PANORAMA-Sendung vom 29.09.2011

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Marc of Frankfurt
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fragwürdiges Zahlenmaterial

#8

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild -English version below-


Die in der Panorama-Sendung konstruierte falsche Kernaussage (legale Prostitution bedeute mehr Menschenhandel) basiert auf einer fragwürdigen Studie, die von völlig überhöhten und auch veralteten Schätzungen der Opferzahlen i.V.m. geringeren Sexworker-Zahlen ausgeht:

Im Vergleich zu tatsächlichen, aktuellen Opfer-Fall-Zahlen von Polizei und Deutschem Bundeskriminalamt wurde um den Faktor "30 x" übertrieben !!!



Menschenhandelsopfer-SCHÄTZUNGEN Deutschland:
2001 -- 9.870...19.740
2002 - 11.080...22.160 (ProstG eingeführt)
2003 - 12.350...24.700
2004 - 32.800


"In terms of human trafficking victims, the ILO estimated the stock of victims in Germany in 2004 to be approximately 32,800 – about 62 times more than in Sweden"

"150,000 people working as prostitutes"

- Gergana Danailova-Trainor and Patrick Belser, 2006,
Globalization and the Illicit Market for Human Trafficking: an Empirical Analysis of Supply and Demand.
ILO Working Paper No. 53. Geneva.
- Andrea Di Nicola, Isabella Orfano, Andrea Cauduro and Nicoletta Conci, (2004) 2005,
Study on National Legislation on Prostitution and the Trafficking in Women and Children,
European Parliament, Transcrime, transcrime.cs.unitn.it/tc/412.php (accessed July 11, 2011).

Seite 19 der fragwürdige Studie von 2011 aus der Panorama Sendung:
Does Legalization of Prostitution Increase Human Trafficking?
http://www2.lse.ac.uk/geographyAndEnvir ... tution.pdf

Das sieht danach aus, als wenn die UN und EU Politik ihre eigenen Studien finanziert um eine fragwürdige Politik der Migrationskontrolle und Prostitutionseindämmung zu begründen.





Das sind Zahlen fast so wie die erhitzte Propaganda zu Zeit der Fußball-WM Deutschland 2006, wo 40.000 eingeschleuste Zwangsprostituierte aus Osteuropa phantasiert bzw. unterstellt wurden (erstmals seitens der Sprecherin des Deutschen Städtetages).

Aber später in einem EU-Bericht konnten nur 5 Verdachtsfälle bestätigt werden (darunter einige volljährige Frauen aus dem Ausland, auch nur aus Deutschland selbst und ein junger Mann, jedoch noch unter 21 Jahren):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=10093#10093





Dagegen stehen die tatsächichen Menschenhandelverdachtsopfer-FALLZAHLEN Deutschland gemäß Bundeskriminalamt (BKA):
2002 -- 811 victims (ProstG eingeführt)
2003 - 1235 victims
2004 -- 972 victims
2005 -- 642 victims
2006 -- 775 victims
2007 -- 689 victims
2008 -- 676 victims
2009 -- 710 victims
2010 -- 610 victims

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81150#81150
www.bka.de

Englische Kritik
http://blogs.lse.ac.uk/politicsandpolic ... ent-249907





Bild English Version

Bild

The cited Göttingen/LSE study from Prof.Dr. Axel Dreher (now Heidelberg) and Dr. Seo-Young Cho is citing outdated and over-estimated trafficking victim figures:

Menschenhandelsopfer-SCHÄTZUNGEN Deutschland:
2001 -- 9.870...19.740
2002 - 11.080...22.160 (ProstG eingeführt)
2003 - 12.350...24.700
2004 - 32.800

"In terms of human trafficking victims, the ILO estimated the stock of victims in Germany in 2004 to be approximately 32,800 – about 62 times more than in Sweden"

"150,000 people working as prostitutes"

- Gergana Danailova-Trainor and Patrick Belser, 2006,
Globalization and the Illicit Market for Human Trafficking: an Empirical Analysis of Supply and Demand.
ILO Working Paper No. 53. Geneva.

