Geschlechtskrankheiten Kontrolluntersuchung Wien u Sonstwo

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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Marc of Frankfurt
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Prevention Programm United Sex Worker Queensland (USWQ)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die 40. Fachtagung Prostitution / 65. Sexworker Kongress in Dortmund 2009
hat sich eindeutig gegen Zwangsuntersuchung und Zwangsmaßnahmen gegen Sexworker ausgesprochen



Presseerklärung der Fachtagung:
viewtopic.php?p=57274#57274

Eine Vertreterin des Wiener Gesundheitsamtes mußte aufgrund der Statuten der Fachtagung (keine Mitgleidschaft von Gesundheitsämtern mit Zwangsuntersuchung) wieder ausgeladen werden bzw. vorzeitig abreisen.

Auch gegen "Zwangskondom Prostitution", wie etwa von der Bayerische Kondomverordnung gefordert, existieren erhebliche Bedenken.





Die Alternative zur Verbot-und-Zwangs-Doktrin lautet:

Prävention durch Aufklärung und Sexworkerbeteiligung



In Ländern mit Beratungsstellen für Sexworker geführt von Sexworkern, wurden über viele Jahre bereits alternativ zum Zwangsansatz präventive Strategien entwickelt, wie in folgendem Diagramm dargestellt:



Bild

Quelle: USWQ, www.scarletAlliance.org.au



SexarbeiterInnen, die Respekt und Unterstützung von der Gesellschaft erfahren, sind im Gegensatz zu dem unterstellten Gesundheitsrisiko für den Volksköper, nämlich Präventionsbotschafter und Safer-Sex-Aufklärer in der sozialen Gruppe und gegenüber den Kunden. Die bisherige repressive Politik, gespeist aus unbearbeiteten Ängsten gegenüber historischen Seuchen und den eigenen sexuellen Trieben, würde diesen wertvollen Beitrag der Menschen in der Sexarbeit für das Gemeinwesen verschenken/verschwenden.





Siehe auch die Untersuchung von Prostitutionskunden durch Sexworker:
viewtopic.php?t=1310

Und die Affirmative Action Policy (Sexworker Selbstermächtigungs Strategie) Inklusion/Empowerment:
viewtopic.php?p=56080#56080

Sogar zum Schutz gegen Menschenhandel gibt es international vorbildliche Modelle der Sexworker Selbsthilfe:
viewtopic.php?p=38203#38203





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Dateianhänge
Quelle: http://www.scarletalliance.org.au/library/usqld_infokit_north (pdf 4 MB)
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Punkti
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Beitrag von Punkti »

Es wäre wohl auch sinnvoll politisch aktiver Aufklärungsarbeit zu leisten. Schließlich und endlich schützt Wissen alle Beteiligten und bringt möglicherweise mehr Verständnis als etwas einzufordern. Das beginnt im Grunde in den "Kinderschuhen"... Wir alle sind verantwortlich für uns selbst und füreinander!... :)

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Nur Information hilft/heilt

Beitrag von Aoife »

Ein interessanter Gedanke zu HIV, den ich vor einiger Zeit irgendwo gelesen habe (hoffentlich nicht hier im Forum - dann würde ich bitten, das Doppelposting zu entschuldigen):

Ein Virus - wie beispielsweise HIV - ist bekanntlich kein Lebewesen, sondern "nur" leblose Information, mit der lebendige Zellen umprogrammiert werden können.
Und Information (somit auch HIV) ist nun einmal nicht mit religiösen oder gesetzlichen Vorschriften und Zwangsmaßnahmen in den Griff zu bekommen, nur auf der Informationsebene selbst kann der falschen Information entgegengewirkt werden.

Was letztlich bedeutet, wer HIV/AIDS mit Verboten und Zwängen angeht verschwendet Resourcen, nur Aufklärung kann helfen.

Liebe Grüße, Eva
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Marc of Frankfurt
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Studie des GA Köln: in Gesundheitswesen 2006; 68

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Anonyme Untersuchungsangebote versus Untersuchungspflicht für Prostituierte - was ist effektiv in der STD-Prävention?

H Nitschke 1, B Ludwig-Diouf 1, S Kirsch 1, A Knappik 1
1 Gesundheitsamt Köln


Die Abschaffung der Untersuchungspflicht für Prostituierte ist zentrales Element des mit dem Infektionsschutzgesetz eingeleiteten Paradigmenwechsels in der STD-Prävention.

Das Gesundheitsamt Köln passte als eines der ersten in Deutschland sein Angebot an die veränderten Anforderungen an.

Die Evaluation der Daten aus der STD-Sprechstunde zeigt, dass die veränderte Strategie den Zielen der Prävention von STD gerecht wird.


Methoden:

Es wurden folgende Daten der Untersuchungen der Jahre 1994 und 2004 verglichen: Geschlecht, Sexarbeit, Krankenversicherung, Nationalität bzw. Migrationshintergrund, Häufigkeit der Untersuchungen, Anzahl der festgestellten STDs. Die zwischen 1994 und 2004 erfolgten Veränderungen der personellen und technischen Ausstattung, Öffnungszeiten und bei diagnostischem Vorgehen werden beschrieben.


Ergebnisse:

Im Jahr 1994 erreichte die Sprechstunde überwiegend weibliche Prostituierte, die in etablierten Bordellen mit hohem professionellen Standard tätig waren. Das diagnostische Angebot war begrenzt. Die Anzahl der diagnostizierten STDs war gering.

Im Jahr 2004 orientierte sich das diagnostische und therapeutische Angebot der Sprechstunde an internationalen Standards und war freiwillig und anonym sowie kostenlos zugänglich. Über 60 Prozent der Klientel waren Migranten/innen, viele ohne regulären Aufenthaltsstatus und ohne Zugang zur ärztlichen Regelversorgung. Weniger als 50 Prozent waren Prostituierte. Der Anteil der männlichen Klienten betrug 25 Prozent. Neben einer hohen Anzahl neu diagnostizierter akuter STD und Folgeerkrankungen bestand ein hoher Bedarf an gynäkologischer und urologischer Differentialdiagnostik, einschließlich der Rezeptierung hormonaler Antikonzeptiva.


