Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel
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Weil es ständig in der Zeitung steht...
Freispruch weil Anzeige wg. Zwangsprostitution eine Verleumdung war
Anzeige wg. sog. "Zwangsprostitution" war ein persönlicher Racheakt
Oststeirerin wegen Verleumdung angezeigt
CHRONIK 22.02.2011
Eine 24-Jährige hat ihren Ex-Freund und einen Bekannten wegen Zwangs zur Prostitution und Vergewaltigung angezeigt. Wie sich aber bei den Ermittlungen herausstellte, erfand die Frau die Anschuldigungen aus Rache.
Freund und Bekannten fälschlich beschuldigt
Ihrem Ex-Freund warf die 24-Jährige nach Ende ihrer Beziehung vor, er habe sie zur Prostitution gezwungen und erpresst. Außerdem beschuldigte sie den 43-jährigen Bekannten ihres Ex-Partners, er habe sie vergewaltigt.
24-Jährige zeigte sich geständig
Im Rahmen der Ermittlungen des Landeskriminalamtes Steiermark konnte der 24-Jährigen nachgewiesen werden, dass ihre Aussagen falsch waren.
Sie zeigte sich geständig und wurde wegen Verleumdung angezeigt.
Das Strafmaß dafür liegt zwischen 6 Monaten und 5 Jahren.
http://steiermark.orf.at/stories/500344/
Frau erfand aus Rache Erpressung und Vergewaltigung
Üble Verleumdung
22.02.2011, 11:43
Frau erfand aus Rache Erpressung und Vergewaltigung
Durch ihre Behauptung, sie wäre zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt und erpresst worden, hätte eine Oststeirerin ihren Ex-Freund und einen Bekannten um ein Haar ins Gefängnis gebracht. Dank der professionellen Erhebungen weiblicher Beamter sind die Verdächtigen jetzt aber rehabilitiert. Denn wie sich herausstellte, hatte die Frau gelogen!
Der Fall kam ins Rollen, als der jetzige Partner der bei Fürstenfeld wohnhaften 24- Jährigen draufkam, dass sie - vier Jahre nach Ende der Beziehung - Geld an ihren Ex überweist. Tatsächlich bediente die Oststeirerin damit einen Kredit, den sie für ihren damaligen Freund aufgenommen hatte. Doch das wollte sie ihrem neuen Lebensgefährten, mit dem sie ein fünf Monate altes Kind hat, nicht eingestehen.
Also erfand sie laut Exekutive eine Horrorgeschichte, die zwei Männer, darunter einen zweifachen Familienvater, um ein Haar ins Gefängnis gebracht, die ihre Existenz und Reputation beinahe ruiniert hätte. "Die Frau beschuldigte ihren Ex, dass er sie zur Prostitution gezwungen habe", schildert Sandra Schranz vom Landeskriminalamt. "Zudem sei sie von einem Bekannten des Mannes vergewaltigt worden." Als die Beziehung zerbrach, habe sie der "Verflossene" erpresst: "Entweder du zahlst 20.000 Euro oder ich erzähle deinen Arbeitskollegen, dass du in deiner Freizeit eine Prostituierte bist!"
Ungereimtheiten bei Aussagen
Die Ermittlungen trafen die Männer wie aus heiterem Himmel. Beide stritten die Vorwürfe entschieden ab. Der zweifache Familienvater stand den Albtraum nur durch, weil seine Ehefrau an seine Schuldlosigkeit glaubte und zu ihm hielt. Ermittlerin Sandra Schranz: "Um ein Haar wären die Verdächtigen im Gefängnis gelandet, hätte es nicht bei den Aussagen der Anzeigerin Ungereimtheiten gegeben."
Wahrheit unter Tränen gestanden
Mit weiblichem Spürsinn, objektiv und professionell wurden die Erhebungen vorangetrieben. Schließlich gestand die 24- Jährige laut Polizei unter Tränen die Wahrheit - dass ihre Anzeige erfunden ist. Nun muss sie mit einer Strafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren rechnen.
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
http://www.krone.at/Oesterreich/Frau_er ... ory-247355
Anzeige wg. sog. "Zwangsprostitution" war ein persönlicher Racheakt
Oststeirerin wegen Verleumdung angezeigt
CHRONIK 22.02.2011
Eine 24-Jährige hat ihren Ex-Freund und einen Bekannten wegen Zwangs zur Prostitution und Vergewaltigung angezeigt. Wie sich aber bei den Ermittlungen herausstellte, erfand die Frau die Anschuldigungen aus Rache.
Freund und Bekannten fälschlich beschuldigt
Ihrem Ex-Freund warf die 24-Jährige nach Ende ihrer Beziehung vor, er habe sie zur Prostitution gezwungen und erpresst. Außerdem beschuldigte sie den 43-jährigen Bekannten ihres Ex-Partners, er habe sie vergewaltigt.
24-Jährige zeigte sich geständig
Im Rahmen der Ermittlungen des Landeskriminalamtes Steiermark konnte der 24-Jährigen nachgewiesen werden, dass ihre Aussagen falsch waren.
Sie zeigte sich geständig und wurde wegen Verleumdung angezeigt.
Das Strafmaß dafür liegt zwischen 6 Monaten und 5 Jahren.
http://steiermark.orf.at/stories/500344/
Frau erfand aus Rache Erpressung und Vergewaltigung
Üble Verleumdung
22.02.2011, 11:43
Frau erfand aus Rache Erpressung und Vergewaltigung
Durch ihre Behauptung, sie wäre zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt und erpresst worden, hätte eine Oststeirerin ihren Ex-Freund und einen Bekannten um ein Haar ins Gefängnis gebracht. Dank der professionellen Erhebungen weiblicher Beamter sind die Verdächtigen jetzt aber rehabilitiert. Denn wie sich herausstellte, hatte die Frau gelogen!
Der Fall kam ins Rollen, als der jetzige Partner der bei Fürstenfeld wohnhaften 24- Jährigen draufkam, dass sie - vier Jahre nach Ende der Beziehung - Geld an ihren Ex überweist. Tatsächlich bediente die Oststeirerin damit einen Kredit, den sie für ihren damaligen Freund aufgenommen hatte. Doch das wollte sie ihrem neuen Lebensgefährten, mit dem sie ein fünf Monate altes Kind hat, nicht eingestehen.
Also erfand sie laut Exekutive eine Horrorgeschichte, die zwei Männer, darunter einen zweifachen Familienvater, um ein Haar ins Gefängnis gebracht, die ihre Existenz und Reputation beinahe ruiniert hätte. "Die Frau beschuldigte ihren Ex, dass er sie zur Prostitution gezwungen habe", schildert Sandra Schranz vom Landeskriminalamt. "Zudem sei sie von einem Bekannten des Mannes vergewaltigt worden." Als die Beziehung zerbrach, habe sie der "Verflossene" erpresst: "Entweder du zahlst 20.000 Euro oder ich erzähle deinen Arbeitskollegen, dass du in deiner Freizeit eine Prostituierte bist!"
Ungereimtheiten bei Aussagen
Die Ermittlungen trafen die Männer wie aus heiterem Himmel. Beide stritten die Vorwürfe entschieden ab. Der zweifache Familienvater stand den Albtraum nur durch, weil seine Ehefrau an seine Schuldlosigkeit glaubte und zu ihm hielt. Ermittlerin Sandra Schranz: "Um ein Haar wären die Verdächtigen im Gefängnis gelandet, hätte es nicht bei den Aussagen der Anzeigerin Ungereimtheiten gegeben."
Wahrheit unter Tränen gestanden
Mit weiblichem Spürsinn, objektiv und professionell wurden die Erhebungen vorangetrieben. Schließlich gestand die 24- Jährige laut Polizei unter Tränen die Wahrheit - dass ihre Anzeige erfunden ist. Nun muss sie mit einer Strafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren rechnen.
von Manfred Niederl, "Steirerkrone"
http://www.krone.at/Oesterreich/Frau_er ... ory-247355
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 02.03.2011, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Was sollte der Vermieter wissen dürfen...
Luxemburg:
Berufungsverfahren um mutmaßliche Zuhälterei eines Vermieters
Freispruch des Vermieters in zweiter Instanz
weil er nicht von Prostitution des Mieters gewußt habe
Wusste Angeklagter, was in einer von ihm vermieteten Wohnung geschah?
(gs) - Im April 2010 wurde ein 44-jähriger Mann wegen Zuhälterei zu 3 Jahren Haft mit 30-monatiger Bewährungsfrist und zu einer Geldbuße in Höhe von 3 000 Euro verurteilt.
Jetzt sprachen ihn die Richter des Appellationshofs Luxemburg in zweiter Instanz von sämtlichen Vorwürfen frei.
Der Mann hatte in der Hauptstadt mehrere Apartments an eine andere Person vermietet.
Diese hatte die Wohnungen wiederum an Drittpersonen vermietet, die dort der Prostitution nachgingen.
Die Anklage war der Meinung gewesen, der Beschuldigte habe von der Beschäftigung der Mieter Kenntnis gehabt, deren Situation sogar ausgenutzt und die Prostitution damit gefördert.
Der Mann hatte dies jedoch gegenüber Polizei, Untersuchungsrichter und vor dem Zuchtpolizeigericht stets abgestritten: Er habe nicht wissen können, welcher Beschäftigung diese Menschen nachgegangen seien, hatte der Angeklagte vor dem Richterpult erklärt.
Die Berufungsrichter hatten nun, anders als die ersten Richter am Zuchtpolizeigericht Luxemburg, keine Zweifel an den Aussagen des Beschuldigten und sprachen den Mann von allen Anschuldigungen frei.
http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/ ... nstanz.php
Dieser Zuhältereiparagraph macht die Vermietersuche für Sexworker so brisant:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7575
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7630 (SW-only)
Berufungsverfahren um mutmaßliche Zuhälterei eines Vermieters
Freispruch des Vermieters in zweiter Instanz
weil er nicht von Prostitution des Mieters gewußt habe
Wusste Angeklagter, was in einer von ihm vermieteten Wohnung geschah?
(gs) - Im April 2010 wurde ein 44-jähriger Mann wegen Zuhälterei zu 3 Jahren Haft mit 30-monatiger Bewährungsfrist und zu einer Geldbuße in Höhe von 3 000 Euro verurteilt.
Jetzt sprachen ihn die Richter des Appellationshofs Luxemburg in zweiter Instanz von sämtlichen Vorwürfen frei.
Der Mann hatte in der Hauptstadt mehrere Apartments an eine andere Person vermietet.
Diese hatte die Wohnungen wiederum an Drittpersonen vermietet, die dort der Prostitution nachgingen.
Die Anklage war der Meinung gewesen, der Beschuldigte habe von der Beschäftigung der Mieter Kenntnis gehabt, deren Situation sogar ausgenutzt und die Prostitution damit gefördert.
Der Mann hatte dies jedoch gegenüber Polizei, Untersuchungsrichter und vor dem Zuchtpolizeigericht stets abgestritten: Er habe nicht wissen können, welcher Beschäftigung diese Menschen nachgegangen seien, hatte der Angeklagte vor dem Richterpult erklärt.
