Verbotene Prostitution nicht grundsätzlich illegal?!
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Verbotene Prostitution nicht grundsätzlich illegal?!
Verbotene Prostitution:
Sammelthema zur Prostitution Minderjähriger
Nur eine genaue individuelle Falluntersuchung incl. Motive und Tatsachen incl. aller lokaler bis globaler Umstände, kann darüber entscheiden, ob kriminelle, strafrechtliche Tatbestände vorliegen.
Im demokratischen Rechtsstaat, sollten wir es uns leisten können, genau hinzuschauen.
Ist eine Person durch einen Täter, oder durch die wirtschaftliche Armut gezwungen?
Wurde eine Minderjährige von einem Erwachsenen verführt, oder sah sie nur diese Möglichkeit des eigenmächtigen Gelderwerbs?
Auf der anderen Seite gibt es Gesetze (Bsp. Menschenhandel), die geradezu viktimisierend wirken können und vermeintlichen Opfern jede Autonomie einer freien Entscheidung absprechen.
Die Tageszeitung, Berlin:
Freiwillig angeschafft
Das Landgericht spricht einen 32-Jährigen vom Vorwurf frei, eine 13-Jährige an Freier vermittelt zu haben
Im Prozess um vermeintliche Prostitution einer 13-Jährigen hat das Landgericht gestern einen 32-jährigen Mann vom Vorwurf der Zuhälterei und des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs freigesprochen. Dem Gericht zufolge hatte die Schülerin in sehr vielen Punkten übertrieben beziehungsweise nicht die Wahrheit gesagt. Zudem sei sie der Prostitution "freiwillig" nachgegangen.
Der Eventmanager war angeklagt, die Schülerin zwischen Mai und Oktober 2004 über Kontaktanzeigen für einen "Begleitservice" an insgesamt 30 Freier vermittelt und den Großteil ihrer Einnahmen kassiert zu haben. Der in Deutschland aufgewachsene Ghanaer hatte den Vorwurf bestritten. Er hatte aber zugegeben, das Mädchen in der Annahme, dass sie bereits volljährig sei, im Auftrag einer polnischen Prostituierten achtmal zu Freiern gefahren zu haben.
Letztlich sei es aber "allein" die Entscheidung des Mädchens gewesen, mit welchen Freiern sie verkehre und ob es dabei zu sexuellen Handlungen komme, hieß es im Urteil. Dem Mädchen seien "keine Vorschriften gemacht worden". Zur Überzeugung des Gerichts hat die 13-Jährige, "die sehr viel älter aussah", später versucht, ihr Verhalten anders darzustellen. Daher habe sie vorgegeben, dazu gezwungen worden zu sein, hieß es im Urteil.
Der Vater der besten Freundin des Mädchens hatte den Fall zur Anzeige gebracht, nachdem seine Tochter von der Mitschülerin aufgefordert worden sei "mitzumachen". Dem Gericht zufolge lebte das Mädchen damals in desolaten Familienverhältnissen, schwänzte die Schule und war "sich selbst überlassen, während ihre Mutter nach Männerbekanntschaften Ausschau hielt". Statt in die Schule zu gehen, verbrachte sie die Tage im Internetcafé, dessen Inhaber der Vater des Angeklagten war. Das Geld aus der Prostitution habe gelockt, so das Gericht. Das Mädchen habe zuvor kein Taschengeld bekommen. ddp, dpa
Quelle:
taz Berlin lokal vom 6.2.2007, S. 24, 65 Z. (Agentur)
taz.de/pt/2007/02/06/a0233.1/text.ges,1
Weitere Links im Forum:
2009: Berliner Polizist bezahlte Jungen für Sex:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79391#79391
2010: Französischer Fussball-Star Franck Ribéry und Spielerkollegen trifft im Nachtclub 17 Jährige aus Marokko.
2004: der damaligen Premierministers Jean-Pierre Raffarin war inflagranti mit einer 17-jährigen Rumänin erwischt worden:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79491#79491
Verbrechen katholischer Priester:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4571
2011: Skandale um minderjährige Sexworker in Italien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95644#95644
USA: 827 Polizeiaufgriffe bzw. Opfer pro Jahr statt der behaupteten 100.000-300.000:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100863#100863
Eintrittsalter Prostitution sei angeblich 13 Jahre - "Age of entry into prostitution 13 years", debunked:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=90672#90672
Lisa Müller, Buch 2013: "NIMM MICH, BEZAHL MICH, ZERSTÖR MICH! Mein Leben als minderjährige Prostituierte in Deutschland - ein verstörender Tatsachenbericht"
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=130091#130091
Liste von Fällen angeblicher Minderjähriger in der Prostitution
Eine kollektive Strategie Sexarbeit zu diskreditieren
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61688#61688
.
Sammelthema zur Prostitution Minderjähriger
Nur eine genaue individuelle Falluntersuchung incl. Motive und Tatsachen incl. aller lokaler bis globaler Umstände, kann darüber entscheiden, ob kriminelle, strafrechtliche Tatbestände vorliegen.
Im demokratischen Rechtsstaat, sollten wir es uns leisten können, genau hinzuschauen.
Ist eine Person durch einen Täter, oder durch die wirtschaftliche Armut gezwungen?
Wurde eine Minderjährige von einem Erwachsenen verführt, oder sah sie nur diese Möglichkeit des eigenmächtigen Gelderwerbs?
Auf der anderen Seite gibt es Gesetze (Bsp. Menschenhandel), die geradezu viktimisierend wirken können und vermeintlichen Opfern jede Autonomie einer freien Entscheidung absprechen.
Die Tageszeitung, Berlin:
Freiwillig angeschafft
Das Landgericht spricht einen 32-Jährigen vom Vorwurf frei, eine 13-Jährige an Freier vermittelt zu haben
Im Prozess um vermeintliche Prostitution einer 13-Jährigen hat das Landgericht gestern einen 32-jährigen Mann vom Vorwurf der Zuhälterei und des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs freigesprochen. Dem Gericht zufolge hatte die Schülerin in sehr vielen Punkten übertrieben beziehungsweise nicht die Wahrheit gesagt. Zudem sei sie der Prostitution "freiwillig" nachgegangen.
Der Eventmanager war angeklagt, die Schülerin zwischen Mai und Oktober 2004 über Kontaktanzeigen für einen "Begleitservice" an insgesamt 30 Freier vermittelt und den Großteil ihrer Einnahmen kassiert zu haben. Der in Deutschland aufgewachsene Ghanaer hatte den Vorwurf bestritten. Er hatte aber zugegeben, das Mädchen in der Annahme, dass sie bereits volljährig sei, im Auftrag einer polnischen Prostituierten achtmal zu Freiern gefahren zu haben.
Letztlich sei es aber "allein" die Entscheidung des Mädchens gewesen, mit welchen Freiern sie verkehre und ob es dabei zu sexuellen Handlungen komme, hieß es im Urteil. Dem Mädchen seien "keine Vorschriften gemacht worden". Zur Überzeugung des Gerichts hat die 13-Jährige, "die sehr viel älter aussah", später versucht, ihr Verhalten anders darzustellen. Daher habe sie vorgegeben, dazu gezwungen worden zu sein, hieß es im Urteil.
Der Vater der besten Freundin des Mädchens hatte den Fall zur Anzeige gebracht, nachdem seine Tochter von der Mitschülerin aufgefordert worden sei "mitzumachen". Dem Gericht zufolge lebte das Mädchen damals in desolaten Familienverhältnissen, schwänzte die Schule und war "sich selbst überlassen, während ihre Mutter nach Männerbekanntschaften Ausschau hielt". Statt in die Schule zu gehen, verbrachte sie die Tage im Internetcafé, dessen Inhaber der Vater des Angeklagten war. Das Geld aus der Prostitution habe gelockt, so das Gericht. Das Mädchen habe zuvor kein Taschengeld bekommen. ddp, dpa
Quelle:
taz Berlin lokal vom 6.2.2007, S. 24, 65 Z. (Agentur)
taz.de/pt/2007/02/06/a0233.1/text.ges,1
Weitere Links im Forum:
2009: Berliner Polizist bezahlte Jungen für Sex:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79391#79391
2010: Französischer Fussball-Star Franck Ribéry und Spielerkollegen trifft im Nachtclub 17 Jährige aus Marokko.
2004: der damaligen Premierministers Jean-Pierre Raffarin war inflagranti mit einer 17-jährigen Rumänin erwischt worden:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79491#79491
Verbrechen katholischer Priester:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4571
2011: Skandale um minderjährige Sexworker in Italien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95644#95644
USA: 827 Polizeiaufgriffe bzw. Opfer pro Jahr statt der behaupteten 100.000-300.000:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100863#100863
Eintrittsalter Prostitution sei angeblich 13 Jahre - "Age of entry into prostitution 13 years", debunked:
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Lisa Müller, Buch 2013: "NIMM MICH, BEZAHL MICH, ZERSTÖR MICH! Mein Leben als minderjährige Prostituierte in Deutschland - ein verstörender Tatsachenbericht"
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Liste von Fällen angeblicher Minderjähriger in der Prostitution
Eine kollektive Strategie Sexarbeit zu diskreditieren
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.11.2013, 16:09, insgesamt 9-mal geändert.
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Zuhälterei vs. freiwillig sich prostituieren
Hannoversche Allgemeine - 20.01.2007:
Junge Prostituierte hat freiwillig gearbeitet
Das Amtsgericht spricht den Geschäftsführer eines Bordells vom Vorwurf des Menschenhandels frei
Von Frank Hermann Ronnenberg.
Zwei Angeklagte aus Barsinghausen, 27 und 52 Jahre alt, sind gestern im Amtsgericht Wennigsen vom Vorwurf des Menschenhandels und der Förderung der Prostitution von unter 21-Jährigen freigesprochen worden.
Der objektive Tatbestand, wie in der Anklage formuliert, ist nicht erfüllt. Zu diesem Schluss kamen sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Richter Karl Schnelle in seiner Urteilsbegründung.
Wie sich gestern in der Verhandlung herausstellte, haben die zwei Männer eine damals 20-jährige Frau aus Barsinghausen nicht zur Prostitution gezwungen. Vielmehr habe sich die Frau im Frühjahr 2006 aus eigenen Stücken dazu entschlossen, in der Felsenburg bei Ronnenberg der Prostitution nachzugehen.
In der Verhandlung bekannte die junge Barsinghäuserin gestern, vorher schon privat Männern ihre Liebesdienste angeboten zu haben. Den 27-jährigen Angeklagten habe sie lediglich gefragt, ob er ein Bordell kenne, in dem sie arbeiten könne. Dieser habe sie dann in die Felsenburg geführt. In dem Etablissement an der B 217 fiel die Frau Ende April 2006 bei einer routinemäßigen Kontrolle der Polizei auf. Zum damaligen Zeitpunkt war sie 20 Jahre alt.
Es ist strafbar, Personen unter 21 Jahren zur Prostitution zu veranlassen. Vom ursprünglichen Tatverdacht der Ermittlungsbehörden gegen die beiden Angeklagten blieb gestern nach der Aussage der mittlerweile 21-jährigen Frau aber nichts mehr übrig.
"Bei uns wird niemand zur Prostitution gezwungen", sagte der 52-jährige Barsinghäuser, der als Geschäftsführer das Bordell betreibt. Um das Alter der Frau habe er sich nicht näher gekümmert, als die junge Frau sich bei ihm vorstellte. "Sie war auf jeden Fall volljährig und ist dem Gewerbe schon vorher freiwillig nachgegangen."
Quelle:
redaktion24.info/pressespiegel/e-verband/news.php4?story=29837
_________________
Was alles kann verbotene Prostitution sein?
Prostitution, wo unsafer Sex praktiziert wird, fällt meist jedoch leider nicht darunter (Ausn.: >> bayerische Kondomverordnung).
Soweit zu den sog. Schutzgesetzen des Staates.
Bei der vielfach sozial-unwert bewerteten Prostitution gilt quasi das Grundprinzip: "Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten".
Update der Liste jetzt als SW Kosten-Nutzen-Kalkulation:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=104925#104925
Prostitutions Gesetze Deutschland:
www.sexworker.at/prostg
.
Junge Prostituierte hat freiwillig gearbeitet
Das Amtsgericht spricht den Geschäftsführer eines Bordells vom Vorwurf des Menschenhandels frei
Von Frank Hermann Ronnenberg.
Zwei Angeklagte aus Barsinghausen, 27 und 52 Jahre alt, sind gestern im Amtsgericht Wennigsen vom Vorwurf des Menschenhandels und der Förderung der Prostitution von unter 21-Jährigen freigesprochen worden.
Der objektive Tatbestand, wie in der Anklage formuliert, ist nicht erfüllt. Zu diesem Schluss kamen sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Richter Karl Schnelle in seiner Urteilsbegründung.
Wie sich gestern in der Verhandlung herausstellte, haben die zwei Männer eine damals 20-jährige Frau aus Barsinghausen nicht zur Prostitution gezwungen. Vielmehr habe sich die Frau im Frühjahr 2006 aus eigenen Stücken dazu entschlossen, in der Felsenburg bei Ronnenberg der Prostitution nachzugehen.