- Andrea Di Nicola, Isabella Orfano, Andrea Cauduro and Nicoletta Conci, (2004) 2005,
Study on National Legislation on Prostitution and the Trafficking in Women and Children,
European Parliament, Transcrime, transcrime.cs.unitn.it/tc/412.php (accessed July 11, 2011).

[page 19 of the study Göttingen/LSE study]

.

However the reality of police statistics from federal police office is very different:

Dagegen stehen die tatsächichen Menschenhandelverdachtsopfer-FALLZAHLEN Deutschland gemäß Bundeskriminalamt (BKA):
2002 -- 811 victims (ProstG eingeführt)
2003 - 1235 victims
2004 -- 972 victims
2005 -- 642 victims
2006 -- 775 victims
2007 -- 689 victims
2008 -- 676 victims
2009 -- 710 victims
2010 -- 610 victims
Source: www.bka.de

Hence, the old estimated figures were overestimated by factor 30 times!

.

This is a similar betrayal that was done before World Football Tournament Germany 2006:
"40.000 forced immigrated prostitutes from East Europe" where firstly predicted in public bei Ulrike Hauffe, spokeswomen of Deutscher Städtetag.

After the games the EU confirmed only 5 cases. They were all over 18 but not 21 years and hence by law defined as victims of human trafficking. One was male.
Council of the EU, 5006/1/07 http://register.consilium.europa.eu/pdf ... 1.en07.pdf
Council of the EU, 5008/7 http://register.consilium.europa.eu/pdf ... 8.en07.pdf
The propaganda against trafficking used again prostitution has overestimated the reality by factor 8.000 times!

.

Infact the world football tournament was decided by prostitution, when the word "whore" was brought into play in the final game and competition between world football star Zidane who activated Materazzi: http://farm2.staticflickr.com/1209/1169 ... c04f9f.jpg

.

This chart shows some more realistic crime statistics (data however before trials and not confirmed by legal court, which may be again much lower) related to the numbers of sex workers in Germany and is about below 1% for many year up to today: www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=972 image



posted here too:
http://researchprojectkorea.wordpress.c ... rafficking

Another critical comment:
http://blogs.lse.ac.uk/politicsandpolic ... ent-249907



.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.06.2013, 18:50, insgesamt 20-mal geändert.

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#9

Beitrag von ehemaliger_User »

Geht eine entsprechende Erklärung auch an die Presse?
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#10

Beitrag von PerChabas »

Na dann ist ja gut das ich die Sendung verpasst habe...

Ich wundere mich immer wieder über gewisse Vergleiche, Schweden Verboten deswegen weniger Menschanhandelsfälle... aber man kann auch gegenteilig argumentieren, was mien Fall wäre... Verbot gleich untergrund, ob und wieviekle Fälle von Menschenhandel es gibt kiregt doch keiner mit.... Woher will man bei einem Untergrundtreiben wissen wie hoch die wirkliche Aufklärungsrate ist?

Durch das hiesige Gesetz wird der Untergrund weitestgehend aufgelöst. Man braucht sich nciht mehr zu verstecken und das macht es Menschenhändlern schwerer zu agieren. Allein schon durch die neue Freiheit der SW kommen Versuchte Represalien viel eher ans Licht, was sich natürlich auch in der Kriminalstatistik niederschlägt, mehr Anzeigen, mehr Aufklärung...

Somit folgt für mich als Logisch und wissenschaftlich denkender Mensch, das das Gesetzt zwar nicht perfekt ist aber für die SW von Vorteil ist und weit mehr Sicherheit bedeutet (Nicht nur Rechtssicherheit sondern auch Sicherheit vor Unterdrückung und Menschenhandel), als wenn man die SW in die Illegalität und damit den Untergrund drängt....

