Tanja im Pussy-Club Fellbach
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Kommentar zur Razzia:
Flatrate-Bordelle sollen die einzigen Orte sein, die die angeführten Verstöße begehen? Hallo, liebe Politiker und Behörden, noch offensichtlicher geht es kaum!
Jeder halbwegs vernünftige denkende Mensch durchschaut das dies nur vorgeschobene Gründe sind.
Warum wurden nur in diesen Städten, wo der Pussy-Club steht, die Razzia ausgeführt? Nur aus rein medialen Gründen wahrscheinlich! Warum hat nicht einfach ALLE Bordelle, Nacht-, Sauna-, und Swingerclubs durchsucht? Darauf werden die, die die Razzia zu verantworten haben, garantiert nicht antworten...
Da es offensichtlich keine rechtliche Handhabe gibt, diese "Unternehmen" zu schließen (und auch keinen vernünftigen Grund), wird mit geballter Staatsmacht nach Gründen gesucht und das ist Rechtsmissbrauch, reine Schikane. Gibt es nicht mehr als genug andere Probleme in unserem Land, denen man wesentlich dringender mit solch konzertierten Aktionen begegnen sollte?
Ich möchte aus aktuellem Anlass darauf hinweisen, dass ich kurzfristig die Webseite PRO-PUSSY-CLUB ins Leben gerufen hatte.
Dort kann man auch auf einer Unterschriftenliste unterschreiben, wenn man für den Pussy-Club ist.
http://www.pro-pussy-club.ch.vu
Flatrate-Bordelle sollen die einzigen Orte sein, die die angeführten Verstöße begehen? Hallo, liebe Politiker und Behörden, noch offensichtlicher geht es kaum!
Jeder halbwegs vernünftige denkende Mensch durchschaut das dies nur vorgeschobene Gründe sind.
Warum wurden nur in diesen Städten, wo der Pussy-Club steht, die Razzia ausgeführt? Nur aus rein medialen Gründen wahrscheinlich! Warum hat nicht einfach ALLE Bordelle, Nacht-, Sauna-, und Swingerclubs durchsucht? Darauf werden die, die die Razzia zu verantworten haben, garantiert nicht antworten...
Da es offensichtlich keine rechtliche Handhabe gibt, diese "Unternehmen" zu schließen (und auch keinen vernünftigen Grund), wird mit geballter Staatsmacht nach Gründen gesucht und das ist Rechtsmissbrauch, reine Schikane. Gibt es nicht mehr als genug andere Probleme in unserem Land, denen man wesentlich dringender mit solch konzertierten Aktionen begegnen sollte?
Ich möchte aus aktuellem Anlass darauf hinweisen, dass ich kurzfristig die Webseite PRO-PUSSY-CLUB ins Leben gerufen hatte.
Dort kann man auch auf einer Unterschriftenliste unterschreiben, wenn man für den Pussy-Club ist.
http://www.pro-pussy-club.ch.vu
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Re: RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Also nicht böse sein - das macht nicht wirklich Sinn...Golum1289 hat geschrieben:Ich möchte aus aktuellem Anlass darauf hinweisen, dass ich kurzfristig die Webseite PRO-PUSSY-CLUB ins Leben gerufen hatte. Dort kann man auch auf einer Unterschriftenliste unterschreiben, wenn man für den Pussy-Club ist.
Du stellst eine anonyme (kostenlose) Seite ins Netz...
Den Text dürftest Du selbst nicht gelesen haben, sonst wäre Dir wahrscheinlich aufgefallen sein, dass der folgende Satz keinen Sinn ergibt:
Dann argumentierst Du in Richtung -> beweist uns, dass ihr es ehrlich meint und schikaniert alle Clubs, Bars usw... <- Darum kann es nun wirklich nicht gehen!Als allererstes Mal, der Pussy Club, kann so, wie es die Medien schreiben, nicht verbieten. Ausser er verstößt gegen die deutschen Gesetze, was nicht der Fall ist.
Wenn Du dem PussyClub helfen möchtest, würde ich auch einen Link auf die Webseite ins Auge fassen... - Wenn Du auf der Webseite Besucher haben solltest, sollten die auch wissen worum es geht...
Ich frage mich auch ein wenig: Warum soll Jemand auf dieser Webseite seinen Namen hinterlassen, wenn Du als Betreiber der Webseite im Impressum Deinen Eigenen nicht anführst? Wie wäre es, wenn Du selbst anfangen würdest "offen zu spielen"?
Liebe Grüße
Christian
PS.: Der Thread hier hat nicht den Titel: PRO oder CONTRA PussyClub - sondern es geht um Tanjas Eindrücke von dort.
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Kann jemand den Video-Clip für unser Archiv sichern?
Heute Nachrichten 19 Uhr
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/166?inPopup=true
Junge Sexarbeiterinnen und Betreiberinen werden jeweils von zwei Beamten links und rechts im festen Zugriff abgeführt wie Schwerverbrecher.
viewtopic.php?p=62075#62075 (Razzia Blog)
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Heute Nachrichten 19 Uhr
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/166?inPopup=true
Junge Sexarbeiterinnen und Betreiberinen werden jeweils von zwei Beamten links und rechts im festen Zugriff abgeführt wie Schwerverbrecher.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.07.2009, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Ich werde mein Namen nicht ausschrieben, da die Polizei meinen Namen in Berlin gestern aufgenommen hat.
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Artikel auf ZEIT.DE
Flatrate-Prostitution
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Von Parvin Sadigh | © ZEIT ONLINE, dpa 27.7.2009 - 19:15 Uhr
Die Razzien vom Wochenende in Flatrate-Bordellen sollten die Menschenrechte der Sexarbeiterinnen schützen. Die Huren wehren sich aber gegen die Bevormundung
"Sex mit allen Frauen, solange du willst, so oft du willst und wie du willst." So werben sogenannte Flatrate-Bordelle um Kunden. Der Aufenthalt kostet dort gerade mal 70 Euro. All inclusive.
Das klingt, als dürfe hier jeder Mann von jeder Frau jederzeit verlangen, was ihm beliebt – seltene Praktiken ebenso wie Sex ohne Kondom. Und die Frauen dürften nie ablehnen. Hinzu kommt, dass zum Beispiel im Pussy Club in Fellbach bei Stuttgart vor allem sehr junge Frauen aus Rumänien oder Moldawien arbeiten, die kaum Deutsch verstehen, was das Vorurteil nährt, unbedarfte Mädchen würden hier mehr oder weniger unfreiwillig ausgebeutet.
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Bitte hier klicken!
So verwundert es nicht, dass Menschenrechtsorganisationen, Politiker und Kirchenverbände das Angebot als menschenverachtend verurteilen. In Heidelberg und Fellbach wurden inzwischen die Flatrate-Bordelle geschlossen, allerdings aus hygienischen Gründen. Mehrere Hundert Beamte – unter anderem der Polizei, der Steuerfahndung und der Gesundheitsbehörden – hatten am Sonntag die Bordelle in Heidelberg, Fellbach, in Schönefeld bei Berlin und Wuppertal durchsucht.
Gegen die Betreiberin und den Geschäftsführer der Bordell-Kette wurde Haftbefehl erlassen. Die Akten werden noch geprüft, denn die Behörden vermuteten, dass Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen und ausländische Prostituierte ohne Genehmigung beschäftigt wurden. Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll bezeichnete diese Bordelle als "knallhartes Geschäft", das "wohl von der organisierten Kriminalität gesteuert" ist.
Doch weder die Hygiene noch die Sozialversicherung ist ein spezifisches Problem von Flatrate-Bordellen allein. Sozialversicherung wird nur für Angestellte fällig, aber die Prostituierten arbeiten meist als Selbstständige. Und da ist die Grenze zur Scheinselbstständigkeit nicht weit.
Goll sagte noch deutlicher, wogegen man auch vorgehen will: "Wenn man deren Werbung ernst nimmt, ist von einem Verstoß gegen die Menschenwürde der dort arbeitenden Prostituierten auszugehen."
