Lokalnachrichten: FRANKFURT am Main & HESSEN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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Affäre um erzwungene unrechtmäßige FeigenblattGewerbescheine

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gewerbeschein-Affäre

Prostituierte als "Tänzerin"


VON FRIEDERIKE TINNAPPEL

Als die Frankfurter Polizei im April diesen Jahres mitteilte, dass sie die Prostituierten im Stadtgebiet nicht mehr nach einem Gewerbeschein fragen würde, schien die Affäre beendet.

Gestern nun warf der Verein Doña Carmen der Staatsanwaltschaft vor, die Ermittlungen zu verschleppen.

Im März hatte Doña Carmen Strafanzeige gegen die Polizei und die Stadt Frankfurt gestellt. Die Prostituierten seien damals gezwungen worden, falsche Angaben zu machen, um den von der Polizei geforderten Gewerbeschein zu bekommen, heißt es zur Begründung. Wie berichtet, hatten sie sich als Tänzerinnen, Masseusen oder Hostessen ausgegeben.

Seit der Novellierung des Prostitutionsgesetzes haben viele Kommunen Prostitution als Gewerbe anerkannt [Anmerkung 1]. Frankfurt teilt diese Auffassung nicht. Für den "Beruf" Prostituierte gibt es in dieser Stadt keinen Gewerbeschein.

"Wir erwarten, dass gegen die verantwortlichen Personen bei der Polizei und beim Gewerbeamt ein Strafverfahren eröffnet wird", erklärte die Vereinsvorsitzende Juanita Henning. Weil sie sich als Tänzerin oder Hostess ausgegeben haben, drohten den Frauen Bußgelder bis zu 1000 Euro.

Nach Angaben der mit dem Fall betrauten Staatsanwältin werden die Ermittlungen demnächst eingestellt - es sei denn, eine der angeblich 150 betroffenen Frauen ist zu einer Aussage bereit [Anmerkung 2].

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... f9bcfcb67b



[Anmerkung 1]

Dies ist so nicht richtig. Der Bund-Länder-Ausschuß 'Gewerberecht' hatte seinerzeit die verbindliche Vorgabe gemacht/verabredet, keine Gewerbescheine an Sexworker auszugeben.


[Anmerkung 2]

Hier hat es den Anschein, als spekuliere die Anwaltschaft auf die aufgrund jahrhunderteandauernder Stigmatisierung bestehende Angst der Sexarbeiterinnen vor einem Zwangsouting gegenüber ihrer bürgerlichen Mitwelt, falls sie aktiv für ihre Rechte als Sexarbeiterinnen entreten.

Hat doch bei dem im vorangeganenen Posting beschriebenen ähnlichliegenden Fall, wo ein Deutscher angeklagt wurde, aufgrund von falschen Gewerbescheinen für Sexarbeiter gegen das Ausländerrecht verstoßen zu haben, die Polizei/Staatsanwaltschaft keine Mühen gescheut die Wohnorte der Sexarbeiterinnen ausfindig zu machen, um sie zur Absicherung der Anklage zu vernehmen.

Im jetzigen Falle bräuchte die die Polizeiangelegenheit überprüfende Staatsanwaltschaft möglicherweise 'nur' die Liste der erfolgten 'Feigenblatt-Gewerbeanmeldungen' zu überprüfen, um festzustellen wie viele Frauen in eine juristische Notlage gezwungen wurden. Zumindest sollte sich die Anwältin des Staates nicht hinter einer bekanntermaßen geringen Aussagebereitschaft von Sexarbeitern verstecken, wenn einmal Sexarbeiter zu vernehmen sind, um eine möglicherweise eingetretene Verletzung ihrer Rechte zu überprüfen.




________________





Pressekonferenz von Dona Carmen e.V.

http://www.donacarmen.de/?p=217
und
http://www.donacarmen.de/wp-content/upl ... 2007-2.pdf
(Tischvorlage zur Pressekonferenz - PDF - 7 Seiten)





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Marc of Frankfurt
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Netzfundstücke

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexarbeit in Frankfurt


Artikel aus "Sinistra" 2005:

Erst das Geld - dann die Arbeit

http://www.copyriot.com/sinistra/magazi ... /geld.html




_________________





Neues Fachbuch mit Frankfurt-Titelfoto:

http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29181#29181





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Technikinnovation und Grundrechtegefährdung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

off topic
of interest

Chaos Computer Club www.ccc.de geht juristisch gegen Wahlcomputer in Hessen vor

07. Januar 2008 (webmaster)
Der Chaos Computer Club (CCC) hat mit Hilfe einer hessischen Wählerin beim Staatsgerichtshof des Landes Hessen einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen den Einsatz von Wahlcomputern bei der dortigen Landtagswahl gestellt.

Der Einsatz der erwiesenermaßen unsicheren und manipulationsanfälligen NEDAP-Wahlcomputer ist nicht nur in Hessen umstritten. Der CCC unternimmt mit diesem Schritt den Versuch, noch vor den Landtagswahlen am 27. Januar einen für alle Wähler vertrauenswürdigen und nachvollziehbaren Wahlvorgang durchzusetzen. Der Gang zum Gericht ist notwendig geworden, da die hessische Landesregierung offenbar nicht über den nötigen Sachverstand verfügt, die technischen Unsicherheiten und Transparenzmängel der Wahlcomputer zu verstehen und daraus die Konsequenzen zu ziehen.

Nach der durch das hessische Innenministerium am 6. Dezember erteilten Verwendungsgenehmigung haben sich nur noch acht Städte und Gemeinden dazu entschlossen, die Wähler mit den fragwürdigen Wahlcomputern abstimmen zu lassen. Die Wähler von Alsbach-Hähnlein, Bad Soden, Lampertheim, Langen, Niedernhausen, Niestetal, Obertshausen und Viernheim sollen gezwungen werden, ihre Stimmen den zweifelhaften Computern anzuvertrauen. Mit maßgeblicher Unterstützung des CCC wurde deshalb ein Antrag auf eine einstweilige Anordnung am hessischen Staatsgerichtshof eingereicht, um den Einsatz des für den Wähler undurchschaubaren computergestützten Wahlverfahrens zu unterbinden.

"Gegen den Einsatz der bekanntermaßen manipulationsanfälligen NEDAP-Wahlcomputer regt sich ein zunehmender Widerstand aus der Bevölkerung", sagte CCC-Sprecher Dirk Engling. "Nachdem die praktisch baugleichen Wahlcomputer desselben Herstellers kürzlich in den Niederlanden komplett ausgemustert wurden, wenden sich mehr und mehr besorgte Bürger an den CCC. Die Wähler verstehen nicht, warum nicht auch in Deutschland endlich Konsequenzen gezogen werden. Der nun eingeschlagene juristische Weg ist für sie die letzte Chance, die Transparenz der Wahlen in Hessen zu retten." [1], [2]

Da auch das hessische Innenministerium nach Presseberichten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Kenntnis nehmen musste, dass gravierende Sicherheitsmängel bei den NEDAP-Wahlcomputern tatsächlich bestehen, wurde eine Reihe von Sicherheitsplacebos verordnet. Der CCC hat diese Versuche, ein kaputtes System durch kultartige Prozeduren zu retten, im Dezember bei einer Testwahl in Alsbach-Hähnlein bereits beobachtet. "Die in Hessen geplanten neuen 'Sicherungsmaßnahmen', die verhindern sollen, dass der Wahlausgang manipuliert wird, können nur als unsinniger, zeitraubender und teurer Schildbürgerstreich angesehen werden", kommentierte Engling. "Ob die Software oder die Hardware der Computer manipuliert wurde, kann der Wähler weiterhin nicht wissen." Einige Gemeinden in Hessen haben sich mittlerweile entschlossen, den Budenzauber aus Testwahl- und Verwahrprozeduren nicht mitzumachen und sind zur bewährten Papierwahl zurückgekehrt. Andere haben aus Kosten- oder Zuverlässigkeitsgründen vom Einsatz der Wahlcomputer Abstand genommen.

