Tatort auf ARD
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 1311
- Registriert: 20.08.2006, 03:03
- Wohnort: Dänemark
- Ich bin: Keine Angabe
Tatort auf ARD
Heute | 19.06.2009
21.45 - 23.15 (90 min.)
Tatort: Der oide Depp
Zum Tode von Jörg Hube - Fernsehfilm Deutschland 2008
Mitte der 1960er-Jahre wurden in München die beiden Edel-Prostituierten Gertrude "Gina" Echsner und Johanna Wiesnet grausam getötet. Der oder die Täter konnten nie gefasst werden...
ARD
http://www.ard-digital.de/programmvorsc ... -oide-Depp
Tatort-Kritik
Der Hurenmord von München kehrt zurück
Hart geht es zu im Münchener Rotlichtmilieu. Wenn Animierdamen nicht spuren, werden sie verprügelt. Wenn Kunden nicht zahlen, werden sie es bereuen. Keine Reue über seine Vergangenheit zeigt in dem Tatort "Der oide Depp" ein Ex-Zuhälter, der in Verdacht gerät, in den 60er-Jahren zwei Nutten getötet zu haben.
Welt
http://www.welt.de/dossiers/tatortkriti ... rueck.html
21.45 - 23.15 (90 min.)
Tatort: Der oide Depp
Zum Tode von Jörg Hube - Fernsehfilm Deutschland 2008
Mitte der 1960er-Jahre wurden in München die beiden Edel-Prostituierten Gertrude "Gina" Echsner und Johanna Wiesnet grausam getötet. Der oder die Täter konnten nie gefasst werden...
ARD
http://www.ard-digital.de/programmvorsc ... -oide-Depp
Tatort-Kritik
Der Hurenmord von München kehrt zurück
Hart geht es zu im Münchener Rotlichtmilieu. Wenn Animierdamen nicht spuren, werden sie verprügelt. Wenn Kunden nicht zahlen, werden sie es bereuen. Keine Reue über seine Vergangenheit zeigt in dem Tatort "Der oide Depp" ein Ex-Zuhälter, der in Verdacht gerät, in den 60er-Jahren zwei Nutten getötet zu haben.
Welt
http://www.welt.de/dossiers/tatortkriti ... rueck.html
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Unterhaltungsindustrie
Tatort ARD-Sonntagskrimi:
"Ihr Kinderlein kommet"
Thema Babystrich - Prostitution Minderjähriger
mit 4 Kommissaren, 2 Fälle:
Leipzig: Naja, Keppler (Martin Wuttke) und
Köln: Ballauf (Klaus J. Behrendt), Schenk (Dietmar Bär) und Saalfeld (Simone Thomalla)
Regie: Thomas Jauch
Buch: Jürgen Werner
So werden fragwürdige Klischees über Prostitution in die Hirne de TV-süchtigen Bevölkerung implementiert:
7,68 Millionen Zuschauer und 22,9% Marktanteil, ARD Platz 1 des Tages

Bildsprache von BDSM-Fetisch-Play zum Thema Zwangsprostitutions-Vergewaltigungs-Opfer:
Die 15-jährige Leipzigerin Anna Römer (Lotte Flack)
"Inmitten der Altmänner-Bräsigkeit behält die junge Schauspielerin Lotte Flack als Vergewaltigungsopfer erstaunlich gut ihre Würde."
"Inszenatorisch äußerst schmuddelig mutet es an, wie die 14-Jährigen sich hier präsentieren müssen, ohne dass es dafür in der Geschichte eine Notwendigkeit gibt. Voyeurismus regiert." [Der Spiegel]
"Kann man die Geschichte glauben? Nein. Man merkt es der "Tatort"-Doppelfolge an, wie die Macher sich mühen mussten, eine Geschichte zu konstruieren [...]" [Der Spiegel]
"Was ist der schlechteste Spruch? Nachdem Hauptkommissarin Saalfeld einem Punk-Mädchen drei Dosen Futter für ihren Hund geschenkt hat, mahnt sie jovial: "Tust du mir einen Gefallen? Rufst du mal deine Mutter an?" Klar, so leicht lassen sich die Probleme von Straßenkindern lösen."
"Lohnt das Einschalten? Nein."
www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,825538,00.html
www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tato ... et106.html
www.dasErste.de/tatort
http://de.wikipedia.org/wiki/Tatort_%28Fernsehreihe%29
Soweit zur Fiktion und Medienkunst.
________________
Hier ein paar Links zur Realität und Fakten:
Sexarbeit Minderähriger:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=971
Kinderbordell Jasmin - Sachsensumpf 2007
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=63095#63095
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1412 (Leipzig)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=55271#55271 2009
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=111440#111440 2012
Nachtrag:
Ähnliches Bildmotiv bei ARD "Operation Zucker" 16 Jan. 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=128241#128241
"Ihr Kinderlein kommet"
Thema Babystrich - Prostitution Minderjähriger
mit 4 Kommissaren, 2 Fälle:
Leipzig: Naja, Keppler (Martin Wuttke) und
Köln: Ballauf (Klaus J. Behrendt), Schenk (Dietmar Bär) und Saalfeld (Simone Thomalla)
Regie: Thomas Jauch
Buch: Jürgen Werner
So werden fragwürdige Klischees über Prostitution in die Hirne de TV-süchtigen Bevölkerung implementiert:
7,68 Millionen Zuschauer und 22,9% Marktanteil, ARD Platz 1 des Tages

Bildsprache von BDSM-Fetisch-Play zum Thema Zwangsprostitutions-Vergewaltigungs-Opfer:
Die 15-jährige Leipzigerin Anna Römer (Lotte Flack)
"Inmitten der Altmänner-Bräsigkeit behält die junge Schauspielerin Lotte Flack als Vergewaltigungsopfer erstaunlich gut ihre Würde."
"Inszenatorisch äußerst schmuddelig mutet es an, wie die 14-Jährigen sich hier präsentieren müssen, ohne dass es dafür in der Geschichte eine Notwendigkeit gibt. Voyeurismus regiert." [Der Spiegel]
"Kann man die Geschichte glauben? Nein. Man merkt es der "Tatort"-Doppelfolge an, wie die Macher sich mühen mussten, eine Geschichte zu konstruieren [...]" [Der Spiegel]
"Was ist der schlechteste Spruch? Nachdem Hauptkommissarin Saalfeld einem Punk-Mädchen drei Dosen Futter für ihren Hund geschenkt hat, mahnt sie jovial: "Tust du mir einen Gefallen? Rufst du mal deine Mutter an?" Klar, so leicht lassen sich die Probleme von Straßenkindern lösen."
"Lohnt das Einschalten? Nein."
www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,825538,00.html
www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tato ... et106.html
www.dasErste.de/tatort
http://de.wikipedia.org/wiki/Tatort_%28Fernsehreihe%29
Soweit zur Fiktion und Medienkunst.
________________
Hier ein paar Links zur Realität und Fakten:
Sexarbeit Minderähriger:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=971
Kinderbordell Jasmin - Sachsensumpf 2007
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=63095#63095
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1412 (Leipzig)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=55271#55271 2009
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=111440#111440 2012
Nachtrag:
Ähnliches Bildmotiv bei ARD "Operation Zucker" 16 Jan. 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=128241#128241
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.01.2013, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 2250
- Registriert: 13.03.2012, 09:18
- Wohnort: Oberbayern
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Tatort auf ARD
Ich schaue mir heute den zweiten Teil mal an.
Hab leider gestern den ersten nicht gesehen.
Hab leider gestern den ersten nicht gesehen.
Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 1205
- Registriert: 01.09.2008, 18:26
- Ich bin: Keine Angabe
ich habe es mir gestern angesehen, bin dann aber irgendwann eingeschlafen *g*
skurill fand ich nur die fernseh-gerechte inszenierung des kinder-strichs: da liefen 14 jährige mädels, aufgedonnert wie irre, vor einem winzigen stück mauer auf und ab, und warteten auf ihre freier.
so stellt sich also lieschen müller den baby strich vor.
skurill fand ich nur die fernseh-gerechte inszenierung des kinder-strichs: da liefen 14 jährige mädels, aufgedonnert wie irre, vor einem winzigen stück mauer auf und ab, und warteten auf ihre freier.
so stellt sich also lieschen müller den baby strich vor.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 365
- Registriert: 26.07.2009, 15:16
- Ich bin: Keine Angabe
Und die Darstellerin ist natürlich über 18...
http://de.wikipedia.org/wiki/Lotte_Flack
Wahrscheinlich waren das die Statistinnen auch,
wie in Amerikanischen Teenie-Filmen, wo oft 16jährige von 24jährigen dargestellt werden und dann unschuldige Halbwüchsige mimen müssen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Lotte_Flack
Wahrscheinlich waren das die Statistinnen auch,
wie in Amerikanischen Teenie-Filmen, wo oft 16jährige von 24jährigen dargestellt werden und dann unschuldige Halbwüchsige mimen müssen...
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
in das wir beißen werden!