In der Verhandlung bekannte die junge Barsinghäuserin gestern, vorher schon privat Männern ihre Liebesdienste angeboten zu haben. Den 27-jährigen Angeklagten habe sie lediglich gefragt, ob er ein Bordell kenne, in dem sie arbeiten könne. Dieser habe sie dann in die Felsenburg geführt. In dem Etablissement an der B 217 fiel die Frau Ende April 2006 bei einer routinemäßigen Kontrolle der Polizei auf. Zum damaligen Zeitpunkt war sie 20 Jahre alt.
Es ist strafbar, Personen unter 21 Jahren zur Prostitution zu veranlassen. Vom ursprünglichen Tatverdacht der Ermittlungsbehörden gegen die beiden Angeklagten blieb gestern nach der Aussage der mittlerweile 21-jährigen Frau aber nichts mehr übrig.
"Bei uns wird niemand zur Prostitution gezwungen", sagte der 52-jährige Barsinghäuser, der als Geschäftsführer das Bordell betreibt. Um das Alter der Frau habe er sich nicht näher gekümmert, als die junge Frau sich bei ihm vorstellte. "Sie war auf jeden Fall volljährig und ist dem Gewerbe schon vorher freiwillig nachgegangen."
Quelle:
redaktion24.info/pressespiegel/e-verband/news.php4?story=29837
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Was alles kann verbotene Prostitution sein?

- Prostitution, die an diesem Ort ODER zu dieser Zeit verboten ist (vgl. Sperrbezirksregelungen wie z.B. generelles Verbot der Prostitution in deutschen Gemeinden unter 30.000 Einwohnern in vielen Regierungsbezirken. Oder weil wie in Österreich in der Nähe eine Kirche, Kindereinrichtung ist etc.)
- Schwarzarbeit der Prostitution, wo der Kunde keine Quittung mit Angabe der in der Dienstleistung enthaltenen Steuer auf seinen Namen ausgestellt haben will und der Dienstleister keine Steuern abführt.
- Prostitution, wo der Anbieter keine Arbeitserlaubnis hat.
- Prostitution, wo der Anbieter keine Aufenthaltserlaubnis hat.
- Prostitution, wo einer der Beteiligten nicht volljahrig (18 Jahre) ist.
- Prostitution, wo der Anbieter unter 21 Jahren ist und nicht absolut unabhängig arbeitet.
- Prostitution, wo der Anbieter als Menschenhandelsopfer definiert wird, etwa aus solch simplen Gründen, weil der einer Stellenanzeige gefolgt ist und über eine Landesgrenze gereist ist, die Landesprache nicht beherrscht, über Umstände der Prostitutionsausübung d.h. Arbeitsbedingungen getäuscht wurde, in wirtschaftlicher Abhängigkeit steht und z.B. Schulden hat beim Vermittler (siehe Palermo Protokol).
- Prostitution, die arbeitsteilig organisiert wird wo es aber keine Erlaubnisse für Sexworker-Zusammenarbeit, Bordelle oder Vermittlungsagenturen gibt.
- Dirnenklausel im Grundbuch oder Kaufvertrag der Immobilie.
- Verbotene Wohnraumzweckentfremdung (z.B. als Landesgesetz)
- ...
Prostitution, wo unsafer Sex praktiziert wird, fällt meist jedoch leider nicht darunter (Ausn.: >> bayerische Kondomverordnung).
Soweit zu den sog. Schutzgesetzen des Staates.
Bei der vielfach sozial-unwert bewerteten Prostitution gilt quasi das Grundprinzip: "Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten".
Update der Liste jetzt als SW Kosten-Nutzen-Kalkulation:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=104925#104925
Prostitutions Gesetze Deutschland:
www.sexworker.at/prostg
.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 02.10.2011, 16:49, insgesamt 6-mal geändert.
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Prozessbericht Wien
Blaulicht und Graulicht - Das Online Magazin
Nicht alle Rumänen sind Zuhälter - Freispruch für Frau
Veröffentlicht in Gerichtssaal, Rotlicht by marcusjoswald am Februar 4th, 2009
Landesgericht Wien
(Wien, am 3. Februar 2009)
Wenn ein Fall mit “Zuführung zur Prostitution” angekündigt ist, erwartet man sich: Mafia. Im Rumänenmilieu erst Recht. Am 3. Februar 2009 erlebt man verlängertes Familiengericht.
Angeklagt ist Maria Funda. Mitte 30, aufrechte Sitzhaltung, durchgestreckter Rücken, schwarze Strickhaube am Kopf, die eine schwarze Rose auf der Seite aufgenäht hat. Etwas blass, Mutter eines “2 Jahre und 8 Monate” alten Kindes. Gedanklich ist sie etwas abwesend und vermutlich, wie jede Mutter in dieser Phase, bei ihrem Kind und nicht im Verhandlungssaal 202. Der Eindruck verstärkt sich, da sie nur rumänisch spricht und jeder Satz vor und zurück übersetzt wird. Ein Rhythmus kommt in diese Verhandlung vor Richterin Susanne Lehr nie. Teilweise kennt man sich auch inhaltlich nicht aus.
Die Angeklagte soll, davon ging die Anklage aus, im Jahr 2005, also vor Geburt ihres Kindes, einen Mädchen-Ring betrieben haben. Sie ging der Prostitution nach und suchte Gleichgesinnte. Neudeutsch heißt das “Escort-Service”. Sie betrieb eine “Agentur” in Wien. Eindeutige Wortinserate erschienen in der “Kronen Zeitung”.
Davor hat Maria “Jura studiert”, sagt sie zur ungläubigen Richterin. Später war sie “Statistin”, offenbar beim Film. Verdienst 350 Euro im Monat. Dann wurde sie Akteurin, offenbar nicht mehr beim Film. Sie arbeitete als Prostituierte und gründete die Vermittlung. Dann Neid: “Die Mädchen kamen zu mir, weil ich so viel Geld verdiente”, so die Angeklagte auf rumänisch zur Richterin. Dann: Schwangerschaft und Beziehungsprobleme, die sich nach der Niederkunft verschärften.
Email aus Australien
Womit man nun eigentlich den Saal 202 verlassen und nach Rumänien fliegen müsste - oder weiter: Australien! Komplexe familienrechtliche Hintergründe: Die Strafanzeige gegen Maria Funda nach gewaltsamer “Zuführung zur Prostitution” stammt nicht von einem gewaltsam zugeführten Mädchen aus ihrem einträglichen Escort-Zirkel, sondern: von ihrem Ex-Mann. Im Zuge eines Sorgerechtsstreits in Rumänien, den er verlor (offenbar will dieser Schlaumeier das Besuchsrecht in Australien wahrnehmen), brachte er per Email Anzeigen beim Wiener Gericht ein. Yussuf Otter, so der nicht sehr rumänisch klingende Name zum Mann, will derzeit in Australien wohnen. So ist das.
Wie die Sache liegt, betrieb er ein Strafverfahren zur Durchsetzung seiner familienrechtlichen Begehren. Er organisierte sich eine Exfreundin und Geliebte, die gegen seine Exfrau und Kindmutter als Belastungszeugin “ging”.
Die Frau Lore Pokol (akustisch) sitzt im Saal. Hübsch anzusehen, keine 30, vergnügt, nicht mehr grün hinter den Ohren. Nach Eigenbeschreibung: “Prostituierte”. Schon in Rumänien, nicht erst als sie in Österreich illegal einreiste. Sie sagte als einzige gegen die Angeklagte aus. Sie sei Opfer dieses “Mädchenrings”. Geschlagen wurde sie von “Chefin” Maria Funda, angeschrieen, Gewalt ausgesetzt, gezwungen Telefonlisten während deren Schwangerschaft zu pflegen. Sie hatte Kundenbesuche durchzuführen, Geschlechtsverkehr ohne Kondom, die volle Palette. Dem Gericht will sie sagen: Gerade einmal zwei Wochen in Wien, wurde sie schon auf den Strich geschickt.
Anzeige als Racheaktion
Maria Funda bestreitet dies. Etwas zu pauschal vielleicht (”stimmt alles nicht”). Doch weiter: Nicht Schuldig. In der Tat gibt einen Haufen Widersprüche. Der Offensichtlichste, der fast niemandem auffällt: Lore Pokol machte eine “Kontradiktorische Aussage” als “Opfer” in eine TV-Kamera lange vor dem Prozess, sitzt dann aber während der Verhandlung interessanterweise auch im kleinen Saal in der dritten Reihe und verfolgt sichtlich amüsiert den Gang der Dinge. Somit sitzen - gegen jede Regel zum modernen Opferschutzgesetz - “Täterin” und “Opfer” in einem Raum. Man riecht förmlich: Hier stimmt etwas nicht. Verständlicherweise lässt ihr rumänisch-stämmiger Opferschutzanwalt, ebenfalls in der letzten Sitzreihe neben ihr, verlauten, dass sich Frau Pokol “der Aussage entschlägt”. Nachhaken gibt’s keines mehr. Etwa durch Pflichtverteidiger Mag. Schider, der die Belastungsaussage im langen Schlußvortrag nach Stich und Faden zerlegt und in ein halbes Duzend Widersprüche zertrümmert.
Triangel - Frau und Mann und Geliebte
Wer ein wenig das Innenleben des Rotlichts kennt, sieht, dass dieser Prozess nach einem privaten Familienstreit eröffnet wurde. Der Mann und Kindervater bestand “vor drei Jahren auf eine Ehe” mit Maria Funda, sagt sie zur Richterin. Man kennt den Yussuf Otter nicht. Ist er eine Rotlichtgröße? Ein Student und Weltenbummler? Ehemaliger Kunde, der sich verliebt hatte? Jedenfalls: Die Hackenbraut mit dem Escort-Service ließ sich nicht heiraten. Sie wollte weiter Geld mit ihrem Körper verdienen. Dann strebten beide die alleinige Obsorge an. Diese ging der Frau zu (Vergleiche zum Wiener Fall “Gottfried D.” sind durchaus zu ziehen). Nun gingen Strafanzeigen in Wien ein, die sich gegen Maria Funda richteten. Die weitere Geschichte in diesem Fall ist, dass die Belastungszeugin Lore Pokol ebenso ein Verhältnis mit dem anzeigenden Kindvater hatte und das in ihrer Niederschrift gar nicht abstreitet. Somit ist dieser Fall kein Mafia-Fall rund um das Wiener Rotlicht, sondern ein Fall wechselseitiger Intrigen und Racheaktionen.
Prostituierte aus Favoriten
Die “Zeugen” können dazu nichts beitragen. Eine weitere, 31-jährige rumänische Prostituierte Anna, die nicht wie eine solche aussieht und in Wien-Favoriten beheimatet ist, hält sich knapp. Richterin Lehr missfällt dies: “Erzählen Sie mehr, man kann sich ja kein Bild machen! Sie geben immer nur sehr kurze Antworten.” Angeklagte und Opfer erschienen dieser Zeugin wie “Tante und Nichte”. Man aß bei einem Treffen zu Dritt “Kuchen und trank Kaffee”. Also nichts von Gewalt oder Einschüchterung. “Was machten die beiden beruflich?”, will die Richterin wissen. “Sie waren Damen, die Leute begleiten.”
Rumänischer Bauarbeiter als “Jurist”
Offenbar gibt es in Rumänien Juristenüberschuss. Der 55-jährige Rumäne Vasily aus dem 3. Wiener Bezirk sagt als Zeuge zu seinem Beruf ebenso, dass er “Jus studiert” hat. (Er sieht aber eher wie ein Bauarbeiter aus.) Er sagt aus, dass er beide schon lange kennt, Angeklagte und “Opfer”. Als er beginnt die Angeklagte komplett reinzuwaschen, indem er sagt, dass die Angeklagte nur eine “Begleitagentur” veranstaltet hat “und kein Bordell”, bricht die Richterin die Befragung blitzartig ab und entläßt ihn.
Herr Oswald
Dann kommt ein Zeuge, der so heißt wie der Herausgeber. Richterin beugt sich über das Mikrophon, knipst es an: “Herr Oswald, in Saal 202 eintreten!” Herr Oswald sitzt aber schon lange im Saal! Nein, es kommt der richtige Herr Oswald. Rote, schüttere Haare, blau getönte Sonnenbrillen. Er ist ein “Kunde”. Richterin Lehr mustert ihn, macht es kurz: “Kennen Sie die Angeklagte?” Kunde Oswald, 46, sieht sie an: “Nein.” “Wen kennen Sie im Saal?” Oswald dreht sich um, sieht Lore: “Sie, die Lore.” Lore grinst. Fast winkt sie ihm zu. Alles ist gut gelaunt. So ist das im Milieu, in dem Frauen Männer “begleiten” und gemeinsam spazieren gehen.
