Medienkompetenz Sexwork

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Marc of Frankfurt
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Medienkompetenz und Prostitutionswissen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Handwerkszeug für Aktivisten und Journalisten


Neben meiner Checkliste "Professionelle Medienarbeit für Prostituierte" (siehe oben erstes posting im Thema) gibt es jetzt auch englische Handlungsanweisungen für Medienarbeit zum Berufsbild oder Konsumfeld Prostitution:
Viel Erfolg bei guter Pressearbeit, die ihr hoffentlich sowohl zur Aufklärung der Bürger als auch für Euer Geschäft nutzen könnt.





Beispiel einer virtuellen Pressekonferenz gegen Abolutionisten:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=23690#23690





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 19.09.2007, 03:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Medienarbeit der Prostituierten im Subkontinent Indien

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aktivistin und Ex-Journalistin "muckraker" (Skandalaufdecker)

Ruchira Gupta



http://en.wikipedia.org/wiki/Ruchira_Gupta

http://www.adventureDivas.com/divas/india/ruchira-gupta

Gründerin der Hilfsorganisation
www.apneAap.org (on our own)





Apne Aap ist Herausgeber der 1. indische Zeitung von Prostituierten für Prostituierte in Mumbay/Bombay:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=20636#20636

Entstanden ist die Hilfsorganisation nach/aus einer umstritenen Film-Dokumentation der Journalistin Ruchira Gupta über Menschenhandel und Prostitution: "Sellling of Innocents" 1997:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=20656#20656

Protest gegen eine von ihr produzierte CNN-Berichterstattung, die der Sexworker-Hilfsorganisation Durbar.org in Kalkutta Menschenhandel unterstellt:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=10570#10570 (s.o. Seite 1)

Kampagne mit Feministin Gloria Steinem USA 2012
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=113880#113880

Harvard Studenten und Spendengeber berichten 2010 anläßlich eines Besuchs vor Ort in Delhi über das Scheitern des Projektes:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=90196#90196





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.04.2012, 13:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Initiative Fair Paysex

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aufklärungsprojekte


Bild

www.fair-paysex.de






www.pro-bordell.de


Sexarbeiter und Betreiber müßen gemeinsam selbst Medienarbeit unternehmen und aufklären, indem sie über Qualität und Standards in der Branche für freiwillige konsensual vereinbarte Sexdinestleistungen informieren.





Querverweis
Standards Qualität und Preisverleihungen in der Sexarbeit





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Wikipedia-Media

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wikipedia - ein Forum der politischen Auseinandersetzung


www.de.wikipedia.org (über 1/2 Million deutsche Artikel)
www.en.wikipedia.org (fast 2 Millionen englische Artikel)
(Wechsel zwischen den verschiedenen Sprachversionen per Link im Kasten am linken Seitenrand falls vorhanden)


Bild

Prostitutionsinformationen

www.de.wikipedia.org/wiki/Portal:Prostitution :006
www.de.wikipedia.org/wiki/Prostitution
www.en.wikipedia.org/wiki/Prostitution
www.en.wikipedia.org/wiki/Prostitution_in_Germany
...

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Prostitution
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Prostituierter (Berühmte Sexworker)
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:C ... rostitutes
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Brothel-keepers
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Pimps
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Prostitution
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie: ... ostitution
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Sex_industry
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:R ... _districts
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:S ... nd_society
http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Sexology
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_sexology_topics
...




Sex Work Task Force:
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... task_force
Unser User Michael Goodyear ist auch in der SWTF.

Problems with "POV forks" (point of view Abzweigung) and "undue weight" (Löschgewicht) explained by TJ_Black:
http://en.wikipedia.org/wiki/User:TJ_Black

Pro sex work links listed by temporarily blocked author J.R. Lewis:
http://bit.ly/pGn1Sa





kleinere Wikis

http://wiki.sexworker.at (unser eigenes unabhängiges noch ganz junges WIKI)
http://www2.gender.hu-berlin.de/genderm ... l:Allpages
www.homowiki.de/Hauptseite
www.sex-work.org SWAG Sex Work Assistance Guide
www.kriminologie.uni-hamburg.de/wiki





Wiki-Werkzeuge

Scanner
http://wikiscanner.virgil.gr/

Mindmap
http://wikimindmap.com/viewmap.php?wiki ... mit=Search

Beispiel eine Wikipedia-Autorenseite mit vielen Tipps:
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Wiska_Bodo

J.
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:J ... _Jos%C3%A9 alt
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzerin ... /Wikipedia neu
sie betreut den Bereich Sexualität der Wikipedia
und war mehrere Jahre Sexarbeiterin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=26656#26656 TAZ-Interview

Wikipedia Suchmaschine
open source Suchengine gegen die Goggle Vormacht
http://search.wikia.com





Wahr oder falsch?
Dass Unternehmen oder Lobbyisten Einträge bei Wikipedia beinflussen wollen, ist nicht neu. Doch der Wiki-Scanner verrät jetzt genau, wer welche Einträge wie geändert hat.



"Was ist Wahrheit?" wollte vor rund 2000 Jahren der Statthalter des römischen Reiches Pontius Pilatus von Jesus von Nazareth wissen. Diese fundamentale Frage beschäftigt derzeit auch das Internet-Lexikon Wikipedia.

Eigentlich punktet das Nachschlagewerk mit dem Grundsatz, vom Wissen aller Nutzer jederzeit profitieren zu können. Doch genau dieses geniale Prinzip, jeden Nutzer mitarbeiten zu lassen, ermöglicht auch Vandalismus und gezielte Falschinformationen durch böswillige Veränderungen: Nicht alle Wikipedia-Zuarbeiter fühlen sich der Wahrheit verpflichtet.


Wer sind die falschen Informanten?

Für gewöhnlich sind die Wikipedia-Mitarbeiter beim Wiederherstellen der korrekten Fassung eines Artikels sehr schnell. Doch mindestens ebenso interessant wie die Falschinformation ist die Quelle, aus der sie stammt. Im Prinzip enthalten die Seiten von Wikipedia bereits alle Informationen, die zum Enttarnen der Fälscher nötig sind.

Denn wer auch immer etwas an dem Lexikon verändert, hinterlässt öffentlich einsehbar seine IP-Adresse: eine Nummer, die Rückschlüsse auf den benutzten Computer zulässt. Der Wiki-Scanner des amerikanischen Studenten Virgil Griffith verknüpft diese Nummern automatisch mit den dazugehörigen Besitzern.


Politisch, religiös oder kommerziell motivierte Veränderungen

Die Idee kam Griffith, als publik wurde, dass Abgeordnete des US-Kongresses ihre eigenen Seiten geschönt hatten. "Bei nicht-kontroversen Themen funktioniert Wikipedia schon. Bei kontroversen Themen kann Wikipedia durch Instrumente wie dieses zuverlässiger werden", erklärt er auf seiner Internetseite - also indem politisch, religiös oder kommerziell motivierte Veränderungen offenkundig werden.

Die Ergebnisse der Abfrage dort sind in der Tat erhellend: Mehr als 170 Änderungen am Lexikon zum Beispiel stammen aus Büros der Scientology-Sekte. Darunter sind die Lemmata "Schizophrenia", "Pseudoscience" und "Tom Cruise".

Von Rechnern des britischen Parlamentes wurden bislang 2151 Veränderungen vorgenommen: darunter Begriffe wie "Iraq Special Tribunal". Klar: Nicht jeder Eingriff ist eine böswillige Fälschung. Aber wenn unliebsame Einträge über Personen oder Unternehmen von diesen gelöscht werden, sagt das einiges aus über deren Kritikfähigkeit.

Das US-Magazin "Wired" hat mit der Software eine Liste verdächtiger Veränderungen erstellt. So versuchte jemand von einem Rechner der israelischen Regierung aus, den Text über die Mauer in den palästinensischen Gebieten zu löschen. Übrig blieben wenige Sätze. Die Entscheidung der Vereinten Nationen, das umstrittene Bauwerk als illegal zu bezeichnen, sei "abscheulich, undemokratisch, illegal, rassistisch“, heißt es nur noch.

Der Ölkonzern Chevron-Texaco löschte demnach gleich den ganzen Text über Biodiesel, während Microsoft eine kritische Passage über seine fehleranfällige Spielkonsole XBox 360 verschwinden ließ. Doch nicht nur für Unternehmen und Regierungsbehörden enthält die Liste peinliche Enthüllungen. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat den eigenen Eintrag verändert. Verweise auf kritische Texte verschwanden zwischenzeitlich im digitalen Orkus.


Kindische Einträge

Eher kindisch sind dagegen Einträge, die ein Mitarbeiter der britischen BBC vornahm. Der anonyme Autor behauptete, der ehemalige britische Ministerpräsident Tony Blair habe bei einem EU-Gipfel zu viel Wodka getrunken und sich anschließend "lebhaft" im Schlafzimmer ausgetobt. Ursprünglich war von Blairs ungesund hohem Kaffeekonsum vor einem Besuch im Fitness-Studio die Rede.