Die Berufungsrichter hatten nun, anders als die ersten Richter am Zuchtpolizeigericht Luxemburg, keine Zweifel an den Aussagen des Beschuldigten und sprachen den Mann von allen Anschuldigungen frei.
http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/ ... nstanz.php
Dieser Zuhältereiparagraph macht die Vermietersuche für Sexworker so brisant:
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www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7630 (SW-only)
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3.3.2011
Arbeitsloser versuchte, minderjährige Mädchen als Prostituierte anzuwerben
Wegen Menschenhandels, Beihilfe zur Zuhälterei und weil er einen Schlagring besaß, muss ein 29-Jähriger ins Gefängnis.
Mutter und Schwester weinen, der Vater sitzt wie erstarrt auf seinem Stuhl, als der Angeklagte aus der U-Haft in den Sitzungssaal gebracht wird. Sichtlich bemüht, unaufgeregt zu wirken, lächelt der Mann seiner Familie zu. Dann wird die Anklage verlesen. Es geht nicht nur darum, dass er den Verdienst einer Hure kassiert hat. Der Staatsanwalt wirft ihm auch vor, versucht zu haben, 15, 16 und 17 Jahre junge Mädchen zur Prostitution zu überreden.
Der Angeklagte streitet alles ab. „Ich habe keine Beihilfe geleistet, ich habe mich nicht bereichert und ich wusste nicht, wie alt die Mädchen sind“, sagt der Mann, der, so sein Verteidiger, von Hartz IV lebte.
Dabei wäre der 29-Jährige so gerne eine dieser Rotlichtgrößen mit schnellen Autos, teuren Uhren und dicken Geldbündeln in den Taschen gewesen. Im Dunstkreis dieser Männer hielt er sich auf, diente ihnen als „Läufer“, als Handlanger.
Eine Frau, die sich für ihn prostituiert, hat der 29-Jährige nicht gefunden. Aber er bemühte sich darum. Zwei angehende Zahnarzthelferinnen erzählen dem Gericht im Zeugenstand, wie er sie überreden wollte. Die eine war 15, als sie mit dem Angeklagten in Kontakt kam. Man könne als Hure „in einer halben Stunde auch mal 300 Euro verdienen“, habe er ihr erzählt, sagt sie. Ihre Freundin berichtet, dass er von einem Monatsverdienst von „7000 Euro“ gesprochen habe. „Er wollte mein Arbeitgeber sein“, sagt die Auszubildende. Ein Kumpel von ihm „hatte gehört, dass ich gut im Bett bin“, sagt sie im Zeugenstand. Deshalb habe der 29-Jährige sie für „geeignet“ gehalten.
Beide Mädchen beteuern, dass sie nicht wirklich als Prostituierte arbeiten wollten. Trotzdem, so sagen sie, habe der Angeklagte sie noch „zwei bis drei Monate mit Anrufen und SMS“ belästigt und ihnen „Schnupper-Wochenenden“ angeboten. Ein drittes Mädchen, damals 17, sagt im Zeugenstand, dass der Angeklagte erst mal selbst habe „testen“ wollen, ob sie zur Prostitution taugt.
Kleines Licht in Zuhälterclique
Vierte Zeugin ist eine 25-Jährige, die sich nur so lange prostituieren wollte, bis ihre Handy- und Mietschulden bezahlt sind. Aber daraus wurde nichts. Ihr Zuhälter, so erzählt sie, habe ihr ganzes Geld kassiert. Mit Hilfe des Angeklagten habe sie diesen verlassen wollen. Aber statt sie zu unterstützen, habe der 29-Jährige nur abkassiert. Er und seine Kumpels, so die junge Frau, „haben mich bankrott gemacht“. Inzwischen habe sie ihre Wohnung verloren. „Und die Schulden sind gestiegen.“ Die fünfte Zeugin sagt, dass der 29-Jährige in der Zuhälterclique ein kleines Licht gewesen sei.
Nach den Zeugenaussagen ist der Staatsanwalt „erschüttert, welche Zustände in Würzburg herrschten, bevor der Angeklagte und seine Gruppe in Haft genommen wurden“. Der Jurist bezeichnet den vielfach vorbestraften Angeklagten, der zur Tatzeit unter Bewährung stand, als „hoch kriminell“ und fordert eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Der Verteidiger des 29-Jährigen plädiert für ein Jahr Gefängnis.
Das Gericht verurteilt den Mann zu drei Jahren und sechs Monaten Haft. „Auf Kosten anderer“ habe er leben wollen, sagt die Vorsitzende in der Urteilsbegründung, „er wollte nichts tun und die Frauen sollten die Drecksarbeit machen“.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, das Gericht ordnete Haftfortdauer an. Die anderen Mitglieder der Zuhälter-Clique müssen sich demnächst vor Gericht verantworten.
http://www.mainpost.de/regional/wuerzbu ... 35,6013055
Arbeitsloser versuchte, minderjährige Mädchen als Prostituierte anzuwerben
Wegen Menschenhandels, Beihilfe zur Zuhälterei und weil er einen Schlagring besaß, muss ein 29-Jähriger ins Gefängnis.
Mutter und Schwester weinen, der Vater sitzt wie erstarrt auf seinem Stuhl, als der Angeklagte aus der U-Haft in den Sitzungssaal gebracht wird. Sichtlich bemüht, unaufgeregt zu wirken, lächelt der Mann seiner Familie zu. Dann wird die Anklage verlesen. Es geht nicht nur darum, dass er den Verdienst einer Hure kassiert hat. Der Staatsanwalt wirft ihm auch vor, versucht zu haben, 15, 16 und 17 Jahre junge Mädchen zur Prostitution zu überreden.
Der Angeklagte streitet alles ab. „Ich habe keine Beihilfe geleistet, ich habe mich nicht bereichert und ich wusste nicht, wie alt die Mädchen sind“, sagt der Mann, der, so sein Verteidiger, von Hartz IV lebte.
Dabei wäre der 29-Jährige so gerne eine dieser Rotlichtgrößen mit schnellen Autos, teuren Uhren und dicken Geldbündeln in den Taschen gewesen. Im Dunstkreis dieser Männer hielt er sich auf, diente ihnen als „Läufer“, als Handlanger.
Eine Frau, die sich für ihn prostituiert, hat der 29-Jährige nicht gefunden. Aber er bemühte sich darum. Zwei angehende Zahnarzthelferinnen erzählen dem Gericht im Zeugenstand, wie er sie überreden wollte. Die eine war 15, als sie mit dem Angeklagten in Kontakt kam. Man könne als Hure „in einer halben Stunde auch mal 300 Euro verdienen“, habe er ihr erzählt, sagt sie. Ihre Freundin berichtet, dass er von einem Monatsverdienst von „7000 Euro“ gesprochen habe. „Er wollte mein Arbeitgeber sein“, sagt die Auszubildende. Ein Kumpel von ihm „hatte gehört, dass ich gut im Bett bin“, sagt sie im Zeugenstand. Deshalb habe der 29-Jährige sie für „geeignet“ gehalten.
Beide Mädchen beteuern, dass sie nicht wirklich als Prostituierte arbeiten wollten. Trotzdem, so sagen sie, habe der Angeklagte sie noch „zwei bis drei Monate mit Anrufen und SMS“ belästigt und ihnen „Schnupper-Wochenenden“ angeboten. Ein drittes Mädchen, damals 17, sagt im Zeugenstand, dass der Angeklagte erst mal selbst habe „testen“ wollen, ob sie zur Prostitution taugt.
Kleines Licht in Zuhälterclique
Vierte Zeugin ist eine 25-Jährige, die sich nur so lange prostituieren wollte, bis ihre Handy- und Mietschulden bezahlt sind. Aber daraus wurde nichts. Ihr Zuhälter, so erzählt sie, habe ihr ganzes Geld kassiert. Mit Hilfe des Angeklagten habe sie diesen verlassen wollen. Aber statt sie zu unterstützen, habe der 29-Jährige nur abkassiert. Er und seine Kumpels, so die junge Frau, „haben mich bankrott gemacht“. Inzwischen habe sie ihre Wohnung verloren. „Und die Schulden sind gestiegen.“ Die fünfte Zeugin sagt, dass der 29-Jährige in der Zuhälterclique ein kleines Licht gewesen sei.
Nach den Zeugenaussagen ist der Staatsanwalt „erschüttert, welche Zustände in Würzburg herrschten, bevor der Angeklagte und seine Gruppe in Haft genommen wurden“. Der Jurist bezeichnet den vielfach vorbestraften Angeklagten, der zur Tatzeit unter Bewährung stand, als „hoch kriminell“ und fordert eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Der Verteidiger des 29-Jährigen plädiert für ein Jahr Gefängnis.
Das Gericht verurteilt den Mann zu drei Jahren und sechs Monaten Haft. „Auf Kosten anderer“ habe er leben wollen, sagt die Vorsitzende in der Urteilsbegründung, „er wollte nichts tun und die Frauen sollten die Drecksarbeit machen“.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, das Gericht ordnete Haftfortdauer an. Die anderen Mitglieder der Zuhälter-Clique müssen sich demnächst vor Gericht verantworten.
http://www.mainpost.de/regional/wuerzbu ... 35,6013055
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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04.03.2011
Unmenschliche Bedingungen in deutschen Bordellen
In deutschen „Flatrate“-Bordellen arbeiteten minderjährige Prostituierte aus Rumänien unter unmenschlichen Bedingungen. Einzelne Frauen mussten bis zu 70 Freier pro Tag bedienen. Bei Krankheiten wurde ihnen ärztliche Hilfe untersagt.
Ab kommender Woche müssen sich zwei Bordellbetreiber vor dem Landgericht Stuttgart verantworten, berichtet FOCUS, dem die Anklageschrift gegen die beiden Männer und deren Helfer vorliegt. Sie sind unter anderem wegen Menschenhandels und Sozialabgabenbetrug in Höhe von etwa drei Millionen Euro angeklagt. Einzelne Frauen hatten FOCUS zufolge – auch wenn sie krank waren – bis zu 70 Freier am Tag zu bedienen. Die Arbeitszeit betrug oft 17 Stunden.
Selbst wenn Prostituierte ohnmächtig wurden oder über starke Schmerzen klagten, wurde ihnen jegliche ärztliche Hilfe verwehrt. Litten sie unter Hautkrankheiten, wurde das Licht in den Zimmern gedimmt, um die Kunden nicht zu verschrecken. Eine Zeugin beschrieb den zeitgleichen Andrang Dutzender Freier als Tortur: „Das war wie ein Schweinestall, wie Schweine vor dem Trog.“
Zu den Opfern zählt auch ein 16 Jahres altes, sexuell völlig unerfahrenes Mädchen aus Rumänien, das 2006 gegen seinen Willen in einem „Flatrate“-Bordell im rheinland-pfälzischen Schifferstadt arbeiten musste. Sie wurde von einer 17-jährigen Landsmännin angelernt und musste täglich bis zu 50 Freier bedienen.
http://www.focus.de/panorama/welt/prost ... 05624.html
Unmenschliche Bedingungen in deutschen Bordellen
In deutschen „Flatrate“-Bordellen arbeiteten minderjährige Prostituierte aus Rumänien unter unmenschlichen Bedingungen. Einzelne Frauen mussten bis zu 70 Freier pro Tag bedienen. Bei Krankheiten wurde ihnen ärztliche Hilfe untersagt.
