es mit dem Voodoo-Zauber in der Medienberichterstattung auf sich:

Human Trafficking from Nigeria and Voodoo. Any Connections?

http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40631#40631





Wieviele Gebete und Schwüre an Gottesmutter Maria wohl unsere früheren Auswanderer ablegen mußten, um die Schiffspassage finanzieren zu lassen, die sie nach Westen nach Amerika brachte?

Bild

aus der Bildersammlung von Laura Agustin


www.nodo50.org/Laura_Agustin/why-claimi ... ten-a-myth

www.sexworker.at/migration





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FreddyRabak
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RE: Zuhälterunwesen, Prozesse Menschenhandel

Beitrag von FreddyRabak »

ZUhälter: Mir wird übel, wenn ich an meine Vergangenheit denke. Ich stieg vor 19 Jahren aus, als ich zum denken begann. Als ich dachte, was wäre, wenn meine Mutter so behandelt worden wäre..
Nach vier Jahren lernte ich eine Ärztin kennen, wir heirateten und auch sie wurde gemobbt. Wir zogen nach Spanien um ein neues Leben anzufangen, vergeblich. Der Mob mobbte uns bis sie sich vor drei Jahren das Leben nahm. Heuer werde ich wieder unbescholten, doch mein schlechtes Gewissen wird nicht gelöscht..

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Beitrag von Sarah.S »

@Freddy

Was hast Du getan in Deiner Vergangenheit wenn Dir jetz übel darüber wird?
(sorry wenn ich frage)

Viele Grüße Sarah

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Beitrag von nina777 »

5.1.2010

Kein Mann für alle Fälle

Ein junger Mann geht in ein thailändisches Bordell. Dort hat er Sex, bis er eine der gebuchten Prostituierten als Mann identifiziert. Der Freier rastet aus, schlägt zu und nimmt sich sein Geld zurück. Vor dem Berliner Amtsgericht wird es nun für alle peinlich.

In "Pattys Thai Oase" herrschte Urlaubszeit. Fast alle der dort beschäftigten Prostituierten weilten in ihrer thailändischen Heimat. Nur eine langhaarige Mittfünfzigerin und ein Ladyboy, ein Mann im Frauenoutfit mit Perücke und langem Kleid warteten an diesem Märzsonntag auf Kundschaft. Gegen zehn Uhr klingelte diese stürmisch an der Tür und verlangte nach zwei Frauen.

Zwanzig Minuten später hatte der türkische Freier einen Orgasmus. Er bekam ihn nicht mit, weil er im Augenwinkel den Ladyboy bemerkt haben will. Entsetzt sprang der junge Mann vom Bett in seine Hosen und verlangte sein Geld zurück. Dann schlug er die Frau, mit der er soeben Sex hatte. Der Ladyboy bekam die Faust gleich drei Mal zu spüren - sie hinterließ eine blutende Platzwunde im Gesicht. Unter dem Eindruck dieser Aggression gaben die Thailänder ihren soeben kassierten Lohn zurück.

Die anderen Bordelle hatten schon geschlossen

Bevor Doga Ikici* weiteres Geld aus seinen Opfern herausprügeln konnte, flüchteten die beiden aus dem Fenster. Von ihrem Kunden blieb nur das gefüllte Kondom, welches die Staatsanwaltschaft zu dem vorbestraften Türken führte.

Vor Gericht steht später ein junger Mann. Mittelgroß und schlank, ebenmäßig wirkt sein bartschattiges Gesicht mit den großen Kulleraugen. An der mittleren Reife scheiterte er. Derzeit verdient er 750 Euro bei einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Gartenbau. Seine Eltern, bei denen er noch wohnt, bekommen von ihm 150 Euro. Die Nacht vor seinem Bordellbesuch habe er in einem Club verbracht, erzählt der 23-Jährige.

"Sind Sie vielleicht schwul?"


