Steuern und Steuerpolitik
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Broschüre zum Düsseldorfer Verfahren
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Din A4
47 Seiten
2 €
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Doña Carmen e.V.
Postfach 90 02 30
60422 Frankfurt
069 / 7675 2880 (tel/fax/ab)
donaCarmen [ät] t-online [dot] de
www.donaCarmen.de
Beispielkalkulation: Ab wann lohnt sich das Verfahren (nicht):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=98575#98575
Formular Finanzamt Rheinland-Pfalz:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=100047#100047
Fun Garden Urteil 2013 LG Kleve: Düsseldorfer Verfahren als Möglichkeit des Bordellbetreiber sich zu bereichern und sich in falscher Rechtssicherheit zu wähnen [Randnummer 134...]. FA Kleve und Gewerbeamt haben es dem Betreiber leicht gemacht gesetzeswidrig zu handeln...
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136785#136785
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Formular Finanzamt Rheinland-Pfalz:
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Fun Garden Urteil 2013 LG Kleve: Düsseldorfer Verfahren als Möglichkeit des Bordellbetreiber sich zu bereichern und sich in falscher Rechtssicherheit zu wähnen [Randnummer 134...]. FA Kleve und Gewerbeamt haben es dem Betreiber leicht gemacht gesetzeswidrig zu handeln...
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Steuern: Das "Düsseldorfer Modell" für Prostituierte bringt Baden-Württemberg jährlich sechs Millionen Euro ein
Das Rotlichtmilieu zahlt pauschal
Karlsruhe/Mannheim. Die Diskussion um sogenannte "Flatrate-Bordelle" hat das älteste Gewerbe der Welt wieder in die Schlagzeilen gerückt. Während viele Politiker die All-inclusive-Betriebe am liebsten sofort schließen würden, hat der Fiskus mit ihnen kein Problem. Seit 2006 kassiert die Finanzverwaltung nämlich auch im Rotlichtmilieu - und die moralisch an den Pranger gestellten "Flatrate"-Häuser sind bei diesem Thema zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit.
Drohung mit Kontrollen wirkt
Der lange Arm des Fiskus greift offenbar generell recht erfolgreich in ein Gewerbe, das über Einnahmen genauso selbstverständlich schweigt wie über Kunden. Dass Frauen, die mit der Ware Liebe ihren Lebensunterhalt verdienen, von Umsatzsteuervorauszahlungen nichts wissen und keine Einkommenssteuererklärungen abgeben wollen, musste auch die Finanzverwaltung akzeptieren. Weshalb für die Prostituierten ein Pauschalbetrag gilt, der zwar formaljuristisch nur als Vorauszahlung gilt, mit dem es der Fiskus aber stillschweigend gut sein lässt.
Die Besteuerung der Prostitution nach dem "Düsseldorfer Modell", wie die Pauschalierung heißt, wird in den vier Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin praktiziert. Im Südwesten ist "frau" mit 25 Euro dabei, was Baden-Württemberg laut Konrad Vetter von der Oberfinanzdirektion Karlsruhe pro Jahr sechs Millionen Euro in die Kassen bringt.
Zu dieser Summe steuern die etwa 60 Bordellbetriebe im Zuständigkeitsbereich der Steuerfahndung Mannheim rund 1,3 Millionen Euro bei. "Die Betreiber aller großen Häuser sind kooperativ", sagt Fahndungsleiter Hans Edinger. Selbst die wenigen "Bordsteinschwalben" der Mannheimer Industriestraße verweigern sich nicht. Anfangs holten sich Edinger und seine Fahnder Abfuhr in Serie, als sie im Milieu Listen über die Zahl der Frauen pro Betrieb verlangten. Die Aussicht, regelmäßig kontrolliert zu werden und Steuerfahnder im Bordell zu haben, schreckte die Szene allerdings derart auf, dass 25 Euro pro Prostituierte bald als das kleinere Übel galten. Immerhin hatte das oberste deutsche Gericht in Steuerfragen, der Bundesfinanzhof in München, 2006 entschieden, dass Kontrollbesuche der Fahnder im Bordell "die schützenswerten Interessen des Vermieters nicht verletzen".
Die Vorgabe des Bundesrechnungshofes aus dem Jahr 2003, eine Branche mit geschätzt 400 000 gewerblich tätigen Frauen, täglich einer Million Kunden und mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz jährlich zur Abgabenpflicht zu zwingen, gilt in den vier genannten Bundesländern mit dem "Düsseldorfer Modell" als umgesetzt. Unter Experten steht die Pauschalierung allerdings auf rechtlich wackeligen Füßen. Edinger wünscht sich denn auch eine "bessere gesetzliche Verankerung" der Prostitutionsbesteuerung, ohne allerdings weiter ins Detail zu gehen. Bis der Gesetzgeber reagiert, bleibt die Pauschale der einzig gangbare Weg, die Damen des horizontalen Gewerbes an ihre Steuerpflicht zu erinnern.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/pol ... 78047.html
Das Rotlichtmilieu zahlt pauschal
Karlsruhe/Mannheim. Die Diskussion um sogenannte "Flatrate-Bordelle" hat das älteste Gewerbe der Welt wieder in die Schlagzeilen gerückt. Während viele Politiker die All-inclusive-Betriebe am liebsten sofort schließen würden, hat der Fiskus mit ihnen kein Problem. Seit 2006 kassiert die Finanzverwaltung nämlich auch im Rotlichtmilieu - und die moralisch an den Pranger gestellten "Flatrate"-Häuser sind bei diesem Thema zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit.
Drohung mit Kontrollen wirkt
Der lange Arm des Fiskus greift offenbar generell recht erfolgreich in ein Gewerbe, das über Einnahmen genauso selbstverständlich schweigt wie über Kunden. Dass Frauen, die mit der Ware Liebe ihren Lebensunterhalt verdienen, von Umsatzsteuervorauszahlungen nichts wissen und keine Einkommenssteuererklärungen abgeben wollen, musste auch die Finanzverwaltung akzeptieren. Weshalb für die Prostituierten ein Pauschalbetrag gilt, der zwar formaljuristisch nur als Vorauszahlung gilt, mit dem es der Fiskus aber stillschweigend gut sein lässt.
Die Besteuerung der Prostitution nach dem "Düsseldorfer Modell", wie die Pauschalierung heißt, wird in den vier Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin praktiziert. Im Südwesten ist "frau" mit 25 Euro dabei, was Baden-Württemberg laut Konrad Vetter von der Oberfinanzdirektion Karlsruhe pro Jahr sechs Millionen Euro in die Kassen bringt.
Zu dieser Summe steuern die etwa 60 Bordellbetriebe im Zuständigkeitsbereich der Steuerfahndung Mannheim rund 1,3 Millionen Euro bei. "Die Betreiber aller großen Häuser sind kooperativ", sagt Fahndungsleiter Hans Edinger. Selbst die wenigen "Bordsteinschwalben" der Mannheimer Industriestraße verweigern sich nicht. Anfangs holten sich Edinger und seine Fahnder Abfuhr in Serie, als sie im Milieu Listen über die Zahl der Frauen pro Betrieb verlangten. Die Aussicht, regelmäßig kontrolliert zu werden und Steuerfahnder im Bordell zu haben, schreckte die Szene allerdings derart auf, dass 25 Euro pro Prostituierte bald als das kleinere Übel galten. Immerhin hatte das oberste deutsche Gericht in Steuerfragen, der Bundesfinanzhof in München, 2006 entschieden, dass Kontrollbesuche der Fahnder im Bordell "die schützenswerten Interessen des Vermieters nicht verletzen".
Die Vorgabe des Bundesrechnungshofes aus dem Jahr 2003, eine Branche mit geschätzt 400 000 gewerblich tätigen Frauen, täglich einer Million Kunden und mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz jährlich zur Abgabenpflicht zu zwingen, gilt in den vier genannten Bundesländern mit dem "Düsseldorfer Modell" als umgesetzt. Unter Experten steht die Pauschalierung allerdings auf rechtlich wackeligen Füßen. Edinger wünscht sich denn auch eine "bessere gesetzliche Verankerung" der Prostitutionsbesteuerung, ohne allerdings weiter ins Detail zu gehen. Bis der Gesetzgeber reagiert, bleibt die Pauschale der einzig gangbare Weg, die Damen des horizontalen Gewerbes an ihre Steuerpflicht zu erinnern.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/pol ... 78047.html
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Migranten - Gastarbeiter: Doppelbesteuerung
Für Deutsche Sexworker in der Schweiz:
Baseler Zeitung:
Schweizer Steuerverwaltung beschwert sich in Berlin
Seit kurzem müssen Deutsche, die in der Schweiz als Selbständige arbeiten, in der Heimat Steuern abliefern. Daran stört sich die hiesige Steuerverwaltung.
Stört sich an der doppelten Steuerlast für hier lebende Deutsche: Bundesbern protestiert in Berlin.
Mit der Besteuerung von selbständig Erwerbenden halte sich Deutschland nicht an die vereinbarten Spielregeln bei der Aushandlung des neuen Doppelbesteuerungsabkommens, kritisierte Pascal Duss von der Abteilung für Internationales der Eidgenössischen Steuerverwaltung.