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#11

Beitrag von Snickerman »

Danke!
Für diesen Riesenbeitrag, Marc, mit all den Links und Richtigstellungen!
Hoffentlich kommen wenigstens einige der "Enthüllungs-Journalisten" (die ja oft gute Arbeit leisten) hierher
und informieren sich mal direkt als einfach nur "Volkes Stimme" zu präsentieren.

Ich habe im entsprechenden Forum bei "Panorama" auch was(*) geschrieben, aber so klar und belegbar, wie Du, Marc, das hier gemacht hast, das ist schon große Klasse!

Hier im Wortlaut:


Ich hatte nur auf das Stichwort "Schweden" gewartet.
Oder Norwegen, wo jetzt ein Politiker angeklagt wirde, der in einem baltischen Staat (wo es nicht verboten ist) in einem Bordell gesichtet wurde, weil solche schröcklichen Vergehen auch verfolgt werden, wenn man sie woanders praktiziert hat.

Die spinnen, die Skandinavier!
Wenn man mal nicht den offiziellen Regierungserfolgsmeldungen folgt, sondern sich in den betroffenen Ländern selber umhört, würde man nämlich erfahren, dass sich nichts verbessert hat, im Gegenteil!
Anstelle offen und sichtbar, sind die Sexworker jetzt (wieder) ins Dunkle zurückgefallen, wo sie für die vielzitierten Kriminellen, aber auch für zechprellende oder brutale Freier zur leichten Beute werden.
Schweden kriminalisiert nicht die Sexworker, aber den Käufer von deren Dienstleistungen, so findet halt jetzt das Meiste übers Internet und Flüsterpropaganda statt- es gibt keineswegs weniger Prostitution oder Prostituierte, sie sind nur nicht mehr so sichtbar...

Der Beitrag hat ja suggeriert: Früher (vor dem ProstG) war alles besser, da habe ich vorm Fernsehn laut gelacht. Alles war verlogener, aber es gab keineswegs weniger Prostitution oder Menschenhandel- alle wussten Bescheid, was in den "Bars", "Clubs" usw ablief, viele Beamte und Polizisten haben gegen kleine "Gefälligkeiten" drüber weggesehen oder direkt abkassiert, der Staat sowieso.

Mit den selbstbewussten Sexworkern, die lautstark ihre Rechte einfordern wie in Australien und Neuseeland, kommen viele der selbsternannten Moralapostel gar nicht klar, für die gibt es nur "Opfer".
"Opfer" von Missbrauch, Menschenhandel, Drogen und Verzweiflung.
Alles andere passt nicht ins Bild, deshalb musste auch vor wenigen Monaten das noch kurz vorher hochgelobte "Dortmunder Modell" sterben. (Tipp an die Redaktion: Lest selber nach, ich werd´hier nicht Euer Wiki spielen).
Da heißt es dann: Augen zu und durch, Hauptsache, man sieht die Frauen nicht mehr und schon alles (wieder) gut.
Denn vor 2002 herrschten doch paradiesische Verhältnisse hier, oder?

Mal ehrlich: Wollt Ihr wirklich Verhältnisse wie in den USA, wo Undercover-PolizistInnen sich als Sexworker oder Freier ausgeben, um dann das jeweilige Gegenüber festzunehmen?
Wo man dann als Sexualstraftäter zusammen mit Vergewaltigern und Kinderschändern in einer öffentlich einsehbaren Liste auftaucht, was für das weitere Leben massive Nachteile mit sich bringt?
Und vor allem, gibt es dort etwa weniger Prostitution?
Oder weniger Kriminalität auf dem "Strich" (die "Richtige", also Vergewaltigung, Menschenhandel, Abzocke, Korruption usw.)?

Dieser Beitrag war weder "Richtig", noch "mutig", sondern einfach nur plumpe Vorurteilsbestätigung der berühmten "Schweigenden Mehrheit"-
also von selbsternannten Moralaposteln wie "SOLWODI" (GidF, der Verf.), FeminstInnen und Kirchenvertretern.