Unter dem Einfluss von Kokain sei er die ganze Nacht wach geblieben. Am Morgen sei sein Bedürfnis nach Sex so groß gewesen, dass er unbedingt ein Bordell besuchen wollte. Das war nicht einfach: "Die anderen waren alle zu, so bin ich da gelandet", so der Angeklagte. In "Pattys Thai Oase" habe er zwei Frauen verlangt und einer von ihnen 100 Euro gegeben. "Ich habe ihr nicht ins Gesicht geschaut, weil es mir ein bisschen peinlich war", sagt Doga Ikici.

Und es wird noch peinlicher für ihn: "Kann es sein, dass Sie eine Transe verlangt haben", fragt der Richter den Angeklagten. "Nein, woher sollte ich wissen, dass es da eine gibt?" "Sind Sie vielleicht schwul? Hatten Sie schon mal sexuellen Kontakt zu einem Mann? Wollten Sie das unter dem Einfluss von Kokain einmal probieren?" Nein, nein und nochmals nein.

Stimulationshilfe vom Ladyboy?

Das eine Opfer, als Zeugin geladen, kann die Version nur in Teilen bestätigten: Sie sei Hausfrau und mache in "Pattys Thai Oase" sauber, erklärt die Thailänderin mit Hilfe einer Dolmetscherin. "Ich massiere", gibt sie im zweiten Anlauf zu, bis sie dem Richter bestätigt, dass sie auch Sex mit den Kunden mache. Der Türke habe an jenem Vormittag "einen Mann und eine Frau" verlangt und bei ihr bezahlt.

Zu dritt seien sie aufs Zimmer gegangen. Die Frau habe sich ausgezogen, der Ladyboy sich aufs Bett gelegt und zugeguckt. "Ich habe ein bisschen geholfen", sagt Nattawud Saowaphong*. Der hagere 42-Jährige will den jungen Freier oral stimuliert haben. "Krass", sagt der Angeklagte, den diese Information sichtlich überrascht.

Der Staatsanwalt hat viel zu lachen

Den fragt der Richter: "Waren Sie als Transe zu erkennen?" Ja, an der Stimme, antwortet der Zeuge. "Ich verstehe das nicht: Wir waren alle drei im Zimmer, der Kunde hat nicht protestiert." Seine Kollegin gibt sich ebenfalls erstaunt: Das Geschäft mit Transen boome. "Die Kunden wissen ganz genau, dass es ein Mann ist. Viele verlangen so etwas - jeden Tag."

Auch die Aussage der Beteiligten bringt kein Licht in die Sache, weswegen Anklage und Verteidgung unterschiedlicher kaum argumentieren könnten. "Ich habe heute viel gelacht", sagt der Staatsanwalt zu Beginn seines Plädoyers. Dennoch sei die Angelegenheit ernst. Möglicherweise habe der Angeklagte nicht bemerkt, dass es sich bei dem verkleideten Saowaphong um einen Mann gehandelt habe. Aber Doga Ikici sei nicht nur wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft, er habe sogar unter Bewährung gestanden, als er die beiden Thailänder verprügelte. Er soll deshalb für 14 Monate ins Gefängnis.

Sechs Monate Haft auf Bewährung seien ausreichend, meint dagegen der Verteidiger. Sein Mandant habe die beiden lediglich zur Rückgabe seines Geldes genötigt. Die Hauptschuld läge aber bei den Prostituierten, die ihren Personalengpass mit einem Mann kaschieren wollten.

Selbst der Angeklagte muss grinsen

Das Gericht entscheidet auf ein Jahr Haft auf Bewährung. Vier Jahre lang darf der Türke keine Straftaten begehen und muss 1000 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der Richter entwickelt seine eigene Theorie zur den Geschehnissen: Ob ihm absichtlich ein Mann untergeschoben wurde, könne er nicht entscheiden. Er glaubt aber, dass der Angeklagte unter dem Einfluss von Kokain zwei Frauen verlangt habe. Das sei typisch für diese Droge, die auch den Sexualtrieb steigere.