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Aktuelle Problemaufarbeitung
"Mein Revier"
Deusch - Türkisch - Bulgarische Revierkämpfe
Heute lief ein neuer Tatort zur Roma-Sexworker-Problematik in Dortmund
Doku Sexworker Migrantinnen www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108657#108657
Verschärfte Sperrgebietsverordnung www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=98231#98231
Tatort
Info: www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tato ... r-100.html
Video: http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... ab-20-uhr-
Zuhälter wird am Schreibtisch sitzend erschossen, während ihm seine Lieblings-Sexarbeiterin (Simona Theoharova als Roma-Migrantin Jelena Zvetkova) unter dem Tisch einen bläst...
Täterin ist die Sozialarbeiterin (Tanja Schleiff als Sonja Polland) des Hilfprojekts aus der Dortmunder Nordstadt, die auch mal Sexworker war !!!

Winzige Nebenhandlung: Die schöne Kommissarin (Anna Schudt als Martina Bönisch) leistet sich einen noch schöneren migrantischen Callboy (ab ca. Min 33), der aber auch der Partner/Zuhälter von Sexarbeiterin Jelena ist und den weniger lukrativen Ausstiegs-Putzjob in einer bürgerlichen Privatwohnung verhindern will, den ihr die Sozialarbeiterin besorgt hatte.
Die Kommissarin organisiert auch die Müllabfuhr für das vermüllte Wohnhaus der Roma.
Regie: Thomas Jauch
Buch: Jürgen Werner
Gut gemacht und diesmal nicht auf Kosten von Sexwork und Migration.
Wer hats auch gesehen?
Deusch - Türkisch - Bulgarische Revierkämpfe
Heute lief ein neuer Tatort zur Roma-Sexworker-Problematik in Dortmund
Doku Sexworker Migrantinnen www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=108657#108657
Verschärfte Sperrgebietsverordnung www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=98231#98231
Tatort
Info: www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tato ... r-100.html
Video: http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... ab-20-uhr-
Zuhälter wird am Schreibtisch sitzend erschossen, während ihm seine Lieblings-Sexarbeiterin (Simona Theoharova als Roma-Migrantin Jelena Zvetkova) unter dem Tisch einen bläst...
Täterin ist die Sozialarbeiterin (Tanja Schleiff als Sonja Polland) des Hilfprojekts aus der Dortmunder Nordstadt, die auch mal Sexworker war !!!

Winzige Nebenhandlung: Die schöne Kommissarin (Anna Schudt als Martina Bönisch) leistet sich einen noch schöneren migrantischen Callboy (ab ca. Min 33), der aber auch der Partner/Zuhälter von Sexarbeiterin Jelena ist und den weniger lukrativen Ausstiegs-Putzjob in einer bürgerlichen Privatwohnung verhindern will, den ihr die Sozialarbeiterin besorgt hatte.
Die Kommissarin organisiert auch die Müllabfuhr für das vermüllte Wohnhaus der Roma.
Regie: Thomas Jauch
Buch: Jürgen Werner
Gut gemacht und diesmal nicht auf Kosten von Sexwork und Migration.
Wer hats auch gesehen?
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.11.2012, 04:04, insgesamt 5-mal geändert.
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Tatort auf ARD
Tatort-Blitzkritik: Zu dick aufgetragen
Wer noch nie in Dortmund war, möchte nach diesem „Tatort“ auch nicht wirklich dahin. Das Bild, das der Film von der Stadt zeichnet, könnte düsterer kaum sein.
Gewalt, Prostitution und üble Formen der Ausbeutung in der Nordstadt, türkische Drogenhändler nutzen arme Bulgaren aus. Dazwischen Streifenpolizisten, die ihr eigenes Süppchen kochen, und ein hochnervöses Ermittler-Team, das mehr mit sich selbst als mit dem Mordfall beschäftigt ist.
Erst drischt Kommissar Faber mit dem Baseball-Schläger ein Auto zu Klump, am Ende zerkloppt er seine Büroeinrichtung. Geht’s vielleicht auch eine Nummer kleiner? Wir wissen jetzt, was ihn bedrückt, ihn, der aus Lübeck nach Dortmund gekommen ist. Frau und Tochter sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, was wir über alte Lübecker Zeitungsausschnitte in seinem Schreibtisch erfahren. Eine tragische Geschichte.
Aber ist es jetzt Einstellungsvoraussetzung, dass jeder Tatort-Kommissar auf irgendeine furchtbare Erfahrung zurückblicken muss? Faber gibt den 150-prozentigen Kotzbrocken. In seinem braunen Parka, den er nicht mal zum Schlafen auszieht, erinnert er entfernt an den jungen, raubeinigen Horst Schimanski. Doch Schimanski war in seiner Art ein Sympathieträger, bei Faber sind wir schon froh, wenn er mal einen Kollegen guten Tag wünscht und nicht gleich anblafft. Alles etwas zu dick aufgetragen.
Der „Tatort“ ist auch ein Paradies für Kraftausdrücke. "Leck mich am Arsch", schreit die etwas verbittert wirkende Kollegin Martina Bönisch (prima: Anna Schudt) Faber an. Sie wiederum hat Probleme mit ihrem Sohn und sucht Entspannung bei einem Callboy.
Ein Lichtblick im düsteren Gebrüte der Ermittler ist dagegen die Love-Story zwischen den jungen Nachwuchskräften Nora Dalay und Daniel Kossik (Aylin Tezel und Stefan Konarske spielen beide sehr gut).
Die Dortmunder Nordstadt ist auch im echten Leben ein sozialer Brennpunkt. Aber wie die Milieus gezeigt werden, driftet in gefährliche Klischees ab. Der gelackte Zuhälter auf der einen, die tristen, völlig vemüllten Elendsquartiere der Bulgaren auf der anderen Seite. Auch hier wäre weniger mehr gewesen, ein paar Schattierungen statt nur schwarz-weiß.
Und dennoch: Auch beim nächsten Dortmunder „Tatort“ sind wir dabei. Denn interessant war es trotz aller Kritik. Vielleicht, weil die Figur Faber abstoßend und anziehend zugleich ist. Die spannende Frage ist: Wie geht es mit ihm weiter?
http://www.ln-online.de/nachrichten/360 ... ufgetragen
Wut, Sex und Klischees im Dortmund-Tatort
Von Zuhältern und anderen Arschlöchern: Der zweite Dortmunder-Tatort ist zwar spannend, aber auch voller Klischees.
Zur Einstimmung zertrümmert Faber erst einmal ein Auto
Der neue Tatort aus Dortmund will anders sein. Das merkt der Zuschauer sofort. Auch der zweite Film mit neuem Ermittler-Team ist düster und hart. Er soll eine realistische Milieu-Studie einer rauen Stadt ihm Ruhrpott sein. Doch dabei stolpert er leider auch über so manches Klischee.
Kommissar Faber und sein Kollegen-Trio Bönisch, Dalay und Kossik müssen den Mord an Zuhälter Serkan Bürec aufklären. Der wurde erschossen, mit Koks in der Nase und offener Hose aufgefunden – offenbar hatte er zum Zeitpunkt seines Todes den Kopf einer Frau zwischen seinen Beinen.
Bei ihren ersten Ermittlungen stoßen die Dortmunder Kriminalisten auf den polizeibekannten türkischen Geschäftsmann Tarim Abakay. Trotz feinster Anzüge und feinster Manieren ist sofort klar, dass er sein Geld nicht auf ehrliche Weise verdient. Er scheint alle Fäden in der Hand zu halten. Aber drankriegen konnten ihn die Kollegen bisher nicht.
Die wichtigste Spur führt allerdings zu der jungen, bulgarischen Prostituierten Jelena Zvetkova. Ihr Speichel wurde am besten Stück des Mordopfers gefunden. Die Folgerung der Kommissare: Sie muss unmittelbare Mordzeugin gewesen sein. Erste Theorie: Ihr Freund Marek Bojanov war's – entweder aus Eifersucht oder auf Anweisung Jelenas, weil Zuhälter Bürec ihren Vater ermordet hat.
Doch bis die Kommissare dahinterkommen, wer der eigentliche Täter ist, muss noch so einiges verbal und physisch zertrümmert werden. Gleich zu Beginn des Tatorts schlägt Kommissar Faber wie ein Wahnsinniger mit einen Baseball-Schläger auf ein Auto ein. Die "Tatwaffe" schleppt er anschließend wie ein Maskottchen durch den ganzen Film. Am Ende darf Fabers Schreibtisch noch dran glauben.
Weitere Highlights, die von der rauen Coolness des neuen Dortmund-Tatorts zeugen sollen: Die Ermittler reden sich generell eher mit "Arschloch" als mit ihren Namen an. Kommissar Faber wühlt in Mülltonnen, testet zwischendurch, ob er womöglich bereit für den Freitod ist, indem er sich betrunken über ein Brückengeländer schwingt und mal schaut, auf welche Seite er fällt. Und die hübsche, blonde Kommissarin Bönisch bestellt sich nach Feierabend einen Callboy.
Am Ende ist natürlich weder der schleimige, türkische Geschäftsmann der Täter noch jemand aus der Bulgaren-Gemeinschaft, die so viel Müll in ihrem Hinterhof und ihren Wohnungen hat. Nein, es war die Frau des Streifenpolizisten Polland: Die ist ebenfalls (Ex-)Prostituierte und wollte Jelena vor ihrem Zuhälter schützen. Die Brechung eines Klischees wird zum Klischee.
http://www.bz-berlin.de/kultur/fernsehe ... 80814.html
Wer noch nie in Dortmund war, möchte nach diesem „Tatort“ auch nicht wirklich dahin. Das Bild, das der Film von der Stadt zeichnet, könnte düsterer kaum sein.