Genug für jetzt,
MksG, Snickerman
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#12

Beitrag von PerChabas »

Weil du gerade von Feministinnen schreibst, frag ich mich als Emanzipierte, selbstbewußte Frau gerade warum gerade diese so ein Problem mit Prostituation haben....

Ich mein sie sind doch auch der Ansicht das Frau alles darf was sie will, das recht aht selbst zu bestimmen was sie mit ihrem Körper macht, mit so vielen Männern und Frauen ins Bett steigen kann wie es ihr passt.....

Doch sobald sie Ihren Spaß in Geldwert bringt ist sie Opfer ???

Wo bitte ist denn da die Logik..... Wenn es um Zwang geht dann bin ich deren Meinung aber wenn Frau sich freiwillig dafür entscheidet ist das doch ganz im Sinne des Feminismus.....

Selbstbestimmt, Lustvoll, Frei und ordentliches Geld verdienen

Ich glaub SW ist der einzige Bereich in der Gesellschaft wo Frauen besser bezahlt werden als Männer, der einzige "Frauenarbeitsplatz" von dem man seinen Lebensunterhalt nicht nur mit Müh und Not bestreiten kann...

Was sagen denn die Feministinnen dazu?

Der Schrei gegen dieses Gewerbe scheint mir eher ein Ruf nach mehr Unterdrückung der Frau zu sein.

Denn seien wir ehrlich ich verdiene in den Meisten Jobs weniger als meine Männlichen Kollegen, habe weniger Aufsteigschancen und in den reinen Frauenberufen ist der Verdienst so gering das es meist nicht zum lebensunterhalt reicht, erst recht nciht wenn man eine Familie davon ernähren will....

Mir kommt mitunter der Gedanke das man(n) es nicht verknuusern kann das es tatsächlich eine Branche gibt die Frau im Mittelpunkt hat und ihr sogar Unabhängigkeit gewährt indem sie für ihre Arbeit ordentlich bezahlt wird...

Und unsere tollen Feministinnen hängen sich auch noch auf die Schiene drauf anstatt die selbständigen und unabhängigen Frauen zu unterstützen und für noch mehr Rechte einzustehen...

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Marc of Frankfurt
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#13

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Posting #21 von madonna.bochum enthält viele Tipps, die wir hier im Forum auch noch nicht so gut zusammengefasst haben:


Bessere Arbeitsbedinungen für SexarbeiterInnen!

Selten habe ich einen so schlecht recherchierten Beitrag gesehen und soviel Scheinheiligkeit zu hören bekommen. Die Arbeitsbedingungen sollen für die Frauen verbessert werden?
  • Warum werden die SexarbeiterInnen dann nicht darüber informiert, wie sie ihre Rechte durchsetzen können?
  • Warum werden SexarbeiterInnen aus Bulgarien und Rumänien von Behörden regelmäßig weggeschickt, wenn sie die ihnen zustehende Freizügigkeitsbescheinigung holen wollen?
  • Warum gibt man ihnen nicht genau dort die wichtigsten Tipps, um sich in der Sexarbeit einen sicheren Arbeitsplatz zu erobern?
  • Warum sagt man nicht, dass ihnen ggf. Kindergeld und Elterngeld zusteht?
  • Und dass sie nach einem Jahr selbständiger Tätigkeit bei unverschuldetem Verlust der Arbeit ein Recht auf Sozialleistungen haben?
  • Warum hat man die Frauen aus dem Pussy-Club in Felbach nicht darüber aufgeklärt, dass sie nach einem Jahr der Tätigkeit in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis (das ja unterstellt wurde) den Zugang zum gesamten Arbeitsmarkt erworben haben?
Ganz einfach, weil man sie nicht will.
Stattdessen jagt man sie von den Straßen und aus den Billigbordellen und schreit "Menschenhandel" wenn sie sich an dubiose oder überteuerte HelferInnen wenden müssen.

