Medienkompetenz Sexwork

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Hanna
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Beitrag von Hanna »

fand den Artikel zwar nicht sooo schlimm, aber die Antwort hat ihre eigene Qualität! :003
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Marc of Frankfurt
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Schriftsteller-Journalist-Dokumentar-Zeitzeuge-Vojeur

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hureninterviews als deutsche Literatur


Hubert Fichte:
"Interviews aus dem Palais d’Amour"
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1972






Bild

Reperbahn, St. Pauli, Hamburg
Originalaufnahmen 1969

rtsp://real01.kundenserver.de:554/27/ra26786079/stpauli.rm
(3 Min Audiodatei Real Media)






Bild

Hubert Fichte
Deutscher Schriftsteller
(1935 in Perleberg, Brandenburg - † 8. März 1986 in Hamburg)
http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Fichte


Held der Subkultur
Eine Portrait über Hubert Fichte anlässlich seines 70. Geburtstages
Von Thomas Palzer
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/358597/





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Marc of Frankfurt
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Hurenautobiographie oder Betrugsfall?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Doppel-Leben und Identitätsschutz einer (Ex-)Sexarbeiterin
und
Erfolg in der bürgerlichen Medienwelt als Autorin
gehen nur bedingt miteinander.



Bild

Sonja Rossi (Buch "Fucking Berlin") in der Talkshow (Plasberg persönlich)



...
Die Frau, die sich Sonia Rossi nennt, geriet unter ihrer Perücke ins Schwitzen. Da saß sie nun in der neuen WDR-Talkshow "Plasberg persönlich“, um mit ihren Bekenntnissen einer Teilzeit-Hure hausieren zu gehen. Doch hatte sie gehofft, Frank Plasberg würde erst besonders schlüpfrige Passagen aus ihrem Buch "Fucking Berlin“ rezitieren, um dann nach ihrer Hand zu greifen und ihr eine steile Karriere als Schriftstellerin vorherzusagen, immer in der Hoffnung, ihr vielleicht noch den einen oder anderen Namen eines prominenten Freiers zu entlocken, so hatte sie die Rechnung ohne den Moderator gemacht.

Der Gastgeber hatte zwar die Verhörlampe des Oberstaatsanwaltes aus „Hart, aber fair“, nicht aber seinen Verstand an der Garderobe abgegeben. Der sagte ihm offenbar, dass man dieser mit Perücke und Sonnenbrille getarnten Sphinx, die sich Sonia Rossi nennt, ihre Story vom jahrelangen Doppelleben als Mathestudentin und Prostituierte auf gar keinen Fall abkaufen darf.

Und er schreckte auch nicht davor zurück, diesen Verdacht laut auszusprechen „Ist Ihre Verkleidung nicht auch ein Marketing-Trick, um Ihr Buch zu verkaufen? Müssen wir Angst haben, dass Sie sich eines Tages die Perücke vom Kopf reißen und sagen: Ätschi-bätschi, ich bin gar keine Mathematik-Studentin?“

Nein, gekuschelt wurde nicht bei „Plasberg Persönlich“, auch wenn das Studio in warmen Gelb-, Orange- und Rottönen leuchtete und der Flokati unter den breiten, aber wohl eher harten Ledersesseln den Eindruck erwecken sollte, die Gäste könnten ihre Schuhe ausziehen und sich auch sonst ganz wie zu Hause fühlen.

Dabei hätte die Frau, die sich Sonia Rossi nennt, gewarnt sein müssen. Hatte Plasberg doch bereits im Vorfeld betont, er wolle sich nicht in der Schlange der so genannten People-Talker einreihen. Was im Klartext heißt: Wer sein Buch, seinen Film oder seine neue Nase verkaufen möchte, der darf dieselbe auch in Zukunft gerne bei Onkel Beckmann oder Kumpel Kerner in die Kamera halten.
...
Plasberg ist keiner, der sich durch das Medium korrumpieren läst.
...
An [...] der vermeintlichen Ex-Hure und Mathestudentin sollte der versöhnlichere Plasberg jedoch scheitern.
...
Und hätte er mit Jens Förster nicht einen Psychologie-Professor im Studio gehabt, der unaufgefordert Kritik an den Bekenntnissen der Sonia Rossi äußerte („Das Buch liest sich wie eine Empfehlung“), hätte er einem beinahe Leid tun können. An der schreibenden Ex-Hure prallten seine kritischen Fragen wie Ping-Pong Bälle ab.

Es entbehrte nicht der Ironie, dass es ausgerechnet dem ehemaligen James Bond der DDR, Eberhard Fätkenheuer, gelingen sollte, die Glaubwürdigkeit der geheimnisvoll lächelnden Sphinx zu erschüttern. Mit der Frage, was der Begriff „fast alle“ in der Mathematik bedeute, lockte er die vermeintliche Mathematikstudentin in eine Falle. Es gebe nur alles oder nichts, behauptete die dreist.

