Checkliste: "Sexworker und Film/TV - Produktion/Kooperation"
Für einen Pornodarsteller oder Bordellchef ist ein Dokufilm über sich selbst oft auch fördernd fürs Geschäft.
Aber gilt das auch für eine Sexarbeiterin?
Unter welchen Bedingungen?
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Direktlink hierhin (zum weitergeben):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943&start=32
Hier können Sexarbeiter sicher ein paar Entscheidungshilfen ableiten, ob sie bei TV-Interviews oder Filmprojekten mitwirken wollen und wenn ja, gibt es hier auch ein paar Medientrix bezüglich Selbstinszenierung für ein anonymes und zeitlich/räumlich unbegrenzbares Publikum.
Grundsätzlich muß zwischen Prostitution (Sexwork im engeren Sinne) und weniger abgewerteten oder verfolgten Tätigkeiten von Sexwork im weiteren Sinne unterschieden werden.
Erfolgreiches Beispiel für eine Pornodarstellerin:
Film "Leonie Saint"
D 2006 13:28 min, Ton, Farbe
von Jana Debus *1976, lebt in Düsseldorf
»
Die Erkundung einer reellen Selbstinszenierung in Annäherung an Aspekte der Identitätsbildung« nennt Jana Debus ihr Videokonzept, in dem die 19-jährige Leonie Saint dem Betrachter Einblicke in ihr Leben als Porno-Darstellerin gewährt. Diese reflektiert dabei vor laufender Kamera ihr
Selbstverständnis als Sexfilmanimateurin anhand von Erlebnissen, Empfindungen und Erinnerungen. Die Frage nach der Degradierung in der Rolle als Frau, die sich durch ihren Körper »darstellt«, soll dabei als Angriffsfläche zu einem Diskurs verstanden werden, »den sie selbst am besten zu führen versteht«.
In der fragmentarischen Erzählform gleicht Leonies Identität einem Puzzle, das letztlich nie zu einem Ganzen zusammengefügt werden kann. Diverse Momente und Eindrücke aus ihrem Leben können lediglich erhascht werden, wobei sich der Betrachter stets selbst als Voyeur ertappt fühlt. Bild und Sprache stimmen hier nicht überein, sondern werden als gleichberechtigte Erzählformen nebeneinander gestellt und ergeben eine Doppelperspektive. In den klaren und schlichten Einstellungen dominiert vor allem Leonies Körpersprache, unterblendet von Detailaufnahmen aus ihrer privaten Umgebung.
Dass Pornografie längst zur Kultur gehört und salonfähig ist, haben nicht erst Jeff Koons und Ilona Staller alias Cicciolina in den 1990er Jahren bewiesen. [KL]
videonale.org/222.html
An experimental portrait of the 19 year old porn-starlet "Leonie Saint"
from the Ruhr Valley, Germany.
An exploration of "the performance of reality", touching aspects of how
identity is built upon ways of memorizing fragments of the past as well
as seeing oneself in the present.
Credits:
Written and directed by Jana Debus
Performer: Leonie Saint
Camera: Jana Debus
Camera assistant: Oliver Freuwörth
Sound recording: Jana Debus/Andy
Sound Mix: Judith Nordbrock
Project Advisors: Prof. Matthias Müller,
Susanna Schönberg
Available language formats:
Audio: German
Subtitles: English / Spanish / French
Available screening formats:
16mm color film
PAL Video: Digibeta, BetaSP, DVD, miniDV
Contact person:
Ute Dilger
Phone: +49 221 20189 330
Fax: +49 221 20189 17
Email: dilger at khm.de
www.khm.de
Leonie Saint
Pornodarstellerin
exklusiv bei Videorama
http://de.wikipedia.org/wiki/Leonie_Saint
http://www.leonie-kommt.de
Interview mit Erotikstar Leonie Saint auf der Venus 2007, Bluvista Reporter:
http://www.myvideo.de/watch/2705983
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Checkliste:
Sexworker zeigen sich im Film/TV
Stichpunkte zur Mitarbeit von Sexarbeitern in Filmprojekten oder TV-Reportagen
1.)