Gewalt, Prostitution und üble Formen der Ausbeutung in der Nordstadt, türkische Drogenhändler nutzen arme Bulgaren aus. Dazwischen Streifenpolizisten, die ihr eigenes Süppchen kochen, und ein hochnervöses Ermittler-Team, das mehr mit sich selbst als mit dem Mordfall beschäftigt ist.
Erst drischt Kommissar Faber mit dem Baseball-Schläger ein Auto zu Klump, am Ende zerkloppt er seine Büroeinrichtung. Geht’s vielleicht auch eine Nummer kleiner? Wir wissen jetzt, was ihn bedrückt, ihn, der aus Lübeck nach Dortmund gekommen ist. Frau und Tochter sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, was wir über alte Lübecker Zeitungsausschnitte in seinem Schreibtisch erfahren. Eine tragische Geschichte.
Aber ist es jetzt Einstellungsvoraussetzung, dass jeder Tatort-Kommissar auf irgendeine furchtbare Erfahrung zurückblicken muss? Faber gibt den 150-prozentigen Kotzbrocken. In seinem braunen Parka, den er nicht mal zum Schlafen auszieht, erinnert er entfernt an den jungen, raubeinigen Horst Schimanski. Doch Schimanski war in seiner Art ein Sympathieträger, bei Faber sind wir schon froh, wenn er mal einen Kollegen guten Tag wünscht und nicht gleich anblafft. Alles etwas zu dick aufgetragen.
Der „Tatort“ ist auch ein Paradies für Kraftausdrücke. "Leck mich am Arsch", schreit die etwas verbittert wirkende Kollegin Martina Bönisch (prima: Anna Schudt) Faber an. Sie wiederum hat Probleme mit ihrem Sohn und sucht Entspannung bei einem Callboy.
Ein Lichtblick im düsteren Gebrüte der Ermittler ist dagegen die Love-Story zwischen den jungen Nachwuchskräften Nora Dalay und Daniel Kossik (Aylin Tezel und Stefan Konarske spielen beide sehr gut).
Die Dortmunder Nordstadt ist auch im echten Leben ein sozialer Brennpunkt. Aber wie die Milieus gezeigt werden, driftet in gefährliche Klischees ab. Der gelackte Zuhälter auf der einen, die tristen, völlig vemüllten Elendsquartiere der Bulgaren auf der anderen Seite. Auch hier wäre weniger mehr gewesen, ein paar Schattierungen statt nur schwarz-weiß.
Und dennoch: Auch beim nächsten Dortmunder „Tatort“ sind wir dabei. Denn interessant war es trotz aller Kritik. Vielleicht, weil die Figur Faber abstoßend und anziehend zugleich ist. Die spannende Frage ist: Wie geht es mit ihm weiter?
http://www.ln-online.de/nachrichten/360 ... ufgetragen
Wut, Sex und Klischees im Dortmund-Tatort
Von Zuhältern und anderen Arschlöchern: Der zweite Dortmunder-Tatort ist zwar spannend, aber auch voller Klischees.
Zur Einstimmung zertrümmert Faber erst einmal ein Auto
Der neue Tatort aus Dortmund will anders sein. Das merkt der Zuschauer sofort. Auch der zweite Film mit neuem Ermittler-Team ist düster und hart. Er soll eine realistische Milieu-Studie einer rauen Stadt ihm Ruhrpott sein. Doch dabei stolpert er leider auch über so manches Klischee.
Kommissar Faber und sein Kollegen-Trio Bönisch, Dalay und Kossik müssen den Mord an Zuhälter Serkan Bürec aufklären. Der wurde erschossen, mit Koks in der Nase und offener Hose aufgefunden – offenbar hatte er zum Zeitpunkt seines Todes den Kopf einer Frau zwischen seinen Beinen.
Bei ihren ersten Ermittlungen stoßen die Dortmunder Kriminalisten auf den polizeibekannten türkischen Geschäftsmann Tarim Abakay. Trotz feinster Anzüge und feinster Manieren ist sofort klar, dass er sein Geld nicht auf ehrliche Weise verdient. Er scheint alle Fäden in der Hand zu halten. Aber drankriegen konnten ihn die Kollegen bisher nicht.
Die wichtigste Spur führt allerdings zu der jungen, bulgarischen Prostituierten Jelena Zvetkova. Ihr Speichel wurde am besten Stück des Mordopfers gefunden. Die Folgerung der Kommissare: Sie muss unmittelbare Mordzeugin gewesen sein. Erste Theorie: Ihr Freund Marek Bojanov war's – entweder aus Eifersucht oder auf Anweisung Jelenas, weil Zuhälter Bürec ihren Vater ermordet hat.
Doch bis die Kommissare dahinterkommen, wer der eigentliche Täter ist, muss noch so einiges verbal und physisch zertrümmert werden. Gleich zu Beginn des Tatorts schlägt Kommissar Faber wie ein Wahnsinniger mit einen Baseball-Schläger auf ein Auto ein. Die "Tatwaffe" schleppt er anschließend wie ein Maskottchen durch den ganzen Film. Am Ende darf Fabers Schreibtisch noch dran glauben.
Weitere Highlights, die von der rauen Coolness des neuen Dortmund-Tatorts zeugen sollen: Die Ermittler reden sich generell eher mit "Arschloch" als mit ihren Namen an. Kommissar Faber wühlt in Mülltonnen, testet zwischendurch, ob er womöglich bereit für den Freitod ist, indem er sich betrunken über ein Brückengeländer schwingt und mal schaut, auf welche Seite er fällt. Und die hübsche, blonde Kommissarin Bönisch bestellt sich nach Feierabend einen Callboy.
Am Ende ist natürlich weder der schleimige, türkische Geschäftsmann der Täter noch jemand aus der Bulgaren-Gemeinschaft, die so viel Müll in ihrem Hinterhof und ihren Wohnungen hat. Nein, es war die Frau des Streifenpolizisten Polland: Die ist ebenfalls (Ex-)Prostituierte und wollte Jelena vor ihrem Zuhälter schützen. Die Brechung eines Klischees wird zum Klischee.
http://www.bz-berlin.de/kultur/fernsehe ... 80814.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Tatort auf ARD
BILD TESTET DEN NORDSTADT-KRIMI
Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
Dortmund – Gestern schauten Millionen den zweiten Dortmunder Tatort. Die Geschichte spielte im Problemviertel Nordstadt, ging um Drogen, Straßenstrich und vermüllte Häuser. Sieht es dort wirklich so aus, ermittelt die Polizei genau so?
BILD machte den Test: Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
• DROGEN
Ein Zuhälter und Drogendealer wird erschossen, ein türkischer Pate steht unter Verdacht. Der (echte) Dortmunder Hauptkommissar Kim Ben Freigang (41): „Ja, das ist realistisch, in dem sogenannten Multiproblemviertel Nordstadt gibt es auch organisierte Kriminalität. Wir haben bereits mehrere Drogenringe ausgehoben.“
• TAGELÖHNER
Im Tatort wird der Arbeiterstrich der Bulgaren und Rumänen gezeigt, es gibt Streit zwischen Ladenbesitzern und den Zuwanderern. Realistisch! An vielen Ecken in der Nordstadt warten die Tagelöhner auf Jobs. Freigang: „Seit der Osterweiterung der EU entstand durch Bulgaren und Rumänen gerade in Dortmund ein großes Problemviertel.“
• PROSTITUTION
Auch Straßenhuren sind Thema. Zwar ist Dortmund Sperrgebiet, der Straßenstrich wurde geschlossen – die Frauen schaffen jetzt aber unter anderem in Häusern an. Freigang: „Die Zahl der Prostituierten aus Osteuropa explodierte damals auf über 700. Auch der Fall einer Hure, die vom Freier aus dem Fenster geworfen wurde, stimmt. Seit der Straßenstrich geschlossen wurde, sind aber viele Frauen abgewandert.“ Einigermaßen realistisch!
• RUMÄNEN AUS PLOVDIV
In dem Film wird die rumänische Stadt Plovdiv erwähnt – realistisch! Von hier kamen in Reisebussen unter anderem Frauen, die auf den Strich geschickt wurden. 2010 gab es zudem über 2000 tatverdächtige Bulgaren in NRW, die meisten lebten in Dortmund.
• VERMÜLLTE HÄUSER
Teils realistisch! Die Osteuropäer wohnen in zugemüllten Häusern. Freigang: „Es gab bis zu 60 Problemhäuser, ist mittlerweile aber deutlich besserer geworden. Auch durch die Zusammenarbeit der Behörden, auch wenn die im Tatort negativ dargestellt wird.“
• POLIZEIARBEIT
Hier leistet sich der Tatort Schnitzer, zum Beispiel wieder schwarz-gelbes Polizei-Absperrband. Freigang: „Albern, gibt es auch in der Meisterstadt nicht, das bleibt rot-weiß.“ Dienstvolvo? „Gibt es bei der Dortmunder Polizei nicht als Dienstwagen.“ Pistole im Schreibtisch: „Viel zu gefährlich, die könnte sich ein Verdächtiger beim Verhör schnappen.“
Fazit: Das Nordstadt-Milieu ist weitgehend richtig abgebildet – realistische Polizeiarbeit sieht aber anders aus. Und: Auch dieser Tatort kommt nicht ohne die überholte Industrie-Kulisse aus...
