::: Sicherheit und Qualität der SERVICES für Sexworker :::

Hier werden die Sicherheitsmaßnahmen für SexarbeiterInnen gesammelt, welche später auf unserer Webseite veröffentlicht werden. Wer Tipps zum Thema hat, oder Links kennt, bitte hier posten!
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Bzgl. unseres Beratungsangebotes: Wir bekommen pro Tag zwischen 5 und 15 telefonische Anfragen - zumeist zwischen 18 und 4 Uhr früh und es ist auch eine Häufigkeit am Wochenende zu vermerken. Ich schließe daraus, das unsere "Rund um die Uhr Erreichbarkeit" eine unserer Stärken ist. Über das Mailformular kommen zusätzlich im Schnitt 2 Anfragen rein.

Bei ungefähr 1/3 kommt es zu persönlichen Treffen und bei 10% zu einem längerem Mailaustausch. Der Rest ist nach dem Erstkontakt wieder weg - unter Umständen aber auch bereits zufriedengestellt - da die erfragte Info erhalten wurde.

Bei den telefonischen Anfragen sind fast 1/3 durch andere Kontakte "empfohlen" - also Personen, welchen wir helfen konnten haben die Nummer weiter gegeben.

Liebe Grüße

christian

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Ein Gründungsdatum von www.info4escorts.de/forum/ habe ich nicht finden können, der admin ist seit fast 4 Jahren angemeldet. In gesamten Forum befinden sich 179 Beiträge, davon 4 vom admin. Es gibt 110 registrierte user, vom Themenspektrum her fehlt jeder politische Anspruch.

Daher kann ich diesen Vergleich:

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Möglicherweise trifft das genauso auf unser Sexworker Forum zu, dass wir nämlich nicht von Sexworkern übermäßig in Anspruch genommen werden ...
nicht nachvollziehen. Natürlich könnte es auch bei uns theoretisch mehr sein, aber ich nehme an, dass, wie du, Marc, zurecht andeutest, die Grenzen der virtuellen Möglichkeiten eben irgendwann erreicht sind. Um unseren impact wirklich mit anderen, kleineren Foren vergleichen zu können, wäre es auch wichtig zu wissen, wieviele user jeweils als Multiplikatoren außerhalb der virtuellen Welt die jeweiligen Inhalte weitertragen. Mir sind hierzu keine Zahlen bekannt, aber ich haben den Eindruck, dass wir diesbezüglich nicht schlecht aufgestellt sind.

Falls ich mit dieser Einschätzung richtig liege, wäre deine Fragestellung
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wir sollten uns gemeinsam Gedanken zu solchen strukturellen Fragen von Vernetzung, Beratung und Community Building machen.
dahingehend zu beantworten, dass wir die virtuelle Welt weiterhin nicht überbewerten sollten, weiterhin unsere Realkontakte zu KollegInnen, Beratungsstellen und Politik durch persönliche Anwesenheit pflegen sollten.

Liebe Grüße, Aoife
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Marc of Frankfurt
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Privatisierung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zum Für und Wider von NGOs und Hilfsorganisationen in der Zivilgesellschaft in internationaler Perspektive:

- Die 'Guten Taten' sind immer auch eine politische Einflußnahmen.

- Sie verändern die Verhältnisse, den Markt und erzeugen Abhängigkeiten.

- Die dahinterstehenden Interessen und Geldgeber sind oft intransparent und nicht erkennbar.

- NGOs werden in der intl. Politik als Beeinflussungsmittel eingesetzt z.B. von den U.S.A.. Länder die keine Einmischung wollen erlassen Gesetze zur Begrenzung von NGOs z.B. Russland.


Ganz unten im Fazit des verlinkten Artikels zur "US-amerikanischen Soros-Stiftung: das US-Außenministerium ist einer der Hauptsponsoren von Soros."
Soros Stiftung (gegründet vom Finanzspekulant Soros, der 1992 beinahe die Bank of England geknackt hatte) finanziert auch Sexworker-Hilfsorganisationen in Europa und insbesondere Osteuropa. Siehe im Sexworker Forum:
http://www.google.de/search?q=Soros+sit ... wtopic.php

Bekanngewordene Kanäle einer i.A. prostitutionsfeindlichen U.S.-Politik:

Prostitutionsgegnerin Melissa Farley und ihr Prostitutionresearchinstitut sollen direkt auf der Gehaltsliste des US-Außenministerium stehen.

