Beziehungen außerhalb des Millieus

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Erhaltener = Zuhälter ???




___
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karto14
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RE: Beziehungen außerhalb des Millieus

Beitrag von karto14 »

Ich sehe die Aussage "eine SWerin kann 100e haben" eines vorigen Beitrages eher skeptisch.
Das mag viell. für ganz wenige "Edelprostituierte" gelten, die vielleicht auch im Escort arbeiten.
Die allermeisten Kunden sind ja keine Männer, die vorhaben, eine reale Beziehung zu einer SWin einzugehen, sondern zahlen für ein (meist kurzes) Vergnügen, gerade deswegen, um anonym wieder verschwinden zu können!!
Das heisst noch lange nicht, dass eine SWin deshalb einen Kunden "haben" kann.

Der Grossteil der aus O-Europa stammenden SWinnen ist eher marginalisiert, mit wenigen Möglichkeiten, hier fuss zu fassen. Die sind ziemlich isoliert, zum. im "Massenbetrieb" im Laufhaus. Lt. Aussage einiger, mit denen ich gesprochen habe, hören die soviel an Versprechungen,etc. dass sie grundsätzlich nichts Ernst nehmen, was Kunden so daherlabern!

Ich durfte selbst einige kennenlernen. Gut, sie sind jung und (oft) schön - aber man fragt sich als Mann - vor allem bei einer längeren Beziehung - was verbindet uns, welche Perspektiven habe ich mit der Frau?? Die Probleme, oft auch die NOtwendigkeit, eine grössere Verwandtschaft mitfinanzieren zu müssen, weist auf die gleichen Probleme, die Männer mit "importierten" Frauen aus armen Ländern haben (Thailand, Afrika, Ukraine, O-Europa generell, Lateinamerika!).

Ich meine, solche Filme, wo der SUpermanager die "Edelhure" freikauft und ehelicht, sind doch Hirngespinst.
Das mag vielleicht ein alter Männertraum sein, sich eine Frau "zu kaufen", die Realität des Alltages schaut leider meist anderst aus. Für mich jedenfalls ein absolutes NoGo, einer Frau was vorzumachen, finanziell, oder meine Möglichkeiten betreffend; einmal hätte ich die Möglihckeit einer näheren Beziehung gehabt, sagte ihr aber die Wahrheit, dass ich weder finanziell noch von meiner realen Möglichkeit her eine Chance sehe!

Es wurden schon einige Mädchen enttäuscht - Kunden machen oft (unter Einfluss von Hormonen) Versprechungen - und wurden dann nie mehr gesehen....

Real hat eine Osteuropäerin, auch wenn noch so schön, wenn sie die Sprache nicht gut spricht (und das tun die wenigsten), und keine höhere Ausbildung hat, sehr wenige Chancen. Vermutlich sind Beziehungen/Ehen von Kunden mit Prost. sehr selten.
Die Damen/Mädchen wissen das, und lassen sich nicht naiverweise leichtfertig mit jemandem ein.

Der Absturz im Verdienst beispielsweise zu einer Kassenkraft im Supermarkt ist halt brutal und das würden die wenigsten durchhalten -und als "Versorger" einer Frau, das spielen die meisten Männer heute auch nichtmehr!


Als Frau für Beziehung/Ehe sehe ich eine SWin eher schwierig - sie ist gewohnt, relativ viel GEld ausserhalb der Norm oder der gesellschaftlichen Regeln zu verdienen, nicht gewohnt, hart zu arbeiten, und lernte viele Männer kennen, hat wahrscheinlich auch keine sehr gute Einstellung zu Männern: weil sie die Lügen und eher die negative Seite vieler Männer kennengelernt hat.

Für mich jedenfalls, waren die wenigen Damen, die ich näher kennenlernte, keine positive Erfahrung, auch fühlte ich mich schnell überfordert (eine Frau, die soviel Kontakt zu anderen Männern hat, verunsichert doch).
Wiegesagt, vielleicht was für harte, selbstbewusste Männer, für mich 2 Nummern zu gross....