Bern habe deshalb am 13. Juli in Berlin interveniert und sich gegen diese Form der doppelten Besteuerung beschwert. Duss bestätigte damit entsprechende Informationen der Zeitung «Le Temps».
Differenz in Berlin abgeben
Der deutsche Fiskus zieht neuerdings die Differenz ein, zwischen dem, was ein selbständig Erwerbender in Deutschland an Steuern hätte zahlen müssen und dem Betrag, den er tatsächlich in der Schweiz abgeliefert hat.
Betroffen von der neuen Steuerpraxis sind zum Beispiel Ärzte und Anwälte, die in der Schweiz eine Praxis oder Kanzlei haben, aber weiterhin in Deutschland wohnen. Gemäss dem Doppelbesteuerungsabkommen aus dem Jahre 1971 wären sie eigentlich von den Steuern in Deutschland befreit.
Altes Gesetz reaktiviert
Das Bundesfinanzministerium von Peer Steinbrück hat jedoch ein Gesetz aus dem Jahre 1972 aus der Schublade gezogen und vor rund einem Jahr damit begonnen, es auf selbständig Erwerbende anzuwenden.
«Dieses Gesetz wurde ursprünglich erlassen, um Missbräuche zu verhindern. Aber normalerweise begeht jemand, der in Deutschland lebt und als Selbständiger in der Schweiz arbeitet, keinen Missbrauch», sagte Duss.
(oku/sda)
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sc ... y/20325651
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Baseler Zeitung:
Schweizer Steuerverwaltung beschwert sich in Berlin
Seit kurzem müssen Deutsche, die in der Schweiz als Selbständige arbeiten, in der Heimat Steuern abliefern. Daran stört sich die hiesige Steuerverwaltung.
Stört sich an der doppelten Steuerlast für hier lebende Deutsche: Bundesbern protestiert in Berlin.
Mit der Besteuerung von selbständig Erwerbenden halte sich Deutschland nicht an die vereinbarten Spielregeln bei der Aushandlung des neuen Doppelbesteuerungsabkommens, kritisierte Pascal Duss von der Abteilung für Internationales der Eidgenössischen Steuerverwaltung.
Bern habe deshalb am 13. Juli in Berlin interveniert und sich gegen diese Form der doppelten Besteuerung beschwert. Duss bestätigte damit entsprechende Informationen der Zeitung «Le Temps».
Differenz in Berlin abgeben
Der deutsche Fiskus zieht neuerdings die Differenz ein, zwischen dem, was ein selbständig Erwerbender in Deutschland an Steuern hätte zahlen müssen und dem Betrag, den er tatsächlich in der Schweiz abgeliefert hat.
Betroffen von der neuen Steuerpraxis sind zum Beispiel Ärzte und Anwälte, die in der Schweiz eine Praxis oder Kanzlei haben, aber weiterhin in Deutschland wohnen. Gemäss dem Doppelbesteuerungsabkommen aus dem Jahre 1971 wären sie eigentlich von den Steuern in Deutschland befreit.
Altes Gesetz reaktiviert
Das Bundesfinanzministerium von Peer Steinbrück hat jedoch ein Gesetz aus dem Jahre 1972 aus der Schublade gezogen und vor rund einem Jahr damit begonnen, es auf selbständig Erwerbende anzuwenden.
«Dieses Gesetz wurde ursprünglich erlassen, um Missbräuche zu verhindern. Aber normalerweise begeht jemand, der in Deutschland lebt und als Selbständiger in der Schweiz arbeitet, keinen Missbrauch», sagte Duss.
(oku/sda)
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Sc ... y/20325651
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Wie das Kondom Probleme für Sexworker bedeuten kann
Überwachungsvideo und Kondome
Wie aus Sicherheitsmaßnahmen schnell Sanktionsmittel werden können
solange die Pay6branche nicht entkriminalisiert ist und fair betrieben wird
Beweismittel der Steuerfahndung
Interner Querverweis:
viewtopic.php?p=63407#63407
Tabelle Kondomfunktionen im Sexbiz:
viewtopic.php?p=63429#63429
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Wie aus Sicherheitsmaßnahmen schnell Sanktionsmittel werden können
solange die Pay6branche nicht entkriminalisiert ist und fair betrieben wird
Beweismittel der Steuerfahndung
Interner Querverweis:
viewtopic.php?p=63407#63407
Tabelle Kondomfunktionen im Sexbiz:
viewtopic.php?p=63429#63429
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.08.2009, 19:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Steuerrecht steht über dem Sittengesetz
pecunia non olet - Geld stinkt nicht
Die Abgabenordnung AO
Neuer Wikipedia-Eintrag zum Düsseldorfer-Verfahren:
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsse ... _Verfahren
Broschüre zur Verfassungsklage gegen das Düsseldorfer Verfahren:
viewtopic.php?p=61203#61203 (s.o.)
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Die Abgabenordnung AO
- § 40 AO
Gesetz- oder sittenwidriges Handeln
Für die Besteuerung ist es unerheblich, ob ein Verhalten, das den Tatbestand eines Steuergesetzes ganz oder zum Teil erfüllt, gegen ein gesetzliches Gebot oder Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt.
Neuer Wikipedia-Eintrag zum Düsseldorfer-Verfahren:
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsse ... _Verfahren
Broschüre zur Verfassungsklage gegen das Düsseldorfer Verfahren:
viewtopic.php?p=61203#61203 (s.o.)
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Steuerfahndung legt Betrieb in Frankfurter Bordellen lahm.
Frankfurter Bordellbetreiber klagen gegen das Düsseldorfer Verfahren vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel.
http://www.donacarmen.de/?p=291
Aktueller Razzia-Blog von Dona Carmen e.V. incl. Steuerrazzien:
http://www.donacarmen.de/?p=212
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Frankfurter Bordellbetreiber klagen gegen das Düsseldorfer Verfahren vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel.
http://www.donacarmen.de/?p=291
Aktueller Razzia-Blog von Dona Carmen e.V. incl. Steuerrazzien:
http://www.donacarmen.de/?p=212
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Verjährt
teilw. off topic / of interest:
Anzeige gegen Finanzminister, der Steuerfahndung per Erlaß ausgebremst hatte.
Rehabilitierung des Steuerfahnders, der Steuerhinterziehungen von Banken zu erfolgreich prüfte und als Querulant zwangspensioniert worden war.
Strafe für gekauften Gutachter, der dem Beamten im aufgezwungenen Psychogutachten fälchlich Unzurechnungsfähigkeit attestiert hatte.
Genauer hier:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... n-pension/
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Anzeige gegen Finanzminister, der Steuerfahndung per Erlaß ausgebremst hatte.
Rehabilitierung des Steuerfahnders, der Steuerhinterziehungen von Banken zu erfolgreich prüfte und als Querulant zwangspensioniert worden war.
Strafe für gekauften Gutachter, der dem Beamten im aufgezwungenen Psychogutachten fälchlich Unzurechnungsfähigkeit attestiert hatte.
Genauer hier:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... n-pension/
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Scheinselbstständigkeit festgestellt
Strukturwandel durch scharfe Kontrollen:
Bayerische Kampagne um Prostitution steuerlich schärfer zu bewerten
und um Gelder für einen verschuldeten Staat aus der Sexarbeit zu generieren:
Bordellchefin betrog den Staat um 3,5 Millionen
23.11.2009, 22:25 Uhr
von Peter Richter
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html
Gemeinhin gilt es als das älteste Gewerbe der Welt: käuflicher Sex. Es war lange verboten und tabuisiert. Doch seit 2002 ist Prostitution in Deutschland www.sexworker.at/prostg ein gesetzlich anerkanntes Dienstleistungsgewerbe mit Rechten und Pflichten. So überrascht es nicht, dass auch in dieser Branche betrogen wird, wenn es darum geht, Steuern oder Beiträge für die Kranken-, Renten-, und Arbeitslosenversicherung zu zahlen.
Ein Prozess vor dem Augsburger Landgericht zeigte jetzt einmal mehr auf, welche großen Gewinne gerade dieser Geschäftszweig abwirft - mit entsprechendem Schaden für die Staatskasse und die Sozialversicherungsträger. In dem angeklagten Fall waren es mindestens 3,5 Millionen Euro.
Auf der Anklagebank der 10. Strafkammer saß eine attraktive Blondine. Die Mutter einer erwachsenen Tochter ist Chefin von gleich vier Bordellen in Augsburg, Ulm, Dachau und Zürich. Nach außen hin war die gelernte Krankenschwester lediglich als Vermieterin der Zimmer aufgetreten, in denen die Frauen tagsüber ihre Freier empfingen. Laut Gesetz waren sie damit selbstständige Unternehmerinnen, frei, ihren Körper als Ware anzubieten.