Falsch, hielt ihr der ehemalige CIA-Agent da triumphierend entgegen: Fast alle sei die Abkürzung für alle bis auf endlich viele. Für Fätkenheuer war der Fall damit klar: Madame Rossi verstand vom Coitus interruptus deutlich mehr als von Kurvendiskussionen.

Zerknirscht räumte der Moderator ein, bei ihren Nachforschungen über Frau Rossi habe die Redaktion nichts gefunden, was ihre Geschichte in Zweifel gezogen hätte. Keine Frage: Der Schlag saß tief. Eine Retourkutsche an den ausgebufften Weiberhelden Fätkenheuer konnte sich Plasberg deshalb nicht verkneifen: "Aber wir haben auch nicht in Bordellen recherchiert.“

http://www.welt.de/fernsehen/article251 ... -fair.html





Mehr über
Studentinnen-Sexarbeit
Mes Chère Études
viewtopic.php?t=2371
viewtopic.php?p=41049#41049





Inzwischen enttarnt als Literaturfälschungen sind diese Autobiographien:

- J.T. LeRoys Identität als mißbrauchter TS-Stricher

- Misha Defonsecas gefälschte Holocaust Memoiren

- Liste von Fälschungen und Verschwörungstheorien





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.04.2011, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

marlena
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Beitrag von marlena »

Also ist schon beeindruckend...ich danke für die Info...


Liebe Grüße
Marlena
--- Allüren sind was für Unfertige ---

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Marc of Frankfurt
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Medienprofis pro SW?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie schwer gelungene Pressearbeit ist zeigt auch dieses Beispiel
aus dem Umfeld der Huren-Beratungsstellen-Bewegung.



Nach der großen Sexarbeits-Ausstellung im Museum der Arbeit in Hamburg ist ein zweites Buch erschienen, welches derzeit per Lesereise mit professionellen Schauspielern promotet wird.

Journalisten wird viel Material per Pressemappe geliefert und man gibt auch fleißig Interviews.

Wie sich die Journalisten dennoch oder gerade deshalb nur das ihnen und dem Medium ihres Arbeitgebers genehme herauspicken und damit die ganze Botschaft der Buchautorinnen umdrehen zeigt dieser Fall:

Sexarbeit - Eine Welt für sich:
viewtopic.php?t=3399





.

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sheila
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Re: Medien know-how

Beitrag von sheila »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Nicht nur Sexworker haben eine prekäre Ausganslage für Medienarbeit.

Von anderen sexuellen Minderheiten lernen.

Hier die BDSM Community

Pressearbeit über Menschen und Gruppen:
http://www.datenschlag.org/txt/presse.html
(Merkblatt für Medienleute + gute Formulierungsbeispiele für Interviewte)

Pressearbeit für Gruppen:
http://www.datenschlag.org/txt/pressearbeit.html
(Medienarbeit)


.
Marc, ich schliesse mich an

... und ethnischen Minderheiten

Schahrzad Farrokhzad: Medien im Einwanderungsdiskurs. Überlegungen zur Konstruktion der "fremden Frau". In: beiträge zur feministischen theorie und praxis, (2002/1) Köln.
Die Autorin untersucht Organisationnstrukturen der Medienbranche, Funktion von texten und Bildern (wenn sie zusammen eine Wirkung z.B. der Bedrohug erreichen. Weiter zeigt sie auf, dass Beiträge in den Medien, "wenn sie Migrantinnen thematisieren, dies vielfach im Zusammenhang mit `Opferthemen` tun."
"Liebe: ein Handel, wo beide Parteien gewinnen." G. C. Lichtenberg

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Lycisca
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Fall Sonja Rossi

Beitrag von Lycisca »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Sonja Rossi (Buch "Fucking Berlin") in der Talkshow (Plasberg persönlich)

Es entbehrte nicht der Ironie, dass es ausgerechnet dem ehemaligen James Bond der DDR, Eberhard Fätkenheuer, gelingen sollte, die Glaubwürdigkeit der geheimnisvoll lächelnden Sphinx zu erschüttern. Mit der Frage, was der Begriff "fast alle" in der Mathematik bedeute, lockte er die vermeintliche Mathematikstudentin in eine Falle. Es gebe nur alles oder nichts, behauptete die dreist.

