SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

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Josef_K.
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RE: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen Pro

Beitrag von Josef_K. »

Ich denke nicht, dass dieser Prediger viel wird ausrichten können. Auch in der islamischen Welt werden die Dienstleitungen von Prostituierten gern in Anspruch genommen und die "Ehe auf Zeit" ist m.W. für Muslime die einzige Rechtfertigung für solches "Treiben". :002

J.K.
"Vor Schelme, die den Mantel der Justiz gebrauchen, um ihre üble Paßiones auszuführen, vor diese kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger als die größten Spitzbuben, die in der Welt sind." (König Friedrich II. im Jahre 1779)

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nina777
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Beitrag von nina777 »

24.11.2010

Vom Balkan ins deutsche Bordell

Zwangsprostituierte immer jünger

Die genaue Zahl kennt niemand. Aber das Leid der immer jüngeren Zwangsprostituierten ist groß. Der Handel mit Mädchen und Frauen blüht auf dem Balkan. Die deutsche Polizei will vor allem Zuhältern und Menschenhändlern das Handwerk legen.

Die Annonce klang vielversprechend. Innerhalb kurzer Zeit sei viel Geld zu verdienen. Dass die Endstation der Reise in den "goldenen Westen" ein Bordell sein würde, ahnte die junge Frau aus Osteuropa nicht.

"Der Handel mit Mädchen ist ein lukratives Geschäft auf dem Balkan", sagt Anton Markmiller von der internationalen Hilfsorganisation Care. Die Sektion Deutschland-Luxemburg von Care hat in diesem Jahr mit EU-Geldern die Unterstützung von Frauenorganisationen in der Region übernommen. Diese haben den Kampf gegen den Menschenhandel in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien zu ihrer Aufgabe gemacht.

Anlässlich des von den UN proklamierten internationalen "Tages gegen Gewalt an Frauen" erörterten in Berlin Expertinnen auf Einladung von Care die Probleme. Bei einer Diskussionsveranstaltung am Montagabend betonte Mara Radovanovic, wie sehr die betroffenen Frauen Hilfe brauchen. Sie hat 1998 in Bosnien-Herzegowina die Frauenorganisation LARA gegründet, die misshandelten Frauen in einem Haus Schutz bietet.

Kinderhandel und Brutalität

Die Ordensfrau Lea Ackermann ist der Meinung, dass schon das Schicksal einer einzelnen Frau aufrütteln müsse. Die Missionsschwester hatte 1985 in Kenia mit einem Ausstiegsprojekt für Mädchen und Frauen begonnen. Seit 1988 engagiert sich ihre Organisation SOLWODI auch in Deutschland für Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsheirat oder Beziehungsgewalt. Im vergangenen Jahr haben sich allein 403 Frauen aus Südosteuropa hilfesuchend bei ihrer Organisation gemeldet.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands vor 20 Jahren und dem Fall des Eisernen Vorhangs habe sich der Frauenhandel schlagartig von Asien nach Osteuropa verlegt, sagte Heike Rudat, seit sieben Jahren im Landeskriminalamt von Berlin mit Kriminalität im Rotlicht-Milieu befasst. "Man kann verfolgen, wie die Armutsgrenze verläuft", hat sie beobachtet. Viele der Mädchen und Frauen kämen aus Bulgarien und Rumänien. Vielfach gehörten sie zu den Roma.

Rudat, Leiterin des größten Schwerpunktdezernats in Deutschland für solche Verbrechen, hielt fest: "Die Nachfrage an jung aussehenden Frauen ist enorm groß." Die Freier hofften wohl, dass diese Mädchen nicht Aids oder andere Krankheiten hätten. Kinderhandel gebe es "hier in Deutschland vor unserer Haustür". Verstärkt würden zudem die Mädchen und Frauen mit Gewalt gefügig gemacht: "Die Brutalität kehrt zurück."

"Nur die Spitze des Eisbergs"

Die Kriminalbeamtin hält die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen für unerlässlich. Ohne diese würde die Polizei höchstens die Hälfte der Opfer finden und hätte dann auch nur die Hälfte der Frauen, die aussagen, hob Rudat hervor. Ihr ist zugleich wichtig, dass die Behörden nicht die Frauen verfolgen wollen: "Im Blickpunkt der polizeilichen Maßnahmen steht der Zuhälter, der Menschenhändler." Diese hätten "keinen Respekt vor Menschen". Wie Internet-Foren der Freier zeigten, gehe es aber auch vielen Kunden nur um "ein Stück Fleisch mit einem Loch".