Ab kommender Woche müssen sich zwei Bordellbetreiber vor dem Landgericht Stuttgart verantworten, berichtet FOCUS, dem die Anklageschrift gegen die beiden Männer und deren Helfer vorliegt. Sie sind unter anderem wegen Menschenhandels und Sozialabgabenbetrug in Höhe von etwa drei Millionen Euro angeklagt. Einzelne Frauen hatten FOCUS zufolge – auch wenn sie krank waren – bis zu 70 Freier am Tag zu bedienen. Die Arbeitszeit betrug oft 17 Stunden.
Selbst wenn Prostituierte ohnmächtig wurden oder über starke Schmerzen klagten, wurde ihnen jegliche ärztliche Hilfe verwehrt. Litten sie unter Hautkrankheiten, wurde das Licht in den Zimmern gedimmt, um die Kunden nicht zu verschrecken. Eine Zeugin beschrieb den zeitgleichen Andrang Dutzender Freier als Tortur: „Das war wie ein Schweinestall, wie Schweine vor dem Trog.“
Zu den Opfern zählt auch ein 16 Jahres altes, sexuell völlig unerfahrenes Mädchen aus Rumänien, das 2006 gegen seinen Willen in einem „Flatrate“-Bordell im rheinland-pfälzischen Schifferstadt arbeiten musste. Sie wurde von einer 17-jährigen Landsmännin angelernt und musste täglich bis zu 50 Freier bedienen.
http://www.focus.de/panorama/welt/prost ... 05624.html
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2. Pussy-Club-Prozess
Interessanterweise wird vor der Wirtschaftsstrafkammer verhandelt: Steuerhinterziehung, Ausbeutung
Termine Landgericht Stuttgart
10. Große Wirtschaftsstrafkammer
Beginn: 11. März 2011 9.00 Uhr,
Fortsetzung: 15., 17., 22., 24., 29., 31. März 2011,
05., 07., 12., 14., 19. April 2011,
03., 10., 12., 17., 19., 24., 26., 31. Mai, 2011 ,
07., 09., 28., 30. Juni 2011 jeweils 9.00 Uhr und, soweit erforderlich,
ab Juli 2011, jeweils dienstags und donnerstags,
sämtliche Termine finden im Sitzungssaal des Mehrzweckgebäudes in Stuttgart-Stammheim statt!
Tatvorwurf: gemeinschaftlicher schwerer Menschenhandel u.a., Tatort: Fellbach u.a.
Den neun männlichen Angeklagten und der einen weiblichen Angeklagten, die überwiegend rumänische Staatsangehörige und im Alter zwischen 23 und 40 Jahren alt sind, wird unter anderem vorgeworfen, es sich gemeinsam zum Zweck gemacht zu haben, auf unbestimmte Zeit im Einzelnen noch nicht näher ausgewählte Frauen zur Prostitution zu bringen, in diesem Gewerbe zu überwachen und an deren Einnahmen zu partizipieren. Die beiden Hauptangeklagten im Alter von 34 und 36 Jahren sollen sich im Laufe der Zeit aus dem täglichen Geschäft zurück gezogen haben und vermehrt die anderen Angeklagten für sich haben arbeiten lassen. Diese sollen in unterschiedlicher Beteiligungsform, arbeitsteilig und auf verschiedenen Funktionsebenen tätig geworden sein. So sollen sie beispielsweise Frauen als Prostituierte angeworben haben, Bordelle (u.a. in Fellbach) geführt haben und die Prostituierten, die teilweise unter ausbeuterischen Bedingungen gearbeitet haben sollen, engmaschig kontrolliert haben. Die beiden Hauptangeklagten und ein weiterer Angeklagter sollen zudem den Behörden Beiträge zur Sozialversicherung in Höhe von 2,7 Mio. € vorenthalten haben, indem sie die Prostituierten in verschiedenen Bordellen als Selbständige geführt und keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt hätten, obwohl sie diese aufgrund der Arbeitsbedingungen geschuldet hätten.
Termine Landgericht Stuttgart
10. Große Wirtschaftsstrafkammer
Beginn: 11. März 2011 9.00 Uhr,
Fortsetzung: 15., 17., 22., 24., 29., 31. März 2011,
05., 07., 12., 14., 19. April 2011,
03., 10., 12., 17., 19., 24., 26., 31. Mai, 2011 ,
07., 09., 28., 30. Juni 2011 jeweils 9.00 Uhr und, soweit erforderlich,
ab Juli 2011, jeweils dienstags und donnerstags,
sämtliche Termine finden im Sitzungssaal des Mehrzweckgebäudes in Stuttgart-Stammheim statt!
Tatvorwurf: gemeinschaftlicher schwerer Menschenhandel u.a., Tatort: Fellbach u.a.
Den neun männlichen Angeklagten und der einen weiblichen Angeklagten, die überwiegend rumänische Staatsangehörige und im Alter zwischen 23 und 40 Jahren alt sind, wird unter anderem vorgeworfen, es sich gemeinsam zum Zweck gemacht zu haben, auf unbestimmte Zeit im Einzelnen noch nicht näher ausgewählte Frauen zur Prostitution zu bringen, in diesem Gewerbe zu überwachen und an deren Einnahmen zu partizipieren. Die beiden Hauptangeklagten im Alter von 34 und 36 Jahren sollen sich im Laufe der Zeit aus dem täglichen Geschäft zurück gezogen haben und vermehrt die anderen Angeklagten für sich haben arbeiten lassen. Diese sollen in unterschiedlicher Beteiligungsform, arbeitsteilig und auf verschiedenen Funktionsebenen tätig geworden sein. So sollen sie beispielsweise Frauen als Prostituierte angeworben haben, Bordelle (u.a. in Fellbach) geführt haben und die Prostituierten, die teilweise unter ausbeuterischen Bedingungen gearbeitet haben sollen, engmaschig kontrolliert haben. Die beiden Hauptangeklagten und ein weiterer Angeklagter sollen zudem den Behörden Beiträge zur Sozialversicherung in Höhe von 2,7 Mio. € vorenthalten haben, indem sie die Prostituierten in verschiedenen Bordellen als Selbständige geführt und keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt hätten, obwohl sie diese aufgrund der Arbeitsbedingungen geschuldet hätten.
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2. Pussy-Club-Prozess
24 angesetzte Verhandlungstage. Das deutet auf ein zu erwartendes Grundsatzurteil hin.
Letztlich geht es darum die Grenzen und Definition der arbeitsteiligen Organisation von Prostitution neu festzulegen und die behördliche Kontrolle über eine sich ständig wandelnde Branche zurückzugewinnen.
Zwar hatte das ProstG www.sexworker.at/prostg von 2002 erstmals auch abhängige Beschäftigungsmodelle formal zugelassen, aber weil dennoch die Gefahr weiterbestand wg. Zuhälterei angeklagt zu werden, kam so gut wie kein solches Arbeitsverhältnis zu stande.
Die Flatrate-Modelle waren dann eine clevere unternehmerische Antwort in einem sich selbst regulierenden Markt auf dieses politisch ungelöste Rechtsproblem.
Jetzt soll das Geschäftsmodell Flatrate-Club über den Rechtsprechungsweg abgeschafft werden, damit dahinterstehende davon bisher profitierende migrantische Netzwerke zerschlagen werden können und konservative Moralvorstellungen (Pauschaltarif-Prostituierte = Opfer) wieder Geltung bekommen.
Unsere Linkübersicht Thema Flatrate:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=91103#91103 (Beginn neuer Prozess 26.11.2010)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84213#84213 (Urteil 23.07.2010)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61383#61383 (Brief an Kanzlerin, Anzeige DC)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61942#61942 (Razzia Blog, 26.07.2009)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=58196#58196 (Lokalnachrichten Stuttgart & Baden-Württemberg)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4860 (Lokalnachrichten Wuppertal)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4900 (Tanja's Besuch im Pussy Club)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4880 (Tanja's Planung)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4892 (PC, SW-only)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=4812 (Flatrate, SW-only)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=66334#66334 (SOLWODI's Kampf)
Letztlich geht es darum die Grenzen und Definition der arbeitsteiligen Organisation von Prostitution neu festzulegen und die behördliche Kontrolle über eine sich ständig wandelnde Branche zurückzugewinnen.
Zwar hatte das ProstG www.sexworker.at/prostg von 2002 erstmals auch abhängige Beschäftigungsmodelle formal zugelassen, aber weil dennoch die Gefahr weiterbestand wg. Zuhälterei angeklagt zu werden, kam so gut wie kein solches Arbeitsverhältnis zu stande.
Die Flatrate-Modelle waren dann eine clevere unternehmerische Antwort in einem sich selbst regulierenden Markt auf dieses politisch ungelöste Rechtsproblem.
Jetzt soll das Geschäftsmodell Flatrate-Club über den Rechtsprechungsweg abgeschafft werden, damit dahinterstehende davon bisher profitierende migrantische Netzwerke zerschlagen werden können und konservative Moralvorstellungen (Pauschaltarif-Prostituierte = Opfer) wieder Geltung bekommen.
Unsere Linkübersicht Thema Flatrate:
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www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61942#61942 (Razzia Blog, 26.07.2009)
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8.3.2011
Familie wegen Menschenhandels vor Gericht
Vor dem Hamburger Landgericht müssen sich seit Dienstag fünf Mitglieder einer Großfamilie aus der Slowakei wegen schweren Menschenhandels verantworten. Laut Staatsanwaltschaft
sollen die Angeklagten von 2002 bis 2010 bis zu 20 junge Frauen in die Hansestadt gelockt und auf dem Straßenstrich im Stadtteil St. Georg zur Prostitution gezwungen haben.
Opfer rund um die Uhr überwacht
Die Familie soll laut Anklage gezielt "mittellose und einfach strukturierte Frauen" aus den ländlichen Gebieten der Slowakei rekrutiert haben, die entweder schwanger waren oder als alleinerziehende Mütter wirtschaftlich besonders unter Druck standen. Als Prostituierte mussten sie nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft täglich bis zu 16 Stunden arbeiten und ihre Erlöse später an Mitglieder der Bande abgeben. Diese überwachten die Frauen angeblich rund um die Uhr, machten Kontrollanrufe oder beobachteten ihre Opfer. Den Frauen sei es nicht möglich gewesen, aus eigener Kraft wieder in ihr Heimatland zurück zu reisen.
Zum Teil Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt
Das Gericht stellte den Angeklagten zum Teil Bewährungsstrafen in Aussicht, wenn sie sich geständig zeigen. Dem 45 Jahre alten Hauptangeklagten droht mit fünf Jahren Haft die höchste Strafe. Neben schwerem Menschenhandel wird ihm auch mehrfache Vergewaltigung und Zuhälterei zur Last gelegt.