Diskussion:

Eine umfassende ärztliche Betreuung, die anonym und kostenlos aufgesucht werden kann, erreicht ein breites Spektrum an Personen mit hohen Risiken für STD auch außerhalb der klassischen Prostitutionsmilieus. Die große Zahl festgestellter akuter und chronischer STD beweist die Effektivität eines solchen Angebotes.

http://www.thieme-connect.de/ejournals/ ... 006-939602





LeiterIn der STD-Ambulanz Köln Frau Dr. Heidrun Nitschke im Report auf ORF2:
Quelle: 30.06.09 21:05 ORF 2 REPORT:
viewtopic.php?t=4790
viewtopic.php?t=4797





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 19.09.2010, 02:10, insgesamt 4-mal geändert.

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Deutschland und die Zwangsuntersuchungen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

hib-Meldung
184/2005
Datum: 06.07.2005
Bundestag - 06.07.2005


Deutsche Bundesregierung:

Regelmäßige Untersuchungen von Prostituierten ungeeignet



Gesundheit und soziale Sicherung/Antwort

Berlin: (hib/JAD) Eine gesetzliche Verpflichtung von Prostituierten zur Gesundheitsüberprüfung in regelmäßigen Abständen hat es nie gegeben.

Das stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/5882) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (15/5771) klar.

Schon das Geschlechtskrankheitengesetz von 1953, das durch Artikel 5 des Gesetzes zur Neuordnung seuchenrechtlicher Vorschriften mit Wirkung ab 2001 außer Kraft gesetzt wurde, habe lediglich vorgesehen, dass sich Geschlechtskranke sowie solche Personen, die im Verdacht stehen, erkrankt zu sein oder Krankheiten weiterzuverbreiten, dem Gesundheitsamt auf Verlangen ein ärztliches Zeugnis über ihren Gesundheitszustand vorlegen mussten.

Die Gesundheitsüberprüfung habe somit vielmehr im pflichtgemäßen Ermessen des Gesundheitsamtes gestanden.

Aus fachlicher Sicht hätten viele Ämter bereits in den 90er-Jahren eine Pflichtuntersuchung aller Prostituierten als ungeeignet angesehen, um die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten erfolgreich einzudämmen.


Im Vordergrund hätten vielmehr Information und Aufklärung sowie leicht zugängliche Beratungs-, Untersuchungs- und gegebenenfalls Behandlungsangebote gestanden.

Diese richteten sich aber nicht ausschließlich an Prostituierte, sondern an alle Bevölkerungsgruppen, heißt es.



Herausgeber

Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz

Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller, Bernadette Schweda, Sabrina Sperlich, Siegfried F. Wolf


Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/200 ... 84/02.html


Heute gilt in Deutschland das Infektionsschutzgesetz IfSG:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31146#31146





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Suicid nach Razzia und Zwangsmaßnahmen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie die Sexworker Zwangsuntersuchung

statt vorgeblich die Gesundheit zu fördern

sogar Leben zerstört zeigt dieser historische Fall aus England:



Die clandestine Sexarbeiterin Jane Percy, die sich eher dem bürgerlichen Milieu sozialisationsbedingt zugehörig fühlte und gemeinsam mit ihrer Tochter/für ihre Tochter ein lukratives Sexbiz aufgezogen hatte, beging Selbstmord, nachdem sie von der Polizei als Geheimprostituierte überführt und zur Zwangsuntersuchung verurteilt wurde ...


The case of Jane Percy:
Her body was found death in Basingstoke Canal after she was accused of being a prostitute by the police.
However on March 15th, 1875 she wrote an article published by a local newspaper about her calling to make her and her daughters living from prostitution. She describes it as her calling. She and her clients are enjoying and nobody is harmed.
But after forced with her older daughter to register as prostitute and have compulsory medical check up, she saw no perspective to have a valued social life in this world any more ...

viewtopic.php?p=9415#9415




_________________





Aktuelle Doku zur kontroversen Debatte zwischen Wien und Köln, A und D:

viewtopic.php?t=4797 (Film)





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.07.2009, 03:50, insgesamt 2-mal geändert.

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Was sagen SW über STD Stellen?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexworker Konferenz-Präsentation:


19th World Congress of Sexual Health
Göteborg, Schweden
21-25. Juni 09
Poster-Session: PO-1935


BETWEEN LIE AND REALITY

Jakobson Pye

Introduction: Pro-Tukipiste, the Finish Prostitution Group, has since many
years a centre in Helsinki where they provide health care to sexworkers,
one of the main focuses being on HIV and STI-prevention. Autumn 2007
they opened a second centre in Tampere where the target group is different
than the one in Helsinki and the women were much more difficult to reach.
I, Pye Jakobson, was asked to write a report on needs assessment to facilitate
and improve the work of the centre.

Methods: The research is based on interviews with sexworkers. They were
asked to grade (1-5) the need for a variety of services as well as sharing experiences
they have had with healthcare provider. I interviewed 35 sexworkers
working in the Tampere area and 35 working in Sweden. 64 women
and six men, ranging between the ages of 20 to 70, and of 13 different nationalities.

Findings and discussions: Most of the persons interviewed claimed to
need little or no help with HIV and STI-prevention but expressed a major
need for well informed sexual health care-providers as they felt they have
very specific questions and concerns and often get treated with prejudice
and a lack of respect, therefore often choosing not to mention sexwork even
when it was relevant.


Recommendations: Working with sexual health targeting sexworkers requires
specific knowledge, attitude and respect for the individual. Most of
the sexworkers expressed feeling a lack of trust due to being stereo-typed
as they belong to a highly marginalized and vulnerable group.


References:
-

Conflict of Interest: As a former sexworker doing research on needs among
sexworker one could argue that my reseach could be biased, but my postion
was very valuable when it came to reaching and establishing trust with the
target group.
Financial Support/Funding: Pro-Tukipiste (the Finnish Prostitution group)

Quelle: Seite 260 des Abstraktbuches der Konferenz:
http://www.sexo-goteborg-2009.com/doc/WAS_ABSTRACTS.pdf
(312 pages)





Kommendes Seminar von Pro-Tukipiste:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=60221#60221

www.pro-tukipiste.fi





So eine Untersuchung würde ich gerne mal über andere STD-Stellen lesen...