Rechtlosigkeit und Korruption in den Heimatländern begünstigen den Menschenhandel. Viele der Mädchen und Frauen müssen dort in Bordellen arbeiten. Schwester Ackermann wünscht sich jedoch auch in Deutschland eine härtere Bestrafung der Verantwortlichen. "Es ist kein Ruhmesblatt, wie gut die Täter wegkommen", fasst sie ihre Erfahrungen mit Prozessen zusammen. Ohnehin fürchteten die Frauen, die vor Gericht aussagen, oft die Rache an Angehörigen zu Hause.

Wie viele Mädchen und Frauen vom Menschenhandel betroffen sind, kann niemand sagen. Auch die deutsche Kriminalstatistik spiegelt nach den Worten Rudats in diesem Punkt nicht die Wirklichkeit wider. Für 2009 werden 710 Opfer genannt. "Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs", sagte die Kriminalbeamtin.

http://www.n-tv.de/politik/Zwangsprosti ... 89726.html
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Arum
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Beitrag von Arum »

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nina777 hat geschrieben:
Rechtlosigkeit und Korruption in den Heimatländern begünstigen den Menschenhandel. Viele der Mädchen und Frauen müssen dort in Bordellen arbeiten.
So weit mir bekannt, gibt es wenigstens in Rumänien gar keine Bordelle.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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nina777
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Beitrag von nina777 »

29.11.2010

Mit offenem Mund durch die Welt

Zu mehr Wachsamkeit hat Lea Ackermann aufgerufen. Im Rahmen eines Adventsgottesdienstes berichtete die Ordensschwester am Sonntag in Maria Aufnahme in Erbenheim über die Arbeit ihrer Hilfsorganisation „Solwodi“, ein Akronym für „Solidarity with Women in Distress“. Die vor 25 Jahren in Kenia gegründete Organisation setzt sich für die Rechte von Frauen ein, die sich aufgrund ihrer Armut prostituieren.

„Bei meinem ersten Aufenthalt in Afrika habe ich Lehrerinnen ausgebildet“, erinnerte sich Lea Ackermann, die seit 50 Jahren katholische Missionsschwester ist. Sie sei immer abenteuerlustig und neugierig gewesen, und so habe sie sich bei ihrem zweiten Aufenthalt in Afrika dazu entschlossen, Menschen ohne Lebenschancen zu unterstützen.

„Dazu musste ich zunächst wissen, ob die Frauen in der Elendsprostitution meine Hilfe überhaupt wollen“, berichtete Lea Ackermann. Sie sei dann in die Kontakthöfe und Bordelle gegangen und habe Gespräche mit den Frauen gesucht. Dabei habe sie zahlreiche erschreckende Geschichten gehört. Wie die einer 14-Jährigen, die am Vortag ein Kind zur Welt gebracht und es daraufhin in der Toilette ertränkt hatte. „Es darf nicht passieren, dass Menschen derart in die Ecke getrieben werden“, mahnte Lea Ackermann ihre Zuhörer.

Mit ihrer Organisation plante sie daher, Frauen in ihrer Selbständigkeit zu fördern und ihnen Ausbildungen zu ermöglichen. „Damit meine ich nicht unbedingt nur Näherinnen oder Frisörinnen, sondern auch Berufe wie Automechanikerin“, erläuterte die Ordensschwester, die sich gegen das Tragen der traditionellen Kleidung entschieden hat. Eine Studie habe belegt, dass die Organisation bereits Tausende von Frauen aus der Prostitution geholfen hat. Die Organisation bietet juristische Hilfe vor Gericht, finanzielle Unterstützung oder Schutzwohnungen. Darüber hinaus bringt sie Kinder in Schulen und berät Frauen, wie nicht wieder in den Sog der Prostitution geraten.

„Es gibt Fälle, bei denen sich Männer an vierjährigen Mädchen vergehen“, berichtete Lea Ackermann entsetzt. Daher habe sie auch die Initiative „Solgidi“ (Solidarity with Girls in Distress) ins Leben gerufen, die sich um den Schutz von Mädchen kümmert. Im vergangenen Jahr habe die Organisation bereits 18 jungen Frauen zum Abitur verholfen.

Die Ausbeutung der Armut geschehe jedoch nicht nur in Afrika. Auch Deutschland sei betroffen: Durch das Erlauben der Prostitution komme der Staat nicht mehr dem Grundrechtsschutz der Menschenwürde nach. Durch dieses Gesetz von 2002 würden hier viele Frauen „auf den Markt geworfen“ und „zu menschenunwürdigen Bedingungen gehalten“. „Wir müssen daher nicht nur mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen, sondern auch mit einem offenen Mund“, forderte Lea Ackermann ein aktives Vorgehen gegen solche Missstände.