Aber muss man Werbung ernst nehmen? Der Prostituiertenverein Dona Carmen plädiert mithilfe von Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau und zusammen mit anderen Hurenverbänden in einem offenen Brief gegen die Schließung von Bordellen. (hier ist im Beitrag der Link auf unsere zeitung.sexworker.at)
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Seite 2/3
Mechthild Eickel vom Hurenverband Madonna sagt: "Von der Werbung kann man nicht auf die Arbeitsbedingungen schließen. Die Reaktion ist unverhältnismäßig." Sie sagt, im Grunde ginge es darum, "die Prostitution an sich zu diskreditieren". Wenn man wirklich gegen die Werbekampagne vorgehen wollte, dann solle man doch dagegen klagen.
Dahinter steht noch eine größere Sorge. Nämlich, dass das 2002 in Kraft getretene Prostituiertengesetz, das den Huren mehr Rechte verschafft hat, wieder zurückgenommen werden soll. Das wünschen sich tatsächlich manche, denn seit Bestehen des Gesetzes seien bundesweit 60 Wellness-Bordelle aus dem Boden geschossen, wie Klaus Bayerl, Leiter der Kriminalpolizei Augsburg und Experte für Menschenhandel und Rotlicht-Kriminalität, sagte. Das wäre allein vielleicht noch kein Problem. Doch Bayerl ergänzt: "Das Milieu ist aber dasselbe."
Doch auch die Frauen selbst, die in den Flatrate-Clubs arbeiten, versuchten im Vorfeld mit einer Unterschriftenaktion die Schließung zu verhindern. Sie behaupten, vergleichsweise gut zu verdienen, und schreiben: "Wir entscheiden selbst, mit wem, wie lange und wie wir mit dem Kunden Zeit im Arbeitszimmer verbringen möchten, nur die Unterhaltung im Partyraum ist Pflicht (Tanzen, Flirten, Show, Smalltalk)." Wie viel Existenzangst jede Einzelne zu diesem Brief getrieben hat, kann man natürlich nicht herauslesen.
Sie schreiben aber selbst, sie fürchteten sich davor, in sogenannte "FKK-Clubs" zurückkehren zu müssen, wo sie finanziell weit mehr ausgebeutet würden. "Ihr Vorhaben würde uns wieder zur modernen und legalen Zuhälterei treiben."
Eine Moderatorin des Forums von Sexworker.at, die einen Tag im Pussy Club verbracht hat, bestätigt, wie sehr manch eine der Frauen die Schließung und die Not fürchtet. Sie schreibt aber auch, die Atmosphäre erinnere an einen Swinger-Club. Außerdem müssten nicht die Frauen die Männer um Sex anbetteln, sondern die Männer sprächen die Frauen an. Und: Die Männer bekämen "lange nicht das, was sie voraussetzen".
Die Vertreterinnen verschiedener Prostituierten- und Frauenverbände beklagen zwar die drastischen "Slogans in Zeiten der Krise", denn schon lange würden im Sexbuisiness Billigangebote den Konkurrenzdruck verschärfen.
Und natürlich wollen auch sie durchsetzen, dass alle Sexarbeiterinnen Kunden ablehnen können. Das ist auch ihr Recht laut Prostituiertengesetz. Doch um das und mehr für alle zu gewährleisten, bräuchten alle Bordelle Standards und Berufsverbände, die die Einhaltung dieser Standards kontrollieren. Statt das Prostituiertengesetz also in diesem Sinne auszubauen, würden unter dem "diffusen Begriff der Würde der Sexarbeiterinnen" Entscheidungen getroffen, die die Huren mehr bedrohten als beschützen.
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Seite 3/3
Das Hauptproblem für die Huren ist wahrscheinlich die Haltung, die hinter der offiziellen Empörung steht. Sie fühlen sich nicht ernst genommen. Denn "Zwangsprostitution und Schlepperbanden sind nicht alles", wie Mechthild Eickel sagt. Die meisten Frauen seien eben nicht "unbedarft", sondern arbeiteten freiwillig und selbstbestimmt. Auch viele Osteuropäerinnen hätten sich trotz Schulabschluss und anderer Berufschancen zu genau dieser Arbeit entschieden. Jede Frau hat andere Gründe, man müsste genauer hinschauen.
Mechthild Eickel wünscht sich, dass, wie es zum Beispiel Dortmund vormacht, runde Tische eingerichtet würden, an denen auch die Institutionen sitzen, die etwas von Prostitution verstehen: Hurenverbände wie Madonna oder Dona Carmen, aber eben auch der Bundesverband sexueller Dienstleistungen, in dem die Bordellbesitzer organisiert sind.
Dann könnte man auch sinnvolle Angebote machen: Sprachkurse und Beratungen beispielsweise für die Ausländerinnen auf dem Straßenstrich hier in Deutschland, die unter besonders schlechten Bedingungen arbeiten.
Wahrscheinlich würden die Huren sogar befürworten, wenn Bordelle geschlossen werden, die am Menschenhandel beteiligt sind, oder die Menschen und Behörden um Sozialbeiträge betrügen. Wenn sie nach ihrer Meinung gefragt werden und sich nicht um ihre Existenz sorgen müssen, werden die Frauen vielleicht sogar nicht mehr geschlossen die menschenverachtender Werbung der Flatrate-Bordelle herunterspielen und so tun, als könnte man gleichzeitig selbstbestimmt sein und sich als All-inclusive-Hure anpreisen lassen.
http://www.zeit.de/online/2009/31/prostitution-flatrate
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Von Parvin Sadigh | © ZEIT ONLINE, dpa 27.7.2009 - 19:15 Uhr
Die Razzien vom Wochenende in Flatrate-Bordellen sollten die Menschenrechte der Sexarbeiterinnen schützen. Die Huren wehren sich aber gegen die Bevormundung
"Sex mit allen Frauen, solange du willst, so oft du willst und wie du willst." So werben sogenannte Flatrate-Bordelle um Kunden. Der Aufenthalt kostet dort gerade mal 70 Euro. All inclusive.
Das klingt, als dürfe hier jeder Mann von jeder Frau jederzeit verlangen, was ihm beliebt – seltene Praktiken ebenso wie Sex ohne Kondom. Und die Frauen dürften nie ablehnen. Hinzu kommt, dass zum Beispiel im Pussy Club in Fellbach bei Stuttgart vor allem sehr junge Frauen aus Rumänien oder Moldawien arbeiten, die kaum Deutsch verstehen, was das Vorurteil nährt, unbedarfte Mädchen würden hier mehr oder weniger unfreiwillig ausgebeutet.
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So verwundert es nicht, dass Menschenrechtsorganisationen, Politiker und Kirchenverbände das Angebot als menschenverachtend verurteilen. In Heidelberg und Fellbach wurden inzwischen die Flatrate-Bordelle geschlossen, allerdings aus hygienischen Gründen. Mehrere Hundert Beamte – unter anderem der Polizei, der Steuerfahndung und der Gesundheitsbehörden – hatten am Sonntag die Bordelle in Heidelberg, Fellbach, in Schönefeld bei Berlin und Wuppertal durchsucht.
Gegen die Betreiberin und den Geschäftsführer der Bordell-Kette wurde Haftbefehl erlassen. Die Akten werden noch geprüft, denn die Behörden vermuteten, dass Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen und ausländische Prostituierte ohne Genehmigung beschäftigt wurden. Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll bezeichnete diese Bordelle als "knallhartes Geschäft", das "wohl von der organisierten Kriminalität gesteuert" ist.
Doch weder die Hygiene noch die Sozialversicherung ist ein spezifisches Problem von Flatrate-Bordellen allein. Sozialversicherung wird nur für Angestellte fällig, aber die Prostituierten arbeiten meist als Selbstständige. Und da ist die Grenze zur Scheinselbstständigkeit nicht weit.