Der von tausenden besorgter Bürgern unterstützte Vorstoß wird ausschließlich aus der Spendenaktion gegen Wahlcomputer an die Wau-Holland-Stiftung finanziert. "Wir waren überrascht, dass sich nicht nur mehr als 45.000 Menschen der Petition zur Abschaffung der Wahlcomputer angeschlossen haben, sondern auch viele von ihnen mit Geldspenden die Anti-Wahlcomputer-Kampagne unterstützen", sagte Engling. [3], [4]

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an presse@ccc.de und geben Sie ggf. eine Rückrufnummer an.

Original mit Links:
http://www.ccc.de/updates/2008/wahlcomp ... anguage=de

Frage:
Quiz-Foto ;-( Wie man einen Wahlbetrug erkennt
http://www.ccc.de/press/releases/2007/2 ... -gross.jpg

Antwort:
Spannendes, gut lesbares Gutachten über die simple, veraltete PC-Technik der sog. Wahlmaschine
Wahlcomputer sind nicht sicher
http://www.ccc.de/press/releases/2007/2 ... port54.pdf
(pdf - 55 Seiten)





Antragprüfung des CCC beim Staatsgerichtshof auf nach der Wahl verschoben.

Also müssen ca. 100.000 wahlberechtigte Bürger in Hessen auf den umstrittenen, leicht manipulierbaren Wahlcomputern wählen (ca. 2 % der Wähler von ins. 4,4 Mio). Bei diesen Maschinen können sowohl der Bürger selbst, der Wahlleiter als auch die Wahlhelfer das Verfahren nicht nachvollziehen oder auf seine Richtigkeit kontrollieren.


http://www.taz.de/1/leben/internet/arti ... 02e65631a7





Albtraum-Szenario der Computerexperten des CCC ist eingetreten:
- Politiker lagerte die Wahlmaschinen bei sich zuhause.
- Bürger konnten nicht wählen wegen defekter Maschine.
- Ältere Bürger können nicht anonym wählen, weil sie auf persönliche Hilfe angewiesen waren.
- Wegen knapper Mehrheitsverhältnissen ist die Manipulationsgefahr verschärft, die bei den Maschinen grundsätzlich nicht überprüfbar ist
- Das Tranzparenzgebot des demokratischen Wahlgesetz ist gefährdet bzw. ausgehebelt.


http://www.focus.de/digital/computer/he ... 35168.html

http://www.handelsblatt.com/News/Politi ... lemen.html

http://www.chip.de/news/Wahlcomputer-be ... 226&tid2=0

http://www.tagesspiegel.de/politik/deut ... 22,2465556

http://debatte.welt.de/weblogs/151/die+ ... hlcomputer

Die regierende CDU hat bei der Landtagswahl 'nur' einen Vorsprung von 3.595 Stimmen erhalten gegenüber der oppositionellen SPD. Den Wahlmaschinen wurden jedoch fast 23 x soviele wahlentscheidende Stimmen anvertraut, nämlich ca. 82.281, die nicht mehr nachzählbar und nachprüfbar sind.





Nachtrag

Bundesverfassungsgericht - Wahlcomputer in Karlsruhe auf dem Prüfstand


http://www.focus.de/politik/deutschland ... 44132.html





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 28.10.2008, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berliner Kurier: Deutschlands berühmteste Hure

Nach 50 Jahren wird ihr Schädel beerdigt



Bild

Die Nitribit mit Pudel Ullstein


Düsseldorf - Sie war Deutschlands berühmteste Hure in der Wirtschaftswunderzeit: Rosemarie Nitribitt (†24), am 1. November 1957 in Frankfurt ermordet aufgefunden, zehn Tage später in Düsseldorf bestattet – allerdings nur ihren Torso. Morgen wird endlich auch der Kopf der Nitribitt beigesetzt.

Der eingeschlagene Schädel lag 50 Jahre im Frankfurter Kriminalmuseum, diente als Lehrstück. Angehörige verlangten immer wieder den "Skandal um Rosi" zu beenden, forderten für ihren Kopf eine würdevolle Beisetzung. Auf Drängen Nitribitts Halbschwester wurde er nun von der Frankfurter Staatsanwaltschaft freigegeben. "Wir haben ihn dem Bestatter übergeben", so eine Sprecherin. Er kommt morgen mit in ihr Grab.

Die Mordkommission ermittelte damals einen Nitribitt-Vertrauten als Tatverdächtigen. Er wurde aber freigesprochen, weil der Tatzeitpunkt nicht mehr zu bestimmen war. Von schlampigen Ermittlungen war die Rede. Der Raubmord blieb voller Rätsel. Der Mythos um sie wurde verfilmt, erst mit Nadja Tiller, dann mit Nina Hoss.

Die Nitribitt – Edelhure und Erfolgssymbol der 50er. Mit Leoparden-Pelz, Pumps und Pudel "Joe" stöckelt sie sich in die feine Gesellschaft. Ein Freier schenkt ihr einen "Opel Kapitän", bis sie eigenes Geld für ihren legendären "Mercedes 190 SL" mit den roten Ledersitzen hatte. Sie liebt Luxus, kleidet sich nach der neuesten Mode. Die Farbe des Hutes passt zum Auto. Mehrmals täglich wechselt sie ihre teuren Schuhe, sie besitzt 64 Paar. Sie liebt Schmuck, kauft einen Ring für 18 000 Mark. Am Ende verdient Rosi knapp 100 000 Mark im Jahr – ein leitender Angestellter dagegen 400 Mark/Monat. Auf Nitribitts Kundenliste steht ein Querschnitt deutscher Nachkriegsprominenz. Sie ist befreundet mit den Krupps, Quandts und Gunther Sachs.

Berliner Kurier, 11.02.2008
berlinonline.de/berliner-kurier/print/nachrichten/206832.html

siehe auch Lokalnachrichten Düsseldorf

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Kinder Obdachlosigkeit Armut Prostitution Drogen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Streetworker im Gespräch

„Prostitution für eine Übernachtung“

Im Bahnhofsviertel: Streetworker Martin Dörrlamm und Petra Bender-Seyda


12. März 2008 - Wie Terre des hommes sagt, gibt es mindestens 9000 „Straßenkinder“ in Deutschland. In Frankfurt kümmern sich im Namen der Stadt die Streetworker von „Walkman“ um die jungen Menschen.


Gibt es in Frankfurt tatsächlich Straßenkinder?

Dörrlamm: Natürlich nicht solche, wie wir sie etwa aus Mexiko-Stadt oder anderen riesigen Metropolen kennen, in denen Kinder über lange Zeit auf der Straße oder in der Kanalisation schlafen. Aber junge Menschen, die keinen festen Schlafplatz haben und sehen, wo sie bleiben müssen, gibt es natürlich auch in Frankfurt. Internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation sprechen übrigens bei allen Minderjährigen von Straßenkindern.

