SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Marc of Frankfurt
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2 SW bekehrt oder zum Ausstieg verholfen:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Forts.: Das Wunder von Warsaw:


JC's-Girls, eine Sexworker-Mission aus Las Vegas scheint die verfeindete Gemeinde mit dem Stip Club wieder versöhnt zu haben.


Ex-Stripper und Missionarinnen aus Las Vegas haben sich ins Flugzeug gesetzt und sind nach Warsaw, Ohio mit dem verfeindeten lokalen Stripclub und der Gemeinde gereist: "We want to bring the heart of Jesus to this pastor and to the church as well."

Sie haben den 7 Stripperinnen vom Foxhole Fertig-Pizza mitgebracht und sich in langen Gesprächen mit ihnen angefreundet und konnten wohl auch mit Gebeten für den Pastor ihn und die gegen den Stripclup agitierende Gemeinde 'bekehren': "Two of the precious girls gave their lives to the Lord and a few rededicated their relationship with Him!!!"


Bild

Pastor Bill Dunfee, Anny Donewald (Eve's Angels), Sheri Giangregorio Brown (JC's Girls) und Strip Club Betreiber Tommy George


Stripperin Lora Lorain (siehe Video oben) wurde vom Postor in den Arm genommen und bekam das Versprechen nicht verurteilt zu werden. Alle konnten miterleben, wie eine zuvor sich verstoßen Fühlende, sich wieder freuen konnte: " 'Love your neighbor as yourself.' Pastor Bill from New Beginnings Ministries and Foxhole Strip Club Owner Tommy allowed the Love and Grace of Jesus to heal their relationship and they made peace with one another!"

Ein Stip Club mit dem Segen der Gemeinde / Gott ist sicher das allerbeste und um vieles besser als keiner bzw. einer der nur bigott belästigt und bekämpft wird.


JC’s Girls is a women’s ministry that started in 2005 by Heather Veitch, a former stripper in Las Vegas:
www.jcsGirls.org

Eve's Angels Inc. founded 2010 by Anny Donewald:
www.evesAngels.org





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 11.07.2011, 23:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Arum
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Re: 2 SW bekehrt oder zum Ausstieg verholfen:

Beitrag von Arum »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben: Ein Stip Club mit dem Segen der Gemeinde / Gott ist sicher das allerbeste und um vieles besser als keiner bzw. einer der nur bigott belästigt und bekämpft wird.
Und wie wird da die wunderbare Schwarzhaarige im Bild noch mehr strahlen!

Vielleicht hat Gott Seiner Gemeinde etwa eingeflüstert, dass es doch eigentlich nichts Schöneres im Universum gibt als eine tanzende Frau, nackisch obendrauf?
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Ist das Wunder von Warsaw auch hierzulande möglich?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die schwarzhaarige Frau ist m.E. eine der Missionarinnen und evt. Ex-Stripperin, die aus ihrem festen Glauben Kraft schöpft und mit der Bekehrungsarbeit im prikelnden Sexbiz ihrer Freizeit/ihrem Leben Sinn gibt.

Aus ihr strahlt m.E. die ganze Kraft zu wissen die Mehrheit (und Gott) findet das gut was sie macht. Sie ist fest sozial eingebunden und wird gefördert, hat Perspektiven etc. ... Das strahlt sie für mich aus.



Eine der Sexarbeiterinnen (aktive Stripperin) ist Lora Lorain im allerersten Foto rechts auf dem Stuhl beim Protest vor der Kirche im violetten Top (auch im Video und in den JC's Fotoalben...). Auch wenn sie selbstbestimmt arbeitet und wie im ersten Zeitungsbericht angedeutet auch gut verdient, sieht man dass es ihr nicht annähernd so gut geht.

Eine langjährige Arbeit im Nachtgewerbe, im tabuisierten bis kriminaliserten Sexbiz wo der einzige Lohn für zehrende Unterhaltungsdienstleistung das Geld ist, in einem Betrieb, der von der örtlichen Gemeinde lange aktiv bekämpft wurde ... all dies hat m.E. sichtbar an den Kräften dieser Frau gezehrt.