US-AID: Anti prostitution pledge bei PEPFAR (US President's Emergency Plan for AIDS Relief):
viewtopic.php?p=12925#12925

Aktueller Kampf um Gelder für den Global Funds:
viewtopic.php?p=87287#87287

( US TVPRA - Trafficking Victims Protection Reauthorization Act:
viewtopic.php?p=20652#20652
UN Palermo Protocol 2000:
viewtopic.php?p=29294#29294 )





Hier bei uns:

Die Poblematik von NGOs und "Runden Tischen":
Der teilweise vom BKA inszenierte runde Tisch mit NGOs der Prostitutionsgegner in Marburg.
Defizite auch nachgewiesen bei Prostitutions-Deliberation in Amsterdam von Prof. Wagenaar.
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84819#84819

Einfluß und Finanzierung der Kirchlichen Organisationen:
viewtopic.php?p=85514#85514





.

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Präventions-Standards Geschlechtskrankheiten

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Erstmals gibt es Standards für die STI/HIV-Prävention von Geschlechtskrankheiten


Bild


Die bundesweite Arbeitsgemeinschaft sexuelle Gesundheit der Deutschen STD Gesellschaft www.dstdg.de hat Standards zur Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten (STD) veröffentlicht.

Bisher fehlte in Deutschland ein fachlicher Konsens darüber, wie Maßnahmen zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu gestalten sind. Die Empfehlungen sollen helfen Präventionskampagnen zu verbessern.





Grundprobleme / Grundsätze
  • Menschen haben Freiheitsrechte, sind aber sozial eingebunden.
  • Menschen sind vernunftbegabt, aber handeln oft irrational (Paradoxon der Prävention).
  • Sexualität gehört zum gesunden Leben. Das muß/will Prävention schützen.
  • Sexualität ist intim und privat, aber an Gesundheit besteht ein öffentliches Interesse
    [Hieraus entstehen viele Probleme der Prostitutionskontrolle].
  • Es gibt ein Recht auf Gesundheit aber daraus kann keine Pflicht abgeleitet werden.
    Moral und Strafrecht sind keine geeigneten Mittel der Prävention.
  • Prävention kann nie vollkommen sein.
  • Prävention darf nicht schaden (Zwangsbeglückung verboten).



Standards der Prävention
  • Grundlage ist die Definition sexueller Gesundheit der
    WHO (World Health Organization www.who.int ) und
    WAS (World Association for Sexual Health www.worldSexology.org )
  • Grundlage ist ein aufgeklärt-humanistisches Menschenbild.
    Primat der Eigenverantwortung
    Gleichzeitig Respekt der Interessen des Anderen.
  • Es gilt die Einheit von Verhaltensprävention und Verhältnisprävention
    [Hier gehören die Sexworker-Arbeitsbedingungen und -Rechte hin].
    Es gibt Primär-, Sekundär- oder Tertiärprävention (Verhüten-Behandeln-Pflegen).
  • Basierend auf dem Recht auf Gesundheit hat Prävention viele Möglichkeiten aber auch Grenzen.
  • Prävention muß auf evidenzbasierter Wissenschaftlichkeit aufbauen und nicht auf Moral.
  • Risiken und Nebenwirkungen von Präventionsmaßnahmen müßen genau erforscht und maximal verringert werden.



Seit April 2010 liegen Standards für die STD/STI-Prävention vor:
http://www.stiftung-gssg.de/upload/Stan ... ention.pdf

Die Standards wurden Anfang September im 35. Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht:
http://www.stiftung-gssg.de/upload/Epid ... _35_10.pdf





Standards als PDF auch hier:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7510

Fortentwicklung der Standards
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7508 (members only)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7611 (sw-only)

European Center for Disease Control and Prevention
http://ecdc.europa.eu

Gemeinnützige Stiftung für Sexualität und Gesundheit, Köln
www.stiftung-gssg.de

Inklusion soziosexueller Minoritäten:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=94191#94191

UN-AIDS-PCB Studie: Stigma and Discrimination - Hindering Effective HIV Responses
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95492#95492

HIV-Zwangstest und Menschenrechte
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95708#95708
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 14.03.2011, 13:51, insgesamt 8-mal geändert.