Bender-Seyda: Die Erfahrungen, die diese Kinder machen, sind überall ähnlich: Sie haben in ihren Familien und im näheren Umfeld Ausgrenzung, Vernachlässigung und Missbrauch erlebt. Viele haben drogen- oder alkoholabhängige Eltern oder sind aus Heimen, Psychiatrien und Wohngruppen geflohen und irgendwann zum Beispiel im Bahnhofsviertel gelandet.


Wo sie dann vom Regen in die Traufe kommen?

Bender-Seyda: Die Verhältnisse im Kiez sind sicherlich belastend, aber die, aus denen die Kinder und Jugendlichen geflohen sind, waren für sie noch schlimmer. Sie haben gezeigt, dass sie etwas ändern wollen in ihrem Leben. Daran können wir als Sozialarbeiter anknüpfen.


Wovon leben die Straßenkinder?

Dörrlamm: In der Drogenszene vor allem von der Prostitution. So kommen sie auch an Plätze zum Übernachten. Bei den Jungen kommt es vor, dass sie bis zu einem halben Jahr bei einem Freier leben, der so etwas wie einen Vaterersatz abgeben will. Mädchen bleiben höchstens ein paar Nächte bei ein und demselben Mann. Die Drogenabhängigen können mit der Prostitution außerdem ihre Sucht finanzieren. Diejenigen, die nachts anschaffen gehen, schlafen oft tagsüber, auch in Einrichtungen der Drogenhilfe. Es gibt sehr tragische Geschichten, etwa die einer Sechzehnjährigen, die bei einem Freier war und eine Überdosis Heroin zu sich nahm. Der Freier überlegte lange, ob er einen Krankenwagen rufen sollte, schließlich hatte er eine Minderjährige bei sich. Nach mehreren Wochen im Koma und Monaten in der Reha blieben Lähmungserscheinungen aufgrund der späten medizinischen Versorgung.


Mit wie vielen Kindern und Jugendlichen kommen Sie zusammen?

Bender-Seyda: Im vergangenen Jahr waren es 72 junge Menschen, 63 Mädchen und neun Jungen.


Ein großer Unterschied.

Bender-Seyda: Ja. Mädchen leben, wenn sie von zu Hause geflohen sind, eher allein und fallen auf der Straße eher auf. Jungs dagegen sind oft in Gruppen zusammen, etwa an der Konstablerwache. Zu ihnen gehören mit Sicherheit auch „Straßenkinder“, aber die sind eben nicht so auffällig. Die jüngste, mit der wir zu tun hatten, war erst 13. Die meisten sind zwischen 15 und 17 Jahren alt. Wir versuchen, ihnen Unterkünfte zu vermitteln, etwa im „Sleep-In“, einer Notschlafstelle für Minderjährige und junge Volljährige bis 21 Jahren oder in preiswerten Hotels. Unser wichtigstes Ziel ist, gemeinsam mit den Kids und dem zuständigen Amt für Jugendhilfe Angebote zu finden, die für sie passen.


Wie kommen Sie in Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen?

Bender-Seyda: Der Kiez ist sehr geschwätzig. Es spricht sich herum, wer wir sind. Außerdem bekommen wir Hinweise aus Drogenhilfeeinrichtungen oder von früheren Klienten, die sehen, wenn jemand neu ins Viertel gekommen ist.

Dörrlamm: Manche sprechen wir auch gezielt an und geben ihnen Essensmärkchen oder auch einmal ein wenig Bargeld. Wir haben inzwischen einen Blick für unsere Klienten.


Kommt es vor, dass Eltern bei Ihnen anrufen?

Dörrlamm: Sehr selten. Es wäre auch nicht gut, wenn die Kinder uns als verlängerten Arm ihrer Eltern erleben würden. Überhaupt begegnen sie Erwachsenen mit großer Skepsis. Für Straßenkinder sind Erwachsene durchweg negativ besetzt, sie erleben sie als Freier, Dealer oder Polizisten. Wir versuchen, positive Bezugspersonen zu werden. Das braucht Zeit, denn das Vertrauen der Kids muss erst wachsen.

Bender-Seyda: Das heißt auch, dass wir für sie eine Entgiftung in einer Klinik in die Wege leiten, sie zu Behörden oder Gerichtsverhandlungen begleiten, mit ihnen Klamotten einkaufen oder auch mal ins Kino gehen. Diese Jugendlichen haben ganz normale Wünsche, wollen einen Schulabschluss machen, Freundschaften pflegen.


Gibt es Freundschaften im Kiez?

Bender-Seyda: Viele haben hier eine Art Familie gefunden, allerdings sind die Beziehungen fragil. Es gibt oft Streit um Stoff oder Freier. Allerdings gibt es auch gewisse Regeln, die Außenstehenden verborgen bleiben. Zum Beispiel die, dass man Schulden zurückzahlt oder sich anderen gegenüber korrekt verhält. Wer das nicht tut, hat einen schlechten Stand im Viertel.


Haben Straßenkinder feste Treffpunkte?

Dörrlamm: Nein. Fragil sind die Beziehungen nämlich auch, weil im Viertel alle in Bewegung sind. Entweder weil sie auf der Suche nach Freiern sind oder vor der Polizei weglaufen. Der Druck durch die Polizei ist in den vergangenen Jahren immens gestiegen. Draußen zu schlafen ist unmöglich geworden. Das heißt für uns, dass wir noch mobiler geworden sind. Außerdem gibt es in Frankfurt weniger Nischen für Straßenkinder als etwa in Hamburg oder Berlin, das heißt zum Beispiel keine leerstehenden Häuser, in denen man wohnen könnte.


Wie messen Sie den Erfolg Ihrer Arbeit?

Bender-Seyda: Das ist nicht so einfach. Manchmal ist es schon ein Erfolg, wenn jemand uns nur ein kurzes „Hallo“ über die Straße zuruft und so Kontaktbereitschaft zeigt. Andere melden uns zurück, dass sie einen Schulabschluss gemacht haben. Wichtig ist uns, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen: Es gibt jemanden, dem ihr nicht egal seid. Und das spüren sie. Man darf diese Menschen nicht aufgeben.


Die Fragen stellte Stefan Toepfer.

Original mit Bild:
http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2 ... googlefeed





Arbeitsberichte von Walkmann:
http://www.doerrlamm.de/Seiten/WalkManA ... richte.htm





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Sowas schon ausprobiert?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Informelle Prostitution/Geheimprostitution:
Kobern zu Messezeiten

Prostitution beim Sushi-Essen


Von Heiner Hänsel • 18. März 2008 • Kategorie: Satire

Jedes Jahr im Oktober findet die weltgrößte - nämlich die Frankfurter - Buchmesse statt. Menschen kommen in die Stadt um Bücher zu gucken und an den Ständen der Aussteller Tüten mitzunehmen. - Warum auch immer.
Ich wollte keine Bücher gucken und saß deshalb gegen Mittag, in der Nähe der Buchmesse, in einer Sushi-Bar am Verköstigungsfließband und versuchte möglichst viel für meine all-you-can-eat-14-Euro in mich hineinzustopfen.