Falsch, hielt ihr der ehemalige CIA-Agent da triumphierend entgegen: Fast alle sei die Abkürzung für alle bis auf endlich viele. Für Fätkenheuer war der Fall damit klar: Madame Rossi verstand vom Coitus interruptus deutlich mehr als von Kurvendiskussionen.
Es ist witzig, dass zwar bezweifelt wird, ob Sonja Rossi Mathematik-Studentin sei, aber ihr durchaus geglaubt wird, dass sie jahrelange Prostitutions-Erfahrung habe. Offenbar besteht der Irrglaube, dass eine Mathematik Studentin etwas lerne (tut sie das?), eine Prostituierte jedoch nichts können muss (stimmt das?)

PS.: Google zeigt: Was die Frage über "fast alle" betrifft, so gibt es keine eindeutige Definition: Die Definition von Fätkenheuer ist aus der Einleitung des Wikipedia Artikels:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fast_alle

In Google kommt man aber auch zu einem Artikel von einem Mathematiker der Uni Kassel, geschrieben für Mittelschüler: "Fast alle Zahlen sind normal, aber keine kennt eine". Der Autor definiert dort "fast alle" über eine im Artikel kurz dargelegte mathematische Theorie; unten der Link:

http://www.mathematik.uni-kassel.de/~zi ... Zahlen.pdf

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Marc of Frankfurt
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Was tun wir hier eigendlich?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Frage:
Was sind eAdvocacy und Infomations-Aktivismus?

Antwort:
Das was wir hier bei sexworker.at veranstalten!




Bild




Fallstudie:
Handy-Technologie gegen Sexworker-Übergriffe:

www.informationactivism.org/whatisinfoactivism


Razzia-Blog:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1062





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Marc of Frankfurt
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Sammlung interner Links zu Kampagnen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aktuelle Links
im Meinungs-Markt der
PROstitutions-Kampagnen weltweit

(Unser digital/virtueller on-line Erfahrungs-Schatz):



Prostituierte nähen sich die Lippen zusammen, Bolivien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25485#25485


Sexworker-Demonstrationen und Sitzblockaden in Kambodscha:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38178#38178


Sexworker-Demo und Gratisservice in Padua:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=15475#15475


Mobilisierung zum Volksentscheid Polizeiressourcen nicht mehr gegen Sexarbeit zu verschwenden, San Francisco (Prop K):
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41007#41007
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40332#40332


Demonstration gegen Sexsteuer in Ratssitzung, Marburg:
viewtopic.php?p=42126#42126


SW-Wahlprüfsteine, U.S.A.:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=39257#39257


Pute Pride Paris:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=26362#26362
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34237#34237


3rd Sex Workers’ Day Anniversary, South Korea:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=42511#42511


Professorin informiert zum Abbau des Prostitutionsstigmas, Kanada
viewtopic.php?p=41238#41238
Vorbildliche Broschüre:
download.php?id=237 (click = autom. pdf download)


Demonstration gegen Fundamentalfeministin und Prostitutionsgegnerin Alice Schwarzer, Frankfurt:
viewtopic.php?p=35977#35977
viewtopic.php?p=31203#31203


TV-Serie: Frauen als Bordell-Tester, Women Institute UK, U.S.A., NZ:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41051#41051


Proteste gegen Schließung von diskreten Wohnungsbordellen, Berlin:
viewtopic.php?p=12010#12010
viewtopic.php?p=22906#22906
viewtopic.php?p=27463#27463


Plakataktion der Regierung: Freier sind Vergewaltiger, UK:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=36339#36339


Plakat gegen Straßenstrich, Polizei Schottland:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=30186#30186


Plakat der Heilsarmee, Kanada:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=43711#43711


Wanderausstellung gegen sog. Menschenhandel "Ohne Glanz und Glamour":
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=30429#30429


'Falschgeld-Flyer' gegen Auswanderung in ausbeutbare Illegalität, GUS:
viewtopic.php?p=43712#43712


Kampagne gegen das unsägliches EU-Dokument Carlshamre:
viewtopic.php?t=2849
sexworker.at/protest

Online Petition Großbritannien:
http://petitions.pm.gov.uk/sexworkers
Online Petition Frankreich:
http://www.petitiononline.com/racolage/petition.html


Plakate "Zuhälter unerwünscht", Amsterdam:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=21805#21805


Plakate "Hände weg vom Rotlichtviertel", Amsterdam:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=43223#43223
Politische Analyse zur Scheinveranstaltung Runder Tisch:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29525#29525


Sexarbeiter-Denkmale, Konstanz, Amsterdam, London...:
viewtopic.php?t=1628
viewtopic.php?t=1628


Sexarbeiter-Mode, DASPU, Brasilien:
viewtopic.php?t=788



Alle Regio-Übersichten:
sexworker.at/lokal (Städteberichte)
sexworker.at/international (Länderberichte)





Bild





Grundlegendes:

Medienkompetenz Sexarbeit:
viewtopic.php?t=943 (dieses Thema)

Analyse von Stigma, Image und Wortgebrauch Prostitution/Sexwork:
viewtopic.php?t=919





Dokumentation aller Kampagnen, Berichte und Studien zu WM, EM etc.:
viewtopic.php?t=388
darin Def. Ambush-Marketing:
viewtopic.php?p=36882#36882
Menschenhandelsspot zur EM:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2949


www.freiERsein.de Context e.V., Frankfurt, Berlin, bundesweit.
Christiane zur Freieraktion:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2868

Protest und Aufklärung, Aktion gesunder Kunde, Berlin:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=29993#29993


www.lustAufRechte.at Lefö, Wien.
Radiobeitrag:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2517





SW und Interessenvertreter im Interview
Jasmin, Wien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3568
Jasmin, Christian e.a. Wien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3039

Reißerische TV-Dokus über Sexwork bei RTL und Konsorten
Forum Filme:
http://sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88

Podiumsdiskussionen
Solwodi-Lefö-Hydra ea., Wien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2964





Weitere Medien:

Bücher:
viewforum.php?f=10

Filme:
viewtopic.php?t=737

Theater:
viewtopic.php?t=1461

Ausstellungen:
viewtopic.php?t=501

Flyer und Aufklärungsmaterialien zu SW-Sicherheit:
viewtopic.php?t=2217
sexworker.at/sicherheit

zur Zitierweise und Forschungsethik s.o.:
viewtopic.php?p=37584#37584





Int. Aktions- und Gedenktag gegen Haßtaten und Gewalt an Sexarbeitern, 17. Dezember:
viewtopic.php?p=7675#7675





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Marc of Frankfurt
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Prostitutionskunde verklagt BILD/Springer Presse

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zapp

Offensiv - FIA-Chef Mosley verklagt Boulevardpresse



Max Mosley - der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA, heimlich gefilmt beim Sex mit Prostituierten. Unfreiwillig wurde Mosley zum Hauptdarsteller eines Medien-Blockbusters: "Nazi-Sexorgie". Doch der Verkehrsrichter der Formel 1 fühlte sich verleumdet, klagte und bekam in Großbritannien Recht. Seine Privatsphäre sei verletzt worden, die sadomasochistische Veranstaltung in einem Londoner Keller hätte nichts mit Nazis zu tun. Mosley geht nun auch gegen deutsche Verlage vor, die von einer "Nazi-Sexorgie" berichtet hatten. Seine Anwälte fordern vom Springer- Konzern 1,5 Millionen Euro Schmerzensgeld, so viel wie noch nie in der Bundesrepublik. Zapp über den Spagat zwischen Skandalberichterstattung und investigativem Voyerismus.


Bild


Anmoderation:

Trotzdem, die Boulevardpresse lebt. Und zwar vor allem von Skandal- und Schmuddelgeschichten. Sex verkauft sich gut. Noch besser, wenn ein Prominenter heimlich dabei erwischt wird. So wie im Frühjahr der britische "Formel-1"-Boss Max Mosley. Einige Zeitungen veröffentlichten Bilder einer Sex-Orgie. Statt nur auf schnelle Autos, so die Berichte damals, stehe Mosley auch auf Nazi-Rollenspiele. Eine Behauptung, die jetzt ein teures Nachspiel haben kann. Mosley verklagt den "Springer"-Konzern wegen der Berichterstattung in "Bild". Im Namen seiner Ehre fordert er 1,5 Millionen Euro Schadensersatz. So viel, wie nie zuvor in einem Medienfall der Bundesrepublik. Rayk Wieland über die Schamgrenzen zwischen Intimsphäre und öffentlichem Interesse.


Beitragstext:

Heimlich aufgenommene Bilder einer Sex-Orgie. Einblicke in das Privatleben von Max Mosley, Chef des Automobilweltverbandes "FIA", veröffentlicht im Frühjahr dieses Jahres. Angeblich eine Nazi-Orgie, angeblich mit KZ-Sträflingskleidung und SS-Uniform. Max Mosley, "FIA"-Chef: "Es war katastrophal, sehr schlimm und überaus peinlich. Aber ich wusste gleich, dass das absolut illegal ist. Als dann noch die Behauptung mit den Nazis kam, musste ich handeln. Hier sollte mein ganzes Leben zerstört werden." Die britische Zeitung "News of the World" machte den vermeintlichen Skandal publik. Deutsche Zeitungen zogen nach, vor allem "Bild".