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Kapitalismus- und Kulturkritik

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zeichentrickanimation zum Vortrag vom Philosophen Slavoj Zizek

über Helferindustrie, Charity und Cultural Capitalism á la Soros, der z.B. die Sexworker-Movement in Osteuropa fördert



*sehr gut, aber eingewöhnungsbedürftig*

Wohltätigkeit ist ein Kerngeschäft des ausufernden Kapitalismus geworden...


[youtube][/youtube]

Der original Vortrag, noch schwerer zu verfolgen ;-)




Egotist Consumption:
Der Produktpreis enthält bereits einen Anteil für sein Gegenteil. Eine moderne Ablaßzahlung für Schuld- und Folgenbekämpfung.

Es ist leichter der Emotion des Leidens und Helfens zu folgen, als die Systemanalyse und Arbeit zu leisten die Ursachen von Ausbeutung und Leiden durch Umstrukturierung zu lösen.

Denn die gegebenen Hilfen für die Folgen des eigenen Versagens, schaffen die Übel gar nicht aus der Welt, sondern verlängern sie lediglich und geben damit ideale Bedingungen langfristig helfend tätigwerden zu können (amusing the poor / Bespielen der Bedürftigen).

Wohltätigkeit macht abhängig und demoralisiert. Es ist unmoralisch Privatbesitz einzusetzen, um die horrenden Schäden zu lindern, die durch die Institution des neoliberal-kapitalistischen Eigentums- und Geldsystem entstanden sind.

Es kann keinen humanen Kapitalismus geben, so wie auch humaner Sozialismus gescheitert ist (Kein richtiges Leben im Falschen). Soros repariert mit der linken Hand, was er als Spekulant und Heuschrecke mit der rechten zerstört.
...





Der sehr expressive Philosophen Slavoj Zizek erklärt hier den Zusammenhang zwischen Trieb und Kultur:
"The Pervert's Guide to Cinema"
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 8353#38353 (Filme)

http://de.wikipedia.org/wiki/Slavoj_Zizek

http://de.wikipedia.org/wiki/Gianni_Vattimo
http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde
http://de.wikipedia.org/wiki/George_Soros

Animation erstellt von/für the Royal Society for the encouragement of Arts, Manufactures and Commerce (RSA)
http://www.theRSA.org
http://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Soci ... 6_Commerce

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Marc of Frankfurt
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Indien

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild
Sexworker Zeitung 2007


Über die vorgebliche Hilfsorganisation Apne Aap (On Our Own) gegründet von Ruchira Gupta, die gescheitert ist, mit den westlichen Hilfsgeldern ein in der lokalen indischen Sexworker-Community anerkanntes Hilfsprojekt zu werden ...

A Lack of Transparency



By Niharika S. Jain and TARA SURI
Published: Tuesday, November 02, 2010

In a New Delhi village where a staggering 85 percent of women are victims of sex trafficking, the Najafgarh Community Centre is imprinted with the sign of Venus, the symbol for the female gender and for the anti-trafficking organization “Apne Aap Women Worldwide.” On its website, Apne Aap says it runs the Najafgarh Community Centre for the empowerment of women and children, a claim that it makes to donors worldwide. Unfortunately, the striking symbol and the large letters etched below it spelling out “Apne Aap” seem to be the organization’s only mark on the village.

We learned all this when we arrived in Najafgarh this summer with a bold idea to help the villagers transform their situation. After reading about Apne Aap and corresponding with its founder, Ruchira Gupta, we raised $20,000 to fund a vocational training program that would teach the women to sew and provide a sustainable job option as an alternative to prostitution. After an initial $12,000 donation, we received monthly reports from Apne Aap listing names of women and children involved in programs at the Community Centre. Yet we also received desperate e-mails from the community coordinator complaining that Apne Aap was not allocating money appropriately. But in light of the international accolades the organization had been receiving for its efforts to help female sex workers, we were loath to think our $12,000 contribution had been misused, much less that the reports Apne Aap was sending us were blatant misrepresentations. Instead, we hoped this project would allay our exasperation with the sexism and inefficiency we had witnessed on previous visits to the country of our heritage.

