Freierforen sollen in GB verboten werden

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Zwerg
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Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von Zwerg »

Bewertungs-Site über Sexdienste soll verschwinden

Internetportal in Kalifornien registriert - Britische Frauenministerin fordert Schwarzenegger zum Handeln auf

London - Die britische Regierung hat den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger aufgefordert, ein Internetportal zu schließen, auf dem Bewertungen für
Prostituierte abgegeben werden können.

Frauen wie Hotels bewertet

Auf der Seite können Preise und Leistungen von Prostituierten wie auf einschlägigen Restaurant-, Hotel- oder Reisebewertungsportalen bewertet werden, obwohl es sich dabei um eine Ausbeutung von Frauen handle, kritisierte Frauenministerin Harriet Harman am Rande der Jahreskonferenz der regierenden Labour Party in Brighton. Dies sei eine "sehr unheimliche Entwicklung".

"Es wird dem 'Terminator' sicher nicht schwer fallen, das Portal zu terminieren und das fordere ich von ihm", sagte Harman in Anspielung auf die bekannteste Filmrolle Schwarzeneggers als erbarmungsloser Tötungsmaschine. Die stellvertretende Labour-Chefin wies darauf hin, dass auf der Seite auch Prostituierte in London bewertet werden.

Verschärfung der Prostitutionsgesetze geplant

In Großbritannien ist Prostitution nicht strafbar, doch darf keine Werbung dafür gemacht werden. Die Labour-Regierung will künftig auch Freier bestrafen, wenn sie mit Prostituierten verkehren, die von einem Zuhälter kontrolliert werden. Damit soll Zwangsprostitution eingedämmt werden, deren Zunahme die britische Regierung im Vorfeld der Olympischen Spiele in London im Jahr 2012 befürchtet.

Webseiten zur Bewertung von SexarbeiterInnen sind auch in Europa und im deutschsprachigem Raum im Vormarsch. Darauf finden sich zum Teil rufschädigende und beleidigende Kommentare über SexarbeiterInnen. Als "frauenfeindlich" und "geschäftsschädigend" bezeichnete auch die deutschsprachige SexarbeiterInnen-Platform sexworker.at diese Entwicklung.
(APA/Reuters/red)

http://diestandard.at/fs/1254310339282/ ... rschwinden

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Marc of Frankfurt
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Re: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

dieStandard.at hat geschrieben:Als "frauenfeindlich" und "geschäftsschädigend" bezeichnete auch die deutschsprachige SexarbeiterInnen-Platform sexworker.at diese Entwicklung. (APA/Reuters/red)

Wir brauchen bald ein Unterforum "Das Forum Sexworker.at in den Medien" :-)





Kann mich nicht erninnern, wo diese Formulierung in unserer Plattform steht und hab auch noch nicht gesucht ...

... was auch kaum Sinn macht, da es 'nur' zwei Worte sind, die als Zitat gekennzeichnet sind.

Unser riesiger Fundus von Postings und Sexworker-Selbstbekundungen zum Prostitutions-Diskurs erlaubt, dass sicher einige und sogar gegensätzliche Zitate zu finden sind.

Wir müssen also in Zukunft sicher mehr darauf achten, wie wir zitiert werden und was als Zitat vom Sexworker-Forum gelten kann. Und wo wir und wie wir Einspruch erheben und unsere Anwälte losschicken müssen eine Gegendarstellung zu fordern.

Es soll nicht sein, daß sich politische Funktionäre und Medienprofessionelle in unserem Informations- und Wissenspool nach eigenem Interesse bedienen, um sich eine Legitimation der SexarbeiterInnen zusammenzutexten oder gar stellvertretend Stellung beziehen und Sexarbeiter erneut außen vor lassen bzw. ge-/mißbrauchen.





Sehr geglückt ist das Zitat jedenfalls nicht. Es läßt erahnen, wozu wir eingespannt werden sollen. Genauer betrachtet gilt nämlich:
  • Freierforen sind nicht frauenfeindlich sondern genauer: prostituiertenfeindlich für die Frauen, Männer und Transsexuellen in der Sexarbeit!
  • Freierforen sind nicht geschäftsschädigend, sondern für manche Sexworker sogar geschäftsfördernd.
  • Freierforen sind genauer: eine gefährliche zusätzlich strukturelle Übermacht, der ohnehin schon überbordende Marktmacht in den Nachfragermärkten des informellen, globalisierten, tabuisierten und teilweise kriminalisierten Prostitutionsmarktes.