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/regi ... 679588.htm
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Beitrag von ehemaliger_User »

Es ist schon traurig, dass eine so gebildete Frau die Tatsachen verdreht: Hrundschutz der Menschenwürde bedeutet doch, dass meine Würde nicht durch Übergriffe des Staates verletzt wird. Oder sollte sie nicht wissen, was Grundrechte sind?

Wie soll ich da ihre Hilfe für Menschen in der 3. Welt einschätzen?

Es ist doch ein Verstoss gegen die Menschenrechte, in der Prostitution Tätige staatlich zu benachteiligen, zu bevormunden etc.
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RE: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen Pro

Beitrag von Aoife »

Bis auf den letzten Abschnitt eine sehr sympathische Rede. Man bekommt wirklich den Eindruck, dass es Frau Ackermann um die leidenden Menschen geht.

Der letzte Abschnitt allerdings entlarvt das alles als rhetorisches Mittel um den absurden Forderungen dieser Dame Gehör zu verschaffen. Mit dem ProstG ist der deutsche Staat viel zu spät und viel zu zurückhaltend der Verpflichtung nachgekommen, unsere Würde anzuerkennen. Wenn Frau Ackermann seine Rücknahme fordert, dann fordert sie den deutschen Staat auf die Menschenrechte aufzugeben und sich stattdessen katholischen Moralvorstellungen zu unterwerfen.

Somit verliert auch der erste, an sich gute Teil der Rede jede Glaubwürdigkeit, der Wunsch leidenden Menschen zu helfen erscheint nur noch vorgeschoben, um politischen Einfluß zu gewinnen.

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Prostitutionsfeindlichkeit

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist schon ein entlarvendes bzw. die Fronten klarstellendes Zitat. Volltreffer:
SOLWODI e.V./Sr. Dr. Leo Ackermann hat geschrieben:Durch das Erlauben der Prostitution komme der Staat nicht mehr dem Grundrechtsschutz der Menschenwürde nach. Durch dieses Gesetz von 2002 würden hier viele Frauen „auf den Markt geworfen“ und „zu menschenunwürdigen Bedingungen gehalten“.

Die tabubelegte Kombination von Sexualität & Markt ruft das angebliche Prostitutionsproblem hervor, was den Moralisten und Fundamentalisten so gegen den Strich geht (na, passt die Redensart hier nicht wunderbar;-)

Dabei kann Markt auch ohne Sexualität unendlich grausam und menschenwürdeverletzend sein. Das bekommen z.B. Menschen in der 3.Welt zu spüren im ungleichen Wettbewerb mit den Industriestaaten oder globalisierten Unternehmungen:

Economic Hitman (Wirtschaftskiller)
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=83174#83174 und etwas weiter darüber Grundsätzliches zur Sklaverei.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.11.2010, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Aoife
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Re: Prostitutionsfeindlichkeit

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Dabei kann Markt auch ohne Sexualität unendlich grausam und menschenwürdeverletzend sein. Das bekommen z.B. Menschen in der 3.Welt zu spüren ...
Nicht nur in der 3. Welt. Ich habe diese Erfahrung mitten in Deutschland gemacht. Und erleben dürfen, dass das Sexarbeits-Umfeld sehr viel toleranter, ehrlicher und menschlicher ist als der sogenannte anständige Bereich. Meinen herzlichsten Dank an alle hier, die uns dabei unterstützen dem totalitären und menschenverachtenden Treiben der Moralisten Grenzen zu setzen.

Liebe Grüße, Aoife
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Outing mal andersrum

Beitrag von Marc of Frankfurt »

US-Register von Haß-Gruppen


Die Faithful Word Baptist Church in Arizona USA wurde vom Southern Poverty Law Center - www.splcenter.org - SPLC jetzt als "hate group" klassifiziert, weil Pastor Steven Anderson und seine Kirche gegen Homosexualität d.h. gegen Homosexuelle wettern und kämpfen.