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Beitrag von Zwerg »

Steht da im obigen Beitrag wirklich "SexarbeiterInnen würden nicht gewohnt sein, hart zu arbeiten?"

Ich kanns nicht glauben

christian

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Lucy
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Beitrag von Lucy »

karto, ich würde mal vorschlagen, du gehst einfach mal einen tag lang auf einen männerstrich und dann unterhalten wir uns nochmal über das thema "hart arbeiten". sexwork ist physisch und psychisch sehr schwere arbeit, wenn sie mir persönlich auch viel spaß macht.

gruss lucy

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Aoife
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RE: Beziehungen außerhalb des Millieus

Beitrag von Aoife »

Viel problematischer als die offensichtlich wenig fundierte Außenbeurteilung, wir seien nicht gewohnt hart zu arbeiten, erscheint mir die implizit damit verbundene Wertung.

Zumindest mir stellt sich da doch die Frage, was "harte Arbeit" denn für einen Wert an sich haben soll. Ich für meinen Teil will erfolgreich sein, wenn dafür harte Arbeit nötig ist, so leiste ich sie, wenn sie nicht erforderlich ist, so verzichte ich gerne darauf. Und wenn ich bemerke, dass von mir harte Arbeit gefordert wird, damit andere erfolgreich sind (ich also ausgebeutet werde), so verweigere ich sie aktiv.

Wenn aber jemand ohne sichtbare Fremdausbeutungsabsichten "harte Arbeit" unreflektiert als etwas positives auffasst, so kommt mir der Verdacht, dass derjenige sich selbst als erfolglos erlebt, und sich damit zu trösten versucht, dass er für seine Erfolglosigkeit wenigstens hart gearbeitet habe :002

Dazu passt auch das Fazit: "Wiegesagt, vielleicht was für harte, selbstbewusste Männer, für mich 2 Nummern zu gross....". Wobei "hart" IMHO eher eine Projektion der selbstempfundenen Erfolglosigkeit mit umgekehrtem Vorzeichen darstellt, eine gewisse Selbstsicherheit braucht ein Mann aber wohl wirklich, wenn er einer SW als Partner auf Augenhöhe begegnen will.

Liebe Grüße, Aoife
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Zwerg
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RE: Beziehungen außerhalb des Millieus

Beitrag von Zwerg »

@aoife

[schild=19 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]!!! RESPEKT !!![/schild]

karto14
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RE: Beziehungen außerhalb des Millieus

Beitrag von karto14 »

Naja, ich meinte das jetzt nicht qualitativ!!

"Hart arbeiten" verstehe ich etwa in der Form, den ganzen Tag lang an der Supermarktasse zu sitzen, und 6€ pro STunde zu verdienen.
Man kanns halt nicht vergleichen. Die eine kann das eine nicht, die andere tut sich vielleicht als SWin leichter.

Ich will das nicht vergleichen, das kann man nicht, die Anforderungen sind nicht zu vergleichen.

Aber - jeden Tag um 6 Uhr aus dem bett, und einen langen Arbeitstag vor sich, bis man am Abend müde wieder heimkommt, das tagein/tagaus - kann mir schon vorstellen, dass es eine schwere Umstellung ist, im Vergleich zu SW!!
Irgendwie ist`s halt eine Traumwelt, die auch von Studiobetreibern und dem ganzen Umfeld bewusst auch erzeugt wird!

Allein der finanzielle Unterschied, was kann man heute schon als relativ Ungebildete/r schon gross verdienen?
Ein Gehalt von über 1.000€ ist heute schon viel, und davon leben...

aber - dazu gibts genug Einträge in Aussteiger-Threads....



Heuer sagte mir eine 25-jährige SWin (Rumänin):

"I will find a man who cares for me"

meine Einwände, dass das der klassische Weg in die Abhängigkeit von einem Mann sei, verstand sie nicht ganz (vielleicht gibts in ihrem Land noch andere Vorstellungen von Emannzipation??).

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certik
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Re: RE: Beziehungen außerhalb des Millieus

Beitrag von certik »

          Bild
karto14 hat geschrieben: "Hart arbeiten" verstehe ich etwa in der Form, den ganzen Tag lang an der Supermarktasse zu sitzen, und 6€ pro STunde zu verdienen.