Ich war seit ca. zwanzig Minuten in der Sushi-Bar und hatte schon die ersten 25 leeren Sushi-Tellerchen aufgetürmt, als sich eine nett anzuschauende Dame im Businesskostüm auf den freien Platz rechts neben mir platzierte. Dass das Businesskostüm lediglich Tarnung war, bemerkte ich, als sie anfing zu essen. Mit Stäbchen. Das beherrschte sie nämlich nicht wirklich. Reihenweise fielen ihr die Sushiröllchen in das Schälchen mit der Sojasauße, welche jedes mal aufspritzte und sich im Umkreis von einem Meter gleichmäßig verteilte. Da auch meine rechte Köperhälfte in Gefahr war, braun eingesprengelt zu werden, griff ich beherzt ein. Ohne die spritzende Mitesserin zu fragen, befahl ich der Bedienung, ihr bitte sofort eine Gabel zur Verfügung zu stellen. Meiner Nachbarin schien das nicht unangenehm zu sein, im Gegenteil, sie bedankte sich - offensichtlich erleichtert - und begann einen Smalltalk, den ich so eigentlich gar nicht wollte.
So unterhielt ich mich mit ihr zwangsweise ca. fünf Minuten während des Essens über belanglose Dinge, bis die Dame schließlich eine kurze, nachdenkliche Pause einlegte und mir dann diskret, und tief in die Augen blickend, zuflüsterte: “150 Euro, und wir verschwinden für ein Stündchen im Hotel.”
Ich war baff.
“150 Euro?”, entfuhr es mir. Das war schon eine Menge Geld.
“Ich finde, das ist ein fairer Preis”, entgegnete sie.

Ich schaute sie mir genauer an. Sie sah schon recht lecker aus. Die 150 Euro schwirrten durch meine Gehirnwindungen. Sollte ich mich darauf einlassen?
“Was machen wir denn alles im Hotelzimmer?”, versuchte ich herauszufinden um das Preis-Leistungsverhältnis etwas genauer zu definieren.
“Französisch ohne Gummi, Küssen mit Zunge, verschiedene Stellungen und so oft Verkehr wie du kannst innerhalb einer Stunde.”
Ich schluckte. Sie erwartete anscheinend, dass ich mehrmals “Verkehr” mit ihr haben würde, innerhalb einer Stunde. Dabei bin ich in meinem Alter froh, wenn ich einmal “Verkehr” schaffe in einer, na ja, sagen wir lieber zwei Stunden… und warum um alles in der Welt verschiedene Stellungen?

frankfurter-magazin.de/?p=255





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Lokales

Beitrag von Marc of Frankfurt »

etwas off-topic

Videoclip vom Wochenmarkt beim Rotlichtviertel

RTL-Frankfurt: Die bekannteste Marktfrau, Frau Giesela Paul verkauft Grüne Sauce



Sie ist eine Powerfrau, Quereinsteigerin, Medienprofi ... und hält das Vereinsleben im Viertel zusammen. Organisiert das jährliche Stadtteil-Sommerfest, da wo sonst der Wochenmarkt vorm Hauptbahnhof ist und wo dann auch www.donaCarmen.de immer einen Info-Stand macht. Das ist die schönste Allee der Stadt, direkt am Eingang zu Frankfurts heißer Meile ...

http://www.rtl-hessen.de/videos.php?vid ... drbg9m59l3

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Verein kämpft gegen Razzia an Straßenprostituierten

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Perfide Kontrollaktion von Stadt und Polizei gegen
Straßenprostituierte




Pressemitteilung

Bei der gestrigen Polizeiaktion gegen Straßenprostitution im Frankfurter Bahnhofsviertel wurden 42 Frauen wegen verbotener Prostitution (Sperrgebiet) sowie 29 ihrer Kunden angezeigt. Dazu stellt Doña Carmen e.V. fest:

Seit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien in die EU Anfang 2007 - also seit nunmehr über anderthalb Jahren - gibt es vermehrt Straßenprostitution von Frauen aus diesen Ländern im Sperrgebiet des Frankfurter Bahnhofsviertels. Das ist der Stadt, der Polizei sowie den Bewohner/inen des Viertels seit langem bekannt. Trotzdem haben die Verantwortlichen es nicht für notwendig befunden, die betreffenden Frauen mit Informations-blättern in ihren Herkunftssprachen gezielt über die Rechtslage und die zulässigen Orte für Straßenprostitution in dieser Stadt zu informieren. Man hat damit die Frauen im Glauben gelassen, dass sie in den Straßen des Bahnhofsviertels arbeiten können und ihr Handeln keine Konsequenzen habe. Doña Carmen hat die betreffenden Frauen mehrfach auf die geltende Rechtslage hingewiesen, hat aber nicht die personellen Kapazitäten, durch ständige Streetwork die Frauen zu informieren. Eine finanzielle Unterstützung der Arbeit von Doña Carmen hält die Stadt Frankfurt grundsätzlich nicht für nötig.

Angesichts der hier genannten Umstände mit einer Großkontrolle gegenüber den betroffenen Frauen martialisch zuzuschlagen und sie sowie ihre Kunden zu kriminalisieren statt zu informieren, kann daher nur als hinterhältiges und infames Vorgehen bezeichnet werden, als ganz billige Nummer einer Inszenierung von Law-and-Order-Politik, zu der sich Sicherheitsdezernent Stein (FDP) in diesem Bereich nicht zum ersten Mal berufen fühlt. Eine verantwortliche Politik sieht anders aus.

Doña Carmen e.V. beteiligt sich mit 29 anderen Einrichtungen am 14. August 2008 an der “Bahnhofsviertelnacht” und wird in ihren Räumen eine für alle Interessierte zugängliche Dokumentation zur Razzienpolitik gegenüber Prostitution ausstellen. Herr Stein ist dazu, wenn er Argumenten zugänglich ist, gerne eingeladen.

Wir fordern für die Frauen: Rechte statt Razzien! Information statt Kriminalisierung! Abschaffung der aus Zeiten der Diskriminierung stammenden Sperrgebietspolitik!

FFM 06.08.08
http://www.donacarmen.de/?p=254





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Zu grell im Rotlichtviertel meint die Stadt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Regeln für Betreiber von Sexarbeitsplätzen


Stadt will Rotlicht dimmen

Neue Satzung soll die Beleuchtung im Bahnhofsviertel regulieren


Frankfurt. Der Rotlichtbezirk unweit des Hauptbahnhofs ist schwer zu übersehen. Unzählige Neonröhren an Häusern, ständig blinkende Palmen auf Balkonen und Herzen an Fassaden zeigen, wo sich Sex-Shops, Peep-Shows und Striptease- Bars aneinanderreihen. In Taunus-, Elbe-, und Niddastraße konzentriert sich zudem das horizontale Gewerbe – unmissverständlich markiert durch Meter um Meter bunt ballernde Neons.


Zu grell, zu
hell: Dem
Stadtplanungs-
amt ist nicht
die Nutzung,
sondern die
Beleuchtung
des Bahnhofs-
viertels ein
Dorn im Auge.
Jetzt werden
Wege gegen
die so genannte
Lichtverschmutz-ung gesucht.