Zu den Haß-Gruppen gegen sexuell Andershandelnde gehören:
Family Research Council (Rekers Skandal),
Concerned Women for America,
Traditional Values Coalition and the
National Organization for Marriage und
18 various "churches"...
www.splcenter.org/get-informed/intellig ... ard-liners


Teilweise gibt es Überschneidungen mit prostitutionsfeindlichen Haßgruppen, die sich im Kampf gegen den teilweise herbeigeredeten Menschenhandel zusammengeschlossen haben (US-Liste):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=88245#88245





Die 25 einflussreichsten Evangelikalen der USA:
www.time.com/time/covers/1101050207/pho ... index.html





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.12.2010, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Evangelikale Retterindustrie USA

Beitrag von Marc of Frankfurt »

USA:
Ex-SW gründet Mission für Ex-Sexworker:

TV-Documentry: Hookers Saved on the Strip Las Vegas



Bild
Ex-SW Annie Lobert


http://investigation.discovery.com/tv/h ... -on-strip/

http://www.youtube.com/watch?v=g9Sdm444DRQ


by: Hookers for Jesus
http://www.hookersforjesus.net/

founded by
http://en.wikipedia.org/wiki/Annie_Lobert

with help from
The Church at South Las Vegas by Pastor Benny Perez ...

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culture clash

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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das Geheimnis von Gemeinschaft (Kirche)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nicht die Religion, sondern die Freunde machen glücklich


Wenn religiöse Menschen von sich behaupten, glücklicher und zufriedener zu sein, dann liegt das nicht an ihrer Nähe zu irgend einem Gott oder einer spirituellen Erleuchtung,
sondern erst mal daran, dass Religionsgemeinschaften vor allem letzteres sind - Gemeinschaften.

...

Chaeyoon Lim von der University of Wisconsin, gemeinsam mit Robert Putnam (Harvard University) Co-Autor des Papers über "Religion, Social Networks, and Life Satisfaction":


Deutsch
http://www.scienceblogs.de/geograffitic ... cklich.php

English:
http://www.sciencenews.org/view/generic ... _with_life


Leider basiert die Freundschaft und das Sozialsystem mancher Angehöriger von Religionen bzw. der Mehrheitsgesellschaft auf der Ausgrenzung und Behinderung von Gemeinschaft, Freundschaft und Sozialsystem von Minderheiten wie Sexworkern und Paysexkunden...
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.12.2010, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Schwuler Kirchen Insider & Aussteiger

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Jetzt hat er sein Buch geschrieben:


David Berger:
Der heilige Schein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche.


http://www.kirchensumpf.to/2010/12/08/v ... r-buchtip/

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Profit statt Nächstenliebe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Feudalismus heute?:


Wie die evangelische Diakonie mit ihren Mitarbeitern und mit Arbeiterrechten umspringt:


450.000 Beschäftige
systematisches Lohndumping
Auslagerung von Mitarbeitern in Leiharbeitsfirmen
Tendenzbetriebe ohne klassische Arbeitnehmerrechte
"Dritter Weg" sog. Arbeitsrechtliche Kommissionen
Kritische Arbeitnehmervertreter wurden einfach ausgesperrt
und ersetzt durch neugegründeten 'Verband kirchlicher Mitarbeiter':
www.vkm-d.de
...

mit Video:
ARD Report Mainz
http://www.swr.de/report/-/id=233454/ni ... index.html





Liste der Sexworker-Beratungsstellen der evangelischen Diakonie:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=91434#91434

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Beitrag von ehemaliger_User »

Das schlimme daran ist, dass viele Mitarbeiter der Diakonie überzeugte Helfer aus christlicher Nächstenliebe sind.
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Christlicher Schein

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP)

hat am Dienstag das Bundesarbeitsgericht in Erfurt die Tariffähigkeit abgesprochen.



Nach gültiger Rechtsprechung müssen Gewerkschaften ausreichend schlagkräftig sein, um unabhängig vom Arbeitgeber agieren zu können.

Gewerkschaft Verdi und Berliner Senatsverwaltung hatten gegen CGZP geklagt.


http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/c ... 23428.html





Übertragen auf die ArbeiterInnen der Sexarbeit könnte man folgern, dass christliche Sozialberatungsstellen für Prostitutierte und MigrantInnen in der Sexarbeit nicht als genuine Interessenvertreter für Sexarbeiter gelten können.

Sie dürften demnach auch nicht regelmäßig an Stelle von Sexworkern in öffentlichen Veranstaltungen, politischen Gremien, runden Tischen und Medien den Raum für Stellungnahmen dominieren.

Vielmehr sollten sich das öffentliche Interesse und politische Förderungen mit dem Aufbau einer Sexworker-Selbstorganisation beschäftigen (Sexworker-Forum, Gewerkschaft, Berufsverband, Fortbildungsakademie, Forschungsinstitut Sexdienstleistungen, Akzeptanzkampagne, Anti-Diskriminierungsstelle...).