Deshalb habe der Türke damals weder über den Preis verhandelt noch gefragt, welche Frauen in dem Bordell arbeiten. Er sei schnurstracks ins Zimmer gegangen. "Dort bekommt Herr Ikici von Herrn Saowaphong einen geblasen, wie man volkstümlich sagt", referiert der Richter.

"Es war Sex vereinbart, den hat er gehabt"

Durch seinen Orgasmus habe der Türke Druck abgebaut und die Situation erkannt, erklärt der Richter. Er sei ausgerastet und habe sein Geld plus einen finanziellen Ausgleich gefordert. Doch stehe ihm kein Schadensersatz zu: "Es war Sex vereinbart, den hat er gehabt." Ekel sei keine Körperverletzung, darum kann es kein Schmerzensgeld geben. Moralische Ansprüche seien ebenfalls nicht einklagbar. Allerdings habe es sich um einen minderschweren Fall der räuberischen Erpressung gehandelt: Zu sehr weiche das Geschehen ab vom typischen "Geld her oder es setzt was!"

Besonders lange habe das Gericht darüber diskutiert, ob der Angeklagte trotz seines Bewährungsbruchs noch eine Chance erhalten soll. "Die Verwerfbarkeit ist nicht so hoch", sagt der Richter: Doga Ikici sei überraschend in etwas hinein geraten, was ihm persönlich zutiefst zuwider ist.

* Namen von der Redaktion geändert

http://www.stern.de/panorama/icke-muss- ... 33421.html
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Süchtige junge unwissende Jungmänner

Beitrag von nina777 »

5.1.2010

Fast drei Jahre Haft für Angeklagten im Rotlicht-Prozess

WITTEN/BOCHUM. Ein 25-jähriger Mann aus Witten ist wegen Menschenhandels zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Bochumer Landgericht geht davon aus, dass der Angeklagte versucht hat, zwei erst 16 und 20 Jahre alte Frauen in einen Dortmunder Rotlichtclub zu vermitteln.


Der Angeklagte wollte im Prozess auch gar nicht abstreiten, dass er die beiden Frauen nach Dortmund gefahren hat. Zwang und Gewalt sei dabei allerdings nicht im Spiel gewesen. Er habe lediglich seine Kontakte ausgespielt.
Und so sahen es am Ende auch die Bochumer Richter. Strafbar bleibt die Vermittlung aber trotzdem - weil die Frauen einfach noch zu jung waren.
Außerdem hatte der Wittener gemeinsam mit seinem früheren Mitangeklagten mehrere brutale Schlägereien angezettelt. Auch deshalb ist er am Dienstag verurteilt worden.

Die Staatsanwältin hatte die Körperverletzungen in ihrem Plädoyer sogar als besonders "feige" bezeichnet. Hintergrund der Taten war offenbar die Alkoholsucht des 25-Jährigen.

Einen Teil der Strafe muss der Wittener deshalb in einer geschlossenen Entziehungsanstalt verbringen. Ansonsten, so hieß es, seien weitere Straftaten zu erwarten.

Sein ein Jahr jüngerer Freund und Komplize war wegen der brutalen Schlägereien bereits vor Weihnachten zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

http://www.marler-zeitung.de/nachrichte ... t999,88869
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2. Niederlage gegen Colosseum, Augsburg

Beitrag von nina777 »

8.1.2010

Augsburg: Anklage gegen Sexclub scheitert

Niederlage für die Kripo: Die Führungsriege des Augsburger Bordells „Colosseum“ muss wohl nicht wegen Sozialbetrugs vor Gericht. Eine Klage blieb erfolglos.


Die 9. Kammer des Landgerichts hat eine Anklage, die sich gegen vier Männer und eine Frau richtete, abgelehnt. Das bestätigte der Vorsitzende Richter Rudolf Weigell.