Wie werden Sexworker dargestellt?
- Spielfilm
Sexworker kommt vor als Symbol/Chiffre
· wild gelebter Sexualität
· des Tabubruchs gesellschaftlicher Konventionen
· des Scheiterns,
· der moralischen Verderbtheit
· der sexuellen Verlockungskraft oder
· nur spannendes erotisches Beiwerk (sex sells => selling sex sells even better)
etc.
- Dokufilm
· Sexworker als Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution
· Sexworker als Bürgerschreck, der den Imobilienwert und gar den Stadtteil ramponiert
· Sexworker als Täter, der Jugend verführt, Anwohner belästigt, gegen die guten Sitten verstößt und
· Ehefrauen Konkurrenz macht
· Sexworker als eigenwilliger, spannender, skuriler, gesellschaftlicher Außenseiter (drop out)
etc.
Was sind innovative und bisher fehlende oder zu selten gesehene Themen von Sexworkern im Film:
· SexgöttIn
· HeilerIn
· Freuden- und Friedenstifter
· Meisterin ihres Lebens
· Unternehmerin ihrer Selbst
· Frau die ihren Mann steht
· Männerkenner
· Experte des Sex (SExperte)
· ...
2.)
Komplexe Interessengemengegelage der Filmproduktion:
- Was sind die Zuschauerinteressen?
Unterhaltung, Spannung, Voyeurismus, Erkenntnisgewinn ...
- Was sind die Filmemacherinteressen?
Aufmerksamkeit, Renommee, finanzieller Erfolg, Berufsexistenz aufbauen und sichern ...
- Was sind die Interessen des Kulturbetriebes oder der Medienmaschine
· Soziale Problemfelder vermarkten
· Kassenschlager produzieren
· Aufklären und Wachrütteln ...
- Was sind die davon abzugrenzenden Interessen der Sexarbeiterin?
· Möglichkeit der Auseinandersetzung mit sich und der Sexarbeit in der Gesellschaft
· Dokumentation ihrer Lebensweisen, Würdigung erfahren, eine Medienstimme bekommen
· Werben für die Sache der Sexarbeiter
· Werben für sich
· Berufsexistenz und bürgerliches Privatleben nicht gefährden ...
3.)
Wem bringen filmische Darstellungen Vorteile oder Nachteile?
Überwiegend Vorteile für: Unternehmer/Kapitalisten wie: Pornoproduzent, Clubbesiter, Agenturbesitzer
Vorteile für: Pornodarsteller, Showgirl, Masseur, Sexualassistent
Ambivalent für: Sexworker
Nachteile für: Migrantin, Hobbyhure, Schwarzarbeiter, Geheimprostituierte
Wer nichts mehr zu verlieren hat: Drogengebraucher, Menschenhandelsopfer, Zwangsprostituierte
Wenn ein Filmprojekt direkt für die Prostituierten eintritt, die im Kern der Stigmatisierung stehen, ist das nützlich für alle anderen in der Sexarbeit.
4.)
Rechte und Risiken
Wer behält die Produktionsmacht und die Rechte, die Verwertungsrechte? Kann demokratisch geteilt werden im wirtschaftlichen Produktionsprozess?
Wer trägt welche Risiken (Chancen s.o. bei Interessen):
- Filmemacher:
Wirtschaftliches Risiko, daß der Film ein Flopp wird
- Sexarbeiter:
Recht am eigenen Bild inkl. aller/welcher Verwertungsrechte verkaufen,
Risiko Zwangsouting, Vertreibung durch Nachbarschaft, Behörden, Bruch mit Familie, Existenzkrise.
Dauerhafte Stigmatisierung (z.B. unlöschbar gespeichert im Internet) = Falle Prostitution.