Doch in Wahrheit war es nicht so, wie Augsburger Kripobeamte in aufwendigen Ermittlungen herausfanden. Durch eine anonyme Anzeige waren sie diesem Betrug im horizontalen Gewerbe auf die Spur gekommen. Weil es Anhaltspunkte für verbrecherischen Menschenhandel gab, die sich jedoch später nicht bestätigten, ließ die Polizei Telefone überwachen.
Im Januar 2009 wurde die 59-Jährige im Zug einer Razzia festgenommen. Seither wartete sie in der Justizvollzugsanstalt Aichach auf ihren Prozess. Bei den Ermittlungen kam heraus, dass in jedem der Bordelle bezahlte „Wirtschafterinnen“ die Einhaltung der „Hausordnung“ überwachten. Die Prostituierten mussten feste Arbeitszeiten einhalten, ihnen wurde vorgeschrieben, wie sie mehr oder weniger bekleidet ihre Kunden zu empfangen hatten und welche Preise sie für bestimmte Sex-Praktiken verlangen durften.
[Anmerkung:
Unselbstständige Angestellte sind sozialabgaben- und steuerpflichtig (Arbeitgeberanteil):
- Arbeiter trägt kein eigenes unternehmerisches Risiko
- Arbeiter entscheidet nicht frei über die Weise der Arbeitsausführung
- keine selbstständige Preisverhandlung
- keine selbstständige Kleidungsauswahl
- keine frei wählbaren Arbeitszeiten
- ...
Mit dem gesellschaftlichen Konstrukt Menschenhandel kann die Sexarbeits-Branche bei Bedarf gut überwacht werden.
Mit der im nachhinein eng ausgelegten Steuer- und Sozialabgabenpflicht können wirtschaftlich bisher profitable Betreiber, die subjektiv durchaus für Sexworker angenehme sichere Arbeitsplätze schaffen mögen, selektiv runiniert werden im Sinne von Prostitutionseindämmung.
Anm.]
Damit waren sie im Sinne des Gesetzgebers nicht mehr frei, sondern nur zum Schein Selbstständige. Das bedeutet, die Angeklagte hätte als Arbeitgeberin monatlich Arbeitnehmerbeiträge abführen müssen - was unterblieb. Auch von den Prostituierten selbst kam kaum Geld, da diese ihre Einnahmen fälschlich so niedrig angaben, dass sie kaum Beiträge zahlen mussten.
Publikum enttäuscht, weil Dirnen nicht aussagen mussten
Die von zwei Münchner Anwälten verteidigte Angeklagte hatte gleich zu Prozessbeginn alle Vorwürfe eingestanden, was ihr und dem Gericht einen langwierigen Prozess mit dem Aufmarsch vieler Zeuginnen ersparte, worauf einige der älteren männlichen Zuschauer im Gerichtssaal erkennbar enttäuscht reagierten. Für die Beweisaufnahme reichten dem Gericht jedoch die Aussagen eines Steuerfahnders und einer Zollbeamtin.
Die Angeklagte muss für zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. 1,5 Millionen Euro ihres Vermögens sind beschlagnahmt. Sie fallen an den Staat. Erst in 30 Jahren verjähren die übrigen Ansprüche ihrer Gläubiger. Immerhin ist die Bordellchefin noch zwei Millionen Euro schuldig. Genau für diese Summe soll sie erst dieser Tage eine Villa in Spanien verkauft haben.
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Bayerische Kampagne um Prostitution steuerlich schärfer zu bewerten
und um Gelder für einen verschuldeten Staat aus der Sexarbeit zu generieren:
Bordellchefin betrog den Staat um 3,5 Millionen
23.11.2009, 22:25 Uhr
von Peter Richter
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html
Gemeinhin gilt es als das älteste Gewerbe der Welt: käuflicher Sex. Es war lange verboten und tabuisiert. Doch seit 2002 ist Prostitution in Deutschland www.sexworker.at/prostg ein gesetzlich anerkanntes Dienstleistungsgewerbe mit Rechten und Pflichten. So überrascht es nicht, dass auch in dieser Branche betrogen wird, wenn es darum geht, Steuern oder Beiträge für die Kranken-, Renten-, und Arbeitslosenversicherung zu zahlen.
Ein Prozess vor dem Augsburger Landgericht zeigte jetzt einmal mehr auf, welche großen Gewinne gerade dieser Geschäftszweig abwirft - mit entsprechendem Schaden für die Staatskasse und die Sozialversicherungsträger. In dem angeklagten Fall waren es mindestens 3,5 Millionen Euro.
Auf der Anklagebank der 10. Strafkammer saß eine attraktive Blondine. Die Mutter einer erwachsenen Tochter ist Chefin von gleich vier Bordellen in Augsburg, Ulm, Dachau und Zürich. Nach außen hin war die gelernte Krankenschwester lediglich als Vermieterin der Zimmer aufgetreten, in denen die Frauen tagsüber ihre Freier empfingen. Laut Gesetz waren sie damit selbstständige Unternehmerinnen, frei, ihren Körper als Ware anzubieten.
Doch in Wahrheit war es nicht so, wie Augsburger Kripobeamte in aufwendigen Ermittlungen herausfanden. Durch eine anonyme Anzeige waren sie diesem Betrug im horizontalen Gewerbe auf die Spur gekommen. Weil es Anhaltspunkte für verbrecherischen Menschenhandel gab, die sich jedoch später nicht bestätigten, ließ die Polizei Telefone überwachen.
Im Januar 2009 wurde die 59-Jährige im Zug einer Razzia festgenommen. Seither wartete sie in der Justizvollzugsanstalt Aichach auf ihren Prozess. Bei den Ermittlungen kam heraus, dass in jedem der Bordelle bezahlte „Wirtschafterinnen“ die Einhaltung der „Hausordnung“ überwachten. Die Prostituierten mussten feste Arbeitszeiten einhalten, ihnen wurde vorgeschrieben, wie sie mehr oder weniger bekleidet ihre Kunden zu empfangen hatten und welche Preise sie für bestimmte Sex-Praktiken verlangen durften.
[Anmerkung:
Unselbstständige Angestellte sind sozialabgaben- und steuerpflichtig (Arbeitgeberanteil):
- Arbeiter trägt kein eigenes unternehmerisches Risiko
- Arbeiter entscheidet nicht frei über die Weise der Arbeitsausführung
- keine selbstständige Preisverhandlung
- keine selbstständige Kleidungsauswahl
- keine frei wählbaren Arbeitszeiten
- ...
Mit dem gesellschaftlichen Konstrukt Menschenhandel kann die Sexarbeits-Branche bei Bedarf gut überwacht werden.
Mit der im nachhinein eng ausgelegten Steuer- und Sozialabgabenpflicht können wirtschaftlich bisher profitable Betreiber, die subjektiv durchaus für Sexworker angenehme sichere Arbeitsplätze schaffen mögen, selektiv runiniert werden im Sinne von Prostitutionseindämmung.
Anm.]
Damit waren sie im Sinne des Gesetzgebers nicht mehr frei, sondern nur zum Schein Selbstständige. Das bedeutet, die Angeklagte hätte als Arbeitgeberin monatlich Arbeitnehmerbeiträge abführen müssen - was unterblieb. Auch von den Prostituierten selbst kam kaum Geld, da diese ihre Einnahmen fälschlich so niedrig angaben, dass sie kaum Beiträge zahlen mussten.
Publikum enttäuscht, weil Dirnen nicht aussagen mussten
Die von zwei Münchner Anwälten verteidigte Angeklagte hatte gleich zu Prozessbeginn alle Vorwürfe eingestanden, was ihr und dem Gericht einen langwierigen Prozess mit dem Aufmarsch vieler Zeuginnen ersparte, worauf einige der älteren männlichen Zuschauer im Gerichtssaal erkennbar enttäuscht reagierten. Für die Beweisaufnahme reichten dem Gericht jedoch die Aussagen eines Steuerfahnders und einer Zollbeamtin.
Die Angeklagte muss für zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. 1,5 Millionen Euro ihres Vermögens sind beschlagnahmt. Sie fallen an den Staat. Erst in 30 Jahren verjähren die übrigen Ansprüche ihrer Gläubiger. Immerhin ist die Bordellchefin noch zwei Millionen Euro schuldig. Genau für diese Summe soll sie erst dieser Tage eine Villa in Spanien verkauft haben.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.11.2009, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Fragwürdiges wirtschaften
off-topic, of interest:
So machen es die Stromkonzerne:
Sich mit Leistungen unter Wert von scheinselbstständiger Tochter beliefern lassen
E.on, RWE oder ThyssenKrupp sind Eigentümer und zugleich Kunden von Ruhrkohle.
Ihren Erfolg können sie also aufkosten ihrer Tochter machen d.h. Gewinne privatisieren und Verluste etwa aufgrund hoher Produktionskosten in Deutschland dank des protektionistischem Fördermittels "Drittlandstrompreis (DLK)" sich vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ausgleichen lassen, d.h. sozialisieren.
Das ist das ökonomische Grundprinzip: Nutzen maximieren, Aufwand minimieren d.h. maximales Verhältnis Nutzen/Kosten, Rendite und Effizienz.
Genauer:
http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/ ... -wird.html
.