Die Betreiber von Wikipedia sehen die Veröffentlichungen betont gelassen. "Das ist nichts weltbewegend Neues“, sagt Arne Klempert, Geschäftsführer der Wikimedia Deutschland. Alle Beiträge würden von den zahlreichen Autoren permanent überprüft. Nun sei nur "übersichtlich zusammengefasst", welche Unternehmen und Institutionen Wikipedia bearbeiteten. "Ein Großteil der anonymen Einträge ist produktiv und im Sinne des Projekts".
www.sueddeutsche.de/computer/artikel/72 ... print.html





Dokumentierte sexuelle Zensurfälle:

TV-Moderator Jay Crawford unterschlägt sexuellen Uebergriff:
http://en.wikipedia.org/w/index.php?dif ... =142900455

Firma DynCorp löscht Menschenhandels/Sexmißbrauchsverdacht ihrer Mitarbeiter im Bosnienkrieg:
http://en.wikipedia.org/w/index.php?dif ... =104138577

Erzbischof von Pennsylvania, Charles Bennison's leitender Angestellter loescht Einträge vom Kindesmissbrauchsskandal:
http://en.wikipedia.org/w/index.php?tit ... =132470174
www.virtueonline.org/portal/modules/new ... oryid=6049





Editor-Regeln

- Relevanz (keine kritschen Randnotizen)
- wissenschaftlich prüfbare Fakten, keine strittigen Meinungen
- neutraler Schreibstil - Neutral Point Of View, kurz NPOV
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Richtlinien
http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Bearbeitungskonflikt
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Edit-War Bearbeitungskrieg
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... Standpunkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... zkriterien
...





Wie können soziale Minderheiten wie die Prostituierten und Freier so eine soziale Software nutzen?

Wie können soziale Netzwerke wie die Hurenbewegung/ex Hurenkongress/Fachtagung Prostitution als Schwarm hier Aufklärungswissen verbreiten?





Wo unsere Edits Erfolg hatten

Prostitution (2009)
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution
[vojeuristisch reißerisches Bild einer Sexarbeiterin in Arbeitskleidung auf ihrem Arbeits-Lotterbett vom obersten Platz oben rechts im Wikipediaartikel nach weiter unten verlagert]

Operation Zucker (2013)
Kritik von Dona Carmen e.V. hinzugefügt
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=130858#130858

...





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 15.04.2013, 12:05, insgesamt 19-mal geändert.

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Beitrag von Zwerg »

Leider habe ich mit Wikipedia die Erfahrung gemacht, dass auch wir als sexworker.at "gemobbt" werden. Sämtliche Versuche unser Forum bei den relevanten Seiten unterzubringen wurden scheinbar als SPAMVersuch (beim ersten Eintrag!) gelöscht.

Vielleicht sollten wir einen Artikel bei Wikipedia mit dem Begriff Sexworker Forum erstellen?

Übrigens: Unser Wiki ist ab Anfang nächster Woche voraussichtlich wieder einsatzbereit - ich suche noch eine Lücke, aber ich bin schon nah dran und gehe jetzt in die Testphase....

Christian

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Wikipediaartikel zu diesem Forum

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Schön dass das wiki.sexworker.at wieder on ist.

Hier ein paar Beispiele für ähnliche projekte im Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Freierforum
http://de.wikipedia.org/wiki/Internetforum
http://de.wikipedia.org/wiki/XING (kommerzielles Forum)
http://de.wikipedia.org/wiki/Madonna_%28Bochum%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Hydra_%28Verein%29
http://en.wikipedia.org/wiki/BAYSWAN (Sexworker Vernetzung in USA)
http://en.wikipedia.org/wiki/Internatio ... ex_Workers (Sexworker Vernetzung in UK)

Wir sollten im internen Bereich mal eine Autorengruppe versammeln und vorstrukturieren, wie möglichem Mobbing zu entgehen.

- Gliederung
- Welche Quellen müßen rein
- ...


Vorbereitung Wikipedia artikel


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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.11.2007, 04:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Neue/alte Trends im Politik-Marketing

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Na, die gemeinschaftliche Arbeit an einem Wikipediaartikel für das SEXWORKER.AT-Forum scheint ja nicht gerade in Begeisterungsstürmen zu münden, dabei gab es damals so viele, die an unserer Zeitung mitarbeiten wollten ;-(

Hier ein Beispiel, wie es die Profis machen:
Sie beauftragen PR-Agenturen. Diese produzieren Medienbeiträge, die im normalen Programm als Reportagen eingeschleust werden, um von den Menschen nicht als Werbung erkannt und dann ignoriert zu werden. So füllen Kleinst-Medien ihr Programm mit vorproduzierten Inhalten und viele Kreative finden da zwielichtige-korrumpierte Zeitjobs und das ganze bezahlt dann wie im folgenden Beispiel evt. sogar der Steuerzahler...


So machen die Regierenden Werbung und Selbstdarstellung: Bsp.: Bundesfamilienministerium





Presseinformation REPORT MAINZ, 27. August 2007

Landesmedienanstalt prüft Fall verbotener politischer Werbung des Bundesfamilienministeriums

DJV Chef Michael Konken: „Das ist Propaganda in bester Form.“

Mainz – Nach Recherchen des ARD Politikmagazins REPORT MAINZ hat das Bundesfamilienministerium sendefertige Hörfunkberichte und gelayoutete Zeitungsartikel zum neu eingeführten Elterngeld über eine Agentur im redaktionellen Teil von Hörfunksendern und Zeitungen platziert.

Aufgrund der Recherchen will die Landesmedienanstalt NRW die Hörfunkbeiträge des Bundesfamilienministeriums überprüfen. Peter Widlok, Sprecher der Landesmedienanstalt NRW sagte dazu in REPORT MAINZ:
„Nach meiner ersten Einschätzung handelt es sich um unzulässige politische Werbung um Schleichwerbung. Beides ist nach dem Rundfunkstaatsvertrag nicht zu zulässig, ist verboten.“

Der DJV Vorsitzende Michael Konken bewertet die Beiträge gegenüber REPORT MAINZ als Propaganda: “Das ist Propaganda in bester Form. Es kann einfach nicht sein, dass Steuergelder für derartige Zwecke eingesetzt werden, um Menschen zu manipulieren.“

Produziert wurden die Berichte von der Hörfunkwerbefirma Schlenker public relations mit Kommentartext, Original-Tönen von Betroffenen und einem Statement der Ministerin. Nach Angaben der Agentur wurden diese Beiträge über 300 mal ausgestrahlt und erreichten 55 Mio. Hörer.

Nicht nur im Hörfunk auch in der Presse hat die Agentur A & B One komplett ausgearbeitete PR Texte für das Familienministerium platziert. Von der Überschrift über das Layout bis hin zum Bild stammen diese Berichte aus der Agentur und wurden nach Recherchen von REPORT MAINZ eins zu eins im redaktionellen Teil verschiedener kleiner Lokalzeitungen und auch in Wochenblättern abgedruckt.

In einem dieser Artikel heißt es zum Beispiel:
„Mama ging mit dem Kleinen in den Sandkasten und Papa zur Arbeit. Immer weniger Frauen können und wollen das akzeptieren. (...) Höchste Zeit also, (...) es jungen Männern zu erleichtern, für den Nachwuchs da zu sein.“
Kritische Stimmen oder andere politische Meinungen fehlen in den Berichten völlig.

Der DJV Bundesvorsitzende Michael Konken forderte das Ministerium auf, solche Praktiken einzustellen: „Die hier die Verantwortung tragen, die müsste man auch zur Rechenschaft ziehen.“

Sowohl die Agentur als auch das Ministerium verteidigten ihr Vorgehen gegenüber REPORT MAINZ. In einer schriftlichen Stellungnahme des Bundesfamilienministeriums heißt es:

„Ob und wie die Redaktionen von diesen Angeboten im einzelnen Gebrauch machen, liegt ausschließlich in der Hoheit der Redaktionen selbst.“

Quelle:
reportMainz.de


Getarnte Werbung
Die fragwürdigen PR-Kampagnen der Bundesregierung
Sendung vom Montag, 27.8.2007 | 21.45 Uhr | Das Erste
Video:
www.swr.de/report/-/id=233454/did=25211 ... 77fk/index

Info:
www.swr.de/report/-/id=233454/nid=23345 ... index.html





Bundesfamilienministerium zum Deutschen Prostitutionsgesetz ProstG

Sexy Medienarbeit der CSU-Landrätin Pauli





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.04.2011, 15:05, insgesamt 4-mal geändert.

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Beitrag von Zwerg »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Na, die gemeinschaftliche Arbeit an einem Wikipediaartikel für das SEXWORKER.AT-Forum scheint ja nicht gerade in Begeisterungsstürmen zu münden, dabei gab es damals so viele, die an unserer Zeitung mitarbeiten wollten ;-(
Hast zweifelsohne recht.... muss mich selbst bei der Nase nehmen... - wie könnten wir das Ding angehen? Machen wir einen Thread unter Freunde und Ratgeber auf? Vielleicht bringen wir doch was zusammen....