Verlesung der Kontradiktorischen
Da die Belastungszeugin Lore Pokol nicht mehr aussagt, wird ihre Aussage teilweise verlesen. Neun Monate machte sie Telefon- und Begleitdienst in der Agentur der Funda. Sieben bis acht Rumäninnen standen auf Abruf im Call Girl-Zirkel bereit. Drohgebärde der Chefin gab es, falls sie nicht gut arbeitet. Dann werde alles den Eltern erzählt. Zwei bis drei “Jobs” habe sie am Tag gemacht. Bis zur Entbindung des Kindes der “Chefin” im Juni 2006 arbeitete sie für die Agentur. (Das Thema Steuern sprach die Richterin übrigens nicht an. Bei Gericht werden Geheimprostituierte nie steuerrechtlich belangt.) Gewisse Sexpraktiken habe sie abgelehnt. Die “Extras” aus diesen Sexpraktiken habe sie aber behalten dürfen. Eine 17-Jährige habe Funda nach Deutschland geschickt, die kam nie wieder zurück nach Wien. Nach der Anzeige gegen Maria Funda sind Männer mit Überredungskunst gekommen, die ein Zurückziehen der Anzeige wollten. Unter anderem der 55-jährigen Bauarbeiter (Jurist) aus dem 3. Bezirk. Maria Funda habe ihre Agentur nicht im Juni 2006 aufgegeben, wie sie sagt, sondern bis August 2008 betrieben. Zum Essen bekam man und Geld für Zigaretten. Sonst sei man knapp gehalten worden. Für drei Reisen nach Rumänien in die Heimat gab es jeweils 1.000 Euro von Maria Funda.
Auch Staatsanwalt hat Zweifel
Die Schlussplädoyers. Der bärtige Staatsanwalt bekommt Zweifel an seinem eigenen Strafantrag. Er meint, dass es “dem Gericht übertragen wird”, die belastenden und entlastenden Punkte zu gewichten. Diese Formel wird dann gesprochen, wenn das Beweisverfahren etwas sehr anderes ergibt, als die Annahme im Strafantrag.
Anwalt rettet Kopf
Der Pflichtverteidiger, eigentlich ein Familienrechtler, legt sich ins Zeuge. Name (akustisch): Mag. Schider, in Begleitung der stummen RAA Mag. Pamela Pichler. Er spricht in Tradition des Familiengerichts. Dazu braucht er etwas Anlaufzeit, wird aber mit Dauer warm mit dem Fall. Seine 15 Minuten-Schlussanalyse in freier Rede treibt den Fall in Richtung Freispruch. Er bezweifelt die komplette Aussage vor der kontradiktorischen Kamera. Er kritisiert, dass der Fall durch ein “anonymes Email” im Juni 2006 aus Australien “ins Rollen” gekommen ist. “Es kommt der Familienanwalt in mir durch” sagt er und reicht der Richterin ein Dokument aus Rumänien nach, das vom Sorgerechtsstreit stammt. “Wir haben es erst gestern erhalten.” Klage und Widerklage, Mann hat alles verloren. Das seien die wahren Motive der Anzeige. Aber auch die Geliebte des Mannes und Kontrahentin der Funda bekommt ihr Fett weg. Sie sagte aus, dass sie als Babysitterin für Funda arbeiten wollte zu einem Zeitpunkt, “als diese noch gar kein Baby hatte.” Sie sagte aus, dass sie seit 2006 keine Telefonnummer von ihr hat, auch die neue nicht kennt, “aber bis Dezember 2007 von ihr bedroht” würde. Das passe nicht zusammen. Sie war Gespielin des Yussuf Otter und bekam drei Mal 1.000 Euro für Heimreisen, sagte aber gleichzeitig, dass sie “kein Geld bekam” (nur 15 Euro Provision pro Auftrag). Der Sorgerechtsstreit ums Kind sei zu sehr im Vordergrund. Gewalttätigkeiten seien nicht nachweisbar.
Freispruch
Die Richterin Susanne Lehr spricht frei. Funda bleibt unbescholten. “Eine belastende Aussage reicht nicht aus.” Weitere Mädchen aus dem Call Girl Ring (sieben wurden vermutet, nur eine weitere von Funda zugegeben) sagten nicht gegen sie aus.
Jene, die auf eine Wilde Wanda gehofft hatten, die in den 70er Jahren als weibliche Zuhälterin Wiens ihren Mädchen das Gesicht aufschlitzt hatte, so sie nicht parierten, mussten enttäuscht nach Hause gehen. Die 70er sind vorbei.
Marcus J. Oswald (Ressort: Gerichtssaal, Rotlicht) - Saal 202, 9 Uhr 45 - 11 Uhr 30
http://diegalerie.wordpress.com/2009/02 ... fuer-frau/
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Nicht alle Rumänen sind Zuhälter - Freispruch für Frau
Veröffentlicht in Gerichtssaal, Rotlicht by marcusjoswald am Februar 4th, 2009
Landesgericht Wien
(Wien, am 3. Februar 2009)
Wenn ein Fall mit “Zuführung zur Prostitution” angekündigt ist, erwartet man sich: Mafia. Im Rumänenmilieu erst Recht. Am 3. Februar 2009 erlebt man verlängertes Familiengericht.
Angeklagt ist Maria Funda. Mitte 30, aufrechte Sitzhaltung, durchgestreckter Rücken, schwarze Strickhaube am Kopf, die eine schwarze Rose auf der Seite aufgenäht hat. Etwas blass, Mutter eines “2 Jahre und 8 Monate” alten Kindes. Gedanklich ist sie etwas abwesend und vermutlich, wie jede Mutter in dieser Phase, bei ihrem Kind und nicht im Verhandlungssaal 202. Der Eindruck verstärkt sich, da sie nur rumänisch spricht und jeder Satz vor und zurück übersetzt wird. Ein Rhythmus kommt in diese Verhandlung vor Richterin Susanne Lehr nie. Teilweise kennt man sich auch inhaltlich nicht aus.
Die Angeklagte soll, davon ging die Anklage aus, im Jahr 2005, also vor Geburt ihres Kindes, einen Mädchen-Ring betrieben haben. Sie ging der Prostitution nach und suchte Gleichgesinnte. Neudeutsch heißt das “Escort-Service”. Sie betrieb eine “Agentur” in Wien. Eindeutige Wortinserate erschienen in der “Kronen Zeitung”.
Davor hat Maria “Jura studiert”, sagt sie zur ungläubigen Richterin. Später war sie “Statistin”, offenbar beim Film. Verdienst 350 Euro im Monat. Dann wurde sie Akteurin, offenbar nicht mehr beim Film. Sie arbeitete als Prostituierte und gründete die Vermittlung. Dann Neid: “Die Mädchen kamen zu mir, weil ich so viel Geld verdiente”, so die Angeklagte auf rumänisch zur Richterin. Dann: Schwangerschaft und Beziehungsprobleme, die sich nach der Niederkunft verschärften.
Email aus Australien
Womit man nun eigentlich den Saal 202 verlassen und nach Rumänien fliegen müsste - oder weiter: Australien! Komplexe familienrechtliche Hintergründe: Die Strafanzeige gegen Maria Funda nach gewaltsamer “Zuführung zur Prostitution” stammt nicht von einem gewaltsam zugeführten Mädchen aus ihrem einträglichen Escort-Zirkel, sondern: von ihrem Ex-Mann. Im Zuge eines Sorgerechtsstreits in Rumänien, den er verlor (offenbar will dieser Schlaumeier das Besuchsrecht in Australien wahrnehmen), brachte er per Email Anzeigen beim Wiener Gericht ein. Yussuf Otter, so der nicht sehr rumänisch klingende Name zum Mann, will derzeit in Australien wohnen. So ist das.
Wie die Sache liegt, betrieb er ein Strafverfahren zur Durchsetzung seiner familienrechtlichen Begehren. Er organisierte sich eine Exfreundin und Geliebte, die gegen seine Exfrau und Kindmutter als Belastungszeugin “ging”.
Die Frau Lore Pokol (akustisch) sitzt im Saal. Hübsch anzusehen, keine 30, vergnügt, nicht mehr grün hinter den Ohren. Nach Eigenbeschreibung: “Prostituierte”. Schon in Rumänien, nicht erst als sie in Österreich illegal einreiste. Sie sagte als einzige gegen die Angeklagte aus. Sie sei Opfer dieses “Mädchenrings”. Geschlagen wurde sie von “Chefin” Maria Funda, angeschrieen, Gewalt ausgesetzt, gezwungen Telefonlisten während deren Schwangerschaft zu pflegen. Sie hatte Kundenbesuche durchzuführen, Geschlechtsverkehr ohne Kondom, die volle Palette. Dem Gericht will sie sagen: Gerade einmal zwei Wochen in Wien, wurde sie schon auf den Strich geschickt.
Anzeige als Racheaktion
Maria Funda bestreitet dies. Etwas zu pauschal vielleicht (”stimmt alles nicht”). Doch weiter: Nicht Schuldig. In der Tat gibt einen Haufen Widersprüche. Der Offensichtlichste, der fast niemandem auffällt: Lore Pokol machte eine “Kontradiktorische Aussage” als “Opfer” in eine TV-Kamera lange vor dem Prozess, sitzt dann aber während der Verhandlung interessanterweise auch im kleinen Saal in der dritten Reihe und verfolgt sichtlich amüsiert den Gang der Dinge. Somit sitzen - gegen jede Regel zum modernen Opferschutzgesetz - “Täterin” und “Opfer” in einem Raum. Man riecht förmlich: Hier stimmt etwas nicht. Verständlicherweise lässt ihr rumänisch-stämmiger Opferschutzanwalt, ebenfalls in der letzten Sitzreihe neben ihr, verlauten, dass sich Frau Pokol “der Aussage entschlägt”. Nachhaken gibt’s keines mehr. Etwa durch Pflichtverteidiger Mag. Schider, der die Belastungsaussage im langen Schlußvortrag nach Stich und Faden zerlegt und in ein halbes Duzend Widersprüche zertrümmert.
Triangel - Frau und Mann und Geliebte
Wer ein wenig das Innenleben des Rotlichts kennt, sieht, dass dieser Prozess nach einem privaten Familienstreit eröffnet wurde. Der Mann und Kindervater bestand “vor drei Jahren auf eine Ehe” mit Maria Funda, sagt sie zur Richterin. Man kennt den Yussuf Otter nicht. Ist er eine Rotlichtgröße? Ein Student und Weltenbummler? Ehemaliger Kunde, der sich verliebt hatte? Jedenfalls: Die Hackenbraut mit dem Escort-Service ließ sich nicht heiraten. Sie wollte weiter Geld mit ihrem Körper verdienen. Dann strebten beide die alleinige Obsorge an. Diese ging der Frau zu (Vergleiche zum Wiener Fall “Gottfried D.” sind durchaus zu ziehen). Nun gingen Strafanzeigen in Wien ein, die sich gegen Maria Funda richteten. Die weitere Geschichte in diesem Fall ist, dass die Belastungszeugin Lore Pokol ebenso ein Verhältnis mit dem anzeigenden Kindvater hatte und das in ihrer Niederschrift gar nicht abstreitet. Somit ist dieser Fall kein Mafia-Fall rund um das Wiener Rotlicht, sondern ein Fall wechselseitiger Intrigen und Racheaktionen.
Prostituierte aus Favoriten
Die “Zeugen” können dazu nichts beitragen. Eine weitere, 31-jährige rumänische Prostituierte Anna, die nicht wie eine solche aussieht und in Wien-Favoriten beheimatet ist, hält sich knapp. Richterin Lehr missfällt dies: “Erzählen Sie mehr, man kann sich ja kein Bild machen! Sie geben immer nur sehr kurze Antworten.” Angeklagte und Opfer erschienen dieser Zeugin wie “Tante und Nichte”. Man aß bei einem Treffen zu Dritt “Kuchen und trank Kaffee”. Also nichts von Gewalt oder Einschüchterung. “Was machten die beiden beruflich?”, will die Richterin wissen. “Sie waren Damen, die Leute begleiten.”
Rumänischer Bauarbeiter als “Jurist”
Offenbar gibt es in Rumänien Juristenüberschuss. Der 55-jährige Rumäne Vasily aus dem 3. Wiener Bezirk sagt als Zeuge zu seinem Beruf ebenso, dass er “Jus studiert” hat. (Er sieht aber eher wie ein Bauarbeiter aus.) Er sagt aus, dass er beide schon lange kennt, Angeklagte und “Opfer”. Als er beginnt die Angeklagte komplett reinzuwaschen, indem er sagt, dass die Angeklagte nur eine “Begleitagentur” veranstaltet hat “und kein Bordell”, bricht die Richterin die Befragung blitzartig ab und entläßt ihn.
Herr Oswald
Dann kommt ein Zeuge, der so heißt wie der Herausgeber. Richterin beugt sich über das Mikrophon, knipst es an: “Herr Oswald, in Saal 202 eintreten!” Herr Oswald sitzt aber schon lange im Saal! Nein, es kommt der richtige Herr Oswald. Rote, schüttere Haare, blau getönte Sonnenbrillen. Er ist ein “Kunde”. Richterin Lehr mustert ihn, macht es kurz: “Kennen Sie die Angeklagte?” Kunde Oswald, 46, sieht sie an: “Nein.” “Wen kennen Sie im Saal?” Oswald dreht sich um, sieht Lore: “Sie, die Lore.” Lore grinst. Fast winkt sie ihm zu. Alles ist gut gelaunt. So ist das im Milieu, in dem Frauen Männer “begleiten” und gemeinsam spazieren gehen.