So machen es die Stromkonzerne:
Sich mit Leistungen unter Wert von scheinselbstständiger Tochter beliefern lassen
E.on, RWE oder ThyssenKrupp sind Eigentümer und zugleich Kunden von Ruhrkohle.
Ihren Erfolg können sie also aufkosten ihrer Tochter machen d.h. Gewinne privatisieren und Verluste etwa aufgrund hoher Produktionskosten in Deutschland dank des protektionistischem Fördermittels "Drittlandstrompreis (DLK)" sich vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ausgleichen lassen, d.h. sozialisieren.
Das ist das ökonomische Grundprinzip: Nutzen maximieren, Aufwand minimieren d.h. maximales Verhältnis Nutzen/Kosten, Rendite und Effizienz.
Genauer:
http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/ ... -wird.html
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.11.2009, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Berlin
Oranienburger Straße, Berlin:
Steuerhinterziehung im Rotlicht-Milieu
Ex-Box-Manager Spiering verhaftet
25. November 2009 13.50 Uhr, BZ
http://www.bz-berlin.de/archiv/ex-box-m ... 53925.html
Er war Berlins schillerndster Box-Promoter. Winfried "Winne" Spiering (57, managte unter anderem den derzeitigen Weltmeister Sebastian Sylvester) sitzt seit gestern in Untersuchungshaft. Es geht um Steuerhinterziehung und die Prostitution in der Oranienburger Straße.
Dass der ehemalige Box-Manager sein Geld nicht nur mit dem Sport verdient, war in der Szene schon lange klar. Spiering galt als König der Oranienburger Straße in Mitte. Mehrere Lokale sollen ihm gehören, einige über Strohmänner. Und auch die Rotlichtszene am Strich soll er bestimmt haben. Steuern bezahlte er, so glauben die Ermittler, dafür aber nicht. Er und drei weitere Beschuldigte wurden gestern Morgen festgenommen, mehrere Wohnungen durchsucht. Mit einem Partner soll Spiering die Prostitution gemanagt und Standmieten von den Huren verlangt haben. Die anderen beiden sind Pensionsbetreiber beziehungsweise Strohmänner, in deren Etablissements die Prostituierten ihrem Beruf nachgehen konnten. Die Einnahmen sollen sich Spiering und seine Partner netto in die Tasche gesteckt haben.
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Steuerhinterziehung im Rotlicht-Milieu
Ex-Box-Manager Spiering verhaftet
25. November 2009 13.50 Uhr, BZ
http://www.bz-berlin.de/archiv/ex-box-m ... 53925.html
Er war Berlins schillerndster Box-Promoter. Winfried "Winne" Spiering (57, managte unter anderem den derzeitigen Weltmeister Sebastian Sylvester) sitzt seit gestern in Untersuchungshaft. Es geht um Steuerhinterziehung und die Prostitution in der Oranienburger Straße.
Dass der ehemalige Box-Manager sein Geld nicht nur mit dem Sport verdient, war in der Szene schon lange klar. Spiering galt als König der Oranienburger Straße in Mitte. Mehrere Lokale sollen ihm gehören, einige über Strohmänner. Und auch die Rotlichtszene am Strich soll er bestimmt haben. Steuern bezahlte er, so glauben die Ermittler, dafür aber nicht. Er und drei weitere Beschuldigte wurden gestern Morgen festgenommen, mehrere Wohnungen durchsucht. Mit einem Partner soll Spiering die Prostitution gemanagt und Standmieten von den Huren verlangt haben. Die anderen beiden sind Pensionsbetreiber beziehungsweise Strohmänner, in deren Etablissements die Prostituierten ihrem Beruf nachgehen konnten. Die Einnahmen sollen sich Spiering und seine Partner netto in die Tasche gesteckt haben.
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bettnahe Dienstleistung : täglicher Bedarf?
2.12.2009
Hotel-Bonus auch für Puffs?
Pikante mögliche Nebenwirkung der geplanten Mehrwertsteuer-Senkung: Wenn sie für Hotel-Übernachtungen gilt, könnten auch Bordell-Betreiber davon profitieren
Alarm bei der Union: Die geplante Mehrwertsteuer-Senkung für Hotels könnte auch eine andere von bettnahen Dienstleistungen begünstigen – Stundenhotels. Bei der Experten-Anhörung des Finanzausschusses wurde deutlich, dass es schwierige Abgrenzungsfragen geben wird, wie man die reine Übernachtung an sich von anderen Dienstleistungen im Hotel trennt, etwa der im Preis inbegriffenen Nutzung des Wellness-Bereichs.
Und eben auch die Frage, wie das mit noch ganz anderen Dienstleistungen trennt, eben von Puffs – die wollten gerade die Konservativen wohl eher nicht fördern. Zumal nicht mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz, der ausdrücklich für Produkte des täglichen Bedarfs und Kulturgüter gilt. Und künftig eben auch für Hotelbetten.
Schläft man nach dem Sex ein oder nicht?
SPD-Frau Nicolette Kressl höhnt: „Das hat die Koalition von ihren unsinnigen Plänen – sie muss sich mit Abgrenzungsfragen der unsinnigsten Art herumschlagen.“ Ihre grüne Kollegin Kerstin Andreae wirft spottend die Frage auf, ob der Gast in dem Etablissement nur dann den reduzierten Satz zahlen dürfe, wenn er nach dem Geschlechtsverkehr tatsächlich einschläft und somit eine Art von „übernachtet“, oder ob das auch gilt, wenn er die ganze Zeit wach ist. „Eigentlich“, lästert Andreae, „müsste man jedes Stundenhotel dann genau von Finanzbeamten kontrollieren lassen“.
Jetzt kommt es drauf an, wie präzise die Ausführungsbestimmungen zum Gesetz formuliert werden, die sämtliche Grenzfälle regeln sollen. Eigentlich wollte die Koalition ja das Steuerrecht einfacher machen.
http://www.abendzeitung.de/politik/150078
Hotel-Bonus auch für Puffs?
Pikante mögliche Nebenwirkung der geplanten Mehrwertsteuer-Senkung: Wenn sie für Hotel-Übernachtungen gilt, könnten auch Bordell-Betreiber davon profitieren
Alarm bei der Union: Die geplante Mehrwertsteuer-Senkung für Hotels könnte auch eine andere von bettnahen Dienstleistungen begünstigen – Stundenhotels. Bei der Experten-Anhörung des Finanzausschusses wurde deutlich, dass es schwierige Abgrenzungsfragen geben wird, wie man die reine Übernachtung an sich von anderen Dienstleistungen im Hotel trennt, etwa der im Preis inbegriffenen Nutzung des Wellness-Bereichs.
Und eben auch die Frage, wie das mit noch ganz anderen Dienstleistungen trennt, eben von Puffs – die wollten gerade die Konservativen wohl eher nicht fördern. Zumal nicht mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz, der ausdrücklich für Produkte des täglichen Bedarfs und Kulturgüter gilt. Und künftig eben auch für Hotelbetten.
Schläft man nach dem Sex ein oder nicht?
SPD-Frau Nicolette Kressl höhnt: „Das hat die Koalition von ihren unsinnigen Plänen – sie muss sich mit Abgrenzungsfragen der unsinnigsten Art herumschlagen.“ Ihre grüne Kollegin Kerstin Andreae wirft spottend die Frage auf, ob der Gast in dem Etablissement nur dann den reduzierten Satz zahlen dürfe, wenn er nach dem Geschlechtsverkehr tatsächlich einschläft und somit eine Art von „übernachtet“, oder ob das auch gilt, wenn er die ganze Zeit wach ist. „Eigentlich“, lästert Andreae, „müsste man jedes Stundenhotel dann genau von Finanzbeamten kontrollieren lassen“.
Jetzt kommt es drauf an, wie präzise die Ausführungsbestimmungen zum Gesetz formuliert werden, die sämtliche Grenzfälle regeln sollen. Eigentlich wollte die Koalition ja das Steuerrecht einfacher machen.
http://www.abendzeitung.de/politik/150078
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7 % MWSt-Satz für Grundbedürfnisse des Lebens!
Neues Geschäftsmodel:
Powernapping für Manager
auch mit reduziertem Steuersatz?
Auch nach Massagen schlafen Menschen gerne ein.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 05.12.2009, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Schadenfrohe bürgerl. Presse gegen SW-Arbeitsplätze?
Vergnügungssteuer
Dorsten will Bordelle zur Kasse bitten
Von Klaus-Dieter Krause am 4. Dezember 2009 18:04 Uhr
DORSTEN, Kreis Recklinghausen, NRW --- Die Stadt Dorsten scheut nicht davor zurück, sich im Rotlicht-Milieu unbeliebt zu machen – sie will Bordell-Betreibern an den Geldbeutel gehen.
Die Möglichkeit dazu bietet die Neufassung der Vergnügungs-Steuer-Satzung. Denn da hat die findige Verwaltung eine neue Einnahme-Möglichkeit entdeckt.