Darüber seriös zu berichten wäre wirklich mal was Neues!


www.madonna-ev.de

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#14

Beitrag von Snickerman »

Aktuell läuft im NDR sowas wie die "Langfassung" des "Panorama"-Berichts, genauso voreingenommen.
Schon der Videotext zeigt die Richtung:
"2002 hatte die rot-grüne Bundesregierung ein Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse von Prostituierten beschlossen. Frauen können seitdem ein Gewerbe als selbstständige Prostituierte anmelden, müssen sogar Steuern zahlen. Doch das Gesetz hat vor allem den Zuhältern geholfen. Sie können Frauen jetzt noch problemloser ausbeuten."

http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157 ... 35494.html

Es scheint eine Kampagne zu laufen, der Roll-Back wird immer intensiver, dass sich jetzt auch renommierte Sender dafür hergeben, zeigt die Macht dieses "Komplexes", vor dem ich übrigens schon seit Jahren warne. Zunächst nahm ich meine Thesen selber nicht ernst... aber leider scheine ich Recht zu haben...
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#15

Beitrag von Snickerman »

PS: Kennt Ihr KOBRA? http://www.kobra-beratungsstelle.de/

"KOBRA wird finanziert durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration sowie durch Spenden."

Und Phoenix e.V. in Hannover?
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#16

Beitrag von sylviacc »

die preise sind doch schon ganz unten mag net schreiben wem wir das zu verdanken haben die freier werden immer dreister demnächst verlangen sie noch ein 3 gänge menü dazu das alles für 30 euro dauert nimmer lange da gibt es sex für ne schachtel zigaretten sorry für butterbrot gibt es ja schon frage mich was ist nur los bei uns?

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#17

Beitrag von Aoife »

          Bild
sylviacc hat geschrieben:die preise sind doch schon ganz unten mag net schreiben wem wir das zu verdanken haben
Kannst ruhig schreiben, dass wir das einem feigen und assozial-unsolidarischen Volk zu verdanken haben, dass schon bei der Wiedervereinigung tatenlos zugeschaut hat wie Volkseigentum an wenige ausgewählte Privatunternehmen verschenkt wurde.

Das lieber ständig über überhöhte Energiepreise jammert anstelle einen Exkanzler der sich täglich mehrere goldene Nasen daran verdient zu enteignen.

Und bei dem somit von vornherein klar war, dass es sich mit ein paar billigen Handies würde bestechen lassen die Osterweiterung nicht als hilfreiche Handreichung an den Osten zu wollen, sondern als Freiraum für fundamentalkapitalistische Ausbeutung.

Warum also nicht schreiben, wem wir das zu verdanken haben?
Zuerst dem Volk und dann noch ein wenig den Medien, die da ein wenig lenkend eingreifen, aber zu welchem Wahnsinn sich ein Volk durch die Medien aufstacheln läßt ist alleine seine eigene Verantwortung.

Der Ausdruck "lügen wie gedruckt" ist in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert bekannt, und wer heutzutage der Zeitung (plus inzwischen Fernsehen und Radio) mehr glaubt als damals der Erfinder dieses Ausdrucks, der sollte sich ernsthaft fragen ob er nicht der lebende Beweis dafür ist, dass die Evolution rückwärts läuft.

Die Einzigen, die an dieser Situation bestimmt unschuldig sind, sind die Ostfrauen, die trotz EU-Zugehörigkeit noch immer so zweitklassig behandelt werden, dass die deutschen Preise für sie lohnend erscheinen - sie machen immerhin das Beste aus ihrer Situation, was ich von den Deutschen nun wirklich nicht behaupten kann.

Liebe Grüße, Aoife
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#18

Beitrag von sylviacc »

ja richtig so ist es auszug aus münchner nachrichten
In der Münchner Rotlichtszene macht sich Unruhe breit: Hamburger Zuhälter versuchen, auf den Markt zu drängen. Außerdem wird die Münchner Szene regelrecht von bulgarischen und rumänischen Prostituierten überschwemmt, die ihre Dienste "für ein Butterbrot" anbieten, so die Polizei.