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ ... .bild.html
Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
Dortmund – Gestern schauten Millionen den zweiten Dortmunder Tatort. Die Geschichte spielte im Problemviertel Nordstadt, ging um Drogen, Straßenstrich und vermüllte Häuser. Sieht es dort wirklich so aus, ermittelt die Polizei genau so?
BILD machte den Test: Wie realistisch ist der Dortmund-Tatort?
• DROGEN
Ein Zuhälter und Drogendealer wird erschossen, ein türkischer Pate steht unter Verdacht. Der (echte) Dortmunder Hauptkommissar Kim Ben Freigang (41): „Ja, das ist realistisch, in dem sogenannten Multiproblemviertel Nordstadt gibt es auch organisierte Kriminalität. Wir haben bereits mehrere Drogenringe ausgehoben.“
• TAGELÖHNER
Im Tatort wird der Arbeiterstrich der Bulgaren und Rumänen gezeigt, es gibt Streit zwischen Ladenbesitzern und den Zuwanderern. Realistisch! An vielen Ecken in der Nordstadt warten die Tagelöhner auf Jobs. Freigang: „Seit der Osterweiterung der EU entstand durch Bulgaren und Rumänen gerade in Dortmund ein großes Problemviertel.“
• PROSTITUTION
Auch Straßenhuren sind Thema. Zwar ist Dortmund Sperrgebiet, der Straßenstrich wurde geschlossen – die Frauen schaffen jetzt aber unter anderem in Häusern an. Freigang: „Die Zahl der Prostituierten aus Osteuropa explodierte damals auf über 700. Auch der Fall einer Hure, die vom Freier aus dem Fenster geworfen wurde, stimmt. Seit der Straßenstrich geschlossen wurde, sind aber viele Frauen abgewandert.“ Einigermaßen realistisch!
• RUMÄNEN AUS PLOVDIV
In dem Film wird die rumänische Stadt Plovdiv erwähnt – realistisch! Von hier kamen in Reisebussen unter anderem Frauen, die auf den Strich geschickt wurden. 2010 gab es zudem über 2000 tatverdächtige Bulgaren in NRW, die meisten lebten in Dortmund.
• VERMÜLLTE HÄUSER
Teils realistisch! Die Osteuropäer wohnen in zugemüllten Häusern. Freigang: „Es gab bis zu 60 Problemhäuser, ist mittlerweile aber deutlich besserer geworden. Auch durch die Zusammenarbeit der Behörden, auch wenn die im Tatort negativ dargestellt wird.“
• POLIZEIARBEIT
Hier leistet sich der Tatort Schnitzer, zum Beispiel wieder schwarz-gelbes Polizei-Absperrband. Freigang: „Albern, gibt es auch in der Meisterstadt nicht, das bleibt rot-weiß.“ Dienstvolvo? „Gibt es bei der Dortmunder Polizei nicht als Dienstwagen.“ Pistole im Schreibtisch: „Viel zu gefährlich, die könnte sich ein Verdächtiger beim Verhör schnappen.“
Fazit: Das Nordstadt-Milieu ist weitgehend richtig abgebildet – realistische Polizeiarbeit sieht aber anders aus. Und: Auch dieser Tatort kommt nicht ohne die überholte Industrie-Kulisse aus...
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ ... .bild.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- wissend
- Beiträge: 287
- Registriert: 08.12.2011, 09:52
- Wohnort: Freiburg i. Br.
- Ich bin: Keine Angabe
Der Callboy Szene war eher witzig, als das es inhaltlich Relevant war.
so als: ..und weil wir gerade in Rotlicht Milleu sind, schmeissen wir auch noch was für die Frauen mitrein ;-) *Lach*
..und man muss sich erst an Kommissar Faber gewohnen. Zwischendrin hervorragend, dann wieder etwas zu viel.
Sonst eine gute Tatort geschichte!
so als: ..und weil wir gerade in Rotlicht Milleu sind, schmeissen wir auch noch was für die Frauen mitrein ;-) *Lach*
..und man muss sich erst an Kommissar Faber gewohnen. Zwischendrin hervorragend, dann wieder etwas zu viel.
Sonst eine gute Tatort geschichte!
Prostitution policy is plagued by bad numbers. Bad numbers and wild estimates. If there are millions of trafficking victims who counted them and where are they?
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Prostitution als Gruselfaktor
Und schon wieder ein Tatort zum Thema sog. Zwangs-Prostitution und Menschenhandel:
"Wegwerfmädchen"
Regie: Franziska Meletzky
Buch: Stefan Dähnert
Kommissarin Charlotte Lindholm: Maria Furtwängler verheiratet mit Verleger Hubert Burda (Focus, Bunte..Playboy)
Ihr Freund und Journalist Jan Liebermann: Benjamin Sadler
Erpressbarer Staatsanwalt von Braun: André Hennicke
Motorad-Rocker und Rotlicht-Boss Uwe Koschnik (IRL: Frank Hanebuth): Robert Gallinowski
Sein Gehilfe, Rocker-Anwärter und Täter Wolfram Littchen: Fred Gantenberg
Sexpartygastgeber und Immobilientycoon Hajo Kaiser: Bernhard Schir
Deren Anwalt Gregor Claussen (IRL: Götz von Fromberg): Michael Mendl
Im Müll tot aufgefundene Zwangsprostituierte Greta Kubina: N.N.
Überlebt habende Zwangsprostituierte und fliehende Opferzeugin Larissa Pantschuk: Emilia Schüle
und andere
Spielort/Drehort: Hannover
Als Polizeipräsidium fungiert das futuritische Gebäude der Norddeutschen Landesbank von Behnisch and Partner aus 2002.
Bordellstraße im Steintorviertel
(Teil 1 einer Doppelfolge. Teil 2 heißt "Das goldene Band")
Dieser Tatort kombiniert die negativen prostitutionsfeindlichen Klischees aufs Extremste:
Modemodels wurden in die Prostituton gebracht - Menschenhandel - Minderjährige - arme uninformierte Osteuropäerinnen - Sexball für Herrenclique der Oberschicht - mit Armbändchen gekennzeichnete Prostituierte - Entjungferung - mehrfacher sexueller Mißbrauch bzw. sexuelle Verletzungen - Sexworker werden Drogen gespritzt - Tod/Mord - Sexworker-Leichen werden in Müllsäcken im Müllcontainer entsorgt - eine Frau erwacht wieder und flieht - eine Leiche wird in der Müllverbrennungsanlage gefunden - Rockerbande lieferte die Frauen - Rocker kontrollieren das Rotlichtmilieu - Videoüberwachte Tabledancebar und Hinterzimmer als Zentrale des organisierten Verbrechens - Staatsanwalt ist als Freier in der Hand vom Rocker-Boss - noch lebende Zeugin soll eleminiert werden - Adresse der Schutzwohnung wurde weitergegeben - sie wird angeschossen - später entkommt sie aus dem polizeibewachten Krankenhauszimmer - ...
Zum Schluß wird der Fall nur teilweise aufgeklärt, aber viele Details und Handlungsstränge, die dem Zuschauer präsentiert worden waren (die 8 anderen Prostituierten, die Herren der exklusiven Sexparty, die Story des Enthüllungsjournalisten über den Finanzunternehmer) gelangen nicht zur Anklage, weil ein Rocker und Täter von mehreren Parteien zum Bauernopfer gemacht wird - die Prostituierten werden weiter verkauft/entsorgt/per Container verfrachtet - die Opferzeugin verschwindet und es kommt nicht zur weiteren Aussage oder gar Anklage - osteuropäische Familienmitglieder spielen dabei mit ...
Dass so vieles offenbleibt ist zwar der Tatsache geschuldet, dass dieser Tatort als Doppelfolge konzipiert ist, aber es ist gleichzeitig sehr realistisch, weil im Gegensatz zu Krimis in der Verbrechensrealität die Aufklärungsquote für Mord nicht sehr hoch zu sein scheint 60%(?) das zumindest sagte ein Strafverteidiger; inkl. Dunkelziffer! Nur die sog. "polizeiliche Aufklärungsquote" also bei den Fällen, die tatsächlich bekannt werden, ist hoch: Mord 88...97,6% http://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rungsquote und http://de.statista.com/statistik/daten/ ... seit-1995/ .