Goll sagte noch deutlicher, wogegen man auch vorgehen will: "Wenn man deren Werbung ernst nimmt, ist von einem Verstoß gegen die Menschenwürde der dort arbeitenden Prostituierten auszugehen."
Aber muss man Werbung ernst nehmen? Der Prostituiertenverein Dona Carmen plädiert mithilfe von Anzeigen in der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau und zusammen mit anderen Hurenverbänden in einem offenen Brief gegen die Schließung von Bordellen. (hier ist im Beitrag der Link auf unsere zeitung.sexworker.at)
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Seite 2/3
Mechthild Eickel vom Hurenverband Madonna sagt: "Von der Werbung kann man nicht auf die Arbeitsbedingungen schließen. Die Reaktion ist unverhältnismäßig." Sie sagt, im Grunde ginge es darum, "die Prostitution an sich zu diskreditieren". Wenn man wirklich gegen die Werbekampagne vorgehen wollte, dann solle man doch dagegen klagen.
Dahinter steht noch eine größere Sorge. Nämlich, dass das 2002 in Kraft getretene Prostituiertengesetz, das den Huren mehr Rechte verschafft hat, wieder zurückgenommen werden soll. Das wünschen sich tatsächlich manche, denn seit Bestehen des Gesetzes seien bundesweit 60 Wellness-Bordelle aus dem Boden geschossen, wie Klaus Bayerl, Leiter der Kriminalpolizei Augsburg und Experte für Menschenhandel und Rotlicht-Kriminalität, sagte. Das wäre allein vielleicht noch kein Problem. Doch Bayerl ergänzt: "Das Milieu ist aber dasselbe."
Doch auch die Frauen selbst, die in den Flatrate-Clubs arbeiten, versuchten im Vorfeld mit einer Unterschriftenaktion die Schließung zu verhindern. Sie behaupten, vergleichsweise gut zu verdienen, und schreiben: "Wir entscheiden selbst, mit wem, wie lange und wie wir mit dem Kunden Zeit im Arbeitszimmer verbringen möchten, nur die Unterhaltung im Partyraum ist Pflicht (Tanzen, Flirten, Show, Smalltalk)." Wie viel Existenzangst jede Einzelne zu diesem Brief getrieben hat, kann man natürlich nicht herauslesen.
Sie schreiben aber selbst, sie fürchteten sich davor, in sogenannte "FKK-Clubs" zurückkehren zu müssen, wo sie finanziell weit mehr ausgebeutet würden. "Ihr Vorhaben würde uns wieder zur modernen und legalen Zuhälterei treiben."
Eine Moderatorin des Forums von Sexworker.at, die einen Tag im Pussy Club verbracht hat, bestätigt, wie sehr manch eine der Frauen die Schließung und die Not fürchtet. Sie schreibt aber auch, die Atmosphäre erinnere an einen Swinger-Club. Außerdem müssten nicht die Frauen die Männer um Sex anbetteln, sondern die Männer sprächen die Frauen an. Und: Die Männer bekämen "lange nicht das, was sie voraussetzen".
Die Vertreterinnen verschiedener Prostituierten- und Frauenverbände beklagen zwar die drastischen "Slogans in Zeiten der Krise", denn schon lange würden im Sexbuisiness Billigangebote den Konkurrenzdruck verschärfen.
Und natürlich wollen auch sie durchsetzen, dass alle Sexarbeiterinnen Kunden ablehnen können. Das ist auch ihr Recht laut Prostituiertengesetz. Doch um das und mehr für alle zu gewährleisten, bräuchten alle Bordelle Standards und Berufsverbände, die die Einhaltung dieser Standards kontrollieren. Statt das Prostituiertengesetz also in diesem Sinne auszubauen, würden unter dem "diffusen Begriff der Würde der Sexarbeiterinnen" Entscheidungen getroffen, die die Huren mehr bedrohten als beschützen.
Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
Seite 3/3
Das Hauptproblem für die Huren ist wahrscheinlich die Haltung, die hinter der offiziellen Empörung steht. Sie fühlen sich nicht ernst genommen. Denn "Zwangsprostitution und Schlepperbanden sind nicht alles", wie Mechthild Eickel sagt. Die meisten Frauen seien eben nicht "unbedarft", sondern arbeiteten freiwillig und selbstbestimmt. Auch viele Osteuropäerinnen hätten sich trotz Schulabschluss und anderer Berufschancen zu genau dieser Arbeit entschieden. Jede Frau hat andere Gründe, man müsste genauer hinschauen.
Mechthild Eickel wünscht sich, dass, wie es zum Beispiel Dortmund vormacht, runde Tische eingerichtet würden, an denen auch die Institutionen sitzen, die etwas von Prostitution verstehen: Hurenverbände wie Madonna oder Dona Carmen, aber eben auch der Bundesverband sexueller Dienstleistungen, in dem die Bordellbesitzer organisiert sind.
Dann könnte man auch sinnvolle Angebote machen: Sprachkurse und Beratungen beispielsweise für die Ausländerinnen auf dem Straßenstrich hier in Deutschland, die unter besonders schlechten Bedingungen arbeiten.
Wahrscheinlich würden die Huren sogar befürworten, wenn Bordelle geschlossen werden, die am Menschenhandel beteiligt sind, oder die Menschen und Behörden um Sozialbeiträge betrügen. Wenn sie nach ihrer Meinung gefragt werden und sich nicht um ihre Existenz sorgen müssen, werden die Frauen vielleicht sogar nicht mehr geschlossen die menschenverachtender Werbung der Flatrate-Bordelle herunterspielen und so tun, als könnte man gleichzeitig selbstbestimmt sein und sich als All-inclusive-Hure anpreisen lassen.
http://www.zeit.de/online/2009/31/prostitution-flatrate
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Querverweise
Bericht über Tanjas Bericht in der Zeit:
http://www.zeit.de/online/2009/31/prost ... e?page=all
Linkübersicht Flatrate:
viewtopic.php?p=61383#61383 (Brief an Kanzlerin, Anzeige DC)
viewtopic.php?p=61942#61942 (Razzia Blog)
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=58196#58196 (Lokalnachrichten Stuttgart)
viewtopic.php?t=4860 (Lokalnachrichten Wuppertal)
viewtopic.php?t=4900 (Tanja's Bericht) hier
viewtopic.php?t=4880 (Planung)
viewtopic.php?t=4892 (PC SW-only)
viewtopic.php?t=4812 (Flatrate SW-only)
.
http://www.zeit.de/online/2009/31/prost ... e?page=all
Linkübersicht Flatrate:
viewtopic.php?p=61383#61383 (Brief an Kanzlerin, Anzeige DC)
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http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=58196#58196 (Lokalnachrichten Stuttgart)
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viewtopic.php?t=4900 (Tanja's Bericht) hier
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Zwangsprostitution NICHT bestätigt! Presseinfo Dienstag
http://www.polizei-waiblingen.de/servle ... OT=1122864
Kurzbeschreibung: Nachtrag Flatrate - Bordell
PRESSEMITTEILUNG der Staatsanwaltschaft Stuttgart und der Polizeidirektion Waiblingen vom 27.07.2009
Fellbach, Sonntag, 26. Juli 2009
1. Nachtrag zur Durchsuchung des Flatratebordells in Fellbach
2. Einladung zum Pressegespräch der Stadtverwaltung Fellbach
Die Durchsuchungsaktion am Sonntagmittag in Fellbach verlief im Wesentlichen ohne größere Beanstandungen. Im Rahmen der Durchsuchung wurden, wie berichtet, zwei Haftbefehle gegen die beiden 25 Jahre alten Betreiber des Etablissements vollstreckt. Darüber ergaben sich bei den Kontrollen Verdachtsmomente gegen zwei weitere Personen, eine 21 Jahre alte Frau und ein 29-Jähriger, beide auch Rumänen, die in dem Bordell beschäftigt waren und die verdächtig sind, die Betreiber aktiv unterstützt zu haben. Die beiden Letztgenannten wurden im Laufe des Tages auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart dem Haftrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Nachdem gegen die Personen Haftbefehle erlassen wurden, kamen sie in Untersuchungshaft.