Verlesung der Kontradiktorischen
Da die Belastungszeugin Lore Pokol nicht mehr aussagt, wird ihre Aussage teilweise verlesen. Neun Monate machte sie Telefon- und Begleitdienst in der Agentur der Funda. Sieben bis acht Rumäninnen standen auf Abruf im Call Girl-Zirkel bereit. Drohgebärde der Chefin gab es, falls sie nicht gut arbeitet. Dann werde alles den Eltern erzählt. Zwei bis drei “Jobs” habe sie am Tag gemacht. Bis zur Entbindung des Kindes der “Chefin” im Juni 2006 arbeitete sie für die Agentur. (Das Thema Steuern sprach die Richterin übrigens nicht an. Bei Gericht werden Geheimprostituierte nie steuerrechtlich belangt.) Gewisse Sexpraktiken habe sie abgelehnt. Die “Extras” aus diesen Sexpraktiken habe sie aber behalten dürfen. Eine 17-Jährige habe Funda nach Deutschland geschickt, die kam nie wieder zurück nach Wien. Nach der Anzeige gegen Maria Funda sind Männer mit Überredungskunst gekommen, die ein Zurückziehen der Anzeige wollten. Unter anderem der 55-jährigen Bauarbeiter (Jurist) aus dem 3. Bezirk. Maria Funda habe ihre Agentur nicht im Juni 2006 aufgegeben, wie sie sagt, sondern bis August 2008 betrieben. Zum Essen bekam man und Geld für Zigaretten. Sonst sei man knapp gehalten worden. Für drei Reisen nach Rumänien in die Heimat gab es jeweils 1.000 Euro von Maria Funda.
Auch Staatsanwalt hat Zweifel
Die Schlussplädoyers. Der bärtige Staatsanwalt bekommt Zweifel an seinem eigenen Strafantrag. Er meint, dass es “dem Gericht übertragen wird”, die belastenden und entlastenden Punkte zu gewichten. Diese Formel wird dann gesprochen, wenn das Beweisverfahren etwas sehr anderes ergibt, als die Annahme im Strafantrag.
Anwalt rettet Kopf
Der Pflichtverteidiger, eigentlich ein Familienrechtler, legt sich ins Zeuge. Name (akustisch): Mag. Schider, in Begleitung der stummen RAA Mag. Pamela Pichler. Er spricht in Tradition des Familiengerichts. Dazu braucht er etwas Anlaufzeit, wird aber mit Dauer warm mit dem Fall. Seine 15 Minuten-Schlussanalyse in freier Rede treibt den Fall in Richtung Freispruch. Er bezweifelt die komplette Aussage vor der kontradiktorischen Kamera. Er kritisiert, dass der Fall durch ein “anonymes Email” im Juni 2006 aus Australien “ins Rollen” gekommen ist. “Es kommt der Familienanwalt in mir durch” sagt er und reicht der Richterin ein Dokument aus Rumänien nach, das vom Sorgerechtsstreit stammt. “Wir haben es erst gestern erhalten.” Klage und Widerklage, Mann hat alles verloren. Das seien die wahren Motive der Anzeige. Aber auch die Geliebte des Mannes und Kontrahentin der Funda bekommt ihr Fett weg. Sie sagte aus, dass sie als Babysitterin für Funda arbeiten wollte zu einem Zeitpunkt, “als diese noch gar kein Baby hatte.” Sie sagte aus, dass sie seit 2006 keine Telefonnummer von ihr hat, auch die neue nicht kennt, “aber bis Dezember 2007 von ihr bedroht” würde. Das passe nicht zusammen. Sie war Gespielin des Yussuf Otter und bekam drei Mal 1.000 Euro für Heimreisen, sagte aber gleichzeitig, dass sie “kein Geld bekam” (nur 15 Euro Provision pro Auftrag). Der Sorgerechtsstreit ums Kind sei zu sehr im Vordergrund. Gewalttätigkeiten seien nicht nachweisbar.
Freispruch
Die Richterin Susanne Lehr spricht frei. Funda bleibt unbescholten. “Eine belastende Aussage reicht nicht aus.” Weitere Mädchen aus dem Call Girl Ring (sieben wurden vermutet, nur eine weitere von Funda zugegeben) sagten nicht gegen sie aus.
Jene, die auf eine Wilde Wanda gehofft hatten, die in den 70er Jahren als weibliche Zuhälterin Wiens ihren Mädchen das Gesicht aufschlitzt hatte, so sie nicht parierten, mussten enttäuscht nach Hause gehen. Die 70er sind vorbei.
Marcus J. Oswald (Ressort: Gerichtssaal, Rotlicht) - Saal 202, 9 Uhr 45 - 11 Uhr 30
http://diegalerie.wordpress.com/2009/02 ... fuer-frau/
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Juristische Falle Menschenhandel?
Heilbronn:
Mildes Urteil für Menschenhandel
Von Nicole Amolsch
Heilbronn/Möckmühl - Wegen Menschenhandels und Zuhälterei mussten sich am Montag vier Männer aus Rumänien vor dem Heilbronner Amtsgericht verantworten.
Das Urteil: Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und drei Monaten und einem Jahr und fünf Monaten - zur Bewährung. Richter Hans Klein hielt sich dabei an die Forderungen der Staatsanwaltschaft.
Ein erstaunlich mildes Urteil? Durchaus, wie Martin Renninger zugibt. „Aber Menschenhandel ist nicht gleich Menschenhandel“, erklärt der Staatsanwalt. Die einen sind die Fälle, in denen „Frauen von wildfremden Männern verschleppt, entrechtet und mit Gewalt zur Prostitution gezwungen werden“. Hier sei der Umstand ein anderer gewesen: „Die Frauen und die Angeklagten waren sich weitgehend einig, haben zum Teil auch eheähnliche Beziehungen zueinander.“ Die Frauen hätten sich nicht als Opfer gefühlt. Entsprechend „überrascht“ seien sie daher gewesen, dass der deutsche Staat Menschen unter 21 Jahren besonders schützt und es zu einer Anklage kam. Dass den vier Männern zwischen 20 und 34 Jahren überhaupt nachgewiesen werden konnte, dass sie die jungen Frauen an Freier vermittelt und dafür Geld kassiert haben, „verdanken wir zum großen Teil dem Instrument der Telefonüberwachung“.
Zwischen Oktober und Dezember 2008 haben die vier Männer - auch von Möckmühl aus - mehrere junge Frauen zwischen 18 und 19 Jahren zur Prostitution „angehalten“, wie es in der Anklage hieß. Dazu haben sie Wohnwagen und Wohnungen in Essen gemietet. Auf die Bande aufmerksam wurde die Polizei, weil eine 16-Jährige Anzeige erstattete.
Vor dem Kadi gestanden die Vier die Taten und stimmten dem Vorschlag des Staatsanwalts zu, die eingenommenen Gelder, die Ermittler bei Durchsuchungen gefunden hatten, an eine gemeinnützige Heilbronner Einrichtung zu geben: 11 000 Euro.
Dass Menschenhandel und Zwangsprostitution oft genug nicht ans Tageslicht kommen, weiß Heilbronns Polizeisprecher Roberto Monaci: „Es gibt es eine Dunkelziffer, da sich die betroffenen Frauen nur selten der Polizei offenbaren.“ Somit komme sicherlich nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Fälle zur Anzeige und zur Verhandlung.
http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/ ... 05,1479588
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Mildes Urteil für Menschenhandel
Von Nicole Amolsch
Heilbronn/Möckmühl - Wegen Menschenhandels und Zuhälterei mussten sich am Montag vier Männer aus Rumänien vor dem Heilbronner Amtsgericht verantworten.
Das Urteil: Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und drei Monaten und einem Jahr und fünf Monaten - zur Bewährung. Richter Hans Klein hielt sich dabei an die Forderungen der Staatsanwaltschaft.
Ein erstaunlich mildes Urteil? Durchaus, wie Martin Renninger zugibt. „Aber Menschenhandel ist nicht gleich Menschenhandel“, erklärt der Staatsanwalt. Die einen sind die Fälle, in denen „Frauen von wildfremden Männern verschleppt, entrechtet und mit Gewalt zur Prostitution gezwungen werden“. Hier sei der Umstand ein anderer gewesen: „Die Frauen und die Angeklagten waren sich weitgehend einig, haben zum Teil auch eheähnliche Beziehungen zueinander.“ Die Frauen hätten sich nicht als Opfer gefühlt. Entsprechend „überrascht“ seien sie daher gewesen, dass der deutsche Staat Menschen unter 21 Jahren besonders schützt und es zu einer Anklage kam. Dass den vier Männern zwischen 20 und 34 Jahren überhaupt nachgewiesen werden konnte, dass sie die jungen Frauen an Freier vermittelt und dafür Geld kassiert haben, „verdanken wir zum großen Teil dem Instrument der Telefonüberwachung“.
Zwischen Oktober und Dezember 2008 haben die vier Männer - auch von Möckmühl aus - mehrere junge Frauen zwischen 18 und 19 Jahren zur Prostitution „angehalten“, wie es in der Anklage hieß. Dazu haben sie Wohnwagen und Wohnungen in Essen gemietet. Auf die Bande aufmerksam wurde die Polizei, weil eine 16-Jährige Anzeige erstattete.
Vor dem Kadi gestanden die Vier die Taten und stimmten dem Vorschlag des Staatsanwalts zu, die eingenommenen Gelder, die Ermittler bei Durchsuchungen gefunden hatten, an eine gemeinnützige Heilbronner Einrichtung zu geben: 11 000 Euro.
Dass Menschenhandel und Zwangsprostitution oft genug nicht ans Tageslicht kommen, weiß Heilbronns Polizeisprecher Roberto Monaci: „Es gibt es eine Dunkelziffer, da sich die betroffenen Frauen nur selten der Polizei offenbaren.“ Somit komme sicherlich nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Fälle zur Anzeige und zur Verhandlung.
http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/ ... 05,1479588
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Starke Kind-Prostituierte?
Freispruch nach Sex mit 14-Jähriger
Berlin - Ein Mann ist vom Vorurf des sexuellen Missbrauchs an einer minderjährigen Prostituierten freigesprochen worden. Sie ging seit ihrem elften Lebensjahr auf den Strich.
Das Mädchen ist schon drei Jahre auf den Strich gegangen, als es sich als 14-Jährige mit einem erwachsenen Mann einließ. Am Dienstag kam der Fall vor das Berliner Landgericht.
Der heute 44 Jahre alte Freier wurde vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs einer Jugendlichen freigesprochen. Das Gericht ging davon aus, dass die junge Prostituierte aufgrund ihrer Entwicklung das Zusammensein nach ihrem freien Willen zu gestalten vermochte.
Seit dem elften Lebensjahr auf dem Strich
Das Mädchen hatte sich seit seinem elften Lebensjahr den Lebensunterhalt durch Prostitution verdient, ergab die Verhandlung. Eine Gutachterin stellte eine Fehlentwicklung fest, bescheinigte der inzwischen 19-Jährigen aber ein starkes Selbstbewusstsein. Die junge Frau hatte ausgesagt, sie sei die treibende Kraft gewesen.
dpa
Quelle: merkur-online
http://www.da-imnetz.de/nachrichten/wel ... 16613.html
Berlin - Ein Mann ist vom Vorurf des sexuellen Missbrauchs an einer minderjährigen Prostituierten freigesprochen worden. Sie ging seit ihrem elften Lebensjahr auf den Strich.
Das Mädchen ist schon drei Jahre auf den Strich gegangen, als es sich als 14-Jährige mit einem erwachsenen Mann einließ. Am Dienstag kam der Fall vor das Berliner Landgericht.
Der heute 44 Jahre alte Freier wurde vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs einer Jugendlichen freigesprochen. Das Gericht ging davon aus, dass die junge Prostituierte aufgrund ihrer Entwicklung das Zusammensein nach ihrem freien Willen zu gestalten vermochte.
Seit dem elften Lebensjahr auf dem Strich
Das Mädchen hatte sich seit seinem elften Lebensjahr den Lebensunterhalt durch Prostitution verdient, ergab die Verhandlung. Eine Gutachterin stellte eine Fehlentwicklung fest, bescheinigte der inzwischen 19-Jährigen aber ein starkes Selbstbewusstsein. Die junge Frau hatte ausgesagt, sie sei die treibende Kraft gewesen.
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So etwas kommt häufiger vor, auch wenn es nicht in den Medien erscheint.
Sorry dass ich momentan so drauf bin, aber bei dem Mosuo können die Frauen mit 13 Jahren, mit Erlaubnis des Kolletiv, eine eigene Wohnung erhalten und sich mit Männern treffen.
Gruß
Marlena
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illegal vs. illegitim
Dein Posting ist hier im falschen Thema.