    Freier oder auch Betreiber nutzen per Freierforen ihre sozialisationsbedingt höhere Internetaffinität und geschäftliche und gesellschaftliche Kompetenz in Verbindung mit der Anonymität des Mediums Internet, um tendenziell Preiseniveau für Sexdienstleistungen zu senken und Dienstleistungserbringungsintensität über heikel ausbalancierte Grenzen hinaus zu steigern.

    Diese "natürliche", "triebgesteuerte" Optimierung im medial vermittelten teilweise clandestinen Markt, geht strukturell zu lasten zumeist isolierter Sexarbeiter, denen von der Gesellschaft jegliche emanzipatorische Unterstützung verweigert wird (Sittlichkeitsverdickt), um ihren Kunden auf Augenhöhe begegnen zu können.
Problematisch ist im Speziellen:
  • Subjektive Konsumenten-Werurteile über eine intime höchstpersönlich erbrachte Dienstleistung zu einem bestimmten vergangenen Zeitpunkt und in einer einzigartigen Paarkonstellation sind höchst ungeeignet als objektive Bewertungshilfen in öffentlichen Medien auf alle Ewigkeit abrufbar mitgeteilt zu werden.

    Erst recht sind sie nicht akzeptabel als Urteile anonymisierter Internetnutzer über gesellschaftlich nach wie vor stigmatisierte Sexarbeiter, die als Menschen sehrwohl identifizierbar und dann leicht verfolgbar sind !!!


    vgl.: sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=24734#24734



Thema Freierforen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1963
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3833

Freierforen sollen in UK abgeschafft werden:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5294

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=9385
www.dialog-ueber-deutschland.de/DE/20-V ... Idea=14274 2012

Liste Kundenforen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1420 (SW only)

Sicherheit Internet:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6462

Mal schauen wie sich die Kommentare entwickeln:
http://diestandard.at/1254310339282/Gro ... forumstart
(Nur 11 Postings in der Zeit von 1.10.2009-heute16.5.2010)

Oder müssen wir eine PE schreiben?

Bild





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 22.03.2012, 13:29, insgesamt 6-mal geändert.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Ja, so sehr ich auch diese Problematik sehe, und gerne manchen extremen "Freierbeitrag" verbieten würde,
aber das kann doch keine Lösung sein - to hell with that verbotenism!

Liebe Grüße, Aoife
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Tschepi
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Beitrag von Tschepi »

Ich persönlich finde es beschämend und traurig zugleich, wie in diversen Foren die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird. Aber was kann man tun?
Verbieten? Per Gesetz? ????

Zitat Aoife:
- "to hell with that verbotenism! "
Bei den Menschen müsste man mal anfangen - hier fehlt es bei uns an allen Ecken und Enden:
- gegenseitiger Respekt.... etc... etc....


Willi
Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.

(Marc Aurel)

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hedonism
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Beitrag von hedonism »

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Tschepi hat geschrieben:Ich persönlich finde es beschämend und traurig zugleich, wie in diversen Foren die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird. Aber was kann man tun?
Verbieten? Per Gesetz? ????

Zitat Aoife:
- "to hell with that verbotenism! "
Bei den Menschen müsste man mal anfangen - hier fehlt es bei uns an allen Ecken und Enden:
- gegenseitiger Respekt.... etc... etc....


Willi
Aoife du hast recht, Verbote bringen da auch nichts. Es fehlt sehr vielen Freiern an Anstand, Charakter und Respekt vor der SW als Mensch.
Manche glauben sich im Supermarkt vor der Fleischtheke und so werden auch dann diverse Berichte verfaßt. Da schämt man sich teilweise Mann/Kunde zu sein.

Eine Möglichkeit wäre an die Administratoren dieser Foren entsprechend zu apellieren, damit solche Beiträge gelöscht werden. Die Frage ist, ob das dort gewünscht wird.
BEVOR DU ÜBER JEMANDEN URTEILST, ZIEH DIR SEINE SCHUHE AN UND GEH DEN SELBEN WEG......

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Nun ja - wir müssen unsere Mitmenschen nehmen, wie sie sind, weil andere haben wir nicht (Zitat Churchill).

Und der Mensch hat einfach auch dunkle Seiten, alles andere können wir nicht ernsthaft erwarten,
ohne einer Utopie nachzujagen.