Die Anklage stützte sich auf Erkenntnisse, welche die Ermittler bei einer großen Durchsuchung im Februar 2008 gewonnen hatten. Rund 220 Beamte von Kripo und Zoll hatten damals das Bordell in Oberhausen durchforstet. Die Staatsanwaltschaft wirft der Führungsriege des Sexclubs vor, den Sozialversicherungen rund 415 000 Euro vorenthalten zu haben.

Die Prostituierten würden wie Angestellte behandelt, argumentierten die Ankläger. Daher hätten die Betreiber für die Frauen Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen – was sie nicht taten. Die Richter sehen das anders und stufen die Frauen als Selbstständige ein. Ein Grund: Die Frauen würden für ihre Dienste von den Freiern bezahlt und nicht vom Bordell.

Seit Jahren versuchen Polizei und Staatsanwaltschaft gegen das Bordell vorzugehen, dessen Hintermänner laut Kripo in die organisierte Kriminalität verwickelt sind. Bisher mit nur mäßigem Erfolg: Schon einmal wurde eine Anklage wegen Zuhälterei abgeschmettert, andere Urteile fielen recht milde aus.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html
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2. Niederlage der FKK-Club-Gegner

Beitrag von nina777 »

10.1.2010

Augsburger Sexclub: Staatsanwalt legt Beschwerde ein

Nachdem das Landgericht die Anklage gegen die Führungsriege des Bordells Colosseum wegen Schwarzarbeit-Förderung nicht zugelassen hat, wird sich das Oberlandesgericht mit der Angelegenheit befassen.


Leitender Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz kündigte an, Beschwerde gegen den Beschluss der 9. Kammer des Landgerichts einzulegen. Die Ablehnung der Anklage bedeutet, dass es kein Hauptverfahren gibt. Die Staatsanwaltschaft warf der Führungsriege des Colosseums vor, für Prostituierte, die faktisch Angestellte seien, keine Sozialabgaben gezahlt zu haben. Das Gericht war aber der Meinung, dass die Prostituierten wie Selbstständige arbeiten, da sie von den Freiern und nicht vom Colosseum bezahlt werden. So argumentierte auch Verteidiger Nicol Lödler.

Für die Staatsanwaltschaft ist es das zweite Mal, dass sie mit einer Anklage gegen das Colosseum beim Landgericht scheitert. 2006 lehnte die 8. Kammer eine Anklage wegen dirigistischer Zuhälterei ab. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurden den Prostituierten zu viele Vorschriften gemacht. Das Gericht argumentierte damals, dass die Frauen selbst die Bedingungen im organisierten Betriebsablauf akzeptierten.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war mit dem damaligen Beschluss die Feststellung verbunden, dass die Prostituierten wie Angestellte in den Betrieb eingebunden sind. „Und jetzt entscheidet die eine Kammer so, die andere so“, so Nemetz. Die Frage, ob die Prostituierten im Colosseum selbstständig oder scheinselbstständig sind, ist vor allem rechtlich von Bedeutung. Faktisch hatten die Ermittler das Bordell und dessen Umfeld wegen Menschenhandels im Visier, bislang allerdings ohne durchschlagenden Erfolg.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

München

44-Jähriger zwang Freundin zur Prostitution



Wegen Zuhälterei, Freiheitsberaubung und Körperverletzung steht der 44-jährige Bauunternehmer Slawomir K. (44) jetzt vor dem Münchner Landgericht.

50 Prozent vom Liebeslohn nahm er seiner Freundin ab.


MÜNCHEN - Im August 2002 lernte die 28-jährige Carmen S. (Name geändert) den selbständigen Bauunternehmer Slawomir K. in Polen kennen und lieben.

Im Oktober 2003 soll sie laut Anklage zunächst auf eigenen Wunsch der Prostitution nachgegangen sein.

Ab Mai 2004 eskalierte allerdings die Situation. Der Angeklagte brachte die junge Frau in eine Bordellwohnung nach Braunschweig. Im Internet und in der Zeitung warb er auf entsprechenden Sex-Seiten mit Carmen S., die jeden Wünsch erfüllen würde.