Der Verdacht der Zwangsprostitution, der gestern noch im Raum stand, hat sich nach den durchgeführten Vernehmungen bislang nicht bestätigt.
Bei einem Freier wurde Cannabis gefunden. Er wird wegen des Verdachts gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. Ein weiterer Freier hatte Viagra bei sich. Hier wird geprüft, ob sich der Mann nach dem Arzneimittelgesetz strafbar gemacht hat. Zwei Freiern, die unter Drogeneinwirkung standen, wurde vorsorglich das Autofahren untersagt.
Bis nach Mitternacht hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, den im Bordell beschäftigten Damen den Zugang zu ihrer früheren Arbeitsstätte zu verwehren. Für die Frauen waren in einer Sporthalle in Fellbach Übernachtungsmöglichkeiten organisiert worden. Lediglich zehn Damen machten von diesem Angebot Gebrauch. Kurz nach ein Uhr sind die Letzten gegangen. Nach Kenntnis der Polizei haben sich die Übrigen in umliegenden Hotels einquartiert.
Die Pressestelle der Stadtverwaltung Fellbach lädt zu einem Pressegespräch am Dienstag, 28. Juli 2009, zwischen 11.00 und 12.00 Uhr, in den kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Teilnehmen werden an dieser Pressekonferenz der Fellbacher OB, MdL Christoph Palm, Oberstaatsanwalt Thul-Epperlein von der Staatsanwaltschaft Stuttgart, der Leiter der Polizeidirektion Waiblingen, Ralf Michelfelder, und der Waiblinger Kripoleiter Thomas Schöllhammer.
Kurzbeschreibung: Nachtrag Flatrate - Bordell
PRESSEMITTEILUNG der Staatsanwaltschaft Stuttgart und der Polizeidirektion Waiblingen vom 27.07.2009
Fellbach, Sonntag, 26. Juli 2009
1. Nachtrag zur Durchsuchung des Flatratebordells in Fellbach
2. Einladung zum Pressegespräch der Stadtverwaltung Fellbach
Die Durchsuchungsaktion am Sonntagmittag in Fellbach verlief im Wesentlichen ohne größere Beanstandungen. Im Rahmen der Durchsuchung wurden, wie berichtet, zwei Haftbefehle gegen die beiden 25 Jahre alten Betreiber des Etablissements vollstreckt. Darüber ergaben sich bei den Kontrollen Verdachtsmomente gegen zwei weitere Personen, eine 21 Jahre alte Frau und ein 29-Jähriger, beide auch Rumänen, die in dem Bordell beschäftigt waren und die verdächtig sind, die Betreiber aktiv unterstützt zu haben. Die beiden Letztgenannten wurden im Laufe des Tages auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart dem Haftrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Nachdem gegen die Personen Haftbefehle erlassen wurden, kamen sie in Untersuchungshaft.
Der Verdacht der Zwangsprostitution, der gestern noch im Raum stand, hat sich nach den durchgeführten Vernehmungen bislang nicht bestätigt.
Bei einem Freier wurde Cannabis gefunden. Er wird wegen des Verdachts gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. Ein weiterer Freier hatte Viagra bei sich. Hier wird geprüft, ob sich der Mann nach dem Arzneimittelgesetz strafbar gemacht hat. Zwei Freiern, die unter Drogeneinwirkung standen, wurde vorsorglich das Autofahren untersagt.
Bis nach Mitternacht hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, den im Bordell beschäftigten Damen den Zugang zu ihrer früheren Arbeitsstätte zu verwehren. Für die Frauen waren in einer Sporthalle in Fellbach Übernachtungsmöglichkeiten organisiert worden. Lediglich zehn Damen machten von diesem Angebot Gebrauch. Kurz nach ein Uhr sind die Letzten gegangen. Nach Kenntnis der Polizei haben sich die Übrigen in umliegenden Hotels einquartiert.
Die Pressestelle der Stadtverwaltung Fellbach lädt zu einem Pressegespräch am Dienstag, 28. Juli 2009, zwischen 11.00 und 12.00 Uhr, in den kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Teilnehmen werden an dieser Pressekonferenz der Fellbacher OB, MdL Christoph Palm, Oberstaatsanwalt Thul-Epperlein von der Staatsanwaltschaft Stuttgart, der Leiter der Polizeidirektion Waiblingen, Ralf Michelfelder, und der Waiblinger Kripoleiter Thomas Schöllhammer.
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Re: Zwangsprostitution nicht bestätigt! Presseinfo Dienstag

Also, was bleibt denn da nun wirklich übrig?ehemaliger_User hat geschrieben: Der Verdacht der Zwangsprostitution, der gestern noch im Raum stand, hat sich nach den durchgeführten Vernehmungen bislang nicht bestätigt.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Also, wenn sich der Verdacht auf Zwangsprostitution nicht bestätigt hat, fällt ja schon mal ein Tatvorwurf weg, mal sehen, was mit dem Vorwurf der Steuerhinterziehung wiird. Wenn der sich auch als unbegründet herausstellt, müsste man die Verantwortlichen der Razzia verklagen, denn diese Steuergelder für den Einsatz hätte man andersweitig verwernden können.
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Wie weit darf der Journalist am Sex teilnehmen?
Bericht vom STERN-Journalisten, der den Pussy Club als Kunde besucht hat aber sich dem Paysexkonsom wohl enthält bzw. darüber sich ausschweigt:
Flatrate-Bordell Pussy-Club:
1,16 Euro pro Frau

Beweisfoto © Boris Schmalenberger
"Sex so oft du willst": stern.de-Autor Philipp Mausshardt im Pussy-Club
Der für Flatrate-Sex bekanntgewordene Pussy-Club in Fellbach ist nach einer Razzia geschlossen worden. Offizieller Grund: hygienische Mängel. Eine Massagebank soll stark verschmutzt gewesen sein. Zwei Abende vorher hatte stern.de-Autor Philipp Mausshardt das Bordell inspiziert - auch die Massagebank. Ein Erfahrungsbericht.
Nun ist der berühmt-berüchtigte Pussy-Club schon wieder dicht, seine Betreiberin wird dem Haftrichter vorgeführt. Erst Anfang Juni hatte das sogenannte Flatrate-Bordell vor den Toren Stuttgarts eröffnet und die Welt der Schwaben gehörig durcheinander gebracht. Für 70 Euro Eintritt erhielten die Schnäppchenjäger nicht nur Getränke, Essen, Sauna und Massagen, sondern auch "Sex so oft du willst, so lange du willst und wie du willst" (Eigenwerbung). Das unmoralische Angebot wirkte: Am Eröffnungstag kamen 1700 willige Männer, vor den Zimmern der Frauen bildeten sich lange Schlangen, und bis zur Schließung riss der Zustrom nicht mehr ab.
Was aber passierte wirklich hinter den Türen des Pussy-Clubs? stern.de-Autor Philipp Mausshardt hat das Lusthaus genau unter die Lupe genommen - zwei Abende vor der Polizei-Aktion.
Das gedämpfte Licht an der Eingangstheke zum Pussy-Club reicht gerade aus, um einen 50 Euroschein von einem 20er zu unterscheiden. "Welche Schuhgröße?", will die junge Frau von mir wissen und reicht mir ein paar blaue Plastikschlappen, ein Handtuch und einen Schlüssel mit der Nummer 224 über den Tresen. "Umziehen dort", sagt sie in gebrochenem Deutsch und weist auf einen Raum, der den Charme einer Umkleidekabine der Bundeswehr ausströmt. Männer stopfen ihre Hosen und Hemden in die Metallspinde und wickeln sich hastig das Handtuch um ihr Gemächt. Hier sehe ich zum ersten Mal an diesem Vormittag nacktes Fleisch. Männerfleisch.