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#19

Beitrag von PerChabas »

@snickerman

In Anbetracht der Tatsache das Intendanten der Öffentlich rechtlichen nach Parteibuch eingesetzt werden, kannst davon ausgehen das man nur zu gerne ein Überbleibsel von Rot Grün Kippen würde....

Vor allem jetzt wo CDU und FDP abstürzen, man braucht einerseits ablenkung vom Rettungsschirm und andererem Sch... den die Regierung macht und als Vorbereitung auf die nächste Wahl beginnende Stimmungsmache, was für schlimme Sachen doch die anderen Gemacht haben und wie viel schlechter es nun aussieht, und die Helden werden alles reparieren, sobald die Stimmung im Volk hoch genug gepuscht wurde.....

Kennst du die Gruppe ASP, die haben ein Geniales Lieb "ich bin ein Wahrer Satan...." Da geht es auch darum, das die Oberen Mist bauen und die menschen Manipulieren, aber der die Wahrheit sagt wird als das Böse hingestellt und Mißtrauisch beäugt...... Eigentlich müßte es ja heißen ich bin Luzifer und nicht Satan, da beide nciht dasselbe sind. Aber Prinzipiell ist der Typus des Lichtbringers immer der der angefeindet wird.

Ich vermute entsprechend das der Bericht wohl die nächste Zeit mehr als eine Runde drehen wird, wir können wohl bald mal wieder mit einem Themenabend rechnen in dem ein oder anderen Sender

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#20

Beitrag von Jason »

Die Sendung, sowie die NDR - Reportage haben auch ein Gesicht.

Rita Knobel-Ulrich im Interview.

http://www.ndr.de/regional/niedersachse ... el103.html


Kein Wunder das so eine Sendung herauskommt.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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#21

Beitrag von Ariane »

Wenn ich mich recht entsinne, hatte Frau Knobel-Ulrich auch mal eine unsägliche tendenziöse Reportage über Arbeitslose abgedreht. Muss 2-3 Jahre her sein. Damals ging es ihr darum, Faulheit und sog. Schmarotzertum in den Vordergrund zu stellen.
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#22

Beitrag von Jason »

Ich wollte es gerade noch ergänzen, diese Frau ist für einseitige - in ihrem Sinne - Berichterstattungen bekannt.
Einfach mal mit diesem Namen googeln. Wäre besser gewesen wenn das die NDR Redakteure auch getan hätten, da auch Anne Will mit dieser Dame schon auf die Nase gefallen ist.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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#23

Beitrag von ehemaliger_User »

Wenn ich bei der Polizei oder bei einer Opferorganisation nachfrage, was bekomme ich zu sehen: Opfer.

Der zitierte Bericht über die Reportage der Frau Knobel-Ulrich ist total einseitig. Sie hat wohl nur mit Opfern gesprochen.

Natürlich wissen die Menschen aus Bulgarien und Rumänien sehr wohl um was es hier geht. Teilweise haben sie in ihrem Herkunftsland schon illegal als SexarbeiterIn gearbeitet.

Oft kommen ihre Freunde/Kumpels mit, die werden natürlich von den Frauen mit versorgt.

Ich kenne viele Frauen aus Osteuropa. Die meisten sind alleine hier, viele sind Single. Oder verheiratet, der Mann ist zu Hause. Manche sind alleinerziehende Mütter, die Kinder sind bei der Oma.

Manche schliessen sich rumänischen oder bulgarischen Kliquen an. Das machen Griechen, Italiener, Türken oder Deutsche im Ausland auch.

Fehlenden Ausweise: ist ein Märchen: sooft, wie Polizei und Zoll in Bordellen vorbeischaut kann es sich kein Bordellbesitzer erlauben, Frauen ohne Papiere in seinen Räumen arbeiten zu lassen. Wenn es solche Fälle gibt arbeiten die Frauen im Untergrund - hat also absolut überhaupt nichts mit dem ProstG zu tun.