"Investigativer Voyerismus"

Voyeurismus bedient die Neugier der Leser, steigert die Auflage. Aber die Verletzung der Privatsphäre in den Medien ist rechtswidrig. [Für gewerbsmäßige Sexworker gilt das Schutzgut Privat höchstwahrscheinlich leider nicht. Nur für Kunden - siehe Spitzer Urteil. Anm.] Mosley wehrt sich. Tanja Irion, Rechtsanwältin von Max Mosley: "Ja, er war deshalb erbost, weil es eben besonders schlimm war. Also, losgetreten hat das Ganze ja "News of the World", ein Boulevardblatt von doch krawallartigem Charakter. Und das nächste, was gleich kam, also noch schlimmer als die anderen englischen Medien, war wirklich die "Bild"-Zeitung, die tagelang eine Kampagne gefahren hat." Mit Schlagzeilen über das "perverse Doppel-Leben des Formel-1-Chefs", Prostituierte mit Schlagstock und Uniform. Und "Bild" wusste warum: "Der Formel-1-Chef wuchs unter Nazis auf". Mosley`s Vater, Gründer der faschistischen Partei in England. Die Nazi-Parallelen liegen also in der Familie, so dachten die Medien weltweit und kolportierten, dass der "FIA"-Chef Holocaust-Opfer verhöhne - beim Sex. Auch die "Bild"-Macher scheinen sich sicher, sprachen offenbar mit einer Zeugin: "Erste Hure packt aus!"

Tanja Irion: "Die Kombination aus heimlich aufgenommen Fotos aus der Intimsphäre, aus Details aus der Intimsphäre, gekoppelt mit völlig frei erfundenen Tatsachen. Das hat schon eine einzigartige Qualität."


Mosley zieht vor Gericht

Der Fall Mosley - Eingriff der Medien in die Intimsphäre. Berichterstattung mit Vorwürfen, die für Mosley folgenschwer sein können. In Großbritannien klagte er und bekam Recht. Das höchste Londoner Gericht verneinte, dass es eine Nazi-Orgie war. Die Bilder aber bleiben in der Welt - und die Frage: Warum Boulevardmedien, auch in Deutschland, immer wieder Halbwahrheiten verbreiten, auch auf die Gefahr hin, vor Gericht zu unterliegen?! Tanja Irion: "Das erste ist, dass viele Menschen sich nicht wehren können oder das Gefühl haben, sie können sich gegen die große "Bild"-Zeitung nicht wehren. Und das zweite ist, dass die Entschädigungen, die die Gerichte aus Urteilen, also die Schmerzensgelder, viel zu niedrig sind. Also, im Rahmen einer wirtschaftlichen Abwägung macht es für einen Verlag immer noch Sinn, die Auflage durch so was auch eklatant Rechtswidriges zu erhöhen, wenn man es verrechnet mit den Gerichtskosten und den Schmerzensgeldern, die dann hinterher gezahlt werden müssen."


Pressefreiheit und Schutz der Privatssphäre

Es geht um Persönlichkeitsrechte. Das sogenannte "Caroline-Urteil" legt fest, dass das Private von Prominenten Tabu ist. Menschen wie Prinzessin Caroline oder Max Mosley sollen ein Recht auf Privatsphäre haben - es sei denn, die Berichterstattung ist von öffentlichem Interesse. Udo Röbel, ehemaliger "Bild"-Chefredakteur: "Welche sexuellen Präferenzen Herr Mosley auch immer hat, es geht niemanden etwas an. Problematisch wird der Fall durch den Verdacht, der angeblich belegt, durch Foto- und Filmmaterial entstanden ist, dass Herr Mosley bei seinen privaten Orgien offensichtlich es liebt in Nazi-Uniform aufzutreten oder Prostituierte gern in die Opferrolle von ehemaligen KZ-Häftlingen gedrängt sehen will. Das wäre natürlich schon ein Anlass oder ein schwerwiegender Vorwurf, der rechtfertigen würde und sagt, hier hören die Persönlichkeitsrechte auf." Den Nazi-Vorwurf sah die britische Justiz nicht bestätigt. Ob deutsche Richter das in seinem Fall auch so sehen, entscheidet sich Februar. Tanja Irion: "Ich finde, es sollte absolute Rechte geben, die nicht verletzt werden dürfen. Und ich fände es auch gut, wenn wir uns alle mal daran erinnern, dass die Würde des Menschen unantastbar sein sollte zumindest, auch in den Medien. Und das, finde ich, ist doch ein relativ gutes Korrektiv, wo man teilweise sagen muss, also hier ist wirklich die Grenze erreicht." Udo Röbel: "Also, wenn sie den ethisch-moralischen Aspekt unserer Medienwelt ansprechen, dann muss ich sie leider enttäuschen. Medien sind in aller erster Linie, das muss man ganz klar sehen, dem Markterfolg verpflichtet. [Und dann erst die sog. 4. politische Macht. Anm.] Ohne Markterfolg gäbe es keine Medien. So, insofern handeln Medien ja fast wie Huren. Sie gucken, was bringt Erfolg am Markt. [Huren sind nichts anderes als Unternehmer ihrer Selbst. Anm.]