Im bisherigen Vergnügungssteuer-Gesetz fehlte nämlich eine Regelung, die es erlaubte, diejenigen zu besteuern, die Räume für die Prostitution bereitstellen oder betreiben. Der Grund: Prostitution galt früher als kriminelle Handlung, die lediglich stillschweigend geduldet wurde. Und kriminelle Handlungen, irgendwie logisch, sind nicht besteuerbar. [Hier irrt der Journalist. Prostituierte sind seit den 60er Jahren steuerpflichtig. Anm.]
Prostitution weitgehend entkriminalisiert
Inzwischen ist aber die Prostitution weitgehend entkriminalisiert. Und den „Veranstaltern“ – das sind neben den (illegalen) Zuhältern vor allem die Bordell-Betreiber – fließen nach den Erkenntnissen der Stadt erhebliche Beträge zu: „Auch in Dorsten sind mehrere Bordelle vorhanden, die überregional werben und zum Teil hohe Eintrittspreise nehmen.
Nach Ansicht der Verwaltung ist neben der Besteuerung der Automaten gerade dieser Bereich vergnügungssteuerlich bedeutsam, da der Vergnügungssteuer nicht zuletzt auch eine Ordnungsfunktion zukommen soll und muss.“
Hindernis
Allerdings stellte sich ein Hindernis in den Weg. Beim Städte- und Gemeindebund hatte man bei der sehr kurzfristigen Erstellung der Mustersatzung diese Einnahme-Möglichkeit schlicht übersehen. Dorstens Stadtrat muss daher erst eine Ministerial-Genehmigung beantragen, „weil es sich um einen neuen Steuergegenstand“ handelt.
Die Verwaltung empfiehlt dem Rat dringend, so zu verfahren.
Dafür sprechende Zahlen: „Der Entwurf sieht vor, die Mieter bzw. Eigentümer der Räume mit 3 € pro Tag und je angefangene 10 qm zu besteuern.
Bei angenommenen 200 qm je Bordell [sind das 60 €/Tag, also mind. ein Kundenservice-Umsatz gratis und zusätzlich für die Kommunalkasse. Anm.] und bei 300 Öffnungstagen im Jahr sind dies 18.000 € im Jahr.
In Dorsten sind vier Betriebe dieser Art bekannt.“
Vergnügungssteuer-Einnahmen
Nach vorsichtiger Schätzung, so die Verwaltung, könnten auf diese Weise jährlich Vergnügungssteuer-Einnahmen zwischen 60.000 und 80.000 € erzielt werden. Zuletzt lag der Jahresdurchschnitt bei 45.000 €.
Nicht betroffen sind übrigens nach der Vorlage die in diesem Gewerbe beschäftigten Frauen: „Nicht besteuert wird die Prostituierte.“
[Das ist kaufmännische Verdummung. Steuern sind Kosten im Unternehmen. Und die muß jeder Unternehmer weiterzugeben versuchen. Und seine Kunden sind die MieterInnen also die Sexworker. Aber die sind oftmals die schwächsten Glieder in der sexuellen Wirtschaftskette. Ihnen gelingt es im ungeschützen, globalisierten Markt derzeit meist nicht gestiegene Kosten an Kunden weiterzugeben (Nachfragermärkte). Prof. Monika Frommel, Uni Kiel sagt: "Prostituierte werden systematisch verarmt". Anm.]
Mit Voting:
66,18% - Höchste Zeit, dass im Rotlicht-Milieu abkassiert wird.
22,06% - Das ist ungerecht. Ein Bordell zu betreiben, ist kein Vergnügen.
11,76% - Interessiert mich nicht.
Original:
http://www.dorstenerzeitung.de/lokales/ ... 914,752800
Die Wirtschaftskrise und öffentliche Überschuldung trägt ihre Mitschuld, daß sich die Gesellschaft zunehmend sozial polarisiert. Menschen die keine Lobby haben aber traditionell viele Gegner bleiben nicht selten auf der Strecke. Immer mehr Menschen haben mit der eigenen sozialen Sicherung zu kämpfen, da gerät eine Berufsgruppe wie die der Prostituierten schon mal aus dem Blick. Gegner des Gewerbes nutzen solche Zeiten, um erkämpfte Rechte zu kassieren und Ängste zu schüren. [siehe Dona-Carmen-Rundbrief 2009]
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Dorsten will Bordelle zur Kasse bitten
Von Klaus-Dieter Krause am 4. Dezember 2009 18:04 Uhr
DORSTEN, Kreis Recklinghausen, NRW --- Die Stadt Dorsten scheut nicht davor zurück, sich im Rotlicht-Milieu unbeliebt zu machen – sie will Bordell-Betreibern an den Geldbeutel gehen.
Die Möglichkeit dazu bietet die Neufassung der Vergnügungs-Steuer-Satzung. Denn da hat die findige Verwaltung eine neue Einnahme-Möglichkeit entdeckt.
Im bisherigen Vergnügungssteuer-Gesetz fehlte nämlich eine Regelung, die es erlaubte, diejenigen zu besteuern, die Räume für die Prostitution bereitstellen oder betreiben. Der Grund: Prostitution galt früher als kriminelle Handlung, die lediglich stillschweigend geduldet wurde. Und kriminelle Handlungen, irgendwie logisch, sind nicht besteuerbar. [Hier irrt der Journalist. Prostituierte sind seit den 60er Jahren steuerpflichtig. Anm.]
Prostitution weitgehend entkriminalisiert
Inzwischen ist aber die Prostitution weitgehend entkriminalisiert. Und den „Veranstaltern“ – das sind neben den (illegalen) Zuhältern vor allem die Bordell-Betreiber – fließen nach den Erkenntnissen der Stadt erhebliche Beträge zu: „Auch in Dorsten sind mehrere Bordelle vorhanden, die überregional werben und zum Teil hohe Eintrittspreise nehmen.
Nach Ansicht der Verwaltung ist neben der Besteuerung der Automaten gerade dieser Bereich vergnügungssteuerlich bedeutsam, da der Vergnügungssteuer nicht zuletzt auch eine Ordnungsfunktion zukommen soll und muss.“
Hindernis
Allerdings stellte sich ein Hindernis in den Weg. Beim Städte- und Gemeindebund hatte man bei der sehr kurzfristigen Erstellung der Mustersatzung diese Einnahme-Möglichkeit schlicht übersehen. Dorstens Stadtrat muss daher erst eine Ministerial-Genehmigung beantragen, „weil es sich um einen neuen Steuergegenstand“ handelt.
Die Verwaltung empfiehlt dem Rat dringend, so zu verfahren.
Dafür sprechende Zahlen: „Der Entwurf sieht vor, die Mieter bzw. Eigentümer der Räume mit 3 € pro Tag und je angefangene 10 qm zu besteuern.
Bei angenommenen 200 qm je Bordell [sind das 60 €/Tag, also mind. ein Kundenservice-Umsatz gratis und zusätzlich für die Kommunalkasse. Anm.] und bei 300 Öffnungstagen im Jahr sind dies 18.000 € im Jahr.
In Dorsten sind vier Betriebe dieser Art bekannt.“
Vergnügungssteuer-Einnahmen
Nach vorsichtiger Schätzung, so die Verwaltung, könnten auf diese Weise jährlich Vergnügungssteuer-Einnahmen zwischen 60.000 und 80.000 € erzielt werden. Zuletzt lag der Jahresdurchschnitt bei 45.000 €.
Nicht betroffen sind übrigens nach der Vorlage die in diesem Gewerbe beschäftigten Frauen: „Nicht besteuert wird die Prostituierte.“
[Das ist kaufmännische Verdummung. Steuern sind Kosten im Unternehmen. Und die muß jeder Unternehmer weiterzugeben versuchen. Und seine Kunden sind die MieterInnen also die Sexworker. Aber die sind oftmals die schwächsten Glieder in der sexuellen Wirtschaftskette. Ihnen gelingt es im ungeschützen, globalisierten Markt derzeit meist nicht gestiegene Kosten an Kunden weiterzugeben (Nachfragermärkte). Prof. Monika Frommel, Uni Kiel sagt: "Prostituierte werden systematisch verarmt". Anm.]
Mit Voting:
66,18% - Höchste Zeit, dass im Rotlicht-Milieu abkassiert wird.
22,06% - Das ist ungerecht. Ein Bordell zu betreiben, ist kein Vergnügen.
11,76% - Interessiert mich nicht.
Original:
http://www.dorstenerzeitung.de/lokales/ ... 914,752800
Die Wirtschaftskrise und öffentliche Überschuldung trägt ihre Mitschuld, daß sich die Gesellschaft zunehmend sozial polarisiert. Menschen die keine Lobby haben aber traditionell viele Gegner bleiben nicht selten auf der Strecke. Immer mehr Menschen haben mit der eigenen sozialen Sicherung zu kämpfen, da gerät eine Berufsgruppe wie die der Prostituierten schon mal aus dem Blick. Gegner des Gewerbes nutzen solche Zeiten, um erkämpfte Rechte zu kassieren und Ängste zu schüren. [siehe Dona-Carmen-Rundbrief 2009]
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Warum kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren....
das der Staat/die Gemeinden in eine Art Zuhälterrolle rücken wollen? Hmmm
Hat schon einmal ein NGO nachgedacht ob nicht schon das "Düsseldorfer Verfahren" gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt??.... und eine Klage dieses meist zwangsweise angewandte Verfahren nicht kippen könnte und würde, bzw auch diese Neue Form der Staatszuhälterei bzw Beschaffungs-Staats-Zwangs-Besteuerung im Gegensatz zur Rechtsstaatlichkeit steht....