Urteil wohl nicht vor Mitte April
Zum Prozessauftakt schwiegen die Angeklagten noch zu den Vorwürfen. Die Verhandlung wird am 21. März fortgesetzt. Ein Urteil wird nicht vor Mitte April erwartet.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/prozess863.html
Familie wegen Menschenhandels vor Gericht
Vor dem Hamburger Landgericht müssen sich seit Dienstag fünf Mitglieder einer Großfamilie aus der Slowakei wegen schweren Menschenhandels verantworten. Laut Staatsanwaltschaft
sollen die Angeklagten von 2002 bis 2010 bis zu 20 junge Frauen in die Hansestadt gelockt und auf dem Straßenstrich im Stadtteil St. Georg zur Prostitution gezwungen haben.
Opfer rund um die Uhr überwacht
Die Familie soll laut Anklage gezielt "mittellose und einfach strukturierte Frauen" aus den ländlichen Gebieten der Slowakei rekrutiert haben, die entweder schwanger waren oder als alleinerziehende Mütter wirtschaftlich besonders unter Druck standen. Als Prostituierte mussten sie nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft täglich bis zu 16 Stunden arbeiten und ihre Erlöse später an Mitglieder der Bande abgeben. Diese überwachten die Frauen angeblich rund um die Uhr, machten Kontrollanrufe oder beobachteten ihre Opfer. Den Frauen sei es nicht möglich gewesen, aus eigener Kraft wieder in ihr Heimatland zurück zu reisen.
Zum Teil Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt
Das Gericht stellte den Angeklagten zum Teil Bewährungsstrafen in Aussicht, wenn sie sich geständig zeigen. Dem 45 Jahre alten Hauptangeklagten droht mit fünf Jahren Haft die höchste Strafe. Neben schwerem Menschenhandel wird ihm auch mehrfache Vergewaltigung und Zuhälterei zur Last gelegt.
Urteil wohl nicht vor Mitte April
Zum Prozessauftakt schwiegen die Angeklagten noch zu den Vorwürfen. Die Verhandlung wird am 21. März fortgesetzt. Ein Urteil wird nicht vor Mitte April erwartet.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/prozess863.html
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Mutmaßliche Menschenhändler schweigen
Frederike Poggel , aktualisiert am 12.03.2011 um 12:31 Uhr
Stuttgart - Die jungen Frauen kamen mit nichts außer der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Deutschland; als sie wieder gingen, hatten sie auch die verloren. Mit süßen Versprechungen, gut bezahlte Jobs als Haushaltshilfe, Kellnerin oder Tänzerin zu bekommen, wurden sie in Rumänien von Schulfreunden, Bekannten, einmal sogar von der eigenen Schwester angesprochen und mit gefälschten Papieren meist nach Heilbronn geschleust. Stattdessen erwartete sie Prostitution im Akkord: „Airportmuschies“, „FKK Oase“ oder „Pussy-Club“ hießen die Flatrate-Bordelle in Fellbach, Berlin und anderen Städten, in denen sie zum Anschaffen gezwungen wurden: bis zu 60 Männer bedienten die Frauen an Arbeitstagen mit 14 Stunden.
Das ist die Sicht der Staatsanwaltschaft, die neun Männern und einer Frau mit rumänischer Herkunft Menschenhandel und Zuhälterei vorwirft. Nachdem die Handlanger bereits im Sommer 2010 verurteilt worden sind, müssen sich die mutmaßlichen Drahtzieher der Zuhälterbande seit Freitag vor der 10. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart verantworten. Getagt wird im größten Sitzungssaal, den das Gericht zu bieten hat: in Stammheim, direkt neben der Justizvollzugsanstalt.
Die Anklageschrift ist 70 Seiten lang
Beäugt von zahlreichen Justizbeamten, drei Nebenklagevertretern, den Staatsanwälten und der Richterbank, sitzen die Angeklagten bei künstlichem Licht zwischen ihren 20 Verteidigern – und schweigen. „Mein Mandant wird sich zur Sache nicht äußern“, verkündet ein Rechtsanwalt nach dem anderen über das Mikrofon, nachdem die 70 Seiten lange Anklageschrift verlesen ist. Einige Angeklagte zumindest wollen am kommenden Dienstag Angaben zu ihrer Person machen; so auch ein 34-jähriger und ein 36-jähriger Rumäne, die in dem Verfahren als die Hauptakteure gelten. Die beiden sollen im Hintergrund die Fäden gezogen haben – der eine von Madrid aus, wohin er sich abgesetzt hatte, der andere pikanterweise während er in Haft saß, damals verurteilt wegen Menschenhandels.
Weil sie die illegal aus Rumänien eingereisten Frauen nicht als Beschäftigte angemeldet haben, sind die zwei zusätzlich wegen Sozialbetrugs angeklagt. 2,7 Millionen Euro sollen sie in sechs Flatrate-Bordellen, die sie im ganzen Bundesgebiet betrieben haben, veruntreut haben. Allein während der zwei Monate, die der Pussy-Club in Fellbach im Jahr 2009 geöffnet war, sollen mehr als 340000 Euro Lohnnebenkosten nicht gezahlt worden sein.
Die Frauen sagen als Zeuginnen aus
Vorerst 24 Verhandlungstage bis Ende Juni hat die Kammer anberaumt, um die Anklage Punkt für Punkt durchzuarbeiten. Auch wenn am ersten Verhandlungstag vieles noch im Dunkeln bleibt: einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen die teilweise minderjährigen Frauen gelebt und gearbeitet haben müssen, bekommen die Zuschauer schon. Von Gewaltdrohungen ist die Rede, wenn die Frauen sich weigerten, anzuschaffen. Selbst bei Unterleibsschmerzen hätten sie keinen Arzt aufsuchen dürfen, mussten auch während ihrer Menstruation mit den Freiern verkehren. Ein Mädchen, das im Pussy-Club in Heidelberg 50 bis 60 Männer am Tag bedienen musste, brach mehrmals vor Erschöpfung zusammen. Eine Rumänin soll vor dem Pussy-Club in Berlin zusammengeschlagen worden sein, bevor der Bordellbetreiber der Bande 3000 Euro für sie zahlte.
Von den Frauen wurde erwartet, dass sie ihrem Zuhälter jede Woche 1000 Euro bringen. War ein Freier unzufrieden, wurde ein Bußgeld von 500 Euro über sie verhängt. Sprachen sie die Männer nicht „engagiert“ genug an, kostete das 50 Euro. „Sicher wussten manche der Frauen, dass sie in Deutschland als Prostituierte arbeiten werden. Aber die meisten von ihnen hatten keine Vorstellung, was das bedeuten kann“, sagt Michaela Spandau. Die Rechtsanwältin vertritt eine 29-jährige Rumänin als Nebenklägerin, die ebenfalls als Zeugin aussagen wird – eine für die Frauen sehr belastende Situation. Die erste der drei Nebenklägerinnen wird am 29. März vor dem Landgericht befragt.
Stuttgarter Zeitung
Frederike Poggel , aktualisiert am 12.03.2011 um 12:31 Uhr
Stuttgart - Die jungen Frauen kamen mit nichts außer der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Deutschland; als sie wieder gingen, hatten sie auch die verloren. Mit süßen Versprechungen, gut bezahlte Jobs als Haushaltshilfe, Kellnerin oder Tänzerin zu bekommen, wurden sie in Rumänien von Schulfreunden, Bekannten, einmal sogar von der eigenen Schwester angesprochen und mit gefälschten Papieren meist nach Heilbronn geschleust. Stattdessen erwartete sie Prostitution im Akkord: „Airportmuschies“, „FKK Oase“ oder „Pussy-Club“ hießen die Flatrate-Bordelle in Fellbach, Berlin und anderen Städten, in denen sie zum Anschaffen gezwungen wurden: bis zu 60 Männer bedienten die Frauen an Arbeitstagen mit 14 Stunden.
Das ist die Sicht der Staatsanwaltschaft, die neun Männern und einer Frau mit rumänischer Herkunft Menschenhandel und Zuhälterei vorwirft. Nachdem die Handlanger bereits im Sommer 2010 verurteilt worden sind, müssen sich die mutmaßlichen Drahtzieher der Zuhälterbande seit Freitag vor der 10. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart verantworten. Getagt wird im größten Sitzungssaal, den das Gericht zu bieten hat: in Stammheim, direkt neben der Justizvollzugsanstalt.
Die Anklageschrift ist 70 Seiten lang
Beäugt von zahlreichen Justizbeamten, drei Nebenklagevertretern, den Staatsanwälten und der Richterbank, sitzen die Angeklagten bei künstlichem Licht zwischen ihren 20 Verteidigern – und schweigen. „Mein Mandant wird sich zur Sache nicht äußern“, verkündet ein Rechtsanwalt nach dem anderen über das Mikrofon, nachdem die 70 Seiten lange Anklageschrift verlesen ist. Einige Angeklagte zumindest wollen am kommenden Dienstag Angaben zu ihrer Person machen; so auch ein 34-jähriger und ein 36-jähriger Rumäne, die in dem Verfahren als die Hauptakteure gelten. Die beiden sollen im Hintergrund die Fäden gezogen haben – der eine von Madrid aus, wohin er sich abgesetzt hatte, der andere pikanterweise während er in Haft saß, damals verurteilt wegen Menschenhandels.
Weil sie die illegal aus Rumänien eingereisten Frauen nicht als Beschäftigte angemeldet haben, sind die zwei zusätzlich wegen Sozialbetrugs angeklagt. 2,7 Millionen Euro sollen sie in sechs Flatrate-Bordellen, die sie im ganzen Bundesgebiet betrieben haben, veruntreut haben. Allein während der zwei Monate, die der Pussy-Club in Fellbach im Jahr 2009 geöffnet war, sollen mehr als 340000 Euro Lohnnebenkosten nicht gezahlt worden sein.
Die Frauen sagen als Zeuginnen aus
Vorerst 24 Verhandlungstage bis Ende Juni hat die Kammer anberaumt, um die Anklage Punkt für Punkt durchzuarbeiten. Auch wenn am ersten Verhandlungstag vieles noch im Dunkeln bleibt: einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen die teilweise minderjährigen Frauen gelebt und gearbeitet haben müssen, bekommen die Zuschauer schon. Von Gewaltdrohungen ist die Rede, wenn die Frauen sich weigerten, anzuschaffen. Selbst bei Unterleibsschmerzen hätten sie keinen Arzt aufsuchen dürfen, mussten auch während ihrer Menstruation mit den Freiern verkehren. Ein Mädchen, das im Pussy-Club in Heidelberg 50 bis 60 Männer am Tag bedienen musste, brach mehrmals vor Erschöpfung zusammen. Eine Rumänin soll vor dem Pussy-Club in Berlin zusammengeschlagen worden sein, bevor der Bordellbetreiber der Bande 3000 Euro für sie zahlte.
Von den Frauen wurde erwartet, dass sie ihrem Zuhälter jede Woche 1000 Euro bringen. War ein Freier unzufrieden, wurde ein Bußgeld von 500 Euro über sie verhängt. Sprachen sie die Männer nicht „engagiert“ genug an, kostete das 50 Euro. „Sicher wussten manche der Frauen, dass sie in Deutschland als Prostituierte arbeiten werden. Aber die meisten von ihnen hatten keine Vorstellung, was das bedeuten kann“, sagt Michaela Spandau. Die Rechtsanwältin vertritt eine 29-jährige Rumänin als Nebenklägerin, die ebenfalls als Zeugin aussagen wird – eine für die Frauen sehr belastende Situation. Die erste der drei Nebenklägerinnen wird am 29. März vor dem Landgericht befragt.