Dann geht es durch einen Flur ins Gefecht.
1,16 Euro pro Frau - rein rechnerisch
[Hier bricht der Journalist das Tabu den Pauschalbetrag für Clubeintritt auf die dienstleistenden Menschen umzurechnen. Ebenso wäre eine Umrechnung auf vollzogene Sexakte menschenverachtend. Beim Keller wird auch nicht umgerechnet auf bediente und abkassierte Kunden oder gelaufene Kilometer. Solches geschieht nur um das Normale von Sexualität unnatürlich und problembehaftet erscheinen zu lassen und somit der Kulturkontrolle und Sexualitätsunterdrückung zu unterwerfen (ins Private und zu Fortpflanzungszwecken). Anm.]
Schon auf den ersten Metern zum "Kontaktraum" rutscht bei vielen das viel zu kurze Handtuch. Macht nix, schließlich haben die 60 Frauen ja auch kaum etwas an, die in den tiefen Kunstledersesseln lümmeln. Jetzt erst mal eine Cola an der Theke und ganz ruhig durchatmen. Neben mir verlangt einer schon sein erstes Bier. Er scheint zufrieden, obwohl es "Oettinger" heißt. "Prost", sage ich und "Prost" sagt Ralf, Bezirksschornsteinfeger von der Schwäbischen Alb.
Die Schwaben machen einen großen Unterschied zwischen teuer, billig und umsonst. "Was nix koscht, isch au nix", sagen sie. Ein bissle zahlen tun sie dagegen gerne. "Günschtig" findet darum Ralf die Vorstellung, mit 60 Frauen Sex zu haben. Die Illusion teilt er mit rund 250 Männern. Und so ist der Kontakthof auch bald abgeräumt wie ein Schnäppchenständer beim Hertie-Ausverkauf.
"Macht 1,16 Euro pro Frau", rechne ich auf dem Weg zu den Massageliegen. Obwohl Masseur Philipp, der wohl der einzige "staatlich anerkannte" Arbeiter in diesen Räumen ist, hat er nicht viel zu tun. Während der Rheinländer mir die Rückenmuskeln durchknetet, philosophiert er über den süddeutschen Volksstamm. "Siehst du die Trinkgeldkasse dort? Kannste schütteln, hörste nichts. Ist hier immer so."
"Ich kann nicht mehr"
Hunger. Auf dem Weg zur Puff-Kantine komme ich an vielen Zimmern vorbei. Auch an den Türen wurde offenbar gespart. Nur Streifenvorhänge verdecken unzulänglich die Sicht auf die Betten.
[Falsch. Die offenen Zimmer dienen der Sozialkontrolle. Das ist ein erster wirkungsvoller Schutz gegen den so oft unterstellten Mißbrauch. Anm.]
Ein voluminöser Herr wackelt auf einer zierlichen Frau herum. Sie schaut zur Tür, ich winke freundlich, sie winkt zurück. Er bemerkt es nicht und wackelt weiter. "Gute Verrichtung", will ich noch sagen, verschlucke es aber und stehe kurz darauf vor einem Buffet. Ich lade ein paar lauwarme Pommes (lommelig), einen Hühnerschlegel (lätschig) und Salat aus Mixed Pickles (lausig) auf den Plastikteller und schaue das Gericht lange an. Außer mir isst hier niemand. Auch in der Sauna bin ich kurz darauf der einzige Gast.
Endlich, auf der Dachterrasse, treffe ich einen erschöpften Herrn. Dieter heißt er und er ist Malergeselle aus Heilbronn. Sein verrutschtes Handtuch entblößt seine Männlichkeit. "Ich kann nicht mehr", sagt Dieter ungefragt und man sieht, dass es stimmt. Schnell wechselt das Gespräch auf das Malerhandwerk und die rigide deutsche Handwerksordnung. "Die Innung wirft dir Schtoi (Steine) in den Weg, wo immer sie kann."
Im Pussy-Club beginnt der Endspurt
Immerhin, da kann noch jemand, denke ich und hole mir jetzt auch ein Oettinger. Am Tresen setzt sich ein Mädchen neben mich. Sie ist Rumänin und spricht, wie sich herausstellt, vier Wörter deutsch: "hinten, vorne, oben, unten". Das genügt zum Verstehen der Stellungsbefehle. Als sie bemerkt, dass ich italienisch spreche, bittet sie mich: "Stai qui e parli con me" (bleib hier und rede mit mir). Es sei ihre einzige Chance, für eine Weile in Ruhe gelassen zu werden. Ich tue ihr den Gefallen und weiß nach einer Stunde und drei weiteren Oettinger viel über rumänische Familienverhältnisse. Es ist jetzt 15 Uhr: Endspurt im "Pussy-Club". In einer halben Stunde ist Ladenschluss für die Frühschicht, bis es um 20 Uhr wieder heißt: alles inklusive.
Doch am Abend kostet der Eintritt 100 Euro. Zu viel für die Schwaben. Der Laden brummt deshalb nur in den Mittagsstunden, abends ist es leer.
Das Licht geht an und Sekunden später verlassen die meisten Männer wort- und grußlos den Kontaktraum in Richtung Umkleidekabine. Wie sagen sie hier: "Net geschimpft isch genug gelobt."
Artikel vom 27. Juli 2009
http://www.stern.de/panorama/:Flatrate- ... 07308.html
Unsere Linkübersicht Thema Flatrate:
viewtopic.php?p=61383#61383 (Brief an Kanzlerin, Anzeige DC)
viewtopic.php?p=61942#61942 (Razzia Blog)
viewtopic.php?p=58196#58196 (Lokalnachrichten Stuttgart & Baden-Württemberg)
viewtopic.php?t=4860 (Lokalnachrichten Wuppertal)
viewtopic.php?t=4900 (Tanja's Besuch im Pussy Club) -hier-
viewtopic.php?t=4880 (Planung)
viewtopic.php?t=4892 (PC, SW-only)
viewtopic.php?t=4812 (Flatrate, SW-only)
Flatrate-Bordell Pussy-Club:
1,16 Euro pro Frau

Beweisfoto © Boris Schmalenberger
"Sex so oft du willst": stern.de-Autor Philipp Mausshardt im Pussy-Club
Der für Flatrate-Sex bekanntgewordene Pussy-Club in Fellbach ist nach einer Razzia geschlossen worden. Offizieller Grund: hygienische Mängel. Eine Massagebank soll stark verschmutzt gewesen sein. Zwei Abende vorher hatte stern.de-Autor Philipp Mausshardt das Bordell inspiziert - auch die Massagebank. Ein Erfahrungsbericht.
Nun ist der berühmt-berüchtigte Pussy-Club schon wieder dicht, seine Betreiberin wird dem Haftrichter vorgeführt. Erst Anfang Juni hatte das sogenannte Flatrate-Bordell vor den Toren Stuttgarts eröffnet und die Welt der Schwaben gehörig durcheinander gebracht. Für 70 Euro Eintritt erhielten die Schnäppchenjäger nicht nur Getränke, Essen, Sauna und Massagen, sondern auch "Sex so oft du willst, so lange du willst und wie du willst" (Eigenwerbung). Das unmoralische Angebot wirkte: Am Eröffnungstag kamen 1700 willige Männer, vor den Zimmern der Frauen bildeten sich lange Schlangen, und bis zur Schließung riss der Zustrom nicht mehr ab.
Was aber passierte wirklich hinter den Türen des Pussy-Clubs? stern.de-Autor Philipp Mausshardt hat das Lusthaus genau unter die Lupe genommen - zwei Abende vor der Polizei-Aktion.