Wäre für einen Juristen (oder Dona-Carmen oder Verdi) sicherlich eine reizvolle Aufgabe....
das der Staat/die Gemeinden in eine Art Zuhälterrolle rücken wollen? Hmmm
Hat schon einmal ein NGO nachgedacht ob nicht schon das "Düsseldorfer Verfahren" gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt??.... und eine Klage dieses meist zwangsweise angewandte Verfahren nicht kippen könnte und würde, bzw auch diese Neue Form der Staatszuhälterei bzw Beschaffungs-Staats-Zwangs-Besteuerung im Gegensatz zur Rechtsstaatlichkeit steht....
Wäre für einen Juristen (oder Dona-Carmen oder Verdi) sicherlich eine reizvolle Aufgabe....
liebe Grüsse
ETMC
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Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
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ETMC
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Hast du die Broschüre schon bestellt?
viewtopic.php?p=61203#61203 s.o.
Querverweis:
Betreiber Laufhaus Phoenix und Paradise Club klagen gegen kommunale Vergnügungsteuer
Lokalnachrichten Stuttgart: Leinfelden-Echterdingen
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71443#71443
.
viewtopic.php?p=61203#61203 s.o.
Querverweis:
Betreiber Laufhaus Phoenix und Paradise Club klagen gegen kommunale Vergnügungsteuer
Lokalnachrichten Stuttgart: Leinfelden-Echterdingen
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=71443#71443
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Ja, ich habe die Broschüre, wollte ETMCnur sagen, dass ers leider nicht nachlesen kann.
Anderes Problem:
Ich habe heute von ein paar Frauen aus NRW erfahren, dass Finanzämter Schätzungs-Steuerbescheide an SW verschicken, für 2007 und 2008 mit Steuernachforderungen von 15 bis 20.000 Euro. Die Frauen haben alle am "Düsseldorfer Verfahren" mit Steuernummer teilgenommen, in Hessen gearbeitet.
Die waren alle der Meinung, dass mit den 25 EZR / Tag alles abgegolten sei. Und deshalb die Aufforderung zur Abgabe einer Steuererklärung nicht ernst genommen.
DIe Finanzverwaltung in BaWü hat das vor kurzem auch nochmals bestätigt. Das gilt aber nur für Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in BaWü haben und sonst kein Grund vorliegt, eine Steuererklärung zu verlangen (z.B. wegen Einkünften aus Kapitalvermögen).
Sind das nur Einzelfälle oder gegen die Finanzverwaltungen, speziell in NRW, gezielt vor?
Anderes Problem:
Ich habe heute von ein paar Frauen aus NRW erfahren, dass Finanzämter Schätzungs-Steuerbescheide an SW verschicken, für 2007 und 2008 mit Steuernachforderungen von 15 bis 20.000 Euro. Die Frauen haben alle am "Düsseldorfer Verfahren" mit Steuernummer teilgenommen, in Hessen gearbeitet.
Die waren alle der Meinung, dass mit den 25 EZR / Tag alles abgegolten sei. Und deshalb die Aufforderung zur Abgabe einer Steuererklärung nicht ernst genommen.
DIe Finanzverwaltung in BaWü hat das vor kurzem auch nochmals bestätigt. Das gilt aber nur für Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in BaWü haben und sonst kein Grund vorliegt, eine Steuererklärung zu verlangen (z.B. wegen Einkünften aus Kapitalvermögen).
Sind das nur Einzelfälle oder gegen die Finanzverwaltungen, speziell in NRW, gezielt vor?
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Ein leider weiter verbreiteter Irrtum, dass es sich dabei um eine Abgeltungssteuer handeln würde... Da bahnen sich Tragödien an!ehemaliger_User hat geschrieben:Die Frauen haben alle am "Düsseldorfer Verfahren" mit Steuernummer teilgenommen, in Hessen gearbeitet.
Die waren alle der Meinung, dass mit den 25 EZR / Tag alles abgegolten sei.
christian
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Ludwigshafen am Rhein (Rheinland-Pfalz):
Sexworker sollen besteuert werden und eine hoch verschuldete Stadt aus der Finanzkrise retten.
Haushaltsentwurf 2010: Fehlbetrag auf neuer Rekordhöhe / Grundsteuer und Pachten sollen steigen / Investitionen verschoben
137-Millionen-Defizit im Etat
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Schrott
Die Gewerbesteuereinnahmen steigen zwar leicht auf 80 Millionen Euro, dennoch klettert das Haushaltsdefizit 2010 um sieben Millionen Euro auf eine neue Rekordhöhe von 137 Millionen Euro. Inklusive Abschreibungen sind es sogar rund 176 Millionen Euro.
Diesen Etatentwurf stellten gestern OB Eva Lohse und Bürgermeister Wilhelm Zeiser im Stadtrat [von Ludwigshaven] vor.
Die Stadtspitze will einige Investitionen im Bürgerhof und an der Rheinpromenade verschieben und gleichzeitig die Grundsteuer B von 390 auf 420 Punkte sowie die Preise für städtische Pachtflächen erhöhen. Die Zuschüsse an Vereine sollen aber unverändert bleiben.
Abstriche beim Straßenausbau
"Die Rahmenbedingungen des Haushalts sind von der großen Finanzkrise geprägt, die die ganze Welt erschüttert", hob OB Eva Lohse (CDU) hervor. Sie appellierte an die Bundesregierung, darauf zu achten, dass bei den angestrebten Steuersenkungen die Kommunen nicht weiter geschwächt werden. Zudem wies sie auf die "starke Benachteiligung" der Städte in Rheinland-Pfalz durch den Finanzausgleich hin.
Ludwigshafen werde 2010 nach der PWC-Vergleichsstudie 1,8 Millionen Euro in der Verwaltung einsparen sowie einige Ausgaben verschieben. "Bildung und Kultur bleiben aber als harte Standortfaktoren zentrale Ansätze im Etat." Der Haushaltsentwurf halte eine ganz gute Balance zwischen Konsolidierung und Zukunftsgestaltung, lautet das Fazit der OB.
Deutliche Abstriche werden beim Straßenausbauprogramm vorgeschlagen, ergänzte Zeiser. Danach sollen alle Maßnahmen, die teurer als 300 000 Euro sind, um jeweils ein Jahr geschoben werden. 2010 sollen nur kleine Projekte realisiert werden.
Zurückgestellt werde die G 8-Einführung am Böll-Gymnasium, die Sanierung der Brunckstraße und des Ebertparks. Die akuten Mängel im Willersinnbad sollen für zwei Millionen Euro behoben werden, berichtete der Kämmerer. Über einen zweiten Bauabschnitt werde später entschieden.
Die "Integrierte Leitstelle der Feuerwehr" will die Stadt allerdings auf den Weg bringen. Damit könne die Verwaltung jährlich 400 000 Euro Personalkosten einsparen.
Die Stadt will 68 Millionen Euro investieren, davon stammen 27 Millionen Euro aus Krediten. Weitere dringliche Vorhaben mit einer Gesamtsumme von 42 Millionen seien aber nicht genehmigungsfähig.
"Die Aufsichtsbehörde hat uns auch angewiesen, das Thema Einnahmenerhöhung anzugehen", erläuterte Zeiser. Die Anhebung der Grundsteuer, die alle Hausbesitzer zahlen und die auf die Mieten umgelegt werden kann, soll zwei Millionen Euro mehr in das Stadtsäckel bringen. Das Durchschnittsgrundstück werde mit jährlich 15 bis 20 Euro zusätzlich belastet, so Zeiser. Unverändert bleibt der Gewerbesteuerhebesatz, solange die Steuervereinbarung mit der BASF gilt. Über höhere Eintrittsgelder für Pfalzbau-Theater und Hack-Museum werde nachgedacht.
"Moderat" würden die Pachtpreise angehoben, hieraus erwartet die Verwaltung 50 000 Euro Mehreinnahmen.
Prostitution wird besteuert
Vorgeschlagen wird auch eine Pauschalbesteuerung der Prostitution von fünf Euro pro Tag und Person, mit erwarteten Zusatzeinnahmen von jährlich 150 000 Euro.
[Das sind pro Person bei 300 Arbeitstagen jährlich 1.500 Euro zusätzlich. Anm.]
Für die nächsten Jahre erwartet der Kämmerer keine grundlegende Besserung. Die Haushaltsdefizite, so seine Prognose, werden bis 2013 nur leicht auf 127 Millionen Euro sinken.