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Unverständlich (übermittelte) Passagen der Anklage
> "Weil sie die illegal aus Rumänien eingereisten Frauen nicht als Beschäftigte angemeldet haben, sind die zwei zusätzlich wegen Sozialbetrugs angeklagt."
1.) Erwartet die Öffentlichkeit, der Journalist, die Medien, die Anlagevertretung und Staatsanwaltschaft, dass sich Illegale, die sich qua Statusdefinition nicht anmelden können, sich anmelden ???
2.) Welche Sexworker in Deutschland sind denn wo überhaupt als angestellte Beschäftigte angemeldet ???
Mir ist es unverständlich bis extrem befremdlich, wie sich so eine Anklage aufbauen kann.
Das klingt realitatsfremd wie bei einem Schauprozess eines autokratischen Staates.
Soll so neues Recht geschaffen werden ???
> "Die beiden sollen im Hintergrund die Fäden gezogen haben – der andere pikanterweise während er in Haft saß, damals verurteilt wegen Menschenhandels."
Was für ein Versagen und damit Mitverschulden der Justizvollzugsorgane.
Wg. Menschenhandel schuldig ist jedoch bereits schon jemand, der eine 20jährige in die Sexarbeit vermittelt.
> "War ein Freier unzufrieden, wurde ein Bußgeld von 500 Euro über sie verhängt.
Sprachen sie die Männer nicht „engagiert“ genug an, kostete das 50 Euro."
Das erfährt die Öffentlichkeit hier das erste mal.
In den vorliegenden Pussy-Club-Verträgen jedenfalls steht dergleichen nicht und die Klagen der Freier in den Freierforen über unwillige, uninteressiert, gelangweiligte und dauerduschende mit sich selbst beschäftigte Sexworker scheint das auch nicht gerade zu bestätigen.
> "50 bis 60 Männer am Tag" im Pussy Club
das wären 20-25 Minuten pro Kunde bei 24 Stundentag
oder 5-6 Minuten pro Kunde bei 10 Stundenschicht.
Klingt auch nicht gerade nach einem besonders realitätsnahen Anklagepunkt, sondern mehr nach einer psycho-emotionalen subjektiv-verarbeiteten Wahrnehmung einer Sexarbeitsmigrantin, die das ganze nur aus Not und mit Ekelgefühl durchlebt hat, weil ihre Einwilligung, Migrationslust und Geldverdiengier größer war als ihre Skepsis, Vorsicht oder Sexarbeitsleistungsfähigkeit.
> "Von den Frauen wurde erwartet, dass sie ihrem Zuhälter jede Woche 1000 Euro bringen."
[entspricht 150-200 Euro pro Tag. Also z.B. 3-4 Kundenhonorare von den angeblichen 50-60 Kunden. Das wären dann aber nur 6%?]
Ist hier mit Zuhälter ein persönlicher Begleiter, Freund oder Ausbeuter einer Sexarbeitermigrantin gemeint oder die angeklagten Drahtzieher, die das Migrations- und Flatrate-Club-Netzwerk kontrolliert haben sollen?
1.) Erwartet die Öffentlichkeit, der Journalist, die Medien, die Anlagevertretung und Staatsanwaltschaft, dass sich Illegale, die sich qua Statusdefinition nicht anmelden können, sich anmelden ???
2.) Welche Sexworker in Deutschland sind denn wo überhaupt als angestellte Beschäftigte angemeldet ???
Mir ist es unverständlich bis extrem befremdlich, wie sich so eine Anklage aufbauen kann.
Das klingt realitatsfremd wie bei einem Schauprozess eines autokratischen Staates.
Soll so neues Recht geschaffen werden ???
> "Die beiden sollen im Hintergrund die Fäden gezogen haben – der andere pikanterweise während er in Haft saß, damals verurteilt wegen Menschenhandels."
Was für ein Versagen und damit Mitverschulden der Justizvollzugsorgane.
Wg. Menschenhandel schuldig ist jedoch bereits schon jemand, der eine 20jährige in die Sexarbeit vermittelt.
> "War ein Freier unzufrieden, wurde ein Bußgeld von 500 Euro über sie verhängt.
Sprachen sie die Männer nicht „engagiert“ genug an, kostete das 50 Euro."
Das erfährt die Öffentlichkeit hier das erste mal.
In den vorliegenden Pussy-Club-Verträgen jedenfalls steht dergleichen nicht und die Klagen der Freier in den Freierforen über unwillige, uninteressiert, gelangweiligte und dauerduschende mit sich selbst beschäftigte Sexworker scheint das auch nicht gerade zu bestätigen.
> "50 bis 60 Männer am Tag" im Pussy Club
das wären 20-25 Minuten pro Kunde bei 24 Stundentag
oder 5-6 Minuten pro Kunde bei 10 Stundenschicht.
Klingt auch nicht gerade nach einem besonders realitätsnahen Anklagepunkt, sondern mehr nach einer psycho-emotionalen subjektiv-verarbeiteten Wahrnehmung einer Sexarbeitsmigrantin, die das ganze nur aus Not und mit Ekelgefühl durchlebt hat, weil ihre Einwilligung, Migrationslust und Geldverdiengier größer war als ihre Skepsis, Vorsicht oder Sexarbeitsleistungsfähigkeit.
> "Von den Frauen wurde erwartet, dass sie ihrem Zuhälter jede Woche 1000 Euro bringen."
[entspricht 150-200 Euro pro Tag. Also z.B. 3-4 Kundenhonorare von den angeblichen 50-60 Kunden. Das wären dann aber nur 6%?]
Ist hier mit Zuhälter ein persönlicher Begleiter, Freund oder Ausbeuter einer Sexarbeitermigrantin gemeint oder die angeklagten Drahtzieher, die das Migrations- und Flatrate-Club-Netzwerk kontrolliert haben sollen?
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.03.2011, 15:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Absprachen im Bordellprozess scheitern
Wie schwer sich das Gericht mit Beweisen tut zeigt dieser Bericht:
Absprachen im Bordellprozess scheitern
"Fellbach und Rems-Murr-Kreis", aktualisiert am 16.03.2011 um 00:00 Uhr
Fellbach Der Richter müht sich vergeblich, das Verfahren abzukürzen
Von Frederike Poggel
Ratschend greifen die metallenen Schließen der Handschellen ineinander. Die zehn Angeklagten, neun von ihnen sitzen in Untersuchungshaft, müssen den Sitzungssaal in Stammheim verlassen: es wird unterbrochen, ein weiteres Mal. Denn Verteidiger und Staatsanwalt haben sich in dem Prozess um Zwangsprostitution in Flatrate-Bordellen, in dem es auch um den einstigen Pussy-Club in Fellbach geht, nicht auf eine Verständigung geeinigt. Gespräche vor Verhandlungsauftakt waren bereits ähnlich erfolglos ausgegangen.
"Es wäre für das Gericht sinnvoll zu erfahren, woran es hakt", hat Claus Belling die erneute Pause begründet. Der Vorsitzende Richter der 10. Wirtschaftsstrafkammer will verhindern, dass sich der Prozess zum weiteren Mammutverfahren am Landgericht auswächst - ähnlich dem Mordprozess gegen 21 mutmaßliche Mitglieder der Jugendbande Black Jackets, bei dem seit einem Jahr kein Ende abzusehen ist. Bellings Mühe ist vorerst vergeblich: "Es gibt kein Ergebnis", verkündet er nach fast eineinhalb Stunden Beratung knapp.
Vorläufig sind bis Ende Juni Termine anberaumt, an denen das Gericht klären muss, welche Schuld die Angeklagten auf sich geladen haben. Ihnen wird Menschenhandel vorgeworfen, außerdem Zuhälterei und Sozialversicherungsbetrug in Höhe von 2,75 Millionen Euro. Mit falschen Versprechungen sollen sie ab 2004 insgesamt 22 junge rumänische Frauen nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen haben. Sie mussten offenbar bis zu 60 Männer an einem Tag bedienen - auch bei Krankheit, Erschöpfung, Monatsblutung.
Die einzige Frau auf der Anklagebank ist zugleich die Jüngste: Sie ist Rumänin, 23 Jahre alt und arbeitet seit sie 18 ist als Prostituierte. Der älteste der neun Männer ist ein 40-jähriger Automechaniker aus Rumänien. Zusammen mit ihm stehen auch ein Cousin und sein Bruder vor Gericht.
Letzterer, 37 Jahre alt und Werkstattschlosser, soll einer der zwei Drahtzieher der Zuhälterbande sein. Der Anklage zufolge organisierte er das Geschäft mit den Prostituierten vom Gefängnis aus. Wegen Menschenhandels hatte das Landgericht Frankfurt ihn 2007 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Damals mussten sich zwei weitere Männer wegen Beihilfe verantworten, die auch jetzt auf der Anklagebank sitzen, unter ihnen ein ehrenamtlich engagierter Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuz.
Als zweiter Drahtzieher gilt ein 34-jähriger Spätaussiedler aus Rumänien, der sich in Deutschland zunächst erfolglos als Verkäufer von Tiefkühlnahrung verdingte. Später betrieb er in Heilbronn mehrere Diskotheken, darunter den Club "Drakula", in dem laut Anklage zwei der 22 rumänischen Frauen von Hintermännern der Bande rekrutiert wurden.
Im Jahr 2006 setzte sich der 34-Jährige nach Spanien ab. Dort suchten ihn nicht nur die deutschen Behörden mit internationalem Haftbefehl, sondern auch die rumänischen. Vor einem Jahr wurde er dann in Madrid festgenommen. Auch der rumänische Staat ersuchte - erfolglos allerdings - um seine Auslieferung: In seiner Heimat war der Mann wegen Freiheitsberaubung in Abwesenheit zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden.
Morgen wird vor dem Stuttgarter Landgericht weiter verhandelt.
Stuttgarter Nachrichten
Absprachen im Bordellprozess scheitern
"Fellbach und Rems-Murr-Kreis", aktualisiert am 16.03.2011 um 00:00 Uhr
Fellbach Der Richter müht sich vergeblich, das Verfahren abzukürzen
Von Frederike Poggel
Ratschend greifen die metallenen Schließen der Handschellen ineinander. Die zehn Angeklagten, neun von ihnen sitzen in Untersuchungshaft, müssen den Sitzungssaal in Stammheim verlassen: es wird unterbrochen, ein weiteres Mal. Denn Verteidiger und Staatsanwalt haben sich in dem Prozess um Zwangsprostitution in Flatrate-Bordellen, in dem es auch um den einstigen Pussy-Club in Fellbach geht, nicht auf eine Verständigung geeinigt. Gespräche vor Verhandlungsauftakt waren bereits ähnlich erfolglos ausgegangen.