Eindrucksvoll finde ich auch den sichtbaren Wandel des Pastor, vom Krieger gegen Satan im Video zum liebevollen Onkel auf den späteren Fotos...



Wegen dieses Heilige/Hure-Themas, wo jedoch erstmals beide Frauen als 'Heilige' gewürdigt werden, ist diese Geschichte so wie sie sich bis jetzt darstellt ein modernes Wunder.



Sexworker kommen aus der emotional-sozialen Verelendungsfalle (sog. Falle Prostitution) m.E. nur heraus, wenn es einen gesamtgesellschaftlichen Versöhnungs-Impuls gibt wie ihn die JC's Girls aus Las Vegas organisiert haben. Wir sollten sogar soweit gehen und dafür eintreten, Sexworker wieder den Seelsorgern institutionell gleichzustellen (vgl. heilige Huren und TempelpriesterInnen). Dazu ist den Sexworker all das an Ressourcen zu gewähren, was hier im Forum an verschiedenen Stellen ansatzweise dokumentiert ist...

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Britischer Equality Act:


Strukturwandel in der christlichen Helferindustrie:

per Anti-Diskriminierungs-Gesetz



Englisches Berufungsgericht bestätigte: Homosexuelle sind geeignet als gute Eltern auch für adoptierte Kinder, deshalb ist es richtig, wenn das neue Gleichstellungsgesetz fordert, daß nur noch Hilfsorganisationen gemeinnützig gefördert werden, die Homosexuelle diesbezüglich nicht diskrimineren.

Die Klage gegen das Gesetz durch die römisch-katholische Hilfsorganisation Catholic Care, die Adoptionen vermitteln, wurde abgewiesen und es wird keine Ausnahmeregeln für die Hilfsorganisation geben, die Homosexuelle aufgrund christlicher Glaubensüberzeugung als Adoptiv-Eltern ablehnt und damit diskriminiert. Sie wird sich ein neues Geschäftsfeld suchen müssen.


http://www.bbc.co.uk/news/uk-11019895

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Beitrag von ehemaliger_User »

Da wäre doch auch in Deutschland ein Ansatz!
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:Da wäre doch auch in Deutschland ein Ansatz!
Wir wissen aus dem BBC-Artikel nicht, wie die anglikanische Kirche mit dem neuen Gesetz umgeht. Eventuell es einfach wortlos ignoriert während die Behörden und Gerichte alle Augen zudrücken. Beim Vergleich mit Deutschland muß uns auch klar sein, dass eine katholische Organisation in Großbritannien auflaufen zu lassen in etwa ebenso heldenhaft ist, wie eine muslimische Organisation in Deutschland behördlich zu behindern.

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Re: Ist das Wunder von Warsaw auch hierzulande möglich?

Beitrag von Arum »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Die schwarzhaarige Frau ist m.E. eine der Missionarinnen und evt. Ex-Stripperin, die aus ihrem festen Glauben Kraft schöpft und mit der Bekehrungsarbeit im prikelnden Sexbiz ihrer Freizeit/ihrem Leben Sinn gibt.

Aus ihr strahlt m.E. die ganze Kraft zu wissen die Mehrheit (und Gott) findet das gut was sie macht. Sie ist fest sozial eingebunden und wird gefördert, hat Perspektiven etc. ... Das strahlt sie für mich aus.
Es ist mir schon mal von einer deutschen Freundin, die sich in meinem Land ein wenig auskennt, gesagt worden, dass meine, ihrer Meinung nach, typisch niederländische Ironie von Deutschen nicht immer richtig verstanden wird... :002
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Versöhnung nur vorübergehend?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ach so. Danke.
__



Update mit Video zum Wunder von Warsaw:


Local woman intervenes in feud between church, strippers


By Erica Fox FOX 5 San Diego Reporter
August 18, 2010

SAN DIEGO - A feud between a strip club and a church in Ohio took an interesting twist last weekend when a San Diego woman stepped in to help.