Die Frage ist also eigentlich: Wieso bringt gerade das Prostitutionsumfeld solch negative
Züge bei denen, die den Service eigentlich genießen sollten, zum Vorschein?
Es ist ja wirklich nur eine graduelle Sache, auch bei den gesellschaftlich anerkannten Künsten wie Musik
oder Literatur gibt es ja Kritiker, denen man am liebsten den Hals umdrehen würde.
Und ich glaube nicht, dass die Differenz in der höheren Intimität unsere Dienstleistung zu finden ist.
Auch beispielsweise ein Maler oder ein Dichter kann ja durch Kritik zutiefst getroffen werden.

Möglicherweise ist die Wurzel des Problem's ja tatsächlich im "Hurenstigma" zu sehen, das entsprechend Veranlagte
gerade zu herausreizt, ihre negativen Impulse an uns auszulassen.
Wie es ja auch bei Serienmördern beobachtet wird, die sich auch gerne an Prostituierten vergreifen.
Und da hier das seit Urzeiten bestehende Verbot von Mord nichts anderes hat bewirken können,
als dass wir erst Recht zum Zielobjekt werden, so kann auch ein Verbot von Freierforen kaum ein Fortschritt sein.

Sondern allenfalls die Vortäuschung einer Aktivität, die nur das eigentlich Wichtige, die Entstigmatisierung des
Gewerbes, aus dem Blickfeld verlieren läßt.

Liebe Grüße, Eva
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JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

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Aoife hat geschrieben: Es ist ja wirklich nur eine graduelle Sache, auch bei den gesellschaftlich anerkannten Künsten wie Musik
oder Literatur gibt es ja Kritiker, denen man am liebsten den Hals umdrehen würde.
Und ich glaube nicht, dass die Differenz in der höheren Intimität unsere Dienstleistung zu finden ist.
Auch beispielsweise ein Maler oder ein Dichter kann ja durch Kritik zutiefst getroffen werden.

Ich finde die Verbieterei ohnehin des Wahnsinns....
Wenn wir unsere Kinder so erzögen, wie es die Politik mit erwachsenen Menschen praktiziert, wäre das der Untergang....

Man sollte mehr auf Eigenverantwortung setzen...

Wobei ich persönlich Freierforen mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe.
Man ist ja nicht gezwungen, Texte zu lesen, die einen verletzen; beschämen; erniedrigen;... o.ä.
Und auch kommt es darauf an, wie wichtig, ernst und wahrhaftig man diese Berichte beurteilt.

Bzgl. Aoifes Aussage kam mir der Vergleich in den Kopf, daß es in der Musik ein ähnlich breites Spektrum gibt, wie in der SW.
Es gibt heavy-Fans und Klassik-Liebhaber; es gibt Hörer von Soul und von Folk.

Und entsprechend verhalten sie sich untereinander und innerhalb der Gesellschaft.

Hunde die bellen, beißen nicht.
Gröhlende Heavy-Fans, die es lieben ihren nackten Hintern aus Bussen zu halten, müssen nicht zwingend Omis überfallen.

Und meist sind Forenschreiber der obszönsten Art genau diejenigen, die ein Erektionsproblem hatten...

Sollte man nicht einfach mehr Menschenverstand einsetzen, wenn man in Foren liest?
Sollte man denn seinen Kindern beim Erwachsenwerden nicht mit Offenheit entgegenkommen und ihnen zeigen, wie Leben funktioniert?
Und einfach drauf vertrauen, daß man die arme Seele hinter solchen Texten "zu entlarven" vermag?

Würden wir mehr Verantwortungsbewußtsein vermitteln können, bräuchten wir nicht ständig Verbote.
Man WÜSSTE einfach....

Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....

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JayR
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RE: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von JayR »

Das Forum, das die britische Ministerin Mrs. Harman gerne geschlossen haben möchte, ist PunterNet
www.punternet.com

Der Betreiber Sir Galahad hat folgenden offenen Brief an die Ministerin geschrieben, die sich möglicherweise nicht mit demokratischen Freiheitsrechten und sicherlich nicht mit der Funktion von Medien so recht auskennt.

_____________________

Dear Mrs. Harman,

I have a few points to make regarding your recent remarks regarding my website and your fantastic demand that the Governor of California close it down.

Firstly, PunterNet is not violating any laws. If it were, then surely the many websites catering to the US prostitution scene (where sex for pay is almost completely illegal) would already have been closed down.

In the USA, there is a concept called "freedom of speech" which is considered the most important personal right guaranteed by the Constitution. It exists specifically to prevent the sort of abuse of power that you are attempting. The Governor (indeed, even the President) has no authority with which to shut down a perfectly lawful enterprise such as PunterNet.