Und das wollen die Stadtplaner auch so belassen, das Milieu soll nicht aus dem Viertel verdrängt werden. „Ein Rotlichtbezirk gehört zu einer Großstadt“, sagt Dierk Hausmann vom Stadtplanungsamt. „Und wir finden, er ist am Bahnhof nicht schlecht aufgehoben.“ Für das „Rotlicht“ selbst aber sieht Hausmann Grenzen. Es ist seiner Ansicht nach zu grell und zu hell. Von „Lichtverschmutzung“ spricht das Amt. Aus dem Rotlichtviertel ist Rotlicht nicht wegzudenken; wenn aber regelmäßig ein grelles Feuerwerk entzündet wird, dann ist das den Stadtplanern zu viel: „Wir können das derzeit zum Teil nicht verbieten“, sagt Hausmann. „Deshalb gibt es bei uns Überlegungen für eine eigene Lichtsatzung.“ Damit könnte direkt Einfluss auf Licht- und Farbintensität, Blinkrhythmus und Farbenspiel im Vergnügungsviertel genommen werden. Mitnichten will die Stadt blau scheinende Lichtfinger und sich fläzende Blondinen in Neonkurven aus dem Rotlichtviertel verbannen – aber es ist einfach zu viel Licht im Gründerzeitviertel. „Schließlich wollen die Leute gegenüber ja auch schlafen“, sagt Alexander Strauch von der Bauaufsicht.

Das Problem der Behörden ist, dass sie die erotisierten Leuchtspiele nicht immer als klassische Werbung einstufen können – dann hätten sie eine Handhabe. Denn in Frankfurt kann niemand Reklame machen, wie er will, dem steht eine „Dienstanweisung zur Beurteilung von Werbeanlagen“ entgegen. Dort und auch in anderen Verordnungen werden aber keine grell aufflammenden Theater-Blitzer, dauerhaft angeschaltete Leuchtleisten oder wild blinkende Lämpchenreihen erwähnt. „Wir müssen daher in jedem Einzelfall prüfen, ob ein Geblinke die Qualität einer Werbeanlage hat“, sagt Strauch.

Wenn das Amt keine Werbeabsichten feststellt, ist gegen ein grell angestrahltes Haus nichts zu machen. Im Frühjahr kontrollierten die Behörden aber bereits, ob beim Rotlicht auch öffentlich-rechtliche Ordnung herrschte: Zwanzig Verfahren leitete die Bauaufsicht ein, „teilweise, weil Werbung ohne Genehmigung gemacht wurde“, sagt Strauch. Weil die Reklame an den Gründerzeithäusern zu extrem, zu bunt, zu groß oder zu exotisch blinkte und funkelte. Nicht immer sind es allerdings Lichtanlagen, die dem Viertel seinen grellen Glanz bescheren.

Ein Bordellbesitzer strich seine Fassade einmal komplett in Blutrot, was den Nachbarn nicht gefiel. Damals griff die Gestaltungssatzung des Bahnhofsviertels: Das Haus ist inzwischen weiß.

Ob aber Anstrich oder Leuchtkörper zu Lichtspielen im Bahnhofsviertel führen – eines ist klar: „Das gehört im Rotlichtbezirk dazu“, so Stadtplaner Dierk Hausmann. So wie sich mittags auf dem Wochenmarkt des Viertels auch die Damen vom Gewerbe zwanglos beim Wein mit den Bankern vom anderen Ende des Quartiers mischen.

Offenherzig und zugeknöpft, Sonnenschein und Neonreklame, Licht und Schatten – alles ist ein Teil des Bahnhofsviertels.

Quelle:
Neue Presse Frankfurt 11. Juli 2008





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nina777
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Landeshauptstadt 40 Orte der 'Hausprostitution'

Beitrag von nina777 »

WIESBADEN

Fragen zu Rotlichtmilieu

Ortsbeirat und Ordnungsamt über horizontales Gewerbe in Kostheim

Vom 05.12.2008

Die Etablissements tragen Namen wie "Vivians Palace" und "Treff Viktoria". Doch die Annahme, dass das Rotlichtmillieu in einem zunehmenden Maß Besitz von Alt-Kostheim ergreift, ist nach Angaben der Stadt falsch.

Von Wolfgang Wenzel

Die drei Betriebe in der Haupt-, Münchhof und Viktoriastraße gebe es schon seit über zehn Jahren, sagte Rainer Erkel von der Ordnungsbehörde der Stadt. Sie seien daher nichts Neues. Das Nebeneinander von bürgerlicher Welt und horizontalem Gewerbe aber wirft in Kostheim einige Fragen auf. "Wünschenswert ist das nicht", sagte Ortsvorsteher Karl-Herbert Müller (FWG) zu der Entwicklung. Gerüchteweise sei zu hören, dass hier Rockerbanden ihren Geschäften nachgingen und die organisierte Kriminalität Fuß gefasst habe. Doch dafür verfügt die Stadt über keine Anhaltspunkte.

Im Sommer hatte sich der Ortsbeirat mit dem Thema befasst und im Rathaus angefragt, wie viel Hausprostitution einem Stadtteil zuträglich sei. Die Stadt habe dem Gremium zur Antwort gegeben, dass nichts dagegen einzuwenden sei, so lange der Geschäftsbetrieb nicht in die Öffentlichkeit getragen werde und sich die Nachbarn nicht störten. Doch genau das war nach Angaben von Ortsvorsteher Müller der springende Punkt. Ein Anwohner aus der Münchhofstraße habe sich mit dem Argument an dass Gremium gewandt, dass diese Umgebung nicht die richtige Welt sein könne, in die seine Söhne hineinwüchsen. Die Lage habe sich bis heute wieder beruhigt, sagte der Ortsvorsteher.

Im Polizeipräsidium hieß es, dass Prostitution ein Beruf sei. Es bedürfe nicht einmal mehr gewerberechtlicher Genehmigungen, fügte Rainer Erkel vom Ordnungsamt an. Zur Akzeptanz habe ein "Berliner Urteil" von 2002 beigetragen, in dem die Richter das angeblich älteste Gewerbe der Welt vom Ruch der Sittenwidrigkeit befreit hätten. Prostitution sei im Stadtgebiet ein Geschäftszweig wie viele andere auch.

Als "Hausprostitution" sei das horizontale Gewerbe auch in den übrigen Stadtvierteln statthaft. Diese Form von Geschäftstätigkeit werde jedoch an Bedingungen geknüpft. So dürften die Betreiber keine Außenwerbung an den Häusern anbringen und nie mehr als drei Damen gleichzeitig beschäftigen. Wichtigstes Kriterium sei jedoch, dass das jeweilige Haus nicht überwiegend für Sexgeschäfte genutzt werde. Polizei und Ordnungsamt nähmen es mit der Kontrolle der Bedingungen sehr genau.

Die Ordnungsbehörde kenne im Stadtgebiet rund 40 Stellen, die der "Hausprostitution" dienten. Von einer "richtigen Rotlichtszene" in Wiesbaden könne man jedoch nicht sprechen, sagte Erkel.

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/regi ... id=3545492
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Marcus Eberhardt, Prinz von Anhalt eröffnet seinen zweiten Club in Frankfurt:

www.vipclub-frankfurt.com




Bisher hat er schon einen Tabledanceclub im Frankfurter BHV neben ca. 30 anderen Betrieben in Süddeutschland ...

Hier steht mehr über seine Rotlichtvergangenheit, wo er seine erste Million gemacht hat:
viewtopic.php?t=2897





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.05.2009, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Beratungsstelle TAMARA

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Verkaufte Lust

Zwischen Freiwilligkeit und brutalem Menschenhandel



VON INA KROKER

"Es war genau mein Ding." Energisch beugt sich Katrin Hauff (Name von der Redaktion geändert) auf dem Sessel nach vorne. Aufgeregt wandern ihre Hände über die Lehne, fliegen in die Luft und scheinen ihre Worte einfangen zu wollen. Um sie für immer in der Erinnerung lebendig zu halten. "Ja, es war wirklich genau mein Ding", wiederholt die 60-Jährige, nun mehr zu sich selbst, während ein ganz besonderer Glanz in ihre Augen tritt. Sanft landen ihre Hände wieder auf der Lehne.