Hier soll es um Fälle gehen, die zunächst nach Ausbeutung und Gesetzesverstoß aussehen, es aber bei genauem Hinsehen und Abwägen der individuellen konkreten Situation dann doch nicht wirklich sind.
Hier soll es um Fälle gehen, die zunächst nach Ausbeutung und Gesetzesverstoß aussehen, es aber bei genauem Hinsehen und Abwägen der individuellen konkreten Situation dann doch nicht wirklich sind.
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SP-Frauensprecherin Wurm will eigene arbeits- und sozialrechtliche Absicherung für Prostituierte und Kunden nicht aus Verantwortung entlassen
Wien - Dass mehr Rechte für freiwillige Sexarbeiterinnen auch mehr Schutz vor Gewalt und Ausbeutung für sie bedeuten, ist für SPÖ-Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Gisela Wurm eine klare Sache. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Sexarbeiterinnen am 17. Dezember sprach sich Wurm für eine eigene arbeits- und sozialrechtliche Absicherung für Sexarbeiterinnen aus: "Damit lässt sich auch eine klarere Trennlinie zwischen sexueller Ausbeutung und freiwilliger Sexarbeit ziehen und die Frauen würden nicht in der Schutz- und Rechtlosigkeit verschwinden."
* MEHR ZUM THEMA
* Sicherheit: Traden wie die Profis bei CMC Markets
* Werbung
Enttabuisieren und entstigmatisieren
Die SPÖ-Frauensprecherin forderte zudem - wie die Grünen - die Aufhebung der Sittenwidrigkeit, denn durch diese können Sexarbeiterinnen weder ein Dienstverhältnis eingehen, noch als selbständig Tätige ihr Honorar einklagen. "Das heißt, diese Frauen zahlen zwar Steuern und Sozialversicherungsabgaben, sind zur wöchentlichen Gesundenuntersuchung und zur polizeilichen Meldung verpflichtet, haben aber keine Möglichkeit, ihren Lohn einzuklagen oder angestellt zu werden", erläuterte Wurm. Die arbeits- und sozialrechtliche Absicherung würde dazu beitragen, die freiwillige Sexarbeit zu enttabuisieren und entstigmatisieren. "Sexarbeiterinnen müssen wie alle anderen Menschen auch vor Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung geschützt werden", so Wurm.
Kunden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen
Wichtig sei auch, betonte Wurm, "Kunden von Sexarbeiterinnen nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen. So sollten sie sich vergewissern müssen, dass die Frau ihrer Tätigkeit freiwillig nachgeht und nicht illegal oder minderjährig ist." Diese Frauen, sehr viele mit Migrationshintergrund, haben wie alle Menschen, ein Recht auf ein Leben in Sicherheit, Freiheit und auf Schutz vor Sklaverei und Zwangsarbeit, so Wurm abschließend. (red)
http://diestandard.at/?url=/?ressort=fassetten
Wien - Dass mehr Rechte für freiwillige Sexarbeiterinnen auch mehr Schutz vor Gewalt und Ausbeutung für sie bedeuten, ist für SPÖ-Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Gisela Wurm eine klare Sache. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Sexarbeiterinnen am 17. Dezember sprach sich Wurm für eine eigene arbeits- und sozialrechtliche Absicherung für Sexarbeiterinnen aus: "Damit lässt sich auch eine klarere Trennlinie zwischen sexueller Ausbeutung und freiwilliger Sexarbeit ziehen und die Frauen würden nicht in der Schutz- und Rechtlosigkeit verschwinden."
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Die SPÖ-Frauensprecherin forderte zudem - wie die Grünen - die Aufhebung der Sittenwidrigkeit, denn durch diese können Sexarbeiterinnen weder ein Dienstverhältnis eingehen, noch als selbständig Tätige ihr Honorar einklagen. "Das heißt, diese Frauen zahlen zwar Steuern und Sozialversicherungsabgaben, sind zur wöchentlichen Gesundenuntersuchung und zur polizeilichen Meldung verpflichtet, haben aber keine Möglichkeit, ihren Lohn einzuklagen oder angestellt zu werden", erläuterte Wurm. Die arbeits- und sozialrechtliche Absicherung würde dazu beitragen, die freiwillige Sexarbeit zu enttabuisieren und entstigmatisieren. "Sexarbeiterinnen müssen wie alle anderen Menschen auch vor Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung geschützt werden", so Wurm.
Kunden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen
Wichtig sei auch, betonte Wurm, "Kunden von Sexarbeiterinnen nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen. So sollten sie sich vergewissern müssen, dass die Frau ihrer Tätigkeit freiwillig nachgeht und nicht illegal oder minderjährig ist." Diese Frauen, sehr viele mit Migrationshintergrund, haben wie alle Menschen, ein Recht auf ein Leben in Sicherheit, Freiheit und auf Schutz vor Sklaverei und Zwangsarbeit, so Wurm abschließend. (red)
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„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe
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Hormone
Gehirnforschung
Warum härtere Jugendstrafen nichts bringen:
US-Hirnforscher warnen vor Strafverschärfungen.
Der US-Hirnforscher Laurence Steinberg hat Jugendliche untersucht. Er sagt: Ihre Gehirne treffen Entscheidungen ganz anders als die von Erwachsenen. In den USA wurde auf Basis seiner Studien das Jugendstrafrecht geändert.
„Harte Strafen haben auf Jugendliche keinen abschreckenden Effekt“, sagte Steinberg. Der Grund: Jugendliche Gehirne seien extrem auf kurzfristige Gewinne ausgelegt, könnten aber die langfristigen Kosten gar nicht einschätzen. „Wenn die Jugendlichen Entscheidungen treffen, laufen in ihrem Gehirn ganz andere Prozesse ab als bei Erwachsenen.“ Zu diesem Ergebnis kam der Psychologe und Hirnforscher bei der Untersuchdung der Hirnströme von Jugendlichen in den USA.
„Heranwachsende sind weniger in der Lage, ihr Verhalten zu steuern. Sie sind weniger verantwortlich – sie müssen bestraft werden, aber nicht im selben Maße wie Erwachsene“, sagte der Wissenschaftler.
In der Jugend sei der Mensch wie in einem permanenten, natürlichen Drogenrausch – dank dem Botenstoff Dopamin, der so aktiv ist wie in keiner anderen Lebensphase. „Dopamin ist wichtig für unsere Erfahrung von Belohnung. Wenn sich etwas gut anfühlt – Essen, Sex, Drogen – hat das oft etwas mit veränderter Dopamin-Aktivität im Gehirn zu tun“, erklärte Steinberg. „Belohnungen fühlen sich daher für Jugendliche belohnender an. Musik klingt besser, Lachen mit Freunden ist intensiver, schnelles Autofahren toller.“ [Sex mit Fremden ist für viele möglicherweise easier. Anm.]
Neben dem permanenten Hochgefühl sei in den Gehirnen der Jugendlichen außerdem die Regionen, die für Impulskontrolle, Planen, Weiterdenken zuständig ist, noch nicht ausgereift. „Es kann bis Mitte 20 dauern, bis bei einem Menschen diese Region vollständig ausgebildet ist“, sagte Steinberg.
...
Quelle vollständig:
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... ingen.html
Fragebogen Jugendliche und Sexwork zur IAC:
viewtopic.php?p=83318#83318
Jugendschutzdebatte (Altersgrenze) im Strafrecht im Sammelthema ProstG ab ca. hier:
viewtopic.php?p=28738#28738
Angeblich minderjährige Sexworker aus Bordell rausgeholt. Aber Afrikanerin hatte nur falschen Pass vorgelegt:
viewtopic.php?p=61688#61688
...
Warum härtere Jugendstrafen nichts bringen:
US-Hirnforscher warnen vor Strafverschärfungen.
Der US-Hirnforscher Laurence Steinberg hat Jugendliche untersucht. Er sagt: Ihre Gehirne treffen Entscheidungen ganz anders als die von Erwachsenen. In den USA wurde auf Basis seiner Studien das Jugendstrafrecht geändert.
„Harte Strafen haben auf Jugendliche keinen abschreckenden Effekt“, sagte Steinberg. Der Grund: Jugendliche Gehirne seien extrem auf kurzfristige Gewinne ausgelegt, könnten aber die langfristigen Kosten gar nicht einschätzen. „Wenn die Jugendlichen Entscheidungen treffen, laufen in ihrem Gehirn ganz andere Prozesse ab als bei Erwachsenen.“ Zu diesem Ergebnis kam der Psychologe und Hirnforscher bei der Untersuchdung der Hirnströme von Jugendlichen in den USA.
„Heranwachsende sind weniger in der Lage, ihr Verhalten zu steuern. Sie sind weniger verantwortlich – sie müssen bestraft werden, aber nicht im selben Maße wie Erwachsene“, sagte der Wissenschaftler.
In der Jugend sei der Mensch wie in einem permanenten, natürlichen Drogenrausch – dank dem Botenstoff Dopamin, der so aktiv ist wie in keiner anderen Lebensphase. „Dopamin ist wichtig für unsere Erfahrung von Belohnung. Wenn sich etwas gut anfühlt – Essen, Sex, Drogen – hat das oft etwas mit veränderter Dopamin-Aktivität im Gehirn zu tun“, erklärte Steinberg. „Belohnungen fühlen sich daher für Jugendliche belohnender an. Musik klingt besser, Lachen mit Freunden ist intensiver, schnelles Autofahren toller.“ [Sex mit Fremden ist für viele möglicherweise easier. Anm.]
Neben dem permanenten Hochgefühl sei in den Gehirnen der Jugendlichen außerdem die Regionen, die für Impulskontrolle, Planen, Weiterdenken zuständig ist, noch nicht ausgereift. „Es kann bis Mitte 20 dauern, bis bei einem Menschen diese Region vollständig ausgebildet ist“, sagte Steinberg.
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Quelle vollständig:
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... ingen.html
Fragebogen Jugendliche und Sexwork zur IAC:
viewtopic.php?p=83318#83318
Jugendschutzdebatte (Altersgrenze) im Strafrecht im Sammelthema ProstG ab ca. hier:
viewtopic.php?p=28738#28738
Angeblich minderjährige Sexworker aus Bordell rausgeholt. Aber Afrikanerin hatte nur falschen Pass vorgelegt:
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AIDS-Prävention
Das Problem noch nicht volljähriger Sexworker ist Thema der IAC 2010 Wien:
Um Opfer per intl. Konventionen zu schützen wird in Kauf genommen, daß auch selbstentschiedene Jugendliche, die der Sexarbeit ohne unmittelbaren Zwang nachgehen, kriminalisiert werden und angezeigt werden müssen ...

HRH Mette Marit, Crown Princess of Norway @ Youth Forum AIDS 2010.
Workshop im AIDS Jugendforum:
Reaching Young Sex Workers
http://www.amplifyyourvoice.org/u/scout ... ex-Workers
Convention on the Rights of the Child and the Second Optional Protocol:
http://www.un.org/depts/dhl/resguide/resins.htm
IAC Vienna:
viewtopic.php?t=1497&start=32
Um Opfer per intl. Konventionen zu schützen wird in Kauf genommen, daß auch selbstentschiedene Jugendliche, die der Sexarbeit ohne unmittelbaren Zwang nachgehen, kriminalisiert werden und angezeigt werden müssen ...

HRH Mette Marit, Crown Princess of Norway @ Youth Forum AIDS 2010.
Workshop im AIDS Jugendforum:
Reaching Young Sex Workers
http://www.amplifyyourvoice.org/u/scout ... ex-Workers
Convention on the Rights of the Child and the Second Optional Protocol:
http://www.un.org/depts/dhl/resguide/resins.htm
IAC Vienna:
viewtopic.php?t=1497&start=32
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26.7.2010
Minderjähriger Stricher: Freispruch
Ein 15-Jähriger prostituierte sich, um sein Taschengeld aufzumöbeln. Nun musste einer seiner Freier vor Gericht.
«Machst du es dir auch ge rade?» Solche SMS schickten sich Opfer und Angeklagter Anfang 2003 täglich. Kennengelernt hatten sie sich über einen SMS-Chat, danach trafen sich die Baselbieter mehrmals, wobei der heute 29-jährige Angeklagte gegen Bezahlung Oralverkehr am heute 22-jährigen Kläger praktizieren durfte.
«Der Kontakt war zu Beginn einvernehmlich. Als er Geld verlangte, brach ich ihn ab», so der Angeklagte am Montag vor dem Baselbieter Strafgericht. Dass der Junge damals erst 15 war, habe er nicht gewusst. Über die Anzahl Treffen und die Bezahlung sind die Parteien uneinig, ebenso über den Vorwurf der Nötigung: Der Angeklagte soll sein Opfer zum Oralsex gezwungen haben. Verteidiger Caspar Baader: «Man muss berücksich tigen: Nicht der Angeklagte suchte das Opfer auf – sondern umgekehrt.» Schon zuvor habe dieser «massiv» mit anderen Freiern verkehrt.