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Sexworker als Testpersonen:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fortsetzung zu posting #49 (s.o.):
viewtopic.php?p=46970#46970


Ergebnisbericht:

Vorbildliche Praxis der Beteiligung von Sexarbeitern
bei biomedizinischer Forschung zur HIV-Prävention



Bild


This investigation of Good Practice for Sex Workers' Participation in Biomedical HIV Prevention Trials summarizes its findings in 10 key recommendations. These key recommendations are derived from the wealth of information respondents provided:

10 key recommendations

10 Empfehlungen:
  1. Wissenschaftler müssen in einfach verständlichen Worten den Sexarbeitern den komplexen Hintergrund der Forschung genau darlegen.
  2. Lokale Sexworker sollen vor Testbeginn konsultiert werden. Ihre Position bezüglich ihrer Lebensumstände zu akzeptieren und die Testführung danach auszurichten ist wesentlich für die Durchführung der Studien.
  3. Wichtig ist es Respekt den Sexarbeitern entgegenzubringen und sich darum zu bemühen Sexworker und ihre Bedürfnisse kennenzulernen und zu berücksichtigen. Mißverständnisse werden von Sexworkern oft als Stigmatisierung gewertet, selbst wenn sie anders verursacht wurde.
  4. Forschungsanstrengungen konkurrieren mit Zeitinvestment und Verdienstinteressen von Sexworkern. Deshalb sind Forschungsaufwand für die Sexarbeiter im Forschungsbudget zu veranschlagen
  5. Gewährt den teilnehmenden Sexworkern kompfortable und unterstützende Rahmenbedingungen. Z.B. dort wo sie ohnehin in größerer Zahl arbeiten. Berücksichtigt Sprachbarrieren und evt. fehlendes Hintergrundwissen was andere Testgruppen mitbringen würden.
  6. Fortbildung und Kompetenzentwicklung unterstützt die Sexarbeiter auf vielfältige Weise, um eine erfolgreiche Teilnahme erst zu ermöglichen. Sexworker sollen involviert werden im Versuchsdesign und der Durchführungsplanung. Sexworker sollen auf bezahlten Stellen Teil des Forschungsteams sein.
  7. Manchmal wird eine Förderung der Kommunikationsressourcen, Infrastruktur und Ausbildung für die Sexworker erforderlich sein. So kann z.B. die Ausstattung mit Handies oder anderen innovativen Lösungen die Datenerhebung ermöglichen.
  8. Safer Sex Hilfsmittel sollten stets verfügbar sein (Kondome männlich/weiblich, Gleitmittel, Infos).
  9. Vorkehrungen müssen getroffen sein für den Fall eines positiven Testergebnisses (Sozialberatung, Krankenversicherung, medizinische Behandlungsmöglichkeiten).
  10. Gesicherter Zugang zu Heilversorung und Sozialsystemen auch nach abgeschlossenen Tests sind notwendig. Dies ist ein wichtiges Thema für Migranten, Transsexuelle, Obdachlose oder in Entwicklungsländern.



Download:
http://swgpp.pbworks.com/f/SWGPP+progra ... _final.pdf
(65 pages, 540 KB)

Good Practice for Sex Workers' Participation
in Biomedical HIV Prevention Trials
http://swgpp.pbworks.com/





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Vor über 100 Jahren

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Historische Quelle
zum Verständnis von medizinalpolizeilicher Putophobie


Die Prostitution.
Ein Beitrag zür öffentlichen Sexual-Hygiene und zur staatlichen Prophylaxe der Geschlechtskrankheiten.
C. Ströhmberg
1899, Stuttgart



Volltext on-line:
http://openlibrary.org/b/OL23530355M/prostitution





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gratis STD-Ambulanz statt Zwangsuntersuchungen


Ein US-Beispiel und Promoclip:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=RYsAQRv6MNM[/youtube]

http://www.berkeleyFreeClinic.org


Siehe auch:
Saint James Infirmary für Sexworker
www.stJamesInfirmary.org San Francisco
www.metrosexual.co.uk London
...
www.aidshilfe.de Berlin
www.aidshilfen.at Wien
...




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Genderrollen und STD

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Geschlechtskrankheiten für manche Männer eine Sextrophäe?

Chlamydia helps young men feel more 'manly': Swedish study



Published: 22 Aug 09 10:03 CET
Online: http://www.thelocal.se/21622/20090822/


Young men who contract sexually transmitted diseases often view their afflictions as an affirmation of their manhood, a new Swedish study shows.

Upon learning they’ve been infected with a sexually transmitted disease,
1- some young people simply see themselves as unlucky,
2- while others undergo a maturation process which leads them to be more careful in their sexual habits, according to midwife and University of Skövde researcher Kina Hammarlund.

3- But members of a third group – consisting entirely of young men – succeed in transforming their diseases into a sign of their manhood.

With other male friends slapping on the shoulders and offering encouraging comments about “success with the ladies”, young men who contract diseases such as chlamydia or genital warts can come to view their infection as a badge of honour, rather than a serious health problem.

“There are no girls that do this. Girls are still supposed to acquire sexual experiences in the dark,” Hammarlund told the TT news agency.

Hammarlund’s findings are based on a series of interviews with young men and women between the ages of 16- and 30-years-old carried out as a part of her recently published doctoral dissertation.

During the course of the study, entitled Riskfyllda möten (‘Risky Encounters’), Hammarlund noted significant differences between the ways that young men and women felt about discussing their sexual habits.

“It was hard to get guys involved in the study. They were simply not interested in sitting alone with a nearly 50-year-old lady and talking about what they considered failure when it comes to sex,” she said in a statement. [;-)]

But girls were more used to discussing sexual experiences with other women behind the closed doors.

“They didn’t feel comfortable when it became a larger group. The guys, on the other hand, seemed to not have any problems with the group situation,” she explained.

The study revealed that young men and women remain wrapped up in a game about being chosen by someone else which can result in misunderstandings when it comes to using condoms that could prevent the spread of sexually transmitted diseases.

The responses gathered by Hammarlund show that a girl fears she will upset a guy if she asks him to use a condom. Meanwhile, the guy doesn’t want to take out a condom first out of fear the action will show that he assumed he would be having sex even before the encounter began.