.

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RE: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen Pro

Beitrag von Aoife »

In seiner (letzten Freitag vorab veröffentlichten) Rede am 1. Januar 2011 wird der Papst behaupten, dass Christen die weltweit am stärksten verfolgte Gruppe darstellen:
http://www.irishcentral.com/news/Pope-c ... 49429.html

Ich frage mich, ob er vielleicht damals gerade abwesend war, als in der Schule der Unterschied zwischen Aktiv und Passiv erklärt wurden ... zumindest würde das auch einige andere Denkfehler erlären können.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen Pro

Beitrag von Jupiter »

Aoife,

du weißt doch, dass der Papst der Allwissende ist, immer korrekt handelt und die Wahrheit spricht.

Daher darf er sich auch überall einmischen, aber es darf sich niemand erdreisten ihn oder seine Kirche zu kritisieren.

Das er die Einladung vom Bundestagspräsidenten Lammert angenommen hat, anlässlich des Deutschlandbesuch vor dem Bundestag zu reden ist eine besondere Gnade, welche kein Mitglied des Bundestages kritisieren darf.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Re: RE: SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen

Beitrag von Aoife »

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Jupiter hat geschrieben:Aoife,

du weißt doch, dass der Papst der Allwissende ist, immer korrekt handelt und die Wahrheit spricht.
Danke, Jupiter, du hast mich zum Nachdenken gebracht.

Und tatsächlich hat der Papst wohl recht, die Unterdrückung durch ihre eigene Führung in Verbindung mit der sozialen Kontrolle durch die eigene Gemeinschaft genügt wohl, um Christen auch ganz ohne äußere Einflüsse zur verfolgtesten Gruppe weltweit zu machen.

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Vatikan und Kondome

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Vatikan und Gummi-Überzieher:

Röm. kath. Kondompolitik



Bild


Vatikan: Position der Kirche zu Kondomen unverändert
- nein zum Kondom in Ehe
- erlaubt in der Prostitution und HIV+

Benedikt XVI. bezog sich im Buch "Licht der Welt" nicht auf eheliche Liebe und sittliche Norm bezüglich der Empfängnisverhütung



Vatikanstadt, 21.12.2010 (KAP)

Die katholische Kirche hat ihre Position zum Gebrauch von Kondomen nicht verändert. Die Worte des Papstes in dem vor rund einem Monat veröffentlichten Buch "Licht der Welt" änderten "weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der Kirche", hieß es in einer Note, die die Glaubenskongregation Dienstagnachmittag veröffentlicht hat. Die Aussagen Benedikts XVI. bezögen sich nicht auf die eheliche Liebe und auf die sittliche Norm bezüglich der Empfängnisverhütung, sondern nur auf die Prostitution. Die Annahme, dass der Kondomgebrauch in einigen Fällen zulässig sei, um Schwangerschaften zu vermeiden, sei demnach "völlig willkürlich" und entspreche weder den Worten noch dem Denken des Papstes.

Der "unlösbare Zusammenhang" der liebenden Vereinigung und der Fortpflanzung müsse weiterhin respektiert werden.

Benedikt XVI. habe sich im Buch lediglich auf den "völlig andersartigen Fall der Prostitution" bezogen, "die von der christlichen Moral immer als schwer sündhaft betrachtet worden" sei, hieß es. Prostitution müsse bekämpft werden und Hilfswerke der Kirche, der Zivilgesellschaft und des Staates müssten sich für die Befreiung betroffener Personen daraus einsetzen.

Hinsichtlich der Verbreitung von Aids werde das Problem noch dramatischer, hieß es in der zweiseitigen Note. Wer wisse, dass er die Infektion HIV weitergeben könne, handle auch gegen das Tötungsverbot. Somit könne nicht geleugnet werden, "dass derjenige, der ein Kondom verwendet, um das Risiko für das Leben einer anderen Person zu verringern, den Schaden begrenzen möchte, der mit seinem falschen Verhalten verbunden ist." [d.h. HIVpositive dürfen kein Sex haben. Anm.]

Weiterhin wendet sich die Glaubenskongregation gegen die Interpretation der Papstworte mit Bezugnahme auf die Theorie vom "kleineren Übel": Prostitution werde durch den Gebrauch eines Kondoms nicht zum "kleineren Übel".