Er sperrte sie zur Strafe zwei Stunden in den Kofferraum

Wenn sie sich weigerte, verprügelte er sie. Nach der Zeit in Braunschweig musste sie in München anschaffen. Carmen S. besuchte ihre Kundschaft in Hotels. Von Fessel- bis Folterspielen - sie musste alles mit sich machen lassen.

Von den 2000 Euro, die Carmen S. in der Woche verdiente, musste sie Slawomir K. die Hälfte abgeben. Bis 2008 waren dies zirka 180.000 Euro, die der Angeklagte von Carmen S. abkassierte [in 3,75 Jahren].

Einmal sperrte er sie für zwei Stunden in den Kofferraum,. weil sie ihm die wirklichen Einnahmen verschwieg. Damit sie keinen Alkohol trinkt, soll er ihr Tabletten, die in Deutschland verboten sind, in die Haut am Oberschenkel eingenäht haben.

Carmen S. ist heute in einer psychiatrischen Klinik.

Der Prozess dauert an.

http://www.abendzeitung.de/muenchen/158189





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.01.2010, 12:32, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Köln

Flucht in den Swingerclub



Von Clemens Schminke, 11.01.10

Der 27-jährige Richard S. soll die heute 19 Jahre alte Sandra L. in einem Swingerclub in Langenfeld kennen gelernt und zur Prostitution auf dem Straßenstrich an der Geestemünder in Niehl gezwungen haben.

Richard S. muss an Sandra L., sein mutmaßliches Opfer, 500 Euro Schadenersatz zahlen.


Köln - Richard S. war drauf und dran zu protestieren, doch sein Anwalt hielt ihn zurück. So schluckte der 27-Jährige seine Empörung herunter und ließ die Entscheidung der Amtsrichterin unkommentiert: Er muss an Sandra L., sein mutmaßliches Opfer, 500 Euro Schadenersatz zahlen. Das ist nur eine der Auflagen dafür, dass das Verfahren gegen ihn wegen Zuhälterei vorläufig eingestellt wurde. Zu den anderen Bedingungen gehört, dass er die Kosten der Nebenklage zu tragen und „jegliche Kontaktaufnahme“ zu Sandra L. zu unterlassen hat.

Richard S., der sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen äußern mochte, hatte die heute 19 Jahre alte Frau in einem Swingerclub in Langenfeld kennen gelernt. Dort arbeitete sie [im Alter von 18 Jahren] als Gelegenheitsprostituierte. „Wie kommt man dazu? Sie waren damals erst 18“, fragte die Vorsitzende Sandra L., als die im Zeugenstand Auskunft gab. Sie erzählte, ihr Stiefvater habe sie häufig geschlagen, während „meine Mutter darüber gelacht hat“, und sie sei immer wieder weggelaufen. Im Club habe sie das gefunden, was sie im Sommer vergangenen Jahres dringend gebraucht habe: Geld und einen Platz zum Schlafen.

Eines Tages tauchte Richard S. mit einem Kumpel in dem Etablissement auf. Was sich daraus entwickelte, schilderte die junge Frau derart zusammenhanglos, vage und immer wieder abweichend von ihren Aussagen bei der Polizei, dass die Vorsitzende sie ermahnte, nur das zu sagen, was sie wirklich wisse.

Als ungefähres Bild des Geschehens ergab sich: Richard S., mit dem sie anfangs noch aus eigenen Stücken geschlafen habe, habe sie schon bald zum Straßenstrich an der Geestemünder in Niehl gefahren, um sie „anschaffen“ zu lassen. Sie habe ihm den gesamten Verdienst abgeben müssen und weniger als die Hälfte zurückbekommen.