Mich würde interessieren, was eine SW Deiner Ansicht nach in der Stunde verdient. (Bisher ging ich davon aus, dass Du intelligent genug bist, um zu wissen, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist).

Bild
karto14 hat geschrieben:Aber - jeden Tag um 6 Uhr aus dem bett, und einen langen Arbeitstag vor sich, bis man am Abend müde wieder heimkommt, das tagein/tagaus - kann mir schon vorstellen, dass es eine schwere Umstellung ist, im Vergleich zu SW!!


Je nachdem, wie lange bereits im Schichtdienst gearbeitet wurde, ist es für jeden Schichtarbeiter eine mehr oder weniger grosse Umstellung. Und trotzdem würden die meisten Schichtarbeiter nichts lieber tun, als zu "normalen" Arbeitszeiten zu arbeiten. - Dein Posting liest sich sich für mich wie "haben die es toll, können jeden Tag ausschlafen...".

Mir scheint auch, dass eine SW Deiner Ansicht nach nur dann arbeitet, wenn sie einen Gast hat. - Würde Dir dieser Gedanke auch z. B. beim Nachtkassier einer Tankstelle kommen, der in seiner Acht-Stunden-Schicht vielleicht insgesamt 30 Minuten Kundenkontakt hat? Und, wenn er acht Stunden à sechs Euro bezahlt bekommt, hat er dann einen Stundenverdienst von 96€? :074

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Leu
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Beitrag von Leu »

Hi Karto14, in gewisser Weise hast du Recht: es ist nicht gut, wenn eine Frau es anstrebt sich aushalten zu lassen. Das ist nicht gut und es kann sein, dass sie sehr schnell ausgetauscht wird.
So.. ja die SW sind rein theoretisch überbezahlt. Andererseits regelt der Markt das selbst und die Preise fallen. Wenn es dir zu teuer ist, dann lass es sein, dh, dann nutze seltener oder gar nicht diese Dienstleistung. (Na wieviele Kunden hat denn eine SW pro Woche? Das weiß nur sie selbst, aber ich tippe darauf dass es weniger sind als du denkst.)
Trotzdem fehlt was bei deiner Analyse: im besten Fall sind die SW Selbstständige, haben laufende Kosten und ein ungewisses Einkommen, wenn sie zu alt/unattraktiv werden, sich das gewerbliche Umfeld ändert (dh eine attraktivere Besseres billiger anbietet) oder sie in eine Beziehung geraten kann ihr Einkommen einbrechen. Nebenbei arbeiten sie nackt und schlafen teilweise mit unattraktiven Partnern. Wer kann schon sowas von uns? (Kunden) Außerdem ist es gefährlich: Infektionskrankheiten, durch nette Kunden, die sich das Kondom abstreifen und dann eben körperliche Gewalt.
Dazu kommt dann noch das Thema Liebe. Beziehungen als oder mit SW sind ein ganz schwieriges Thema.

Ich finde übrigens, dass es bei sowas ganz stark aufs Setting ankommt: ob du eine Frau kennenlernst, die sich dir dann als SW offenbart oder ob du bei einer SW bist und dich dann verliebst. Zwar dasselbe Ding aber nicht dieselbe Sache.
Letzteres würde ich unbedingt vermeiden: ich kenne die Frau quasi nur beruflich, dh, ich weiß überhaupt nichts über ihr Privatleben. Sie kann mir privat gar nicht gefallen, sie kann ein Kind haben oder mit dieser Arbeit nicht klar kommen.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Leu hat geschrieben:So.. ja die SW sind rein theoretisch überbezahlt.
Das fände ich schon mal interessant zu erfahren, nach welcher Theorie die angemessene Bezahlung einer SW festgelegt werden kann :002

Liebe Grüße, Aoife
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certik
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Beitrag von certik »

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Leu hat geschrieben:... in gewisser Weise hast du Recht: es ist nicht gut, wenn eine Frau es anstrebt sich aushalten zu lassen. Das ist nicht gut ...