PunterNet was not the first, and is certainly not the only, website in the UK with the same subject matter. Rather than creating the demand for commercial sex, sites like PunterNet are a response to that demand, which has existed since the dawn of mankind and certainly long before the advent of the Internet!

One of the missions of PunterNet is education - to provide information and guidance in hopes that the commercial sex scene is limited to consenting adults and those who choose of their own free will to engage in it.

If sites like this one did not exist, and if prostitution were outlawed, then it would effectively be handed to organised crime on a platter - just as happened with liquor during Prohibition. If, on the other hand, sexwork is recognised as a legitimate, honourable profession, then there will be no market for the criminal elements, and the truly despicable aspects of the scene such as sex slavery and trafficking will die out. Surely that is a far more desirable goal than driving it back underground where it will then consist only of criminals and victims?

In closing, I would like to thank you for the huge influx of traffic to my website which your actions have caused. I am sure that the ladies who are a part of the PunterNet community thank you as well, as they will no doubt benefit financially from the many new clients who might otherwise never have found them.
__________________
G

http://www.punternet.com/forum/showthread.php?t=22518

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Englische Texte


Harman call over prostitute website

Ms Harman said: "There is now a website ... where pimps put women on sale for sex and then men who've had sex with them put their comments on line.

Ms Harman said the Government was stepping up action to tackle human trafficking in the run up to London's 2012 Olympics. [Daher die ganze Aufgregung -> WM'06, EM'08]

http://news.uk.msn.com/uk/article.aspx? ... =149993069





Open Letter vom Freierforum PunterNet:

In the USA, there is a concept called "freedom of speech" which is considered the most important personal right guaranteed by the Constitution.

Rather than creating the demand for commercial sex, sites like PunterNet are a response to that demand, which has existed since the dawn of mankind

One of the missions of PunterNet is education

I would like to thank you for the huge influx of traffic to my website which your actions have caused. I am sure that the ladies who are a part of the PunterNet community thank you as well, as they will no doubt benefit financially from the many new clients who might otherwise never have found them.

http://www.punternet.com/forum/showthread.php?t=22518





Would closing down sites like Punter Net really make the sex industry safer?

What a site like Punter Net does do, however, is take a small step towards making the buying and selling of sex a slightly safer and more transparent transaction.

The Government, of course, should be doing that but they're far too terrified of thinking outside the box when it comes to prostitution - so instead punters and sex workers are using the internet to regulate their own industry.

There is also a section on the website which prominently encourages people who visit sex workers to report any place that they think is selling sex with trafficked or under age women.

There is also a forum which is used by sex workers to warn each other of violent or abusive customers.

Of course, if prostitution was fully legalised, regulated and taxed punters and sex workers alike would not have to be forced to self-regulate and warn each other online about the darker sides of the trade. But unfortunately there are very few British politicians willing or brave enough to make such a radical suggestion.

If you really want to stop the dark side of the sex industry then you need to crack down on the traffickers and pimps, while giving punters and voluntary sex workers support and help in setting up a fully regulated and transparent industry.

http://community.livejournal.com/ti_mr/14643.html





.

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Marc of Frankfurt
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Re: RE: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von Marc of Frankfurt »

JayR hat geschrieben:Der Betreiber Sir Galahad

Da bist du schneller gewesen ;-)

Ist Galahad ein adeliger Ritter (knight)?

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JayR
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Re: RE: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von JayR »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben: Ist Galahad ein adeliger Ritter (knight)?
Na und wie :003

Sir Galahad, Ritter der Tafelrunde, so ne Art Vorläufer von Runden Tischen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Galahad

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Siehe auch: Monty Python and the Holy Grail (Ritter der Kokosnuß auf Deutsch) :040
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Beitrag von Arum »

Seitdem ich in einem gewissen FF gelesen habe, wie einer darauf gepocht hat eine Bulgarin in Berlin (für 30 Euro sogar!!) zum ungeschützten Verkehr gezwungen zu haben, habe ich solche Seiten nie wieder besucht. Es sind solche Idioten die derartigen Seiten ihren schlechten Ruf bescheren.