LG

Christian

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Leute, schreibt wieder mehr Briefe !!!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier nochmal zur Erinnerung, weil etwas in Vergessenheit geraten:

Leserbriefe als Mittel der Medienarbeit in eigener Sache



Professor der Sexworker-Bewegung und Mitglied dieses Forums hat folgenden Leserbrief geschrieben
zu diesem Artikel in der Washington Post:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=23957#23957

(Washington Post Tipps zum Leserbriefschreiben)


To the editor:

Jerry Markon's article "Human trafficking evokes outrage" (September
23) is a welcome restoration of balance in a highly emotive area of
public policy.

While any form of slavery or coerced migration, particularly of
minors, is morally abhorrent public policy must be evidence based.

Moral panic evoked by groups with vested interests has been hijacking
government policy around the world as did the white slave trade
crusade of the late nineteenth century. This not only diverts valuable
resources but stifles rational debate around the very real problems
regarding the safety, health and welfare of people working in the sex
industry. As this article points out there are very few facts to
support the astonishing claims of the anti-trafficking movement that
has successfully inflated and conflated very different concepts with a
zeal that clouds judgement.

Migration of sex workers has been confused with trafficking, and
trafficking with prostitution. The latest manifestation of this is
Melissa Farley's `Prostitution and Trafficking in Nevada: Making the
Connections' popularised by Bob Herbert in the NY Times. The campaign
succeeds by making connections that are simply not there. In the end
they hurt those they claim to help most, by obscuring the real issues.







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Hilfe für Opfer = Kampf gegen Sexarbeit?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Opferschutzvereine als clandestines Medien- und Meinungsmachewerkzeug konservativer, die Sexualität kontrollieren wollender, kirchlicher Institution?


Alles fürs Seelenheil
Oder: Warum engagieren sich Christen für Prostituierte?


aus dem Magazin
www.kollegin.de - Portal für Stellenanzeigen in der Sexarbeit

Auf der Internetseite der Frauenrechtsorganisation Terre des femmes e.V. findet man auch eine Liste mit Beratungsstellen für sogenannte Zwangsprostituierte. Dort sind 51 Beratungsstellen gelistet, die in Deutschland Hilfe und Betreuung für weibliche Opfer von Menschenhandel anbieten. Was erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird, ist, dass ein Großteil dieser Beratungsstellen von den Kirchen nahestehenden Vereinen getragen wird. Das muss verwundern, schließlich gelten die Kirchen nicht gerade als Experten zum Thema Sexualität.


Schaut man dann noch etwas genauer hin, dann wird der eigentliche Zweck dieser christlichen Vereine deutlicher, denn um Opferschutz und Betreuung geht es nur an zweiter Stelle. Da heißt es zum Beispiel in der Vereinssatzung des Vereins Frauenrecht ist Menschenrecht (FIM): „Zweck des Vereins ist, auf der Grundlage des Verständnisses des Menschen als Ebenbild Gottes, alle Ansätze zu fördern, die darauf hinwirken, Menschen – besonders Frauen – vor Käuflichkeit und Entwürdigung zu schützen. Er wird damit in praktischer Ausübung christlicher Nächstenliebe im Sinne der Diakonie tätig. Dieser Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch ... Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.“


Die christlich-fundamentalistische Ausrichtung zahlreicher Trägervereine von Beratungsstellen wird verschleiert und oft erst nach genauer Analyse ihrer Arbeit sichtbar.
Doch erst vor diesem Hintergrund lässt sich das Engagement christlicher Vereine im Bereich der Prostitution verstehen. Es geht hierbei nicht um Aufklärung, Emanzipation oder den Kampf für weitergehende Liberalisierung und gegen gesellschaftliche Repression. Vor allem geht es hier nicht um das Wohl der Frauen. Im Gegenteil geht es um die Errichtung und Verstärkung repressiver Mechanismen und Verbreitung eines christlich-fundamentalistischen Weltbildes im Sinne der Mission mit all den bekannten lust- und lebensfeindlichen Implikationen. In der gesellschaftlich ohnehin geächteten Prostitution erblicken christliche Fundamentalisten ein ideales Instrument, schließlich ist hier mit einer Gegenwehr der Betroffenen kaum zu rechnen.


Um so leichter lassen sich von hier aus fundamentalistische Leitbilder unter dem Deckmäntelchen des Opferschutzes und der Nächstenliebe öffentlichkeitswirksam und mediengerecht inszenieren.
Zwar hat das Wort Nächstenliebe, das sich christliche Fundamentalisten gerne auf die Fahne schreiben, zunächst einen guten Klang. Doch betrachtet man die Kirchengeschichte und achtet auf die Begriffsbestimmung, so lässt sich das Wort „Nächstenliebe“ als gleichbedeutend mit „vollständiger Entmündigung“ identifizieren. Denn nach christlicher Lesart ist Prostitution immer ein Ausdruck von Zwang und Entwürdigung. Selbst dann, wenn die Frauen in der Prostitution freiwillg arbeiten, ist diese Freiwilligkeit nach christlichem Verständnis eine Illusion. Christliche Nächstenliebe bedeutet in der Konsequenz, diese Frauen vor sich selbst zu schützen, sie zu entrechten und sie zwangsweise mittels Verboten und Strafen von der Prostitution abzuhalten.


Natürlich sind nicht alle Beratungsstellen christlich orientierter Vereine fundamentalistisch ausgerichtet. Doch eine skeptische Grundhaltung ist angebracht. Insbesondere dann, wenn sich Beratungsstellen um die Nähe zu politischen Entscheidern bemühen, sollte denen dies mindestens einen Blick in deren Vereinssatzung wert sein. Und Frauen, die sich an derartige Einrichtungen wenden, sind im Nachhinein oft enttäuscht, da sie das Gefühl haben, für deren ideologische Zwecke missbraucht worden zu sein, um im Anschluss rüde fallengelassen zu werden.



http://kollegin.de/magazin/meldung.asp?AID=1666145

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Beitrag von JayR »

Im vorletzten Posting war ein Link zu „Washington Post Tipps zum Leserbriefschreiben“.
Neulich fand ich einige sehr gute Tips zum Schreiben und Redigieren.

Improve Your Writing with these Editing Tips

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Marc of Frankfurt
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Internet für SW-Interessenvertretung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Medienkompetenz von Sexarbeitern und SW-Aktivisten


Wie wird Information and Communications Technology (ICT) von Sexarbeitern zur Vernetzung global genutzt?

Welche Technologien gibt es?


Internet-sichere Sexarbeiter haben das untersucht:

Homepage des Berichtes:
http://www.soros.org/initiatives/health ... s_20070717

Bericht:
http://www.soros.org/initiatives/health ... 071127.pdf
(PDF - 11 Seiten mit vielen Screenshots)





Das was wir bei SEXWORER.AT alles auch machen :-)
Vergleiche mein Poster
Leider kommen wir in der angelsächsich-lastigen Studien nicht vor - noch nicht.





Neue Medien fürs Geschäft nutzen? Siehe hier:
viewtopic.php?t=780

Best Practice Guidelines: 10 Golden Rules:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34163#34163





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 23.03.2008, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Medienkompetenz Film: Beispielfilm und Checkliste

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Checkliste: "Sexworker und Film/TV - Produktion/Kooperation"


Für einen Pornodarsteller oder Bordellchef ist ein Dokufilm über sich selbst oft auch fördernd fürs Geschäft.

Aber gilt das auch für eine Sexarbeiterin?
Unter welchen Bedingungen?


Bild Translate this page into English

Direktlink hierhin (zum weitergeben):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943&start=32

Hier können Sexarbeiter sicher ein paar Entscheidungshilfen ableiten, ob sie bei TV-Interviews oder Filmprojekten mitwirken wollen und wenn ja, gibt es hier auch ein paar Medientrix bezüglich Selbstinszenierung für ein anonymes und zeitlich/räumlich unbegrenzbares Publikum.

Grundsätzlich muß zwischen Prostitution (Sexwork im engeren Sinne) und weniger abgewerteten oder verfolgten Tätigkeiten von Sexwork im weiteren Sinne unterschieden werden.




Erfolgreiches Beispiel für eine Pornodarstellerin:
Film "Leonie Saint"


D 2006 13:28 min, Ton, Farbe
von Jana Debus *1976, lebt in Düsseldorf


Bild


»Die Erkundung einer reellen Selbstinszenierung in Annäherung an Aspekte der Identitätsbildung« nennt Jana Debus ihr Videokonzept, in dem die 19-jährige Leonie Saint dem Betrachter Einblicke in ihr Leben als Porno-Darstellerin gewährt. Diese reflektiert dabei vor laufender Kamera ihr Selbstverständnis als Sexfilmanimateurin anhand von Erlebnissen, Empfindungen und Erinnerungen. Die Frage nach der Degradierung in der Rolle als Frau, die sich durch ihren Körper »darstellt«, soll dabei als Angriffsfläche zu einem Diskurs verstanden werden, »den sie selbst am besten zu führen versteht«.