Spontan habe ich assoziiert: warum ist das nicht gut? Weil Du es Dir nicht leisten willst/kannst? :077

Viele Ehen / Partnerschaften funktionieren auf diesem Prinzip und ich denke nicht, dass, wenn beide Partner sich dessen bewusst sind und es so haben wollen, etwas daran nicht gut wäre.
Es mag für DICH nicht gut sein, oder Dir nicht gefallen - das bedeutet aber doch nicht, dass es per se nicht gut ist.

LG certik

PS: Die Antwort auf Aoifes Frage interessiert mich auch brennend.
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karto14
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Beitrag von karto14 »

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certik hat geschrieben:          Bild
Leu hat geschrieben:... in gewisser Weise hast du Recht: es ist nicht gut, wenn eine Frau es anstrebt sich aushalten zu lassen. Das ist nicht gut ...

Spontan habe ich assoziiert: warum ist das nicht gut? Weil Du es Dir nicht leisten willst/kannst? :077

Viele Ehen / Partnerschaften funktionieren auf diesem Prinzip und ich denke nicht, dass, wenn beide Partner sich dessen bewusst sind und es so haben wollen, etwas daran nicht gut wäre.
Es mag für DICH nicht gut sein, oder Dir nicht gefallen - das bedeutet aber doch nicht, dass es per se nicht gut ist.

LG certik

PS: Die Antwort auf Aoifes Frage interessiert mich auch brennend.

Ich bin nur KUnde, aber möchte einige Gedanken äussern (leider wieder viel zu lange):

Bei Umfragen in Österreich gaben bis zu 60% aller jungen Mädchen an, einen Status als Hausfrau und Mutter (maximal Dazuverdienerin) als Zukunftswunsch an!!

Die STatistik beweist es: in den meisten Orten gibt es bis zu 50% "Erhaltene" Frauen, also frauen, die vom Einkommen eines Mannes als Hausfrau leben, und selbst kein Erwerbseinkommen haben.
Dagegen keinen oder nur ganz wenige (maximal 1-2%) "Erhaltene" Männer, also Männer die vom Einkommen einer Frau leben!! (lt. Statistik Austria).

Auch die Pensionsstatistik: 570.000 Frauen als Bezieherin von Hinterbliebenenrente, dagegen nur 70.000 Männer als Witwerrentenbezieher, sprechen eine klare Sprache!!
Es dürfte sehr vielen Frauen nichts ausmachen, sich von einem Mann erhalten zu lassen, umgekehrt müssen viele Männer gut damit klarkommen, dass sie das Geld verdienen und ihre Frau miterhalten (ich möchte jetzt NICHT einen Konnex zwischen Ehe/Prostitution herstellen, schon garnicht in diesem Forum!!).

An AOIFE:
der Sexmarkt ist ein beinharter Käufermarkt!!
D.h.: hier regiert rein das uralte Marktprinzip von Angebot und Nachfrage!!
Da kannst du Marktwirtschaft am lebenden Objekt studieren!!
Eine SWin, die nicht "ihren Preis" wert ist, wird überbleiben, weil sie die Miete und die Fixkosten nicht mehr aufbringen kann!!
Der Stundenpreis hat sich anscheinend eingependelt - wer zuviel als das ortsübliche verlangt, kommt schnell in Verruf.
Das konnte ich - rein als Kunde - schon mitbekommen; ist aber eigentlich banal und kein grosses Geheimnis...
Aber - den meisten Kunden ist das Vergnügen eben nur einen gewissen Betrag wert, und der hat sich mit der Finanzkrise eher nach unten entwickelt; viele müssen eben überlegen, was ihnen ein Besuch bei einer SWin wert ist! Leider ist die Zeit des Wirtschaftswunders vorbei, und andere, elementarere Bedürfnisse rücken in den Vordergrund!!