Sheri Brown [das ist die wunderbare strahlende Schwarzhaarige] of The Rock Church in Point Loma heard that New Beginnings Ministries in Warsaw, Ohio, had been protesting The Foxhole, nearby strip club, for four years. Then the strippers turned the table and started picketing outside the church.

"My heart was just grieving [bekümmert, geschmerzt] for the girls, because I felt like they didn't know that Jesus loved them, and they needed to know that," said Brown.

Brown works with adult entertainers, trying to get them to embrace the teachings of her church. She has prayed with porn stars and seen strippers saved. She and a friend, a former stripper herself, felt compelled to go to Ohio and meet with the dancers.

"They were crying. They were just so appreciative, because they felt like up to that point maybe it was true -- maybe God didn't love them," said Brown. "We just brought the love of Jesus to them."

Next the strippers met with church representatives and even spoke at the Sunday service.

"(I said,) 'It's not our job to call the girls out of the club,'" Brown said. "'I would like to see you love on the girls as Jesus would love on them. If you want to change that -- if you want to do things differently -- then stand with me.' The whole congregation stood to their feet."

After the church service, the dancers were waiting outside and something miraculous happened, Brown said.

"We saw the most incredible sight you've ever seen," she said. "The church people had reached out to the girls and everybody was crying. It was so amazing."

The pastor hugged a dancer and asked for forgiveness. Dancers embraced church goers. The wide divide seemed to have been bridged.

Brown would have liked for the battle to have ended there, but it didn't. After the weekend visit, the pastor talked to a local paper.

"He said he still felt called to shut the strip club down," she said.

The strife between the club and the congregation has continued, but Brown said she believes it's not the end of the story.

"(God) can get the honor and glory in the end, when we're removed from the situation," she said.


Copyright © 2010, KSWB-TV
mit Video:
http://www.fox5sandiego.com/news/kswb-o ... 2302.story





Der Foxhole Strip Club außerhalb der Ortschaften 15 km westlich von der Kirche in Warsaw, Ohio, U.S.A.
in Google Street View:
http://tinyurl.com/3yhmugd





.

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Marc of Frankfurt
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Leid als Strafe Gottes

Beitrag von Marc of Frankfurt »

off topic / of interest:


Salzburger Weihbischof Andreas Laun kommentiert die Vergnügungs-Industrie:


Tote bei Loveparade
Bischof Laun: "Gott straft aus Liebe"
06. August 2010, 14:04

Veranstaltung sei "eine Art Aufstand gegen die Schöpfung"

Salzburg/Wien - Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat in seiner Kolumne "Klartext" auf dem Online-Portal kath.net zum Unglück von Duisburg mit 21 Toten Stellung genommen. In der Überschrift zum Kommentar heißt es: "Love-Parade ist kein 'harmloses Feiern' - Wenn Gott 'straft', tut er dies mit der Absicht, den Menschen zurückzuholen, Gott straft aus Liebe!"

Zwar schreibt Laun, dass es keinem Menschen zustehe, "über die Toten zu urteilen und darüber hinaus zu behaupten, ihr Tod sei eine - natürlich gerechte - 'Strafe Gottes' für die Sündigkeit der Love-Parade, in deren Verlauf das Unglück geschah". An anderer Stelle heißt es in der Kolumne: "Und doch, das Ereignis und die Diskussion über es geben Anlass weiterzudenken! Das Mitleid mit den Opfern ist eine Sache, eine andere die Feststellung: Love-Parade und Teilnahme an ihnen sind, abgesehen von ihrem abstoßenden Erscheinungsbild, objektiv eine Art Aufstand gegen die Schöpfung und gegen die Ordnung Gottes, sind Sünde und Einladung zur Sünde!"