In der Anklageschrift ist als Beispiel aufgeführt, einmal habe sie von 300 nur 60 Euro behalten können. Schließlich habe sie aussteigen wollen, sagte Sandra L. Doch Richard S. habe sie davon abgehalten und unter Druck gesetzt, etwa mit der SMS, ihren Eltern sonst einschlägige Fotos von ihr zu zeigen. Die Staatsanwaltschaft ging zudem davon aus, er habe ihr gedroht, sie „kaputt zu hauen“.

Die Widersprüche und Vagheiten in ihrer Aussage wurden so groß, dass die Richterin die Vernehmung abbrach und ein Rechtsgespräch anregte, dem die Einstellung des Verfahrens folgte.

Sandra L., die inzwischen nicht mehr im Kölner Raum lebt, war nicht nur mit einer Anwältin erschienen, sondern auch mit einer Art Betreuerin. Die Frau arbeitet in der Bildungseinrichtung, in der die 19-Jährige zurzeit ihren Hauptschulabschluss nachzuholen versucht.

http://www.ksta.de/html/artikel/1262688273088.shtml





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Beitrag von nina777 »

13.1.2010

Zuhälter hielt Prostituierte wie Sklavinnen

Die Salzburger Polizei hat am Dienstag in St. Johann einen 28-jährigen mutmaßlichen Zuhälter aus Ungarn festgenommen. Er soll zwei Prostituierten alle Dokumente weggenommen, sie eingesperrt und ihre gesamten Einnahmen kassiert haben.

Der 28-jährigen mutmaßlichen Zuhälter aus Ungarn soll die beiden Frauen zumindest seit November des Vorjahres wie Sklavinnen gehalten haben. Er hatte den beiden Frauen alle Dokumente abgenommen, sperrte sie ein, überwachte sie und kassierte ihre gesamten Einnahmen ungeteilt ab, geht aus dem Pressebericht der Polizei hervor.

Frauen mit dem Umbringen bedroht

Der Ungar machte die Frauen gefügig, indem er sie wiederholt schlug oder ihnen Haare ausriss. Außerdem drohte er ihnen, dass er sie anzünden und umbringen werde. Die Prostituierten konnten sich selbst in der Freizeit nicht ungehindert bewegen. Sämtliche Dokumente - vom Personalausweis über die Konto- und Versicherungskarte bis zum Gesundheitsbuch - hatte ihnen der 28-Jährige abgenommen. Selbst telefonieren durften die Frauen nur unter Aufsicht.

Polizei ging Hinweis aus dem Milieu nach


Aufgrund eines Hinweises aus dem Milieu und nach umfangreichen Ermittlungen des Landeskriminalamtes wurde der Ungar in der Nacht auf Dienstag wegen des Verdachts der schweren Erpressung, der Zuhälterei, der gefährlichen Drohung und der Körperverletzung in einem Bordell festgenommen. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.

http://www.salzburg.com/online/ticker/a ... ext=&mode=
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Beitrag von nina777 »

14.1.2010

Sexuelle Ausbeutung in Andalusien

In Andalusien wurden zwei kriminelle Netze zur sexuellen Ausbeutung von Frauen und Mädchen aufgedeckt und durch die Verhaftung von über 50 Personen vermutlich zerschlagen.



MALAGA : In Andalusien wurden zwei kriminelle Netze zur sexuellen Ausbeutung von Frauen und Mädchen aufgedeckt und durch die Verhaftung von über 50 Personen vermutlich zerschlagen. Die Frauen mussten endlose Arbeitstage hinter sich bringen und ihren Freiern außerdem Drogen andrehen. Mehrere Scheinfirmen zur Geldwäsche dieser kriminellen Einkünfte wurden von der Nationalpolizei durchleuchtet.