Vorbild für den Drehbuchautor ist vmtl. einer wie dieser unsäglichen Artikel aus Die Welt (Springer Verlag) vom 28. November 2010 von den Autoren: Jörg Eigendorf, Marc Neller, Uwe Müller und Lucas Wiegelmann mit dem gleichen Titel trägt, wo das plakative Wort das erste mal auftauchte: Die Wegwerfmädchen
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=91190#91190
Ferner wurden Details eingearbeitet aus den zahlreichen Pressebericht um die Hells-Angels mit ihrem Boss Frank Hanebuth und Promi-Anwalt Götz von Fromberg... den Enthüllungen um den Finanz-Industriellen Carsten Maschmeyer, alle aus Hannover... die Berichterstattung über die Sexparties von ERGO-Direkt in Budapest... (zu allen gibt es Seiten mit weiteren Infos hier im Forum;)
Z.B. www.google.de/search?q=maschmeyer+site% ... wtopic.php
Also, wenn man diesen Krimi gesehen hat, wird man sofort zustimmen den Positionen von CDU/CSU gegen das Prostitutionsgesetz und von fundamentalen Feministen und Christen gegen Prostitution insgesamt und der von BKA und Sicherheitsorganen gegen Migration. *LOL*
Dabei ist der Film-Titel und die Anfangs-Szene nichts weiter als eine einseitige moralische Abwertung von Prostitution/Sexarbeit, indem ein krimineller Extremfall oder auch nur sadistische Phantasie oder Urangst in Szene gesetzt wurde. Prostitution und insbesondere die von/mit ausländischen Migrant_innen ist und bleibt zur bürgerlichen Welt der Einheimischen etwas relativ Fremdes und damit potentiell Unheimliches und mit Feindbildern besetzte Projektionsfläche. Dieser Krimi agiert letztlich einen fremdenfeindlichen, prostitutionsfeindlichen Urinstinkt aus, bzw. versteht es diesen beim Zuschauer bzw. Durchschnittsbürger auszunutzen. Die Täter/Opfer-Zuschreibungen sind dabei klar sexistisch vorgegeben.
Auch die Kriminalisierung bzw. moralische Ächtung der Prostitutionskunden ist im Film enthalten. Der Staatsanwalt und Freier hat einen emotional aufgeladenen Dialog zum Thema mit der Kommissarin, der die feministischen Argumente in den Mund gelegt wurden, während ihr Freund im Film den Typen von Mann repräsentiert, der zwar Prostitution mal als junger Erwachsener ausprobiert hat, aber sonst kein Kunde ist und daher als privater Beziehungspartner akzeptabel daherkommt.
mit Video:
www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tato ... n-100.html
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.12.2012, 15:44, insgesamt 10-mal geändert.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Einschaltquote
Der Tatort "Wegwerfmädchen" hatte 10,67 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 28,4%.
Übrigens erhängt sich der Freier und korrupte Staatsanwalt. Damit nimmt er die dramatische Rolle ein, die früher in Romanen und Filmen vielfach dem schwulen Protagonist zugeschrieben wurde, weil Darstellung von sozio-sexuellen Aussenseitern anders nicht veröffentlichungs- oder sendefähig sind.
Die fiktionale Kunst und Medien als Spiegel der gesellschaftlichen Wahrnehmung, Werteordnung und auch Propaganda.
Mal schaun, wann sich das ändert. Die Schwulen haben es ja schließlich geschafft, aus dieser ausgegrenzten, stigmatisierten Rolle herauszutreten.
Rezensionen:
www.spiegel.de/kultur/tv/der-neue-tator ... 71084.html
www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-ueber-h ... 71078.html
"[Dieser] Doppel-„Tatort“ [hat] eine erzählerische Unwucht, die einen sehr gut gemeinten von einem sehr guten Film unterscheidet."
So weichgewaschen formuliert die ehrwürdige, bürgerliche FAZ (hier durch Heike Hupertz) ihre Sendekritik, wo ersichtlich ist, wie extrem dick moralisierend (und damit Prostitution/Sexwork-feindlich) aufgetragen wurde.
www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/d ... 84661.html
Übrigens erhängt sich der Freier und korrupte Staatsanwalt. Damit nimmt er die dramatische Rolle ein, die früher in Romanen und Filmen vielfach dem schwulen Protagonist zugeschrieben wurde, weil Darstellung von sozio-sexuellen Aussenseitern anders nicht veröffentlichungs- oder sendefähig sind.
Die fiktionale Kunst und Medien als Spiegel der gesellschaftlichen Wahrnehmung, Werteordnung und auch Propaganda.
Mal schaun, wann sich das ändert. Die Schwulen haben es ja schließlich geschafft, aus dieser ausgegrenzten, stigmatisierten Rolle herauszutreten.
Rezensionen:
www.spiegel.de/kultur/tv/der-neue-tator ... 71084.html
www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-ueber-h ... 71078.html
"[Dieser] Doppel-„Tatort“ [hat] eine erzählerische Unwucht, die einen sehr gut gemeinten von einem sehr guten Film unterscheidet."
So weichgewaschen formuliert die ehrwürdige, bürgerliche FAZ (hier durch Heike Hupertz) ihre Sendekritik, wo ersichtlich ist, wie extrem dick moralisierend (und damit Prostitution/Sexwork-feindlich) aufgetragen wurde.
www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/d ... 84661.html
-
- Admina
- Beiträge: 7426
- Registriert: 07.09.2009, 04:52
- Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
- Ich bin: Keine Angabe
Hat jetzt nicht mit der aktuelle Tatortsendungen zu tun.
Aber mein erste Gedanken Prostiuierte zu werden, hatte ich mit 13 Jahre und zwar nach eineTatortsendungen, ein Krimi über das Rotlichtmilieu sah. Angeregt über das "verbotene und verruchte Welt, habe ich wahrscheinlich tief in mir, den Entschluß damals gefasst dieser Tätigkeit nach zu gehen. Es dauerte, zwar etliche Jahre bis dahin. Musste ja erst Mal volljährig werden. Aber diverse Bildsequenzen habe ich aus der Tatortsendung nie vergessen.
Es waren gemischte Gefühle :"das Reiz mich-Abenteuer- Was verruchtes tun-Neugierde und natürlich Bedenken "ins Milieu abzurutschen und die in den Medien vermittelte Theorie :"ohne Zuhälter könnte man nicht arbeiten".
Später als ich einstieg, war ich verwundert,als ich feststellte, das alles was über Prostitution (besonders Tatort) nur Klischees waren, von denen ich nie im Rotlichtgewerbe erfahren habe.
So gefährlich, so extrem abenteuerlich, so verrucht, so kriminell, so hart, war und ist es nicht.
Sind halt Welten zwischen beobachtende Aussehenstehenden und "verdrehte" Bilder aus den Medien und das was wirklich dann ist.
Musste das jetzt loswerden, weil Tatort für mich das Reizwort war: "Mein Einstieg in die Prostitution,"
Liebe Grüße, Fraences
Aber mein erste Gedanken Prostiuierte zu werden, hatte ich mit 13 Jahre und zwar nach eineTatortsendungen, ein Krimi über das Rotlichtmilieu sah. Angeregt über das "verbotene und verruchte Welt, habe ich wahrscheinlich tief in mir, den Entschluß damals gefasst dieser Tätigkeit nach zu gehen. Es dauerte, zwar etliche Jahre bis dahin. Musste ja erst Mal volljährig werden. Aber diverse Bildsequenzen habe ich aus der Tatortsendung nie vergessen.
Es waren gemischte Gefühle :"das Reiz mich-Abenteuer- Was verruchtes tun-Neugierde und natürlich Bedenken "ins Milieu abzurutschen und die in den Medien vermittelte Theorie :"ohne Zuhälter könnte man nicht arbeiten".
Später als ich einstieg, war ich verwundert,als ich feststellte, das alles was über Prostitution (besonders Tatort) nur Klischees waren, von denen ich nie im Rotlichtgewerbe erfahren habe.
So gefährlich, so extrem abenteuerlich, so verrucht, so kriminell, so hart, war und ist es nicht.
Sind halt Welten zwischen beobachtende Aussehenstehenden und "verdrehte" Bilder aus den Medien und das was wirklich dann ist.
Musste das jetzt loswerden, weil Tatort für mich das Reizwort war: "Mein Einstieg in die Prostitution,"
Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
*****
Fakten und Infos über Prostitution
*****
Fakten und Infos über Prostitution
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Gegenaufklärung
Hier mein Kommentar als Poster fürs Internet
Dass dieser NDR-Tatort so ausgefallen ist, muß nicht verwundern, wenn man die verfälschende Panorama-Sendung bedenkt und die einseitigen Reportagen von Frau Dr. Rita Knobel-Ulrich ...
Dass dieser NDR-Tatort so ausgefallen ist, muß nicht verwundern, wenn man die verfälschende Panorama-Sendung bedenkt und die einseitigen Reportagen von Frau Dr. Rita Knobel-Ulrich ...
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Tatort "Das goldene Band"
"Sex sells - Sexwork/Prostitution or Zwangsprostitution/Menschenhandel sells even more" [M.o.F]
Die Vermarktung von emotionalen Opfergeschichten heißt Poverty-Porn.
"Wegwerfmädchen" bescherte dem NDR eine Rekordquote für den "Tatort" aus Hannover: Es war die meistgesehene Sendung des Wochenendes.
"Jeder "Tatort" soll auch für sich selbst stehen können"
sagt Christian Granderath, Leiter der Abteilung Film, Familie und Serie beim NDR zur nur unzureichend als Doppel-Folge gekennzeichnet Sendung.
www.morgenpost.de/kultur/article1119699 ... -Fans.html
www.bild.de/unterhaltung/tv/tatort/mord ... .bild.html
Am Sonntag dann in der ARD der 2. Teil, wo in der "Oberschicht" ermittelt wird. Die Folge hat den Titel "Das goldene Band", weil die Kennzeichnung von Sexworkern, Models oder Hostessen bei der ERGO-Direkt Versicherungsparty im Budapester Gellert-Bad mit farbigen Armbändchen als besonders verwerflich gesehen wird (in Verbindung mit dem Buchungssystem: Stempel für jeden erbrachten Kundenservice auf die Körperhaut der Sexarbeiterin). Diese Praxis gilt als der Beleg für Objektivierung, dass die Sexworker zur Ware gemacht worden seien. Dabei ist Personenkennzeichnung auf Parties und Messen und bei Servicepersonal normal. Ehrengäste oder Dauergäste oder mit Buffet bekommen andere Farbbändchen als normale Gäste... Sportler und Soldaten haben alle unterschiedliche Farbbänder. Bei Strandparties bekommen alle Teilnehmer ihre Kleiderpfandnummer oder Zugangsstempel auf den Körper geschrieben...