Polizei Hannover (im Gegensatz zur Polizei Augsburg):
"Die polizeiliche Ermittlungsarbeit gegen Menschenhändler werde aber durch das Prostitutionsgesetz nicht beeinträchtigt, so Jörg Makel. "Ich glaube, die Mehrheit wird von keiner Verschlechterung sprechen, aber auch von keiner Verbesserung"
NDR.de vom 3.9.11
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Marc of Frankfurt
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Offener Brief

#24

Beitrag von Marc of Frankfurt »

ARD-Magazin Panorama einer Pfusch-Studie aufgesessen – Doña Carmen kritisiert tendenziöse Berichterstattung zum Prostitutionsgesetz


In einem „Offenen Brief“ an den verantwortlichen Leiter des ARD-Magazins Panorama, Stephan Wels, macht Doña Carmen e.V. der Redaktion von Panorama den Vorwurf, mit dem am 29.09.2011 ausgestrahlten Beitrag „Liberales Prostitutionsgesetz: Wie Deutschland zum Puff Europas wurde“ sowie mit der parallel verbreiteten Pressemitteilung „EU-Studie: Mehr Menschenhandel durch liberales Prostitutionsgesetz“ ungeprüft einer Pfusch-Studie aufgesessen zu sein.

In einer Panorama zugeleiteten 17-seitigen Stellungnahme zu besagter EU-Studie kommt Doña Carmen zu dem Schluss, dass es sich dabei um „politische Brandstiftung in pseudowissenschaftlichen Gewand“ handelt.

Die EU-Studie von Prof. Axel Dreher, Dr. Seo Young Cho und Prof. Eric Neumayer arbeite mit Daten, die für die spezifische Fragestellung nach dem Zusammenhang von Prostitutions-Legalisierung und Menschenhandel nicht brauchbar sind (Messungen zu Menschenhandel ohne Fallzahlen, ohne Zahlen zu Opfern/Tätern).

Vergleichszahlen zu Menschenhandel im Falle von Schweden/Deutschland stützten sich auf Daten, zu deren Herkunft falsche Angaben gemacht werden.

Den Verfasser/innen der Studie werden u.a. Fälschungen und ein undifferenzierter Umgang mit zentralen Begrifflichkeiten vorgeworfen, was zu methodenproduzierten Aussagen führe.

Der behauptete ursächliche Zusammenhang zwischen Prostitutions-Legalisierung und dem Anwachsen von Menschenhandel sei von der EU-Studie definitiv nicht belegt worden. Trotzdem würde das ARD-Magazin Panorama wahrheitswidrig behaupten, dass besagte Studie zu diesem Ergebnis gekommen sei.

Doña Carmen sieht darin eine fragwürdige Instrumentalisierung der EU-Studie, um gegen die Legalisierung von Prostitution und gegen die rechtliche Gleichstellung von Prostituierten Stimmung zu machen und fordert als „Wiedergutmachung“, in der nächsten Panorama-Sendung am 20.Oktober 2011 auf die dezidiert kritische Stellungnahme von Doña Carmen zu besagter EU-Studie hinzuweisen.



Offener Brief und Stellungnahme zur EU-Studie unter:

www.donaCarmen.de





.

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Klüngel und Ausbeutung heute

#25

Beitrag von Marc of Frankfurt »

ARD-Panorama hat auf den offenen Brief von Dona Carmen e.V. nicht reagiert. Es gab keine entsprechende Richtigstellung in der heutigen Sendung.





Sehr aufschlußreich wie Ausbeutung unter Menschen im Detail funktioniert war der Bericht "Die Kaste der Leiharbeiter".