Wann wird über Bildfreigabe entschieden? Vor, während oder nach Produktionsbeginn, vor/nach dem Schnitt?
Wer hat was eingebracht und hat welchen Anteil am künstlerischen Wert?
Dilemma der Sexarbeiter:
Sexarbeitern werden
per se jede sozialen, künstlerischen, erkenntnistheoretischen, humanen Kompetenzen abgesprochen.
Am besten ist es selbst Produzent zu sein (Dolly Buster, Annie Sprinkle).
6 Vertragsklauseln - So machen es die Medienprofis:

Vergrößern SW
only
5.)
Grundproblem der gesellschaftlichen Stigmatisierung von Prostitution
Weil die Gesellschaft scheinbar ohne Sexarbeiter organisiert/stabilisiert/beherrscht werden kann, werden sie von einer Teilhabe weggedrängt.
Dies geschieht über ein kontinuierliches Arsenal von Methoden, welches reicht von Nichtbeachtung, Stigmatisierung über Reglementierung bis hin zu Kriminalisierung und ... in manchen Ländern Verfolgung und Tötung (Steinigung).
Sexarbeiter reagieren durch diverse, adaptive Selbst-Schutz- und Ausweichmechanismen (Stigma-Management):
Sie werden teilweise gezwungen in ein Doppelleben.
(Gilt analog für Freier und sonstige im Umfeld.)
Deswegen wollen die meisten nichts mit Medien, Wissenschaftlern, Sozialarbeitern etc. zu tun haben und isolieren sich.
Nur wenige haben ihr Leben so organisiert und verfügen über genügend Power und Ressourcen sich in unterschiedlichen Graden offen und freizügig präsentieren zu können.
Medien und Medienschaffende nutzen die Berichterstattung über Prostitution als Geschäft genauso wie die Helfer-Industrie oder die Anti-Menschenhandels-Industrie.
So wie Pornos oder schlüpfrige Medienberichte viel Männer anzieht, so werden viele Helfernaturen und Frauen von Hilfsberichten und Opfergeschichten emotional-magisch angezogen. Bekanntlich werden grausame Einzelfälle und Schicksaale übergebühr und nicht repräsentativ medial ausgeschlachtet (siehe:
White Slavery Myth und Moral Panic). Deshalb wird auch von
Anti-Trafficking-Porn gesprochen.
www.sexworker.at/migration
Es gibt unzählige Fälle, wo Sexarbeiter durch Pannen bei Werbung oder Medienarbeit Schaden erlitten haben, weil etwa nicht wie vereinbart das Gesicht vergessen wurde zu verpixeln oder der bürgerliche Name eingeblendet wurde.
Wer übernimmt dann das
Haftungsrisiko?
6.)
Darstellungsprinzipien um das Grundproblem Prostitutionstabu zu bearbeiten
Wie ist dem Zuschauer die so brisante und komplexe Thematik von Sexarbeit und Gesellschaft näherzubringen?
- Explizit:
durch Analyse, Fakten, Forderungen, Stimme aus de OFF, Moderator, Kommentator, Experteninterview
Wir Sexarbeiter sind die Experten !!!
Dilemma der Sexarbeit:
Viele Sexarbeiter sind nicht ausgebildet, zu jung und noch zu kurz im Beruf, um schon Experte geworden zu sein.
(Sie sind oft schnell ausgebrannt und werden dann einfach ausgetauscht.)
Dilemma der Unterhaltungsmedien und des Films:
Viele Medienprojekte werden von ebenfalls fürs Thema Prostitution unangemessen mit zu wenig Lebenserfahrung ausgestatteten, zu jungen Medienleuten zu schnell produziert.
Keiner will einen Lehrfilm sehen.
- Implizit:
durch die Inhalte, Handlung, Story, Dramaturgie des Drehbuchs, Kontraste/Schnitt, O-Ton, Emotionen
Verantwortung des Drehbuchschreibers !!!
nothing about us without us !!!