Die Stimme der Sexworker wurde eh nicht gehört oder mitgeteilt (silencing). Dabei kann jede gestempelte Umsatzmarke von einer Sexarbeiterin durchaus auch so gewürdigt werden, wie etwa Soldat_innen ihre Uniform-Abzeichen für Leistungserfolge mit Stolz auf der Brut tragen...
In Wien bekommen die Sexworker noch heute wöchentlich einen Stempel aufgedrückt und zwar von Amts wegen und zwar in den Kontrollprostituierten-Ausweis (Deckel, Gesundheitsausweis, grüne Karte...):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=125457#125457
Das Bild ist vmtl. noch in keinem Tatort/Krimi in Szene gesetzt worden?
Wie politisch prägend diese pervertierte Form der Informationsverarbeitung durch die Massen-Unerhaltungs-Medien ist, belegen politische Magazine mit Artikeln, die sich bei Prostitutionsberichterstattung dann auf solche fiktionalen "Machwerke" berufen und verlinken (Zitierkartell):
Birgit Kelle schreibt: "Charlotte Lindholm wird sie zur Strecke bringen nächsten Sonntag. Zuhälter und Männer aus feinster Gesellschaft, die junge Mädchen zu Zwangsprostituierten gemacht haben, um sie anschließend auf den Müll zu werfen. Es wird leider nur ein „Tatort“-Etappensieg in einem Milieu, das auch mitten in Deutschland real existiert."
www.theEuropean.de/birgit-kelle/5616-le ... ostitution
So wird die "Wirklichkeit" der sog. Zwangsprostitution konstruiert und die Prostitutionsbekämpfung legitimiert und die Gefährdung von Sexworkern billigend in Kauf genommen (Haßtaten auf Sexworker gleichsam als Kollateralschaden = Opfern von Sexworkern, die ehedem als deviant gelten).
Nachtrag: ARD-Sendung "Bericht aus Brüssel" versteigt sich erstmals von 200.000 sog. Zwangsprostituierten in Deutschland zu sprechen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127423#127423
Die Vermarktung von emotionalen Opfergeschichten heißt Poverty-Porn.
"Wegwerfmädchen" bescherte dem NDR eine Rekordquote für den "Tatort" aus Hannover: Es war die meistgesehene Sendung des Wochenendes.
"Jeder "Tatort" soll auch für sich selbst stehen können"
sagt Christian Granderath, Leiter der Abteilung Film, Familie und Serie beim NDR zur nur unzureichend als Doppel-Folge gekennzeichnet Sendung.
www.morgenpost.de/kultur/article1119699 ... -Fans.html
www.bild.de/unterhaltung/tv/tatort/mord ... .bild.html
Am Sonntag dann in der ARD der 2. Teil, wo in der "Oberschicht" ermittelt wird. Die Folge hat den Titel "Das goldene Band", weil die Kennzeichnung von Sexworkern, Models oder Hostessen bei der ERGO-Direkt Versicherungsparty im Budapester Gellert-Bad mit farbigen Armbändchen als besonders verwerflich gesehen wird (in Verbindung mit dem Buchungssystem: Stempel für jeden erbrachten Kundenservice auf die Körperhaut der Sexarbeiterin). Diese Praxis gilt als der Beleg für Objektivierung, dass die Sexworker zur Ware gemacht worden seien. Dabei ist Personenkennzeichnung auf Parties und Messen und bei Servicepersonal normal. Ehrengäste oder Dauergäste oder mit Buffet bekommen andere Farbbändchen als normale Gäste... Sportler und Soldaten haben alle unterschiedliche Farbbänder. Bei Strandparties bekommen alle Teilnehmer ihre Kleiderpfandnummer oder Zugangsstempel auf den Körper geschrieben...
Die Stimme der Sexworker wurde eh nicht gehört oder mitgeteilt (silencing). Dabei kann jede gestempelte Umsatzmarke von einer Sexarbeiterin durchaus auch so gewürdigt werden, wie etwa Soldat_innen ihre Uniform-Abzeichen für Leistungserfolge mit Stolz auf der Brut tragen...
In Wien bekommen die Sexworker noch heute wöchentlich einen Stempel aufgedrückt und zwar von Amts wegen und zwar in den Kontrollprostituierten-Ausweis (Deckel, Gesundheitsausweis, grüne Karte...):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=125457#125457
Das Bild ist vmtl. noch in keinem Tatort/Krimi in Szene gesetzt worden?
Wie politisch prägend diese pervertierte Form der Informationsverarbeitung durch die Massen-Unerhaltungs-Medien ist, belegen politische Magazine mit Artikeln, die sich bei Prostitutionsberichterstattung dann auf solche fiktionalen "Machwerke" berufen und verlinken (Zitierkartell):
Birgit Kelle schreibt: "Charlotte Lindholm wird sie zur Strecke bringen nächsten Sonntag. Zuhälter und Männer aus feinster Gesellschaft, die junge Mädchen zu Zwangsprostituierten gemacht haben, um sie anschließend auf den Müll zu werfen. Es wird leider nur ein „Tatort“-Etappensieg in einem Milieu, das auch mitten in Deutschland real existiert."
www.theEuropean.de/birgit-kelle/5616-le ... ostitution
So wird die "Wirklichkeit" der sog. Zwangsprostitution konstruiert und die Prostitutionsbekämpfung legitimiert und die Gefährdung von Sexworkern billigend in Kauf genommen (Haßtaten auf Sexworker gleichsam als Kollateralschaden = Opfern von Sexworkern, die ehedem als deviant gelten).
Nachtrag: ARD-Sendung "Bericht aus Brüssel" versteigt sich erstmals von 200.000 sog. Zwangsprostituierten in Deutschland zu sprechen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127423#127423
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Die Medienkampagne läuft weiter
Der zweite Teil war wieder sehr spannend und gut gemacht. Es war diesmal keine generelle Verunglimpfung der Prostitution als Zwangsprostitution & Menschenhandel, sondern diesmal wurde das Establishment verunglimpft im Sinne von "Der Fisch stinkt vom Kopf", die machen sich die Gesetze passend für ihre Geschäfte, das Rentensystem und Sozialwohnungen werden privatisiert, damit wenige Finanzindustrielle hohe Gewinne bzw. notwendige Rendite erwirtschaften können.
Dagegen zu protestieren können wir also getrost anderen überlassen.
Bei den derzeit bei mir vor der Haustür stattgefundenen Großrazzien, nein diesmal nicht in den Laufhäusern, sondern bei der Deutschen Bank (beim ersten mal war die Razzia verraten und die Banker gewarnt worden), kann ich mich kaum dem Impuls verschließen, so zu denken wie sonst die Leute wohl auch über das Rotlicht denken mögen, wenn sie von Razzien erfahren. Dass da nämlich wohl was dran sein müsse und es mal gründlich aufgeräumt gehöre. Haben die Unterhaltungskünster und Tatortmacher also doch recht in ihrer Gesellschaftsdarstellung und Prostitutionsdarstellung?
Der Unterschied ist wohl, dass in Bordellen regelmäßig Kontrollen und Großrazzien stattfinden. Jürgen Rudloff, Inhaber seit 12 Jahren von den Großbordellen Paradise in Stuttgart, Frankfurt, Saarbrücken und Graz berichtet von 2-3 Großkontrollen (Razzias) im Jahr er bei der Sendung Günther Jauch. Bei den Banken war das bisher eher selten, trotz Finanzcrash 2008 und vieler Enthüllungen wie z.B. den Renten- und Immobilienfonds-Betügereien. Auch dass der Chef-Banker Fitschen dann beim Innenminister Bouffier anruft, kennen wir von Bordellwirten eher nicht.
www.ardmediathek.de/hr-fernsehen/hessen ... d=12817794
Und dennoch wurde der oberste Strippenzieher der Immobilientycoon und sein Anwalt im Tatort nicht überführt, weil sie so clever waren zwar die Sexparty für ihre Leute inkl. Finanzminister zu organisieren, aber sich nicht an ihr selbst zu beteiligen und somit der Menschenhandel und Prostitution mit minderjährigen Zwangsprostituierten nicht durch die Opferzeugin nachgewiesen werden konnte.
Gleich im Anschluß zum fiktionalen Machwerk Tatort gab es eine Talkshop mit Günther Jauch die sich unserer zentralen Frage gestellt hat: In wie weit repräsentiert die Kriminalfilm-Abendunterhaltung eine Beschreibung der deutschen Prostitutionsrealität und den vorkommenden Menschenhandelsverbrechen?
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127445#127445
Dagegen zu protestieren können wir also getrost anderen überlassen.