Es scheint eine wehmütige Leidenschaft zu sein, die von Katrin Hauff Besitz ergreift, wenn sie von "ihrem Ding" erzählt und damit auf ihren früheren Beruf zurückblickt: Über 30 Jahre arbeitete Hauff als Prostituierte im Frankfurter Rotlichtmilieu und stand damit im Dienste eines gesellschaftlichen Tabus. Was für die 60-Jährige ihr Ding war, ist für die meisten Menschen noch immer ein Un-Ding. Daran hat auch nichts das vor sieben Jahren in Kraft getretene Prostitutionsgesetz geändert, ein Kodex, der die Prostitution mit allen anderen Erwerbstätigkeiten gleichsetzt, um die rechtliche und soziale Position von Prostituierten zu verbessern.


Auf das Gesetz angesprochen, winken die Sozialarbeiterinnen Petra Weigand und Monika Hoffmann von der Frankfurter Beratungsstelle "Tamara" mit einem müden Lächeln ab. Der käuflichen Liebe nachzugehen, sei für die Frauen noch immer mit einer lebenslänglichen Stigmatisierung verbunden. Wirklich gleichgesetzt seien Prostituierte doch nur auf dem Papier, sagt Weigand.


Problematisch ist für Sozialarbeiterinnen zudem, dass sexuelle Dienstleistungen und Zwang zur Prostitution weiterhin vermischt würden. "Die Prostitution ist in erster Linie eine Erwerbstätigkeit, zu der sich eine Frau aus bestimmten Gründen entscheidet", betont Hoffmann. Der Begriff Zwangsprostitution sei somit schief, da hier der freiwillige Aspekt der Prostitution mit dem Zwang, also etwas, was eine höhere Instanz einer niedrigeren oktroyiert, in einem Atemzug genannt würde. "Sobald die Frauen zu etwas genötigt werden, handelt es sich nicht mehr Prostitution, sondern um Menschenhandel und ist strafbar", stellt Hoffmann das verzerrte Bild der käuflichen Liebe klar.


Nicht ver-, sondern entzerren, das möchte auch Katrin Hauff, wenn sie von ihrer Zeit als Prostituierte spricht. Drogenabhängigkeit oder einen gewalttätigen Zuhälter sucht man in ihrer Biographie vergeblich. Was man stattdessen findet, ist ihr ungezügelter Freiheitsdrang. München, Holland, Italien, Amerika - in ihrer Jugendzeit ist sie viel herumgekommen. Aus reinem Pflichtbewusstsein ihren Eltern gegenüber habe sie die Friseurlehre beendet, sich mit 17 jedoch mal als Kellnerin, mal auf einem Bauernhof oder im Getränkelager durch die Welt geschlagen.


Nach Frankfurt kam Hauff mit 20, jobbte in Gaststätten und fand, getreu ihrem Freiheitsbedürfnis, ihr Lebensglück in einer Kommune. Und Hauff fand die Kaiserstraße, damalige Hochburg der Prostitution in Frankfurt.

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... -Lust.html





Homepage Tamara:
http://www.diakonischeswerk-frankfurt.d ... tamara.php





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Frankfurter Schule:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Soziologiestudenten erforschen Prostitution im Bahnhofsviertel

Seminar "Sozialstrukturanalyse des Frankfurter Bahnhofsviertels" (Sommersemester 2008)



Seminar Infotext:
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... fsviertels
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... inarplan14


Bild

Meine Werbeidee für den Infostand von Doña Carmen e.V.



Bildergalerien BHV und Prostitution:
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... .pl/bilder
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... /bilder_ii
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... bilder_iii
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... /bilder_iv

Ergebnisse:
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... fsviertel2
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... .pl/essays





Interview mit einer Sozialarbeiterin von der Beratungsstelle Tamara:
http://www.gesellschaftswissenschaften. ... Tamara.pdf

Beratungsstelle Tamara in Frankfurt
http://www.innere-mission-ffm.de/einric ... index.html
http://www.diakonischeswerk-frankfurt.d ... tamara.php

Im Interview wird leider der "Zwangskondom Prostitution" das Wort geredet und dies naiv mit dem Vergleich zu üblichen Sicherheitsauflagen in anerkannten Berufen begründet,
ohne die Sensibilität der intimen Dienstleistung und daraus resultierende mögliche Würdeverletzung der SexarbeiterInnen durch staatliche Kontrollen aufgrund von Ermittlungsparagraphen wie die Bayerische Kondomverordnung zu würdigen.

Die Forderung nach einem Kondomparagraphen von Sexworkern ist oftmals nur Folge der schieren Konkurrenz in unformalisierten Sexarbeitmärkten.
Hier sieht man einmal mehr, daß es Sexarbeiter und Ex-Sexarbeiter in den Beratungsstellen braucht, um der brisanten politischen Dimension von Sexworkerberatung Rechnung tragen zu können.

Kondomanwendung selbstverständlich ja - aber nicht durch Gesetzesparagraphen erzwingen sondern durch notorische Aufklärung ein Umfeld von Kondom-Akzeptanz und -Anwendungskompetenz schaffen.

Wie z.B. durch die ausgeklügelte SW-Gesundheitsstrategie in Australien:
viewtopic.php?p=57615#57615 (Zwangsuntersuchung vs. Gesundheit von Sexworkern)





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Beitrag von nina777 »

2.6.2009 Dietzenbach/Hessen

Stadt will Prostituierte an der B 459 in die Schranken weisen / Parkplatz als Anlaufstelle für Freier

Dietzenbach - Christoph ZöllnerDietzenbach Der Parkplatz an der B 459, nördlich der Waldorfschule, ist ein beliebter Haltepunkt für Spaziergänger, Jogger, Radler und Herrchen, die mit ihrem Hund Gassi gehen wollen. Neuerdings nutzen ihn aber auch Männer, die ganz andere Bedürfnisse haben: Seit etwa drei Wochen gibt es dort Sex zu kaufen.

Bis zu drei junge Prostituierte aus Osteuropa sind es inzwischen, die auf Freier warten, um dann in deren Auto ins Gehölz zu rollen und ihr Gewerbe auszuüben. Einem Steinberger Leser geht das zügellose Treiben gehörig gegen den Strich. Er hat die Ordnungspolizei informiert und fordert Konsequenzen. Schließlich seien auch Kinder im Wald unterwegs und die Berge von Tempotaschentüchern am Wegesrand kein schöner Anblick. Dem Jagdpächter sollen die unkeuschen Handlungen im Landschaftsschutzgebiet ebenfalls ein Dorn im Auge sein.

Nun will Bürgermeister Stephan Gieseler das horizontale Gewerbe an der Ortsgrenze buchstäblich in die Schranken weisen. An den beiden Waldwegen, die in den Parkplatz münden, sollen für 8000 Euro Schranken montiert werden. „Das ist es uns wert“, sagt Gieseler. Schließlich seien Kindergärten und Schulen in der Nähe. Er hoffe, dass sich der Hessenforst an den Kosten beteilige.