Our quixotism was shattered when we finally visited Najafgarh. The “Community Centre” that Apne Aap claims to run is a dank two-room building accompanied by a weathered eight-feet-wide by 10-feet-wide rug placed on the dirt where the children sit. More than half of the children do not attend school, and the informal education “class” for the children has no teacher or curriculum; instead, the kids sprawl themselves on the rug, drawing on slate boards and occasionally chucking pieces of chalk. The vocational training program is a daily sewing lesson taught by a 15-year-old village girl to five of her peers, instead of to the 19 girls and women Apne Aap claimed were attending. The women are completely disillusioned and continue to work in the sex trade. Indeed, after spending several weeks working in Najafgarh, we found that Apne Aap had nearly no presence there, apart from a few foreign interns it sporadically stationed there to “teach English.” Devastated by this farce of an initiative, we contacted the organization to ascertain the fate of our donation. After applying significant pressure upon the organization, we were granted a meeting with the founder, who offered to return $4,000, an offer that remains unfulfilled.

As a result of this experience, we returned to college profoundly disillusioned and mistrustful of NGOs. Apne Aap continues to be recognized as a success in the social-change space; in September, its founder, Ruchira Gupta, was invited to speak at the Clinton Global Initiative Annual Meeting. The misrepresentation of Apne Aap's work is extremely deceitful to donors, because they may come away with a false understanding of how their contributions are used. Moreover, such misleading assertions will continue to set back true progress in Najafgarh, whose reality as a struggling village with extremely poor infrastructural resources is masked by false assertions of impact.

We deeply lament the lack of transparency and integrity in an organization that the social-change community has held in such high regard. Moreover, we fear that this may not be an isolated case. During our time in Najafgarh, we interacted with two other non-profit organizations of questionable efficacy.

Yet to solely blame these sorts of situations on the organization would be to vindicate ourselves from our own burden as donors. Nathaniel Whittemore, founder of AssetMap, recently highlighted that donors tend not to follow or care about the actual impact of an organization. This must change. If they are truly dedicated to creating positive impact, every funding body, grant maker, and donor has an obligation to critically evaluate and seek to understand the social value of any type of donation.

We can no longer subsist on deceit or misrepresentation. At all levels, we need to engage in greater dialogue about what “impact” means, and we need to recognize and not be afraid to discuss failure, while simultaneously working to maximize success. We must focus on honesty, integrity, and transparency if we hope to effect meaningful change.

Despite our experiences this past summer, we are slowly regaining faith in the ability of people to do good. We still believe in the possibility of impact. Nonetheless, in this day and age, a commitment to an ideal of change is not enough. We need follow-through.



Niharika S. Jain ’12 and Tara Suri ’13 are undergraduates at Harvard University. Along with Madeleine E. Smith ’13, they co-founded The Stoplight Project to empower sex-trafficking victims in New Delhi.
"The Harvard Crimson", the only breakfast-table daily newspaper in Cambridge, MA.
http://www.thecrimson.com/article/2010/ ... anization/

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Retter & Opfer

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Sexarbeiter um-definiert als Opfer"
und die Entstehung der Helferindustrie (Sozialarbeit) vor ca. 200 Jahren:


Helping Women Who Sell Sex: The Construction of Benevolent Identities

Laura Agustín



Ausführlicher langer Artikel mit Quellenangaben
in English:
http://www.lauraagustin.com/helping-wom ... identities





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Gesundheitsführsorge und Opferhilfe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sexworkfeindlicher Fachaufsatz erläutert das Hilfesystem und die gesetzlichen Grundlagen:

Migration und Prostitution wird als Menschenhandel gewertet ("Konzept 'modern day slavery' ist eine 'white slavery panic'"). So werden die Menschen mit ursprünglich guten Ambitionen in der Helferindustrie und akademischen Welt gegen Sexwork konditioniert.

(Tatsächlich ist der staatliche Gesundheitsdienst eine nichtuniformierte Polizeieinheit, die hoheitliche Aufgaben vollstreckt.)

  • Human Trafficking: What is the Role of the Health Care Provider?

    Patricia A. Crane, University of Texas Medical Branch Galveston,
    Melissa Moreno, Catholic Charities Archdiocese of San Antonio.