Der dargestellte Sexworker muß als Koautor zum Drehbuchschreiben von Anfang an beteiligt sein !!!
7.)
Methoden der Bildverfremdung
(Wie können Interviews so gefilmt werden, dass Sexworker nicht erkannt und trotzdem filmisch interessant dargestellt werden?)
- Bild- und Tonverfremdung nachträglich beim Schnitt oder Postprocessing:
Schwarzer Augenbalken wie bei Fotos (Erzeugt die Assoziation vom kriminellen Täter)
Filter:
Mattscheibe
Verpixelung
Solarisation
BlueKeying/Bluebox
oder andere digitale Filter und Methoden (computer generated imagery/visual effects CGI/VFX) wie bei Musikvideos
O-Ton zu einem Fremdbild (Landschaft/Zimmereinrichtung) schneiden
O-Ton ebenfalls notwendig zu verfremden z.B. mit Stimmencomputer je nach Diskretionsbedarf
(Stimme ist wie ein Fingerabdruck eindeutig zuzuordnen)
Stimmverzerrung wirkt kriminell.
Besser: Stimme von professioneller Sprecherin oder Freundin nachsprechen lassen.
- Bildverfremdung von Anfang an direkt beim Dreh:
Kameraschuß von hinten
Ins überstrahlende Gegenlicht, Person steht im Schatten
Kamera mit Vaselinefleck auf der Linse macht das Gesicht lokal unscharf
Kamera unscharf stellen für das gesammte Bild
Durch einen Blumenstrauß hindurch zur Person (Nur Vordergrund im Focus scharf gestellt)
Makroaufnahme nur vom Mundwinkel
Bildausschnitt vom Körper oder erogenen Zonen
Schattenwand abfilmen
(Schatten ist genauso eineindeutig zuzuordnen wie ein Fingerabdruck)
Die SexarbeiterIn muß mit einem eigenen Monitor die Möglichkeit der Bildkontrolle bekommen. Sie ist KoregisseurIn in eigener Sache, wenn sie nicht zum Objekt degradiert werden soll.
- Bildverfremdung durch Darsteller:
Typveränderndes Make-up nur für den Film/TV-Auftritt
Haarschnitt/Frisur
Perücke
Mütze/Kopfbedeckung
Maske, Halbmaske, Larve wurde z.B. oft bei Hurendemos getragen
Sonnenbrille
Schleier/Burka
OP
Stimmeverstellen (Bonbon im Mund)
Kann alles schräg wirken und Stigmatisierung noch verstärken.
Hier kommt es auf den professionellen Aufwand an.
Hier kommt es auf ein fallweises Abwägen an.
Eine anspruchsvolle, künstlerische Herausforderung.
Wer kennt welche positiven Filmbeispiele und Vorbilder? Bei youtube oder in unserer Videothek?
8.)
Wie bereitet sich eine SexarbeiterIn zum Medienauftritt vor?
Den Filmauftritt, das Interview als eigene und neue, andersartige Rolle verstehen
(Medien-Auftritt bis hin zur medialen Prostitution).
Die dargestellten Themen und Szenen in verschiedenen Varianten überlegen
(Drehbuch schreiben mit Skizzen der möglichen Filmbilder).
Wie ein TV-Moderator Text-Karten mit möglichen cleveren Antworten vorbereiten,
verbesserte Fragestellungen und Kamera-Einstellungen/Locations ausdenken.
Die eigene Message nie aus dem Auge verlieren.
Bei unfairen Reportern nicht aufs Glatteis führen lassen (die nicken immer nur ganz lieb), nicht aushorchen lassen, nicht von falscher Vertrautheit verführen lassen.
Besser: Immer wieder die eigene beabsichtigte Aussage stur wiederholen, statt viel zu erzählen, was nachher falsch zusammengeschnitten werden kann.
Klar Grenzen setzen. Vorher überlegen was Tabu ist (priv. Familiengeschichte, Wohnort..) etc.