“Whatever happened to making out? Whatever happened to heavy petting? Sex is no longer a big deal for young people. It’s something girls use to get boyfriends, while guys want to gain experience,” she told TT.

Hammarlund said she is disappointed in the results of the study, claiming they indicate a lack of progress when it comes to overcoming gender stereotypes.

“Despite all the talk about gender equality, it seems like today’s young people are wrestling with the same prejudices and stereotypical gender roles that existed when I was young in the 1970s,” she said.

David Landes
http://www.thelocal.se/21622/20090822/





Schwierigkeiten der Männer beim Kondomgebrauch
und wie Sexworker dem begegnen können:

viewtopic.php?p=63063#63063





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.08.2009, 07:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Prävention Kostet - Gesundheit ist Wertvoll

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aktuelle Preisliste STD-Untersuchung und Prävention

Stadt-Gesundheitsamt Frankfurt am Main



18,00 € - HIV-Test
17,50 € - Syphilis/Lues-Test
07,00 € - Clamydien-Test
18,00 € - Krebsvorsorge bei Frauen/Zytologie
00,00 € - Gonorrhö/Tripper-Test
20,00 € - Hepatitis A
20,00 € - Hepatitis B
20,00 € - Hepatitis C
70,00 € - Eine von drei notwendigen Impfungen gegen Hepatitis A und B
00,00 € - Beratung


Befreit von Kosten sind:
- Studenten
- Arbeitslosengeld II Empfänger,
- Sozialhilfeempfänger,
- Schüler
- Sexworker


Tests können auf Wunsch anonym gemacht werden (Ausnnahme Hepatitis).
Wenn ein Ausweis gezeigt werden muß, darf der Name zugehalten werden.
Sexworker brauchen sich nicht ausweisen.


pers. com.
Stadtgesundheitsamt
www.gesundheitsamt.stadt-frankfurt.de





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Es gibt noch viel zu tun

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Medizinische Versorgung der in der Prostitution tätigen
Migrantinnen
durch die STD- bzw. AIDS/STD-Beratungsstellen
der Gesundheitsämter


Eine empirische Untersuchung
Deutschland
Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein
Fachbereich IV
Diplomarbeit
A. S.
2009




In zwei Studien wurden per Befragung untersucht
- 40 migrantische Sexarbeiterinnen aus der Frankfurter Bordellprostitution (ca. 2000 Sexarbeiter in Frankfurt und 200-400.000 in Deutschland) und
- 49 STD/AIDS-Beratungsstellen der Gesundheitsämter (angeschrieben wurden alle 83 in Großstädten mit über 100.000 Einwohnern; 398 STD/AIDS-Beratungsstellen insg. in Deutschland).



Ergebnisse:

STD- bzw. AIDS/STD-Beratungsstellen der Gesundheitsämter sind für die in der Prostitution tätigen Frauen von besonderer Wichtigkeit:
- oft der einzige Ort, um offen und unbefangen über ihre Prostitutionstätigkeit zu sprechen, wodurch erst eine umfassenden Beratung und Diagnostik möglich wird
- über 1/4 der untersuchten Migrantinnen haben keine KV und die Beratungsstellen sind die einzige Möglichkeit einer gynäkologischen Gesundheitsversorgung

Aber nur 60 % der Frauen kennen die Beratungsstellen durch deren aufsuchende Straßensozialarbeit gemäß Kannvorschriften im § 19 IfSG (Infektionsschutzgesetz) von 2001.

Aber nur in nur 50 % der Beratungssellen wird aufsuchende Sozialarbeit geleistet.
- es ist eine freiwillige Leistung gemäß § 19 IfSG.
- Personalmangel
- Unterfinanziert


Nachfrage-Wünsche der Frauen und Dienstleistungsangebot der Beratungsstellen decken sich nicht.


Endergebnis:

Die medizinische Versorgung der in der Prostitution tätigen Migrantinnen
ist keinesfalls ausreichend gesichert und es besteht Handlungsbedarfe
seitens der STD- bzw. AIDS/STD-Beratungsstellen.

Der Leitgedanke der Prävention wird praktisch nicht erreicht.





Wünsche:

Nach Meinung vieler Frauen sollte es eine komplette medizinische Versorgung, unabhängig vom Aufenthaltsstatus oder Krankenversicherungsschutz (wie bspw. in Spanien), einen erleichterten Zugang zu den Krankenkassen oder aber auch Professionalisierungsmöglichkeiten für Prostituierte
geben.


Defizite:

- viele Beratungsstellen machen sogar nur Beratung
- selten Tests und Diagnostik
- die im Einzelfall durchzuführende Behandlung wird als Möglichkeit oft überhaupt nicht in Erwägung gezogen
- Sprachen der Migrantinnen werden nicht gesprochen
- in kleineren nichtuntersuchten Orten unter 100.000 Einwohnern wird vermutet ist das Angebot noch defizitärer


Viele Beratungsstellen bzw. deren Mitarbeiter/innen verweigern die notwendige kritische Auseinandersetzung mit offensichtlich unzureichend vorgehaltenen Dienstleistungen der eigenen Beratungsstellen. Sie projizieren stattdessen die Problematik auf die Frauen, die es zu erreichen gilt, und deren Kunden, denen man die Schuld zuweist. Der Vorwurf des unverantwortlichen, gesundheitlich riskanten Verhaltens - insbesondere der Kunden - ist allerdings mehr eine Unterstellung, die bisher empirisch nicht nachgewiesen ist. Das immer wieder vorgetragene, gesellschaftliche Bedürfnis des Bestrafens der Kunden enthebt scheinbar der Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit unzureichenden institutionellen Rahmenbedingungen von STD- bzw. AIDS/STD-Beratungsstellenarbeit und hat offenbar eine entlastende Funktion. Abgesehen davon, dass Forderungen nach Rückkehr zur alten Pflichtuntersuchung oder nach Bestrafung der Kunden Ausdruck unreflektierter Prostitutionsgegnerschaft sind, bleibt festzustellen, dass sie keine Mittel sind, die medizinische Versorgung von Prostituierten in irgendeiner Weise zu verbessern.

