annainga hat geschrieben:ich wollte gerne zu Josef_K. ´s aussage in einem anderen thread etwas erwidern.
Ich sehe keinen Grund, über SW mit solchem Angebot regelrecht herzufallen ...
hat er geschrieben.
ziemlich unschön ausgedrückt - das mit dem "herfallen" und "futterneid". im sexworkerforum sehe ich wenig davon.
...
ich denke auch, dass in niedrig-preisigen sexarbeitssektoren (straßenstrich, saunaclub) eher ohne schutz gearbeitet wird als in hochpreisigen sektoren (escort, edelbordell).
lieben gruß, annainga
Nun ja, wer andere Beiträge von mir kennt weiß, dass ich mich für gewöhnlich zurückhaltender zeige. Ich bemühe mit stets, Emotionen weitestgehend außen vor zu lassen. Immer gelingt mir das leider nicht.
Wenn ich nämlich sehe, dass ein Teil derer, die letztlich im gleichen Boot sitzen, von anderen gleich per Vermerk NICHT EMPFEHLENSWERT ausgegrenzt werden, weil sie (wie etwa meine Frau) französisch "natur" anbieten, trifft mich das auch persönlich. In einer Ehe ist das sicher nichts ungewönhnliches.
Was ich auf der Straße noch kopfschüttelnd übergehe, lese ich in einem Forum wie diesem, das sich die Vertretung der Interessen letztlich aller SW auf die Fahne geschrieben hat, natürlich nicht so gern - schon gar nicht von Seiten eines Verantwortlichen.
Hier bitte ich mir meine Formulierung nachzusehen; ich wollte niemandem zu Nahe treten.
Wenn annainga schreibt, dass der von mir benannte "Futterneid" in erster Linie beim Fußvolk auf den billigen Rängen zu beobachten ist, mag das zwar richtig sein, ich gebe aber zu bedenken, dass der weitaus größte Teil der SW zu dieser Gruppe gehören dürfte, und nicht etwa zum Kreis der High-Class Escorts.
Auch meine Frau hat so angefangen und wir stehen beide dazu. Dass sie aktuell in einem Bereich tätig ist, in dem der GV eher die Ausnahme als die Regel darstellt, ändert daran nichts.
Ich bitte einfach darum, auch diesen Teil der SW mit Respekt zu behandeln - und auch als Realität anzuerkennen, dass diese Leistung nicht mehr wegzudenken ist. Hierauf gerichtete gesetzliche Regelungen führen allenfalls dazu, dass Behörden wieder ein Instrument für willkürliche Kontrollen an die Hemd gegeben wird.
J.K.
"Vor Schelme, die den Mantel der Justiz gebrauchen, um ihre üble Paßiones auszuführen, vor diese kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger als die größten Spitzbuben, die in der Welt sind." (König Friedrich II. im Jahre 1779)