An anderer Stelle in der Kolumne schreibt Laun: "Was aber die Loveparade betrifft und den Gedanken, das Unglück mit 'Strafe Gottes' in Verbindung zu bringen, empfindet man als empörend, weil und wenn man denkt: 'Sünde? Wer? Wir doch nicht, wir amüsieren uns, wie wir wollen! Gott soll sich unterstehen, einen solchen Gott gibt es nicht!' Mit anderen Worten: Man weigert sich anzuerkennen, dass die Loveparade, abgesehen von ihrem krankhaften Erscheinungsbild, auch mit Sünde zu tun haben könnte und darum, folgerichtig, auch mit dem richtenden und strafenden Gott!"


Bei dem Techno-Spektakel am 24. Juli in Duisburg war eine Massenpanik ausgebrochen. 21 Besucher kamen ums Leben, mehr als 500 Menschen wurden verletzt, mehr als 280 kamen ins Krankenhaus.


(APA)
http://derstandard.at/1280984141904/Tot ... -aus-Liebe

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Re: Leid als Strafe Gottes

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Bei dem Techno-Spektakel am 24. Juli in Duisburg war eine Massenpanik ausgebrochen. 21 Besucher kamen ums Leben, mehr als 500 Menschen wurden verletzt, mehr als 280 kamen ins Krankenhaus.
Ursächlich für die Panik war nach derzeitigem Erkenntnisstand, dass ein Ausgang durch regelwidrig dort abgestellte Polizeifahrzeuge blockiert war. Hieraus eine "Strafe Gottes" zu konstruieren würde die Kriterien für die Diagnose einer paranoiden Psychose erfüllen, wenn die Kirchenvertreter nicht formal von solchen Diagnosestellungen ausgeschlossen wären. Mit anderen Worten: Sie genießen Narrenfreiheit :002

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Re: Versöhnung nur vorübergehend?

Beitrag von Arum »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ach so. Danke.
Nichts für ungut!

Ich halte die ganze Geschichte in ihrer Verklemmtheit lediglich für so traurig, dass ich da eigentlich nur noch lachen kann.

Wie diese Leute ticken, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Alsob es in Amerika nicht weit weit Schlimmeres gäbe, ausserhalb der Ebene der sexuellen Moral, das sich dem christlichen Glauben zutiefst widersetzt..
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Joachim Ringelnatz

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Re: Leid als Strafe Gottes

Beitrag von ehemaliger_User »

Aoife hat geschrieben:       wenn die Kirchenvertreter nicht formal von solchen Diagnosestellungen ausgeschlossen wären. Mit anderen Worten: Sie genießen Narrenfreiheit
Es wird Zeit, dass die Finanzämter die Einziehung der Kirchensteuer einstellen!

Die Pius-Brüderschaft hatte beim CSD in Stuttgart Schilder in der Hand: "Krankheiten wurden früher behandelt, nicht gefeiert".
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Marc of Frankfurt
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Fundementalisten in Deutschland

Beitrag von Marc of Frankfurt »

War mir nicht bekannt, dass die Rückname der Exkommunikation der Piusbruderschaft durch den deutschen Papst, solche konkreten Konsequenzen für die Homosexuellen hat. Aus der katholisch-schwulen Hochburg Köln oder der Hauptstadt wurde dergleichen bisher nicht berichtet. Danke für den Hinweis. Sogar der Spiegel berichtete 2009:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 18,00.html
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart distanzierte sich von den Piusbrüdern.

Im Video sieht man, wie schwer und herausfordernd es ist, auf diese Weltengegensätze zwischen emanzipatorischen Party People vom CSD und wertkonservativen Moralaposteln der Piusbruderschaft als Gegendemonstranten zu reagieren:
http://www.youtube.com/watch?v=y3fcrW3opHc

Das Problem ist, dass die jahrtausendealten konservativen Morallehren ihren wahren Kern haben und heutige kurzfristig jugendorientierte Lebens- und Wirtschaftsweisen weder für viele einzelne Menschen noch größere Kulturräume nachhaltig sind (kurze Prostitutionskarrieren, intl. Finanzkrise).