http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,31 ... 88,00.html



Archiv:
viewtopic.php?p=34448#34448





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Indien und Deutschland:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Medienkritische Anal-ysen:

Medien und Sexwork





Beyond Vice and Victimhood

Content Analysis of Media Coverage on the Issues of Sex Workers,
West India



Finanziert: Ford Foundation (vor der Krise;-)
Center for Advocacy on Stigma and Marginalization (CASAM)
2008



Empfehlungen für Journalisten
  • Reporter sollten die komplexen gesetzichen Rahmenbedingungen und SW-Diskurse ziemlich genau kennen.
  • Berichte sollten gründlich recherchiert werden. Es sollte Überprüfungen und Folgeberichte geben, etwa ob die Frauen entschädigt wurden wie beabsichtigt.
  • Es sollte mehr Versuche geben die Position der Sexworker zu berichten.
  • Es sollten mehr Versuche unternommen werden, die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen der Prostitution richtig darzustellen.
  • Sexworker sollten in ihren vielfältigen Lebensrealitäten als Mütter, Ernährerin, Ehefrau, Schwester, Tochter, Mitglieder des Gesellschaftslebens ... dargestellt werden.
  • Journalisten müssen selbstverpflichtende Regeln aufstellen, wie ethisch einwandfrei über Sexworker-Belange berichtet werden darf.
  • ...
https://cms.ids.ac.uk/UserFiles/file/kn ... 20vice.pdf
(pdf 36 Seiten)


von
www.sangram.org

SAMGRAM Projektbeschreibung
https://cms.ids.ac.uk/UserFiles/file/kn ... AMdesc.pdf
(pdf 5 Seiten)




_________________





Doppelmoral der deutschen Boulevarpresse

Wie wg. ges. Werbeverbot, Medien und Polizei profitieren und Sexworker draufzahlen:


http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=46456#46456


Urteil zum Werbeverbot:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=35358#35358

Werbeverbot:
§ 120 Abs.1 Nr.2 OWiG [Werbeverbot]
http://bundesrecht.juris.de/owig_1968/__120.html

BILD-Zeitung zensiert Anzeigen der arbeitenden Frauen wg. Frauentag:
http://sexworker.at/phpBB2/dload.php?ac ... file_id=10
(pdf - 2 Seiten)





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SW-Workshop für Journalisten

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Auch Journalisten brauchen Fortbildung in Sachen SW sonst layouten sie noch unbeabsichtigt Bordellwerbung auf die Titelseite ;-)



Macedonia and Serbia:

SWAN holds seminars on sex work for media reporters


In the latest issue of the SWAN News we wrote about the seminar on sex work organized in September for media reporters in Slovakia. In the meantime, similar seminars were organized in November in Macedonia and Serbia.

The aim of the seminars was to present to the media the issues pertaining sex work in a different way and to ultimately contribute to better quality of media coverage of sex work and less sensationalism in the media.

At a programmatic meeting held in June this year in Belgrade, representatives of SWAN members from Kazakhstan, Kyrgyzstan, Macedonia, Russia, Serbia and Slovakia developed basic curriculum for a 3-hour sensitization seminar with media representatives, that is then going to be further developed in-country to fit local circumstances.

The first such seminar was organized in Slovakia in September. It was now followed by an event in Belgrade, Serbia on November 27 and Skopje, Macedonia on November 28.

The workshop "Sex work and media" in Skopje was organized by HOPS, SWAN Member from Macedonia in collaboration with the Macedonian Institute for Media (MIM). MIM assisted in selection of reporters and provided the site, Macedonian Press Club. Present were five reporters - 2 from daily newspapers and 3 from TV stations.

Most of the sessions were lead by the HOPS staff, except for the section on ethical issues in reporting sex work, for which MIM recommended to be lead either by a respectful journalist or by a human rights expert.

In the end it was hosted by a human rights expert who is also a columnist and very famous blogger. It was a very good decision-the reporters liked the interactive discussion he led.

"Our experience was very good" says Kate Partinova from HOPS. "Two of the participants have already contacted us after the workshop. They wanted our comments on the recent police raids and detentions of sex workers on the streets of Skopje. One of them published an article and for the first time used the term sex workers," says Partinova.

HOPS plans to organize more sensitization seminars in the future. They consider signing a memorandum of understanding with MIM and developing similar curricula for the MIM journalism students.