Mitglieder und Einrichtungen der Kirche im Kampf gegen Aids sollten weiterhin zur Enthaltsamkeit vor der Ehe und zur Treue erziehen. Wo die Sexualität banalisiert werde, weise der Papst darauf hin, dass viele Menschen in der Sexualität nicht mehr den Ausdruck ihrer Liebe fänden. Der Kampf gegen diese Banalisierung sei "ein Teil des Ringens darum, dass Sexualität positiv gewertet wird und ihre positive Wirkung im Ganzen des Menschseins entfalten kann".

Anlass des Schreibens seien "verschiedene abwegige Interpretationen", die "Verwirrung" über die Haltung der katholischen Kirche gestiftet hätten, aber nichts mit dem Sinn der Worte von Benedikt XVI. zu tun hätten: Deren Bedeutung werde aber klar, wenn man die Kapitel, die die menschliche Sexualität behandeln, vollständig lese, wurde betont.

www.kathweb.at/site/nachrichten/database/36546.html





Neues Dokument:

Die Glaubenskongregation versucht, den Brand zu löschen


...
Die Intention des Heiligen Vaters ist eindeutig: Es geht ihm darum, die Größe des göttlichen Plans über die Sexualität wiederzufinden und dabei die heute verbreitete Banalisierung zu vermeiden.
...
In Wirklichkeit ändern die Worte des Papstes – die insbesondere auf das schwer ungeordnete Verhalten der Prostitution eingehen (vgl. „Licht der Welt“, Seite 146-147) – weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der Kirche.
...
Die sittlichen Norm bezüglich der Empfängnisverhütung:
„Jede Handlung ‘ist’ verwerflich, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluß an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel“
[Papst Paul VI. in der Nummer 14 der Enzyklika Humanae vitae]
...
In dem betreffenden Abschnitt bezog sich der Heilige Vater auf den völlig andersartigen Fall der Prostitution, die von der christlichen Moral immer als schwer sündhaft betrachtet worden ist
(vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, Nr. 27;
Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2355).

Die Weisung der gesamten christlichen Tradition – und nicht nur dieser – im Bezug auf die Prostitution läßt sich in den Worten des Heiligen Paulus zusammenfassen: „Hütet euch vor der Unzucht!“
(1 Kor 6,18).
...
Die Verbreitung von Aids in vielen Gebieten der Welt hat das Problem der Prostitution noch dramatischer gemacht.

Wer weiß, daß er mit HIV infiziert ist und deshalb die Infektion weitergeben kann, begeht neben der schweren Sünde gegen das 6. Gebot auch eine Sünde gegen das 5. Gebot, weil er bewußt das Leben einer anderen Person ernsthaft gefährdet, mit Folgen auch für die öffentliche Gesundheit.
...
Kondome können „nicht als wirkliche und moralische Lösung“ des Aids-Problems betrachtet werden können und „die bloße Fixierung auf das Kondom bedeutet eine Banalisierung der Sexualität“. Denn man will die menschliche Verwahrlosung nicht angehen, die sich hinter der Verbreitung der Pandemie verbirgt.
...
Die Verwendung des Kondoms „in der Absicht, Ansteckungsgefahr zu verringern, ‘kann’ jedoch ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität“. ... „Aber es ist nicht die eigentliche Art, dem Übel der HIV-Infektion beizukommen“.
...
Der Heilige Vater hat nicht gesagt, daß Prostitution mit Verwendung eines Kondoms als kleineres Übel angestrebt werden darf, wie einige behauptet haben. Die Kirche lehrt, daß Prostitution sündhaft ist und bekämpft werden muß

Betreibt jemand dennoch Prostitution und ist er darüber hinaus mit HIV infiziert, kann es ein erster Schritt hin zu einer Achtung vor dem Leben der anderen sein, wenn er sich, auch durch die Verwendung des Kondoms, dafür einsetzt, die Ansteckungsgefahr zu verringern, wobei die Prostitution natürlich schwer sündhaft bleibt.
...
Abschließend ist anzumerken, daß die Mitglieder und die Einrichtungen der Katholischen Kirche im Kampf gegen Aids wissen müssen, daß es darum geht, den Menschen nahe zu sein, die Kranken zu pflegen und alle dazu zu erziehen, vor der Ehe enthaltsam zu leben und in der Ehe die Treue zu halten.

Dabei müssen sie auch Verhaltensweisen aufdecken, die die Sexualität banalisieren.

Wie der Heilige Vater sagt, sind gerade diese Verhaltensweisen die gefährliche Quelle dafür, daß viele Menschen in der Sexualität nicht mehr den Ausdruck ihrer Liebe finden.