Gegen solche Aktionen von Klerikalen und dem wertkonservativen Bauch der Gesellschaft gegen Emanzipation und den CSDs braucht es clevere Act-Up Methoden der Aufklärung etwa per Straßentheater. Das bedarf jedoch gewisser Vorbereitung oder Erfahrung.

Hier eine schnelle Lösung:
Bild

Explizitere Variante:
http://sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak- ... 0522_n.jpg


Auf einer anderen Demo gabs auch diese witzigen Plakate/T-shirts:
  • "Jesus hatte zwei Väter",
  • "Don't be GAYCIST",
  • "Born gay, follow the ray - born str8, refuse to hate",
  • "Gay by nature - proud by choice".
  • ...
Bericht vom Vorfall auf dem Stuttgarter CSD 2010:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=12508
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.09.2010, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fundementalisten in Deutschland

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Das Problem ist, dass die jahrtausendealten konservativen Morallehren ihren wahren Kern haben und heutige kurzfristig jugendorientierte Lebens- und Wirtschaftsweisen weder für viele einzelne Menschen noch größere Kulturräume nachhaltig sind (kurze Prostitutionskarrieren, intl. Finanzkrise).
Ja, Marc, ich denke auch, dass wir immer daran denken sollten, dass wir nicht unbedingt klüger sind als all die Generationen vor uns. Andererseits ist die katholische Morallehre jedoch keineswegs jahrtausendealt, dieser Mythos ist für diejenigen geschaffen, die ihn brauchen. Unter Anderem damit, dass Neuerungen mit alten Zitaten belegt werden, wie sinnentstellt auch immer. Auch wenn *jetzt* die kath. Kirche beschließen würde, ihren sinnlosen Kampf gegen die Prostitution aufzugeben, so würde das entsprechende Manifest bestimmt nicht "Wir haben uns geirrt und machen das jetzt anders ..." lauten, sondern beispielsweise: "Wie schon der heilige Augustinus feststellte, ist Prostitution zwar unerwünscht, jedoch ebenso unverzichtbar ....". Auf diese Weise wird die Illusion einer jahrtausendealten Tradition geschaffen, die so garnicht existiert. Auch garnicht existieren kann, sonst gäbe es die Kirche nicht. Leben, ob jetzt biologisch oder geistig, ob individuell, als Organisation oder 'an sich', entsteht immer aus dem Chaos. Und bekämpft dann das Chaos, um weiterzuleben. Sollte dieser Kampf jedoch einmal erfolgreich sein, so hört das Leben auf. Eine Kirche, die unter diesem Namen zwar auch nicht Jahrtausende, jedoch immerhin gut ein Jahrtausend besteht, kann somit die ungebrochene und unveränderte Tradition nur als Werbemaßnahme propagieren, ist in sich jedoch wohl kaum weniger chaotisch als wir.

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Das neue Buch von Solwodi und Co.

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Boppard am Rhein - Wien - Connection:
Ackermann, Allgäuer, Kreutzer hat geschrieben:Bild


Betroffene aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und dem Nahen Osten erzählen ihre unglaublichen Lebensgeschichten auf dem Weg in die Freiheit. Sie flohen aus Zwangsprostitution, Kinderehen und Beziehungsgewalt. Sie entkamen politischer Unterdrückung, Ehrenmorden, Menschenhändlern und bitterer Armut.

- Fatima verdiente sich ihr Überleben jahrelang als minderjährige Prostituierte für europäische Sextouristen in Mombasa.

- Zehra wurde als 13-Jährige in der Türkei gegen ihren Willen verheiratet.

- Joy glaubte den falschen Versprechungen von Menschenhändlern in Benin City und wurde jahrelang als Zwangsprostituierte in Deutschland ausgebeutet.

Eine packende und berührende Reportage von und über Frauen, die den Weg in die Freiheit gefunden haben.