Gieseler betont, dass auf den Wegen nur forstwirtschaftlicher Verkehr zulässig ist. Um Missverständnissen vorzubeugen: „Das Befahren der Wege ist illegal, was im Auto passiert, leider nicht.“ Der Bürgermeister bedauert, dass die Gesetze nicht restriktiver sind, um das älteste Gewerbe der Welt an diesem Ort zu verhindern. Schließlich ist der Wald ein Naherholungsgebiet und kein Vergnügungsviertel. Den anschaffenden Damen reicht indes der Nachweis, dass sie brav ihre Umsatzsteuer zahlen.

Revierförster Andreas Keller meint, dass eine regelmäßige Präsenz von staatlicher und kommunaler Polizei dem Geschehen schnell Einhalt gebieten könnte: „Diese Männer wollen ja nicht gesehen werden.“ Im Übrigen rät er Spaziergängern, das Kennzeichen forstfremder Fahrzeuge zu notieren. Wenn dann erste Mahnbescheide eintreffen, könnte die Lust am gekauften Sex schnell wieder vergehen.

http://www.op-online.de/nachrichten/die ... 32204.html
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Groß-Zimmern, 15 Km westl. von Darmstadt

Beitrag von nina777 »

17.8.2009

Wo Freier bei Nachbarn nach dem Puff fragen

Groß-Zimmern - In Groß-Zimmern brodelt die Gerüchteküche. Auf dem Gelände eines Erotikmarkts soll ein illegales Bordell betrieben werden. Jetzt laufen die Anwohner Sturm gegen Freier und Prostituierte. Sie haben die Kriminalpolizei eingeschaltet, die jetzt ermittelt.

"Wir wollen sowas hier nicht in der Nachbarschaft haben", ereifert sich ein anonymer Anrufer, der sich beim EXTRA TIPP gemeldet hat. Er will anonym bleiben. Weil er Angst hat, mit dem Betreiber des Erotik-Markts aneinander zu geraten. "Deswegen haben wir Nachbarn uns jetzt zusammengeschlossen und diesen illegalen Puff angezeigt."

Die Nachbarn scheinen mit ihrer Vermutung richtig zu liegen. "Wir haben zwar kein Gewerbe dieser Art verzeichnet", versichert der Leiter des Groß-Zimmerner Ordnungsamtes, Manfred Jung: "Allerdings haben wir davon auch schon gehört und prüfen das gerade nach." Ein Bordell verbieten könne die Stadt jedoch nicht.

Für die Nachbarn wäre das der Super-Gau. "Bei mir haben sogar schon einige Freier geklingelt und sich nach der genauen Adresse erkundigt", sagt der Anrufer: "Da hört für mich der Spaß auf."

Im Ordnungsamt sind die Mitarbeiter weniger ablehnend eingestellt. "Wenn die Damen ihr Gewerbe anmelden und Gewerbesteuer zahlen, ist daran nichts auszusetzen", heißt es dort einhellig.

Durch eine Anzeige der Anwohner hat sich jetzt auch die Kriminalpolizei eingeschaltet und Ermittlungen aufgenommen. Welche das genau sind, will der Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen Ferdinand Derigs nicht verraten: "Aber soviel ist klar. Es ist nicht ganz einfach."

Im Erotikmarkt weiß man vom horizontalen Gewerbe in der Nachbarschaft. Eine Angestellte versichert: "Wir haben die Räume aber nur vermietet. Mit der Sache an sich haben wir nichts zu tun."

Den Anwohnern ist das vollkommen egal. Für sie gebe es nur eine Lösung des Problems, sagt der Sprecher der Nachbarn: "Der Puff muss weg!"

http://www.rheinmain-extratipp.de/news/ ... 323430.htm
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Nacht der offenen Türen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

2. Bahnhofsviertel-Nacht
Do 20. August 2009

PIK-DAME & RIZ Bar, Café Elbe, Rough Diamond und Doña Carmen e.V.
vertreten Rotlichtviertel und die Branche Prostitution



Bild


www.frankfurt.de/bahnhofsviertelnacht





Foto-Bericht
http://www.pflasterstrand.net/blog/aufg ... sse-nacht/

Blog
http://twitter.com/Bahnhofsviertel





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.08.2009, 22:32, insgesamt 2-mal geändert.

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Drogenproblematik, 3 Beratungsstellen im Viertel

Beitrag von Marc of Frankfurt »

BILDzeitung versucht mit Saubermann-Masche den Bürgerinstinkt auszubeuten, um sein Blatt im Wahlkampf zeitgemäß füllen zu können:

http://www.bild.de/BILD/regional/frankf ... ertel.html

Indem lokale, längst erkannte und begrenzte Alltagsmißstände herausgepickt und aufgebauscht werden, können billig Klischees angesprochen, reproduziert und Vorurteile zementiert werden. So können teure Bemühungen der Stadt und engagierter Anwohner zum Imagewandel ihres Stadtteils (siehe Posting davor) mit einem einzigen Zeitungsartikel eines auflagenstarken Massenmediums völlig hintergangen werden.

Keinem außer der Auflage der Zeitung, dem profilierungsgehabe von Wahlkandidaten und dem angenehmen Gruselgefühl einer ortsfremden,spießbürgerlichen Leserschaft ist damit gedient.

Eine unheilige Allianz in das die 4. Gewalt verstrickt ist.





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Kultur des Bahnhofsviertels

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zwei Buchneuerscheinungen

zum Bahnhofsviertel-Fest:




Bild

Devianz als Alltag

Ausgewählte Studienergebnisse zum Seminarprojekt und Feldforschungen siehe oben Posting #53.





"I dance for money.
But also for fun."


Bild

Zitat und zugleich Buchtitel von Tänzerin Gabriella aus dem www.roughDiamond.de in der Moselstrasse
für das Buch der Marketingagentur www.vier-fuer-texas.de in der Taunusstrasse 21.

Das Buch portraitiert neben der Sexarbeiterin [i.w.S.] aus Sao Paulo, die bei Opel zuvor ihren Job verlor, auch 5 weitere Geschäftsleute im Stadtteil per Interviews.

Die Agentur, die sich neben anderen Kreativen gegenüber den Bordellen niedergelassen hat, hatte anläßlich des Festes im Viertel auch im eigenen Hof ein Agentur-Fest gemeinsam mit ihren Nachbarn gestaltet, welches auch von der Oberbürgermeisterin Frau Roth besucht wurde.

Eine Vermischung von Rotlicht und Bürgertum konnte bei meiner teilnehmenden Beobachtung jedoch nicht beobachtet werden. Mal sehen, ob die Buchprojekte Ausgangspunkt für weitere Annäherung und Inklusion der Milieus sein können oder eher einen deskriptorisch, abgrenzenden Diskurs formieren...

Auch wurde ein neuer Blog gestartet, der Ausschnitte aus dem Buch enthält:
www.bahnhofsviertel-blog.de





Das Bordell/Laufhaus www.myWay.info gegenüber der Agentur war schon zuvor auf einem anderen Buchtitel gewürdigt worden:

Bild

Bildlink geht ins Thema:
"Razzia im My Way"
und damit mitten hinein in eine auch gestaltgebende Realität der Sexarbeit,
die jedoch in den beiden obigen Publikationen nicht studiert wurde.