„Deshalb ist auch der Kampf gegen die Banalisierung der Sexualität ein Teil des Ringens darum, daß Sexualität positiv gewertet wird und ihre positive Wirkung im Ganzen des Menschseins entfalten kann“
(„Licht der Welt“, S. 146).

Vollständiger Text mit vielen Leserpostings:
www.kreuz.net/article.12413.html





Bild
Tipps zur Kondom-Promotion im SW-only-Bereich






Der Originaltext aus Rom:
Note der Kongregation für die Glaubenslehre
Über die Banalisierung der Sexualität



Im Hinblick auf einige Textstellen aus »Licht der Welt«



Aus Anlass der Veröffentlichung des Interview-Buches „Licht der Welt" von Papst Benedikt XVI. sind verschiedene abwegige Interpretationen verbreitet worden, die Verwirrung über die Haltung der katholischen Kirche zu einigen Fragen der Sexualmoral gestiftet haben. Die Gedanken des Papstes wurden nicht selten für Absichten und Interessen missbraucht, die mit dem Sinn seiner Worte nichts zu tun haben. Deren Bedeutung ist aber klar, wenn man die Kapitel vollständig liest, in denen von der menschlichen Sexualität die Rede ist. Die Intention des Heiligen Vaters ist eindeutig: Es geht ihm darum, die Größe des göttlichen Plans über die Sexualität wiederzufinden und dabei die heute verbreitete Banalisierung zu vermeiden.

Einige Interpretationen haben die Worte des Papstes als Aussagen im Widerspruch zur moralischen Tradition der Kirche dargestellt. Dies haben manche als positive Wende begrüßt, andere haben es mit Sorge aufgenommen, als würde es sich um einen Bruch mit der Lehre über die Empfängnisverhütung und mit der Haltung der Kirche im Kampf gegen AIDS handeln. In Wirklichkeit ändern die Worte des Papstes, die insbesondere auf das schwer ungeordnete Verhalten der Prostitution eingehen (vgl. „Licht der Welt", S. 146-147), weder die Morallehre noch die pastorale Praxis der Kirche.

Eine aufmerksame Lektüre des betreffenden Abschnittes zeigt, dass der Heilige Vater hier nicht von der eheliche Liebe und auch nicht von der sittlichen Norm bezüglich der Empfängnisverhütung spricht. Diese Norm, die zur Tradition der Kirche gehört, ist von Papst Paul VI. in der Nummer 14 der Enzyklika Humanae vitae in sehr präzisen Worten aufgegriffen worden. Darin schrieb er, dass „jede Handlung verwerflich <ist>, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel". Die Meinung, aus den Worten von Papst Benedikt XVI. könne man ableiten, dass die Verwendung des Kondoms in einigen Fällen zulässig sei, um unerwünschte Schwangerschaften zu vermeiden, ist völlig willkürlich und entspricht weder seinen Worten noch seinem Denken. In diesem Zusammenhang verweist der Papst vielmehr auf menschliche und ethische Wege der Lebbarkeit, für die sich die Seelsorger „noch mehr und noch besser" („Licht der Welt", S. 175) einsetzen sollen. Dabei geht es um Wege, bei denen der unlösbare Zusammenhang der beiden Sinngehalte der liebenden Vereinigung und der Fortpflanzung in jedem ehelichen Akt respektiert wird, auch durch die Anwendung der Methoden der natürlichen Empfängnisregelung im Blick auf eine verantwortliche Elternschaft.

In dem betreffenden Abschnitt bezog sich der Heilige Vater auf den völlig andersartigen Fall der Prostitution, die von der christlichen Moral immer als schwer sündhaft betrachtet worden ist (vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution Gaudium et spes, Nr. 27; Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2355). Die Weisung der gesamten christlichen Tradition – und nicht nur dieser – im Bezug auf die Prostitution lässt sich in den Worten des heiligen Paulus zusammenfassen: „Hütet euch vor der Unzucht!" (1 Kor 6,18). Die Prostitution ist also zu bekämpfen und die Hilfswerke der Kirche, der Zivilgesellschaft und des Staates müssen sich dafür einsetzen, die betroffenen Personen daraus zu befreien.