Statt über fehlendes Angebot bzw. Verbesserungsmöglichkeiten des Angebot nachzudenken,
wird der Rückgang der Nachfragen mit Interessenlosigkeit und Verantwortungslosigkeit der Frauen begründet,
ganz zu schweigen von Beratungsstellen die glauben durch Freierbestrafung und enge Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsbehörden könne die med. Versorgung verbessert werden.

Zu § 19 IfSG (Infektionsschutzgesetz) von 2001:
- Sexarbeiterinnen haben keinen Rechtsanspruch auf Beratung
- Gewährung einer Anonymität der Betroffenen hinsichtlich Beratung, Untersuchung und Behandlung ist keineswegs grundsätzlich gewährleistet, sondern steht vielmehr unter dem Vorbehalt einer möglichen „Geltendmachung von Kostenerstattungsansprüchen“!!!





Änderungsvorschläge:

Kannbestimmungen des § 19 IfSG hinsichtlich aufsuchender Sozialarbeit reichen nicht aus, um die med. Versorgung hinreichend zu sichern. Da sie der Kern des Versorgungsangebotes ist, sollte das Gesetz geändert werden.

Die Beratungsstellen sollten Beratung, Untersuchung, Tests und medizinische Behandlung aus einer Hand sicherstellen – unabhängig vom ausländerrechtliche Aufenthaltsstatus oder vom Vorliegen eines Krankenversicherungsschutzes der aufsuchenden/aufgesuchten Klientel.

Angebot mit einschließen zur Prophylaxe von
- sexuell übertragbaren Erkrankungen
- Empfängnisverhütung
- Krebsvorsorge
- Professionalisierung in der Prostituton
- Einbeziehung der Kunden

Ausreichende Finanzierung





Die damalige Pflichtuntersuchung nach § 15 GeschlKG bis 2000 und teilweise ins Jahr 2001 hat dazu geführt einseitig die Prostituierte in den Fokus zu nehmen, statt anzuerkennen, dass eben nicht nur Prostituierte von sexuell übertragbaren Krankheiten betroffen sein können, sondern jede Person, die ein aktives Sexualleben hat. (Zudem lassen sich auch nicht alle STDs mit einen Kondom vermeiden, sondern sind auch als so genannte ‘Schmierinfektion‘ übertragbar.)

STD-Beratungsstellen werden teilweise immer noch in die Schmuddelecke gestellt und genießen weniger Ansehen und Ausstattung als AIDS-Beratungsstellen.





Die Arbeit der Beratungsstellen darf nicht außer Acht lassen, das sowohl Sexarbeiter als auch Kunden erwachsene, mündige Menschen sind, die selbst entscheiden können ob und wie sie safer Sex haben.

Die Grenzen der Präventionsarbeit sind unbedingt einzuhalten und dürfen nicht wie in Bayern in einer Kondom-Pflicht für
Prostituierte und deren Kunden enden.

Gesellschaftliche Bestrebungen, die auf eine schrittweise Kriminalisierung von Prostitutionskunden zielen, sind sowohl grundsätzlich wie unter speziell gesundheitspolitischer
Perspektive kontraproduktiv.
Die strikte Entkriminalisierung von Prostitution ist und bleibt die Basis einer akzeptierenden Gesundheitsarbeit. Tendenzen zur Wiedereinführung der medizinischen Pflichtuntersuchung sind ebenso kontraproduktiv und dokumentieren nur, dass ihre Befürworter/innen aus den praktischen Erfahrungen mit dem Geschlechtskrankheitengesetz nichts gelernt haben.





Zudem wäre es wünschenswert, wenn auch Prostituierte die Möglichkeiten zur Professionalisierung ihrer Tätigkeit haben und in dieser Hinsicht seitens der STD- bzw. AIDS/STD-Beratungsstellen der Gesundheitsämter unterstützt werden.
Entscheidet sich eine Frau in der Prostitution zu arbeiten, hat sie kaum Ansprechpartner/innen, um sich über ihre zukünftige Tätigkeit zu informieren.

Kurse und Informationsgespräche für Einsteigerinnen,
aber auch bereits tätige Prostituierte zu verschiedenen Themen wie etwa rund um das Thema der sexuell übertragbaren Erkrankungen, aber auch Hygiene, die weibliche (und männliche) Anatomie sowie Sexualität im Allgemeinen usw. anbieten. Diese Kurse könnten bspw. auch in Zusammenarbeit mit Prostituiertenberatungsstellen stattfinden, sofern sich diese nicht ausschließlich auf ‘Ausstiegsberatung‘ spezialisiert haben.


Anforderungen an das Personal:

- Ärzte
- professionelle Sozialarbeiterinnen
- professionelle Sprachmittler

- Sie müssen den Beruf und die Risiken der Arbeit in der Prostitution genau und vorurteilsfrei kennen
- Sie müssen die Entscheidung zur Arbeit in der Prostitution respektieren
- Sie sollten mit Prostituiertenberatungsstellen enger zusammenarbeiten, um die Angebote stetig verbessern zu können.




________________





Exklusion von Migranten aus dem Gesundheitssystem und Denunziationsparagraph im Ausländerrecht
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=94053#94053
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 08.02.2011, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Aufklärungsprojekt:

www.gettested.com.au






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Annemarie Rödl klärt auf und hilft.

Beitrag von nina777 »

09.09.2009
Regensburg

Riskanter Sex und nagende Zweifel: Es gibt Hilfe

Wenn zwei Menschen sich nahe kommen, werden nicht nur Gefühle ausgetauscht. Auch Viren und Bakterien nutzen unter Umständen die Chance, Neuland zu erobern. Da ist zuallererst natürlich das letztlich immer noch tödliche Aidsvirus zu nennen. Doch daneben gibt es auch eine Reihe ziemlich gemeiner bakterieller Erreger. Was sie bei all jenen, die ein riskantes Abenteuer ohne Kondom wagten, zuallererst erregen, ist Unsicherheit. Da könnte Annemarie Rödl weiter helfen. Die Sozialpädagogin am Gesundheitsamt steht jeden Donnerstag jedermann und jeder Frau, an denen Zweifel nagen, mit Rat zur Seite. Dazu bietet das Gesundheitsamt auch eine kostenlose und völlig anonyme Untersuchung an. Der Aidstest gehört dazu, ist aber nur die halbe Miete: Es geht auch um Geschlechtskrankheiten, wie man früher sagte. Heute heißen sie „sexuell übertragbare Krankheiten“ oder kurz STD (sexuell transmitted deseases).