Über die Autorinnen:

Alicia Allgäuer,
geb. 1981, Sozialarbeiterin, Politikwissenschafterin und Autorin mit den Schwerpunkten Migration, Integration und Frauenrechte. Gründungsmitglied der Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit.... Mitherausgeberin des 18-sprachigen Lyrikbandes „Man fragt mich, ob ich bin Lyrik@Migration.“ Alltag Verlag, Wien.
www.leeza.at

Mary Kreutzer,
geb. 1970, Politikwissenschafterin und Autorin mit den Schwerpunkten Menschenrechte, Entwicklungspolitik und Flucht. Koautorin von „Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa.“ Trägerin des Concordia Publizistik- und des Eduard Ploier Preises.
www.maryKreutzer.at

Sr. Dr. Lea Ackermann,
geb. 1937, gründete 1985 Solwodi in Kenia, später auch in anderen Ländern; allein in Deutschland gibt es bereits 14 Beratungsstellen. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz. 1998 wurde sie zur „Frau Europas“ gewählt.
www.solwodi.de
Als Material und evt. Gegendarstellung zu diesem Buch: Three excellent articles: on trafficking and prostitution

Sometimes it is just good remember the texts and arguments that were formative in creating the political space of x:talk…
here are three such text written by Ms Jo Doezema - a sex worker rights activists / academic

1) Loose Women or Lost Women? The re-emergence of the myth of ‘white slavery’ in contemporary discourses of ‘trafficking in women’
www.walnet.org/csis/papers/doezema-loose.html

2) Ouch! Western feminists’ ‘wounded attachment’ to the ‘third world prostitute’
www.walnet.org/csis/papers/doezema-ouch.html

3) Who gets to choose? Coercion, consent and the UN Trafficking Protocol
www.walnet.org/csis/papers/doezema-choose.html

Mehr unter:
www.sexworker.at/migration





Zusammengefaßt:

Die theoretische Postition zur Prostitution:



Aus Sicht von SOLWODI ist die Prostitution nicht als sogenannte „sexuelle Dienstleistung“ rechtlich anzuerkennen, da kein Arbeitsverhältnis begründet wird, das auf Ausbildungsverhältnissen, ArbeitnehmerInnenfreiheiten und Schutzrechten basiert.
[Da wird es Zeit, dass wir Ausbildung entwickeln und ArbeitnehmerInnenfreiheiten und Schutzrechte definieren und einfordern. Siehe unsere UN-Schattenberichte.]

Vielmehr ist Prostitution gesamtgesellschaftlich neu zu bewerten: als eine Verletzung des Gleichstellungsgebots und der Würde von Frauen.
[Und die kirchlichen Kreise bekommen die Definitionsmacht über Gleichheit.]

In Skandinavien wird die Prostitution seit den 50er Jahren als eine Folge von mangelnden Alternativen für die Frauen ("Rational Choice-Paradigma") gesehen und das Phänomen der Prostitution insgesamt als eine Folge des Versagens sozialer Wohlfahrtssysteme betrachtet.

Ferner ist gesellschaftlicher Konsens, dass Prostitution nicht nur Ausdruck eines ungleichen sozialen und ökonomischen Machtverhältnisses zwischen Männern und Frauen ist, sondern geradezu eine Konsequenz daraus.
[Schwer zu beweisen was Ursache und was Wirkung ist bei dem sog. ältesten Gewerbe fast so komplex wie bei Henne und Ei.]

Das zentrale Paradigma lautet: Prostitution ist eine Verletzung der Menschenwürde von Frauen und beeinträchtigt die Gleichstellung der Geschlechter.


Aus diesem Grunde ist sie gesellschaftlich nicht erwünscht und zu sanktionieren ohne die betroffenen Frauen zu kriminalisieren. Die Sanktionsebene liegt in der Nachfrager und Kundenbestrafung. Eine Legalisierung wie sie in Deutschland stattfindet, wird abgelehnt.