Dramatisch steige der Schuldenstand, der Ende 2008 noch bei 824 Millionen Euro lag und bis 2013 auf wohl 1617 Millionen Euro klettert. Gleichwohl will sich Zeiser nicht von der "Vergeblichkeitsfalle" entmutigen: "Man muss handeln, auch wenn man beim Sparen wegen ständiger Lastenübertragung nicht vom Fleck kommt."
Mannheimer Morgen
08. Dezember 2009
http://www.morgenweb.de/region/ludwigsh ... 39690.html
Lokales: Ludwigshafen
Am Abgrund
Stadt Ludwigshafen in katastrophaler Finanzlage
Nachdenklich: Sozialdezernent Wolfgang van Vliet (Mitte) und Kämmerer Wilhelm Zeiser (links) bei der Rede der Oberbürgermeisterin. Foto: Kunz
Von S. Gierescher und M. Schmid
Die ohnehin von der weltweiten Finanzkrise gebeutelten Kommunen dürften nicht weiter geschwächt werden, sagte Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) gestern in ihrer Etatrede im Stadtrat.
Speziell rheinland-pfälzische Städte stünden "vor einem Sturz in den Abgrund", weil sie durch das System des Finanzausgleichs gegenüber Großstädten in anderen Bundesländern benachteiligt würden. In der Metropolregion verlöre Ludwigshafen dadurch an Gewicht. Gemäß einer Resolution des deutschen Städtetags forderte Lohse eine Aufstockung des kommunalen Finanzausgleichs zugunsten von Städten - bisher würden ländliche Regionen bevorzugt.
Lohse sprach von "Schulden, die jegliche Vorstellungskraft sprengen". In Zahlen: 2010 klafft ein Loch von 175 Millionen Euro im Haushalt, bis 2013 steigt der Schuldenberg auf 1,6 Milliarden Euro (siehe "Zur Sache"). "Wir ersticken in Zinszahlungen", sagte Lohse mit Blick auf die zu tilgenden Kredite. Dass die Einnahmen aus der Einkommenssteuer weiter rückläufig seien, solange am Wohn- statt am Beschäftigungsort versteuert werde, komme erschwerend hinzu. Wegen der konjunkturellen Talfahrt könnten diese Verluste nicht mehr wie in der Vergangenheit durch hohe Gewerbesteuerbeiträge (vor allem vonseiten der BASF) ausgeglichen werden.
Kosten in der Verwaltung herunterfahren, Ausgaben prüfen, schieben oder streichen: Laut Lohse sind das jetzt die wesentlichen Aufgaben - ohne die Stadtentwicklung aus den Augen zu verlieren. In Bildung, Kultur und Wissen müsse trotzdem investiert werden. "Es ist eine Balance zwischen Sparen und Gestalten. Ich denke, dass uns dies ganz gut gelungen ist - so gut wie das angesichts der Rahmenbedingungen, die wir nicht zu verantworten haben, möglich ist", bilanzierte Lohse.
Kämmerer Wilhelm Zeiser (SPD) nahm ebenfalls Land und Bund aufs Korn, durch deren Politik die Lage der Kommunen weiter extrem verschärft werde. Die Finanzausstattung der Stadt sei unzureichend, um steigende Ausgaben für Hartz IV oder den Ausbau von Kindergartenplätzen für Zweijährige zu schultern. Während die Ausgaben stetig stiegen, hätten sich die Einnahmen drastisch reduziert, etwa bei der Gewerbesteuer. Zeiser schlug Erhöhungen der Grundsteuer, der Vergnügungssteuer und der städtischen Pacht vor und stellte klar, dass bestimmte Projekte derzeit nicht machbar seien (siehe "Zur Sache").
Erstmals seit vielen Jahren zeigte er sich bereit, über eine Erhöhung der Gewerbesteuer nachzudenken.
Auch vor dem ältesten Gewerbe der Welt macht die Stadt nicht halt:
Prostitution in Ludwigshafen soll künftig mit fünf Euro pro Tag und Person besteuert werden.
[Mißverständlich und Doppeldeutig: Ist "Person" hier der Kunde oder der Dienstleister?
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/c ... id=5810620
Die Doppeldeutigkeit bringt mich auf folgendes Besteuerungs-Modell:
Die Steuer direkt beim Kunden einzuziehen, z.B. beim Eintritt in das Bordell 5 Euro in einen Steuerautomaten einwerfen, würde die Sexarbeiterin aus dem Zugriff des Staates befreien und jeden übergriffigen Zuhältermißbrauch etwa durch Amtpersonen präventiv verhindern. Dann wären Sexarbeiter diesbezüglich nicht mehr durch Menschenhändler erpressbar.
Sexsteuer in Ludwigshafen am Rhein
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7169
.
Sexworker sollen besteuert werden und eine hoch verschuldete Stadt aus der Finanzkrise retten.
Haushaltsentwurf 2010: Fehlbetrag auf neuer Rekordhöhe / Grundsteuer und Pachten sollen steigen / Investitionen verschoben
137-Millionen-Defizit im Etat
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Schrott
Die Gewerbesteuereinnahmen steigen zwar leicht auf 80 Millionen Euro, dennoch klettert das Haushaltsdefizit 2010 um sieben Millionen Euro auf eine neue Rekordhöhe von 137 Millionen Euro. Inklusive Abschreibungen sind es sogar rund 176 Millionen Euro.
Diesen Etatentwurf stellten gestern OB Eva Lohse und Bürgermeister Wilhelm Zeiser im Stadtrat [von Ludwigshaven] vor.
Die Stadtspitze will einige Investitionen im Bürgerhof und an der Rheinpromenade verschieben und gleichzeitig die Grundsteuer B von 390 auf 420 Punkte sowie die Preise für städtische Pachtflächen erhöhen. Die Zuschüsse an Vereine sollen aber unverändert bleiben.
Abstriche beim Straßenausbau
"Die Rahmenbedingungen des Haushalts sind von der großen Finanzkrise geprägt, die die ganze Welt erschüttert", hob OB Eva Lohse (CDU) hervor. Sie appellierte an die Bundesregierung, darauf zu achten, dass bei den angestrebten Steuersenkungen die Kommunen nicht weiter geschwächt werden. Zudem wies sie auf die "starke Benachteiligung" der Städte in Rheinland-Pfalz durch den Finanzausgleich hin.
Ludwigshafen werde 2010 nach der PWC-Vergleichsstudie 1,8 Millionen Euro in der Verwaltung einsparen sowie einige Ausgaben verschieben. "Bildung und Kultur bleiben aber als harte Standortfaktoren zentrale Ansätze im Etat." Der Haushaltsentwurf halte eine ganz gute Balance zwischen Konsolidierung und Zukunftsgestaltung, lautet das Fazit der OB.
Deutliche Abstriche werden beim Straßenausbauprogramm vorgeschlagen, ergänzte Zeiser. Danach sollen alle Maßnahmen, die teurer als 300 000 Euro sind, um jeweils ein Jahr geschoben werden. 2010 sollen nur kleine Projekte realisiert werden.
Zurückgestellt werde die G 8-Einführung am Böll-Gymnasium, die Sanierung der Brunckstraße und des Ebertparks. Die akuten Mängel im Willersinnbad sollen für zwei Millionen Euro behoben werden, berichtete der Kämmerer. Über einen zweiten Bauabschnitt werde später entschieden.
Die "Integrierte Leitstelle der Feuerwehr" will die Stadt allerdings auf den Weg bringen. Damit könne die Verwaltung jährlich 400 000 Euro Personalkosten einsparen.
Die Stadt will 68 Millionen Euro investieren, davon stammen 27 Millionen Euro aus Krediten. Weitere dringliche Vorhaben mit einer Gesamtsumme von 42 Millionen seien aber nicht genehmigungsfähig.
"Die Aufsichtsbehörde hat uns auch angewiesen, das Thema Einnahmenerhöhung anzugehen", erläuterte Zeiser. Die Anhebung der Grundsteuer, die alle Hausbesitzer zahlen und die auf die Mieten umgelegt werden kann, soll zwei Millionen Euro mehr in das Stadtsäckel bringen. Das Durchschnittsgrundstück werde mit jährlich 15 bis 20 Euro zusätzlich belastet, so Zeiser. Unverändert bleibt der Gewerbesteuerhebesatz, solange die Steuervereinbarung mit der BASF gilt. Über höhere Eintrittsgelder für Pfalzbau-Theater und Hack-Museum werde nachgedacht.
"Moderat" würden die Pachtpreise angehoben, hieraus erwartet die Verwaltung 50 000 Euro Mehreinnahmen.
Prostitution wird besteuert
Vorgeschlagen wird auch eine Pauschalbesteuerung der Prostitution von fünf Euro pro Tag und Person, mit erwarteten Zusatzeinnahmen von jährlich 150 000 Euro.
[Das sind pro Person bei 300 Arbeitstagen jährlich 1.500 Euro zusätzlich. Anm.]
Für die nächsten Jahre erwartet der Kämmerer keine grundlegende Besserung. Die Haushaltsdefizite, so seine Prognose, werden bis 2013 nur leicht auf 127 Millionen Euro sinken.