"Es wäre für das Gericht sinnvoll zu erfahren, woran es hakt", hat Claus Belling die erneute Pause begründet. Der Vorsitzende Richter der 10. Wirtschaftsstrafkammer will verhindern, dass sich der Prozess zum weiteren Mammutverfahren am Landgericht auswächst - ähnlich dem Mordprozess gegen 21 mutmaßliche Mitglieder der Jugendbande Black Jackets, bei dem seit einem Jahr kein Ende abzusehen ist. Bellings Mühe ist vorerst vergeblich: "Es gibt kein Ergebnis", verkündet er nach fast eineinhalb Stunden Beratung knapp.
Vorläufig sind bis Ende Juni Termine anberaumt, an denen das Gericht klären muss, welche Schuld die Angeklagten auf sich geladen haben. Ihnen wird Menschenhandel vorgeworfen, außerdem Zuhälterei und Sozialversicherungsbetrug in Höhe von 2,75 Millionen Euro. Mit falschen Versprechungen sollen sie ab 2004 insgesamt 22 junge rumänische Frauen nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen haben. Sie mussten offenbar bis zu 60 Männer an einem Tag bedienen - auch bei Krankheit, Erschöpfung, Monatsblutung.
Die einzige Frau auf der Anklagebank ist zugleich die Jüngste: Sie ist Rumänin, 23 Jahre alt und arbeitet seit sie 18 ist als Prostituierte. Der älteste der neun Männer ist ein 40-jähriger Automechaniker aus Rumänien. Zusammen mit ihm stehen auch ein Cousin und sein Bruder vor Gericht.
Letzterer, 37 Jahre alt und Werkstattschlosser, soll einer der zwei Drahtzieher der Zuhälterbande sein. Der Anklage zufolge organisierte er das Geschäft mit den Prostituierten vom Gefängnis aus. Wegen Menschenhandels hatte das Landgericht Frankfurt ihn 2007 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Damals mussten sich zwei weitere Männer wegen Beihilfe verantworten, die auch jetzt auf der Anklagebank sitzen, unter ihnen ein ehrenamtlich engagierter Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuz.
Als zweiter Drahtzieher gilt ein 34-jähriger Spätaussiedler aus Rumänien, der sich in Deutschland zunächst erfolglos als Verkäufer von Tiefkühlnahrung verdingte. Später betrieb er in Heilbronn mehrere Diskotheken, darunter den Club "Drakula", in dem laut Anklage zwei der 22 rumänischen Frauen von Hintermännern der Bande rekrutiert wurden.
Im Jahr 2006 setzte sich der 34-Jährige nach Spanien ab. Dort suchten ihn nicht nur die deutschen Behörden mit internationalem Haftbefehl, sondern auch die rumänischen. Vor einem Jahr wurde er dann in Madrid festgenommen. Auch der rumänische Staat ersuchte - erfolglos allerdings - um seine Auslieferung: In seiner Heimat war der Mann wegen Freiheitsberaubung in Abwesenheit zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden.
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Fragwürdiges zur Tat:
> 22 junge rumänische Frauen nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen
aber:
> in Heilbronn mehrere Diskotheken, darunter den Club "Drakula", in dem laut Anklage zwei der 22 rumänischen Frauen von Hintermännern der Bande rekrutiert wurden.
Also wurden die Frauen nichteinmal grenzüberschreitend angeworben, sondern in der Disko vor der Haustür in Heilbronn angeworben? Die Frauen sind den Männern, FreundInnen und allgemeinem Migrationstrend von Landsleuten in Richtung Wohlstandsdeutschland gefolgt und die Disko war ihr Szenetreffpunkt inkl. Geschäftskontakten?!
Fragwürdiges zum Täterprofiling:
> 37 Jahre alt und Werkstattschlosser
Der soll das Mastermind aus dem Gefängnis heraus für das Deutschlandweite Flatrate-Pussy-Club- und Migrations-Netzwerk gewesen sein?
Und die studierte Chefin oder andere Frauen vom Pussy-Club Fellbach sollen nur Strohfrau oder Opfer gewesen sein und nicht selbstverantwortlich gehandelt haben?
> Milena (32 Jahre) aus Bulgarien sagt, sie habe Wirtschaftswissenschaften studiert.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=62270#62270 (29.7.2009)
> 22 junge rumänische Frauen nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen
aber:
> in Heilbronn mehrere Diskotheken, darunter den Club "Drakula", in dem laut Anklage zwei der 22 rumänischen Frauen von Hintermännern der Bande rekrutiert wurden.
Also wurden die Frauen nichteinmal grenzüberschreitend angeworben, sondern in der Disko vor der Haustür in Heilbronn angeworben? Die Frauen sind den Männern, FreundInnen und allgemeinem Migrationstrend von Landsleuten in Richtung Wohlstandsdeutschland gefolgt und die Disko war ihr Szenetreffpunkt inkl. Geschäftskontakten?!
Fragwürdiges zum Täterprofiling:
> 37 Jahre alt und Werkstattschlosser
Der soll das Mastermind aus dem Gefängnis heraus für das Deutschlandweite Flatrate-Pussy-Club- und Migrations-Netzwerk gewesen sein?
Und die studierte Chefin oder andere Frauen vom Pussy-Club Fellbach sollen nur Strohfrau oder Opfer gewesen sein und nicht selbstverantwortlich gehandelt haben?
> Milena (32 Jahre) aus Bulgarien sagt, sie habe Wirtschaftswissenschaften studiert.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=62270#62270 (29.7.2009)
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Re: Unverständlich (übermittelte) Passagen der Anklage

Nein, hier gilt es eine ganz andere Frage zu stellen.Marc of Frankfurt hat geschrieben:> "Weil sie die illegal aus Rumänien eingereisten Frauen nicht als Beschäftigte angemeldet haben, sind die zwei zusätzlich wegen Sozialbetrugs angeklagt."
1.) Erwartet die Öffentlichkeit, der Journalist, die Medien, die Anlagevertretung und Staatsanwaltschaft, dass sich Illegale, die sich qua Statusdefinition nicht anmelden können, sich anmelden ???
Ab 1.1. 2007 können Rumänen sich in der gesamten EU frei bewegen und aufhalten, sofern sie im Besitz eines gültigen Reisepasses bzw. Personalausweises sind. Wie kann es also sein, dass diese Rumäninnen sich illegal in Deutschland aufhielten? Fehlte der Reisepass, oder wie?
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Na ja, was heisst das denn schon?Al Capone fing ja auch als Aushilfe in einem Süsswarengeschäft an, und ohne Universitätsabschluss.Marc of Frankfurt hat geschrieben:
Fragwürdiges zum Täterprofiling:
> 37 Jahre alt und Werkstattschlosser
Der soll das Mastermind aus dem Gefängnis heraus für das Deutschlandweite Flatrate-Pussy-Club- und Migrations-Netzwerk gewesen sein?
Auch erinnere ich mich an einen österreichischen Postkartenmaler, der meinte ein ganzes Reich führen zu können...
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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> illegal aus Rumänien eingereisten Frauen
Ich vermute das soll nicht heißen "illegal eingereist" sondern "illegal im Land nach legaler Einreise". Etwa weil die Zeit von 3 Monaten für eine touristische Reise überschritten war? Ferner müßte unterschieden werden zwischen Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis, was der Gerichtsreporter auch nicht leistet. :-((
Infos zur Legalisierung und Merkblatt für MigrantInnen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9213#9213
> Fragwürdiges zum Täterprofiling:
O.K. da gibt es immer historische Ausnahmeerscheinungen mit besonderer charakterlicher Veranlagung zur Menschenführung. Danke für die zwei Beispiele. Obgleich ich besonders bei Hitler Probleme damit habe hier der Propaganda folgend einen 'übermächtigen' Einzeltäter konstruieren zu wollen, dem dann die deutsche Kollektivschuld abgeschoben werden kann.
Karl-Heinz Deschner weist z.B. eine Mitschuld der kath. Kirche nach:
www.youtube.com/watch?v=jmZ4-dz5CIc Teil 4 von 12
[Mit Gott und den Faschisten (gesamte Playlist)
www.youtube.com/view_play_list?p=9BA7A019778625B8 ]
Ich vermute das soll nicht heißen "illegal eingereist" sondern "illegal im Land nach legaler Einreise". Etwa weil die Zeit von 3 Monaten für eine touristische Reise überschritten war? Ferner müßte unterschieden werden zwischen Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis, was der Gerichtsreporter auch nicht leistet. :-((
Infos zur Legalisierung und Merkblatt für MigrantInnen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=9213#9213
> Fragwürdiges zum Täterprofiling:
O.K. da gibt es immer historische Ausnahmeerscheinungen mit besonderer charakterlicher Veranlagung zur Menschenführung. Danke für die zwei Beispiele. Obgleich ich besonders bei Hitler Probleme damit habe hier der Propaganda folgend einen 'übermächtigen' Einzeltäter konstruieren zu wollen, dem dann die deutsche Kollektivschuld abgeschoben werden kann.
Karl-Heinz Deschner weist z.B. eine Mitschuld der kath. Kirche nach:
www.youtube.com/watch?v=jmZ4-dz5CIc Teil 4 von 12
[Mit Gott und den Faschisten (gesamte Playlist)
www.youtube.com/view_play_list?p=9BA7A019778625B8 ]
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18.03.2011
27 Monate Haft für ungarischen Zuhälter
Wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels mit Minderjährigen, Zuhälterei und Verwendung fremder Ausweise ist ein 35-jähriger Ungar am Freitag am Klagenfurter Landesgericht zu 27 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden.
Er soll im September 2009 ein damals noch 17-jähriges Mädchen am Straßenrand aufgelesen und nach Österreich in verschiedenste Bordelle gebracht haben. Sowohl die Verteidigung als auch Staatsanwalt Helmut Jamnig kündigten Berufung gegen die Strafhöhe an.
"Ihr Mann hat sie schlecht behandelt, ich habe mich verliebt, wir waren ein Paar", erklärte der Angeklagte sein Verhältnis zum Opfer vor Richter Gerhard Pöllinger. Das Mädchen habe gewollt, dass er sie nach Österreich mitnimmt, sie habe außerdem schon in Ungarn als Prostituierte gearbeitet. Für Jamnig stellte sich die Sachlage anders dar: "Wenn das Mädchen geplant hätte, nach Österreich zu gehen, warum hat sie dann nur die Kleider, die sie am Leib trug, bei sich gehabt?" Dazu schwieg der Mann.
Von Traumfrau aushalten lassen"
Der Ungar erklärte, das Paar habe von dem Geld, das das Mädchen verdient hatte, leben müssen. Das Arbeitslosengeld, das er aus Ungarn bekommen habe, reichte nicht. Pöllinger wusste daraufhin schon die nächste Frage zu stellen: "Was muss man für einen Charakter haben, wenn man sich von seiner Traumfrau aushalten lässt, anstelle ihr Geschenke zu machen?" Der Angeklagte beteuerte, dass er nie von dem Mädchen Geld verlangt habe. "Ich habe Unterstützung von meiner Familie bekommen, habe auch gelegentlich andere Sachen gemacht", sagte er. "Ja, da haben wir Strafregisterauskünfte von diesen anderen Sachen", antwortete der Richter prompt.