In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass die Lage, die aufgrund der Verbreitung von AIDS in vielen Gebieten der Welt entstanden ist, das Problem der Prostitution noch dramatischer gemacht hat. Wer weiß, dass er mit HIV infiziert ist und deshalb die Infektion weitergeben kann, begeht neben der schweren Sünde gegen das sechste Gebot auch eine Sünde gegen das fünfte Gebot, weil er bewusst das Leben einer anderen Person ernsthaft gefährdet, mit Folgen auch für die öffentliche Gesundheit. Dazu stellt der Heilige Vater eindeutig fest, dass Kondome „nicht als wirkliche und moralische Lösung" des AIDS-Problems betrachtet werden können und dass „die bloße Fixierung auf das Kondom eine Banalisierung der Sexualität" bedeutet. Denn man will die menschliche Verwahrlosung nicht angehen, die sich hinter der Verbreitung der Pandemie verbirgt. Es kann allerdings nicht geleugnet werden, dass derjenige, der ein Kondom verwendet, um das Risiko für das Leben einer anderen Person zu verringern, den Schaden begrenzen möchte, der mit seinem falschen Verhalten verbunden ist. In diesem Sinn bemerkt der Heilige Vater, dass die Verwendung des Kondoms „in der Absicht, Ansteckungsgefahr zu verringern, jedoch ein erster Schritt sein <kann> auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität". Dabei handelt es sich um eine Anmerkung, die mit der anderen Aussage des Heiligen Vaters in vollem Einklang steht: „Aber es ist nicht die eigentliche Art, dem Übel der HIV-Infektion beizukommen".

Einige haben die Worte von Papst Benedikt XVI. mit Bezugnahme auf die Theorie vom so genannten „kleineren Übel" interpretiert. Diese Theorie ist aber für abwegige Auslegungen im Sinn des Proportionalismus anfällig (vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Veritatis splendor, Nr. 75-77). Eine Handlung, die aufgrund ihres Gegenstands ein Übel ist, und sei es auch ein kleineres Übel, darf nicht angestrebt werden. Der Heilige Vater hat nicht gesagt, dass Prostitution mit Verwendung eines Kondoms als kleineres Übel angestrebt werden darf, wie einige behauptet haben. Die Kirche lehrt, dass Prostitution sündhaft ist und bekämpft werden muss. Betreibt jemand dennoch Prostitution und ist er darüber hinaus mit HIV infiziert, kann es ein erster Schritt hin zu einer Achtung vor dem Leben der anderen sein, wenn er sich, auch durch die Verwendung des Kondoms, dafür einsetzt, die Ansteckungsgefahr zu verringern, wobei die Prostitution natürlich schwer sündhaft bleibt. Solche Bewertungen stehen im Einklang mit dem, was die moraltheologische Tradition auch in der Vergangenheit vertreten hat.

Abschließend ist anzumerken, dass die Mitglieder und die Einrichtungen der katholischen Kirche im Kampf gegen AIDS wissen müssen, dass es darum geht, den Menschen nahe zu sein, die Kranken zu pflegen und alle dazu zu erziehen, vor der Ehe enthaltsam zu leben und in der Ehe die Treue zu halten. Dabei müssen sie auch Verhaltensweisen aufdecken, die die Sexualität banalisieren. Wie der Heilige Vater sagt, sind gerade diese Verhaltensweisen die gefährliche Quelle dafür, dass viele Menschen in der Sexualität nicht mehr den Ausdruck ihrer Liebe finden. „Deshalb ist auch der Kampf gegen die Banalisierung des Sexualität ein Teil des Ringens darum, dass Sexualität positiv gewertet wird und ihre positive Wirkung im Ganzen des Menschseins entfalten kann" („Licht der Welt", S. 146).
www.vatican.va/roman_curia/congregation ... do_ge.html





Katechismus zur Prostitution:

2355

Prostitution verletzt die Würde der Person, die sich prostituiert und sich dadurch zum bloßen Lustobjekt anderer herabwürdigt.

Wer sie in Anspruch nimmt, sündigt schwer gegen sich selbst: er bricht mit der Keuschheit, zu der ihn seine Taufe verpflichtet hat, und befleckt seinen Leib, den Tempel des Heiligen Geistes [Vgl. 1 Kor 6,15-20.].

Prostitution ist eine Geißel der Gesellschaft. Sie betrifft für gewöhnlich Frauen, aber auch Männer, Kinder oder Jugendliche (in den beiden letzteren Fällen kommt zur Sünde noch ein Ärgernis hinzu).

Es ist immer schwer sündhaft, sich der Prostitution hinzugeben;

Notlagen, Erpressung und durch die Gesellschaft ausgeübter Druck können die Anrechenbarkeit der Verfehlung mindern.

www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8B.HTM


Päpste zu Verhütung und Prävention:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=106266#106266





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.10.2011, 13:09, insgesamt 4-mal geändert.