Der Unterschied ist wohl, dass in Bordellen regelmäßig Kontrollen und Großrazzien stattfinden. Jürgen Rudloff, Inhaber seit 12 Jahren von den Großbordellen Paradise in Stuttgart, Frankfurt, Saarbrücken und Graz berichtet von 2-3 Großkontrollen (Razzias) im Jahr er bei der Sendung Günther Jauch. Bei den Banken war das bisher eher selten, trotz Finanzcrash 2008 und vieler Enthüllungen wie z.B. den Renten- und Immobilienfonds-Betügereien. Auch dass der Chef-Banker Fitschen dann beim Innenminister Bouffier anruft, kennen wir von Bordellwirten eher nicht.
www.ardmediathek.de/hr-fernsehen/hessen ... d=12817794
Und dennoch wurde der oberste Strippenzieher der Immobilientycoon und sein Anwalt im Tatort nicht überführt, weil sie so clever waren zwar die Sexparty für ihre Leute inkl. Finanzminister zu organisieren, aber sich nicht an ihr selbst zu beteiligen und somit der Menschenhandel und Prostitution mit minderjährigen Zwangsprostituierten nicht durch die Opferzeugin nachgewiesen werden konnte.
Gleich im Anschluß zum fiktionalen Machwerk Tatort gab es eine Talkshop mit Günther Jauch die sich unserer zentralen Frage gestellt hat: In wie weit repräsentiert die Kriminalfilm-Abendunterhaltung eine Beschreibung der deutschen Prostitutionsrealität und den vorkommenden Menschenhandelsverbrechen?
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127445#127445
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Wie kam es zu diesem Tatort?
Zeitung "Die Welt" (Springer Konzern, Berlin) gibt zu den Tatort "Wegwerfmädchen" und damit auch die Sendung von Günther Jauch -wie bereits von mir vermutet- ausgelöst zu haben. Mit einer zweifelhaften Berichterstattung über Ausbeutung von Migrantinnen hatte die 'Bild-Zeitung fürs Bürgertum' den Begriff "Wegwerfmädchen" eingeführt:
"Ein ARD-"Tatort" – angeregt von einer mehrseitigen Reportage in der "Welt am Sonntag" – hat das Thema an den vergangenen beiden Sonntagen wieder ins öffentliche Bewusstsein gespült. Nun bekommt die schwarz-gelbe Koalition Druck aus den eigenen Reihen – von ihren Fachleuten."
www.welt.de/politik/deutschland/article ... andel.html
Möglicherweise haben sie sogar Strippen gezogen? Die "Kommissarin" Maria Furtwängler ist im wirklichen Leben mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet und vmtl. pers. gut bekannt mit Verlegerin und Milliardärin Friede Springer. Vergleichbarere Fälle aus der Geschichte an den mich das ganze erinnert:

William Thomas Stead
Der berühmte und bestens vernetzte britische Verleger und Abolitionist hatte den "Verkauf" eines 13jährigen Mädchen 1885 sogar inszeniert und dann darüber ein Buch gegen Prostitution und Menschenhandel herausgegeben (The Maiden Tribute of Modern Babylon // „Der Beitrag der Jungfrauen zum modernen Babylon“). Daraufhin wurde das Volljährigkeitsalter gesetzlich angehoben auf 16 und vieles weitere kriminalisiert z.B. Homosexualität ("Lex Stead").
Als der Betrug als Buchgrundlage herauskam wurde er nur zu 3 Monaten Arbeitsdienst verurteilt, obwohl er einen Menschenhandel einer Minderjährigen angestiftet und eingeleitet hatte.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9415#9415
Oder es erinnert an reiche politische, evangelikale Kreise der Prostitutionsgegner in den USA, die z.B. einer Öl-Dynastie enstspringen, Botschafter-Posten in Österreich innehatten...

Swanee Hunt
Milliardärin finanziert und koordiniert die Prostitutionsgegner in den USA.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=88574#88574
Unsere Industrie hingegen und die weltweit agierenden Großkonzerne Nestle, Cargil, Mars etc. haben Menschenhandel, Sklaverei und Kinderarbeit ausgelagert (outgesourced) in die 3. Welt und versuchen mit Greenwashing-Kampagnen die Konsumenten zu täuschen.
Dokumentation "Schmutzige Schokolade I & II" von Miki Mistrati (NDR 2010-12; über Kinderarbeit und Kinderhandel Elfenbeinküste)
I http://www.youtube.com/watch?v=h39tR9jJbxw
II http://programm.daserste.de/pages/progr ... EDFA105F58
"Ein ARD-"Tatort" – angeregt von einer mehrseitigen Reportage in der "Welt am Sonntag" – hat das Thema an den vergangenen beiden Sonntagen wieder ins öffentliche Bewusstsein gespült. Nun bekommt die schwarz-gelbe Koalition Druck aus den eigenen Reihen – von ihren Fachleuten."
www.welt.de/politik/deutschland/article ... andel.html
Möglicherweise haben sie sogar Strippen gezogen? Die "Kommissarin" Maria Furtwängler ist im wirklichen Leben mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet und vmtl. pers. gut bekannt mit Verlegerin und Milliardärin Friede Springer. Vergleichbarere Fälle aus der Geschichte an den mich das ganze erinnert:

William Thomas Stead
Der berühmte und bestens vernetzte britische Verleger und Abolitionist hatte den "Verkauf" eines 13jährigen Mädchen 1885 sogar inszeniert und dann darüber ein Buch gegen Prostitution und Menschenhandel herausgegeben (The Maiden Tribute of Modern Babylon // „Der Beitrag der Jungfrauen zum modernen Babylon“). Daraufhin wurde das Volljährigkeitsalter gesetzlich angehoben auf 16 und vieles weitere kriminalisiert z.B. Homosexualität ("Lex Stead").
Als der Betrug als Buchgrundlage herauskam wurde er nur zu 3 Monaten Arbeitsdienst verurteilt, obwohl er einen Menschenhandel einer Minderjährigen angestiftet und eingeleitet hatte.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9415#9415
Oder es erinnert an reiche politische, evangelikale Kreise der Prostitutionsgegner in den USA, die z.B. einer Öl-Dynastie enstspringen, Botschafter-Posten in Österreich innehatten...

Swanee Hunt
Milliardärin finanziert und koordiniert die Prostitutionsgegner in den USA.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=88574#88574
Unsere Industrie hingegen und die weltweit agierenden Großkonzerne Nestle, Cargil, Mars etc. haben Menschenhandel, Sklaverei und Kinderarbeit ausgelagert (outgesourced) in die 3. Welt und versuchen mit Greenwashing-Kampagnen die Konsumenten zu täuschen.
Dokumentation "Schmutzige Schokolade I & II" von Miki Mistrati (NDR 2010-12; über Kinderarbeit und Kinderhandel Elfenbeinküste)
I http://www.youtube.com/watch?v=h39tR9jJbxw
II http://programm.daserste.de/pages/progr ... EDFA105F58
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.12.2012, 18:36, insgesamt 2-mal geändert.
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
TAZ
Jetzt erkennt auch die linke TAZ, wie die Politik über die gedoppelte Tatortproduktion mit angehängter Jauch-Sendung angetrieben werden soll.
Aber die TAZ stellt ohne kritische Kommentierung folgende Zahlen nebeneinander:
- 400.000 Sexworker laut grober Schätzung (vmtl. erstmals von Hydra in der Freier-Studie 1994 Nachtexpress 1988)
- 47% Migrantinnenquote Sexwork laut TAMPEP-Statistik 2009
- 481 polizeiermittelte Menschenhandelsfälle (BKA für das Jahr 2011)
Das ergäbe dann 188.000 oder gerundet 200.000, was erstmals beim vom NDR produzierten Bericht aus Brüssel so hinausposaunt wurde.

Link "NDR/Bericht aus Brüssel"
Dabei besteht die ideologische Tatsachenverdrehung der Abolitionisten darin, Migrant_innen per se als Opfer zu sehen. Zudem ist das ja auch in den internationalen Gesetzen bereits so vorgegeben ist (Palermo Protokoll von 2000; "ausländerspezifische Unmündigkeit")
zum TAZ-Artikel:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127537#127537
http://taz.de/Debatte-um-Prostitution/%21107759/
(! = %21)
Aber die TAZ stellt ohne kritische Kommentierung folgende Zahlen nebeneinander:
- 400.000 Sexworker laut grober Schätzung (vmtl. erstmals von Hydra in der Freier-Studie 1994 Nachtexpress 1988)
- 47% Migrantinnenquote Sexwork laut TAMPEP-Statistik 2009
- 481 polizeiermittelte Menschenhandelsfälle (BKA für das Jahr 2011)
Das ergäbe dann 188.000 oder gerundet 200.000, was erstmals beim vom NDR produzierten Bericht aus Brüssel so hinausposaunt wurde.

Link "NDR/Bericht aus Brüssel"
Dabei besteht die ideologische Tatsachenverdrehung der Abolitionisten darin, Migrant_innen per se als Opfer zu sehen. Zudem ist das ja auch in den internationalen Gesetzen bereits so vorgegeben ist (Palermo Protokoll von 2000; "ausländerspezifische Unmündigkeit")
zum TAZ-Artikel:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127537#127537
http://taz.de/Debatte-um-Prostitution/%21107759/
(! = %21)
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.12.2012, 18:31, insgesamt 2-mal geändert.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 2968
- Registriert: 27.04.2008, 15:25
- Ich bin: Keine Angabe
TAZ 2
Die taz kommentiert:
Wenn's brenzlig wird, ändern Zuhälter einfach ihre Identität
Razzien in Bordellen helfen wenig
Kommentar von Simone Schmollack
Gibt es ein neues politisches Format, das Weihnachtsloch? Ähnlich dem Sommerloch mit seiner Themenarmut in der Ferienzeit?