Als das Mädchen - von dem Ungar mit einem falschen Ausweis ausgestattet - in diversen Bordells in Oberösterreich nicht genug verdiente, brachte er sie nach Klagenfurt. Dort bekam der Ungar wegen einer Auseinandersetzung mit dem Bordellbetreiber Hausverbot. "Zu den Punkten, dass ich ihr einen falschen Ausweis gegeben habe und sie in die Bordelle gebracht habe, bin ich geständig. Aber ich bin kein Zuhälter, habe sie nie bedroht oder geschlagen", erklärte der 35-Jährige vor der Urteilsverkündung.
Pöllinger setzte die Strafe im untersten Drittel der Höchststrafe von zehn Jahren an. "Mildernd ist sein teilweises Geständnis, erschwerend aber die vielen Vorstrafen und das Zusammentreffen von einem Verbrechen mit mehreren Vergehen", sagte der Richter.
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/kl ... lter.story
27 Monate Haft für ungarischen Zuhälter
Wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels mit Minderjährigen, Zuhälterei und Verwendung fremder Ausweise ist ein 35-jähriger Ungar am Freitag am Klagenfurter Landesgericht zu 27 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden.
Er soll im September 2009 ein damals noch 17-jähriges Mädchen am Straßenrand aufgelesen und nach Österreich in verschiedenste Bordelle gebracht haben. Sowohl die Verteidigung als auch Staatsanwalt Helmut Jamnig kündigten Berufung gegen die Strafhöhe an.
"Ihr Mann hat sie schlecht behandelt, ich habe mich verliebt, wir waren ein Paar", erklärte der Angeklagte sein Verhältnis zum Opfer vor Richter Gerhard Pöllinger. Das Mädchen habe gewollt, dass er sie nach Österreich mitnimmt, sie habe außerdem schon in Ungarn als Prostituierte gearbeitet. Für Jamnig stellte sich die Sachlage anders dar: "Wenn das Mädchen geplant hätte, nach Österreich zu gehen, warum hat sie dann nur die Kleider, die sie am Leib trug, bei sich gehabt?" Dazu schwieg der Mann.
Von Traumfrau aushalten lassen"
Der Ungar erklärte, das Paar habe von dem Geld, das das Mädchen verdient hatte, leben müssen. Das Arbeitslosengeld, das er aus Ungarn bekommen habe, reichte nicht. Pöllinger wusste daraufhin schon die nächste Frage zu stellen: "Was muss man für einen Charakter haben, wenn man sich von seiner Traumfrau aushalten lässt, anstelle ihr Geschenke zu machen?" Der Angeklagte beteuerte, dass er nie von dem Mädchen Geld verlangt habe. "Ich habe Unterstützung von meiner Familie bekommen, habe auch gelegentlich andere Sachen gemacht", sagte er. "Ja, da haben wir Strafregisterauskünfte von diesen anderen Sachen", antwortete der Richter prompt.
Als das Mädchen - von dem Ungar mit einem falschen Ausweis ausgestattet - in diversen Bordells in Oberösterreich nicht genug verdiente, brachte er sie nach Klagenfurt. Dort bekam der Ungar wegen einer Auseinandersetzung mit dem Bordellbetreiber Hausverbot. "Zu den Punkten, dass ich ihr einen falschen Ausweis gegeben habe und sie in die Bordelle gebracht habe, bin ich geständig. Aber ich bin kein Zuhälter, habe sie nie bedroht oder geschlagen", erklärte der 35-Jährige vor der Urteilsverkündung.
Pöllinger setzte die Strafe im untersten Drittel der Höchststrafe von zehn Jahren an. "Mildernd ist sein teilweises Geständnis, erschwerend aber die vielen Vorstrafen und das Zusammentreffen von einem Verbrechen mit mehreren Vergehen", sagte der Richter.
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24.03.2011
47-Jähriger soll Frau erpresst und zur Prostitution gezwungen haben
Region - So ganz alltäglich ist das, was sich gestern am Heilbronner Amtsgericht abspielte, wahrlich nicht. Ein hagerer Mann, 48 Jahre alt, mit Wuschelmähne, berichtet aus seinem an sich normalen Leben, das er aber gerne mit Sadomaso-Spielen auflockert. Auch mit mehreren Frauen gleichzeitig.
Eine seiner Gespielinnen sei 17 Jahre alt, erzählt er. Seine Ehefrau wisse von seiner Vorliebe. "Sie war damit einverstanden", sagt der Elektriker aus dem nördlichen Landkreis, als gebe es nichts Selbstverständlicheres. Bei den Praktiken sei er selbst der "Herr". Das heißt derjenige, der den Ton angibt. Damit ging der Mann aber im Sommer 2008 offenbar zu weit. Nicht nur wegen Zuhälterei muss er sich seit gestern vor dem Schöffengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm auch gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung vor.
Internet
Im Frühjahr 2008 lernte er übers Internet eine junge Frau kennen. Die hatte Probleme in ihrer heute geschiedenen Ehe und findet in dem 48-Jährigen einen Zuhörer. Er erzählt ihr von Sadomaso-Spielen, was die junge Mutter neugierig macht. Es kommt zum Treffen, bald darauf zieht die damals 20-Jährige zu ihm − und seiner Frau. Das geht nicht lange gut, die junge Frau, die als Nebenklägerin am Prozess beteiligt ist, nimmt sich eine eigene Wohnung. Dort besucht der Mann sie regelmäßig. An den Sex-Praktiken findet sie zunächst Gefallen. Bis sich seine Dominanz nicht mehr nur auf die Rollenspiele im Bett beschränkt, sondern auch aufs reale Leben übergreift.
Er habe alles in ihrem Leben kontrollieren wollen, berichtet die Frau. Als sie seinen Anweisungen nicht mehr gehorcht, wird er laut Anklage gewalttätig, würgt sie angeblich bis zur Bewusstlosigkeit. Wenig später fordert er sie zur Prostitution auf. Sollte sie sich weigern, wollte er Bilder, die die Frau bei Sadomaso-Praktiken zeigen, an ihren Mann schicken. Sie gibt nach, verkauft ihren Körper. Geld dafür habe sie nie gesehen, so die Frau. Als der 48-Jährige nach einem Streit die Fotos doch weiterleitet, eskaliert die Situation, die Polizei wird alarmiert.
Schulden
Das alles sieht der Angeklagte freilich anders. "Sie hatte Schulden und ich sagte, sie kommt nur schnell an Geld, wenn sie sich prostituiert." Sie habe es freiwillig getan. Das Geld der Freier habe er ihr natürlich gegeben. Warum sie nicht früher zur Polizei ging, fragt der Richter die Frau. "Ich hatte Angst, dass ich meine Kinder verliere, wenn er die Fotos schickt." Der Prozess wird fortgesetzt
http://www.stimme.de/heilbronn/hn/sonst ... 02,2093937
47-Jähriger soll Frau erpresst und zur Prostitution gezwungen haben
Region - So ganz alltäglich ist das, was sich gestern am Heilbronner Amtsgericht abspielte, wahrlich nicht. Ein hagerer Mann, 48 Jahre alt, mit Wuschelmähne, berichtet aus seinem an sich normalen Leben, das er aber gerne mit Sadomaso-Spielen auflockert. Auch mit mehreren Frauen gleichzeitig.
Eine seiner Gespielinnen sei 17 Jahre alt, erzählt er. Seine Ehefrau wisse von seiner Vorliebe. "Sie war damit einverstanden", sagt der Elektriker aus dem nördlichen Landkreis, als gebe es nichts Selbstverständlicheres. Bei den Praktiken sei er selbst der "Herr". Das heißt derjenige, der den Ton angibt. Damit ging der Mann aber im Sommer 2008 offenbar zu weit. Nicht nur wegen Zuhälterei muss er sich seit gestern vor dem Schöffengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm auch gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung vor.
Internet
Im Frühjahr 2008 lernte er übers Internet eine junge Frau kennen. Die hatte Probleme in ihrer heute geschiedenen Ehe und findet in dem 48-Jährigen einen Zuhörer. Er erzählt ihr von Sadomaso-Spielen, was die junge Mutter neugierig macht. Es kommt zum Treffen, bald darauf zieht die damals 20-Jährige zu ihm − und seiner Frau. Das geht nicht lange gut, die junge Frau, die als Nebenklägerin am Prozess beteiligt ist, nimmt sich eine eigene Wohnung. Dort besucht der Mann sie regelmäßig. An den Sex-Praktiken findet sie zunächst Gefallen. Bis sich seine Dominanz nicht mehr nur auf die Rollenspiele im Bett beschränkt, sondern auch aufs reale Leben übergreift.
Er habe alles in ihrem Leben kontrollieren wollen, berichtet die Frau. Als sie seinen Anweisungen nicht mehr gehorcht, wird er laut Anklage gewalttätig, würgt sie angeblich bis zur Bewusstlosigkeit. Wenig später fordert er sie zur Prostitution auf. Sollte sie sich weigern, wollte er Bilder, die die Frau bei Sadomaso-Praktiken zeigen, an ihren Mann schicken. Sie gibt nach, verkauft ihren Körper. Geld dafür habe sie nie gesehen, so die Frau. Als der 48-Jährige nach einem Streit die Fotos doch weiterleitet, eskaliert die Situation, die Polizei wird alarmiert.
Schulden
Das alles sieht der Angeklagte freilich anders. "Sie hatte Schulden und ich sagte, sie kommt nur schnell an Geld, wenn sie sich prostituiert." Sie habe es freiwillig getan. Das Geld der Freier habe er ihr natürlich gegeben. Warum sie nicht früher zur Polizei ging, fragt der Richter die Frau. "Ich hatte Angst, dass ich meine Kinder verliere, wenn er die Fotos schickt." Der Prozess wird fortgesetzt
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Aber, Marc, das sage ich doch gar nicht???Marc of Frankfurt hat geschrieben: Obgleich ich besonders bei Hitler Probleme damit habe hier der Propaganda folgend einen 'übermächtigen' Einzeltäter konstruieren zu wollen, dem dann die deutsche Kollektivschuld abgeschoben werden kann.
Ich habe auch Neumanns Behemoth gelesen, die Studie, die schon während des Krieges aus dem amerikanischen Exil heraus das komplexe Gewebe der Machtsabhängigkeiten im Nationalsozialismus erörterte.
Des weiteren glaube ich aber auch wieder nicht an eine deutsche Kollektivschuld, wäre es nur weil meine deutsche Grossmutter und ihr Bruder entschieden gegen die Nazis waren.
Zuletzt geändert von Arum am 30.03.2011, 09:48, insgesamt 3-mal geändert.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Pussy-Club-Prozess
Zeugin wirkt verwirrt und verängstigt
Frederike Poggel, aktualisiert am 30.03.2011 um 07:54 Uhr
Fellbach - Was hat sich zugetragen hinter den Türen der Flatratebordelle, von denen eines, der Pussy Club, auch in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) stand? Ein Menschenhändlerring aus Osteuropa soll Frauen nach Deutschland geschleust und zur Prostitution gezwungen haben. 22 Rumäninnen gerieten laut der Anklage zwischen 2004 und 2009 in die Fänge der Bande, deren zehn mutmaßlichen Mitgliedern seit drei Wochen in Stuttgart der Prozess gemacht wird. Drei der illegal beschäftigten Frauen, die offenbar unter katastrophalen Zuständen anschaffen mussten, sind Nebenklägerinnen.