Am 27.11.2009 war Sr. Dr. Lea Ackermann mit Prof. Dr. jur Birgit Thoma, Prorektorin der Alice Salomon Uni für Sozialarbeit Berlin, bei Bundesjustizministerin Sabine Lauthäusser-Schnarrenberger (FDP) und haben ihr 18.000 Unterschriften übergeben.
www.solwodi.de/fileadmin/_medias/images ... Berlin.pdf
www.solwodi.de/536.0.html





Am 8. 10. 2010 wird Solwodi zum 25jährigen Bestehen das Land mit einer neuen Wanderausstellung von Filmemacherin Marion Pfeifer beglücken: Vergessen im Menschenwald - Eine visuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Frauenhandel.
www.gegenFrauenhandel.de





.

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ZDF 26.08.2010 um 23 Uhr "Markus Lanz"

Beitrag von ehemaliger_User »

m Donnerstag,26. August 2010, ist u.a. Kirche Thema in der einstündigen ZDF-Talksendung "Markus Lanz".

Ab 23.00 Uhr sind dort zu sehen und zu hören:

Andreas Laun,
Weihbischof in Salzburg, der es für nicht abwegig hielte, wenn es Gott war, der die Loveparade gestraft hätte, weil sie "objektiv Sünde und eine Einladung zur Sünde" sei.
http://www.kath.net/detail.php?id=27660

Desiree Nick,
Kabarettistin, die früher mal Religion gelehrt hat
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A9sir%C3%A9e_Nick

Katharina Saalfrank,
bekannt als rtl-"Supernanny", eine Pfarrerstochter, die sich in Ihrem Elternhaus wohl gefühlt hat
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... en/990767/

Ulli Schauen,
Autor des Kirchenhasser-Breviers. Und eines Radiofeatures über Freier.
http://www.schauen.de

Die Sendung ist ab Freitag auch online in der ZDF-"Mediathek" zu sehen. http://mediathek.zdf.de Dort einfach das Stichwort "Lanz" rechts oben ins Suchfensterchen eingeben.

Website zum Buch:
http://www.kirchenhasser.de
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Geld oder Leben?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie passt nun die Idee des Grundeinkommens zu den Prinzipien der Personalität, Solidarität und Subsidiarität, den Grundprinzipien der Katholischen Soziallehre? Widerspricht die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen diesen Prinzipien? Erfordert nicht das Subsidiaritätsprinzip gerade das Gegenteil staatlicher Einheitsalimentation?

Die Autorin Dorothee Schulte-Basta entwickelt in ihrem Buch "Ökonomische Nützlichkeit oder leistungsloser Selbstwert?" ein überzeugendes Instrumentarium um die Prinzipien der Katholischen Soziallehre auf ihre Kompatibilität mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen abzuklopfen und kommt zu dem Schluss, dass das Grundeinkommen menschenwürdebezogene Achtungsgleichheit realisiert, Solidarität in der Gesellschaft zu implementieren hilft und Bürgerinnen und Bürger zur Eigenverantwortung befähigt.”


Buchinfo:
http://www.zas-freiberg.de/index.php/bu ... tzlichkeit





Ich denke damit wäre das sog. "Zwangsprostitution-" und Menschenhandelsproblem gelöst.

Und der Kampf der Prostitutionsgegner könnte aufhören, falls er nicht Selbstzweck ist.

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Re: Geld oder Leben?

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wie passt nun die Idee des Grundeinkommens zu den Prinzipien ... der Katholischen Soziallehre?
@Marc:

Ich kann den Zusammenhang mit dem Treadtitel nicht erkennen. Wäre das Thema nicht einen eigenen thread wert?
Vielleicht auch etwas weiter gefasst als zur im Bezug auf das Grundeinkommen? Möglicherweise gibt es ja noch mehr, was nicht-fundamentalistische Christen uns zu bieten haben?

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Nach dieser Arbeit zur katholischen Soziallehre kann also den "Sittenwächtern" zugerufen werden:

Wenn ihr schon etwas Verbieten wollt dann bitte

verbietet Armut, nicht Prostitution

outlaw poverty, not prostitution

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Initiative in England gegen Staatsbesuch

www.protest-the-pope.org.uk