Eines der Netze arbeitete in drei Bordellen in Malaga und Cordoba, wo die Frauen 12 Stunden täglich sechs Tage pro Woche arbeiten mussten. Dabei herrschten strenge Anforderungen an die Zahl der zu erbringenden Sexleistungen und den Absatz an Kokain und Heroin. Alle drei Wochen wurde die gesamte Mannschaft ausgetauscht. Die zweite Gruppe flog in Almeria auf, wo 12 Personen verhaftet wurden. Die aus Südamerika und den Ostblockstaaten stammenden Frauen mussten 20 Euro pro Nacht für ein Stockbett bezahlen, das sie mit mehreren anderen Frauen teilen mussten. Sie durften nur zwei Stunden pro Tag das Bordell verlassen. Einigen dieser Frauen gelang die Flucht und sie zeigten die Drahtzieher bei der Polizei an.

http://www.comprendes.de/nachrichten/na ... ndalusien/
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Beitrag von nina777 »

15.1.2010

Zu junge Mädchen ins Bordell gefahren

Urteil - Geldstrafe wegen «versuchten Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung»

Eine Verurteilung wegen versuchten Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung. Das macht sich im Führungszeugnis für einen potenziellen Arbeitgeber nicht gut. Deshalb hatte der 31-jährige Arbeitslose den entsprechenden Strafbefehl nicht akzeptiert und es kam zur Verhandlung. In dieser wurde der Mann zwar schuldig gesprochen. Mit einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 15 Euro aber bleibt er ohne Vorstrafe.


Ganz so dramatisch, wie der Straftatbestand klingt, stellte sich die Sache nämlich nicht dar. Laut Strafbefehl hatte der 31-Jährige zwei 17 und 18 Jahre alte Mädchen angesprochen und ihnen von den Vorzügen der Prostitution vorgeschwärmt. Schließlich bot der Mann den beiden an, sie nach Augsburg in ein Bordell zu fahren. Die Mädchen stimmten zu. Allerdings ging der 31-Jährige auch davon aus, dass beide Mädchen bereits 18 Jahre alt seien: Die 17-Jährige hatte ihm eine falsche Aufenthaltsgenehmigung vorgelegt. Was dem Mann offensichtlich nicht klar war: Es ist generell verboten, Menschen unter 21 Jahren zur Prostitution zu bringen.

Der Anwalt des Mannes beteuerte, dass er ihn seit zehn Jahren kenne und dieser noch nie straffällig geworden sei. Zudem hätten die Mädchen bereits vorgehabt, Prostituierte zu werden, bevor sie den 31-Jährigen kannten. Das Augsburger Bordell hätten sie ebenfalls im Vorfeld bereits besichtigt. Der Mann «wollte also nur nett sein», indem er sie nach Augsburg mitnahm und habe sie in keinem Fall erst auf den Gedanken an Prostitution gebracht. Zudem sehe er ein, «dass er eine Dummheit mitgemacht hat».

Zum Thema Dummheit hatte auch der Richter einiges zu sagen. Er sprach von einer «Deppengeschichte» von Seiten der Mädchen. Zudem zeuge es von «Doofheit», dass die Jüngere auch noch bei der Polizei versucht habe, ihr wahres Alter zu vertuschen. «Aber», so sagte er schließlich, «nicht jede Prostituierte hat eben einen Hochschulabschluss und einen IQ von 130. » Deshalb gebe es Frauen, die meinten, mit sexuellen Diensten das schnelle und große Geld machen zu können.

Die Verurteilung nannte der Richter für den 31-jährigen Automatentechniker einen «Schuss vor den Bug». Denn es sei nunmal nicht erlaubt, Menschen unter 21 Jahre zur Prostitution zu bringen. Der Gesetzgeber habe die Schwelle zur Straftat bewusst niedrig angesetzt - wenngleich auch das Vergehen des Mannes ganz unten anzusetzen sei.

Aus den 120 Tagessätzen à 15 Euro vom Strafbefehl, die für den 31-Jährigen eine Vorstrafe bedeutet hätten, wurden in allgemeinem Einvernehmen 90 Tagessätze à 15 Euro.

http://www.all-in.de/nachrichten/allgae ... 760,702966
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