Ich war z.B. ein paar mal voriges Jahr bei einer schon bisschen älteren Ungarin, die verlangte 150€/h.
andere, jüngere aber nur 100-120€/h.
Noch dazu hat diese Ungarin etwas an Gewicht angesetzt, und ist nun mal nicht mehr so attraktiv (rein biologisch betrachtet - bitte nicht steinigen) wie eine jüngere/schlankere.
sie jammerte, dass keine Kunden zu ihr kommen. Vielleicht sollte sie ihre Preisgestaltung überdenken?
Besser etwas weniger pro Einheit verdienen, und vielleicht mehr Kunden haben, als höheren Preis und fast keine Kunden; aber das ist nicht mein Problem, ging mir nurso durch den Kopf....

Es ist rätselhaft, weshalb (wie mir von 3. Seite geschildert) einige SWinnen fabelhaft viele KUnden und Einkommen haben, andere wieder fast nicht. Gibt es vermutlich auch irrationale Beweggründe im männlichen Wesen??
Aber - es ist eben beinhart, Mitleid oder Mitgefühl gibt es keines!
Es zählt nur Jugend und Aussehen/Wesen.
Einige wenige SWinnen haben enthusiastische Kritiken in Freierforen, andere wieder einen Verriss, obwohl ich diese "miesen" dann bei einem eigenen Besuch als ganz nett und gut empfunden habe.

aber ist das nicht z.B. bei einer Fussballmannschaft nicht auchso?
Dort erreichen die talentiertesten udn besten Fussballer astronomische Preise bei Transfers, verdienen ein Vermögen. Sobald sie - etwa durch Unfall ausfallen - sind sie sofort weg vom Fenster, und der Alterungsprozess sortiert gnadenlos aus, da gibts keine Barmherzigkeit (ähnlich auch bei Schauspielern).

Jedenfalls ist mir aufgefallen:
Freundlichkeit, Alter, Eingehen auf Kundenwünsche, unschuldig-wirkendes Wesen und die Bereitschaft, jeden Kunden als intimen einzigen Partner die Illusion zu geben dürften gute Kriterien sein!!

Ein endloses Thema...

P.S.: was mich persönlich bedrückt hat: war im Winter bei einer sehr jungen Deutsch-Türkin, die ein sehr liebes Wesen hatte.
Ich war zärtlich zu ihr, streichelte sie; ich fragte sie, wie oft das vorkommt, dass ein Kunde so ist; sie meinte: "ca. alle 2-3 Monate".
Kann das sein, oder log sie mich an?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau faktisch, ohne Zärtlichkeit oder Streicheln, beinharten Sex hat, ohne irgendein Gefühl, rein geschäftsmässig, und das mehrmals am Tag mit wildfremden Männern...(brrrrh).
(sie wollte dann auch prompt mit mir eine Beziehung eingehen, zumindest sagte sie das, aber allein schon aufgrund des Altersunterschiedes und versch. anderer Bedenken musste ich ablehnen).

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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karto14 hat geschrieben:An AOIFE:
der Sexmarkt ist ein beinharter Käufermarkt!!
D.h.: hier regiert rein das uralte Marktprinzip von Angebot und Nachfrage!!
Da kannst du Marktwirtschaft am lebenden Objekt studieren!!
Also doch ganz praktische Marktwirtschaft?
Und woher kommt dann die Meinung, dass die erzielbaren/erzielten Preise theoretisch zu hoch seien?
Freierphantasien? :002

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die Versorgungstatistiken für Ehe und Pensionen.


>"Käufermarkt und beinharter Marktmechanismus"

Diese "unmenschliche" Seite schieben manche auf den Warencharakter der Prostitution, den die Religionsgemeinschaften so sehr verurteilen.


Dabei ist der Warencharakter konstitutionell für unser kapitalistisches System. Unsere Gesellschaft ist per se prostitutiver Natur, solange es kein bedingungsloses Grundeinkommen gibt und Gewinnerzielung zum Prinzip der Arbeit gehört und dann dort nicht funktioniert wo Kinder, Behinderte, Kranke und Alte (Sexworker) ausgeschlossen sind...