    Journal of Applied Research on Children: Informing Policy for Children at Risk: Vol. 2: Iss. 1, Article 7.

    http://digitalcommons.library.tmc.edu/c ... natrisk%22
    (pdf, 28 pages, 400 KB)
Enthält viele falschen bzw. vereinfachenden Annahmen als Ausgangsbasis:
"IOM claims that few are in stable living situations",
"palermo protocol, underscores the element of exploitation",
"under the age of 18, who is involved in a commercial sex act is a trafficking victim",
"70% of women involved in prostitution are introduced to the commercial sex trade in early adolescence (11-14 years of age) or early childhood" ist vermutlich eine ideologisch gefälschte Statistik.
...





Aber: Opferzahlen nur im Promillebereich nachweisbar:

Es handelt es sich um den sog. Menschenhandel-Mythos, bzw. Menschenhandel als soziales Konstrukt:
Bsp.: Deutschland, England, U.S.A., Australien.

Kritische Anmerkungen zur Menschenhandelsdebatte:
www.sexworker.at/migration





.

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Checkliste für Helfer und Streetworker

Beitrag von Marc of Frankfurt »

How to be an ally to outdoor(street based) sex workers

12 statements:


www.swopusa.org/en/node/260

http://deepthroated.wordpress.com/2011/ ... x-workers/

http://deepthroated.wordpress.com/2009/ ... x-workers/

http://redlightchicago.wordpress.com/ho ... x-workers/



How to outreach to outdoor (street based) sex workers

The short version.


www.swopusa.org/en/node/261

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Abschlußarbeit = Antrag

Beitrag von Marc of Frankfurt »

So clever können Studenten der Sozialarbeit dank staatlich finanziertem akademischen Ausbildungsbetrieb für die Errichtung der eigenen Sozialarbeiter-Stellen und -Einrichtungen kämpfen. Wir Sexworker und Ex-Sexworker sind Lichtjahre davon entfernt eine eigene Infrastruktur aufzubauen (Sexworker-Selbstermächtigungs-Strategie S³):

  • Fachaufsatz zur Magisterarbeit

    Soziale Arbeit und Prostitution

    Handlungsbedarf und Entwicklungsmöglichkeiten in einem tabuisierten Berufsfeld


    Martin Albert und Julia Wege, Heidelberg

Zeitungsartikel in Lokales: Mannheim
''Ein Geschäft, an dem sehr viele verdienen''
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=98697#98697
Dateianhänge
Soziale Arbeit und Prostitution - Albert&Wege2011.pdf
11 Seiten. Quelle: Soziale Arbeit 1.2011
(1.51 MiB) 3283-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.05.2011, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Abschlußarbeit = Antrag

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:So clever können Studenten der Sozialarbeit dank staatlich finanziertem akademischen Ausbildungsbetrieb für die Errichtung der eigenen Sozialarbeiter-Stellen und -Einrichtungen kämpfen. Wir Sexworker und Ex-Sexworker sind Lichtjahre davon entfernt eine eigene Infrastruktur aufzubauen
Gibt es dafür Gründe?

Und wenn ja, wollen wir überhaupt etwas daran ändern?

Wenn die hier implizierte Gegenüberstellung clevere Sozialarbeiter <-> dumme Sexworker überhaupt zulässig ist, ist sie möglicherweise eine Selektionsfolge, dass eben alle cleveren Sozialarbeiter geworden sind und wir dummen Sexworker zurückbleiben?

Oder ist es nicht vielleicht doch eher so, dass die Anforderungen beider Berufe öchst unterschiedlich sind und deshalb eine Gegenüberstellung absurd ist?

Ich neige zu letztere Ansicht, immerhin kann ich keinen Grund erkennen, warum wir uns für die Anerkennung von Sozialarbeit als freiberuflich einsetzen sollten, bei sex work hingegen sehe ich nur Gründe für diesen Schritt.

Liebe Grüße, Aoife
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Re: Abschlußarbeit = Antrag

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sehe ich auch so dass die Berufe Sozialarbeit und Sexarbeit höchst unterschiedlich sind. Aber sie haben auch viele Gemeinsamkeiten, sogar zu Seelsorgern und Therapeuten die es auch herauszuarbeiten gilt (Emanzipation, Inklusion).


'Dumme Sexarbeiter' ist deine Formulierung (hörst du das heraus?). Ich denke 'Dummheit' ist relativ. Wenn das Setting der Ausgrenzung so stark ist, wie es auch die Magisterarbeit konzediert, kann selbst Intelligenz, Lebenskraft oder Glück oftmals dagegen nicht ankommen.