The seminar in Belgrade was organized by JAZAS, SWAN member from Serbia. Reporters from daily newspapers, radio and internet news portals were present at the event held in the drop-in center run by JAZAS.

The interactive meeting covered several issues like using the language that does not hurt anyone, ethical considerations in reporting sex work, legal situation with sex work in Serbia, role of the government, NGOs and media in tackling the issues surrounding sex work, etc.

Participants received an information package in Serbian to take home - the Declaration on the rights of sex workers, a report by CEE HRN on sex work, human rights and HIV in Serbia and CEE, and a CD with research results from a project JAZAS had done on the prevalence of HIV among sex workers in Belgrade.

"Journalists who attended the seminar showed big interest in this topic and JAZAS programs" says Stasa Plecas from JAZAS. "They were very active and open to the new ideas. We tried to understand the dynamics between reporters and editors. They shared with us experiences thay had with editors who often request photographs in articles even though taking photographs in certain situations is unacceptable and inappropriate" adds Plecas. JAZAS plans to continue with similar seminars already this winter.

More info: Stasa Plecas, ecjazas at gmail dot com,

Kate Partinova, partinova at yahoo dot com
More about Jazas
http://www.jazas.org.yu/
More about HOPS
http://www.hops.org.mk/





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Z.B. slideshare.net und issuu.com

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neue Tools für Aufklärungs- und Medienarbeit

Das Web wird immer flashiger - zwei Beispiele:



Diashow:
Etwas einseitig zur Prostitution:
http://static.slideshare.net/swf/ssplay ... 93107085-8

Broschüre:
Gespräch mit Gott ... über die Liebe:
http://issuu.com/evju/docs/interview-wi ... ayout=wood





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Marc of Frankfurt
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Update zu posting #1

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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Hi All,

Just sending an update on SWIRL. To sum up the topics of this email:

1) It's super-easy to help SWIRL and doesn't cost a cent!
2) New additions to SWIRL
3) The future





Topic 1: It's super-easy to help SWIRL and doesn't cost a cent! Here's how:

Surf the net and find audio activism or audio art about sex work, and then send me the link. That's it! Just email it to me here at: jeweltone16 ät yahoo dot com

For example -- I stumbled upon the MP3 of Radical Vixen's interview with Deborah Jean Palfrey. I simply asked Radical Vixen's permission to include this piece in the SWIRL library and whammo -- permission was granted and now we have this incredible piece.

In other cases I can't feature the audio directly on SWIRL, but as long there is a non-commercial link, I can add it to our "links to other audio page" (such as our link to SWOP-East's XXBN). I am including video links now on that page as well (but they must be non-commercial).

You might say "Well, this stuff is already on the internet, why also include it in SWIRL??" But the advantage is that SWIRL provides a central location where people can listen to a big library of audio about sex work issues. And it gives a view of sex work that just isn't available in the mainstream media.





Topic 2: New additions to SWIRL

I finally finished up producing a few interviews that had been calling plaintively to me night and day as I worked nonstop at my dayjob. We now have my interviews with:
-- Petra Timmermans of ICRSE
-- Korean/Dutch activist HeJin
-- Mariska Majoor talking about "Belle"
-- Rachel Aimee of $pread

All are featured on the "Interviews" page.

If you want regular updates about new additions, please subscribe to our blog/podcast on Blogspot: http://swirlwebcast.blogspot.com/





Topic 3: The future

Switching SWIRL to an archive last summer was a way to insure SWIRL's survival. As the overhead for the website is relatively cheap, we should be able to keep going, even through the bad economy. And you may ask, who pays for SWIRL? Well, mostly I do. But it's money well spent.

However, as I've said previously, my time for producing work myself is almost non-existent these days as I really have to focus on supporting myself (and SWIRL). I am no longer conducting interviews or recording stories (though there are a couple of old bits sitting on my desk that will get done when I have time). And I do not have time to do post-production on work that needs transferring or mixing or editing, so sorry to say that I cannot accept such things right now. For now, production is on hold.

So, surf for SWIRL and send me those links, as this will be our primary source of new material for the archive in the coming months.

And, as always, feel free to produce your own audio works, or transfer your old archives of performances or radio shows or whatever to MP3, and send that audio to me and we'll put it on SWIRL. (Just don't forget that it will be available to anyone for downloading -- I don't stream any more.)

All the best,

Judy
http://www.jeweltone16.org/swirl/





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Marc of Frankfurt
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SW als Fundgrube für Medien

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Im Sat.1-Film «Für meine Kinder tu' ich alles» spielt sie eine Mutter in finanziellen Nöten

Lisa Martinek recherchierte bei Prostituierten



Frankfurt/Main (AP) Schauspielerin Lisa Martinek hat für die Rolle in dem Sat.1-Film «Für meine Kinder tu' ich alles» bei Prostituierten recherchiert. Sie spielt eine dreifache Mutter, die nach dem Unfalltod ihres Mannes in finanzielle Not gerät und einen Ausweg mit einem Job im «Escort-Service» sucht. Das Gewerbe sei für sie «eine verschlossene Welt», sagte Martinek der Nachrichtenagentur AP. Die Dreharbeiten fanden in Frankfurt am Main statt.