Das gedämpfte Licht an der Eingangstheke zum Pussy-Club reicht gerade aus, um einen 50 Euroschein von einem 20er zu unterscheiden. "Welche Schuhgröße?", will die junge Frau von mir wissen und reicht mir ein paar blaue Plastikschlappen, ein Handtuch und einen Schlüssel mit der Nummer 224 über den Tresen. "Umziehen dort", sagt sie in gebrochenem Deutsch und weist auf einen Raum, der den Charme einer Umkleidekabine der Bundeswehr ausströmt. Männer stopfen ihre Hosen und Hemden in die Metallspinde und wickeln sich hastig das Handtuch um ihr Gemächt. Hier sehe ich zum ersten Mal an diesem Vormittag nacktes Fleisch. Männerfleisch.
Dann geht es durch einen Flur ins Gefecht.
1,16 Euro pro Frau - rein rechnerisch
[Hier bricht der Journalist das Tabu den Pauschalbetrag für Clubeintritt auf die dienstleistenden Menschen umzurechnen. Ebenso wäre eine Umrechnung auf vollzogene Sexakte menschenverachtend. Beim Keller wird auch nicht umgerechnet auf bediente und abkassierte Kunden oder gelaufene Kilometer. Solches geschieht nur um das Normale von Sexualität unnatürlich und problembehaftet erscheinen zu lassen und somit der Kulturkontrolle und Sexualitätsunterdrückung zu unterwerfen (ins Private und zu Fortpflanzungszwecken). Anm.]
Schon auf den ersten Metern zum "Kontaktraum" rutscht bei vielen das viel zu kurze Handtuch. Macht nix, schließlich haben die 60 Frauen ja auch kaum etwas an, die in den tiefen Kunstledersesseln lümmeln. Jetzt erst mal eine Cola an der Theke und ganz ruhig durchatmen. Neben mir verlangt einer schon sein erstes Bier. Er scheint zufrieden, obwohl es "Oettinger" heißt. "Prost", sage ich und "Prost" sagt Ralf, Bezirksschornsteinfeger von der Schwäbischen Alb.
Die Schwaben machen einen großen Unterschied zwischen teuer, billig und umsonst. "Was nix koscht, isch au nix", sagen sie. Ein bissle zahlen tun sie dagegen gerne. "Günschtig" findet darum Ralf die Vorstellung, mit 60 Frauen Sex zu haben. Die Illusion teilt er mit rund 250 Männern. Und so ist der Kontakthof auch bald abgeräumt wie ein Schnäppchenständer beim Hertie-Ausverkauf.
"Macht 1,16 Euro pro Frau", rechne ich auf dem Weg zu den Massageliegen. Obwohl Masseur Philipp, der wohl der einzige "staatlich anerkannte" Arbeiter in diesen Räumen ist, hat er nicht viel zu tun. Während der Rheinländer mir die Rückenmuskeln durchknetet, philosophiert er über den süddeutschen Volksstamm. "Siehst du die Trinkgeldkasse dort? Kannste schütteln, hörste nichts. Ist hier immer so."
"Ich kann nicht mehr"
Hunger. Auf dem Weg zur Puff-Kantine komme ich an vielen Zimmern vorbei. Auch an den Türen wurde offenbar gespart. Nur Streifenvorhänge verdecken unzulänglich die Sicht auf die Betten.
[Falsch. Die offenen Zimmer dienen der Sozialkontrolle. Das ist ein erster wirkungsvoller Schutz gegen den so oft unterstellten Mißbrauch. Anm.]
Ein voluminöser Herr wackelt auf einer zierlichen Frau herum. Sie schaut zur Tür, ich winke freundlich, sie winkt zurück. Er bemerkt es nicht und wackelt weiter. "Gute Verrichtung", will ich noch sagen, verschlucke es aber und stehe kurz darauf vor einem Buffet. Ich lade ein paar lauwarme Pommes (lommelig), einen Hühnerschlegel (lätschig) und Salat aus Mixed Pickles (lausig) auf den Plastikteller und schaue das Gericht lange an. Außer mir isst hier niemand. Auch in der Sauna bin ich kurz darauf der einzige Gast.
Endlich, auf der Dachterrasse, treffe ich einen erschöpften Herrn. Dieter heißt er und er ist Malergeselle aus Heilbronn. Sein verrutschtes Handtuch entblößt seine Männlichkeit. "Ich kann nicht mehr", sagt Dieter ungefragt und man sieht, dass es stimmt. Schnell wechselt das Gespräch auf das Malerhandwerk und die rigide deutsche Handwerksordnung. "Die Innung wirft dir Schtoi (Steine) in den Weg, wo immer sie kann."
Im Pussy-Club beginnt der Endspurt
Immerhin, da kann noch jemand, denke ich und hole mir jetzt auch ein Oettinger. Am Tresen setzt sich ein Mädchen neben mich. Sie ist Rumänin und spricht, wie sich herausstellt, vier Wörter deutsch: "hinten, vorne, oben, unten". Das genügt zum Verstehen der Stellungsbefehle. Als sie bemerkt, dass ich italienisch spreche, bittet sie mich: "Stai qui e parli con me" (bleib hier und rede mit mir). Es sei ihre einzige Chance, für eine Weile in Ruhe gelassen zu werden. Ich tue ihr den Gefallen und weiß nach einer Stunde und drei weiteren Oettinger viel über rumänische Familienverhältnisse. Es ist jetzt 15 Uhr: Endspurt im "Pussy-Club". In einer halben Stunde ist Ladenschluss für die Frühschicht, bis es um 20 Uhr wieder heißt: alles inklusive.
Doch am Abend kostet der Eintritt 100 Euro. Zu viel für die Schwaben. Der Laden brummt deshalb nur in den Mittagsstunden, abends ist es leer.
Das Licht geht an und Sekunden später verlassen die meisten Männer wort- und grußlos den Kontaktraum in Richtung Umkleidekabine. Wie sagen sie hier: "Net geschimpft isch genug gelobt."
Artikel vom 27. Juli 2009
http://www.stern.de/panorama/:Flatrate- ... 07308.html
Unsere Linkübersicht Thema Flatrate:
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Hintermänner soll es geben?
http://www.focus.de/panorama/vermischte ... 21234.html
Ich bezweifle stark, dass es welche gibt. Warum lässt man die Geschäftsführung nicht wieder frei? Ich glaube, dass das Bordell von den beiden bzw. 4 Leuten gefürhrt wurde.
Und noch eine schöne Meldung:
http://www.pz-news.de/index.php?puid=1& ... x27,0x7c,0
Wenn er das Bordell abgestoßen hat, wird er vielleicht wieder der neue Betreiber?
http://www.focus.de/panorama/vermischte ... 21234.html
Ich bezweifle stark, dass es welche gibt. Warum lässt man die Geschäftsführung nicht wieder frei? Ich glaube, dass das Bordell von den beiden bzw. 4 Leuten gefürhrt wurde.
Und noch eine schöne Meldung:
http://www.pz-news.de/index.php?puid=1& ... x27,0x7c,0
Wenn er das Bordell abgestoßen hat, wird er vielleicht wieder der neue Betreiber?
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- Ich bin: Keine Angabe
Ich will auch einfach mal meine Gedanken loswerden. Die Polizei-Razzia ausgerechnet am Wochenende mit 700 Beamten war sicher maßlos übertrieben. Ein paar Steuerfahnder pro Betrieb, zudem je ein oder zwei Kontrolleure von den Gesundheitsbehörden hätten es mit Sicherheit auch getan!
Auffällig ist auch, dass in Stuttgart und Heidelberg gleich geschlossen wurde, an den anderen beiden Standorten nicht. Kann gut sein, dass im Süden der Druck der lokalen Konkurrenz auf die Politik deutlich größer ausfällt. Schließlich kostet ein Bordellbesuch in Stuttgart typischerweise das doppelte wie in Berlin, so dass der preisliche Abstand zwischen der Pussy-Club-Flatrate und alteingesessenen Läden entsprechend höher ausfällt.