In der fragmentarischen Erzählform gleicht Leonies Identität einem Puzzle, das letztlich nie zu einem Ganzen zusammengefügt werden kann. Diverse Momente und Eindrücke aus ihrem Leben können lediglich erhascht werden, wobei sich der Betrachter stets selbst als Voyeur ertappt fühlt. Bild und Sprache stimmen hier nicht überein, sondern werden als gleichberechtigte Erzählformen nebeneinander gestellt und ergeben eine Doppelperspektive. In den klaren und schlichten Einstellungen dominiert vor allem Leonies Körpersprache, unterblendet von Detailaufnahmen aus ihrer privaten Umgebung. Dass Pornografie längst zur Kultur gehört und salonfähig ist, haben nicht erst Jeff Koons und Ilona Staller alias Cicciolina in den 1990er Jahren bewiesen. [KL]

videonale.org/222.html


An experimental portrait of the 19 year old porn-starlet "Leonie Saint"
from the Ruhr Valley, Germany.
An exploration of "the performance of reality", touching aspects of how
identity is built upon ways of memorizing fragments of the past as well
as seeing oneself in the present.


Credits:

Written and directed by Jana Debus
Performer: Leonie Saint
Camera: Jana Debus
Camera assistant: Oliver Freuwörth
Sound recording: Jana Debus/Andy
Sound Mix: Judith Nordbrock
Project Advisors: Prof. Matthias Müller,
Susanna Schönberg


Available language formats:

Audio: German
Subtitles: English / Spanish / French


Available screening formats:

16mm color film
PAL Video: Digibeta, BetaSP, DVD, miniDV


Contact person:

Ute Dilger
Phone: +49 221 20189 330
Fax: +49 221 20189 17
Email: dilger at khm.de
www.khm.de





Leonie Saint
Pornodarstellerin
exklusiv bei Videorama
http://de.wikipedia.org/wiki/Leonie_Saint
http://www.leonie-kommt.de

Interview mit Erotikstar Leonie Saint auf der Venus 2007, Bluvista Reporter:
http://www.myvideo.de/watch/2705983




_________________




Checkliste:
Sexworker zeigen sich im Film/TV

Stichpunkte zur Mitarbeit von Sexarbeitern in Filmprojekten oder TV-Reportagen





1.)
Wie werden Sexworker dargestellt?


- Spielfilm
Sexworker kommt vor als Symbol/Chiffre
· wild gelebter Sexualität
· des Tabubruchs gesellschaftlicher Konventionen
· des Scheiterns,
· der moralischen Verderbtheit
· der sexuellen Verlockungskraft oder
· nur spannendes erotisches Beiwerk (sex sells => selling sex sells even better)
etc.

- Dokufilm
· Sexworker als Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution
· Sexworker als Bürgerschreck, der den Imobilienwert und gar den Stadtteil ramponiert
· Sexworker als Täter, der Jugend verführt, Anwohner belästigt, gegen die guten Sitten verstößt und
· Ehefrauen Konkurrenz macht
· Sexworker als eigenwilliger, spannender, skuriler, gesellschaftlicher Außenseiter (drop out)
etc.

Was sind innovative und bisher fehlende oder zu selten gesehene Themen von Sexworkern im Film:
· SexgöttIn
· HeilerIn
· Freuden- und Friedenstifter
· Meisterin ihres Lebens
· Unternehmerin ihrer Selbst
· Frau die ihren Mann steht
· Männerkenner
· Experte des Sex (SExperte)
· ...




2.)
Komplexe Interessengemengegelage der Filmproduktion:


- Was sind die Zuschauerinteressen?
Unterhaltung, Spannung, Voyeurismus, Erkenntnisgewinn ...

- Was sind die Filmemacherinteressen?
Aufmerksamkeit, Renommee, finanzieller Erfolg, Berufsexistenz aufbauen und sichern ...

- Was sind die Interessen des Kulturbetriebes oder der Medienmaschine
· Soziale Problemfelder vermarkten
· Kassenschlager produzieren
· Aufklären und Wachrütteln ...

- Was sind die davon abzugrenzenden Interessen der Sexarbeiterin?
· Möglichkeit der Auseinandersetzung mit sich und der Sexarbeit in der Gesellschaft
· Dokumentation ihrer Lebensweisen, Würdigung erfahren, eine Medienstimme bekommen
· Werben für die Sache der Sexarbeiter
· Werben für sich
· Berufsexistenz und bürgerliches Privatleben nicht gefährden ...





3.)
Wem bringen filmische Darstellungen Vorteile oder Nachteile?


Überwiegend Vorteile für: Unternehmer/Kapitalisten wie: Pornoproduzent, Clubbesiter, Agenturbesitzer

Vorteile für: Pornodarsteller, Showgirl, Masseur, Sexualassistent

Ambivalent für: Sexworker

Nachteile für: Migrantin, Hobbyhure, Schwarzarbeiter, Geheimprostituierte

Wer nichts mehr zu verlieren hat: Drogengebraucher, Menschenhandelsopfer, Zwangsprostituierte

Wenn ein Filmprojekt direkt für die Prostituierten eintritt, die im Kern der Stigmatisierung stehen, ist das nützlich für alle anderen in der Sexarbeit.





4.)
Rechte und Risiken


Wer behält die Produktionsmacht und die Rechte, die Verwertungsrechte? Kann demokratisch geteilt werden im wirtschaftlichen Produktionsprozess?

Wer trägt welche Risiken (Chancen s.o. bei Interessen):

- Filmemacher:
Wirtschaftliches Risiko, daß der Film ein Flopp wird

- Sexarbeiter:
Recht am eigenen Bild inkl. aller/welcher Verwertungsrechte verkaufen,
Risiko Zwangsouting, Vertreibung durch Nachbarschaft, Behörden, Bruch mit Familie, Existenzkrise.
Dauerhafte Stigmatisierung (z.B. unlöschbar gespeichert im Internet) = Falle Prostitution.

Wann wird über Bildfreigabe entschieden? Vor, während oder nach Produktionsbeginn, vor/nach dem Schnitt?

Wer hat was eingebracht und hat welchen Anteil am künstlerischen Wert?

Dilemma der Sexarbeiter:
Sexarbeitern werden per se jede sozialen, künstlerischen, erkenntnistheoretischen, humanen Kompetenzen abgesprochen.

Am besten ist es selbst Produzent zu sein (Dolly Buster, Annie Sprinkle).

6 Vertragsklauseln - So machen es die Medienprofis:
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5.)
Grundproblem der gesellschaftlichen Stigmatisierung von Prostitution


Weil die Gesellschaft scheinbar ohne Sexarbeiter organisiert/stabilisiert/beherrscht werden kann, werden sie von einer Teilhabe weggedrängt.
Dies geschieht über ein kontinuierliches Arsenal von Methoden, welches reicht von Nichtbeachtung, Stigmatisierung über Reglementierung bis hin zu Kriminalisierung und ... in manchen Ländern Verfolgung und Tötung (Steinigung).

Sexarbeiter reagieren durch diverse, adaptive Selbst-Schutz- und Ausweichmechanismen (Stigma-Management):
Sie werden teilweise gezwungen in ein Doppelleben.
(Gilt analog für Freier und sonstige im Umfeld.)

Deswegen wollen die meisten nichts mit Medien, Wissenschaftlern, Sozialarbeitern etc. zu tun haben und isolieren sich.
Nur wenige haben ihr Leben so organisiert und verfügen über genügend Power und Ressourcen sich in unterschiedlichen Graden offen und freizügig präsentieren zu können.

Medien und Medienschaffende nutzen die Berichterstattung über Prostitution als Geschäft genauso wie die Helfer-Industrie oder die Anti-Menschenhandels-Industrie.

So wie Pornos oder schlüpfrige Medienberichte viel Männer anzieht, so werden viele Helfernaturen und Frauen von Hilfsberichten und Opfergeschichten emotional-magisch angezogen. Bekanntlich werden grausame Einzelfälle und Schicksaale übergebühr und nicht repräsentativ medial ausgeschlachtet (siehe: White Slavery Myth und Moral Panic). Deshalb wird auch von Anti-Trafficking-Porn gesprochen.
www.sexworker.at/migration

Es gibt unzählige Fälle, wo Sexarbeiter durch Pannen bei Werbung oder Medienarbeit Schaden erlitten haben, weil etwa nicht wie vereinbart das Gesicht vergessen wurde zu verpixeln oder der bürgerliche Name eingeblendet wurde.
Wer übernimmt dann das Haftungsrisiko?





6.)
Darstellungsprinzipien um das Grundproblem Prostitutionstabu zu bearbeiten


Wie ist dem Zuschauer die so brisante und komplexe Thematik von Sexarbeit und Gesellschaft näherzubringen?

- Explizit:
durch Analyse, Fakten, Forderungen, Stimme aus de OFF, Moderator, Kommentator, Experteninterview

Wir Sexarbeiter sind die Experten !!!

Dilemma der Sexarbeit:
Viele Sexarbeiter sind nicht ausgebildet, zu jung und noch zu kurz im Beruf, um schon Experte geworden zu sein.
(Sie sind oft schnell ausgebrannt und werden dann einfach ausgetauscht.)