Nach drei Jahren hörte der Junge auf, sich zu prostituieren. Seither ist er in psychiatrischer Behandlung. Dies führte nun zum Freispruch: «Aufgrund der längeren Therapie ist das Tatgeschehen nicht mehr rekonstruierbar», so die Gerichtspräsidentin. Der Angeklagte wurde vom Vorwurf der mehrfachen sexuellen Handlungen mit einem Kind sowie der sexuellen Nötigung entlastet. Man habe zwei konträre Darstellungen gesehen – und es blieben viele Fragezeichen.
http://www.20min.ch/news/basel/story/Mi ... h-29662736
Minderjähriger Stricher: Freispruch
Ein 15-Jähriger prostituierte sich, um sein Taschengeld aufzumöbeln. Nun musste einer seiner Freier vor Gericht.
«Machst du es dir auch ge rade?» Solche SMS schickten sich Opfer und Angeklagter Anfang 2003 täglich. Kennengelernt hatten sie sich über einen SMS-Chat, danach trafen sich die Baselbieter mehrmals, wobei der heute 29-jährige Angeklagte gegen Bezahlung Oralverkehr am heute 22-jährigen Kläger praktizieren durfte.
«Der Kontakt war zu Beginn einvernehmlich. Als er Geld verlangte, brach ich ihn ab», so der Angeklagte am Montag vor dem Baselbieter Strafgericht. Dass der Junge damals erst 15 war, habe er nicht gewusst. Über die Anzahl Treffen und die Bezahlung sind die Parteien uneinig, ebenso über den Vorwurf der Nötigung: Der Angeklagte soll sein Opfer zum Oralsex gezwungen haben. Verteidiger Caspar Baader: «Man muss berücksich tigen: Nicht der Angeklagte suchte das Opfer auf – sondern umgekehrt.» Schon zuvor habe dieser «massiv» mit anderen Freiern verkehrt.
Nach drei Jahren hörte der Junge auf, sich zu prostituieren. Seither ist er in psychiatrischer Behandlung. Dies führte nun zum Freispruch: «Aufgrund der längeren Therapie ist das Tatgeschehen nicht mehr rekonstruierbar», so die Gerichtspräsidentin. Der Angeklagte wurde vom Vorwurf der mehrfachen sexuellen Handlungen mit einem Kind sowie der sexuellen Nötigung entlastet. Man habe zwei konträre Darstellungen gesehen – und es blieben viele Fragezeichen.
http://www.20min.ch/news/basel/story/Mi ... h-29662736
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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- SW Analyst
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- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Street Economy
Jugendliche nicht nur als Opfer sehen bzw. als Täter kriminalisieren!
Part of the solution:
youth engaged in sex work & the sex trade
Third Wave Foundation supports the work of young people to make powerful change in their communities.
We do not believe that sex work is a cause of that violence or oppression, nor do we believe that seeking to prohibit safe and consensual sex work or the demand for it is the solution to eradicating gender-based inequity or violence.
...
Over the last decade of supporting this work, we have learned that young people come to sex work and the sex trade through a wide range of experiences that include choice, circumstance, and coercion.
...
Vollständige Resolution:
www.thirdwavefoundation.org/part-of-the-solution/
Karte der Anlaufstellen U.S.A. und UK:
www.thirdwavefoundation.org/map/
www.thirdwavefoundation.org
Grant Partners:
www.youarepriceless.org Chicago | Research
www.stjamesinfirmary.org San Francisco
www.differentavenues.org Washington, DC
http://en.wikipedia.org/wiki/Third-wave_feminism
seit den 80ern auch die Interessen von Farbigen vertretend
Part of the solution:
youth engaged in sex work & the sex trade
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We do not believe that sex work is a cause of that violence or oppression, nor do we believe that seeking to prohibit safe and consensual sex work or the demand for it is the solution to eradicating gender-based inequity or violence.
...
Over the last decade of supporting this work, we have learned that young people come to sex work and the sex trade through a wide range of experiences that include choice, circumstance, and coercion.
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http://en.wikipedia.org/wiki/Third-wave_feminism
seit den 80ern auch die Interessen von Farbigen vertretend
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Liebe sprengt Fesseln
Interessanter Fall aus Indonesien wo gleichgeschlechtlicher Sex aber kein Geld im Spiel war:
Minderjährige wurde von Retter-Organisation als Rettungs- und Umerziehungsmaßnahme in Arrest-Zelle gesteckt.
Das 15j. Mädchen war von zu Hause abgehauen, weil es sich in eine 26j. Frau verliebt hatte. Diese konnte ihre minderjährige Freundin aus den Fängen der Hilfsorganisation befreien, die eine heterosexuelle Umerziehung vor hatten.
Minderjährige wurde von Retter-Organisation als Rettungs- und Umerziehungsmaßnahme in Arrest-Zelle gesteckt.
Das 15j. Mädchen war von zu Hause abgehauen, weil es sich in eine 26j. Frau verliebt hatte. Diese konnte ihre minderjährige Freundin aus den Fängen der Hilfsorganisation befreien, die eine heterosexuelle Umerziehung vor hatten.
http://www.thejakartaglobe.com/home/ind ... ses/398452the Jakarta Globe hat geschrieben:Indonesian Lesbian Breaks Underage Lover Out of Sexual Orientation Classes
Jakarta Globe | September 28, 2010
National Commission for Child Protection (Komnas Anak) chairman Arist Merdeka Sirait says a security lapse allowed a female martial arts expert to break her underage lover out of protective custody where she was undergoing sexual orientation therapy.
Jakarta. East Jakarta Police are investigating a case where a martial arts expert was able to break her underage lesbian lover out of protective custody where she was being “cured” of her attraction to women.
The story centers around Tn, 15, who began martial arts lessons with her taekwondo teacher, Sj, 26, two years ago.
Tn’s father, Mb, was quoted by Kompass.com as saying on Tuesday that nobody became suspicious when the pair became friends until Tn left home for a month to live with Sj.
When she returned home in July, her parents asked the National Commission for Child Protection (Komnas Anak) for help to “cure” their daughter’s sexual orientation and agreed to place her in the commission’s care.
Tn was placed in protective custody to undergo sexual orientation therapy but Sj was able to find out where Tn was hidden and managed to remove the girl from the shelter on Sept. 17, the first day of Idul Fitri religious celebrations.
Komnas Anak chairman Arist Merdeka Sirait confirmed details of the escape, blaming the shelter’s security officers.
“The security officers were negligent because they did not know that somebody was taking a child away,” he told Kompas.com.
Arist said Tn had admitted that she had fallen in love with Sj and had “sexual intercourse.”
He urged police to find and arrest Sj because she had abducted a child.
Though police are investigating, it remains to be seen whether Sj can be charged with any offense.
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Alter selbst für Gutachter schwer feststellbar
Amerikaner wegen Kinderpornoraphie in Puerto Rico verhaftet.
Als die Pornodarstellerin davon erfährt fährt sie zum Prozess, bezeugt ihre Volljährigkeit und läßt damit den Prozess platzen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WDrHfuLC4H8[/youtube]
A New Yorker named Carlos Simon-Timmerman was traveling in Venezuela and bought a porno flick called Little Lupe the Innocent www.ilovelupe.com ; Dont Be Fooled By Her Baby Face starring porn star Lupe Fuentes.
But when he got to customs in Puerto Rico, he was detained for transporting images of a minor. He faced a whopping 20 years in jail.
After spending two months awaiting trial, his case finally went before a judge. A customs agent and pediatrician both testified, saying the girl was absolutely underage in the video.
However, she wasn't—Lucky for him, Lupe Fuentes packed her bags and flew to Puerto Rico. She showed up in court with proof of her age. All charges were dismissed, and Simon-Timmerman was able to go home.
________________
Women's Funding Network Sex Trafficking Study Is Junk Science
Schapiro Group data wasn't questioned by mainstream media
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=96170#96170
Statistische Manipulation zum aneblichen Eintrittsalter Prostitution
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=90672#90672
Als die Pornodarstellerin davon erfährt fährt sie zum Prozess, bezeugt ihre Volljährigkeit und läßt damit den Prozess platzen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WDrHfuLC4H8[/youtube]
A New Yorker named Carlos Simon-Timmerman was traveling in Venezuela and bought a porno flick called Little Lupe the Innocent www.ilovelupe.com ; Dont Be Fooled By Her Baby Face starring porn star Lupe Fuentes.
But when he got to customs in Puerto Rico, he was detained for transporting images of a minor. He faced a whopping 20 years in jail.
After spending two months awaiting trial, his case finally went before a judge. A customs agent and pediatrician both testified, saying the girl was absolutely underage in the video.
However, she wasn't—Lucky for him, Lupe Fuentes packed her bags and flew to Puerto Rico. She showed up in court with proof of her age. All charges were dismissed, and Simon-Timmerman was able to go home.
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Women's Funding Network Sex Trafficking Study Is Junk Science
Schapiro Group data wasn't questioned by mainstream media
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=96170#96170
Statistische Manipulation zum aneblichen Eintrittsalter Prostitution
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Kindesentführung: kein allzugroßes Problem
Studie entkräftet Loverboy/Menschenhandel-Panik
Good news: Strangers Seldom Kidnap Children in New York (a non-trafficking story)
20.309 children were reported missing statewide last year in NYC.
Just one of them , _ 1 _ [0,0045%], was confirmed to have been abducted by a stranger, the agency reported.
The vast majority of the missing children -almost 94% of last year’s total- were runaways.
...
Of approximately 797.500 children reported missing over the course of a year, 115 [0,015%] were kidnapped by strangers.
...
96% of the missing-children cases reported to police were eventually closed, generally because the child returned home.
www.lauraagustin.com/good-news-stranger ... king-story
http://online.wsj.com/article/SB1000142 ... 89398.html
Loverboy Panik:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4920
USA: Prostitution von Minderjährigen:
Die Prostitutionsgegner behaupten seit Jahren 100.000-300.000 Opfer jährlich.
Die Statistiken besagen aber nur 827 Polizeiaufgriffe pro Jahr im ganzen Land (den 37 größten Metropolen).
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100863#100863
Good news: Strangers Seldom Kidnap Children in New York (a non-trafficking story)
20.309 children were reported missing statewide last year in NYC.
Just one of them , _ 1 _ [0,0045%], was confirmed to have been abducted by a stranger, the agency reported.
The vast majority of the missing children -almost 94% of last year’s total- were runaways.
...
Of approximately 797.500 children reported missing over the course of a year, 115 [0,015%] were kidnapped by strangers.
...
96% of the missing-children cases reported to police were eventually closed, generally because the child returned home.
www.lauraagustin.com/good-news-stranger ... king-story
http://online.wsj.com/article/SB1000142 ... 89398.html
Loverboy Panik:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4920
USA: Prostitution von Minderjährigen:
Die Prostitutionsgegner behaupten seit Jahren 100.000-300.000 Opfer jährlich.
Die Statistiken besagen aber nur 827 Polizeiaufgriffe pro Jahr im ganzen Land (den 37 größten Metropolen).
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Psychologie Sexarbeit u Prostitutionsgegner
Vgl. die hochgepushte Loverboy-Debatte:
Teen prostitutes don’t want to be saved so they must be brainwashed, right?
www.lauraAgustin.com/teen-prostitutes-d ... shed-right
Teen prostitutes don’t want to be saved so they must be brainwashed, right?
www.lauraAgustin.com/teen-prostitutes-d ... shed-right
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Re: Kindesentführung: kein allzugroßes Problem

Hat nichts mit den Staaten zu tun, aber trotzdem: am Bukarester Flughafen Henri Coanda stellte ich vor kurzem fest, dass dort abwechselnd Bilder von vermissten Jugendlichen gezeigt werden. Möglicherweise aus der Annahme heraus, dass diese dort am Flughafen landen um von daher irgendwohin verschleppt zu werden. Wäre ich aber in der Maffia, wüsste ich dies und handelte ich dementsprechend ... Also, nicht über Henri Coanda..Marc of Frankfurt hat geschrieben:
20.309 children were reported missing statewide last year in NYC.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Neue Forschungsergebnisse - falsche Mythen

Volkszählung unter Kinderprostituierten in New York:
Lost Boys: New child-sex-trafficking research demolishes the stereotype of the underage sex worker
And sparks an outbreak of denial among child-sex-trafficking alarmists nationwide.
By Kristen Hinman
published: November 03, 2011
Life is life, and you gotta do what you gotta do. It's like everybody can't be a doctor, a teacher, or have rich parents take care of us. And it's gonna teach us, like — when we get older, we're gonna be stronger, 'cause we know life experience and stuff like that. And we're goin' to know what to do in certain situations because of what we've been through when we were younger. You gotta do what you gotta do to survive.
— female, age 16
The first night Ric Curtis and Meredith Dank went looking for child prostitutes in the Bronx in the summer of 2006, they arrived at Hunts Point with the windows of Curtis's peeling Oldsmobile, circa 1992, rolled down.
Ric Curtis, who chairs the anthropology department at the John Jay College of Criminal Justice in Manhattan, had done research on the neighborhood's junkies and was well acquainted with its reputation for prostitution (immortalized in several HBO documentaries). If the borough had a centralized stroll for hookers, he figured Hunts Point would be it.