Nicht unter Zeitdruck bringe lassen.
Unterstützung organisieren. Freundin, die beim Auftritt auch als Zeuge dabei ist (Fotos vom Set), Visagist etc.
Einem Projekt frühestens einwilligen, wenn man im Laufe der Produktion die Verantwortlichen und die Umstände genauer kennengelernt hat und Vertrauen aufgebaut werden konnte.
Bisher war der Schwerpunkt, wie kann die Darstellung die Diskretion, d.h. den Schutz der Anonymität der Sexarbeiter sichern, wenn sie das wünscht, weil sie sich durch die Gesellschaft und Gesetze unzureichend geschützt fühlen (Informationelle Selbstbestimmung). Das ist ein Verteidigungsaspekt von Sexarbeiterinteressen. Im folgenden ein Angriffsaspekt:
9.)
Darstellung des Wesens von Sexarbeit
Die Sicht der Sexarbeiter
hier ist erstmal viel Theorie nötig, was das Wesen der Sexarbeit im Erleben der SexarbeiterIn überhaupt sein könnte:
- Ventilsitte Prostitution
Sie stabilisiert die Gesellschaft, damit sich gemäß 'Kochtopfmodell der männlichen Sexualiät' der Druck abbauen kann und Jungfrauen und Ehefrauen nicht darunter in Bedrängnis geraten (Augustinus).
- Prostitution als alternativer Lebensentwurf und sebstreferentieller Protest
gegen die allgemeine nichtsexuelle Prostitution im entgrenzten kapitalistischen Verwertungsprozess.
- Prostitution und Paysex als Konsumerismus und eine hochgradig ausdifferenzierte Dienstleistungsbranche.
- Prostitution als Überlebenssexualität bzw. einzige Möglichkeit gewisse Autonomie zu erreichen außerhalb der zurückgelassenen ausbeuterischen oder mißbrauchlichen Lebensverhältnisse.
- Prostitution als Schule der Sexualität jenseits von Beziehungsverantwortlichkeiten.
- Prostitution als Einstiegskontakt in den wohlhabenden Westen.
- Prostitution als inverse Parallelgesellschaft. Prostitution als Konnexinsitut zur Ehe.
- Prostitution als sakraler Sexual-/Männlichkeitsritus.
- Prostitution als Sexualkunst, Erotikevent und Geschlechter-Happening.
...
Wie drücken sich solche inneren-essentiellen Qualitäten im ästhetischen äußerlichen-Schein von Bildern aus?
Wie kann die sich darstellende SexarbeiterIn dabei für die richtige Ausstattung des Film mit verantwortlich beteiligt werden?
Nur einfach sich zeigen und die Kamera draufhalten lassen wäre blauäugig-naiv und würde nur tradierte Stereoptype zementieren: Schöne junge Sexarbeiter sind geil, ältere sind ausgebufft oder zu bemitleiden ...
10.)
Darstellung des Wesens von Sexarbeit (Forts.)
Die unsichtbareren Sexarbeits-Qualitäten
- Wie stellt man Kompetenzen von Sexarbeitern filmisch dar, die ja bekanntlich kein Diplom im Praxiszimmer hängen haben?
- Wie zeigt man das große Herz einer Sexarbeiterin?
- Wie zeigt man die strukturelle Gewalt, Diskriminierung und das Stigma, welches die Sexarbeiterin erfolgreich managed?
- Wie zeigt man die Qualität, die genau ihre Kunden in der sexuellen Begegnung mit ihr erleben einem Außenstehenden?
Klassischerweise wird die Schönheit für die Qualität einer Sexarbeiterin herangezogen:
vgl. das Gemälde "
Phryne im Areopag" oder
Catherine Deneuve im Film.
Doch das ist eine Verkürzung. Gute, erfolgreiche SW müssen nicht medial schön sein. Zerrt man andererseits jedoch eine Nicht-Medien-Schöne vor die Linse, wirkt das leicht gegen Sexarbeit und die Sexarbeiterin.