Dilemma der Unterhaltungsmedien und des Films:
Viele Medienprojekte werden von ebenfalls fürs Thema Prostitution unangemessen mit zu wenig Lebenserfahrung ausgestatteten, zu jungen Medienleuten zu schnell produziert.
Keiner will einen Lehrfilm sehen.


- Implizit:
durch die Inhalte, Handlung, Story, Dramaturgie des Drehbuchs, Kontraste/Schnitt, O-Ton, Emotionen

Verantwortung des Drehbuchschreibers !!!

nothing about us without us !!!

Der dargestellte Sexworker muß als Koautor zum Drehbuchschreiben von Anfang an beteiligt sein !!!





7.)
Methoden der Bildverfremdung


(Wie können Interviews so gefilmt werden, dass Sexworker nicht erkannt und trotzdem filmisch interessant dargestellt werden?)


- Bild- und Tonverfremdung nachträglich beim Schnitt oder Postprocessing:

Schwarzer Augenbalken wie bei Fotos (Erzeugt die Assoziation vom kriminellen Täter)
Filter:
Mattscheibe
Verpixelung
Solarisation
BlueKeying/Bluebox
oder andere digitale Filter und Methoden (computer generated imagery/visual effects CGI/VFX) wie bei Musikvideos

O-Ton zu einem Fremdbild (Landschaft/Zimmereinrichtung) schneiden
O-Ton ebenfalls notwendig zu verfremden z.B. mit Stimmencomputer je nach Diskretionsbedarf
(Stimme ist wie ein Fingerabdruck eindeutig zuzuordnen)
Stimmverzerrung wirkt kriminell.
Besser: Stimme von professioneller Sprecherin oder Freundin nachsprechen lassen.


- Bildverfremdung von Anfang an direkt beim Dreh:

Kameraschuß von hinten
Ins überstrahlende Gegenlicht, Person steht im Schatten
Kamera mit Vaselinefleck auf der Linse macht das Gesicht lokal unscharf
Kamera unscharf stellen für das gesammte Bild
Durch einen Blumenstrauß hindurch zur Person (Nur Vordergrund im Focus scharf gestellt)
Makroaufnahme nur vom Mundwinkel
Bildausschnitt vom Körper oder erogenen Zonen
Schattenwand abfilmen
(Schatten ist genauso eineindeutig zuzuordnen wie ein Fingerabdruck)

Die SexarbeiterIn muß mit einem eigenen Monitor die Möglichkeit der Bildkontrolle bekommen. Sie ist KoregisseurIn in eigener Sache, wenn sie nicht zum Objekt degradiert werden soll.


- Bildverfremdung durch Darsteller:

Typveränderndes Make-up nur für den Film/TV-Auftritt
Haarschnitt/Frisur
Perücke
Mütze/Kopfbedeckung
Maske, Halbmaske, Larve wurde z.B. oft bei Hurendemos getragen
Sonnenbrille
Schleier/Burka
OP

Stimmeverstellen (Bonbon im Mund)

Kann alles schräg wirken und Stigmatisierung noch verstärken.
Hier kommt es auf den professionellen Aufwand an.
Hier kommt es auf ein fallweises Abwägen an.
Eine anspruchsvolle, künstlerische Herausforderung.

Wer kennt welche positiven Filmbeispiele und Vorbilder? Bei youtube oder in unserer Videothek?





8.)
Wie bereitet sich eine SexarbeiterIn zum Medienauftritt vor?


Den Filmauftritt, das Interview als eigene und neue, andersartige Rolle verstehen
(Medien-Auftritt bis hin zur medialen Prostitution).

Die dargestellten Themen und Szenen in verschiedenen Varianten überlegen
(Drehbuch schreiben mit Skizzen der möglichen Filmbilder).

Wie ein TV-Moderator Text-Karten mit möglichen cleveren Antworten vorbereiten,
verbesserte Fragestellungen und Kamera-Einstellungen/Locations ausdenken.
Die eigene Message nie aus dem Auge verlieren.
Bei unfairen Reportern nicht aufs Glatteis führen lassen (die nicken immer nur ganz lieb), nicht aushorchen lassen, nicht von falscher Vertrautheit verführen lassen.
Besser: Immer wieder die eigene beabsichtigte Aussage stur wiederholen, statt viel zu erzählen, was nachher falsch zusammengeschnitten werden kann.

Klar Grenzen setzen. Vorher überlegen was Tabu ist (priv. Familiengeschichte, Wohnort..) etc.

Nicht unter Zeitdruck bringe lassen.

Unterstützung organisieren. Freundin, die beim Auftritt auch als Zeuge dabei ist (Fotos vom Set), Visagist etc.

Einem Projekt frühestens einwilligen, wenn man im Laufe der Produktion die Verantwortlichen und die Umstände genauer kennengelernt hat und Vertrauen aufgebaut werden konnte.





Bisher war der Schwerpunkt, wie kann die Darstellung die Diskretion, d.h. den Schutz der Anonymität der Sexarbeiter sichern, wenn sie das wünscht, weil sie sich durch die Gesellschaft und Gesetze unzureichend geschützt fühlen (Informationelle Selbstbestimmung). Das ist ein Verteidigungsaspekt von Sexarbeiterinteressen. Im folgenden ein Angriffsaspekt:





9.)
Darstellung des Wesens von Sexarbeit

Die Sicht der Sexarbeiter


hier ist erstmal viel Theorie nötig, was das Wesen der Sexarbeit im Erleben der SexarbeiterIn überhaupt sein könnte:

- Ventilsitte Prostitution
Sie stabilisiert die Gesellschaft, damit sich gemäß 'Kochtopfmodell der männlichen Sexualiät' der Druck abbauen kann und Jungfrauen und Ehefrauen nicht darunter in Bedrängnis geraten (Augustinus).

- Prostitution als alternativer Lebensentwurf und sebstreferentieller Protest
gegen die allgemeine nichtsexuelle Prostitution im entgrenzten kapitalistischen Verwertungsprozess.

- Prostitution und Paysex als Konsumerismus und eine hochgradig ausdifferenzierte Dienstleistungsbranche.

- Prostitution als Überlebenssexualität bzw. einzige Möglichkeit gewisse Autonomie zu erreichen außerhalb der zurückgelassenen ausbeuterischen oder mißbrauchlichen Lebensverhältnisse.

- Prostitution als Schule der Sexualität jenseits von Beziehungsverantwortlichkeiten.

- Prostitution als Einstiegskontakt in den wohlhabenden Westen.

- Prostitution als inverse Parallelgesellschaft. Prostitution als Konnexinsitut zur Ehe.

- Prostitution als sakraler Sexual-/Männlichkeitsritus.

- Prostitution als Sexualkunst, Erotikevent und Geschlechter-Happening.

...


Wie drücken sich solche inneren-essentiellen Qualitäten im ästhetischen äußerlichen-Schein von Bildern aus?

Wie kann die sich darstellende SexarbeiterIn dabei für die richtige Ausstattung des Film mit verantwortlich beteiligt werden?

Nur einfach sich zeigen und die Kamera draufhalten lassen wäre blauäugig-naiv und würde nur tradierte Stereoptype zementieren: Schöne junge Sexarbeiter sind geil, ältere sind ausgebufft oder zu bemitleiden ...





10.)
Darstellung des Wesens von Sexarbeit (Forts.)

Die unsichtbareren Sexarbeits-Qualitäten


- Wie stellt man Kompetenzen von Sexarbeitern filmisch dar, die ja bekanntlich kein Diplom im Praxiszimmer hängen haben?

- Wie zeigt man das große Herz einer Sexarbeiterin?

- Wie zeigt man die strukturelle Gewalt, Diskriminierung und das Stigma, welches die Sexarbeiterin erfolgreich managed?

- Wie zeigt man die Qualität, die genau ihre Kunden in der sexuellen Begegnung mit ihr erleben einem Außenstehenden?


Klassischerweise wird die Schönheit für die Qualität einer Sexarbeiterin herangezogen:
vgl. das Gemälde "Phryne im Areopag" oder Catherine Deneuve im Film.

Doch das ist eine Verkürzung. Gute, erfolgreiche SW müssen nicht medial schön sein. Zerrt man andererseits jedoch eine Nicht-Medien-Schöne vor die Linse, wirkt das leicht gegen Sexarbeit und die Sexarbeiterin.


Von einem Luxusbordellbetreiber aus Wien konnten wir lernen, daß der Luxus einer pompösen Ausstattung des Etablissements dazu dient, eine kundengemäße Atmosphäre für rechtfertigungsfreies Vergnügen zu schaffen. Hier wäre die ökonomische Potenz der Sexarbeiterin, das Budget der Filmproduktion oder kompensierende Kreativität gefragt ...





Alles sehr komplexe Fragestellungen, die Kompetenz z.B. durch Reife der Verantwortlichen und Produzenten erfordern (und Bunuell war 66 als er sein Meisterwerk über die Sexarbeit drehte ;-).