Nur: diese ganze Verbotslust zielt letztlich doch auf etwas ganz anderes hin, so würde ich mal meinen. Im Endeffekt läuft das Ganze darauf hinaus den Spielraum für die Prostitution wieder einzuengen. Die freie Lustentfaltung soll immer weiter eingeschränkt werden. Man könnte fast meinen, dass dies unterschwellig auch mit der Wirtschaftskrise zu tun hat: alsob die Lust weitgehend auf den Erwerb von industrieller Handelsware kanalisiert werden sollte. Damit die Wirtschaft angekürbelt wird und die Grossunternehmen mal wieder schön weiter machen können an der Ausbeutung von Arbeitern in Billiglohnländern.
Es würde mich nicht wundern, wenn das mit einander im Zusammenhang stünde..

Man kann sich gefasst machen auf weitere Versuche in wieder einem anderen Teilbereich der Prostitution..
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Tolle wichtige Aspekte:

Aoife > Vortäuschung einer Aktivität, die nur das eigentlich Wichtige, die Entstigmatisierung des Gewerbes, aus dem Blickfeld verlieren läßt.

Jenny > Sollte man nicht einfach mehr Menschenverstand einsetzen, wenn man in Foren liest?

Aurum > die Lust weitgehend auf den Erwerb von industrieller Handelsware kanalisiert werden sollte.



@JayR
Danke für die Aufklärung der mythischen Namensherkunft. Was für ein Name für einen Forumbetreiber, Entdecker des heiligen Grals. Hier gabs mal einen Raubzwerg. Pardon, ich hatte nur in realpolitischen Kategorien gedacht.





Neben der Frauenausgabe dieStandard.at jetzt auch im:

http://derStandard.at/fs/1254310312390/ ... erminieren

Dort allerdings ohne Sexworker-Forum Nennung. Dafür mit viel mehr Leserbriefen.





Die Saubermänner/-frauen sind bisweilen/oft diejenigen, die einer Doppelmoral huldigen:
Wer erinnert sich an die Sache mit den auf Staatskosten abgerechneten Pornovideos vom Ehemann der Innen-Ministerin Jaqui Smith (Labour Partei)? Erstmals gesehen im Dokuvideo der Londoner Sexworker University (Link irgendwo im Forum).
http://www.thisislondon.co.uk/standard/ ... s-brown.do

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Beitrag von Arum »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:
Die Saubermänner/-frauen sind bisweilen/oft diejenigen, die einer Doppelmoral huldigen:
Ich denke mir, ein gewisser Neid, ein gewisses Ressentiment spielt auch immer eine Rolle:
'Die haben ständig Sex mit jedem, und ich nicht!!! Denen werden wir mal das Handwerk legen, damit wir endlich wieder auf gleicher Ebene stehen!'

Und wenn das dann nicht klappt (und SW gegenüber geht das ja prinzipiell nicht), da wird ein 'if you can't beat them, join them' draus. So werden Heuchler geboren.

Ein typisches, historisches Beispiel dafür sind (wer denn sonst) die Nazis.
Der Schriftsteller Hanns Heinz Ewers, der mit den Nazis sympathisierte, wurde in den 1930ern von Hitler persönlich beauftragt einen Roman über das Leben von Horst Wessel zu schreiben. Als das Buch dann fertig war, wurde es gleich wieder verboten und kam fast sein ganzes Oeuvre auf die schwarze Liste.

Der Grund? Er hatte die Wahrheit über Horst Wessel geschrieben, der ja vom Zuhälter seiner Geliebten ermordet worden war, und nicht von Kommunisten, so wie die Propaganda es haben wollte.
... Und später dann, wie wir alle wissen, wurden die Nazis selber zu Grosszuhältern der Zwangsprositution unter den schrecklichsten Bedingungen..

Übrigens, das Wort 'Nazi' selber bedeutete Anfang 20. Jahrhunderts noch soviel wie 'Abenteuerer, Schürzenjäger'...
So kann man der Biografie von Ewers entnehmen. Ewers schrieb zu Anfang seiner Karriere einiges zu diesem Thema. Ewers, kein grosser Schriftsteller, aber eine schillernde Figur: unter anderem hat er schon früh die Frei Körper Kultur befürwortet.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Re: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von Zwerg »

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Zwerg hat geschrieben: Webseiten zur Bewertung von SexarbeiterInnen zum Teil rufschädigende und beleidigende Kommentare über SexarbeiterInnen. Als "frauenfeindlich" und "geschäftsschädigend" bezeichnete auch die deutschsprachige SexarbeiterInnen-Platform sexworker.at diese Entwicklung.
Natürlich ist es ärgerlich, dass das Zitat in einem Artikel gebracht wird, der ein Verbot von Foren fordert... - Aber es spiegelt trotzdem auch meine Meinung wieder (nur halt nicht in dem Zusammenhang): ZUM TEIL frauenfeindlich und auch geschäftsschädigend - da viele Foren massiv missbraucht werden. Für mich ist die Lösung dieses Problems (und es ist Eines) eine bessere verantwortungsvollere Moderation!