Er zeigt, wie normale Festangestellte oder Meister durch die vielen neuen Leiharbeiter (ermöglicht seit der Deregulierung und nach der Finanzkrise um der Industrie zu helfen), zu neuer Macht gekommen sind, die viele schamlos ausnutzen. Viele lassen sich z.B. von den Leiharbeitern kostenlos die Haare schneiden, die Wohung renovieren oder den Umzug erledigen. Alles aufgrund ihrer Entscheidungs-Macht über Arbeiteinsatzverlängerung, indem sie die Hoffnung der Leiharbeiter auf Festanstellungen ausbeuten...

Die Leiharbeiter, die zu wechselnden zeitlich befristeten Einsatzorten im Land verschickt werden, erweisen sich somit als neue Klasse von "Menschenhandelsopfern". Der normale Bürger oder Arbeitskollege wird als schamloser Mitläufer und Ausbeuter erkennbar.

Das erinnert mich an die Nazi-Zeit, wo sich Deutsche die Firmen und das Eigentum der deportierten Juden angeeignet haben. Die Münchner Pinakothek der Moderne verlangt jetzt von den jüdischen Nachfahren, die ein Picasso-Gemälde zurückfordern, nachzuweisen, dass ihre Verwandten in der NS-Zeit in Bedrängnis waren...





Für uns auch interessant war der Bericht über den Klüngel zwischen Familienministerium und evangelischer Diakonie, die ja bekanntlich quasi der Marktführer bei Prostituiertenberatungsstellen ist.

In dem Beitrag wird dargestellt, wie die Diakonie großzügig Gelder vom Familienministerium bekommt für pädagogische Begleitung von Jugendlichen zum Sozialen Jahr, aber nach Bericht des Bundesrechnungshof die Mittel sehr selbstwillig verwendet (z.B. für Gebäudereinigung) und nicht ausreichend kontrolliert wird...

www.panorama.de





.

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Weitere wichtige Anmerkungen

#26

Beitrag von Marc of Frankfurt »

UEGD hat die Sendung auch kommentiert:


Siehe kommentiertes Sendeskript als PDF zum download:

- 1.1.2001 IfSG ersetzt Bundesseuchengesetz

- 1.1.2002 ProstG
§ 3 erlaubt Betreibern ein „eingeschränktes Weisungsrecht“

- 2004/2007 EU-Osterweiterung, Dienstleistungsfreiheit für Unionsbürger

- 17.10.1996 Überprüfung des Bordells Panorama in Villingen-Schwenningen mit einer Niederländischen Sexarbeiterin die gegen Ausweisung erfolgreich klagte (BVerwG - 1.Senat Az. 1 C 17/00)

- 24.10.2002 Vorabentscheidung durch Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft (BVerwG Az. 1 C 31.02):

Die von einer Angehörigen eines Mitgliedstaats der Europäischen Union in einem anderen Mitgliedstaat selbständig ausgeübte Prostitution wird durch die Niederlassungs- bzw. Dienstleistungsfreiheit (Art. 43, 49 EG) erfasst. Dabei ist unerheblich, ob die Prostitution innerstaatlich als sitten- und sozialwidrig angesehen wird.

Vor diesem Hintergrund dürfen Frauen aus Osteuropa (Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Polen, Estland, Lettland, Litauen und Tschechische Republik) in Deutschland als Prostituierte arbeiten.


http://uegd.de/index.php?option=com_con ... mid=100001

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Marc of Frankfurt
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Antwort auf Offenen Brief

#27

Beitrag von Marc of Frankfurt »

NDR-Panorama hat Dona Carmen eine Antwort mit arroganter Passage geschrieben.

Dona Carmen e.V. wird den Deutschen Presserat informieren, damit sich in Zukunft solche Falschberichterstattung nicht leichtfertig wiederholt...




Volker Steinhoff, Redaktionsleiter Panorama, argumentiert dass mit dem Offenen Brief eine offene Debatte nicht mehr möglich sei und beendet die Diskussion.


www.donacarmen.de/?p=237 mit PDF download



Was ist dass denn für ein Argument? Was ist das für eine Logik?

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