Sollten die hygienischen Zustände allerdings tatsächlich schlecht sein und bereits bei früheren Kontrollen angemahnt worden sein (wie in der Presse zumindest behauptet wird) ist eine (vorübergehende) Schließung deswegen aber wohl möglich. Andererseits kann eine neue Betreiber(in) einmal kräftig putzen lassen und dann sofort wiedereröffnen. Zumindest für Heidelberg scheint das geplant zu sein.
Die Werbung des Pussy Club war in der Tat übertrieben. Aber das gilt eigentlich für alle Bordelle. Wenn man sich deren Homepages anschaut, muss man glauben, das dort jeweils Dutzende von wahren Liebesgöttinnen arbeiten, die einem Mann alle nur erdenklichen Wünsche erfüllen. Real ist man(n) dann schon froh, wenn man eine handvoll halbwegs ansehnlicher und halbwegs williger Frauen vorfindet.
Aber das Problem gilt ja auch für die normale Werbung. Die macht einen auch glauben, dass ein paar Vitamine und ein bestimmter Joghurt zum Frühstück reichen, um immerwährende Gesundheit zu erlangen.
Nur ist diese Übertreibung in der normalen Werbung allen hinreichend bekannt: So ist noch kein normaler Gesundheitspolitiker auf die Idee gekommen, Danone an den Pranger zu stellen, weil sie Arzneimittel im Supermarkt verkaufen...
Andererseits denke ich schon, dass es dem Sexgewerbe nicht schadet, wenn in der Werbung dieselbe Diskretion gewahrt wird, die dem Kunden auch sonst versprochen wird :-)
Der Vorwurf der Zwangsprostitution scheint inzwischen ja vom Tisch. Dass nur Osteuropäerinnen beim Pussy Club arbeiten, scheint wohl mit der Klickenbildung zu tun zu haben, die Tanja sehr gut beschreibt, und die es anderen Frauen schwer macht. Dennoch täte es dem Laden gut, etwas zur Verbesserung der Kommunikationen zwischen Frauen und Kunden zu tun :-)
Am kritischsten ist der Vorwurf der Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen. Genau das, was die Betreiberin gegenüber der Öffentlichkeit als Vorteil herausstellt (die Frauen wissen, was sie täglich an Geld bekommen, haben kein Risiko von "Nullnummern") bewirkt, dass die Sexarbeiterinnen dort als genau das zu sehen sind: Als Arbeiterinnen (bzw. Angestellte) mit voller Pflicht zur Sozialversicherung: Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw.
In den meisten Bordellen laufen die Frauen steuerrechtlich als Selbständige, da sie direkt mit ihren zahlreichen Auftraggebern (= Freiern) abrechnen. Idealerweise entscheiden sie auch vollkommen frei über Arbeitszeiten, können also beispielsweise früher gehen, wenn eh nichts mehr los ist oder nach einer anstrengenden Nummer auch eine längere Pause einlegen.
Im Pussy Club werden die Frauen hingegen pro Schicht von der Clubleitung bezahlt. Damit trägt der Club das wirtschaftliche Risiko; die Mitarbeiterinnen sind damit wie Angestellte zu sehen. Auch andere typische Merkmale der Selbständigkeit (etwa mehrere Auftraggeber, selbstbestimmte Arbeitszeiten, eigene Angestellte etc.) sind nicht vorhanden. Dass sich die Frau die Arbeitstage aussuchen kann, reicht nicht für die Behandlung als Selbständige. Schließlich muss sie sicher ganze Schichten ableisten, um ihr Geld zu bekommen, und sie darf sich in der Zeit auch nicht überlang im Pausenraum rar machen. Im oben zitierten "Stern"-Bericht sagt ja eines der Mädchen recht deutlich, dass sie nur in der Nähe eines Mannes "eine Weile in Ruhe gelassen wird".
Man könnte noch argumentieren, die Frauen hätten insofern "mehrere Auftraggeber", als sie mal beim Pussy Club und mal in anderen Betrieben arbeiten. Es wird ja auch ausdrücklich verlangt, dass sie schonmal im Gewerbe gearbeitet haben. Doch genau die öffentliche Einlassung, dass die Frauen in anderen FKK-Clubs allzuoft Nullnummern schieben mussten und deswegen zum Pussy Club sind, ist diesbezüglich tödliches Gift: Anscheinend gibt es eben keine wesentlichen anderen Auftraggeber!
Es gibt aber eine einfache Lösung: Die vier existierenden PussyClubs müssten sich als unabhängige GmbHs in einer Art Franchise-System neu gründen. Wenn die Frauen dann frei zwischen diesen und/oder gar noch weiteren Bordellen rotieren, dann sind sie aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht wohl wieder selbständig!
Ich wette aber darauf, dass nach der oben zitierten Umstellung des Betriebsmodells sofort wieder der Vorwurf des Menschenhandels auftauchen wird.
Zudem ist das eine Lösung für die Zukunft; für die Vergangenheit droht in Summe eine Nachzahlung von Sozialversicherungsabgaben in siebenstelliger Höhe. Ich wünsche dem Pussy Club, dass er bereits vorab von einem guten Steuerberater beraten wurde und dieser auch gut versichert ist! Wenn das der Fall ist, dürfte auch Frau Floreiu schnell wieder frei sein. Und die CDU hätte ihre dicke Niederlage, wenn in allen Zeitungen steht, dass der Flatrate-Betrieb weitergeht.
Auffällig ist auch, dass in Stuttgart und Heidelberg gleich geschlossen wurde, an den anderen beiden Standorten nicht. Kann gut sein, dass im Süden der Druck der lokalen Konkurrenz auf die Politik deutlich größer ausfällt. Schließlich kostet ein Bordellbesuch in Stuttgart typischerweise das doppelte wie in Berlin, so dass der preisliche Abstand zwischen der Pussy-Club-Flatrate und alteingesessenen Läden entsprechend höher ausfällt.
Sollten die hygienischen Zustände allerdings tatsächlich schlecht sein und bereits bei früheren Kontrollen angemahnt worden sein (wie in der Presse zumindest behauptet wird) ist eine (vorübergehende) Schließung deswegen aber wohl möglich. Andererseits kann eine neue Betreiber(in) einmal kräftig putzen lassen und dann sofort wiedereröffnen. Zumindest für Heidelberg scheint das geplant zu sein.
Die Werbung des Pussy Club war in der Tat übertrieben. Aber das gilt eigentlich für alle Bordelle. Wenn man sich deren Homepages anschaut, muss man glauben, das dort jeweils Dutzende von wahren Liebesgöttinnen arbeiten, die einem Mann alle nur erdenklichen Wünsche erfüllen. Real ist man(n) dann schon froh, wenn man eine handvoll halbwegs ansehnlicher und halbwegs williger Frauen vorfindet.
Aber das Problem gilt ja auch für die normale Werbung. Die macht einen auch glauben, dass ein paar Vitamine und ein bestimmter Joghurt zum Frühstück reichen, um immerwährende Gesundheit zu erlangen.
Nur ist diese Übertreibung in der normalen Werbung allen hinreichend bekannt: So ist noch kein normaler Gesundheitspolitiker auf die Idee gekommen, Danone an den Pranger zu stellen, weil sie Arzneimittel im Supermarkt verkaufen...
Andererseits denke ich schon, dass es dem Sexgewerbe nicht schadet, wenn in der Werbung dieselbe Diskretion gewahrt wird, die dem Kunden auch sonst versprochen wird :-)
Der Vorwurf der Zwangsprostitution scheint inzwischen ja vom Tisch. Dass nur Osteuropäerinnen beim Pussy Club arbeiten, scheint wohl mit der Klickenbildung zu tun zu haben, die Tanja sehr gut beschreibt, und die es anderen Frauen schwer macht. Dennoch täte es dem Laden gut, etwas zur Verbesserung der Kommunikationen zwischen Frauen und Kunden zu tun :-)
Am kritischsten ist der Vorwurf der Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen. Genau das, was die Betreiberin gegenüber der Öffentlichkeit als Vorteil herausstellt (die Frauen wissen, was sie täglich an Geld bekommen, haben kein Risiko von "Nullnummern") bewirkt, dass die Sexarbeiterinnen dort als genau das zu sehen sind: Als Arbeiterinnen (bzw. Angestellte) mit voller Pflicht zur Sozialversicherung: Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw.