Markt und Prostitution sind Chance und Risiko zugleich grad so wie im Manchesterkapitalismus zu Zeiten der Industrialisierung bevor soziale Ausgleichs- und Schutzmechanismen erkämpft waren (Gewerkschaften, Arbeitsschutz, Ausbildungs- und Sozialsysteme). Gesellschaftlich betrachtet befinden sich die sozial-verstoßenen Sexworker sozialgeschichtlich um vielleicht 100 Jahre in der Vergangenheit zurückgelassen.


Die "Falle Prostitution" besteht u.a. auch darin den persönlichen Phasenwandel zwischen Erfolg und Elend nicht immer selbst vorausschauend clever steuern zu können (Wissensdefizite, zu geringe Chancengerechtigkeit, Systemfehler).
Tipps unter:
www.sexworker.at/exit



Ob Zärtlichkeit im Paysex vorkommen hängt sowohl von den beteiligten Menschen oder ihren momentanen Stimmungen ab, aber auch von Arbeitsort und Setting.

Weil viele Kunden Zärtlichkeit suchen kann es auch eine Verkaufsmasche sein. Bei manchen Anbietern können Kunden dann evt. zu Opfern werden.

Freier als Opfer:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1187
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.07.2010, 12:15, insgesamt 2-mal geändert.

karto14
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Beitrag von karto14 »

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Aoife hat geschrieben:          Bild
karto14 hat geschrieben:An AOIFE:
der Sexmarkt ist ein beinharter Käufermarkt!!
D.h.: hier regiert rein das uralte Marktprinzip von Angebot und Nachfrage!!
Da kannst du Marktwirtschaft am lebenden Objekt studieren!!
Also doch ganz praktische Marktwirtschaft?
Und woher kommt dann die Meinung, dass die erzielbaren/erzielten Preise theoretisch zu hoch seien?
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Liebe Grüße, Aoife

Ich verstehe nicht ganz was du meinst.
Es ist keine "Meinung", dass Preise zu hoch sind, sondern es werden eben demenstprechend weniger Freier bereit sein, für die Dienstleistung einer SWin zu bezahlen. Viele (vielleicht die meisten) haben eh eine beziehung, oder sind verheiratet, oder schmeissen sich ins Internet, um vielleicht so eine Frau kennenzulernen (was weiss ich!), jedenfalls wird die Bereitschaft, für eine zeiteinheit 6 einen rel. grossen Betrag lockerzumachen, abnehmen - das sind - leider - keine Phantasien, sondern harte Realitat.
Wenn du dir keine Sachertorte mehr leisten kannst, wirst du über ein Stück Brot auch erfreut sein!!


Ich kann nur das wiedergeben, was mir SWinnen gesagt haben: nämlich dass sie sehr wenig Kunden haben, und dass sie tlw. in Zahlungsschwierigkeiten seien. Wiegesagt, das sind subjektive, mir nicht überprüfbare Aussagen einzelner Beteiligter!!

Ich war einige Male in einem neu eröffnetenLaufhaus in Simmering, weitab vom schuss. Im Herbst waren noch einige Damen dort, die sehr gelangweilt wirkten.
Ein halbes Jahr später, war noch eine dort. Jetzt ist`s geschlossen (dürfte sich um eine Fehlinvestition gehandelt haben). Man sieht, dass nicht alles so läuft, wie von Betreibern erwünscht.

Aber, auch wenn eine Ungarin hier vielleicht nur 1.500 € im Monat hat, die ihr überbleiben, so ists noch immer ein Vielfaches, das sie in der Heimat verdienen kann, das darf man nicht vergessen!

Wenn man überlegt, dass solche Preise nur in Österreich (als relativ reiches Land) gezahlt werden, in Ungarn, Rumänien die männer vermutlich auch nicht weniger Sex haben als hierzulande, dürfte es sich bei Prostitution schon um Luxus handeln. Die Männer dort kommen ja auch zu ihrem Vergnügen, ohne dafür viel bezahlen zu können (bei Monatseinkommen von weniger als 300€, was sollen die schon viel dafür bezahlen?).
dafür dürften halt nur jüngere, gutaussehende Männer v.a. bei attraktiven Frauen zum Vergnügen kommen, während andere leer ausgehen, oder sich an mediokre Frauen halten müssen (?).
Also ein gewisser Ausgleich, weil eben ältere/weniger attraktive Männer dadurch auch Zugang zu jungen hübschen Frauen haben...