Razziablog:
viewtopic.php?t=1062





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Beitrag von nina777 »

3.9.2009

Darmstadt

Erregte Gemüter

Ein neu eröffnetes Erotik-Massagestudio im Eberstädter Ludwig-Quessel-Weg erregt die Gemüter in der Nachbarschaft unweit des Klinikums. Anwohner beschweren sich über das angebliche Bordell in dem Wohngebiet; dessen Inhaber, so heißt es, verbreite mit Beschimpfungen und Gewalt-Androhung Angst und Schrecken. "Eben ist wieder eine gekommen von den Damen", sagt eine Anwohnerin am Ludwig-Quessel-Weg, "eine Asiatin." Die Familie im gegenüberliegenden Haus - aus Angst vor Repressalien wollen die Eberstädter ihre Namen nicht nennen - hat die Hausnummer 9 gut im Blick.

Nein, selbst habe man noch keinen Ärger mit den dort arbeitenden Frauen oder mit dem Betreiber gehabt, sagen sie. Es sei jedoch unangenehm. "Jeder spricht einen ja darauf an. Viele haben die Internet-Seite des Studios gesehen. Wir wollen hier nicht so ein Viertel haben, das gehört sich nicht in einem Wohngebiet." Mehrere Anwohner hätten sich mit Beschwerden an die Gewerbe- und die Bauaufsicht gewandt, auch der Pfarrer sei angeschrieben worden, habe sich aber nicht gemeldet.

Vom Vormittag bis in die Abendstunden gebe es in dem Haus seit der Eröffnung am 13. August ein Kommen und Gehen, berichten die Nachbarn. Immer wieder klingelten Männer in Nummer 9, auch die Angestellten seien öfters zu sehen.

Betreiber distanziert sich

Von ernsteren Zwischenfällen könne keine Rede sein, wehrt sich Studio-Betreiber Ernst Hoffmann aus Groß-Gerau. Derartige Begegnungen habe es nie gegeben, Anwohner seien niemals belästigt worden. Es seien vielmehr bestimmte Nachbarn, die eine Konfrontation suchten.

Er selbst habe das Haus gemietet und dann einzelne Zimmer an zwei bis vier Damen untervermietet, erklärt Hoffmann. "Den Bedarf an Erotik gibt es ja." Die Nachfrage gehe nach seiner Einschätzung "weg von ordinären Einrichtungen, hin zu softer Erotik mit Entspannung und Musik". Genau dies biete das "Studio 9". Geschlechtsverkehr sei ausdrücklich ausgeschlossen, das stehe schon auf der Internet-Seite des Studios: "Deshalb hat das für meine Begriffe mit Prostitution nichts zu tun."

Ganz so eindeutig liest sich die Passage im Internet nicht: "Wir bitten Sie zu beachten, dass unsere erotischen Massagen keinen medizinischen Hintergrund haben und auch keine Einladung zum Geschlechtsverkehr sind." Die drei Frauen, die sich am Mittwochvormittag im "Studio 9" aufhalten, schütteln lachend die Köpfe, als sie von den angeblichen gewaltsamen Konfrontationen hören. So etwas sei nie passiert. Die Kunden verhielten sich ruhig.

Bei der Stadt seien in der Tat Beschwerden über das Massagestudio am Ludwig-Quessel-Weg eingegangen, sagt Sprecher Frank Horneff. Da die Nutzungsänderung des Gebäudes nicht zuvor genehmigt worden sei, habe das Bauaufsichtsamt eine Nutzungsuntersagung verfügt. Das Studio habe Gelegenheit erhalten, einen Bauantrag einzureichen, und dies auch inzwischen getan. Der Antrag werden nun geprüft.

Ein Massagesalon sei gemeldet worden, sagt Horneff. Bei der Prüfung werde das gewerbliche Umfeld berücksichtigt. Die Haltung der Nachbarn und mögliche Kinder-Einrichtungen in der Nähe spielten hingegen laut Hessischer Bauordnung keine Rolle.

"Meine Moralbegriffe sind vielleicht nicht so konservativ wie bei vielen Nachbarn", sagt der Betreiber. "Aber es wird keinen Konflikt geben. Ich habe keine Lust, mich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen. Dann werde ich das Ding eben in absehbarer Zeit zumachen. Den Mädchen habe ich schon gesagt: Unter diesen Bedingungen hat die Sache keine Zukunft."

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... ueter.html
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

18.12.2009 | 10:09 Uhr
POL-F: 091217 - 1600

Bahnhofsgebiet: Polizeipräsident Dr. Thiel zieht positive Jahresbilanz der AG- Laterne


Frankfurt (ots) - Acht Monate nach Einführung der AG-Laterne zieht Polizeipräsident Dr. Achim Thiel eine positive Bilanz in der Bekämpfung der illegalen Prostitution und der Hütchenspielerszene.

So wurden durch die Beamten gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt Frankfurt über
600 Strafverfahren bzw. Ordnungswidrigkeiten bearbeitet und
44 Haftbefehle beantragt bzw. vollstreckt
[in 8 Monaten].


Als Ergebnis dieser positiven Entwicklung wird die AG-Laterne zum Beginn des Jahres 2010 fester Bestandteil der Organisation der Frankfurter Polizei.

Nachdem seit dem Jahr 2007 vermehrt osteuropäische Prostituierte der illegalen Straßenprostitution im Frankfurter Bahnhofsgebiet nachgegangen sind, war im Jahr 2008 eine weitere Steigerung zu verzeichnen. Parallel dazu erhöhte sich auch die Begleitkriminalität im Umfeld des Rotlichtmilieus. Seitens der Frankfurter Polizei wurde mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe konsequent reagiert, in die Mitarbeiter des Frankfurter Ordnungsamtes integriert wurden, um eine Bekämpfung dieser Kriminalität und deren Begleiterscheinungen effektiv durchzuführen. Gerade durch die Arbeit der AG-Laterne konnte im Anschluss zahlreicher Ermittlungsverfahren und Kontrollmaßnahmen eine signifikante Verbesserung der Situation erreicht werden.

Hierzu Polizeipräsident Dr. Achim Thiel: Die Beamten der AG-Laterne haben mit hohem Engagement diese Kriminalitätsfeld bekämpft. Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt Frankfurt hat eine effektive Bearbeitung der Ermittlungsverfahren ermöglicht, des Weiteren konnten Kontrollmaßnahmen zum Beispiel hinsichtlich des Gewerberechts integriert werden. Die hohe Zahl an Ermittlungsverfahren verdeutlicht die gute Arbeit der Arbeitsgruppe, weshalb sie jetzt in die Regelorganisation der Frankfurter Polizei überführt wird, um auch zukünftig in diesem Bereich gewappnet zu sein. Gleichwohl haben wir auch in anderen Bereichen gute Ermittlungsarbeit geleistet, so konnten zum Beispiel im Bereich der Betäubungskriminalität und den Finanzermittlungen eine hohe Zahl von neuen Ermittlungsverfahren eingeleitet und abgeschlossen werden.

Die Frankfurter Polizei hat mit dieser Umorganisation einen wichtigen Schritt getan, um auch in Zukunft erfolgreich die illegale Prostitution nebst der damit einhergehenden Begleitkriminalität bekämpfen zu können.

(Alexander Löhr, 069/ 755- 82117)

Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Adickesallee 70
60322 Frankfurt am Main
Telefon: 069/ 755-00
Direkte Erreichbarkeit von Mo. - Fr.: 07:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Außerhalb der Arbeitszeit: 0173-6597905
Fax: 069 / 755-82009
E-Mail: pressestelle.ppffm ät polizei.hessen.de
Homepage Polizeipräsidium Ffm.:
http://www.polizei.hessen.de/ppffm





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