Diese Liste soll allen Sexarbeitern, Filmemachern und Kamerafrauen helfen
- überhaupt eine Entscheidung zur Mitarbeit treffen zu können und
- um kreativ Lösungsmöglichkeiten der Darstellung und Medienproduktion zu finden.





11.)
Interne Querverweise


Carol Leigh aka Scarlot Harlot auf Fox News
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41007#41007

Anfrage Filmprojekt "Geschichte der Prostitution" arte:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=49477#49477

RTLII Exklusiv - Reportage über zwei deutsche Escort Ladies:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2488

Geplantes engagiertes Filmprojekt:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31151#31151 (members-only)

Medienanfrage von FrauTV:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34041#34041

Unsere Filmothek (Unterforum):
www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88 (members-only)

Filme und Sexwork (Sammelthema):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=737

Herrausragender Film, herausragender extrovertierter SW: "Luana Muniz, die Patronin von Lapa, Rio de Janeiro":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=57724#57724

Premiumdokus Prostitution:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6004

Wie man das Medienthema professionell und gleichzeitig allein für sich lösen kann zeigt uns Violetta, Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=60616#60616

Clevere Ex-Bankerin machts vor: Zum ultimativen Persönlicheitsschutz die eigene Filmaussage, Szene oder Lebensgeschichte komplett nachspielenzulassen (Reenactment):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61651#61651

Indische Sexworker von VAMP wehren sich gegen englische Filmproduktion 2010:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87983#87983

Eineitige Filmproduktion aus Berlin und Wien 2010:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87966#87966

Ungewollt gefilmt werden:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=618

Callboy für Frauen, Reportage auf ATV:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95725#95725

Gute ZDF 37Grad Doku von Susanne Brand über 3 zufriedene Sexworker: "Ich mach mein Geld mit Sex!":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=105356#105356

:007 Vertragsentwurf "Mitarbeit Medienproduktion":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=102535#102535

Sexarbeiterin in Süd Korea in Fernsehshow:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129152#129152

Dr. Brooke Magnanti of Bristol aka Belle de Jour
www.facebook.com/photo.php?fbid=106032272744859





Falle des investigativen Journalismus

Schwedischer Prostitutionsgegner filmte 3 Jahre lang Sexworker, Kunden und Betreiber im Pascha Köln:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=96457#96457

Martin Sonneborn linkt für ZDF-heuteshow einen Pharmavertreter:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81205#81205

Negative Erfahrungen von SW und Buchautorin Amada Brooks mit National Geographic:
www.texasgoldengirl.com/afterhours/nati ... t-escorts/

Sexworker und Professor geraten in die Fänge eines Abolitionistischen Films in Kanada 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136435#136435





Statt sich pseudo-authentisch den Fesseln der Medien-Eigengesetzlichkeiten und Industrie auszuliefern,
besser die eigene Lebensgeschichte/Erfahrung/Message/Weisheit in ein selbstinszeniertes/kontrolliertes Werk transponieren.

"Jeder Mensch ist ein Künstler"
- Joseph Beuys (1921-1986)



Und die digitalen on-line Medien bereiten den Weg, dass jeder sein eigener Produzent und Sender werden kann z.B. auf Youtube:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=131132#131132







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Sexworker Radio

Sendeplan:
http://www.live365.com/stations/swirl07/schedule/?site

Homepage:
http://emedia.art.sunysb.edu/swirl/

S.W.I.R.L.
Sex Workers' Internet Radio Lounge





Sexworker Blog Radio
http://www.blogtalkradio.com/swopeast
von
Sex Worker Outreach Project east USA
http://www.swopeast.org/
http://www.myspace.com/jillbrenneman




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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Medien als Zuhälter?

PRO7: 3. Staffel von Germany's next topmodel von und mit Heidi Klum



Die Welt: Germany's Next Topmodel
Heidi Klums gut gemeinte Gehässigkeit


Zum Auftakt der dritten Staffel von "Germany's Next Topmodel" zeigte Heidi Klum öffentlichkeitswirksam Verantwortungsgefühl für ihre Mädchen. Ansonsten blieb bei der Casting-Show alles beim Alten – bis auf eine Kleinigkeit: Der Bruce heißt jetzt Rolf.

Wieder wird Deutschlands nächstes Topmodel gesucht. Und wieder wollen viele junge Frauen Deutschlands nächste Laufstegkönigin werden.

Vor ein paar Tagen, am 18. Februar, war Heidi Klum wieder zu Gast in Reinhold Beckmanns Talkshow. Ob sie da noch einmal hingeht, wird sich zeigen, denn der Reinhold hat ganz schön gebohrt – und das kann die Heidi schon beim Zahnarzt nicht leiden.

Beckmann hat Klum einige unappetitliche Fragen gestellt und sich ausnahmsweise nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden gegeben. Es ging um Magersucht und die Frage, inwiefern Sendungen wie "Germany's Next Topmodel" einem krankhaften Schlankheitswahn Vorschub leisten und wie die Gallionsfigur der Show mit ihrer Verantwortung umgeht. Klums Antworten waren Ausflüchte, ließen den Zuschauer und auch Beckmann unbefriedigt zurück. In der Sendung schien es, als habe Heidi Klum verlernt, wie man eine gute Figur macht.

Nach dem Auftakt zur dritten Staffel von "Germany's Next Topmodel" dürfen wir in dieser Angelegenheit Entwarnung geben, denn wir haben Lea (19) kennen gelernt, die selbst der Hungerhakenbeauftragten von ProSieben ein bisschen "klein" vorkam – was eine für Klum-Verhältnisse ungeheuer taktvolle Umschreibung von "spindeldürr" ist.

Die Jury forderte Lea auf, im Bikini vor sie zu treten. Lea verzichtete und weinte hinter den Kulissen. Heidi Klum ließ sich den großen Auftritt als Vertrauenslehrerin des Mädchens nicht nehmen und tröstete sie vor laufenden Kameras. Schließlich gab sie ihr noch einen guten Rat mit auf den Heimweg: "Du musst ein bisschen zunehmen."

"Germany's Next Topmodel" ist eine schreckliche Sendung, die zu allem Überfluss auch noch schrecklich erfolgreich ist. Das Allerschrecklichste daran ist allerdings, dass man allen ethischen Einwänden zum Trotz gerne zuguckt, wenn Klum und ihre Helfer kaum volljährige Mädchen zur besten Sendezeit rund machen und sie dazu bringen, sich für Demütigungen zu bedanken. Alles geschehe nur zu ihrem Besten, wird ihnen fortwährend eingetrichtert. Dabei dienen die erlittenen Schikanen vor allem einer: Heidi Klum (und natürlich auch uns Fernsehzuschauern).

Es hat sich also kaum etwas geändert in der dritten Staffel von "Germany's Next Topmodel" - bis auf eine Kleinigkeit: Der Bruce heißt jetzt Rolf. Deutsch spricht auch er nicht akzentfrei. Kein Wunder: "Der erfolgreiche Casting-Director" (ProSieben-Website) lebt seit mehr als 30 Jahren in Paris – und das 'ört man 'alt un petit peu. Komplettiert wird die Jury mal wieder von Peyman Amin, "erfahrener Agent der weltgrößten Agentur IMG" und ein cooler Hund – wenn auch ein ziemlich kleiner.

So viel Gehässigkeit muss erlaubt sein bei der Bewertung einer Sendung, die ihre Protagonisten systematisch vorführt und bloßstellt und das alles mit der vagen Chance auf eine Modelkarriere legitimiert. Dass 18-Jährige vom Jetsetleben träumen, kann man ihnen nicht vorwerfen; dass Erwachsene mit diesen Sehnsüchten ihr Jetsetleben finanzieren, kann man schon eher gegen sie verwenden – auch wenn diese Einnahmequelle im von Castingshows überschwemmten deutschen Fernsehen mittlerweile beinahe salonfähig ist.

In der ersten Folge der neuen Staffel wurden von den ursprünglich angeblich 18.000 Bewerberinnen 120 zum Casting nach Köln eingeladen, wo 70 Mädchen aussortiert wurden.

Die letzten 50 flogen am nächsten Morgen nach Barcelona, wo sie auf einer Modenschau des Designers Philipp Plein laufen sollten, ohne das Hüftwackeln auch nur eine Sekunde trainiert zu haben (und wir erinnern uns alle, welchen Raum das Catwalk-Training bei Bruce in den ersten beiden Staffeln eingenommen hat). "Wir haben euch ins kalte Wasser geschmissen, ins sehr kalte", sagte Heidi Klum nach der Modenschau in einem Ton, der Dankbarkeit einforderte.

Dabei hatte sie den 50 Mädchen gerade keinen Gefallen getan, eher das Gegenteil. Es war ein erbärmlicher Anblick, den Möchtegern-Topmodels beim Staksen und Stolpern vor Publikum zuzusehen. "Ich habe auf diesem Laufsteg Sachen gesehen, die habe ich lange nicht gesehen", spottete Heidi Klum hinterher. Es geht immer noch erbärmlicher.