Dramatisch steige der Schuldenstand, der Ende 2008 noch bei 824 Millionen Euro lag und bis 2013 auf wohl 1617 Millionen Euro klettert. Gleichwohl will sich Zeiser nicht von der "Vergeblichkeitsfalle" entmutigen: "Man muss handeln, auch wenn man beim Sparen wegen ständiger Lastenübertragung nicht vom Fleck kommt."
Mannheimer Morgen
08. Dezember 2009
http://www.morgenweb.de/region/ludwigsh ... 39690.html
Lokales: Ludwigshafen
Am Abgrund
Stadt Ludwigshafen in katastrophaler Finanzlage
Nachdenklich: Sozialdezernent Wolfgang van Vliet (Mitte) und Kämmerer Wilhelm Zeiser (links) bei der Rede der Oberbürgermeisterin. Foto: Kunz
Von S. Gierescher und M. Schmid
Die ohnehin von der weltweiten Finanzkrise gebeutelten Kommunen dürften nicht weiter geschwächt werden, sagte Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) gestern in ihrer Etatrede im Stadtrat.
Speziell rheinland-pfälzische Städte stünden "vor einem Sturz in den Abgrund", weil sie durch das System des Finanzausgleichs gegenüber Großstädten in anderen Bundesländern benachteiligt würden. In der Metropolregion verlöre Ludwigshafen dadurch an Gewicht. Gemäß einer Resolution des deutschen Städtetags forderte Lohse eine Aufstockung des kommunalen Finanzausgleichs zugunsten von Städten - bisher würden ländliche Regionen bevorzugt.
Lohse sprach von "Schulden, die jegliche Vorstellungskraft sprengen". In Zahlen: 2010 klafft ein Loch von 175 Millionen Euro im Haushalt, bis 2013 steigt der Schuldenberg auf 1,6 Milliarden Euro (siehe "Zur Sache"). "Wir ersticken in Zinszahlungen", sagte Lohse mit Blick auf die zu tilgenden Kredite. Dass die Einnahmen aus der Einkommenssteuer weiter rückläufig seien, solange am Wohn- statt am Beschäftigungsort versteuert werde, komme erschwerend hinzu. Wegen der konjunkturellen Talfahrt könnten diese Verluste nicht mehr wie in der Vergangenheit durch hohe Gewerbesteuerbeiträge (vor allem vonseiten der BASF) ausgeglichen werden.
Kosten in der Verwaltung herunterfahren, Ausgaben prüfen, schieben oder streichen: Laut Lohse sind das jetzt die wesentlichen Aufgaben - ohne die Stadtentwicklung aus den Augen zu verlieren. In Bildung, Kultur und Wissen müsse trotzdem investiert werden. "Es ist eine Balance zwischen Sparen und Gestalten. Ich denke, dass uns dies ganz gut gelungen ist - so gut wie das angesichts der Rahmenbedingungen, die wir nicht zu verantworten haben, möglich ist", bilanzierte Lohse.
Kämmerer Wilhelm Zeiser (SPD) nahm ebenfalls Land und Bund aufs Korn, durch deren Politik die Lage der Kommunen weiter extrem verschärft werde. Die Finanzausstattung der Stadt sei unzureichend, um steigende Ausgaben für Hartz IV oder den Ausbau von Kindergartenplätzen für Zweijährige zu schultern. Während die Ausgaben stetig stiegen, hätten sich die Einnahmen drastisch reduziert, etwa bei der Gewerbesteuer. Zeiser schlug Erhöhungen der Grundsteuer, der Vergnügungssteuer und der städtischen Pacht vor und stellte klar, dass bestimmte Projekte derzeit nicht machbar seien (siehe "Zur Sache").
Erstmals seit vielen Jahren zeigte er sich bereit, über eine Erhöhung der Gewerbesteuer nachzudenken.
Auch vor dem ältesten Gewerbe der Welt macht die Stadt nicht halt:
Prostitution in Ludwigshafen soll künftig mit fünf Euro pro Tag und Person besteuert werden.
[Mißverständlich und Doppeldeutig: Ist "Person" hier der Kunde oder der Dienstleister?
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/c ... id=5810620
Die Doppeldeutigkeit bringt mich auf folgendes Besteuerungs-Modell:
Die Steuer direkt beim Kunden einzuziehen, z.B. beim Eintritt in das Bordell 5 Euro in einen Steuerautomaten einwerfen, würde die Sexarbeiterin aus dem Zugriff des Staates befreien und jeden übergriffigen Zuhältermißbrauch etwa durch Amtpersonen präventiv verhindern. Dann wären Sexarbeiter diesbezüglich nicht mehr durch Menschenhändler erpressbar.
Sexsteuer in Ludwigshafen am Rhein
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Votum im Finanzausschuss
Grünes Licht für Sex-Steuer in Dorsten
DORSTEN Rückwirkend ab dem 1. Januar 2010 soll in Dorsten eine „Steuer für sexuelle Vergnügungen“ erhoben werden.
Diesen einstimmigen Beschluss, der jetzt noch vom Rat bestätigt werden muss, fasste am Donnerstag der Finanzausschuss. Zunächst muss aber für die neue Steuer eine ministerielle Genehmigung eingeholt werden.
Betroffen wären von diesem neuen Zweig der Vergnügungssteuer die bislang vier Bordell-Betriebe der Stadt. Sie müssen dann pro Tag und angefangenen zehn Quadratmeter 3 Euro bezahlen, für Kabinen sogar 10 Euro. Die Stadt verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen von rund 20.000 Euro im Jahr.
Luft nach oben
Kämmerer Wolfgang Quallo sieht bei der Vergnügungssteuer für die Folgejahre noch Luft nach oben: „Wir starten erst einmal mit drei Euro. Wir haben aber vor, nach den Erfahrungen des Anfangsjahres zu prüfen, ob nicht ein höherer Betrag angemessen wäre.“
Bedenken von Susanne Fraund teilte der Kämmerer nicht. Die Grünen-Sprecherin äußerte die Sorge, dass die Bemessungsgröße nach Quadratmetern zu Lasten der Frauen gehen könnte: „Deren Situation wird womöglich noch weiter verschlechtert, weil dann künftig am Raum gespart wird und nur kleine Zellen übrig bleiben.“ Quallo verwies jedoch darauf, dass nach der Dorstener Steuer-Satzung der Gesamtbetriebs-Bereich inklusive Flur, Bar und Kontakt-Anbahnung für die Steuerberechnung ausschlaggebend sei.
Sprecher der SPD-, CDU- und FDP-Fraktionen begrüßten ausdrücklich, dass das „Horizontal-Gewerbe“ künftig zur Kasse gebeten werden soll. Bernd Schwane (CDU): „Ich habe mit Schmunzeln gelesen, dass Dorsten da auf der gleichen Linie wie Köln eine Art Vorreiterrolle spielt.“
http://www.dorstenerzeitung.de/lokales/ ... 914,759534
Grünes Licht für Sex-Steuer in Dorsten
DORSTEN Rückwirkend ab dem 1. Januar 2010 soll in Dorsten eine „Steuer für sexuelle Vergnügungen“ erhoben werden.
Diesen einstimmigen Beschluss, der jetzt noch vom Rat bestätigt werden muss, fasste am Donnerstag der Finanzausschuss. Zunächst muss aber für die neue Steuer eine ministerielle Genehmigung eingeholt werden.
Betroffen wären von diesem neuen Zweig der Vergnügungssteuer die bislang vier Bordell-Betriebe der Stadt. Sie müssen dann pro Tag und angefangenen zehn Quadratmeter 3 Euro bezahlen, für Kabinen sogar 10 Euro. Die Stadt verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen von rund 20.000 Euro im Jahr.
Luft nach oben
Kämmerer Wolfgang Quallo sieht bei der Vergnügungssteuer für die Folgejahre noch Luft nach oben: „Wir starten erst einmal mit drei Euro. Wir haben aber vor, nach den Erfahrungen des Anfangsjahres zu prüfen, ob nicht ein höherer Betrag angemessen wäre.“
Bedenken von Susanne Fraund teilte der Kämmerer nicht. Die Grünen-Sprecherin äußerte die Sorge, dass die Bemessungsgröße nach Quadratmetern zu Lasten der Frauen gehen könnte: „Deren Situation wird womöglich noch weiter verschlechtert, weil dann künftig am Raum gespart wird und nur kleine Zellen übrig bleiben.“ Quallo verwies jedoch darauf, dass nach der Dorstener Steuer-Satzung der Gesamtbetriebs-Bereich inklusive Flur, Bar und Kontakt-Anbahnung für die Steuerberechnung ausschlaggebend sei.
Sprecher der SPD-, CDU- und FDP-Fraktionen begrüßten ausdrücklich, dass das „Horizontal-Gewerbe“ künftig zur Kasse gebeten werden soll. Bernd Schwane (CDU): „Ich habe mit Schmunzeln gelesen, dass Dorsten da auf der gleichen Linie wie Köln eine Art Vorreiterrolle spielt.“
http://www.dorstenerzeitung.de/lokales/ ... 914,759534
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.