Tags zuvor, immer mittwochs also, ist Annemarie Rödl unterwegs. Dann besucht sie jene Menschen, die anderen besonders oft und gewerbsmäßig nahe kommen. Weil sich in Regensburg ein großer Teil der Prostitution nicht mehr in den Bordellen, sondern in unscheinbaren Apartments abspielt, ist die Expertin für STD in vielen Stadtvierteln unterwegs. Rund 80 Damen, so ihre Schätzung, gehen in ganz normalen Wohnblocks dem ältesten aller Gewerbe nach.

Noch bis vor wenigen Jahren mussten sich die Damen regelmäßig beim Gesundheitsamt untersuchen lassen. Doch mit der verpflichtenden Untersuchung ist es seit Einführung des neuen Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 vorbei. Weil die Liebedienerinnen nun nicht mehr ins Gesundheitsamt kommen, muss also das Gesundheitsamt zu ihnen kommen.

http://www.mittelbayerische.de/region/r ... _zwei.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Marc of Frankfurt
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Sexworker im Pornofilm U.S.A.

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Urteil U.S.A. - Sieg für Pornodarsteller:
Persönlichkeits- und Datenschutz geht vor staatlichen Maßnahmen zur Epidemiologie.


Victory For HIV-Positive Adult Performers
Buzz up!



The adult industry recently won a victory in court against CalOSHA, the California division of OSHA, the Occupational Safety and Health Administration.

AVN reports that Judge Winifred Y. Smith blocked the release of medical records of Patient Zero, an adult performer who tested positive for HIV in June but allegedly continued performing.

CalOSHA had subpoenaed [Zwangsvorladung] the Adult Industry Medical Foundation (AIM) requesting the information.

They also demanded AIM provide them with information about everyone who tested positive for HIV or any other STI within the last five years, along with test dates and contact information for any production companies they worked with in that time.

Although CalOSHA didn’t ask for names specifically, Judge Smith ruled that names could easily be figured out, thus violating patients’ rights to medical confidentiality.


Judge Smith forbade AIM from releasing any information leading to Patient Zero’s identity, including even their gender.

She also prohibited CalOSHA from “compelling or seeking to compel the disclosure of confidential medical records, HIV test information, and personal identifying information of Plaintiff and other patients of AIM without the specific written authorization of such patients.”


The judge also ruled that OSHA’s goal is to investigate employers who may place workers in unsafe situations, and that they violated their authority by making demands of AIM, who does not actually employ any adult performers.

In her ruling, Judge Smith stated that OSHA should be investigating the production companies who allegedly allowed the performer to continue, rather than making demands of the medical agency.

CalOSHA’s tactics, the judge noted, “open a Pandora's box of government inquiry into highly sensitive medical information with only the barest of connections to workplace safety."

http://carnalnation.com/content/39801/8 ... performers





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Patient Zero Scores Health Privacy Victory for Adult Industry


Posted Nov 23rd 2009 03:44PM by Mark Kernes

ALAMEDA COUNTY, Calif.—A California Superior Court judge has issued an order granting the motion for preliminary injunction filed by attorneys for Patient Zero, the adult industry performer who was found to be HIV-positive in early June. The order prohibits the California Division of Occupational Safety and Health (CalOSHA) from receiving and the Adult Industry Medical (AIM) Healthcare Foundation from releasing any information which would lead to the disclosure of the identity of Patient Zero and/or any of his/her health information. (Even disclosure of Patient Zero's gender was part of the protective order.)

However, in a stunning victory for adult performers in general, Judge Winifred Y. Smith's order goes much further than simply protecting Patient Zero's privacy; it also prohibits CalOSHA from "compelling or seeking to compel the disclosure of confidential medical records, HIV test information, and personal identifying information of Plaintiff and other patients of AIM without the specific written authorization of such patients." [Emphasis added]

The case arose from administrative subpoenas issued by CalOSHA seeking disclosure by AIM of everyone who tested positive for HIV or any other sexually transmitted infection (STI) between Jan. 1, 2004 and June 17, 2009, "as well as test dates, names and contact information for each production company for which the patient worked, and the dates of [such] work." Although the subpoena, which was not approved by any judge, sought only a "code identifier" for each STI-positive performer that could be cross-referenced with the records AIM provides of such infections to a division of the Los Angeles County Department of Health, Judge Smith recognized that the disclosure of such information "would readily lead to specific identification of the individuals."

Beyond that, however, Judge Smith found that CalOSHA had far exceeded its authority in issuing the subpoena.

"CalOSHA does not appear to be acting within its jurisdiction in subpoenaing patient-identifying information from AIM," the judge wrote in her Oct. 15 order. "The California Occupational Safety and Health Act of 1973 was enacted to assure safe and healthful working conditions for all workers by authorizing investigation and enforcement of standards. ... Section 6314 of the Labor Code authorizes CalOSHA to investigate and inspect any place of employment, within reasonable limits, to carry out its mandate."

"Plaintiff is concededly not an employee of AIM, and CalOSHA is admittedly not investigating the safety of AIM's employees, but of adult film industry employers," the judge continued. "CalOSHA is limited to investigating employers and their agents. ... There is no apparent need for identifying information of Patient Zero, or of patient-identifying information generally, for the purposes of investigation of AIM as an employer."

What is actually at issue is a perception, which AIM founder Dr. Sharon Mitchell has attributed to officials at the L.A. Department of Health, that AIM has a complete list of all adult productions taking place in the Los Angeles area, and a complete cast list for each production. Hence, CalOSHA argued to the court that AIM is a "creating" or "correcting" employer-entity under the Labor Code, arguing that the fact that AIM tests for STIs, that some of those tests come back as positive, and that AIM then contacts other performers who may have been exposed to the infected performer, means that AIM is "responsible for creating or correcting a hazard to employees in the adult film industry." However, as the court noted, the section of the Labor Code to which CalOSHA refers, Sec. 6400(b), specifically addresses "multiemployer worksites," and the court found no evidence that that term applies to AIM.