Original mit Fotoserie:
http://www.welt.de/fernsehen/article173 ... gkeit.html

Schönheits-Weisheiten und Beauty-Tipps:
viewtopic.php?p=32697#32697 (SW-only)





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Marc of Frankfurt
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Wie von der Sexarbeiterin zur erfolgreichen Medien-Hure ?!

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Was ist ein Fotoshooting wert?

Self Marketing für Escorts in der Medien-Welt



Die Medien verdienen enorm an dem Fall und scheuen nicht davor zurück alle Beteiligten zu outen.

New York Times found Kristen:
http://gawker.com/367160/the-times-found-kristen
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=33781#33781


1 Mio $ bietet Larry Flints Playboy dem Spitzer-Girl.

Das sei zu wenig schreiben die Kolleginnen:
http://deepthroated.wordpress.com/2008/ ... -accespts/





Der Fall Eliot Spitzer mit Escort Kristen vom Everleigh Club VIP:
viewtopic.php?p=33665#33665
viewtopic.php?p=20940#20940

Deborah Jeane Palfrey (The Washington DC madam) über den Eliot Spitzer Fall
http://www.newsweek.com/id/123494
viewtopic.php?p=14792#14792

Heidi Fleiss (The Hollywood madam) über den Fall
http://www.newsweek.com/id/121325

Von Betreibern lernen:
Peter Bretterklieber (Club Babylon, Wien) im Interview:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=30989#30989





Nach dem Sex-Skandal:

Medienrummel um die mysteriöse «Kristen»


18. Mrz 14:31


Eine käufliche 22-Jährige kostete New Yorks Gouverneur Eliot Spitzer das Amt. Nun stehen TV-Sender und Sex-Magazine bei der Edel-Hure Schlange. Andere wiederum wollen nichts mit ihr zu tun haben.

New Yorks Gouverneur Eliot Spitzer trat zurück, als seine Beziehung zu ihr bekannt wurde. Seitdem hält das 22-jährige Callgirl namens «Kristen» die US-Öffentlichkeit weiter in Atem. Die junge Frau, die eigentlich Ashley D. heißt, wurde über eine Callgirl-Ring vermittelt, und das natürlich auch an andere wohlhabende Kunden.

Am gestrigen Montag etwa wurde kurzzeitig US-Schauspieler Charlie Sheen als einer ihrer Kunden gehandelt. Auch er soll «Kristen» angefordert haben. Via seinen Sprecher ließ Sheen die Geschichte aber umgehend dementieren. Seine Kontakte zu dem besagten internationalen Callgirl-Ring namens «Emperor's VIP Club» lägen schon mindestens 15 Jahre zurück, so Sheen.



Sorgen um die Miete

Seit dem Bekanntwerden des Sexskandals steht die junge Frau nahezu ununterbrochen im Fokus der Medien. In der «New York Times» äußerte sich die Edel-Prostituierte vergangene Woche erstmals selbst zu dem Thema: «Ich möchte nicht, dass man mich für ein Monster hält», so Ashley D., die bis zu 1000 Dollar pro Stunde für ihre Dienste verlangt haben soll. «Das sind sehr schwere Zeiten für mich», sagte die junge Frau. «Alles ist so kompliziert.» Sie habe eine schwere Kindheit hinter sich und schon mit 17 das Elternhaus in New Jersey verlassen, schreibt die «New York Times» weiter.

Außerdem wolle D. eigentlich als Sängerin Karriere zu machen, weiß auch das Magazin «People», das sich Ashley D. in einer längeren Hintergrundgeschichte widmet. Nun aber verschanze sie sich in ihrem New Yorker Luxusappartement in New York, das nach wie vor von TV-Teams und Reportern belagert wird. In ihrem Telefoninterview mit der «New York Times» sagte sie weiter, sie mache sich jetzt Sorgen, wie sie die Miete ihres Appartements bezahlen könne, weil ihr bisheriger Freund ausgezogen sei.



Angebot vom «Hustler»

US-Fernsehsender zeigten immer wieder Fotos der jungen Frau im Bikini und in aufreizenden Stellungen. Fotos, die die Journalisten übrigens auch im Internet gefunden haben: D. hat sie auf ihrer Myspace-Seite selbst öffentlich gemacht. Klar, dass nun auch die US-Sexmagazine Interesse haben. «Hustler» und «Penthouse» würden natürlich nur zu gerne mit der 22-Jährigen zusammen arbeiten. «Sie ist jung. Sie ist hübsch. Sie ist ein Model», sagte «Hustler»-Herausgeber Larry Flynt vergangenen Donnerstag.

«Wir würden sehr gerne ins Geschäft mit ihr kommen und werden an sie herantreten.» Große Hoffnung hat Flynt aber nicht. «Sie wird vermutlich ein Buch schreiben, wahrscheinlich wird es auch einen Film geben», vermutete er. «Kristen» werde so viele Angebote bekommen, dass sie sein Magazin nicht nötig habe, erklärte Flynt weiter. Über ihre Kontakte mit Spitzer äußerte sich «Kristen» bisher nicht öffentlich. Nach Erkenntnissen der Bundespolizei FBI traf sich Spitzer mit dem Edel-Callgirl Mitte Februar im «Mayflower»-Hotel in Washington. Das Treffen habe ihn 4300 Dollar gekostet.

Offiziell hat die amerikanische Justiz bisher weder gegen Spitzer noch gegen die Edel-Hure Anklage erhoben. In den USA ist Prostitution strafbar. Untersucht wird aber nun, ob Spitzer Wahlkampfgelder für seine Treffen mit der Prostituierten genutzt hat. FBI-Agenten hatten Spitzer schon seit längerem überwacht und in ihren Berichten als «Client 9» (Kunde Nummer 9) geführt. (nz)

netzeitung.de/entertainment/people/939837.html





Ashley Alexandra Dupré soll Werbung für Vodka machen

29. März 2008

Die Edel-Hure ist vor zwei Wochen bekannt geworden durch den Skandal mit dem New Yorker Gouverneur Eliot Spitzer, der wegen ihr sein Amt aufgeben musste. Nun versucht sie durch ihre neue Bekanntheit Geld zu machen.

Dupre ist bekannt unter dem Namen “Kristen“. Der Branchendienst “Advertising Age“ berichtet, dass Kristen plant werbung für den Spirituosenhersteller Georgi Vodka zu machen. Die 22-jährige wäre dann bald auf Bussen und Taxis zu sehen. Vielmehr könnte man ihr Hinterteil sehen.

Der 22-jährigen soll eine sechsstellige Summe geboten wurden sein. Sie wäre dann das alljährliche “Firmen-Pin-Up“. Der Geschäftsführer, Martin Silver sagte dazu: „Der Hintern des Mädchens, das gerade das ‘Butt Girl’ ist, ist zwar ziemlich gut, aber wenn man Dupré bekäme, dann wäre das so, als hätte man Paris Hilton. Wir werden versuchen, einen Vertrag zu machen“.

Sie hat sogar ihren eigenen Song aufgenommen, doch dass Magazin “New York Magazin“ berichtet, dass der Download nicht wirklich viel Geld bringt. Sie hat auch von dem Männermagazin “Hustler“ einen Job angeboten bekommen, doch da so langsam die Aufregung um den Skandal weggeht soll dieser Deal schon wackeln.

nzz.ch/nachrichten/schweiz/die_letzte_meile_1.697259.html





Es gibt bereits Akt-Fotos von ihr, damals war sie 17/18. Also kein Pin-up-Deal:
http://www.netzeitung.de/entertainment/ ... 41677.html
(jetzt klagt sie dagegen, weil sie wohl erst 17 war und der Vertrag somit ungültig ist...)

Jetzt gibt es sogar 'unvorteilhafte' Razzia-Fotos ihrer polizeilichen Festnahme:
viewtopic.php?p=34399#34399
(ist wohl aber eine andere SexarbeiterIn...)

Aktphoto der französischen First Lady auf nur 2.500 Euro geschätzt:
viewtopic.php?p=34257#34257






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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.05.2008, 16:05, insgesamt 3-mal geändert.

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Marc of Frankfurt
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Typisch in Berlin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zur Medienanalyse

Eine Ausstellung in Berlin



AUSSTELLUNG "TYPISCH!"
ab 21. März im Berliner Jüdischen Museum.



Stereotypen sind aus unserer Selbst- und Fremdwahrnehmung kaum wegzudenken. Wie raffiniert sie uns manipulieren, das zeigt die Berliner Ausstellung "Typisch! Klischees von Juden und Anderen".


Dass Klischees gesellschaftlich wichtig sind, ist fast schon selber ein Klischee. Bestimmte Wahrnehmungs- und Erlebnismuster braucht man für die soziale Orientierung. Nicht jede Erfahrung lässt sich selber machen, unverzichtbar ein Repertoire von Wissenskonventionen, um sozial effektiv zu sein.


Das Klischee kann zum Vehikel werden für diffamierende, ja tödliche Ideen.