So jedenfalls muten die Debatten zum Prostitutionsgesetz an, die mit dem jüngsten "Tatort" und der anschließenden Talkshow-Runde aufgeflammt sind. So wichtig eine Auseinandersetzung über das Rotlichtmilieu ist – Neues ist nicht zu hören.
Bordelle und Wohnungen sollen stärker kontrolliert werden dürfen, heißt es. Jede Döner-Bude müsse mehr Auflagen erfüllen als Einrichtungen im Sexgewerbe, so der Tenor. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) plant schon länger, das Sexgewerbe stärker zu reglementieren. Das entsprechende Gesetz befindet sich in einem offenbar längeren Umlauf zwischen den Ressorts.
Mit einem verschärften Gesetz, so heißt es auch, sollen vor allem die Zwangsprostitution eingedämmt und minderjährige Mädchen geschützt werden, die von ihren Familien zur Prostitution gezwungen werden. Kann das Gesetz das wirklich leisten?
Wohl kaum. Prostitution und Zwangsprostitution sind zwei verschiedene Bereiche. Trotz der verbalen Ähnlichkeit gibt es massive Unterschiede: Erwachsene, die freiwillig Sexarbeit für Geld anbieten, können sich in der Regel selbstbewusst äußern und verteidigen. Aber nicht Frauen, Männer und Kinder, die von Menschenhändlern verkauft werden. Sie können sich kaum wehren, weil sie dann um ihr Leben fürchten müssen. Ihnen werden häufig die Pässe abgenommen, viele werden wie Gefangene gehalten. Solchen kriminellen Machenschaften kommt man mit strengeren Auflagen für Bordelle und Prostituierte sicher nicht bei.
Selbst unangekündigte Polizeirazzien in Bordellen werden wenig bringen. Das zeigen die Erfahrungen. Bevor es brenzlig wird, ändern Zuhälter und Schlepper ihre Identität oder verschwinden.
taz 19.12.12
Wenn's brenzlig wird, ändern Zuhälter einfach ihre Identität
Razzien in Bordellen helfen wenig
Kommentar von Simone Schmollack
Gibt es ein neues politisches Format, das Weihnachtsloch? Ähnlich dem Sommerloch mit seiner Themenarmut in der Ferienzeit?
So jedenfalls muten die Debatten zum Prostitutionsgesetz an, die mit dem jüngsten "Tatort" und der anschließenden Talkshow-Runde aufgeflammt sind. So wichtig eine Auseinandersetzung über das Rotlichtmilieu ist – Neues ist nicht zu hören.
Bordelle und Wohnungen sollen stärker kontrolliert werden dürfen, heißt es. Jede Döner-Bude müsse mehr Auflagen erfüllen als Einrichtungen im Sexgewerbe, so der Tenor. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) plant schon länger, das Sexgewerbe stärker zu reglementieren. Das entsprechende Gesetz befindet sich in einem offenbar längeren Umlauf zwischen den Ressorts.
Mit einem verschärften Gesetz, so heißt es auch, sollen vor allem die Zwangsprostitution eingedämmt und minderjährige Mädchen geschützt werden, die von ihren Familien zur Prostitution gezwungen werden. Kann das Gesetz das wirklich leisten?
Wohl kaum. Prostitution und Zwangsprostitution sind zwei verschiedene Bereiche. Trotz der verbalen Ähnlichkeit gibt es massive Unterschiede: Erwachsene, die freiwillig Sexarbeit für Geld anbieten, können sich in der Regel selbstbewusst äußern und verteidigen. Aber nicht Frauen, Männer und Kinder, die von Menschenhändlern verkauft werden. Sie können sich kaum wehren, weil sie dann um ihr Leben fürchten müssen. Ihnen werden häufig die Pässe abgenommen, viele werden wie Gefangene gehalten. Solchen kriminellen Machenschaften kommt man mit strengeren Auflagen für Bordelle und Prostituierte sicher nicht bei.
Selbst unangekündigte Polizeirazzien in Bordellen werden wenig bringen. Das zeigen die Erfahrungen. Bevor es brenzlig wird, ändern Zuhälter und Schlepper ihre Identität oder verschwinden.
taz 19.12.12
Auf Wunsch des Users umgenannter Account
-
- aufstrebend
- Beiträge: 15
- Registriert: 14.07.2007, 15:21
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Tatort auf ARD
@ marc
Die Zahl 400.000 Prostituierte und 1,2 Mio. Sexkontakte täglich wurde erstmalig von Hydra 1988 in "HYDRA-Nachtexpress - Zeitung für Bar, Bordell und Bordstein" veröffentlicht, und 1990 erstmalig im Gesetzentwurf der Grünen (Drs. 11/7140) verwendet.
Der Satz des WDR-Polit-Magazins Bericht aus Brüssel "Über 200.000 Frauen wurden letztes Jahr in Deutschland zur Prostitution gezwungen." fußt aller Wahrscheinlichkeit auf den Satz eines Beitrages des ARD-Morgenmagazins vom 28.08., der ebenfalls vom WDR erstellt wurde: "200.000 Frauen, vor allem aus Osteuropa, werden nach Schätzung der Vereinten Nationen in Deutschland zur Prostitution gezwungen."
Der UEGD hatte Anfang September um Quellennachweis gebeten und vom WDR die Antwort bekommen, dass es sich um eine Aussage der Brockhaus-Online-Enzyklopädie unter der Überschrift Sklaverei handelt.
Der Bertelsmann-Konzern, zu dem Brockhaus gehört bestätigte die Angabe. Der Satz in der Online-Ausgabe lautet: "„Nach Schätzungen der UNO sind rd. 200 000 Zwangsprostituierte in deutschen Bordellen tätig und v. a. in Asien zwischen 15 und 20 Mio. Menschen in Schuldknechtschaft.“
Des Weiteren teilte uns Bertelsmann am 14.09. folgendes mit: " ... bitte entschuldigen Sie die lange Wartezeit, unsere Redaktion hat sehr gründlich recherchiert und die von Ihnen gefundenen Angaben nicht eindeutig belegbar verifizieren können. Daher wurden diese Zahlen in der Online-Enzyklopädie entfernt."
Da das ARD-Morgenmagazin nicht auf unsere Bitte reagierte, ihre Angaben zu korregieren, ist ein Verfahren beim Dt. Presserat anhängig.
Mit bestem Gruß,
UEGD
Die Zahl 400.000 Prostituierte und 1,2 Mio. Sexkontakte täglich wurde erstmalig von Hydra 1988 in "HYDRA-Nachtexpress - Zeitung für Bar, Bordell und Bordstein" veröffentlicht, und 1990 erstmalig im Gesetzentwurf der Grünen (Drs. 11/7140) verwendet.
Der Satz des WDR-Polit-Magazins Bericht aus Brüssel "Über 200.000 Frauen wurden letztes Jahr in Deutschland zur Prostitution gezwungen." fußt aller Wahrscheinlichkeit auf den Satz eines Beitrages des ARD-Morgenmagazins vom 28.08., der ebenfalls vom WDR erstellt wurde: "200.000 Frauen, vor allem aus Osteuropa, werden nach Schätzung der Vereinten Nationen in Deutschland zur Prostitution gezwungen."
Der UEGD hatte Anfang September um Quellennachweis gebeten und vom WDR die Antwort bekommen, dass es sich um eine Aussage der Brockhaus-Online-Enzyklopädie unter der Überschrift Sklaverei handelt.
Der Bertelsmann-Konzern, zu dem Brockhaus gehört bestätigte die Angabe. Der Satz in der Online-Ausgabe lautet: "„Nach Schätzungen der UNO sind rd. 200 000 Zwangsprostituierte in deutschen Bordellen tätig und v. a. in Asien zwischen 15 und 20 Mio. Menschen in Schuldknechtschaft.“
Des Weiteren teilte uns Bertelsmann am 14.09. folgendes mit: " ... bitte entschuldigen Sie die lange Wartezeit, unsere Redaktion hat sehr gründlich recherchiert und die von Ihnen gefundenen Angaben nicht eindeutig belegbar verifizieren können. Daher wurden diese Zahlen in der Online-Enzyklopädie entfernt."
Da das ARD-Morgenmagazin nicht auf unsere Bitte reagierte, ihre Angaben zu korregieren, ist ein Verfahren beim Dt. Presserat anhängig.
Mit bestem Gruß,
UEGD
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Tatort auf ARD
"unsere Redaktion hat sehr gründlich recherchiert und die von Ihnen gefundenen Angaben nicht eindeutig belegbar verifizieren können. Daher wurden diese Zahlen in der Online-Enzyklopädie entfernt."
prima, dass deine mühe erfolgreich war.
dieses eingeständnis sollte man in diskussionen parat haben,
und andere zahlen hinterfragen.
lieben gruß, annainga
prima, dass deine mühe erfolgreich war.
dieses eingeständnis sollte man in diskussionen parat haben,
und andere zahlen hinterfragen.
lieben gruß, annainga