In den meisten Bordellen laufen die Frauen steuerrechtlich als Selbständige, da sie direkt mit ihren zahlreichen Auftraggebern (= Freiern) abrechnen. Idealerweise entscheiden sie auch vollkommen frei über Arbeitszeiten, können also beispielsweise früher gehen, wenn eh nichts mehr los ist oder nach einer anstrengenden Nummer auch eine längere Pause einlegen.
Im Pussy Club werden die Frauen hingegen pro Schicht von der Clubleitung bezahlt. Damit trägt der Club das wirtschaftliche Risiko; die Mitarbeiterinnen sind damit wie Angestellte zu sehen. Auch andere typische Merkmale der Selbständigkeit (etwa mehrere Auftraggeber, selbstbestimmte Arbeitszeiten, eigene Angestellte etc.) sind nicht vorhanden. Dass sich die Frau die Arbeitstage aussuchen kann, reicht nicht für die Behandlung als Selbständige. Schließlich muss sie sicher ganze Schichten ableisten, um ihr Geld zu bekommen, und sie darf sich in der Zeit auch nicht überlang im Pausenraum rar machen. Im oben zitierten "Stern"-Bericht sagt ja eines der Mädchen recht deutlich, dass sie nur in der Nähe eines Mannes "eine Weile in Ruhe gelassen wird".
Man könnte noch argumentieren, die Frauen hätten insofern "mehrere Auftraggeber", als sie mal beim Pussy Club und mal in anderen Betrieben arbeiten. Es wird ja auch ausdrücklich verlangt, dass sie schonmal im Gewerbe gearbeitet haben. Doch genau die öffentliche Einlassung, dass die Frauen in anderen FKK-Clubs allzuoft Nullnummern schieben mussten und deswegen zum Pussy Club sind, ist diesbezüglich tödliches Gift: Anscheinend gibt es eben keine wesentlichen anderen Auftraggeber!
Es gibt aber eine einfache Lösung: Die vier existierenden PussyClubs müssten sich als unabhängige GmbHs in einer Art Franchise-System neu gründen. Wenn die Frauen dann frei zwischen diesen und/oder gar noch weiteren Bordellen rotieren, dann sind sie aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht wohl wieder selbständig!
Ich wette aber darauf, dass nach der oben zitierten Umstellung des Betriebsmodells sofort wieder der Vorwurf des Menschenhandels auftauchen wird.
Zudem ist das eine Lösung für die Zukunft; für die Vergangenheit droht in Summe eine Nachzahlung von Sozialversicherungsabgaben in siebenstelliger Höhe. Ich wünsche dem Pussy Club, dass er bereits vorab von einem guten Steuerberater beraten wurde und dieser auch gut versichert ist! Wenn das der Fall ist, dürfte auch Frau Floreiu schnell wieder frei sein. Und die CDU hätte ihre dicke Niederlage, wenn in allen Zeitungen steht, dass der Flatrate-Betrieb weitergeht.
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Re: RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

So willkürlich das Ganze von Seiten der Politik und Staatsanwaltschaft sein mag: Man darf niemanden ohne entsprechende Gründe festhalten. Deshalb sollte man davon ausgehen, dass es zumindest enorme Indizien für einen Strafbestand gibt.Golum1289 hat geschrieben:Hintermänner soll es geben?
http://www.focus.de/panorama/vermischte ... 21234.html
Ich bezweifle stark, dass es welche gibt. Warum lässt man die Geschäftsführung nicht wieder frei? Ich glaube, dass das Bordell von den beiden bzw. 4 Leuten gefürhrt wurde.
Über "Hintermänner" oder "Keine Hintermänner" ist es schwierig sich ein Urteil zu bilden. Ich fände es zumindest erstaunlich, wenn eine 25-jährige Frau mit ihrem Lebensgefährten und ein paar Freunden ein solches Megaprojekt mit 4 Clubs und über 150 Frauen allein aufgezogen hätte.
Da frage ich mich, wieso viele andere Clubs (auch unter rumänischer Leitung) händeringend nach Sexworkerinnen suchen und solche nur schwer finden, während Frau F. im Falle Fellbach mal eben 60 oder 70 aus dem Hut zaubert.
Vielleicht sind es wirklich die sicheren Arbeitsbedingungen, die Tanja in ihrem Bericht anspricht.
Dann frage ich mich allerdings, warum trotz sicherer Bezahlung ausschließlich rumänische Frauen in den Clubs arbeiten und ich noch nie eine Stellenanzeige des Pussyclubs in der lokalen Presse (Wuppertal) gesehen hab. Auch die Geschichte mit den Anzeigen in der "Heim und Welt" kommt mir doch sehr spanisch vor. Doch wie gesagt: Das ist meine persönliche (irrelevante) Einschätzung, die nichts zu sagen hat.

Glaub ich auch nicht. Wieso sollte die jetzige Leitung den Club aufgeben? Außerdem scheint der Herr momentan mehr mit seinen Partys und seinem neuen VIP Club beschäftigt zu sein.Golum1289 hat geschrieben:
Und noch eine schöne Meldung:
http://www.pz-news.de/index.php?puid=1& ... x27,0x7c,0
Wenn er das Bordell abgestoßen hat, wird er vielleicht wieder der neue Betreiber?
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Langsam verliere auch so denn Zweifel an der Polizei, auf der Webseite des Pussy-Club steht, dass schon morgen wieder geöffnet werden soll, also müssten ja demzufolge die Geschäftsleitung oder Teile dieser Geschäftsleitung auf freien Fuß sein oder hat Frau F. schon vorher über ihre Anwälte so gut vorgesorgt, dass ihr Betrieb auch ohne sie weiterlaufen kann?
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Da ist halt viel Politik im Spiel beim Pussy-Club.
Als es noch das FKK-Haus Fellbach war hat man nur in Fellbach gewußt was dort ist. Und dann kamm der Pussy-Club mit der aggresiven Werbung und deshalb weiss jetzt ganz Deutschland was da los ist. Das der Ort Fellbach darüber nicht erfeut ist kann ich schon nachvollziehen. Hätte der Pussy-Club nicht so aggressive Werbung betrieben, dann wäre die öffentliche Disskusion auch etwas anders geführt werden.
In einen Freierforum hat jemand aus Regenburgs geschrieben, das er extra wegen den Pussy-Club nach Fellbach fahren wollte.
Als es noch das FKK-Haus Fellbach war hat man nur in Fellbach gewußt was dort ist. Und dann kamm der Pussy-Club mit der aggresiven Werbung und deshalb weiss jetzt ganz Deutschland was da los ist. Das der Ort Fellbach darüber nicht erfeut ist kann ich schon nachvollziehen. Hätte der Pussy-Club nicht so aggressive Werbung betrieben, dann wäre die öffentliche Disskusion auch etwas anders geführt werden.
In einen Freierforum hat jemand aus Regenburgs geschrieben, das er extra wegen den Pussy-Club nach Fellbach fahren wollte.
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Wenn man der Presse glauben darf, ist Frau F. wieder auf freien Fuß; http://www.rnz.de/RNZ_HDKreis/00_200907 ... _eklig.php
Wenn man aber der Bild-Zeitung Glauben schenken darf, wohl er nicht: http://www.bild.de/BILD/news/2009/07/28 ... boten.html
Laut Bericht müssen die ... das Land verlassen.
Wenn man aber der Bild-Zeitung Glauben schenken darf, wohl er nicht: http://www.bild.de/BILD/news/2009/07/28 ... boten.html
Laut Bericht müssen die ... das Land verlassen.
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RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach
Anmerkung: Das Bürgeramt kann nur unter bestimmten Voraussetzungen eine Ausreiseaufforderung stellen.