Siehe
Serienmorde an Prostitutierten:
viewtopic.php?t=803

Die Ausstellung sucht die Gewalt, unter denen Minderheiten bis heute leiden müssen, in massenmedialen Strukturen auf und versteht sie als Teil einer riskanten Folklore, die sogar zur populärkulturellen Staffage von Massenmorden oder des Genozids an den Juden werden kann.


Erst wenn man soche medialen Machwerke in Beziehung setzt offenbart sich ihre historische Bedingtheit, ihre schaurige Suggestivität - und ihre Lächerlichkeit.


Das Stereotyp ist auf zweierlei Weise paradox. Erstens tut es so, als bedürfe es keines Beweises und kann doch nie wirklich bewiesen werden. Deshalb muss man es ständig wiederholen. Und zweitens erhält durch das Stereotyp "etwas ganz Fremdes den Status von etwas Bekanntem [Schriftstellerin Isolde Charim].


Die Ausstellung zeigt den systematischen Behauptungsfuror der rassistischen Konzepte. Und ergänzt sie um die schaurig-unschöne Erfahrung der Vertrautheit, wie sie in den Antisemitica des 19. Jahrhunderts Gestalt annimmt und sogar ein eigenes Genre des Kunsthandwerks hervorbringt.



Bild

Niedliche Figuren oder raffinierter die Betrachter manipulierender stereotypisierender Kitsch?



Die Begriffe Klischee und Stereotype sind Fachbegriffe der Druckerkunst, und tatsächlich fällt der Siegeszug der Massenmedien seit dem 19. Jahrhundert mit der Normierung von Wirklichkeitsabbildungen zusammen.

Siehe
Hurenkindregel:
viewtopic.php?p=30731


Mediale Mobilität und starre Wahrnehmungsroutinen schließen sich nicht aus, im Gegenteil: Je schneller die Bilder zirkulieren, desto mehr verwischen die Grenzen zwischen Unterhaltung und Diskriminierung, Information und Populismus.



Orignalartikel:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 98,00.html






.
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Mandy
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Beitrag von Mandy »

süße Figürchen ;-)

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Medieninszenierungen einer Künstlerin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Eine Frau verkleidet sich gerne
Macht Fotos ihrer Rollenspiele und Selbstinszenierungen
Verkauft Bilder illusioniert & gespielter Welten

Mit ihren Masken demaskiert sie die Welt
Ihren Inszenierungen zeigen, dass Frauenrollen gesellschaftliche Konstruktionen und Konventionen sind

Von der Künstlerin Cindy Sherman lernen




Sie ist eine Meisterin der inszenierten Fotografie: Ob Femme Fatale oder Hausfrau, Modell oder Clown, Mätresse oder Monster, die amerikanische Fotokünstlerin Cindy Sherman hat viele Gesichter - dennoch ist sie eine medienscheue Künstlerin, die stets autonom-selbstreferentiel alleine arbeitet.

Sie ist die Frau mit den vielen Gesichtern, die amerikanische Foto-Künstlerin Cindy Sherman zeigt sich selbst seit 30 Jahren in ihren Arbeiten in allen erdenklichen Frauenrollen. Dabei legt sie die Mechanismen der Medienproduktion und -rezeption offen.

Sie dekonstruiert wie abbildende Kunst das Abbildungsobjekt manipuliert. Große Kunst ist immer auch eine Reflektion der kontrollierenden Gewalt des (männlichen) Blicks.

Sie zeigt den konstruierten Charakter des sozialen Geschlechtes (im Englischen 'gender') im Sinne der amerikanischen Philosophin Judith Butler.



Bild
Cindy Sherman and Metro Pictures
An untitled photograph by and with Cindy Sherman.




SexarbeiterIn ist auch eine soziale Rolle, die sich derzeit bemüht Berufsanerkennung zu erlangen, wie es ihrer gesellschaftlichen Inanspruchnahme wert wäre. Sexarbeiter nehmen sich Freiheiten wie diese Künstlerin, doch sie produzieren und inszenieren live, höchstpersönlich und diskret-intim-individuell für einen Einzelbetrachter im Wohnzimmer-/Schlafzimmertheater.

Diesem einzigartigen Beruf und der Rolle der Sexarbeiterin medial-filmisch gerecht zu werden ist eine besondere Herausforderung, will der Produzent nicht zum Frauen-Bild-Händler und Soft-Erotik-Verkäufer degradieren.
Noch mehr scheint es mir eine Herausforderung die Rolle der SexarbeiterIn angemessen und würdevoll in den Medien repräsentieren zu können, selbst wenn es die eigene Profession ist.
Vielleicht können wir etwas von Cindy lernen ...
über Medien im allgemeinen oder Selbstinszenierung und -vermarktung im speziellen ...
Über Approbation des Künstlers, des Künstlers hinter oder des Künstlers vor der Kamera ...



Cindy Sherman ist eine Meisterin der inszenierten Fotografie; weltberühmt und trotzdem nahezu unbekannt. Denn die 54-Jährige gibt schon seit einigen Jahren keine Fernseh-Interviews mehr; sie gilt als extrem medienscheu. Sind negative Medienerfahrungen oder Focussierung auf ihr Selbst und ihre kulturelle Reproduktivität der Grund?


Eine TV-Dokumentation von 2007 stellt das Werk von Cindy Sherman in den Vordergrund:
Es lässt alle ihre großen Foto-Serien Revue passieren - ihre legendären Schwarz-Weiß-Klassiker, die "Filmstills" genauso wie ihre Mode-Fotos oder ihre jüngsten Arbeiten: die "Clowns". Gezeigt und diskutiert wird ein fotografisches Gesamtkunstwerk, das sich in 30 Jahren immer weiter entwickelt hat und doch ein großes Thema konsequent verfolgt: das Bild der Frau in der Gesellschaft. Dieses ist immer ein konstruiertes Bild, ein von Politik und Zeitgeist, gerne auch von Männern und Medien geformtes Konstrukt. Mit Witz und Ironie hinterfragt Cindy Sherman Rollenklischees; sie schlüpft in immer neue, fantastische Maskeraden, um die Gesellschaft ein Stück weit zu demaskieren.
Der Film präsentiert die Selbst-Inszenierungen der Cindy Sherman; macht bekannt mit einem einzigartigen Bilder-Zyklus: Bilder, die verstören, die nachdenklich machen, die zum Lachen anregen, vor allem aber Bilder, die in Erinnerung bleiben.

© SWR
arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=827633,day=2,week=13,year=2008.html





Geschlechter-Fiktionen:

Transvestitische Strategien in Photographien

http://www.roentgenradar.ch/trans_inhaltsangabe.html





Rollenwechsel als Mittel der Weltaneignung und Selbstvergegenwärtigung.

Und wenn es bezahlt wird und der Subsistenz dient, warum soll das dagegen eingewendet werden können ;-)





Mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cindy_Sherman

http://www.cindySherman.com





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Marc of Frankfurt
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Neuer Blog

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neues Aufklärungsprojekt von SW via Internet für die Öffentlichkeit = Neuer SW-Blog:

Sex Work 101
www.sexwork101.com

was inspired by conversations that happened during the
Women, Action and the Media 2008 conference
held in Cambridge, MA from March 28-30, 2008.


Bild

I gave a talk at WAM called Sex Workers and Media Representation (link to
see notes for the workshop: wakingvixen.com/wam2008), and questions during
and after the talk made me realize that many people are curious about the
sex industry and want to support sex workers in their struggle for rights,
but they have no idea where to start. This site is an attempt to fill that
gap in public education in an approachable, easy to understand, and engaging
way - it's also the first public education project from Sex Work Awareness,
a new non-profit in NYC founded by four $pread staff members. Sex Work 101
is meant to add to public knowledge about sex work and to encourage
discussion about the issues sex workers face.

Participate in Sex Work 101! I'm looking for questions non-sex working
people want answered and their perceptions of/thoughts about the industry,
as well as posts from sex workers who want to share stories about their work
(a day in the life, how I got into the industry, reposts from personal
blogs, etc)

The official email for the site is ask [at] sexwork101.com but people can also
email me at dacia [at] wakingvixen.com. I'd also love to hear from people who
want to help with the site - writing posts, answering questions, etc.

This project is meant as a public education supplement to Bound, Not Gagged
and other sex worker advocacy sites - except on rare occasions, it won't be
used to cover news, it's primarily meant as a very basic tool for people to
dip their toes into the vast world of sex work. It's meant as a way for sex
workers to talk to the public and relate our experiences, not as a way for
sex workers to build community and activism together (though it'll be
awesome if that's a side effect of the project).

I'd love to hear everyone's thoughts on it! And advance apologies if you see
this a few times today, I'm cross-posting relentlessly.

Dacia

--
Audacia Ray
Personal Blog/Projects: http://wakingvixen.com
Video Blog: http://livegirlreview.com
Portfolio: http://audaciaray.com

Fachbuch: Naked on the Internet: Hookups, Downloads, and Cashing in on Internet Sexploration:
http://www.amazon.com/dp/1580052096/
SW-Konferenzbericht Chicago'08:
viewtopic.php?p=46177#46177


Bild
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.11.2008, 02:29, insgesamt 1-mal geändert.