"CalOSHA argues that it needs to determine whether or not it is true that Plaintiff was permitted to work in an adult film after receiving a positive HIV test result from AIM," wrote Judge Smith, interpreting one of CalOSHA's arguments. "Logically, permission to work [and how to work, e.g. work safer with condoms. Ann. Marc] on the film was a matter in the control of the adult film employer, not AIM. Giving the green light to CalOSHA to begin an investigation not by seeking information about the practices of the employers in question, but by demanding information from a medical clinic about HIV-positive patients and where they work, would appear to open a Pandora's box of government inquiry into highly sensitive medical information with only the barest of connections to workplace safety."

At issue are both the federal Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) as well as California's own Health and Safety Code, both of which prohibit the disclosure of identifying information about HIV-positive citizens. CalOSHA claimed that the California Code of Regulations gives it the authority to access medical records as part of its investigation, but the court noted that the Code specifically protects a person's "rights under the Constitution of the United States, the Constitution of the State of California,[] or the Labor Code," all of which require that a patient give affirmative consent for his/her medical records to be released to the agency.

Further, "Disclosure of Plaintiff's HIV status and identifying information would clearly be a violation of section 120975" of the California Health and Safety Code, the court ruled. "CalOSHA does not point to any exception to section 120975 that would apply to its investigatory subpoena for this information, nor has this court found any."

The court also dismissed CalOSHA's argument that the release which performers give to AIM to convey their HIV/STI status to potential employers was sufficient to allow the agency to discover that same information, noting that the law—specifically, Sec. 120980(g) of the Health and Safety Code—requires that each provision of medical information to a third party be accompanied by its own release from the patient.

In general, the court found that Patient Zero had demonstrated a likelihood that AIM's compliance with CalOSHA's subpoena would violate the patient's constitutional rights, and that the agency had failed to provide any evidence of a "compelling governmental interest in obtaining the information despite that privacy interest."

"In its opposition to the motion, CalOSHA has articulated three interests:
(1) establishing whether AIM is an 'employer' in the adult film industry, which CalOSHA says requires employment history for Plaintiff and others in order to identify film producers who are exposing employees;
(2) identifying film producers who are exposing employees to serious health risks; and
(3) monitoring and enforcing reporting requirements regarding exposure to bloodborne pathogens," Judge Smith summarized. "CalOSHA has not demonstrated that the information sought is necessary to these goals, nor that the subpoenas are narrowly tailored to meet them."

Instead, the court suggested, CalOSHA could simply seek "a list of all production companies whose employees tested positive for HIV or any other sexually transmitted disease," and that it didn't need Patient Zero's medical records to do that. Further, the court cautioned, "Once Plaintiff's identifying information is revealed, the disclosure cannot be undone."

Hopefully, Judge Smith's ruling will also halt CalOSHA's attempts to obtain the health history information it claims it needs by trying to interrogate performers entering or leaving AIM's testing facilities, and attempting to contact and question performers' family members and housemates, some of whom were not even aware that the performer in question was in the adult entertainment industry. However, CalOSHA may still appeal the ruling to California Court of Appeals. If so, look for further analysis of this case at www.avn.com .

http://business.avn.com/articles/36836.html





Siehe auch:
Fall des Australischen Callboys Hector Scott:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=32674#32674

Fall der Deutschen Sängerin Nadja Benaissa, wo die Behörden ihren Status veröffentlicht haben:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4351

Bericht zu unsafen Praxis in der US-Pornoindustrie:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=30169#30169
und Links zur tschechischen Pornoindustrie dort.





Der HIV-Status sagt nichts darüber aus,
daß ein Positiver nicht auch Safer Sex haben kann bzw. Safer Arbeiten kann
und damit Infektionsübertragung praktisch ausgeschlossen werden kann.






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Schutz nicht gegen Sexworker mißbrauchen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Welt AIDS Tag 2009


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Bild English postcard


  • Gesetzesinitiative in New York,
    New York State bill, first reading:

    "POSSESSION OF A CONDOM MAY NOT BE RECEIVED IN EVIDENCE IN ANY TRIAL AS EVIDENCE OF PROSTITUTION, PATRONIZING A PROSTITUTE, PROMOTING PROSTITUTION, PERMITTING PROSTITUTION, MAINTAINING A PREMISES FOR PROSTITUTION, LEWDNESS OR ASSIGNATION, OR MAINTAINING A BAWDY HOUSE."



New York State bill A03856:
http://204.97.104.2/leg/?bn=A03856&sh=t

iPetition:
http://www.ipetitions.com/petition/condoms

More:
http://blogs.law.columbia.edu/genderand ... ution-bill

Elizabeth A. Wood:
http://www.sexinthepublicsquare.org/Eli ... d-aids-day

Laura Agustín:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/pol ... w-york-law


Australische Sexworker-Initiative:
"No bad whores - just bad laws"
"Nothing about us, without us"
http://www.nothing-about-us-without-us.com/





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 30.11.2009, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Position Bundeskanzleramt

Beitrag von Marc of Frankfurt »

ARBEITSBERICHT PROSTITUTION
amtsärztliche Fortbildung

Wien, 5. Dezember 2008
Marie-Theres Prantner
Bundeskanzleramt : Frauen



14 power point Seiten

Download PDF:
http://www.google.com/url?sa=X&q=http:/ ... dzuIJiFKBw





Zitate:

"mittelbare Einbindung von Sexarbeitern"
Das ist nicht ausreichend. Wir fordern 'unmittelbare Einbindung'.

"Maßnahmenkatalog"
Ohne Betroffene und Experten der Sexarbeit zu erstellen ist schlechter politischer Stil.

"Arbeitsbericht: www.frauen.bka.gv.at"

"Annahme der Pflichtuntersuchung durch SDL"
Hier fehlen die kritischen Zitate der Sexworker, die wir hier im Forum für die Öffentlichkeit sammeln und dokumentieren.

"Besondere Maßnahmen
Verbot von Unsafe-Sex-Praktiken"
Das ist menschenrechtlich sehr fragwürdige Politik.