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Marc of Frankfurt
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Stadtluft macht frei

Beitrag von Marc of Frankfurt »

> Also ein gewisser Ausgleich, weil eben ältere/weniger attraktive Männer dadurch auch Zugang zu jungen hübschen Frauen haben...


Genau das ist ein Vorteil von Markt. Markt ist insofern etwas zutiefst demokratisches. Markt als Realisierungsmöglichkeit für Freiheit, Bürgerfreiheit und Liberalismus...
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.07.2010, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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karto14 hat geschrieben:Es ist keine "Meinung", dass Preise zu hoch sind,
Doch, zumindest halte ich folgendes für eine Meinung:

Bild
Leu hat geschrieben:So.. ja die SW sind rein theoretisch überbezahlt.
Und habe deshalb nachgefragt, welche Theorie denn eine solche Aussage erlaubt?
Oder bezog sich deine Bemerkung auf etwas ganz anderes, Karto?


Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Gesellschaftlich betrachtet befinden sich die sozial-verstoßenen Sexworker sozialgeschichtlich um ca. 100 Jahre in der Vergangenheit zurückgelassen.
Schwierig zu entscheiden, ob eine solche historische Bewertung überhaupt angemessen ist ...
Man könnte es auch so sehen, dass wir der modernen Überregulierung entkommen konnten, weil wir eine zeitgemäße Nische gefunden haben.

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Marc of Frankfurt
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Organisationsfalle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Eine >zeitgemäße Nische< mit kurzer(?) Halbwertszeit für jung und schön und clever ...

Hör dir nochmal diesen klasse Vortrag an:
viewtopic.php?p=81599#81599

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Re: Organisationsfalle

Beitrag von Aoife »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Eine >zeitgemäße Nische< mit kurzer(?) Halbwertszeit für jung und schön und clever ...
Jung und schön bin ich eigentlich nicht. Und clever finde ich persönlich nicht unbedingt falsch.
Bedingungsloses Grundeinkommen (dein link) hat trotz aller Probleme bei der Umsetzung sicherlich seinen gesellschaftlichen Stellenwert, aber ich kann die Beziehung zu der Diskussion hier nicht nachvollziehen.

Angenommen es gäbe hier und jetzt schon ein bedingungsloses Grundeinkommen, so würde ich eine Prostitution so wie sie jetzt ist trotzdem machen. Wäre sie aber wie die anderen Berufe zugunsten einer trügerischen (sozialen) Sicherheit jeder Freiheit beraubt, so würde ich sie ebensowenig machen wie meinen soliden Job, und mich auf das Grundeinkommen zurückziehen.

Grundsätzlich kommen wir hier wieder auf die Diskussion aus dem Zürich study thread viewtopic.php?t=5886 zurück:

Sollen ALLE Berufe im Namen einer theoretischen Gerechtigkeit so standartisiert werden, dass nicht-Standart-Persönlichkeiten für jede Berufstätigkeit ungeeignet werden, oder ist es besser damit zu leben, dass der bisher wenig strukturierte Prostitutionsbereich sich eher für ebenfalls weniger strukturierte und mehr intuitive Persönlichkeitstypen eignet?

Ich finde nur letztere Möglichkeit akzeptabel, Berufe für *normale* Menschen gibt es ja schon in reichlicher Auswahl :002

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sehe ich auch so, dass es gesellschaftliche Nischen für unterschiedliche Charktere geben sollte.


Dennoch gebe ich zu bedenken, dass die Prostitution für eher unstrukturierte Typen nur scheinbar oder nur zeitweise und vorläufig eine gute Wahl ist. Gerade in der Unstrukturiertheit der Branche lauern die vielen Fallstricke, die unstrukturierte Einzelkämpfer oder Soloselbstständige irgendwann, dann doch nicht alle allein bewältigt bekommen oder frühzeitig bedacht haben ...