Der Gegensatz von cleveren Sozialarbeit-Studenten eingebettet in die Institution Universität ist eben nicht dumme Sexworker, sondern Straße, Subkultur oder Toleranzzone. D.h. ausgesondert im stigmatisierten Sexbiz kümmern sich clandestin, isoliert arbeitende Sexworker, zumindest solange hedonistisch um das Wohlergehen/Profit, bis jemand evt. scheitert und Sozialhilfefall wird (Puffkoller, SWBO, Ausbeutung, Unfall) und dann motiviert ist sich als Opfer zu inszenieren, um mit Hilfe versorgt zu werden...

Ein sich selbst verstärkender Teufelskreis, der die absurde Weltengrenze zementiert.

Sozialhilfe für Sexworker ist schon sinnvoll und notwendig. Sie sollte aber von und mit den Sexworkern kollektiv selbst organisiert werden und somit Sexworkern zusätzliche Perspektiven schenken (Ausstiegshilfe a la Domenica).

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Re: Abschlußarbeit = Antrag

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:... ausgesondert im stigmatisierten Sexbiz ...
Genau hier sehe ich den Knackpunkt.

Sind wir ausgesondert, weil das Sexbiz (zu dem wir natürlich aus absolut rationalen Gründen gekommen sind) stigmatisiert ist, oder waren wir zuerst schon durch unsere Persönlichkeit zumindest gefühlsmäßig "ausgesondert" (ev. nach außen noch gar nicht sichtbar), um dann im Sexbiz einen Bereich zu finden, in dem wir passen?

Als Gegensatz zu "clever" "dumm" anzunehmen ist vielleicht etwas überzogen - doch denke ich es zeigt die Richtung durchaus deutlich auf. Ich würde da vielmehr die Gesamtpersönlichkeit berücksichtigen, als an solch einem einzelnen Punkt Cleverness festzumachen. Vielleicht sind es ja gar nicht äußere Gegebenheiten wie die fehlende Chance, eine Magisterarbeit zu schreiben, die uns so unorganisiert bleiben läßt? Vielleicht können oder wollen wir aus inneren Gründen mehrheitlich gar nicht auf diese Weise clever sein?

Ich muss jedenfalls zugeben, dass ich bei dieser Definition wenn nicht "dumm", so doch zumindestens "nicht clever" bin, habe ich doch in meiner Dissertation die Chance vergeben, mich auf Kosten der Allgemeinheit als unentbehrlich hinzustellen - im Gegenteil, ich habe gefordert, dass im Interesse einer psychisch gesunden Gesellschaft die Verwaltung des Elends ein Ende haben muß und den Menschen stattdessen die Möglichkeit gegeben werden muß ohne Vorschriften- und Behördendschungel ihre vorhandenen Fähigkeiten zum Tragen zu bringen. Wobei sich das keineswegs nur auf materielle Not bezieht - aus psychiatrischer Sicht sind auch wegen burn out frühberentete BeamtInnen "verwaltetes Elend" :002

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Berichterstattungs-Falle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fachbegriffe für GONGOS (governmental organized non governmental organisations):

  • "audit trap"

    When a funder sets rules for an audit above what an organisation was contracted to report on,

    so that the organisation is set up to fail an audit even if they met their contractual obligations...




.

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Prevention Programming

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Prevention tools must work in four major ways in order for them to succeed – they must work
- behaviourally,
- technically,
- politically and
- financially"


Epidemiologist Dr. Elizabeth Pisani, author of The Wisdom of Whores
über HIV-Prevention: "Abstinence, for instance, works technically – you are definitely not going to get HIV through sex if you abstain – but behaviourally, studies tell us that abstinence doesn’t actually work very well, so telling people to cross their legs for the rest of their lives isn’t really going to prevent HIV."

www.plusnews.org/Report.aspx?ReportId=92915





30 Jahre AIDS-Geschichte:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=99799#99799

Das gilt für alle Hilfsangebote der Helferinustrie und des Staates (Reglementierung von Prostitution).

Welche behavioristisch-politischen Kontroversen es gibt, zeigt die erhizte Debatte zu fundamentalistischen Feministinnen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100221#100221 ("tragedy porn")

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Poster für Klinik-Zimmer *lol*

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Fortsetzung von #44:


Poster zu den Präventionsstandards der DSTDG

wo wir mitgearbeitet haben:


Bild
PDF




Von der Arbeitsgrupp "Prävention" der Sektion Sexuelle Gesundheit der Deutschen STD-Gesellschaft.