But after spending several hours sweating in the muggy August air, the professor and his PhD student decided to head home. They'd found a grand total of three hookers. Only two were underage, and all three were skittish about climbing into a car with two strangers and a tape recorder.
Dispirited though they may have been, the researchers had no intention of throwing in the towel. They were determined to achieve their goal: Conduct a census of New York City's child sex workers.
Even before they'd begun gearing up for the project two months prior, Curtis and Dank knew the magnitude of the challenge they had on their hands.
No research team before them had hit on a workable method of quantifying this elusive population. For decades, most law-enforcement officials, social workers, and activist groups had cited a vast range — anywhere from tens of thousands to three million — when crafting a sound bite pegging the population of underage hookers nationwide. But the range had been calculated with little or no direct input from the children themselves.
Over time, the dubious numbers became gospel.
In similar fashion, monetary outlays based on the veracity of those numbers began to multiply.
The $500,000 the federal government had allotted for this joint study by John Jay and New York's public-private Center for Court Innovation was chump change compared to the bounty amassed by a burgeoning assortment of nonprofit groups jockeying to liberate and rehabilitate the captive legions of exploited and abused children.
Now Ric Curtis intended to go the direct route in determining how many kids were out there hooking: He and Dank would locate them, make contact with them, and interview them one-on-one, one kid at a time. If the research team could round up and debrief 200 youths, it would be able to employ a set of statistically solid metrics to accurately extrapolate the total population.
It took two years of sleuthing, surveying, and data-crunching, but in 2008 Curtis and Dank gave the feds their money's worth — and then some.
The results of the John Jay survey shattered the widely accepted stereotype of a child prostitute: a pre- or barely teen-age girl whose every move was dictated by the wiliest of pimps.
After their first attempt flopped, the two researchers switched tacks. They printed a batch of coupons that could be redeemed for cash and which listed a toll-free number that kids could call anonymously to volunteer for the survey. With a local nonprofit agency that specialized in at-risk youth on board to distribute an initial set of the coupons, the researchers forwarded the 800 line to Dank's cell phone and waited.
It took almost a week, but the line finally lit up. Soon afterward, Dank met her first two subjects — one male, the other female — at a café near Union Square. Both were too old to qualify for the study, and the man said he'd never engaged in sex for pay. But Dank decided to stay and interview them.
The woman said she had worked as a prostitute and that she was confident she could send underage kids Dank's way. The man said he was 23, just out of jail and homeless.
"Out of the two of them, I thought she would have been the catalyst," Dank says now. "But his was the magic coupon."
Within a day, her phone was "blowing up" with calls from kids who'd been referred by the homeless man. Almost as quickly, word got around that two professors were holding late-afternoon "office hours" at Stuyvesant Park and would pay half the going rate for oral sex in exchange for a brief interview. Before long, the researchers found themselves working long past dark, until they'd covered everyone in line or the rats got too feisty.
Nine months later, Dank and Curtis had far surpassed their goal, completing interviews with 249 underage prostitutes. From that data, they were able to put a number on the total population of New York's teen sex workers: 3,946.
Most astonishing to the researchers was the demographic profile teased out by the study. Published by the U.S. Department of Justice in September 2008, Curtis and Dank's findings thoroughly obliterated the long-held core assumptions about underage prostitution:
• Nearly half the kids — about 45 percent — were boys.
• Only 10 percent were involved with a "market facilitator" (e.g., a pimp).
• About 45 percent got into the "business" through friends.
• More than 90 percent were U.S.- born (56 percent were New York City natives).
• On average, they started hooking at age 15.
• Most of them serviced men — preferably white and wealthy.
• Most deals were struck on the street.
• Almost 70 percent of the kids said they'd sought assistance at a youth-service agency at least once.
• Nearly all of the youths — 95 percent — said they exchanged sex for money because it was the surest way to support themselves.
In other words, the typical kid who is commercially exploited for sex in New York City is not a tween girl, has not been sold into sexual slavery, and is not held captive by a pimp.
Nearly all the boys and girls involved in the city's sex trade are going it alone.
Ric Curtis and Meredith Dank were amazed by what their research had revealed. But they were completely unprepared for the way law-enforcement officials and child-advocacy groups reacted to John Jay's groundbreaking study.
"I remember going to a meeting in Manhattan where they had a lot of prosecutors there whose job was to prosecute pimps," Curtis recalls. "They were sort of complaining about the fact that their offices were very well staffed but their workload was — not very daunting, let's say. They had a couple cases, and at every meeting you go to, they'd pull out the cherry-picked case of this pimp they had busted, and they'd tell the same story at every meeting. They too were bothered by the fact that they couldn't find any pimps, any girls.
"So I come along and say, 'I found 300 kids' — they're all perky — but then I say, 'I'm sorry, but only 10 percent had pimps.'
"It was like a fart in church. Because basically I was saying their office was a waste of time and money."
Jay Albanese, a criminologist at Virginia Commonwealth University who headed the Justice Department's research arm for four years, says the findings of the John Jay study are among the most interesting he has seen.
"Whether you are a kid or an adult, the issue becomes: To what extent is this voluntary?" Albanese says. "Because you make more money in this than being a secretary? Or because you really have no choices — like, you're running from abuse or caught up in drugs? The question becomes: If Curtis is correct, what do we do with that 90 percent? Do we ignore it? How hard do we look at how they got into that circumstance? You could make the case that for the 90 percent for whom they couldn't find any pimping going on — well, how does it happen?
"It's a very valid question," Albanese continues. "A policy question: To what extent should the public and the public's money be devoted to these issues, whether it's child prostitution or child pimping?"
The Federal Bureau of Investigation is the only agency that keeps track of how many children the legal system rescues from pimps nationwide. The count, which began in June 2003, now exceeds 1,600 as of April of this year, according to the FBI's Innocence Lost website — an average of about 200 each year.
Through interviews and analysis of public records, Village Voice Media has found that the federal government spends about $20 million a year on public awareness, victims' services, and police work related to domestic human trafficking, with a considerable focus on combating the pimping of children. An additional $50 million-plus is spent annually on youth homeless shelters, and since 1996, taxpayers have contributed a total of $186 million to fund a separate program that provides street outreach to kids who might be at risk of commercial sexual exploitation.
That's at least $80 million doled out annually for law enforcement and social services that combine to rescue approximately 200 child prostitutes a year.
These agencies might improve upon their $400,000-per-rescued-child average if they joined in the effort to develop a clearer picture of the population they aim to aid. But there's no incentive for them to do so when they stand to rake in even more public money simply by staying the course.
At the behest of advocates who work with pimped girls, along with a scattering of U.S. celebrities who help to publicize the cause, the bipartisan Senate tag team of Oregon's Ron Wyden, a Democrat, and Texas's John Cornyn, a Republican, is pushing for federal legislation that would earmark another $12 million to $15 million a year to fund six shelters reserved exclusively for underage victims of sex trafficking. (In an editorial published this past July, Village Voice Media expressed its support for the initiative, now folded into the pending Trafficking Victims Protection Reauthorization Act.)
Though the language of the bill is gender-neutral, some advocates point to the disproportionate influence wielded by groups that direct their efforts exclusively at pimped girls. They worry that anti-sex-trafficking funding might increasingly ignore boys and transgender youths, not to mention kids of any gender who aren't enslaved by a pimp but sell sex of their own volition.
Jennifer Dreher, who heads the anti-trafficking program at Safe Horizon, a New York nonprofit whose Streetwork Project has targeted juvenile prostitutes and homeless youths since 1984, says if federal lawmakers took the time to read the John Jay report, they would better grasp the complexity of the issue.
"We have been seeing and talking about this population for so long, but that kind of tug-at-your-heartstrings narrative was the only one focused on," Dreher says, referring to the stereotype of the pimped little girl.
Certainly those girls are out there, Dreher says, and they're in need of help and compassion. But they're only a small segment of the underage population commercially exploited for sex. If you want to eradicate the scourge, argues Dreher, "you have to recognize the 90 percent of other types of people that this John Jay College study found."
Curtis couldn't agree more. "All of the advocates are focused on girls," he fumes. "I'm totally outraged by that — I can't tell you how angry I am about that. The most-victimized kids that I met with were the boys, especially the straight boys. I felt so bad for those who have no chance with the advocates."
More than three years after publishing his study, the researcher still smarts from the cold shoulder that greeted his work.
"[Initially] there were a lot of people enthusiastic in Washington that we found such a large number," he recounts. "Then they look more closely at my findings. And they see, well, it wasn't 300 kids under the yoke of some pimp; in fact, it was half boys, and only 10 percent of all of the kids were being pimped. And [then] it was a very different reception."
Dank, who now researches human trafficking and commercial sex at the nonpartisan Urban Institute in Washington, D.C., is equally baffled at the study's lack of traction outside the halls of the Justice Department.
"We're not denying that [pimped girls] exist," she emphasizes. "But if you were to take all the newspaper, magazine, and journal articles that have been written on this, you'd come away saying, 'Oh, my God! Every child-prostitution incident involves a pimp situation!' It's this huge thing. Where really, at the end of the day, yes, that is an issue, but we're at the point where we need to look beyond this one subgroup of the population and look at commercial sexual exploitation of children as a whole."
About a year after the John Jay study commenced, the Justice Department set its sights on Atlanta, awarding a $452,000 grant to Mary Finn, a professor of criminal justice at Georgia State University. Finn's 2007 study had two goals: first, to calculate the population of the metro area's underage sex workers. And second, to evaluate the work of an assemblage of government agencies and nonprofits that had joined forces to combat child prostitution.
The coalition Finn was to assess had formed several years earlier with $1 million in Justice Department funding. Heading it up: the Juvenile Justice Fund, a child-advocacy agency allied with the Atlanta Women's Foundation and the Harold and Kayrita Anderson Family Foundation. The trio of nonprofits had commissioned a child-prostitution survey whose alarming findings were destined to be regurgitated nationwide by an unquestioning media — and whose methodology, in turn, would be exposed as entirely bogus and discounted by a veritable who's who of child-prostitution researchers.
To kick off the project, Finn arranged a meeting with representatives of the collaborative and invited Curtis along to help break the ice. It seemed like a good idea: Curtis had accrued a wealth of experience thanks to his one-year head start, and the researchers would ultimately share their findings in a final report. But what was intended as an exercise in diplomacy quickly devolved into a debacle.
The get-together began to unravel when Finn explained that the Justice Department's guidelines required her team to gather its data without regard to gender or motive — in other words, they would be calculating the prevalence of commercial sex among both boys and girls, and that both trafficking and so-called survival sex were fair game.
At that point, Finn recounts, a Juvenile Justice Fund board member angrily objected, insisting that no child would engage in prostitution by choice. Throughout the debate that ensued, not a single representative from the Atlanta advocates' contingent uttered a syllable of support for Finn's approach.
Curtis stepped in, noting that Finn's methodology made sense in light of his preliminary findings.
The group wasn't having any of it.
"The members of the collaborative felt the data couldn't be accurate — that maybe that's the case in New York, but it's certainly not how it is here in Atlanta," Finn recalls. "That's when I sensed that they had far more invested — that there was a reason to be so standoffish, to resist so aggressively or assertively, that I wasn't privy to. What was clear to me was the silence of everyone else: There was some issue of control and power."
To this day, Finn says, she's not sure what was behind the hostile reception. But she does provide some compelling historical context.
Back in the late '90s, she explains, Atlanta women had galvanized to prevent child prostitution. One juvenile-court judge in particular provided a catalyst when she instituted a screening process in her courtroom that was aimed at identifying kids who were engaging in prostitution.
The only children who were questioned about sex work were girls. Boys were never screened.
"The problem was very narrowly defined from the outset," Finn says.
"I'm a feminist scholar," she continues. "I understand the importance of these advocates — who are predominantly women, predominantly concerned about the plight of girls — wanting to retain that focus on that issue. But as a researcher, knowing that this is labeled as 'child exploitation,' and knowing that there are numbers in other cities showing boys are being victimized, I had to argue that this was maybe a small but significant population we had to look at."
Finn soon found herself facing a dilemma on the research front as well.
When Curtis and Dank put out the call for underage sex workers in New York, they were confident they'd be able to find space in an emergency shelter if they encountered an interview subject who appeared to be in immediate peril. Atlanta, on the other hand, was equipped with no emergency shelters for homeless youths. In the absence of any such backstop, Finn concluded, it would be unethical to go hunting for kids to interview.
So she went with Plan B: interviewing law-enforcement agents and social workers, examining arrest records, and mining a countywide database of child-sexual-abuse cases.
Despite the less-than-satisfactory secondary-source approach, Finn figured she would have plenty of data to mine. After all, she had seen breathless media reports of trafficking in Atlanta. "The overall market for sex with kids is booming in many parts of the U.S. In Atlanta — a thriving hotel and convention center with a sophisticated airport and ground transportation network — pimps and other lowlifes have tapped into that market bigtime," a 2006 New York Times story blared.
"I walked in thinking, This is going to be a huge priority for any agency that is dealing with at-risk youth. I mean, goodness, this must be at the top of their agenda for training, protocol — all of it."