Dort hat sich die Schauspielerin mit ihrer Kollegin Sarah Masuch informiert. «Die Filmproduktion hat uns Kontakte zu Leuten aus dem Gewerbe hergestellt», wie sie sagte. «Wir haben uns mit einer Domina getroffen, der wir alle Fragen stellen konnten, die uns einfielen. Da gab es viele überraschende Antworten - zum Beispiel von einem Gast, der mit einem Gutschein seiner Ehefrau über fünf 'Besuche' kam. Zu den Motiven für Frauen, im Sexgewerbe zu arbeiten, meinte Martinek, dass die unterschiedlichster Art seien. «Wenn es denn eigene Motive sind und sie nicht dazu gezwungen werden. Viele haben in der Kindheit eine Grenzüberschreitungen erlebt», erklärte die Schauspielerin. «Auf gehobenem Niveau können die Verdienstmöglichkeiten im Escort-Service verlockend sein und die flexible Arbeitszeiten. «Für mich ist das definitiv kein Job wie jeder andere», sagte Martinek. Sie finde aber auch nicht, dass Prostitution wie in anderen Ländern als illegal gelten sollte. «Es muss eine Berechtigung haben, es ist das älteste Gewerbe der Welt, und es gibt offensichtlich Bedarf», meinte sie.

Sat.1 sendet den Film «Für meine Kinder tu' ich alles» am Dienstag, 17. Februar, um 20.15 Uhr.


© AP
(PR-inside.com 13.02.2009 08:34:04)
http://www.pr-inside.com/de/lisa-martin ... 057378.htm


Film-Rezension:
viewtopic.php?p=50709#50709

Diskussion über den Film:
viewtopic.php?t=4068





Wollen wir an diesem Filmprojekt mitarbeiten?
viewtopic.php?p=49477#49477





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.02.2009, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Veto gegen künstl. Freiheit und gegen sexual. Darstellungen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zensur

oder wie der Karneval züchtiger wird



Mainz

vorher - nachher:

Bild Bild





Köln

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Hier soll noch ein Bikini übergemalt werden.





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Re: Veto gegen künstl. Freiheit und gegen sexual. Darstellun

Beitrag von Umher »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Zensur

oder wie der Karneval züchtiger wird
Link zum Spiegel-Artikel:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,609072,00.html

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Skandalkommunikation lernen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution ist ein ständiger Skandal,

(solange es nicht als Sexwork Respekt bekommt.)



Wie das mit Skandalen und Medienkommunikation funktioniert beschreibt ein neues Fachbuch:



Skandal, griech.: skándalon", "Fallstrick", "Fallholz" = Stolperfalle

Ein Skandal ist ein Ereignis, an dem ein moralischer Diskurs stellvertretend geführt werden kann.

Skandalkommunikation ist also prinzipiell moralisch!

Skandal ist ein Fall der gesellschaftliche Resonanz erzeugt, die weit über seinen eigentlichen Ursache-Wirkungsbereich hinausreicht. So ein Fall wird instrumentalisiert und den Betroffenen quasi abgenommen.



Bild

Jens Bergmann, Bernhard Pörksen (Hrsg.)
"Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung"
Halem 2009
ISBN-13: 978-3938258477

http://www.amazon.de/dp/3938258470
http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/131396/index.html





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Kirche findet Kreuz.net nicht nett

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zur Macht von Internet-Foren


Das extreme Forum Kreuz.net in der Kritik



http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/15/ ... 11,00.html





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Massenmedien-Schelte

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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"Die Massenmedien sind die Cheerleader des Krieges"

Die Medien insbesondere in den U.S.A. haben versagt als politische 4. Macht und Kontrollinstanz.

Der US-Medien-Wissenschaftler Robert Entman sieht die TV-Sender als „Komplizen“ einer kriegstreiberischen Politik.

Mehr:
http://diepresse.com/home/kultur/medien ... r/index.do





Krieg ist vergleichbar mit Ausländerfeindlichkeit und Prostitution ein so starkes emotionales und polarisierendes Thema, wo eine rationale Debatte versagt. Deswegen sind etwa Kriegstreiberei/Kriegsführung wie Anti-Prostitutionskampagnen Mittel bei innenpolitischen und wirtschaftlichen Krisen. Das Ende von Politik.





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