Vorgestellt auf dem DÖAK 2011 in Hannover.

www.dstdg.de




___
Deutsch Österreichischer Aids Kongress 2007 in Frankfurt:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1486

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gefördert vom US Parlament

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Broschüre der Prostitutionsgegner USA:

This is why sex workers don’t trust or support Salvation Army.



Wie Prostitutionsgegner Menschenhandelsopfer instrumentalisieren, um ihre religiöse Agenda zu verbreiten.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=VTncdkjtl4s[/youtube]

Hands that Heal

International Curriculum to Train
Caregivers of Trafficking Survivors


Lehreinheit 1
51 pages - 1,5 MB:
http://storage.cloversites.com/faithall ... %201_2.pdf

Lehreinheit 2
58 pages - 2 MB:
http://storage.cloversites.com/faithall ... 20good.pdf

Faith Alliance Against Slavery and Trafficking (FAAST)
http://www.faastInternational.org/#/han ... ed-edition

http://love146.org/team

Das wird von der US Politik massiv gefördert:
"In USA - Hands That Heal Program works with the Human Trafficking Caucus of the U.S. House of Representatives. The program also does education and training in Liberia, Sierra Leone, Hong Kong, and Cambodia. The curriculum is being translated into 9 languages. The program has done training in 10 cities in USA so far, more than a dozen upcoming, 10 or more in the world outside the USA."
Nicole Wood of World Hope International @ Commission on preventing Trafficking on November 18, 2008 unter Leitung vom demokratischen Abgeordneten Adam Ebbin.
dls.state.va.us/GROUPS/trafficking/meetings/111808/sm111808.pdf





Zum Video:

Feminist Whore’s Horrifying, Must-Watch Video
by Charlotte Shane
http://titsandsass.com/?p=3163

Ashton Kutcher Case:
Wenn Celebrities mit einem gutgemeinten, uninformierten Kampf gegen Menschenhandel Sexworker das Leben schwer machen
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=101105#101105

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Community Organizing

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sozialarbeit ist Wohlfahrtskolonialismus

- Saul Alinsky (1909-1972 Chicago)


Dagegen als Alternaitive, damit alle Gehör finden und über eigene Belange auch selbst entscheiden können, entwickelte er das: "Community Organizing".

Also das was die Sexworker in Indien auch machen mit ihren SRB (Self-Regulatory Boards). Also viel mehr als nur "Runde Tische" zur Anhörung von Experten und wenigen Betroffenen im Rahmen von Behördenkonsultationen oder für Regierungshandeln (Governance statt echter Deliberation). In die selbe Richtung geht auch die Kritik von Laura Agustín an der so von ihr bezeichneten "Helfer Industrie".


http://de.wikipedia.org/wiki/Saul_Alinsky
http://en.wikipedia.org/wiki/Community_organizing
http://de.wikipedia.org/wiki/Organizing
www.fo-co.info

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Marc of Frankfurt
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Insiderbericht vom Sozialarbeiter aus Berlin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Krise der Sozialarbeit:

Schmierfett der Gesellschaft



Aufgabe der Sozialarbeit/er_innen ist es den sozialen Frieden, den “Status Quo” aufrecht zu erhalten.

...

Weil der Sozialarbeiter keine “Werte” produziert und Dinge verkauft, erlangt in der Gesellschaft der Sozialarbeiter, Erzieher, Pfleger an sich keinen Wert.

...

Wirklich lebensweltlich engagierte Sozialarbeiter wären eine echte Gefahr für das Establishment. Wir würden zusammen mit der Soziologie (Protosoziologie) das destruktive Wirken des “Systems” (Jürgen Habermas) auf die Lebenswelt untersuchen, dokumentieren.

...

Von Tim Schumacher, Berlin:
www.nachdenkseiten.de/?p=11394





Schwarzbuch soziale Arbeit
Buch von Mechthild Seithe
Rezesion von Maren Schreier:
www.socialnet.de/rezensionen/9482.php

Lebenswelt
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenswelt

Lebensweltorientierte Soziale Arbeit nach Thiersch 1992
http://books.google.com/books/about/Leb ... 3fErHEeIIC

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Marc of Frankfurt
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