On the contrary, Finn found that most organizations, whether nonprofit or government run, were not systematically documenting cases of child prostitution. Apart from 31 juvenile arrests police had made over a four-year period, there were virtually no numbers for her to compile.
"It was almost like nobody wants to document their existence," Finn says. "Whether it's because they don't want to label the youth, or they don't want other agencies to know they're aware of them because then the call comes — 'Well, what are you doing about it?' — I just don't know. It was very odd. The environment we were seeing in the media just looked so different from the environment we walked into."
In September 2008, just as Finn was preparing a summary of her scant findings, the Juvenile Justice Fund announced an ongoing statewide study based on "scientific probability methods," whose results pointed to "a significant number of adolescent girls being commercially sexually exploited in Georgia, likely ranging from 200 to 300 girls, on the streets, over the Internet, through escort services, and in major hotels every month from August 2007 to May 2008."
Published in 2010, the final report was nearly as ambiguous, though there were more — and even bigger — numbers. According to the Justice Fund's "scientific research study," underwritten with money from the Anderson Family Foundation, each month in Georgia, 7,200 men pay underage girls for 8,700 sex acts, "with an average of 300 acts a day." The report's authors updated their 2008 stat, increasing their underage-hooker count to 400.
The Atlanta Journal-Constitution trumpeted the report's findings under the headline "City's shame remains; despite crackdowns, Atlanta is still a hub in selling children for sex."
The Journal-Constitution did not, however, inform its readers that the "scientific study" was undertaken not by researchers adhering to rigid academic standards, but by the Schapiro Group, an Atlanta public-relations firm hired by the Justice Fund.
Despite the claims to the contrary, there was nothing remotely "scientific" about the research. In order to gauge the number of men who pay for sex with underage girls, the PR firm observed activity at major hotels and on streets thought to be frequented by sex workers. Staffers also called escort services, posing as customers, to inquire into the possibility of hookups with adolescent girls. And they created online ads featuring photos of young-looking females and inviting prospective customers to call a phone number — a line answered by PR firm "operators" posing as pimps and madams. (For more about the Schapiro Group's dubious methods, see "Weird Science," written by Nick Pinto and published in the March 24 issue of New Times.)
Mary Finn is troubled by the murky provenance of the statistics, but more so by the time and effort wasted on sensationalizing a problem instead of addressing it.
"This shouldn't be a race to the top," she contends. "We should be mobilized for a single victimization. Why do we need 300 or 500 or 1,000 to mobilize as a community?
"I guess that's what is most disheartening about the [dubious] numerical information that's coming out: We may not be putting resources where we need to put them, because we don't have a clear grasp of what the underlying problem is."
Anyone curious about the underlying problem in New York City can find numerous clues within the 122-page report documenting the several hundred in-person interviews at the core of the John Jay College study.
There are, for instance, the state-run group homes for orphans and kids whose families have kicked them out:
"[H]e was like, you know, the little leeches that linger around," a girl said of being picked up by a pimp outside the group home where she resided at age 15. "And I was sittin' on my steps and I was cryin' because they're givin' you allowance — $20-sumpin' a week — and then you're not allowed to do certain types of jobs because you have a curfew. And if you miss curfew, they shippin' you somewhere else. So it was like, I was just at my rope's end. And the things that he was sayin' to me, it sounded good."
And the potential pitfalls of the foster-care system:
"My mother died and I was placed in foster homes," said a girl who started hooking at age 15. "My foster father would touch me, and I ran away. I ended up coming to New York, and I was on the streets; nobody wanted to help me. And I ran into this girl, and she was like 38 when she passed away last year, but she taught me everything I know. She taught me how to do what I have to do — but not be stupid about it — to play it right and be smart."
Not to mention youth homeless shelters:
"I've been raped at Covenant House three times," one young man stated. "It was by guys in the men's ward." (The three other youths interviewed for the study who spoke specifically about the New York-based nonprofit, whose mission is to care for kids in crisis, made no mention of sexual assault; they described the shelter as a place where kids shared knowledge about how to sell sex and/or characterized it as a popular place for pimps looking to recruit.)
One recurring theme is economic desperation:
"The fact that people think that I'm doing it because I want to — I mean, I get replies all the time on email, and they tell me: 'You know, why don't you just get a job?'" reported a boy with three years' experience selling sex. "Well, no shit, Sherlock! Honestly! I don't know, I would like someone to be able to offer me something."
Law-enforcement personnel, the kids say, are not always helpful:
"One cop said, 'You're lucky I'm off duty, but you're gonna suck my dick or I'ma take you in,'" a transgender youth stated. "This has happened to me about eight times."
"Police raped me a couple a times in Queens," said a female who had worked as a prostitute for four years. "The last time that happened was a coupla months ago. But you don't tell anybody; you just deal wit' it."
Though many kids said they developed buddy-system strategies to stay safe and fed on the street, nearly all wanted a way out:
[ Zu jung um Auszusteigen ]
"I really wanna stop now, but I can't 'cause I have no source of income since I'm too young," said a girl who'd begun hooking at age 12. "So it's like that I have to do it, it's not like I wanna do it. As I say, I'm only 17, I got a 2-year-old daughter, so that means I got pregnant real young. Didn't have no type of Medicaid... Can't get a job, have no legal guardian, I don't have nobody to help me but [friends], so you know, we all in this together."
In late 2009, the U.S. Department of Justice called on the Center for Court Innovation and John Jay professor Ric Curtis to expand their research to other cities nationwide, backing the project with a $1.275 million federal grant. Now Curtis and Jennifer Bryan, the center's principal research associate, direct six research teams across the United States, employing the same in-the-trenches approach that worked in New York City: respondent-driven sampling, or RDS.
The method was developed in the '90s by sociologist Doug Heckathorn, now on the faculty at Cornell University, who was seeking a way to count hidden populations. It has since been used in 15 countries to put a number on a variety of subcultures, from drug addicts to jazz musicians. Curtis and his research assistant, Meredith Dank, were the first to use RDS to count child prostitutes.
For the John Jay study, Curtis and Dank screened kids for two criteria: age (18 and younger) and involvement in prostitution. All subjects who completed the study's full, confidential interview were paid $20. They were also given a stack of coded coupons to distribute to other potential subjects, and for each successful referral they were paid $10. And so on.
RDS relies on a snowball effect that ultimately extends through numerous social networks, broadening the reach of the study. "The benefit of this is that you're getting the hidden population: kids who don't necessarily show up for [social] services and who may or may not get arrested," Bryan says. "It's based on the 'six degrees of separation' theory."
To calculate their population estimate, the John Jay team first culled the interview subjects who didn't fit the study's criteria but had been included for the potential referrals they could generate. The next step was to tally the number of times the remaining 249 subjects had been arrested for prostitution and compare that to the total number of juvenile prostitution arrests in state law-enforcement records. Using a mathematical algorithm often employed in biological and social-science studies, Curtis and his crew were able to estimate that 3,946 youths were hooking in New York.
David Finkelhor, director of the Crimes Against Children Research Center at the University of New Hampshire, calls the New York study significant, in that it "makes the big [national] numbers that people put out — like a million kids, or 500,000 kids — unlikely."
Finkelhor's single caveat: While RDS is efficient in circulating through a broad range of social networks, certain scenarios might elude detection — specifically, foreign children who might be held captive and forbidden to socialize.
Still, says Finkelhor: "I think [the study] highlights important components of the problem that don't get as much attention: that there are males involved and that there are a considerable number of kids who are operating without pimps."
The John Jay study's authors say they were surprised from the start by the number of boys who came forward. In response, Dank pursued new avenues of inquiry — visiting courthouses to interview girls who'd been arrested, and canvassing at night with a group whose specialty was street outreach to pimped girls. She and Curtis also pressed their male subjects for leads.
"It turns out that the boys were the more effective recruiter of pimped girls than anybody else," Curtis says. "It's interesting, because this myth that the pimps have such tight control over the girls, that no one can talk to them, is destroyed by the fact that these boys can talk to them and recruit them and bring them to us. Obviously the pimps couldn't have that much of a stranglehold on them."
The same, of course, might be true of the elusive foreign-born contingent Finkelhor mentions.
Curtis and Dank believe there is indeed a foreign subpopulation RDS could not reach. But with no data to draw on, it's impossible to gauge whether it's statistically significant or another overblown stereotype.
And as the researchers point out, the John Jay study demolished virtually every other stereotype surrounding the underage sex trade.
For the national study, researchers are now hunting for underage hookers in Miami, Chicago, Dallas, Las Vegas, and the San Francisco Bay Area, and interviews for an Atlantic City survey are complete.
Curtis is reluctant to divulge any findings while so much work remains to be done, but he does say early returns suggest that the scarcity of pimps revealed by the New York study appears not to be an anomaly.
A final report on the current research is scheduled for completion in mid-2012.
"I think that the study has a chance to dispel some of the myths and a lot of the raw emotion that is out there," says Marcus Martin, the PhD who's leading the Dallas research crew. "At the end of the day, I think the study is going to help the kids, as well as tell their story."
At the end of the day, if the work Ric Curtis and Meredith Dank began in New York will indeed help the kids, it will do so because it tells their story. And because it addresses the most difficult — and probably the most important — question of all: What drives young people into the sex trade?
Dallas Police Department Sgt. Byron Fassett, whose police work with underage female prostitutes is hailed by child advocates and government officials including Senator Wyden, believes hooking is "a symptom of another problem that can take many forms. It can be poverty, sexual abuse, mental abuse — there's a whole range of things you can find in there.
"Generally we find physical and sexual abuse or drug abuse when the child was young," Fassett continues. "These children are traumatized. People who are involved in this are trauma-stricken. They've had something happen to them. The slang would be that they were 'broken.'"
Fassett has drawn attention because of his targeted approach to rescuing (rather than arresting) prostitutes and helping them gain access to social services. The sergeant says that because the root causes of youth prostitution can be so daunting to address from a social-policy standpoint, it's easy — and politically expedient — to sweep them under the proverbial rug.
And then there are the John Jay researchers' groundbreaking findings. Though the study could not possibly produce thorough psychological evaluations and case histories, subjects were asked the question: "How did you get into this?" Their candid answers revealed a range of motives and means:
• "I can't get a job that would pay better than this."
• "I like the freedom this lifestyle affords me."
• "My friend was making a lot of money doing it and introduced me to it."
• "I want money to buy a new cell phone."
Though the context is a different one, Dank and Curtis have, not unlike Fassett, come to learn that their survey subjects' responses carry implications that are both daunting to address and tempting to deny or ignore.
[ Was gebraucht wird ]
For example, the John Jay study shows that when asked what it would take to get them to give up prostitution, many kids expressed a desire for stable, long-term housing. But the widely accepted current social-service model — shelters that accommodate, at most, a 90-day stay — doesn't give youths enough time to get on their feet and instead pushes them back to the streets. The findings also point to a general need for more emphasis on targeted outreach, perhaps through peer-to-peer networks, as well as services of all kinds, from job training and placement to psychological therapy.
Regarding that last area of treatment, Curtis believes that kids who have made their own conscious decision to prostitute themselves might need more long-term help than those who are forced into the trade by someone else.
"Imagine if you take a kid off the street and put them in therapy," he says. "Which do you think is easier to deal with: the kid who's been enslaved by another human being, or the one who's been enslaved by him- or herself — who only have themselves to blame? In my view, healing those kids is a steeper hill than the one who can point to somebody and say, 'He did that to me; I'm not that kind of person,' and who can deflect the blame."
Which raises the question: Who's willing to pay the freight to guide kids up that hill?
Fotos:
Researchers Ric Curtis (right) and Meredith Dank induced hundreds of New York's underage sex workers to open up about their "business." The findings upended the conventional wisdom — and galled narrow-minded advocates.
Curtis and Dank relied on a method of social networking that was anything but electronic: Interview subjects were given coupons to pass out to peers and collected $10 for each successful referral.
Jennifer Bryan of the Center for Court Innovation is helping to expand the John Jay College study nationwide using the same methodology, which has generated reliable census data on a vast range of subcultures, from drug addicts to jazz musicians.
"It was almost like nobody wants to document their existence": Georgia State University criminologist Mary Finn's research effort in Atlanta was thwarted by uncooperative advocacy groups, incomplete arrest data, and an utter lack of shelter beds for juveniles in crisis.
EDITOR'S NOTE:
Village Voice Media, which owns this publication, owns the classified site Backpage.com. In addition to used cars, jobs and couches, readers can also find adult ads on Backpage; for this reason, certain activists and clergy members have called attention to the site, sometimes going so far as to call for its closure.
Certainly we have a stake in this discussion. And we do not object to those who suggest an apparent conflict of interest. We sat quietly and did not respond as activists held symposiums across America—from Seattle to Miami—denouncing Backpage. Indeed, we were never asked for response.
But then we looked at the "science" behind many of these activists' claims, and the media's willingness, without question, to regurgitate a litany of incredible statistics. In the interest of a more informed discussion, we decided to write.
For background articles go to:
www.villagevoice.com/sex-trafficking
Quelle:
www.miaminewtimes.com/content/printVersion/3102077/
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.12.2012, 01:10, insgesamt 1-mal geändert.