Ein Werbeverbot für gesundheitsschädliche oder gefährliche Praktiken wie OhneService findet auch meine Unterstützung. Wobei es mir persönlich eher um eine freiwillige Selbstbeschränkung der Medien (also auch der Foren) geht. Ich kann nicht ertragen, dass zum Beispiel das in Österreich beliebte Kleinformat Annoncen bringt, wie etwa "Storch kommt - schlucke Alles"

Wer das liest muss zwangsläufig denken, dass SexarbeiterInnen gewissenlos sind - und das stimmt ja so keines Falls! Es sind einige Wenige, die auf diesem Tripp unterwegs sind - und die Annoncen werden zumeist von BetreiberInnen geschalten. Hier wäre auch eine Selbstbeschränkung sinnvoll.

Zum Zitat: Ich finde es in Ordnung - aber nicht in dem genannten Artikel, weil da von unserer Seite eine andere Meinung vorherrscht. Für mich ist es ärgerlich, da man uns sehr oft kontaktiert, aber in dem Fall keine Anfrage was wir davon halten würden. Wenn das Zitat von unserer Seite oder von einem Interview entnommen wurde, dann sollte man trotzdem darauf achten, dass es nicht aus dem Zusammenhang gerissen wird. Nicht einfach in der Zitatesammlung nachblättern, sonder Nachfragen....

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Beitrag von rainman »

Hallo Arum,

da kann ich Dir nur beipflichten: Neid ist bei allem, was unter Menschen geschieht, einer der wichtigsten Beweggründe. Es ist doch auffallend, dass - wie auch im vorliegenden Falle - es vornehmlich Frauen sind, die den SW Schwierigkeiten machen wollen. Eigentlich ist das unverständlich, denn eine SW ist doch nun wirklich die letzte, die einer "treusorgenden" Ehefrau gefährlich werden könnte. Erklärlich wird so etwas nur, wenn man die latent neidvolle Frage unterstellt: Was kann die, was ich nicht kann.

LG rainman

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Beitrag von Zwerg »

Ist natürlich OFF-TOPIC hat aber doch ein wenig mit dem Thema zu tun... Der österreichische Werberat beschließt neue Vorgehensweisen: http://diestandard.at/fs/1254310302250/ ... n-Sexismus

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Re: Freierforen sollen in GB verboten werden

Beitrag von ehemaliger_User »

Zwerg hat geschrieben:      Ein Werbeverbot für gesundheitsschädliche oder gefährliche Praktiken wie OhneService findet auch meine Unterstützung. ...
Dann muss auch Werbung für Tabakwaren, Alkohol, Medikamente (z.B. frei erhältliche Schmerzmittel) verboten werden, denn diese können auch gesundheitsschädlich sein.

Soll dann eine Domina für bestimmte Praktiken auch nicht werben dürfen (die können ja unter Umständen auch gefährlich sein)?

Was meiner Meinung nach überhaupt nicht geht: BetreiberInnen machen Werbung für selbständige SW ohne deren inhaltlichen Zustimmung.

Ein Problem sehe ich bei Freierforen: Es ist meist keine klagbare BetreiberInnenadresse angegeben, die BetreiberInnen "verstecken" sich in Panama und die Server stehen auch irgendwo im Ausland. So ist Widerruf oder Unterlassungsklage nur sehr schwierig bis unmöglich. Da ist dringender Handlungsbedarf geboten.
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Beitrag von Juliane »

Ich finde
Freierforen sollten insgesamt verboten werden, weil/wegen:
-Paysex lässt sich nicht objektiv bewerten.
-Fakebeiträgen, die der Konkurenz schaden oder bestimmten SW nutzen.
-Verletzung/Beschneidung von Persönlichkeitsrechten von bewerteten SW
-Falsche Vorstellung über Paysex werden gefördert (führt zu falschen Erwartungen)

Ich fände ein Portal sinnvoller, auf dem nicht der Sex an sich beurteilt würde, sondern wie und wo das Geschäft zu Stande
gekommen ist (Ambiente, Pünktlichkeit, Seriösität, Übereinstimmung von Werbung und Realität). Vielleicht sogar mit der Möglichkeit die Geschäftsabwicklung auch vom SW beurteilen zu lassen (Pünktlichkeit, Seriösität, etc.).