Eine von ihnen, 21 Jahre jung, Mutter von zwei Kindern, sitzt am Dienstag als erste der drei im Zeugenstand. Ihrer Aussage nach arbeitete sie bis zur Razzia durch die Polizei im Sommer 2009 mehrere Monate lang im Club Milano in Berlin und später in einem Pussy Club, ebenfalls in der Hauptstadt. Dort musste sie Männer gegen eine Pauschale so oft und so lange bedienen, wie diese es wünschten. Sollten sich die Richter mehr Informationen über die Umstände erhofft haben, unter denen die Frauen arbeiteten - körperliche Gewalt, miserable hygienische Verhältnisse, überlange Arbeitstage mit Dutzenden von Freiern-, so werden sie enttäuscht. Die junge Frau, die den Zeugenstand luftig bekleidet betritt, kann trotz mehrstündiger Vernehmung kaum zur Aufklärung beitragen. Auch auf konkrete Nachfragen des Richters hin übersetzt der Dolmetscher oft nur zusammenhanglose Antworten. "Dabei belasse ich es, weil ich keine Probleme will", sagt sie einmal: Sie habe Angst vor Racheaktionen gegen ihre Familie in Rumänien.
"Ich habe gelogen aus Angst"
Auch frühere Vernehmungen der Polizei versprechen wohl kaum weitere Erkenntnisse. Dort liegt die Aussage der Zeugin bereits in vier Versionen vor. Doch nichts, was sie damals sagte, sei wahr: "Ich habe gelogen aus Angst." Das setzt ihre Glaubwürdigkeit nicht ins beste Licht.
Nach der mühsamen Befragung kristallisiert sich zumindest die Geschichte einer Frau heraus, die mit 16 Jahren das erste ihrer zwei Kinder zur Welt bringt. Die Analphabetin, deren Brüder sie schon in jungen Jahren auf den Strich schicken, lernt in der Discothek Sharks in Rumänien den Türsteher Andreij kennen. Er habe ihr einen Job in Deutschland angeboten, erzählt sie. Als sie ablehnte, habe er sie gegen ihren Willen über Ungarn nach Berlin geschleust. Dort habe man sie allabendlich ins Bordell gebracht: "Zieh dich aus und geh arbeiten", sei sie angeherrscht worden. Einen der Angeklagten will sie im Saal des Landgerichts wiedererkannt haben.
Trotzdem kauft eine Verteidigerin ihr die Rolle des Opfers nicht ab. Schließlich sei das Geschäft für die Frauen lukrativ, die damit in Deutschland zigmal mehr verdienen würden als in ihrer Heimat, meint sie.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/i.... ... 2b336.html
Zeugin wirkt verwirrt und verängstigt
Frederike Poggel, aktualisiert am 30.03.2011 um 07:54 Uhr
Fellbach - Was hat sich zugetragen hinter den Türen der Flatratebordelle, von denen eines, der Pussy Club, auch in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) stand? Ein Menschenhändlerring aus Osteuropa soll Frauen nach Deutschland geschleust und zur Prostitution gezwungen haben. 22 Rumäninnen gerieten laut der Anklage zwischen 2004 und 2009 in die Fänge der Bande, deren zehn mutmaßlichen Mitgliedern seit drei Wochen in Stuttgart der Prozess gemacht wird. Drei der illegal beschäftigten Frauen, die offenbar unter katastrophalen Zuständen anschaffen mussten, sind Nebenklägerinnen.
Eine von ihnen, 21 Jahre jung, Mutter von zwei Kindern, sitzt am Dienstag als erste der drei im Zeugenstand. Ihrer Aussage nach arbeitete sie bis zur Razzia durch die Polizei im Sommer 2009 mehrere Monate lang im Club Milano in Berlin und später in einem Pussy Club, ebenfalls in der Hauptstadt. Dort musste sie Männer gegen eine Pauschale so oft und so lange bedienen, wie diese es wünschten. Sollten sich die Richter mehr Informationen über die Umstände erhofft haben, unter denen die Frauen arbeiteten - körperliche Gewalt, miserable hygienische Verhältnisse, überlange Arbeitstage mit Dutzenden von Freiern-, so werden sie enttäuscht. Die junge Frau, die den Zeugenstand luftig bekleidet betritt, kann trotz mehrstündiger Vernehmung kaum zur Aufklärung beitragen. Auch auf konkrete Nachfragen des Richters hin übersetzt der Dolmetscher oft nur zusammenhanglose Antworten. "Dabei belasse ich es, weil ich keine Probleme will", sagt sie einmal: Sie habe Angst vor Racheaktionen gegen ihre Familie in Rumänien.
"Ich habe gelogen aus Angst"
Auch frühere Vernehmungen der Polizei versprechen wohl kaum weitere Erkenntnisse. Dort liegt die Aussage der Zeugin bereits in vier Versionen vor. Doch nichts, was sie damals sagte, sei wahr: "Ich habe gelogen aus Angst." Das setzt ihre Glaubwürdigkeit nicht ins beste Licht.
Nach der mühsamen Befragung kristallisiert sich zumindest die Geschichte einer Frau heraus, die mit 16 Jahren das erste ihrer zwei Kinder zur Welt bringt. Die Analphabetin, deren Brüder sie schon in jungen Jahren auf den Strich schicken, lernt in der Discothek Sharks in Rumänien den Türsteher Andreij kennen. Er habe ihr einen Job in Deutschland angeboten, erzählt sie. Als sie ablehnte, habe er sie gegen ihren Willen über Ungarn nach Berlin geschleust. Dort habe man sie allabendlich ins Bordell gebracht: "Zieh dich aus und geh arbeiten", sei sie angeherrscht worden. Einen der Angeklagten will sie im Saal des Landgerichts wiedererkannt haben.
Trotzdem kauft eine Verteidigerin ihr die Rolle des Opfers nicht ab. Schließlich sei das Geschäft für die Frauen lukrativ, die damit in Deutschland zigmal mehr verdienen würden als in ihrer Heimat, meint sie.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/i.... ... 2b336.html
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Menschenhndel mal ohne Sexarbeit
Moderne Sklaverei
Britin muss 25.000 Pfund Entschädigung zahlen
Erstmals ist in Großbritannien ein Urteil wegen "moderner Sklaverei" ergangen. Eine 68-Jährige muss einer ehemaligen Hausangestellten Entschädigung zahlen - weil sie die Afrikanerin nachweislich ausgebeutet hat, "gefühllos und habgierig", wie der Richter sagte.
London - Am Mittwoch verurteilte ein Gericht in London die Ex-Krankenhausdirektorin Saeeda K. zu einer Entschädigungszahlung von 25.000 Pfund (28.750 Euro). Die Angeklagte hatte in ihrem Privathaushalt eine Afrikanerin 18 Stunden am Tag nahezu ohne Bezahlung arbeiten lassen.
Nur dem schlechten Gesundheitszustand der ehemaligen Klinkleiterin sei es geschuldet, dass ihr eine Gefängnisstrafe erspart blieb, erklärte Richter Geoffrey Rivlin. Das Gericht verurteilte die 68-Jährige zudem wegen Menschenhandels. Sie hatte ein Krankenhaus in Tansania geleitet und die dort arbeitende, heute 49-jährige Mwanahamisi M. einfach mit nach Großbritannien genommen.
"Ich habe mich wie ein Dummkopf gefühlt", sagte die ehemalige Hausangestellte. "Ich wurde wie eine Sklavin behandelt." Die Frau hatte gehofft, mit den versprochenen 50 Pfund Wochenlohn die Ausbildung ihrer Tochter in Tansania bezahlen zu können. "Ich wollte mein Leben verbessern. Aber meine Hoffnungen wurden getrübt, ich wurde immer schwächer, und es ging mir nicht gut."
"Sie hätten sich locker eine anständige Bezahlung leisten können", sagte der Richter jetzt der Angeklagten Saeeda K. "Aber Sie entschieden sich, nichts zu geben." Er nannte das Verhalten der Frau gegenüber ihrer Hausangestellten "gefühllos und habgierig".
Die Afrikanerin hatte zunächst einen Hungerlohn von zehn Pfund pro Woche erhalten, nach einem Jahr aber gar nichts mehr. Sie durfte das Haus nicht verlassen und bekam lediglich Brot zu essen.
Spiegel Online 17.03.11
Ich habe noch nie gehört, dass wegen Menschenhandel verurteilte Zuhälter Entschädigung an ihre Opfer zahlen mussten... Wird da mit zweierlei Mass gerichtet?
Britin muss 25.000 Pfund Entschädigung zahlen
Erstmals ist in Großbritannien ein Urteil wegen "moderner Sklaverei" ergangen. Eine 68-Jährige muss einer ehemaligen Hausangestellten Entschädigung zahlen - weil sie die Afrikanerin nachweislich ausgebeutet hat, "gefühllos und habgierig", wie der Richter sagte.
London - Am Mittwoch verurteilte ein Gericht in London die Ex-Krankenhausdirektorin Saeeda K. zu einer Entschädigungszahlung von 25.000 Pfund (28.750 Euro). Die Angeklagte hatte in ihrem Privathaushalt eine Afrikanerin 18 Stunden am Tag nahezu ohne Bezahlung arbeiten lassen.
Nur dem schlechten Gesundheitszustand der ehemaligen Klinkleiterin sei es geschuldet, dass ihr eine Gefängnisstrafe erspart blieb, erklärte Richter Geoffrey Rivlin. Das Gericht verurteilte die 68-Jährige zudem wegen Menschenhandels. Sie hatte ein Krankenhaus in Tansania geleitet und die dort arbeitende, heute 49-jährige Mwanahamisi M. einfach mit nach Großbritannien genommen.
"Ich habe mich wie ein Dummkopf gefühlt", sagte die ehemalige Hausangestellte. "Ich wurde wie eine Sklavin behandelt." Die Frau hatte gehofft, mit den versprochenen 50 Pfund Wochenlohn die Ausbildung ihrer Tochter in Tansania bezahlen zu können. "Ich wollte mein Leben verbessern. Aber meine Hoffnungen wurden getrübt, ich wurde immer schwächer, und es ging mir nicht gut."
"Sie hätten sich locker eine anständige Bezahlung leisten können", sagte der Richter jetzt der Angeklagten Saeeda K. "Aber Sie entschieden sich, nichts zu geben." Er nannte das Verhalten der Frau gegenüber ihrer Hausangestellten "gefühllos und habgierig".
Die Afrikanerin hatte zunächst einen Hungerlohn von zehn Pfund pro Woche erhalten, nach einem Jahr aber gar nichts mehr. Sie durfte das Haus nicht verlassen und bekam lediglich Brot zu essen.
Spiegel Online 17.03.11
Ich habe noch nie gehört, dass wegen Menschenhandel verurteilte Zuhälter Entschädigung an ihre Opfer zahlen mussten... Wird da mit zweierlei Mass gerichtet?
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