Von einem Luxusbordellbetreiber aus Wien konnten wir lernen, daß der Luxus einer pompösen Ausstattung des Etablissements dazu dient, eine kundengemäße Atmosphäre für rechtfertigungsfreies Vergnügen zu schaffen. Hier wäre die ökonomische Potenz der Sexarbeiterin, das Budget der Filmproduktion oder kompensierende Kreativität gefragt ...
Alles sehr komplexe Fragestellungen, die Kompetenz z.B. durch Reife der Verantwortlichen und Produzenten erfordern (und Bunuell war 66 als er sein Meisterwerk über die Sexarbeit drehte ;-).
Diese Liste soll allen Sexarbeitern, Filmemachern und Kamerafrauen helfen
- überhaupt eine Entscheidung zur Mitarbeit treffen zu können und
- um kreativ Lösungsmöglichkeiten der Darstellung und Medienproduktion zu finden.
11.)
Interne Querverweise
Carol Leigh aka Scarlot Harlot auf Fox News
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=41007#41007
Anfrage Filmprojekt "Geschichte der Prostitution" arte:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=49477#49477
RTLII Exklusiv - Reportage über zwei deutsche Escort Ladies:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2488
Geplantes engagiertes Filmprojekt:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31151#31151 (members-only)
Medienanfrage von FrauTV:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34041#34041
Unsere Filmothek (Unterforum):
www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=88 (members-only)
Filme und Sexwork (Sammelthema):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=737
Herrausragender Film, herausragender extrovertierter SW: "Luana Muniz, die Patronin von Lapa, Rio de Janeiro":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=57724#57724
Premiumdokus Prostitution:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=6004
Wie man das Medienthema professionell und gleichzeitig allein für sich lösen kann zeigt uns Violetta, Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=60616#60616
Clevere Ex-Bankerin machts vor: Zum ultimativen Persönlicheitsschutz die eigene Filmaussage, Szene oder Lebensgeschichte komplett nachspielenzulassen (Reenactment):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=61651#61651
Indische Sexworker von VAMP wehren sich gegen englische Filmproduktion 2010:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87983#87983
Eineitige Filmproduktion aus Berlin und Wien 2010:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=87966#87966
Ungewollt gefilmt werden:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=618
Callboy für Frauen, Reportage auf ATV:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=95725#95725
Gute ZDF 37Grad Doku von Susanne Brand über 3 zufriedene Sexworker: "Ich mach mein Geld mit Sex!":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=105356#105356
Vertragsentwurf "Mitarbeit Medienproduktion":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=102535#102535
Sexarbeiterin in Süd Korea in Fernsehshow:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129152#129152
Dr. Brooke Magnanti of Bristol aka Belle de Jour
www.facebook.com/photo.php?fbid=106032272744859
Falle des investigativen Journalismus
Schwedischer Prostitutionsgegner filmte 3 Jahre lang Sexworker, Kunden und Betreiber im Pascha Köln:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=96457#96457
Martin Sonneborn linkt für ZDF-heuteshow einen Pharmavertreter:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81205#81205
Negative Erfahrungen von SW und Buchautorin Amada Brooks mit National Geographic:
www.texasgoldengirl.com/afterhours/nati ... t-escorts/
Sexworker und Professor geraten in die Fänge eines Abolitionistischen Films in Kanada 2013
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136435#136435
Statt sich pseudo-authentisch den Fesseln der Medien-Eigengesetzlichkeiten und Industrie auszuliefern,
besser die eigene Lebensgeschichte/Erfahrung/Message/Weisheit in ein selbstinszeniertes/kontrolliertes Werk transponieren.
"Jeder Mensch ist ein Künstler"
- Joseph Beuys (1921-1986)
Und die digitalen on-line Medien bereiten den Weg, dass jeder sein eigener Produzent und Sender werden kann z.B. auf Youtube:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=131132#131132
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