"Vereinheitlichte Gesundheitskarte"
Die Politik scheint auf dem Wege zu sein, die Zwangsuntersuchungs-Kontrollkarte (euphemistisch: Gesundheitskarte, "Deckel") weiter zu perfektionieren, statt die überfällige Abschaffung des obrigkeitsstaatlich-stigmatisierenden Regiments überhaupt nur in Erwägung zu ziehen fähig zu sein.

"Arbeitsgruppe Gesundheit"
"ExpertInnenkreis „Prostitution“
1. Sitzung im Juni 2007"
Sexworker-Interessenvertreter müssen in politischen Gremien institutionell beteiligt werden, d.h. dazu auch finanziell ausgestattet werden.





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Outing

Beitrag von Marc of Frankfurt »

HIV und Berufsausübung

  • Offenbarungspflicht

    Eine selbständige arbeitsrechtliche Offenbarungspflicht eines HIV-infizierten Beschäftigten im Gesundheitsdienst gegenüber seinem Arbeitgeber ist dementsprechend nur für medizinisches Personal zu bejahen, das Operationen mit erhöhter HIV-Übertragungsgefahr ausführt.
AIDS-Hilfe NRW info:
http://ah-nrw.omc.net/CMS/PosithivHande ... 33&id=8fd5



Hier im Forum:
1.)
Sex Work, Violence and HIV
Matthew Greenall, intl. HIV/AIDS soc., 2007
Funded by the Bill and Melinda Gates Foundation:
http://sexworker.at/phpBB2/download.php?id=546 (300 KB, 36 pages)
Homepage:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=37006#37006

2.)
The National Needs Assessment of sex workers who live with HIV
Kane Matthews, Scarlet Alliance, 2008:
http://www.scarletalliance.org.au/libra ... /file_view und
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=32674#32674

3.)
Gesundheitsdebatte Sexarbeit allg.:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=32674#32674 (dieses Thema)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.01.2010, 02:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Vorbildliche SW-Gesundheitsprävention !

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Safer-Sexwork: Prävention statt Kriminalisierung

Vorbildliches Projekt Lysistrada in Solothurn und Olten
:eusa_clap


Nachdem der längste Straßenstrich der Schweiz in Olten politisch verboten wurde, gab es auch kein Präventionsprojekt mehr für Sexworker. Danach wurde dieses zukunftsweisende Konzept entwickelt:

Programm APiS (Aids-Prävention im Sexgewerbe)
zusammenarbeit mit Bundesamt für Gesundheit (BAG), AIDS-Hilfe Schweiz und Sexworker-Dachverband www.ProKoRe.ch

120.000 CHF (80.000 EUR) Jährliche Projektaufwendungen, vgl.:
300.000 CHF (200.000 EUR) Kosten einer Behandlung einer HIV-Infektion.

40%-Stelle für Projektleiterin Regula Berchtold (Melanie Muñoz, Koord. Lysistrata) und 4 fremdsprachliche Mediatorinnen (Schweiz, Chile, Thai, Ukraine) mit 35-41 Std./Mo.
3-5 Besuche pro Jahr in allen Sexarbeitsstätten.
Erreichbarkeit 2x pro Monat an bestimmten Orten zu bestimmten Wochentagen.
Es wurden 2.000 Sexworker erreicht in 35 Etablissements, 14 Cabarets und Straßenstrich.

"Die Motivation für die Arbeit der Lysistrada-Verantwortlichen beruht auf dem Selbstverständnis, dass Sexarbeit weder verhindert noch gesetzlich verboten werden kann und soll. Unsere Bemühungen zielen dahin, dass alle Sexarbeiterinnen eine ebenso menschenwürdige, gleichberechtigte Arbeitssituation erhalten wie alle arbeitenden Menschen."


Qualitätslabel "Angepasste Minimalstandards" wurde eingeführt in den 90 % kooperationswilligen Betrieben

Dort arbeiten zumeist Sexworker die häufig wechseln, aus Drittstaaten kommen und teilw noch keine Prostitutionserfahrung haben.
Kooperation mit den Betrieben: 32 vom 35 BetreiberInnen haben mitgemacht.

- Kondomversorgung,
- Informationsversorgung der Sexarbeiterinnen und Kunden,
- Mediatorenbeteiligung,
- BAG-Kontrollen werden abgelehnt.
Freiwilligkeit ist Vorraussetzung für Erfolg von Prävention.

Qualitätskriterien [Seite 27].
Lysistrada ist das erste Projekt, welches solche Standards im hetrosexuellen Bereich in der Schweiz umsetzt.
Dabei immer auch die Freier im Visier. Benutztes Aufklärungsmaterial/Plakate wurde entwickelt vom Projekt Don-Juan.

"Bezüglich der HIV Verbreitung weisen SExarbeiterinnen keine höhere Prävalenz auf -ausser Sexarbeiterinnen aus der Subsahara oder Drogen konsumierende Sexarbeiterinnen- als der Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung.

Bei den Neuansteckungen mit STI zeigt sich hingegen eine eindeutige und starke Zunahme." (Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis) [S. 14]

Das Projekt hat informelle niederschwellige Gesundheitsversorgung für Sexworker ohne Papiere organisiert, die cash bezahlt wird und gerne angenommen wurde.


Wesentlicher Teil für das Gelingen des Projektes ist die vielfältig organisierte Vernetzung und PR. Sowie professionelle Projektplanung, externe Evaluation und Qualitätsmanagement.

Der Verein Lysistrada erhielt 2009 den kantonalen Sozialpreis.





BERICHT 2008 Female Sexwork
„Prostitution zwischen Faszination und Abscheu“ Gewalt im Sexgewerbe. Die Situation von Sexarbeiterinnen mit Migrationshintergrund im Raum Basel-Stadt.
APiS, Don Juan
http://www.aids.ch/d/ahs/PDFs/Jahresbericht_FMS_D_.pdf
(13 Seiten)

So geht es weiter:
Jährlich 50.000 Franken ist dem Kanton die Aids-Prävention im Sexgewerbe wert,
in: Länderberichte Schweiz:
viewtopic.php?p=72804#72804

Studie Gewalt im Sexgewerbe,
Maritza Le Breton und Eva Büschi, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Bern:
viewtopic.php?p=66856#66856





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